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Bundeswehr bewacht US-Kasernen
Ab Freitag beginnt der Ernstfall für die Bundeswehr - im eigenen Land. 7000 Soldaten sollen rund 95 US-Kasernen in der Bundesrepublik sichern.
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Frankfurt/Main - Die Bundeswehr wird ab Ende dieser Woche mit der Bewachung von US-Kasernen in Deutschland beginnen. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gehen am Montag die schriftlichen Befehle an die deutschen Streitkräfte, um mit 7000 Mann rund 95 Kasernen und Einrichtungen der Amerikaner in Deutschland gegen mögliche Terroranschläge zu sichern.
"Ich kann betätigen, dass diese Unterstützungsleistungen an Ende des Monats beginnen", teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums SPIEGEL ONLINE mit. Ob dies schon ab kommenden Donnerstagabend, Freitag oder Samstag beginne, ließ der Sprecher offen."Meine Aussage deckt diesen Zeitraum mit ab", sagte der Sprecher. Über genauen Umfang der Maßnahme werde aber keine Angabe gemacht.
Ausbildung gefährdet?
Laut Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung sorgt die Maßnahme für Unruhe innerhalb der Bundeswehrführung wegen der Dauer des Einsatzes. Auf Wunsch der US-Militärs sollen deutsche Soldaten für bis zu zwei Jahren die Bewachung übernehmen. Dies sei bei einer Konferenz im Koblenzer Heeresführungskommando am Donnerstag den Stabsoffizieren aus allen Heeresverbänden mitgeteilt worden. Hohe Offiziere befürchteten, dass der Ausbildungsbetrieb in weiten Teilen der Truppe zum Erliegen komme, Ausbildungsziele nicht mehr erreicht würden und die Bundeswehr wegen der Belastung durch den wenig fordernden Wachdienst weiter an Professionalität verlieren könne.
Wie es im Planungsstab des Verteidigungsministeriums am Wochenende laut hieß, soll die Hälfte der 7000 Soldaten vom Heer gestellt werden. Die anderen 3500 Soldaten sollen jeweils von Luftwaffe, Marine und der Streitkräftebasis zum Einsatz kommen.
Nach ersten Berechnungen werde nahezu jeder Wehrdienstleistende länger als einen Monat Wache schieben müssen, schreibt die Zeitung. Besonders kritisch werde der neue Auftrag für die Heeresverbände, die gleichzeitig einen Einsatz auf dem Balkan oder in Afghanistan vorbereiten müssen. Mit diesen Einsätzen seien wegen Vor- und Nachbereitung derzeit rund 20 000 Heeressoldaten gebunden.
<ul> ~ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,231349,00.html</ul>
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