-->Hi,
ich bin jemand der seit langer Zeit hier mitliest, manchmal das Bedürfnis hatte mitzudiskutieren, mich allerdings immer wieder zurücknehmen konnte. Ich habe auch nicht das Bedürfnis mich täglich zu melden da mein 1 Finger System dafür einfach nicht ausgelegt ist. Ich möchte mal eine neue Sicht in das Hauptthema der letzten Zeit bringen.
Strategiespiele
Meldung:
Frankreich und Russland müssen sich einem US-Senator zufolge an einem Angriff auf Irak beteiligen, wenn sie von irakischem Ã-l profitieren wollen. Paris und Moskau müssten sich sowohl"an den militärischen Anstrengungen" als auch an den Kosten beteiligen, die zu einem Machtwechsel in Bagdad nötig seien, sagte ein Sprecher des republikanischen Senators Richard Lugar am Donnerstag in Washington. Nur dann könnten sie Zugang zu irakischem Ã-l und entsprechenden"Konzessionen" bekommen. Die US-Regierung wolle vor einem möglichen Krieg im übrigen"so viele Verbündete wie möglich" um sich scharen, betonte der Sprecher. Aber wenn es nötig sei, könne Washington auch alleine gegen Irak vorgehen.
Dies ist eines der krassesten Beispiele dafür dass alle Welt davon ausgeht dass es den USA in Wirklichkeit nicht um die Beseitigung eines Drohpotentials, sondern um das irakische Ã-l geht.
Den Strategen im Pentagon wird´s wohl recht sein.
Sunzi sagt:
Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine
Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden.
Und weiter:
Das höchste Ziel bei allen taktischen Entscheidungen muß sein, sie geheimzuhalten; halte deine Entscheidungen geheim, und du bist sicher vor den Augen der geschicktesten Spione und vor den Ränken der klügsten Köpfe.
Was viele nicht verstehen, ist, wie der Sieg mit Hilfe der Taktik des Feindes selbst errungen werden kann.
Alle Menschen können die einzelnen Taktiken sehen, die eine Eroberung möglich machen, doch fast niemand kann die Strategie sehen, aus welcher der Gesamtsieg erwächst.
Und noch:
Deine Pläne sollen dunkel und undurchdringlich sein wie die Nacht, und wenn du dich
bewegst, dann stürze herab wie ein Blitzschlag. Wenn du ein Land plünderst, dann lasse die
Beute unter deinen Männern verteilen; wenn du neues Land besetzt, dann teile es in Parzellen
und gib sie deinen Soldaten.
Überlege jede Bewegung ganz genau. Siegen wird, wer den Kunstgriff der Täuschung
beherrscht. Dies ist die Kunst des Manövrierens.
Was bedeuted das?
Fangen wir mal bei dem kleinsten Nenner an:
Deutschland
1. Es ist oft beschrieben worden dass Deutschland zwar ein wirtschaftlicher Riese, aber ein politischer Zwerg ist. Warum?
a. Fischer irrt (wie gewöhnlich) wenn er in Entgegnung zu Rum(m)sfelds Aüsserungen dagegen hält dass die europäischen Staaten älter (und deshalb auch klüger?) sind als die USA. Das gilt zwar für fast alle europäischen Staaten, aber wie ein Blick in die Geschichtsbücher erkennen lässt nicht für Deutschland!
b. Im Grunde genommen hat es eine nahtlose einheitliche deutsche nationale Politik seit Gründung des deutschen Reichs nie gegeben. (auch und gerade nicht in den in vielen Köpfen reduzierten deutsche Vergangenheit von sagenhaften 12 Jahren der Nazis)
c. Heute gibt es schon gar keine (was eigentlich selbstverständlich sein sollte) deutsche oder nationale Politik. (Gibt es noch Deutsche oder nur noch Mitteleuropäer?) Heute gibt es eine sogenannte EUROPÄISCHE (Union und FDP) und eine SOZIALISTISCHE und eine GRÜNE Interessenpolitik. Dabei wird von diesen Interessengruppen (mehr ist da nicht) gerne übersehen dass ein innenpolitisch nur durch Wohlstand zusammengehaltenes, aussenpolitisch amateurhaft lavierendes, und keine auch nur in Ansätzen nationale Politik vertretendes und verteidigungspolitisch schwaches Land über kurz oder lang seine gerade wiedergewonnene Einheit gefährdet. (für die Populisten: national hat nichts mit rechts, rechtsradikal oder nazistisch zu tun)
2. Frankreich:
a. In Frankreich ist das politische Spektrum durchaus nicht kleiner, sondern erheblich grösser und auch radikaler als in Deutschland, von den linksradikalen Kommunisten bis zum rechtsradikalen Le Pen. Hier gilt allerdings: Diese Leute haben zwar weit auseinander liegende Interessen, aber alle sind sie in erster Linie Franzosen!
b. Frankreich ist nun wirklich ein alter und auch sehr zentralistischer Nationalstaat. Hier werden die nationalen Interessen Frankreichs ausgelotet und im Rahmen der Möglichkeiten durchgesetzt. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren dass der Schulterschluss zwischen Frankreich und Deutschland hauptsächlich dadurch zustande gekommen ist weil die französischen Interessen im Irak bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Bei einer neuen, besseren Ausgangslage für Frankreich wird es zwar nicht radikal, aber doch merklich von seiner jetzigen Position abrücken und die deutschen Herren der Ringe Schröder und Fischer im Regen und in Erklärungsnot stehen lassen!
c. Frankreich hat im Gegensatz zu Deutschland nicht nur nationale und europäische, sondern im Rahmen seiner Möglichkeiten geostrategische Interessen. Für Frankreich könnte die unsägliche Strucksche Aussage über die Interessen am Hindukusch zutreffen wenn es denn in dieser Gegend wirklich Intressen für sie gäbe.
3. UK
a. GB hat, wenn man es nüchtern analysiert, gar keine andere Möglichkeit als den Vorgaben aus den USA zu folgen, zumal die Interessen sich ergänzen und sie absolut vom Wohlwollen der USA abhängen, wollen sie im Rest ihres ehemaligen Empires noch eine gewisse Rolle spielen. Die Royals machen sich zwar in den Gazetten und im TV noch ganz gut und geben auch eine gute Show, aber bei nüchterner Betrachtung ist der Glanz doch arg verblasst.
b. Auch hier gilt, es ist eine alte Nation, die immer und ohne Bedenken der humanen Situation ihre nationalen Interessen mit allen Mitteln durchgesetzt hat. Man sollte sich nicht täuschen: Keine Nation hat den 2. Weltkrieg so schwer bezahlt wie UK. Sie haben zwar den Kriege mit gewonnen, dafür aber das bis dahin grösste bestehende Imperium nach und nach verloren. Von einer Weltmacht sind sie zu einer mittleren Grossmacht geschrumpft. Heute sind sie nicht mehr in der Lage ihre Interessen ohne logistische und militärische Hilfe der USA durchzusetzen wie schon solch ein kleiner regionaler Konflikt wie der Falklandkrieg für den aufmerksamen Beobachter gezeigt hat.
c. GB wird sich jedoch über kurz oder lang entscheiden müssen ob sie eine gewichtige Rolle in Europa spielen, oder als Möchtegern Grossmacht ihre weltweiten Interessen von Gnaden der USA weiterhin abhängig machen wollen. Hier steht ein Interessenkonflikt an über dessen Ausgang spekuliert werden darf.
4. USA
a. Dass die USA die einzige (es liegt in der Sache dass es immer nur eine einzige geben kann) Weltmacht sind ist zur Genüge diskutiert worden. Nicht ganz verständlich ist der abgrundtiefe Hass auf die USA! Es gibt meines Wissens kein Imperium das die eroberten oder besetzten Gebiete jemals so human behandelt hat wie gerade die USA! Wenn ein Mindestmass der Interessen der USA gewahrt wird konnte bisher jedes Land die ihm adäquate Regierungsform, egal ob Demokratie oder Diktatur, im gewissen Rahmen wählen. Das unterscheidet sie ganz erheblich von den vergangenen oder den roten Imperien. Mich würde mal interessieren wie sich die USA-Hasser unter einem roten, chinesischen, fundamental christlich- oder islamischen Imperium fühlen würden. (wenn dann überhaupt noch eigene Meinungsäusserung möglich wäre)
b. Die Herren der Ringe hier in Berlin haben vor lauter persönlichen Eitelkeiten und wahltaktischen Gründen (wie bekannt will der eine gerne Kommissionspräsident werden und dem anderen ist der Job wohl zu stressig) die Interessen und das Wohl ihres Landes völlig aus den Augen verloren, obwohl das bei diesen „Herren“ noch nie oberste Priorität hatte. Als Diplomaten völlig ungeeignet probieren sie den Zwergenaufstand in wilhelminischer Manier und bekommen von grossen Teilen der erbärmlich kurzsichtigen und gefühlsbetonten Wählerschaft frenetischen Beifall. Leider ist es so dass z. Zt. Weder hier noch jenseits des Atlantiks diplomatische Tugenden gefragt sind sondern die Rumsköpfe den Ton angeben.
c. Ein paar Gedankenspiele von mir: Wer jemals einen Atlas zur Hand genommen hat und über die Töne aus Washington sinniert hat, dem kann eines nicht verborgen geblieben sein: der Irak ist ein wichtiger, wenn auch nicht der wichtigste Teil der strategischen Planung des Imperiums. Er dient dazu das eigentliche Ziel, den Iran in die Zange zu nehmen! Wer Iran besitzt beherrscht komplett den mittleren Osten, die ehemaligen südlichen Kolonien der UDSSR und die Südflanke Russlands! Bereits heute sind in Kirgistan, Usbekistan; Georgien usw. amerikanische Militärbasen oder zumindestens Militärberater anwesend. Ausserdem sind von hier aus z.B. die Kasachischen Olfelder zu beherrschen. Ist der Iran unter amerikanischen Einfluss ist der Südgürtel für Russland von Europa bis China geschlossen! Und da der Iran jetzt forciert mit Russlands Hilfe Atomkraftwerke baut, findet sich in Zukunft bestimmt ein Grund!
d. Der technologische und wirtschaftliche Vorsprung und die daraus resultierenden Recourcen der USA sind im Moment so gross dass sie es sich einfach erlauben können ihre Interessen durchzusetzen!
e. Vielfach wird (nicht nur in diesem Forum) den Amis vorgeworfen sie wären ein bisschen doof. Andererseits wird kolportiert sie hätten die Deutschen in beide Weltkriege getrieben um als Weltmacht aufzusteigen. Wat denn nu? Doof oder glänzende Strategen?
Was für eine Konsequenz hat das für Deutschland?
Wie hat ein Herr Putin vor kurzem bemerkt? Deutschland ist kein ernsthafter Gegner! Sollte der Druck an der Südflanke zu stark werden ist womöglich anderswo ein Druckausgleich vorgesehen?
Das Dutzend ist voll! Allmählich sollte die Abrüstungseuphorie nach der Wiedervereinigung verflogen sein. Die Amerikaner haben schon längst angemahnt dass wir unsere Streitkräfte modernisieren und effektiver organisieren sollen. Wo ein machtpolitisches oder militärisches Vakuum ist wird es über lang oder kurz beseitigt! Es ist eine unbedingte Notwendigkeit die Verteidigungskraft so weit zu stärken dass es sich jeder Angreifer genau überlegen muss ob er ein solches Risiko eingeht. Auf absehbare Zeit sind wir schlicht und einfach darauf angewiesen ein gutes Verhältnis zu Amerika zu pflegen. Zum Glück besteht Amerika nicht nur aus Bush und Rummsfeld. Und Deutschland nicht nur aus den Herren der Ringe! Dies jetzige Verhalten der Politgarde wurde mal zutreffend als Hahnrei bezeichnet!
WGR
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-->Hallo, rocca,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. So schlecht kann dein 1-Finger-System nicht sein. ;-).
>>Nicht ganz verständlich ist der abgrundtiefe Hass auf die USA! Es gibt meines Wissens kein Imperium das die eroberten oder besetzten Gebiete jemals so human behandelt hat wie gerade die USA
das ist unbestritten richtig, aber man darf nicht vergessen, daß sie ja den Eindruck vermitteln, als ob sie nicht die Ausbeuter und Sklavenhalter seien, während das von den Ländern hinter dem eisernen Vorhang vollkommen offensichtlich war.
Also, man sollte sich dann auch an seinen glorreichen Reden messen lassen.
>>Das unterscheidet sie ganz erheblich von den vergangenen oder den roten Imperien. Mich würde mal interessieren wie sich die USA-Hasser unter einem roten, chinesischen, fundamental christlich- oder islamischen Imperium fühlen würden. (wenn dann überhaupt noch eigene Meinungsäusserung möglich wäre)
angesichts der Meinungsäußerung ist ja vieles auf einer abschüssigen Rutsche, warten wirs ab.
Die lautesten Motzer wären sicher geflohen, sofern nur irgend möglich.
>Und da der Iran jetzt forciert mit Russlands Hilfe Atomkraftwerke baut, findet sich in Zukunft bestimmt ein Grund!
Klar, Otto Hahn hätte seine Erfindung besser im Klo runtergespült.
Aber wir müssen auch sehen, daß die USA die einzigen waren, die A-Bomben rücksichtslos auf Zivilisten abgeworfen haben, Agent Orange nicht zu vergessen.
Niemand regt sich darüber auf, daß der kleine blauweiße US-Ableger im nahen Osten angeblich 1500 Atomsprengköpfe haben soll.
Wer garantiert denn, daß ein Sharon unter allen Umständen gewissenhafter mit diesem Zeugs umgehen würde als ein Hussein?
>e. Vielfach wird (nicht nur in diesem Forum) den Amis vorgeworfen sie wären ein bisschen doof. Andererseits wird kolportiert sie hätten die Deutschen in beide Weltkriege getrieben um als Weltmacht aufzusteigen. Wat denn nu? Doof oder glänzende Strategen?
Glänzende Strategie der Führungselite - die sind alles andere als doof, die sind brilliant - aus deren Blickwinkel gesehen.
Aber sie brauchen dazu das Fußvolk. Und jeder, der Bekannten aus den USA hat, wird deren, wie soll ich sagen, Oberflächlichkeit, Naivität, Selbstüberschätzung kennen (natürlich auch die Gastfreundlichkeit, die Ehrlichkeit, die Harmlosigkeit).
Bei aller Brillianz sind es keine Hellseher, sondern nur gute Schachspieler, nur, erstens gilt, Shit Happens, zweitens kommt im Roulette manchmal die Zero, drittens sind die Gegenspieler noch bessere Schachspieler (Russen) oder jahrtausendelange Strategen (China).
Ich denke nicht, daß sich ein Roosevelt hingesetzt hat und sich einen Plan machte, wo soll die USA im Jahre 2010 stehen. Nein, er hat vielmehr seine grundsätzlich deutschlandfeindliche Meinung durch Propaganda und die oben genannten Lenker des Geschicks bestärken lassen, um für die nächsten paar Jahre die maximale Stärke zu erreichen. Der Rest ergab sich von selbst, stückchenweise.
Natürlich wird es neben dem CFR auch ganz profane Militärstrategen geben, die wie ein Puzzle die wichtigen und die vernachlässigbaren Gebiete zusammenklabüstern. Und Wünsche und Bedenken äußern.
Das muß aber jetzt den Dödeln schmackhaft gemacht werden! Was vielleicht das größte Problem darstellt.
Früher galt, wenn die Amis uns nicht beschützen, kommt der Russe. Also, alles gut finden, was aus den USA kommt (Pershing und Co.).
Daß die Sowjetunion nur durch die Unterstützung der USA ihre Macht hielt, wurde ausgeblendet.
Das Kind war nun mal in den Brunnen gefallen.
Die Machtbalance des Schreckens verhalf den USA zu einer derart unangreifbaren Legitimation, die man nicht mit allem geld der Welt hätte kaufen können. Insofern würde es mich nicht wundern, wenn selbst diese geplant worden wäre (Armand Hammer flog immer hin und her).
Freilich ist es ein Hammer, daß ein Land keine Verteidigung mehr hat. Dies ist aber zugleich ein Ergebnis der Umerziehung nach dem Krieg! made by USA.
Der Berichterstatter der US-Zeitschrift ARMY TALK, Julian Bach, schrieb: In Amerikas Deutschland geschieht, was uns paßt. Paßt es uns, daß die Deutschen verhungern, so werden sie verhungern. Paßt es uns, daß sie Aluminiumfabriken in die Luft sprengen, werden sie Aluminiumfabriken in die Luft sprengen. Paßt es uns, daß sie Thomas Jefferson lesen und Mickey Mouse anschauen, werden sie Thomas Jefferson lesen und Mickey Mouse anschauen. (Schrenk-Notzing, Caspar, Charakterwäsche, Stuttgart 1965, S.19)
Da die oberste Führung hinter den Kulissen die Pläne nicht offenlegen können, stoßen sie bei deren Umsetzung auf ganz normale Hindernisse.
Heraus kommt ein annehmbares Ergebnis unter 100%, aber über 50%.
>Was für eine Konsequenz hat das für Deutschland?
ein fatales. Denn ohne nationale Identität gibt es keine Basis. Und diese Identität ist die von den Siegern einseitig diktierte.......ich könnte hier massig Quellen anführen, aber das würde den Rahmen sprengen.
Nennen wir es Morgenthau-Plan light?
Die USA setzen Überfluß und Masse gegen die Kraft von Ideologien (bzw. fanatischer Religionen).
Deswegen sind sie nur von Ideologien bedrohbar, da sie allein auf der irrationalen Ebene es mit den Verlockungen des Wohlstands aufnehmen können. Entsprechend werden alle Gesellschaftsmodelle als Gefahr erkannt und bekämpft, die auf (konkurrierenden) Ideologien fußen.
Nun ist die kommunistische Ideologie von vorn herein für freiheitliebende Völker nicht sehr attraktiv, sie schreckt durch sich selbst ab.
Als Adolf 1937 die enorm inszenierte Olympiade hinter sich hatte und innert nur ein paar Jahren seit 33 unbestreitbar plakative Erfolge vorweisen konnte (z.B. Arbeitslosigkeit - die Kosten, verborgenen Umstände und Rechnungen wurden erst später offenkundig), regte sich enormer Widerstand in GB und den USA, der bereits Kriegspläne beinhaltete. Hatte man Angst vor seiner Konkurrenz? Hat man heute Angst vor dem radikalen Islam?
>Wie hat ein Herr Putin vor kurzem bemerkt? Deutschland ist kein ernsthafter Gegner! Sollte der Druck an der Südflanke zu stark werden ist womöglich anderswo ein Druckausgleich vorgesehen?
Im Prophezeiungsform wurde passend dazu der Gedanke angesprochen, ob nicht eine neue geheime Sphärenaufteilung stattgefunden habe, Europa zu Rußland, Asien zu China und der nahe Osten zu den USA?
>Das Dutzend ist voll! Allmählich sollte die Abrüstungseuphorie nach der Wiedervereinigung verflogen sein. Die Amerikaner haben schon längst angemahnt dass wir unsere Streitkräfte modernisieren und effektiver organisieren sollen. Wo ein machtpolitisches oder militärisches Vakuum ist wird es über lang oder kurz beseitigt! Es ist eine unbedingte Notwendigkeit die Verteidigungskraft so weit zu stärken dass es sich jeder Angreifer genau überlegen muss ob er ein solches Risiko eingeht.
wie oben, der Verteidigungsunwille ist direkte Folge der us-amerikanischen Umerziehung. Bin ich von überzeugt. Könnte mich aber irren.
>>Auf absehbare Zeit sind wir schlicht und einfach darauf angewiesen ein gutes Verhältnis zu Amerika zu pflegen. Zum Glück besteht Amerika nicht nur aus Bush und Rummsfeld.
Nein, es besteht auch aus anderen Interessenkreisen (Ed Fagan und Co.), vielleicht müßten wir noch 100.000 Mahnmale errichten, oder nochmal die Enkel von Fremdarbeitern entschädigen?
Wir brauchen keine us-amerikanischen Atomgranaten in Hemau, sondern eine der Schweizer Armee vergleichbare Verteidigungsmiliz. Bloß sind wir davon ewig weit entfernt. Wozu Jagdflieger, wenn man hierfür die vielfache Menge von Abwehrraketen bekäme? Wozu zigmillionenteure Kampfpanzer, wenn jede Ortsfeuerwehr 100 Panzerfäuste hätte?
Nein, statt dessen gibts Blödsinn-hoch-fünf für irgendwelche Auslandsabenteuer, und fürs Manöver fehlt die Gewehrmunition. Brilliant, echt ;-(
Ich erinnere nur an die konsequente Vernichtung von Zivilschutzkapazität durch Ex-Innenminister Kanther. Das ist kein Zufall nicht.
Und man darf auch nicht vergessen, welche Funktion Ex-Verteidigungsminister Rühe (ungedient) in der anglophilen Atlantikbrücke innehatte - da passierte nix ohne Wissen und Wollen der Amis. Oder?
>>Und Deutschland nicht nur aus den Herren der Ringe!
Nein, wir haben auch Container-Alex aus BigBrother, wir haben Bohlen, Feldbusch, Merkel, Trauerredner Johannes, Barbara Salesch, Bimbomboris-äh, den Diggn, Elton, Friedman, Mölli, die drei vom Imbiß-Grill und WasGuckstDu Kaya Yanar, Erkan und Stefan, weissu. Iss geil, alder.
Wen wundert da noch PISA?
beste Grüße vom Baldur
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-->>Hi Rocca,
Du bist ja neu hier und es wird Dich hoffentlich nicht stören, wenn sich gleich zwei, Baldur und ich, auf Dein Posting stürzen.
Mich interessieren vor allem folgende Passagen:
> Nicht ganz verständlich ist der abgrundtiefe Hass auf die USA!
Abgrundtiefen Hass auf die USA gibt es zuallererst im arabisch-islamischen Kulturkreis. Vielleicht gibt es dafür sogar nachvollziehbare Gründe? Was mich betrifft, so ist meine grundsätzliche Sympathie in letzter Zeit einer erheblichen Skepsis gewichen. Dazu später mehr.
> Es gibt meines Wissens kein Imperium das die eroberten oder besetzten Gebiete jemals so human behandelt hat wie gerade die USA!
Ja, nur fürchte ich, geht diese schöne Zeit zu Ende. Vom Hegemon in einen Krieg hineingetrieben zu werden, wobei von vorneherein klar ist, dass man nur die Nachteile zu tragen hat, aber bei der Beute leer ausgehen wird, ist sicher keine besonders gute Behandlung.
> Wenn ein Mindestmass der Interessen der USA gewahrt wird konnte jedes Land die ihm adäquate Regierungsform, egal ob Demokratie oder Diktatur, im gewissen Rahmen wählen.
So habe ich früher auch gedacht. Nur bin ich leider auf Hinweise gestossen
(Geheimer Staatsvertrag von 1949, Kanzlerakte, UNO-Feindstaatenklausel, 2+4-Verhandlungen zur deutschen Einheit), dass es damit nicht weit her ist. Seltsame Praktiken im Zusammenhang mit Echelon, Sammelklagen, Mahnmal und noch andere Nebengeräusche runden das Bild dann ab.
Irgendwo bin ich sogar mal auf eine Info gestossen, dass auf Druck der Alliierten im GG die Möglichkeit, Volksabstimmungen durchzuführen, abgeblockt wurde. Das könnte auch erklären, warum alle deutschen Parteien - sogar die PDS wurde auf Kurs gebracht - dieses Thema scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
> Das unterscheidet sie ganz erheblich von den vergangenen oder den roten Imperien. Mich würde mal interessieren wie sich die USA-Hasser unter einem roten, chinesischen, fundamental christlich- oder islamischen Imperium fühlen würden.
Ganz klar, noch viel schlechter.
Mir scheint, Dein Bild der USA ist allzusehr in wachsweiches Marshmallow-Rosa getaucht. Die Bilanz dessen, was wir alles den USA zu verdanken haben, würde bei kritischerer Betrachtung erheblich düsterer ausfallen. Ich entwerfe mal, als bewussten Gegensatz zum üblichen Weichzeichner-Bild, ein Porträt, in dem die weniger schmeichelhaften Züge sehr viel schärfer hervortreten.
Das verdanken wir God`s own Country:
1. Die Zerstörung des Deutschen Reichs von 1871; durch den Kriegseintritt der USA.
2. Die Zerstörung der Weimarer Demokratie; durch die, nicht zuletzt infolge amerikanischer Kapitalinteressen, Deutschland auferlegten Reparationszahlungen (Versailler-Vertrag)
3. Die Heraufkunft Adolf Hitlers, der aus den USA (Henry Ford, vermutlich noch andere Quellen) mit Spenden unterstützt wurde. Erinnert mich ein wenig an das, was wir jetzt mit Saddam erleben, erst groß machen, dann zusammenhauen.
4. Möglicherweise die Zerstörung der deutschen Nachkriegsdemokratie; u.a. durch vorenthaltene Souveränitätsrechte und Nötigung zur Kriegsteilnahme sowie durch Degradierung D-Lands zum vom Oval Office aus gelenkten Vasallenstaat.
5. Die Ausbeutung des deutschen Steuerzahlers; durch Sammelklagen, Türkei-Beitritt und Kriegsfinanzierung, möglicherweise auch durch den Euro.
6. Die permanente Erniedrigung deutscher nachgeborener Generationen als"Hitlers Kinder", auf allen Ebenen, bis hinein in die Trivialkultur (Schindlers Liste), ohne dabei auch nur im Geringsten die Bereitschaft erkennen zu lassen, auch mal vor der eigenen Türe kehren zu wollen (Ausrottung der indianischen Ureinwohner, Sklaverei etc.).
Vor diesem Hintergrund sind die materiellen Kriegsfolgen (zerbombte Städte,
"Der Brand") geradezu Bagatellschäden.
Tut mir leid, aber mittlerweile finde ich nicht mehr nur BigMac und Coca Cola zum Ko...
Tempranillo
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