schlaffi
14.01.2003, 19:42 |
Frage an die Experten! Thread gesperrt |
-->Hallo!
Würdet Ihr empfehlen jetzt in Venezuela-Anleihen einzusteigen?
Wenn nein, bitte begründen!
Danke für die Antworten.
gruss
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HB
14.01.2003, 19:51
@ schlaffi
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Link |
-->Hier ein Link zum Thema (falls Du den noch nicht kennst):
<ul> ~ BradyNet Venezuela</ul>
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Emerald
14.01.2003, 20:11
@ schlaffi
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Re: Frage an die Experten! |
--> Alle Südamerikaner sind gegenwärtig sog. Dumping Bonds, mit der noch Ausnahme
Mexico.
Wenn man Trader ist, kann man es durchaus riskieren für ein paar Wochen mit
solchen Crash-Bonds zu spekulieren. Allerdings sind die Market-Maker sehr oft
Spiel-Verderber indem sie die Kurse mit Spreads von sage und schreibe 15 -
20 % stellen, was jede Investition obsolet macht, weil man zuerst die
Kursdifferenz wieder durch den Markt aufholen lassen muss.
Ausserdem können sich die Dinge gerade in Venezuela jeden Moment wieder ent-
gegengesetzt entwickeln. Chavez hat schon mehrmals bewiesen, wie er
als Steh-auf-Männchen auf das Polit-Parkett zurückkehren kann.
Die Dinge sind gegenwärtig einfach noch nicht reif für"sustainable Investments
in Crash-Bonds in Südamerika" weil hier die Dinge sich möglicherweise über eine
sehr lange Periode hinschleppen.
Alternativen sind unbedingt zu prüfen, weil viel weniger problematisch:
nur keine ZA-Rand-B onds, da ist der Zug bereits auf der Rückfahrt - weiss
der Teufel wie tief der Rand jetzt wieder abgleitet: Haben da die Banken und
Broker nicht gerade vor ein paar Wochen (Ende Dezember 2002) zum Halali geblasen?
Frage Deinen Banker aus ob er Dir Staats-Anleihen in MAD von Marokko besorgen
kann.
Emerald.
(Vorsicht! Ich bin weder Experte noch Bond-Sachverständiger, und beurteile hier
nur was ich selber machen würde zum heutigen Zeitpunkt).
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nasdaq
14.01.2003, 22:32
@ schlaffi
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nein nnoch nicht |
-->Es kann durchaus sein, dass die Anleihen von Venezuela einen kurzfristigen 6-12 Monate andauernden Tiefpunkt erreicht haben.
Dennoch rate ich davon ab vorschnelle Investitionen im lateinamerikanischen Bondmarkt zu treffen.
Das Problem liegt darin, dass zur Zeit Institutionen wie der IWF versuchen einen Verfall der Brasilien Anleihen zu verhindern und pumpen jährlich Milliarden Beträge zur Bedienung von Altschulden ins Land. Profitieren tun davon eigentlich nur die internationalen Banken, deren Abschreibungsbedarf tief gehalten wird und die Vermögenden in den Ländern die noch die Chance haben das Geld ausser Landes zu schaffen.
Seit 1994 sind die Schulden des öffentlichen Sektors von 11 % auf knapp 50 % des BIP angewachsen. Dagegen beträgt die Verschuldung des Privatsektors"nur" bescheidene 30 % des BIP.
Das hohe Zinsniveau trieb die Schuldner in den Dollar. Seit 1998 ist aber auch diese Tür für"Neuschulden" geschlossen.
Es ist alles nur eine Frage der Zeit, bis die Staatseinnahmen nicht mehr in der Lage sind die"aufgewerteten" Dollarschulden zu bedienen.
Das Problem welches ich sehe ist, dass eine Erholung wohl etwas länger dauern wird als in Vergangenheit. Denn die letzte Innovation waren ja bekanntlich die Brady Bonds... ich kann mir nicht vorstellen, dass die USA nochmals in der Lage sind solche umfangreichen Garantien zu geben bzw. nur sehr zögerlich (da man selbt größere Probleme hat).
Im Prinzip kann man es schon mal verscuhen die Anleihen einzusammeln, aber erst bei Kursen zwischen 10-20 darüber gibt es in Asien und Osteuropa meines Erachtens interessantere Alternativen.
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kizkalesi
15.01.2003, 08:14
@ Emerald
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Re: Frage an die Experten! Crash - Bonds nur für waghalsige Trader-Experten |
-->> Alle Südamerikaner sind gegenwärtig sog. Dumping Bonds, mit der noch Ausnahme
>Mexico.
>Wenn man Trader ist, kann man es durchaus riskieren für ein paar Wochen mit
>solchen Crash-Bonds zu spekulieren. Allerdings sind die Market-Maker sehr oft
>Spiel-Verderber indem sie die Kurse mit Spreads von sage und schreibe 15 -
>20 % stellen, was jede Investition obsolet macht, weil man zuerst die
>Kursdifferenz wieder durch den Markt aufholen lassen muss.
XXXXXXXXXXXXXXx
Emerald hat recht!!
denk an die Dramen in Argentinien und auch die Klimmzüge in Brasilien.
Warum willst du dich um deinen Schlaf bringen??
lies dieses Theater hier:
aws.
kiz
Übergangslösung für Argentiniens Schuldenproblem in Sicht
Regierung erzielt Teileinigung mit Internationalem Währungsfonds - Endgültige Regelung erst nach Präsidentschafts-Wahlen erwartet
von Hildegard Stausberg
Berlin - Die argentinische Regierung und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben ihre Positionen so angenähert, dass nach monatelangen ergebnislosen Verhandlungen nun zumindest eine Übergangsregelung möglich scheint. Diese sieht vor, dass Buenos Aires aus seinen Währungsreserven, die zurzeit nach Angaben der argentinischen Zentralbank 10,652 Mrd. Dollar betragen, die am Freitag fälligen Zahlungen an den Währungsfonds in Höhe von 1,056 Mrd. Dollar überweist. Damit hätte am Rio de la Plata in letzter Minute die Fraktion innerhalb der Regierung des peronistischen Präsidenten Eduardo Duhalde gesiegt, die schon seit längerem für eine Bezahlung der Verbindlichkeiten gegenüber den internationalen Gläubigern eintritt und stets vor einem Zahlungsausfall (Default) der Schulden beim Währungsfonds gewarnt hatte.
Allerdings hat der Kabinettschef Duhaldes, Antonosof, bekräftigt, zu dieser Entscheidung habe sich die Regierung nur durchgerungen, weil sie mittlerweile „absolut davon überzeugt“ sei, dass der Fonds im Anschluss an die argentinischen Zahlungen zur Unterzeichnung eines Übergangsabkommens bereit sei. Dieses würde dem Land zwar kein neues Geld bringen, aber doch einen Zahlungsaufschub („roll over“) ermöglichen in Höhe von 6,6 Mrd. Dollar IWF-Krediten, die ansonsten bis Ende August noch fällig geworden wären. Der Währungsfonds hat unterdessen die entscheidende Sitzung, in der über ein vorläufiges Abkommen mit Argentinien entschieden werden sollte, um eine Woche auf den 23. Januar verschoben.
Finanzstaatssekretär Guillermo Nielsen hat im Übrigen angekündigt, dass Argentinien auch seine Schulden bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank in Höhe von 700 Mio. Dollar und die seit Mitte November ausstehenden Zahlungsrückstände gegenüber der Weltbank in Höhe von 726 Mio. Dollar bezahlen werde. Argentinien hoffe, so Nielson, dann im Gegenzug aber auch auf eine „kulante Regelung“ der Ende August dieses Jahres fälligen 2,2 Mrd. Dollar gegenüber der Weltbank und der zwei Mrd. Dollar gegenüber der Interamerikanischen Entwicklungsbank: „Wir machen riesige Anstrengungen mit den internationalen Gläubigern, weil wir uns von ihnen für dieses Jahr ein besseres Entgegenkommen erhoffen“, sagte Nielson vor Journalisten. In Argentinien finden am 27. April Wahlen statt.
Die jetzt wahrscheinliche Übergangsregelung gäbe der neuen Regierung einen kurzen Freiraum von drei Monaten, bevor sich ab September weitere Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Währungsfonds in Höhe von noch einmal gut sieben Milliarden Dollar bis Ende 2003 auftürmen.
Unterdessen hat der ehemalige Zentralbankpräsident Mario Bleyer darauf hingewiesen, dass es sich bei der geplanten Übereinkunft zwischen Argentinien und dem Währungsfonds nicht um eine „klassische“ Absichtserklärung („letter of intent“) handele, durch die der Währungsfonds normalerweise zu verstehen gebe, dass er mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen eines Landes zufrieden sei: „Diese Regierung ist so instabil, dass es für ein richtiges Abkommen gar keine Perspektive gibt“, so Bleyer. Der „Deal“ verhindere fürs Erste nur den Default mit dem Währungsfonds. Allerdings werde dadurch „weder das Vertrauen des Auslandes noch das der inländischen Anleger“ zurückerlangt.
Artikel erschienen am 15. Jan 2003
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schlaffi
15.01.2003, 15:25
@ schlaffi
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Merci!!!! (owT) |
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