Lullaby
04.02.2003, 11:43 |
Reuters-Analyse zur diplomatischen Isolation der BRD (an der Seite Syriens) Thread gesperrt |
-->DEUTSCHLAND/SICHERHEITSRAT (VORSCHAU)
VORSCHAU-Fischers Reise in die diplomatische Isolation=
- Von Moritz Doebler -
Berlin, 04. Feb (Reuters) - In anderen Zeiten wäre es für einen deutschen Außenminister wohl ein symbolträchtiger Karrierehöhepunkt gewesen, nach New York zu reisen, um persönlich den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu übernehmen. Doch für Joschka Fischer kann die Reise in die diplomatische Isolation führen.
Die Tagesordnung haben die USA bestimmt: US-Außenminister Colin Powell will am Mittwoch Beweise vorlegen, dass Irak nach Massenvernichtungswaffen strebt. Das Material werde"einfach, nüchtern und überzeugend" sein, kündigte er an. Das Ziel ist es, Verbündete für einen als immer wahrscheinlicher geltenden Krieg zu gewinnen. Fischer hatte am Montag im Grünen-Parteirat darauf hingewiesen, dass seine diplomatischen Spielräume für eine friedliche Lösung sehr eng seien, und diese von Teilnehmern kolportierte Einschätzung dürfte noch untertrieben sein.
WENN DIE AUSSENPOLITIK IN GOSLAR FESTGELEGT WIRD
Es war Bundeskanzler Gerhard Schröder, der nach Wochen des Ausweichens die deutsche Position im Sicherheitsrat festgelegt hat - bevor Chef-Waffeninspekteur Hans Blix seinen Bericht vorlegte, bevor US-Präsident George W. Bush seine Rede zur Lage der Nation hielt und eben auch bevor Powell seine Informationen vorgelegt hat. In Goslar, der Heimatstadt des inzwischen abgewählten Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel, rief der Kanzler bei einem SPD-Wahlkampfauftritt in einem Theater:"Rechnet nicht damit, dass Deutschland einer den Krieg legitimierenden Resolution zustimmen wird." Und am Tag nach dem Wahldebakel der SPD setzte Schröder nach:"Die Position zum Irak ist unverändert, und sie wird auch unverändert bleiben."
Wenn also Fischer am Mittwoch im Sicherheitsratssaal des UNO-Gebäudes am East River als Vorsitzender Platz nimmt, dürfte weniger der historische Moment seine Gedanken bestimmen als der diplomatische Spagat, den er zu leisten hat. Ein Zurück vom Wort Schröders gibt es nicht, ein Ja zu einem Angriff auf Irak hat der Kanzler ausgeschlossen.
KEHRTWENDE IN DER IRAK-FRAGE WIRD NICHT ERWARTET
Die Stimmen jener, die Schröder und Fischer dennoch eine Kehrtwende zutrauen, sind leiser geworden. Jetzt erst recht hieße es wohl das Ende der Koalition. So meint der Dresdner Politik-Professor Hans Vorländer mit Blick auf Schröder:"Das könnte ihn seinen Job kosten. Er würde die Wahl haben, sein Wort zu brechen, indem er einem Krieg zustimmt, oder Deutschland in der Außenpolitik ernsthaft zu isolieren."
Auch der Bonner Politologe Frank Decker sieht Schröders Koalition vor einer Zerreißprobe."Wenn er sich nicht aus der Sackgasse mit dem Irak manövrieren kann, dann ist es möglich, dass er den Weg freimacht und sich eine neue Koalition bildet."
Innenpolitisch liegen die Zwänge auf der Hand, doch außenpolitisch könnte sich Deutschland einsam an der Seite Syriens wiederfinden, gleichsam als letzter Vertreter des"alten Europa", das US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als Problem ausgemacht hatte. Acht europäische Staats- und Regierungschefs haben sich bereits in einer gemeinsamen Erklärung hinter die USA gestellt; Frankreich war zwar ebenso wie Deutschland nicht dabei, hält sich aber seine Optionen offen. Und ob Deutschland, das den Sicherheitsratsvorsitz im Februar inne hat, bei einer möglichen zweiten UNO-Resolution einen Angriff auf Irak ablehnt oder sich in dieser Frage enthält, dürfte zumindest aus der Sicht der USA völlig irrelevant sein.
So schwierig Schröders kategorischer Anti-Kriegs-Kurs im Sicherheitsrat zu vermitteln ist, die Zustimmung der Bürger in Deutschland ist groß. Eine Forsa-Umfrage ermittelte jüngst, dass 69 Prozent der Deutschen für ein Nein im Sicherheitsrat sind, 20 Prozent plädieren für eine Enthaltung. Dass sich dies auch in Wählerstimmen umsetzt, ist unwahrscheinlich. Die nächsten Wahlen - im Mai in Bremen und im September in Bayern - stehen erst an, wenn ein Irak-Krieg schon wieder vorbei sein könnte. Und ohnehin haben die Niedersachsen und Hessen am Sonntag bewiesen, dass die Irak-Frage keine entscheidende Frage in Landtagswahlen ist.
dob/kad
REUTERS
041130 Feb 03
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Baldur der Ketzer
04.02.2003, 11:56
@ Lullaby
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lieber verlogenes jein als ja für heuchlerische verlogene Verlogenheit? |
-->Hallo,
manches mal ist es vielleicht gar nicht schlecht, zu seinem Gewissen zu stehen.
Freilich ist das alles verlogen von hinten bis vorne, er zahlt (mit dem Geld der dt. Steuerzahler), er muß die Nutzung der Flughäfen dulden, er schickt Soldaten ins Umfeld.
Aber einmal abseits stehenzubleiben, wenn man besser unter Dach bleibt, wäre das erste Mal ein Versuch, strategische Entscheidungen zu treffen, statt immer nur auf das nötigste zu re-agieren.
Die ganze Irak-Sache ist derart heuchlerisch und verlogen, in allen Aspekten, daß man sich echt besser in die Schmollecke setzen sollte.
Andererseits wird verdeutlicht, wie es um die angebliche Selbstbestimmung bestellt ist, um die Souveränität der BRD. Rotlichtoskar hat ja nicht in allem, was er sagt, Unrecht.
Hol das Stöckchen, Faß den Lump, usw........., das kanns nicht sein - oder sollte nicht.
Meint der Baldur und grüßt
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Amanito
04.02.2003, 12:11
@ Baldur der Ketzer
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Besetzung Deutschlands |
-->Baldur,
ich frag mich überhaupt, wieso ihr Deutschen euch schon seit Jahrzehnten von einem ausländischen Staat besetzen läßt ohne die Eindringlinge rauszuschmeißen? Sieht von außen so aus wie ein SM-Trip! ;-) Ganz im Ernst: es ist unglaublich, wie man mit den Holocaust-Schuldgefühlen so lange und so tiefgreifend ein Volk manipulieren kann.
Gruß aus dem nichtbesetzten Ã-sterreich
Manfred
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Euklid
04.02.2003, 12:13
@ Lullaby
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Re: Reuters-Analyse zur diplomatischen Isolation der BRD (an der Seite Syriens) |
-->>DEUTSCHLAND/SICHERHEITSRAT (VORSCHAU)
>VORSCHAU-Fischers Reise in die diplomatische Isolation=
>- Von Moritz Doebler -
>Berlin, 04. Feb (Reuters) - In anderen Zeiten wäre es für einen deutschen Außenminister wohl ein symbolträchtiger Karrierehöhepunkt gewesen, nach New York zu reisen, um persönlich den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu übernehmen. Doch für Joschka Fischer kann die Reise in die diplomatische Isolation führen.
>Die Tagesordnung haben die USA bestimmt: US-Außenminister Colin Powell will am Mittwoch Beweise vorlegen, dass Irak nach Massenvernichtungswaffen strebt. Das Material werde"einfach, nüchtern und überzeugend" sein, kündigte er an. Das Ziel ist es, Verbündete für einen als immer wahrscheinlicher geltenden Krieg zu gewinnen. Fischer hatte am Montag im Grünen-Parteirat darauf hingewiesen, dass seine diplomatischen Spielräume für eine friedliche Lösung sehr eng seien, und diese von Teilnehmern kolportierte Einschätzung dürfte noch untertrieben sein.
>WENN DIE AUSSENPOLITIK IN GOSLAR FESTGELEGT WIRD
>Es war Bundeskanzler Gerhard Schröder, der nach Wochen des Ausweichens die deutsche Position im Sicherheitsrat festgelegt hat - bevor Chef-Waffeninspekteur Hans Blix seinen Bericht vorlegte, bevor US-Präsident George W. Bush seine Rede zur Lage der Nation hielt und eben auch bevor Powell seine Informationen vorgelegt hat. In Goslar, der Heimatstadt des inzwischen abgewählten Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel, rief der Kanzler bei einem SPD-Wahlkampfauftritt in einem Theater:"Rechnet nicht damit, dass Deutschland einer den Krieg legitimierenden Resolution zustimmen wird." Und am Tag nach dem Wahldebakel der SPD setzte Schröder nach:"Die Position zum Irak ist unverändert, und sie wird auch unverändert bleiben."
>Wenn also Fischer am Mittwoch im Sicherheitsratssaal des UNO-Gebäudes am East River als Vorsitzender Platz nimmt, dürfte weniger der historische Moment seine Gedanken bestimmen als der diplomatische Spagat, den er zu leisten hat. Ein Zurück vom Wort Schröders gibt es nicht, ein Ja zu einem Angriff auf Irak hat der Kanzler ausgeschlossen.
>KEHRTWENDE IN DER IRAK-FRAGE WIRD NICHT ERWARTET
>Die Stimmen jener, die Schröder und Fischer dennoch eine Kehrtwende zutrauen, sind leiser geworden. Jetzt erst recht hieße es wohl das Ende der Koalition. So meint der Dresdner Politik-Professor Hans Vorländer mit Blick auf Schröder:"Das könnte ihn seinen Job kosten. Er würde die Wahl haben, sein Wort zu brechen, indem er einem Krieg zustimmt, oder Deutschland in der Außenpolitik ernsthaft zu isolieren."
>Auch der Bonner Politologe Frank Decker sieht Schröders Koalition vor einer Zerreißprobe."Wenn er sich nicht aus der Sackgasse mit dem Irak manövrieren kann, dann ist es möglich, dass er den Weg freimacht und sich eine neue Koalition bildet."
>Innenpolitisch liegen die Zwänge auf der Hand, doch außenpolitisch könnte sich Deutschland einsam an der Seite Syriens wiederfinden, gleichsam als letzter Vertreter des"alten Europa", das US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als Problem ausgemacht hatte. Acht europäische Staats- und Regierungschefs haben sich bereits in einer gemeinsamen Erklärung hinter die USA gestellt; Frankreich war zwar ebenso wie Deutschland nicht dabei, hält sich aber seine Optionen offen. Und ob Deutschland, das den Sicherheitsratsvorsitz im Februar inne hat, bei einer möglichen zweiten UNO-Resolution einen Angriff auf Irak ablehnt oder sich in dieser Frage enthält, dürfte zumindest aus der Sicht der USA völlig irrelevant sein.
>So schwierig Schröders kategorischer Anti-Kriegs-Kurs im Sicherheitsrat zu vermitteln ist, die Zustimmung der Bürger in Deutschland ist groß. Eine Forsa-Umfrage ermittelte jüngst, dass 69 Prozent der Deutschen für ein Nein im Sicherheitsrat sind, 20 Prozent plädieren für eine Enthaltung. Dass sich dies auch in Wählerstimmen umsetzt, ist unwahrscheinlich. Die nächsten Wahlen - im Mai in Bremen und im September in Bayern - stehen erst an, wenn ein Irak-Krieg schon wieder vorbei sein könnte. Und ohnehin haben die Niedersachsen und Hessen am Sonntag bewiesen, dass die Irak-Frage keine entscheidende Frage in Landtagswahlen ist.
>dob/kad
>REUTERS
>041130 Feb 03
Schröder ist durchtrieben und abgezockt genug ins vorzeitige Pensionärsleben zu gehen denn Doris beneidet inzwischen das Saarländer Ehepaar die mit geringstem Aufwand ein hervorragendes Leben leben können.
Der erste Streß beginnt bei Lafontaine wenn er am Morgen aufsteht und die Zeitung liest.
Und nach dem Anlesen mit dem Namen Schröder kommt immer wieder die Bestätigung seiner jungen Frau daß er es doch richtig gemacht hat und ungeahnte Glücksmomente überkommen ihn.
Und beide freuen sich über die Doppelversorger Pension und genießen ihr Leben.
Gruß EUKLID
PS Der wußte exakt was kommt.
Und da man nicht seinen Vorstellungen folgte hat er hingeschmissen.
Das wird Schröder meines Erachtens auch bald tun.
Das Argument gegen den Krieg wird er beibehalten und als durchtriebener Gutmensch von der Bühne gehen.
Das ist kein Mensch der sich gerne quält.
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tas
04.02.2003, 12:23
@ Amanito
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Re: Besetzung Deutschlands |
-->>Baldur,
>ich frag mich überhaupt, wieso ihr Deutschen euch schon seit Jahrzehnten von einem ausländischen Staat besetzen läßt ohne die Eindringlinge rauszuschmeißen?
... einfacher blick zurück in 1944/45 zeigt, wie's dazu kam...
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Ecardo
04.02.2003, 12:59
@ Amanito
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Re: Besetzung Deutschlands |
-->Unsere unfähigen bürgelichen Politiker haben noch nie Gefahren erkannt und beseitigt. Ich denke nur an 1914, als selbst die Sozialdemokraten mit wehenden Fahnen zur Schlacht eilten ("es gibt nur noch Deutsche"). Dann 1933 gingen die Sozialdemokraten ins KZ, der Rest der edlen bürgerlichen Volksvertreter ging geschlossen in die NSDAP. Ich habe fürchterliche Angst, dass ein charismatischer Typ aus der rechten Szene diese Situation ausnützt und die Geschichte sich wiederholt.
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schombi
04.02.2003, 13:20
@ Ecardo
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unmöglich, da die Presse dies verhindern wird, eher wird das ganze |
-->in die entgegengesetzte Richtung laufen.
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kingsolomon
04.02.2003, 14:13
@ schombi
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Re: ausserdem sind da noch Friedmann und Spiegel davor! |
-->>in die entgegengesetzte Richtung laufen.
wenn dann eher was Chavez-mässiges
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Tempranillo
04.02.2003, 14:58
@ Amanito
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Re: Aana hat oiwa dös Bummerl |
-->>Baldur,
>ich frag mich überhaupt, wieso ihr Deutschen euch schon seit Jahrzehnten von einem ausländischen Staat besetzen läßt ohne die Eindringlinge rauszuschmeißen? Sieht von außen so aus wie ein SM-Trip! ;-)
Aana hat oiwa dös Bummerl...
Und die, die dös Bummerl ham, san die Piefkes. S´war doch scho` immer so.
Woll`n ma hoff`n dass`s net amal heiss`n wird,"Wann i amal stirb, stirb, stirb, müass`n mi d´Fiaker trag`n und dabei d`Zither`n schlag`n..."
"Und erst wann`s aus wird sein, mit ana Musi und an Wein...", ist eine Weise, die schon seit längerem bei uns gespielt wird. Eine Art Totentanz, und keiner merkt`s. Deutschland ist auf dem Weg zu einem imaginären Zentralfriedhof. Ich bin sicher, der Josephinische Sparsarg mit dem pfiffigen Hebelmechanismus ist auch schon in der Entwicklung.
Mit Grüssen ins schöne Wien, und der Bitte, meine Anspielungen in Richtung Buschenschank und Johann Schrammel nicht negativ auszulegen
Tempranillo
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dottore
04.02.2003, 15:12
@ Ecardo
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Re: Und der Charismatiker heiiiiißt: |
-->
OSKAR LAFONTAINE!
Gegen dessen Comeback ist Lazarus ein Waisenknabe.
Es gibt doch nichts Schöneres, als wieder jemand in Richtung Top marschieren zu sehen, der "mehr (!) soziale (!) Gerechtigkeit (!)" auf sein Banner schreibt.
Berliner Zeitung heute: Lafo = links groß rum tönen und rechts kassieren.
Professionalissimo!
Gruß!
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Baldur der Ketzer
04.02.2003, 16:10
@ Amanito
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Re: Besetzung Deutschlands |
-->>Baldur,
>ich frag mich überhaupt, wieso ihr Deutschen euch schon seit Jahrzehnten von einem ausländischen Staat besetzen läßt ohne die Eindringlinge rauszuschmeißen? Sieht von außen so aus wie ein SM-Trip! ;-) Ganz im Ernst: es ist unglaublich, wie man mit den Holocaust-Schuldgefühlen so lange und so tiefgreifend ein Volk manipulieren kann.
>Gruß aus dem nichtbesetzten Ã-sterreich
>Manfred
Hallo, Manfred,
Ã-sterreich hatte ein zweischneidiges Glück, nämlich, den Bruno Kreiski gehabt zu haben. Das machte Euch unangreifbar. Waldheim war dann bloß ein Fall ohne Rückwirkung auf Ã-sterreich selbst.
Ob Ã-sterreich wirklich in dieser Bedeutung unbesetzt ist, na ja, bitte erspare mir eine Antwort.
Womit Du natürlich Recht hast, ist die SM-GeCHichte. Und jeden Tag besudeln aufs neue die deutschen Fernsehprogramme den europäischen Äther.
Diese Krankheit scheint ansteckend zu sein, ich nehme mir sogar die Frechheit heraus, zu meinen, daß die Schweiz auch schon infiziert ist.
Man kann Morbus beerdensis kriechenz exemplarisch an zwei Texten festmachen, einmal den Ansprachen des Ex-Bundespräsidenten Dr.Dr. Heinemann vom 20.7.1969 bzw. 18.1.1971, einmal der bezeichnenden, demaskierenden Rede des Ex-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 8.5.1985.
Bekanntlich fußt die gesamte Nachkriegspolitik auf dem Dogma der Alleinschuld Deutschlands am 2.Weltkrieg. Wieso es zum Krieg kam, wird ausschließlich aus der Sicht der Sieger nachgeplappert.
Versuche, auch ein paar von vielleicht aus damaliger Sicht nachvollziehbaren Beweggründen einmal aus einer deutschland-positiven Haltung heraus zu betrachten, werden als Revisionismus verunglimpft, als ob man nicht froh sein dürfte um jedes Schandmal, das sich als nicht haltbar erweisen sollte - nein, das wird unterdrückt.
In der Militärdiktion wäre das wohl Selbstverstümmelung, zeitgeschichtlich ist es hingegen ehrenvoll. Daß die Reemtsma-Ausstellung von osteuropäischen Wissenschaftlern richtig gestellt werden mußte, weil sich kein deutscher Zeitzeuge den Mund aufzumachen getraute, spricht eine eindeutige Sprache.
Und so ist halt die Umerziehung als Siegerplan nach zwei Generationen *erfolgreich* verlaufen, man braucht sich nur das Straßenbild anzusehen.
Ich verstehe es auch nicht, aber wenn eine Masse von Lemmingen freiwillig zur Klippe drängt, kannst Du sie nicht aufhalten.
beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
04.02.2003, 16:20
@ Amanito
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Re: Besetzung Deutschlands |
-->Hi Amanito,
ich versuche mal eine ernsthaftere Antwort:
>ich frag mich überhaupt, wieso ihr Deutschen euch schon seit Jahrzehnten von einem ausländischen Staat besetzen läßt ohne die Eindringlinge rauszuschmeißen? Sieht von außen so aus wie ein SM-Trip! ;-)
Wie sollte denn so was gehen, die Eindringlinge rauszuwerfen? Da gibt es nur eine Antwort: KRIEG! So ähnlich wie OVB die österreichischen Eindringlinge Anno 1866 - Königgrätz, Radetzky - rausgeschmissen hat. (Bitte nicht falsch verstehen, aber anders kann ich es nicht formulieren)
So gesehen stellt sich die Frage, was schlimmer ist: Die Eindringlinge akzeptieren, meinetwegen mit dem bekotzten Mahnmal, oder Krieg zu führen?
Dürfte klar sein, was besser ist. Was ich nicht verstehen kann, wieso bei uns niemand imstande ist, einen eigenen Standpunkt zu formulieren, von Durchsetzen will ich ja schon gar nicht reden. Weshalb kein Politiker, und schlimmer noch, kein Historiker, die Tatsache der vorenthaltenen Souveränität (=demokratische Selbstbestimmung) zum Thema macht? Das Buch"Der Brand" ist angesichts der wahren Problemlage doch nichts anderes als infantiler Klimbim.
T.
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Baldur der Ketzer
04.02.2003, 17:11
@ Tempranillo
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Re: Besetzung Deutschlands - *Der Brand* im Inquisitionsumfeld |
-->Hallo, Tempranillo,
>>Das Buch"Der Brand" ist angesichts der wahren Problemlage doch nichts anderes als infantiler Klimbim.
irgendwas scheint sich trotzdem gedreht zu haben (meine ich zu empfinden).
Der Bayerische Rundfunk, stramm orthodox auf Linie, bringt die us-amerikanischen Profiteure der Kriegsrüstung beim Adolf. Schaut, schaut.
Der Spiegel offenbart, daß die Hiroshima-Bombe deutsches Uran vom geplünderten Uboot U-234 auf Japankurs enthielt. Das war zwar den im Ex-KZ Dachau inhaftierten dt. Kriegsgefangenen 1945 schon bekannt, aber in der Ã-ffentlichkeit hast Du davon nichts gehört.
*Der Brand* erscheint - was für eine Wende (?), zumindest Wende in der Zeit ab ca. 1970 - zuvor gab es noch ziemlich viel ausgewogene Literatur zum Thema, erst dann wurde die vorgeschriebene Meinung immer rigider.
Freilich ist das nur an der Oberfläche gekratzt, aber wenn Du Dir die Halbwertszeit von durchaus sachlichen, verstoßfreien Dresden-Bombariderungs-Beiträgen im CDU-Forum überlegst (im Minutenbereich, selten dreistellig), bis sie rauszensiert werden, dann ist es eine Meldung wert, daß dieses Buch so erscheint und Beachtung findet.
Es kommt immer auf die Ausgangslage an.
Im CDU-Forum wurden seinerzeit vor allem die Beiträge zur *Atlantik-Brücke* inquisitionshaft gelöscht, weil die führende Rolle Rühes in diesem transatlantischen Club zur Sprache gebracht wurde.......und vielleicht ist ja auch dieser Club so ein Meinungsbildungsort, was von wem einfach erwartet wird.
Die Volksmeinung dagegen ist unbeachtlich, was ja durch das Fehlen von Volksabstimmungen dokumentiert wird.
Vielleicht war der bisher größte Betriebsunfall im System das Buch von Finkelstein und der größte Nachdenkanstoß die katastrophale Kassenlage. Freilich reicht es noch für Mahnmale, wie viel sollens denn sein, im Hundert schöner, und auch für verdreifachte Etats aufgrund von Staatsverträgen.
Bloß wär mit vollen Kassen eben gar kein Schamgefühl mehr gegeben.
Frag mich nicht öffentlich, woher ich es denn wissen will, aber für mich persönlich erscheint es unzweifelhaft, daß in der BRD flächendeckend nach dem Schleppnetzprinzip Telefonate abgehört werden, vielleicht, um den Bürgerunmut messen zu können und um mitzukriegen, wenn er in Volkszorn umschlägt.
Die wissen ganz genau, wie die Leute schimpfen, und zwar deutlich respektloser und aggressiver als vor 25 Jahren. Und die wissen auch, daß sie den Bogen nicht überspannen sollten, warum sonst gäbe es sonst Planungen zum Einsatz des Militärs im Inland.........
Was auch so ein Betriebsunfall ist, ist das Internet, solange sie es noch nicht zensieren konnten. Während früher die Indizierung eines Buches sein Verschwinden bedeutete, ist das heute vielmehr ein Anreiz, seinen Inhalt übers Netz zu besorgen - schließlich muß ja ein Grund vorliegen, wieso man Angst hat vor dem Bekanntwerden der jeweiligen Informationen, das macht es interessant.
So manches Pfui-Werk entpuppt sich zwar als lahme Ente (vor was haben die eigentlich Angst, vor gequirltem offensichtlichem Blödsinn etwa schon?), aber es gibt Ausnahmen, und einiges davon wiederum beinhaltet durchaus Informationen, die das Hirn des Lesers auf Touren bringen. Beispielsweise die Erinnerungen von Ex-Ministern u.a., die von den Witwen der Getöteten boshafterweise veröffentlicht wurden.
Bezeichnenderweise ist seit rund 25 Jahren nichts mehr dahingehend erschienen, aber wohl nicht deswegen, weil es nichts mehr zu veröffentlichen gab.
Kam trotzdem mal etwas kritisches heraus, wurde die große Inquisitions-Keule geschwungen, alte Rentner wurden eingelocht, und es wird Ex-Justizministern zugeschrieben, geäußert zu haben, man verletze wissentlich Menschenrechte auf Meinungsfreiheit........nicht in China, nein, in der BRD.
In so einem Umfeld, wie gesagt, ist ein Buch wie *Der Brand* doch immerhin ein ungezogenes Anpinkeln des Status Quo und damit bemerkenswert.
Meint der Baldur und grüßt
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Dieter
04.02.2003, 18:38
@ dottore
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Re: Und der Charismatiker heiiiiißt: |
-->Hallo Dottore,
eines steht fest;
wenn so ein Charismatiker kommen sollte, dann wird nur einer von links an die Macht kommen, von rechts wird es keine Chance geben, da schauen alle viel zu konzentriert hin. Die Lücke liegt links.
Gruß Dieter
OSKAR LAFONTAINE!
>Gegen dessen Comeback ist Lazarus ein Waisenknabe.
>Es gibt doch nichts Schöneres, als wieder jemand in Richtung Top marschieren zu sehen, der "mehr (!) soziale (!) Gerechtigkeit (!)" auf sein Banner schreibt.
>Berliner Zeitung heute: Lafo = links groß rum tönen und rechts kassieren.
>Professionalissimo!
>Gruß!
|
Euklid
04.02.2003, 20:47
@ dottore
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Re: Und der Charismatiker heiiiiißt: |
-->>
>OSKAR LAFONTAINE!
>Gegen dessen Comeback ist Lazarus ein Waisenknabe.
>Es gibt doch nichts Schöneres, als wieder jemand in Richtung Top marschieren zu sehen, der "mehr (!) soziale (!) Gerechtigkeit (!)" auf sein Banner schreibt.
>Berliner Zeitung heute: Lafo = links groß rum tönen und rechts kassieren.
>Professionalissimo!
>Gruß!
Hallo dottore
Der Mann fällt nicht unter die Profis sondern unter die Profitis;-)
Ich bin ganz und gar nicht ein Freund Lafontaines aber er spricht auffallend oft die Wahrheit.
Zumindest öfter als die Presse.
Und deswegen halte ich ihn gefährlicher als die Presse.
Die Presse hat Dank einiger Berichterstattungen in den letzten Jahren ihre Glaubwürdigkeit fast auf Null reduziert.
Die vielen Anlegermagazine die ja auch zu den Pressemedien gehören haben dank ihrer hervorragenden Arbeit plus Sponsoring der Banken das Geld der Anleger nahezu restlos verbrannt;-)
Gruß EUKLID
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