igelei
31.01.2003, 15:21 |
Hmm, wo kommt nur mein Verdacht her, das die Erklärung der 8 Europ. Staaten..mT Thread gesperrt |
-->... nicht wirklich von den Acht selber verfasst wurden, sondern von Toni Blair und Condoleezza Rice? Der Rest wurde vielleicht nur gekauft, ihre Unterschrift drunter zu setzen. Auch ein Fall von Diplomatie dottore ;-)?
MfG
igelei
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dottore
31.01.2003, 15:49
@ igelei
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Re: Siehe Talleyrand: |
-->"In der Politik ist der Verrat eine Frage des Datums."
Fundstück von Tempranillo weiter unten.
Gruß!
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beni
31.01.2003, 15:58
@ dottore
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Siehe Telepolis |
-->Achse Madrid, Rom und London
Ralf Streck 31.01.2003
Das Manifest des"Neuen Europa" zur Unterstützung der US-Politik ging aus einer Bestellung des wall Street Journal hervor
Die Triebfeder hinter der Unterstützung der US-Kriegspolitik des"Neuen Europas" ist der spanische Ministerpräsident José MarÃa Aznar. Wie El PaÃs heute berichtet, bediente der Konservative aus Madrid eine Bestellung aus den USA ( Die Achse des neuen Europa konstituiert sich). Das Wall Street Journal habe bei Aznar einen Beitrag für die Meinungsseiten bestellt, der von diesem in ein Manifest aus Europa zur Unterstützung der Irak-Politik von US-Präsident George Bush verwandelt wurde.
Den Vorschlag aus New York habe auch der Italiener Silvio Berlusconi erhalten. Doch Aznar habe die Initiative ergriffen und sich mit Tony Blair in Verbindung gesetzt, um den Meinungsbeitrag in eine"multilaterale Deklaration" zu verwandeln. Die sollte von der"größten Zahl europäischen Führer unterzeichnet werden", berichtete El PaÃs basierend auf Angaben des Wall Street Journals.
Madrid habe ein Entwurf erstellt, der die Punkte umfasste, die das Papier enthalten sollte. Formulieren mussten aber die Briten, welche"die Skizze in einen Arbeitsentwurf verwandelt haben", schreibt El PaÃs. Danach hätten Blair und Aznar gemeinsam europäische Führer zur Unterschrift gebeten. So konnte das Wall Street Journal, nachdem acht europäische Führer unterzeichnet hatten, am Mittwoch mit dem angestrebten Ergebnis titeln:"Der Brief von acht Staaten isoliert Deutschland und Frankreich und vereinfacht den Weg zum Krieg."
Ob es sich dabei um eine der ersten gekauften Aktionen des Weißen Hauses handelt, wofür kürzlich das"Office for Global Communications" geschaffen wurde, um über Journalisten eine für die USA positive Stimmung zu sorgen, liegt nahe ( Präsident Bush hat jetzt seine eigene Propaganda-Abteilung). So erklärte sich auch, warum Spanien plötzlich seine Position geändert hat, was die Verlängerung der Waffeninspektion im Irak angeht ( Spanien auf Kriegskurs)
Die Zeit die ohnehin für den kriegerischen Aufmarsch benötigt wird, soll offenbar propagandistisch genutzt werden, um die nötige Stimmung zu erzeugen und die Kriegsgegner zu isolieren. Dafür sprechen auch Widersprüche in der Darstellung des Wall Street Journals. Denn es ging nicht, wie behauptet, um die größte Zustimmung. Einige Staatschefs wurden erst gar nicht gefragt, weil sie mit der Position des Briefs wohl nicht übereingestimmt hätten. Wichtiger als die größte Zahl war offensichtlich, dass vor der Veröffentlichung nichts nach Außen dringt.
Nicht einmal der für die EU-Außenpolitik zuständige spanische Sozialist, Javier Solana, oder die griechische EU-Ratspräsidentschaft wurden gefragt. Die Griechen sind sehr verärgert über den Vorgang und bezeichnen die Initiative außerhalb der gemeinsamen EU-Politik, die nicht zu"einer Annäherung zu einer gemeinsamen Position beiträgt", wie Costas Simitis, Ministerpräsident Griechenlands erklärte. Der EU-Ratspräsident will im Februar einen Sondergipfel einberufen, um eine einheitliche europäische Haltung zum Irak-Konflikt zu erarbeiten.
<ul> ~ http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14086/1.html</ul>
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Turon
31.01.2003, 16:06
@ dottore
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Re: Siehe Talleyrand: |
-->Verrat und Betrug, dottore, ist immer nur eine Frage des Datums,
nicht nur in der Politik.
Die zahlreichen Beispiele sehen wir alleine daran, daß Niemand oben bereit
ist für die Wahrheit zu kämpfen, sondern ernsthaft darüber nachdenkt, ob
es sich lohnt, eine öffentliche Lüge zu unterstützen. Und wenn es mindestens
zwei öffentliche Lügen wird und eine Wahrheit, wird stets die Lüge gewählt,
die den größten persönlichen Nutzen bringt.
Gruß.
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dottore
31.01.2003, 16:27
@ Turon
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Re: Ã-ffentliche Lügen? DAS ist die größte: |
-->>Verrat und Betrug, dottore, ist immer nur eine Frage des Datums,
>nicht nur in der Politik.
>Die zahlreichen Beispiele sehen wir alleine daran, daß Niemand oben bereit
>ist für die Wahrheit zu kämpfen, sondern ernsthaft darüber nachdenkt, ob
>es sich lohnt, eine öffentliche Lüge zu unterstützen. Und wenn es mindestens
>zwei öffentliche Lügen wird und eine Wahrheit, wird stets die Lüge gewählt,
>die den größten persönlichen Nutzen bringt.
>Gruß.
Die größte öffentliche Lüge ist ja wohl die, dass der Staat behauptet, er können"mit Hilfe" von Geld- oder Fiskalpolitik irgendetwas"Positives" bewirken, z.B. Konjunkturverläufe zu"glätten", Arbeitsplätze zu"schaffen", den allgemeinen Wohlstand"sichern", die Wirtschaft"anzukurbeln", Durchstechereien aller Art zu"verhindern", Spekulationen"einzudämmen" und wie der Bockmist auch immer lautet.
In Tat und Wahrheit führt jegliche (!) Form von Geld- und Fiskalpolitik in einem System mit Staatsverschuldung und einer Notenbank mit Steuerhoheit (der bekannte"Leitzins" ist eine Steuer, die sich bei Zinssatz über Null automatisch vergrößern muss!) über kurz oder lang in den gesamtwirtschaftlichen Ruin.
Das auf uns zukommende Massenelend ist eine Sache, um die wir uns hier mehr kümmern sollten (Zweck: Vermeidung des eigenen vorzeitigen Untergangs) als irgendeine Sch...-Politik und Sch...-Diplomatie im sog."großen" Weltgeschehen. Das ist eine Spielwiese für per definitionem imbezile Idioten, Idioten deshalb, weil sie sich einbilden, etwas"tun" zu können. Schlicht: Schwachsinn.
Oder glaubst Du im Ernst, ob ein ab Morgen laufendes Wiederabrücken der Truppen am Golf ("Nichtkrieg") auch nur irgendetwas am Ablauf der wirtschaftlichen Dinge ändern würde?
Es wird zu viel in die falsche Richtung gestarrt. Dort sieht man aber weltweit nur dumme Jungs, die das Hinschauen nicht wert sind. Langsam kommts mir vor, als würde sich jeder auch in diesem Forum hier in der Irak-Frage abreagieren wollen, um nicht der Monster-DeDe ins Auge blicken zu müssen, die auf uns zueilt.
Gibts Krieg, gibts Krieg, gibts keinen, gibts keinen - fertig. Beides sind nur Petitessen in der großen Entwicklung, Ausschläge, Auslöser, was auch immer. Da kann man dafür sein oder dagegen, was solls? Ich bin auch gegen Krieg - kräht ein Hahn danach?
Aber an der großen Entwicklung hin zum Weltbürgerkrieg führt kein Weg vorbei. Und auf deren Ablauf sollten wir uns konzentrieren.
Gruß!
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R.Deutsch
31.01.2003, 17:03
@ dottore
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Weltbürgerkrieg |
-->dottore schreibt:
Aber an der großen Entwicklung hin zum Weltbürgerkrieg führt kein Weg vorbei. Und auf deren Ablauf sollten wir uns konzentrieren.
Deshalb habe ich ja schon mal auf die Kartoffelkanone hingewiesen:-)
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marocki4
31.01.2003, 17:29
@ R.Deutsch
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Re: Weltbürgerkrieg |
-->
>Deshalb habe ich ja schon mal auf die Kartoffelkanone hingewiesen:-)
und ich auf die Salami... s.o. ;-))
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Sterntaler
31.01.2003, 19:47
@ dottore
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Re: Weltbürgerkrieg gibts nur dann.. |
-->a)... wenn im Zuge eines ruckartig kollabierenden Weltfinanzfinanzsystems weltweit die Ordnung zusammen bricht, somit Anarchie herrscht und wir Zustände a la Kongo bekommen!
b)... oder wenn es ganz einfach eine einzige Weltregierung gibt - aber das dürfte noch mindestens einige Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern - wo dann die eigene Regierung letztlich eine Diktatur sein wird/muss... dann wird es natürlich weltweit nur mehr Bürgerkriege der vielen Aufständischen geben, denn einen Krieg kanns ja keinen mehr geben, da es nur mehr EIN LAND & EINE REGIERUNG GIBT...
Beschleunigen könnte sich so eine weltregierungssache wahrscheinlich nur dann, falls es zu extremsten weltweiten Naturkatastrofen käme, die wahrscheinlich auch fast jede derzeit herrschende Ordnung zerrütten müssten...
so, das waren jetzt einige gedankenspiele zu einem theoretisch möglichen weltbürgerkrieg! weltbürgerkrieg wäre für mich persönlich wahrscheinlich das ereignis der APOKALYPSE NACH JOHANNES, denn schlimmer kann es auf Erden dann ja kaum mehr kommen.
und TROTZDEM: Weg mit diesem Pessimismus, denn NIEMAND weiß, was die zukunft wirklich bringen wird.
mfg
sterntaler
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dottore
31.01.2003, 20:07
@ Sterntaler
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Re: Sterntaler - I just LOVE optimists. Please stay that way! (owT) |
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