Lullaby
17.01.2003, 11:40 |
Na bitte, es geht doch (Argentinien) - heiße Spekulazije in Bonds ist angesagt Thread gesperrt |
-->Argentinien/IWF
Argentinien und IWF im Prinzip einig über Schulden-Abkommen =
Buenos Aires (epd). Argentinien und der Internationale Währungsfonds
(IWF) haben sich am Donnerstag (Ortszeit) grundsätzlich auf ein bis
Ende August geltendes Hilfsabkommen geeinigt. Danach wird der IWF dem
hoch verschuldeten Land Rückzahlungen im Umfang von 6,6 Milliarden
US-Dollar stunden.
Zusätzlich sollen fällige Verpflichtungen an die
Weltbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank in Höhe von 4,4
Milliarden Dollar reprogrammiert werden, berichtete die argentinische
Zeitung"ClarÃn" am Freitag.
Als Voraussetzung für die Vereinbarung unterzeichneten
Wirtschaftsminister Roberto Lavagna und Zentralbankchef Alfonso de
Prat-Gay Selbstverpflichtungen über die künftige Wirtschafts- und
Finanzpolitik. Sie kündigten auch die Zahlung von 998 Millionen
US-Dollar an den IWF an, die am Freitag fällig wurden. Das
Direktorium des IWF muss am 23. Januar über die Vereinbarung
entscheiden, die mit Blick auf die für den 27. April angesetzten
Wahlen nur bis Ende August gelten soll.
Um eine Einigung mit dem IWF zu erzielen, hat der argentinische
Kongress erst kürzlich dessen wichtigste Forderung nach strenger
Sparpolitik erfüllt: Im Haushalt 2003 ist ein Überschuss in Höhe 2,5
Prozent des Bruttoinlandprodukts veranschlagt. Die argentinische
Regierung hatte über ein Jahr lang mit dem IWF verhandelt, ohne
bislang greifbare Ergebnisse zu erzielen.
Das südamerikanische Land hatte sich Ende 2001 zahlungsunfähig
gemeldet. Der Peso verlor seit der Kursfreigabe vor einem Jahr 70
Prozent seines Wertes. Seit etwa drei Monaten glaubt die Regierung
das Schlimmste überwunden. Die Bankkonten sind wieder freigegeben.
Wirtschaftsminister Lavagna verkündete offiziell das"Ende der
Rezession". Die befürchtete Inflation trat nicht auf, die
Industrieproduktion steigt wieder, der Währungskurs ist stabil.
Aber es bleiben große Probleme. Die Staatskassen sind leer, den
Banken fehlt es an Liquidität. Neue Kredite für einen
Wirtschaftsaufschwung erhält Argentinien nicht.
Die Verhandlungen mit
den privaten Gläubigern über die Umstrukturierung der 141 (!) Milliarden
Dollar hohen Staatsschulden haben noch nicht begonnen.
Zock, zock, zock...
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marocki4
17.01.2003, 11:51
@ Lullaby
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Mendoza hat wohl noch Quellen - beim 10%er (194646) werden noch Zinsen gezahlt! |
-->bis jetzt jedenfalls...
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chiron
17.01.2003, 11:57
@ Lullaby
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Re: Na bitte, es geht doch (Argentinien) - heiße Spekulazije in Bonds ist angesagt |
-->Wer die Hintergründe noch etwas genauer kennenlerner möchte...hier ist das Buch dazu:
Global brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg. Nur bei uns.
Prof. Michel Chossudovsky gelingt es in seinem neuen Buch, den aggressiven, antidemokratischen Geist der Globalisierung so deutlich ans Licht zu zerren, wie es bislang noch kaum jemandem gelungen ist.
Michel Chossudovsky, einer der intellektuellen"Aktivisten" der Bewegung von Seattle und Genua, macht in diesem Buch eine entschiedene Gegenrechnung zu den Glücksverheißungen einer rein marktrationalen Globalisierung auf. Er hat sich in Somalia ebenso umgesehen wie in Ruanda, die Verhältnisse in Indien und Vietnam studiert, sich mit Lateinamerika, der Russischen Föderation und den Staaten des ehemaligen Jugoslawien befasst - und er kommt in seinen Beispielen aus allen Teilen der Welt immer zu demselben Schluss:
Die weltweite Handelsfreiheit führt mitnichten zur besten aller Welten, sondern zu Unsicherheit, Armut und Krieg. Die vom Westen beherrschte Finanzindustrie verdient an instabilen Finanzmärkten. Die internationalen Konzerne, unter dem Druck der von ihnen selbst verschuldeten Überproduktion, setzen auf die Ausweitung der Märkte in den Entwicklungs- oder Transformationsländern - was nur geht, wenn sie deren produktive Basis zerstören. Diese Länder hängen immer mehr am Tropf von Weltbank, IWF und WTO, werden rekolonialisiert, also zu offenen ökonomischen Territorien ohne eigene Vetomöglichkeiten.
Die Allianz der Reichen - unter Führung der USA - forciert die Globalisierung der Armut, der Umweltzerstörung, der sozialen Apartheid, des Rassismus und der ethnischen Zwietracht. Nach der Ära des Kalten Krieges rutschen große Teile der Weltbevölkerung jetzt in eine beispiellose wirtschaftliche und soziale Krise, brutaler als die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre. Ganze Volkswirtschaften brechen zusammen, ganze Zivilgesellschaften werden zerstört, Arbeitslosigkeit und Armut nehmen überhand.
Aufgrund von Deregulierung und"freiem Handel" sind die Lebenshaltungskosten in vielen Städten der Dritten Welt heute höher als in den USA. IWF und Weltbank untergraben systematisch alle Bereiche der städtischen und bäuerlichen Wirtschaft in den armen Ländern, die nicht direkt den Interessen des globalen Marktsystems der Multis dienen.
Obwohl die Weltbank das Mandat hat, die Armut zu bekämpfen und zum Umweltschutz beizutragen, unterstützt sie den Prozess der Entwaldung, die beschleunigte Zerstörung der Natur und die erzwungene Vertreibung von Millionen von Menschen, die der Entwicklung neuer Großprojekte im Wege sind.
So führen, wie Chossudovsky zeigt, die erzwungenen"Strukturanpassungen" in den armen Ländern zu einer Form"ökonomischen Völkermords", der durch die bewusste Manipulation von Marktkräften betrieben wird. Die Landwirtschaft wird geschwächt, die Selbstversorgung zerstört.
Länder werden von den Geberländern gezwungen, das bisher kostenlose Gesundheitssystem zu zerschlagen, es zu kommerzialisieren und der internationalen Pharmaindustrie zu öffnen. Folge: Die Mehrheit der Menschen kann sich Arzt und Medizin nicht mehr leisten. Der IWF zwingt arme Länder, das kostenlose Schulsystem zu zerstören und auch die Ärmsten nur noch gegen Geld zu unterrichten, wenn sie es denn hätten.
Das Buch zeigt, wie die WTO in eklatanter Weise in nationale Gesetze und die Verfassungen der Mitgliedsstaaten eingreift, während sie globalen Banken und multinationalen Konzernen ausgedehnte Rechte verleiht und ihnen Handelspraktiken erlaubt, die an kriminelle Handlungen grenzen und auch den Raub geistigen Eigentums mit einschließen.
Allein durch die Fülle der harten Fakten und die Weite seines Blickwinkels gelingt es Chossudovsky, den aggressiven, antidemokratischen Geist der Globalisierung durch die reichen Länder so deutlich ans Licht zu zerren, wie es bislang noch kaum jemandem gelungen ist.
"Nichts an diesen Entwicklungen ist unabwendbar. Die Einsichten, zu denen Chossudovskys Untersuchungen verhelfen, sind ein bedeutsamer Schritt hin zu jenem hingebungsvollen Kampf, der nötig sein wird, diese Entwicklungen umzukehren", sagt Noam Chomsky.
Für unsere Ausgabe hat Chossudovsky ein zusätzliches Kapitel geschrieben, in dem er nachweist, dass die USA den Schock vom 11. September sehr schnell zu ihren Gunsten ausgenutzt haben. Schließlich hatte der US-Kongress erst ein halbes Jahr zuvor den"Silk Road Strategy Act" verabschiedet und damit das strategische Interesse der USA an der Ã-lförderung und der Pipelinehoheit in dieser Region angemeldet. Gut möglich, dass der"Kampf gegen den internationalen Terrorismus" nur ein propagandistisch überhöhter Eroberungskrieg ist.
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marocki4
17.01.2003, 12:19
@ chiron
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dumme Frage: |
-->>Wer die Hintergründe noch etwas genauer kennenlerner möchte...hier ist das Buch dazu:
>Global brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg. Nur bei uns.
(wobei, die soll es ja angeblich nicht geben) wo"bei uns"? Ich finde das Buch nämlich tatsächlich nirgendwo...
Danke und Gruß
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chiron
17.01.2003, 12:46
@ marocki4
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Re: dumme Frage: |
-->>>Wer die Hintergründe noch etwas genauer kennenlerner möchte...hier ist das Buch dazu:
>>Global brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg. Nur bei uns.
>(wobei, die soll es ja angeblich nicht geben) wo"bei uns"? Ich finde das Buch nämlich tatsächlich nirgendwo...
>Danke und Gruß
<ul> ~ http://www.zweitausendeins.de/jmp.cfm?dsplnr=2080</ul>
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marocki4
17.01.2003, 12:56
@ chiron
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Merci! |
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