Cosa
26.01.2003, 10:38 |
Golfkrieg 1991, Graphiken und Chronologie Thread gesperrt |
-->Moin,
hier ein Link zur Chronologie des Golfkrieges und ein paar Graphiken (Konjunktur, Ã-l- wie Goldpreis, S&P500)- alles kurz gehalten, nur ein Überblick.
~ Click
Die letzte Gegenüberstellung hat leider für die heutige Zeit nichts gebracht
einen schönen Tag wünscht
Cosa
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Popeye
26.01.2003, 10:49
@ Cosa
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Re: Golfkrieg 1991, Graphiken und Chronologie - Besser geht's nicht, danke @Cosa (owT) |
-->
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Wal Buchenberg
26.01.2003, 14:08
@ Cosa
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Re: Warum der heutige Irakkrieg mit dem Golfkrieg 1991 nicht vergleichbar ist |
-->Hallo Cosa,
deine Zusammenstellungen sind bewundernswert. Aber ich denke, dass sie für das kommende nicht prognose-tauglich sind.
1. Beim Golfkrieg 91 ging es um die Befreiung eines kleinen, reichen Ã-lstaates mit intakter Infrastruktur. Nach erfolgreichem Kriegseinsatz konnte in relativ kurzer Zeit, der Ã-lhahn wieder aufgedreht werden.
2. Beim Golfkrieg 91 war eine große Kriegskoalition im Einsatz. Die Kriegslasten waren auf viele Allierte verteilt.
3. Ein Sieg gegen den Irak wird sich für die USA unmöglich in kurzfristigem wirtschaftlichen Nutzen auswirken. Ein besiegter Irak ist vergleichbar mit Afghanistan nach Vertreibung der Taliban, nicht mit einem befreiten Kuwait.
4. Die USA tragen die Kriegslasten - dank weltweitem Widerstand - mehr oder minder allein.
Ergo: Die aktuellen Kriegskosten für die USA sind beim Irakkrieg deutlich höher, die zu erwartenden und möglichen Kriegsgewinne auf einen viel längeren Zeitraum verteilt als beim Golfkrieg 91.
Der Golfkrieg war eine Investition von rund 30 Mrd. bei einem Gewinnzeitraum von 2-3 Jahren.
Der Irakkrieg ist eine Investition von rund 120 Mrd. USD mit einem Gewinnzeitraum von mindestens 10, vielleicht 30 Jahren.
Die Auswirkungen sind vielleicht vergleichbar mit den Investitionen in die UMTS-Lizenzen.
Gruß Wal Buchenberg
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kingsolomon
26.01.2003, 14:37
@ Wal Buchenberg
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Re: hinzu kommt: schnelles Billig-Ã-l ist illusorisch |
-->sagen ernstzunehmende Experten
Zum einen ist die irakische Infrastruktur heruntergekommen, dass an eine
schnelle Produktionssteigerung gar nicht zu denken ist, bevor nicht
zig Miliarden Dollar über die nächsten 10 Jahre investiert werden.
Und das alles im best anzunehmenden Fall einer schnellen Einnahme ohne
Widerstand und Sabotage der Iraker.
Und natürlich gibt es die etlichen weiteren bekannten Gründe, warum
das auf mittlere und längere Sicht keinen nennenswerten Einfluss auf Börsen
und Wirtschaft haben wird.
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Cosa
26.01.2003, 15:25
@ Wal Buchenberg
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Re: Warum der heutige Irakkrieg mit dem Golfkrieg 1991 nicht vergleichbar ist |
-->Hi Wal,
m. E. ist die Situation nur sehr bedingt vergleichbar; dagegen sprich wohl schon dass der letzte Chart sich nicht auf die heutige Zeit mit der damaligen Kongruenz übertragen lässt.
Mir gings einfach nur darum zu gucken, was war damals.
1. Beim Golfkrieg 91 ging es um die Befreiung eines kleinen, reichen Ã-lstaates mit intakter Infrastruktur. Nach erfolgreichem Kriegseinsatz konnte in relativ kurzer Zeit, der Ã-lhahn wieder aufgedreht werden.
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Zustimmung; Kuwait produzierte rasch wieder trotz brennender Ã-lfelder. Die Frage ist was würde in einem Krieg zerstört werden. Die wohl betroffenen irakischen Anlagen sind ohnehin veraltet, da lässt sich eine Erhöhung der Förderleistung nicht so schnell verwirklichen.
2. Beim Golfkrieg 91 war eine große Kriegskoalition im Einsatz. Die Kriegslasten waren auf viele Allierte verteilt.
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Nicht nur das die Lasten verteilt waren; die Rollen waren eindeutiger von einander abgegrenzt. Aggressor war der Irak, die Guten waren die US-Amerikaner und Allierten; alleine deshalb sehe ich nur bedingt eine"Erleichterungsrallye" an den Aktienmärkten.
3. Ein Sieg gegen den Irak wird sich für die USA unmöglich in kurzfristigem wirtschaftlichen Nutzen auswirken. Ein besiegter Irak ist vergleichbar mit Afghanistan nach Vertreibung der Taliban, nicht mit einem befreiten Kuwait.
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Nein, hier erntest Du Widerspruch; einen kurzfristige Nutzen sehe zwar auch nicht; aber m.E. ist das US-amerikanische Interesse am Irak sowieso mittel- bis langfristig angelegt. Langfristig spielen natürlich die enormen Ã-lreserven eine Rolle. Denke, dass Bush bei seinen Wahlkämpfern (Ã-lfirmen) gegebene Versprechen einlösen muss; aber das ist ja so offensichtlich, dass man es kaum noch erwähnen muss ;-)
Im Gegensatz zu Afghanistan ist es von immensem Vorteil im Irak einen Statthalter zu besitzen. Sollte der Irak nur annähernd die prozentualen Förderkapazitäten innerhalb der OPEC beabspruchen, die er vor dem Golfkrieg inne hatte, gibts Krach innerhalb der OPEC; die Saudis würden einiges von ihrer Vormachtstellung einbüssen. Das könnte einen Dominoeffekt haben mit dem Endergebnis Zerschlagung der OPEC; ist m.M. nach auch Hauptziel der Amis.
Dauerhaft garantiert das einen niedrigen Ã-lpreis.
Dieses Szenario lege ich nicht so weit in die Zukunft.
Über den Zusammenhang Ende der US-Rezession - US-Militäraktion könnte man auch noch spekulieren ;-)
Gruss
Cosa
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