-->"Die Gold-Hausse steht erst am Beginn"
Fondsmanger: Goldpreis wird weiter steigen - Vor allem Minenaktien sollen davon erneut profitieren und die Gewinne des Vorjahres fortschreiben können
Nicht Kriegsangst, sondern anhaltender Nachfrageschub wird als weiterer Preistreiber beim Gold gesehen.
Wien - Skeptiker der Geldanlage in physischem Gold oder in Goldminenaktien argumentieren gerne mit der Kriegsangst und der Aktienphobie, um den steilen Aufwärtstrend des Goldpreises zu erklären. Wenn Aktien wieder"gehen", so heißt es von dieser Seite, dann sei es mit dem Gold vorbei. Denn dann würden die Investoren aus den sicheren Häfen wieder ausfahren und in Aktien investieren, weil dort mehr Rendite zu holen ist.
Anders Alfred Grusch, Manager des Capital Invest Gold Stock. Er sieht mögliche Widerstände im Goldpreis (Feinunze), derzeit bei knapp 360 Dollar, erst bei 390 bzw. 420 Dollar. Im Falle eines (längeren) Irakkrieges sieht er Gold auf 600 Dollar steigen. Nicht die Suche nach sicheren Häfen treibe das Gold, argumentiert er, sondern die stetig steigende Nachfrage. Nach drei Jahren mit Nachfrageüberhang sieht er diese Tendenz weiterlaufen: Einerseits haben sich die europäischen Notenbanken für die nächsten fünf Jahre eine maximale Verkaufsmenge von 400 Tonnen auferlegt (Washington-Abkommen), sagt Grusch. Andererseits müssten die EU-Beitrittskandidaten Gold zukaufen, um auf die rund 15-prozentige Deckung zu kommen. Zudem rechnet er mit einem Goldboom in China und sieht die japanische Notenbank ebenfalls als Nettokäufer. Auch der steigende Ã-lpreis fördere die Goldnachfrage im Nahen Osten.
Im Vorjahr überstieg die Nachfrage mit 3900 Tonnen das Angebot um fast 1000 Tonnen.
Konsolidierung bei Minenunternehmen beschleunigt
Auf der Produzentenseite habe sich die Konsolidierung der Minenunternehmen beschleunigt (Barrick/Homestake Mining, Newmont/Normandy/Franco Nevada, Goldfields Australia/Delta Gold). Dadurch könnten die Produktionskosten wesentlich gesenkt werden. Überdies sei bei den Minenaktien mit mehrmaligen Gewinnrevisionen nach oben zu rechnen, da die Analystenschätzungen für die jeweiligen Unternehmen auf Goldpreisen von rund 300 Dollar basierten.
Dass solche Investments de facto Dollaranlagen sind, müsse Anleger, die von einem weiteren Verfall des Dollar zum Euro ausgehen, nicht erschrecken, meint Grusch. Trotz rund 20 Prozent Dollarverfalls zum Euro 2002 habe er in seinem Fonds 50 Prozent Wertsteigerung auf Eurobasis erwirtschaftet und weist eine Jahresperformance von 39,13 Prozent aus."Tendenziell hilft der Dollarverfall dem Goldpreis." Zudem sei auch das rückläufige Realzinsniveau dem Goldpreis förderlich.
Betrachtet auf ein gesamtes Anlageuniversum wird empfohlen, etwa fünf Prozent des Vermögens in den Goldbereich zu investieren. (Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe 27.1.2003)
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"Andererseits müssten die EU-Beitrittskandidaten Gold zukaufen, um auf die rund 15-prozentige Deckung zu kommen."
Stimmt das? Davon habe ich noch nie gehört.
Grüße,
Tom
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