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Candida durch Zahngold?
Möglicherweise wirkt Gold aus Zahnlegierungen hemmend auf das lokale Immunsystem der Darmmukosa und begünstigt dadurch die intestinale Besiedlung mit Candida-Pilzen. Zu dieser Aussage kamen C. Muss et al., nachdem sie die Stuhlproben von Patienten analysiert hatten. Auch Quecksilber wirkt immunsuppressiv, wie eine weitere Untersuchung zeigte.
Der Stuhl wurde auf die Mengen an schleimhautassoziierten Immunglobulinen (sIgA) und fakultativ pathogenen Hefen (Candida albicans) sowie auf seine Gold- und Palladium-Konzentrationen, beides Korrosionsprodukte aus zahnärztlichen Edelmetalllegierungen, untersucht. 97 Patienten waren streng nach solchen Kriterien ausgewählt, die die Goldausscheidung nur auf die Zahngoldrestaurationen zurückführen ließen.
Das sIgA trägt als antiseptischer „Anstrich“ auf der Darmschleimhaut zur Abwehr gegenüber Sprosspilzen bei. Da die sIga-Moleküle vor Zersetzung und Proteolyse geschützt sind, sind sie quantitativ in der Faeces bestimmbar.
Die Auswertungen ergaben, dass bei den Patienten mit Zahngoldversorgung die fäkale Goldausscheidung signifikant invers mit der Höhe der gleichzeitig in den Stuhlproben gemessenen sIgA-Werten korrelierte. Die enterale Palladiumausscheidung hatte bei diesen Patienten dagegen keinen statistisch nachweisbaren Einfluss auf die sIgA-Konzentrationen in der Faeces. Bei Patienten mit zahlreichen Goldrestaurationen (>3) wurden gegenüber einer Vergleichsgruppe mit 0 bis 3 Goldzähnen signifikant mehr Candidakolonien aus den Stuhlproben isoliert. Die Goldkonzentrationen im Stuhl korrelierten hochsignifikant positiv mit der Zahl der Edelmetallfüllungen.
Auch Quecksilber wirkt immunsuppressiv
Die Autoren gingen in einer weiteren Untersuchung an 129 Patienten der Fragestellung nach, ob sich neben Gold auch Quecksilber und Palladium immunologisch auswirken. Die Konzentrationen dieser drei Dentallegierungsmetalle wurden diesmal im Speichel, Vollblut, Serum sowie Spontanurin gemessen. Der Immunstatus der Patienten wurde anhand des Multitest-immignost®-Testes (Biosyn GmbH, Fellbach) bestimmt, einem Hauttest, bei dem standardisierte Antigenmengen (Recall-Antigene) verwendet werden, um die Abwehrlage des Patienten reproduzierbar zu quantifizieren.
Auch diesmal wurden immunsuppressive Wirkungen festgestellt: Sowohl die Zahl an Amalgamfüllungen als auch die Zahl an Goldfüllungen korrelierte signifikant invers zum Multitest-immignost-Test-Score. Dieser war ebenfalls signifikant invers korreliert zu den Hg- und Au-Konzentrationen, Pd zeigte keine Auswirkungen.
Nachdem Hg aus Amalgamfüllungen einen schwächenden Einfluss auf das Immunsystem des Menschen entfalten kann, schlagen die Autoren vor, die Amalgamfüllungen neu zu überdenken. Auch der Einsatz von Goldlegierungen sollte kritisch betrachtet werden. Die Autoren fanden es überhaupt bemerkenswert, dass Goldkronen und Inlays zu messbaren Au-Konzentrationen insbesondere in Blut, Serum und Urin führen.
D. Beyer
Muss, C., et al.: Fördern Edelmetalle aus zahnärztlichen Legierungen den intestinalen Candida-Befall durch suppressive Wirkung auf das darmassoziierte Immunsystem? Zeitschr. f. Umweltmed. 3 (2000): 173-175.
Muss, C., et al.: Untersuchungen zur immunsuppressiven Wirkung von Dentallegierungen unter Verwendung von Recall-Antigenen - eine Praxisstudie. Zeitschr. f. Umweltmed. 4 (2000): 228-233.
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