dottore
04.02.2003, 12:15 |
GE pumpt sich noch mehr auf:Thread gesperrt |
-->Abbey National PLC said it agreed to sell its First National
consumer-lending business to GE Consumer Finance for $1.39 billion in cash.
The General Electric Co. unit is paying a premium of $357.7 million
over First National's net assets of $1.03 billion, Abbey National said.
(WSJ alert)
Die Frage steht nun im Raum, wie schnell alle Produktionsbetriebe zu BANKEN mutieren können:
Hersteller verkauft Produkt für 1000, wird finanziert durch"Finanztochter" mit 1000. Wird"refinanziert" (nach securization") mit 1000 plus Zinssatz vom"Markt", in dem letztlich die Käufer ihrerseits"anlegen", womit sie schließlich die Zinsen (abzgl. der üblichen Umwegekosten) von sich selbst kassieren.
Da sie dies nicht wollen (können), muss der Fuchs woanders aus dem Bau: Die securisierten Titel werden im Kurs fallen, was den Spread zu den Govs ("todsicher Papiere") in die Höhe treibt.
Ende vom Lied: Der Markt wird diese Titel mit immer spitzeren Fingern anfassen (= Rendite rauf = Zinssätze für weiter"Refinanzierungen" rauf), womit sich dann eines Tages der"reale Absatz vorne" nicht mehr finanzieren lässt und es zum immer schärferen realwirtschaftlichen Einbruch kommt.
Klartext: Nicht mehr die"Nachfrage selbst" entscheidet, sondern die zunehmende Schwierigkeit, sie zu refinanzieren. Dies fangen die Produzenten (mit angegliederter Bank) zunächst noch auf, indem sie marktwidrige Finanzierungen anbieten (Autokauf mit 0 % Finanzierung, kaufen Sie jetzt!), was aber nur zu Lasten ihrer Konzerngewinne geht.
Wir erleben eine Variante der Selbststrangulierung des gesamten Kapitalismus, der gewinn- und schließlich absatzlos in die Grube fährt.
Gruß!
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Euklid
04.02.2003, 12:29
@ dottore
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Re: GE pumpt sich noch mehr auf: |
-->>Abbey National PLC said it agreed to sell its First National > consumer-lending business to GE Consumer Finance for $1.39 billion in cash. > The General Electric Co. unit is paying a premium of $357.7 million > over First National's net assets of $1.03 billion, Abbey National said.
>(WSJ alert)
>Die Frage steht nun im Raum, wie schnell alle Produktionsbetriebe zu BANKEN mutieren können:
>Hersteller verkauft Produkt für 1000, wird finanziert durch"Finanztochter" mit 1000. Wird"refinanziert" (nach securization") mit 1000 plus Zinssatz vom"Markt", in dem letztlich die Käufer ihrerseits"anlegen", womit sie schließlich die Zinsen (abzgl. der üblichen Umwegekosten) von sich selbst kassieren.
>Da sie dies nicht wollen (können), muss der Fuchs woanders aus dem Bau: Die securisierten Titel werden im Kurs fallen, was den Spread zu den Govs ("todsicher Papiere") in die Höhe treibt.
>Ende vom Lied: Der Markt wird diese Titel mit immer spitzeren Fingern anfassen (= Rendite rauf = Zinssätze für weiter"Refinanzierungen" rauf), womit sich dann eines Tages der"reale Absatz vorne" nicht mehr finanzieren lässt und es zum immer schärferen realwirtschaftlichen Einbruch kommt.
>Klartext: Nicht mehr die"Nachfrage selbst" entscheidet, sondern die zunehmende Schwierigkeit, sie zu refinanzieren. Dies fangen die Produzenten (mit angegliederter Bank) zunächst noch auf, indem sie marktwidrige Finanzierungen anbieten (Autokauf mit 0 % Finanzierung, kaufen Sie jetzt!), was aber nur zu Lasten ihrer Konzerngewinne geht.
>Wir erleben eine Variante der Selbststrangulierung des gesamten Kapitalismus, der gewinn- und schließlich absatzlos in die Grube fährt.
>Gruß!
Hallo dottore
Die Strangulierung muß her damit die Beißerschen der Leute scharfkantig werden.
Mit vollem Bauch ist jedes Volk zu friedfertig und zu träg.
Alles ist wohl vorgerichtet.
Heute morgen in meinem Briefkasten:
Kredithaiangebote ohne Schufa,ohne alles bis 25000 Euro.
Zu verwenden für alles mögliche von Schuldentilgung des Girokontos.
Zinssatz steht als effektiv 8,59%
Genannt werden aber 409 Euro auf 84 Monate.
Und noch doller:
Wir schulden auch gerne ihre Hypothek um
Zu nur 6,19% Zinsen für die Hypothek.
Wir haben traumhaft niedrige Zinsen.
Der Realzins steigt langsam und sicher gegen 10%.
Die Nominalie ist uninterressant aber nur diesen Quatsch brabbeln die Leute nach.
Das Ausquetschen der letzten Schuldenbuckel beginnt und sie quietschen schon aus allen Löchern.
Der Dampf scheint mittlerweile so groß zu sein daß unter Umständen bei Durchsetzung von massiven Streichungen im Sozialetat mit einer Dampfwalze gerechnet werden muß.
Den ungeeignetesten Zeitpunkt hat man sich ausgesucht während man im vorigen Sommer die ruhige Hand spürte.
Dafür muß man das Eisen jetzt mit gedämmten Handschuhen anfassen
Gruß EUKLID
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Frank
04.02.2003, 19:59
@ dottore
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Wer stranguliert sich hier? |
-->>Abbey National PLC said it agreed to sell its First National > consumer-lending business to GE Consumer Finance for $1.39 billion in cash. > The General Electric Co. unit is paying a premium of $357.7 million > over First National's net assets of $1.03 billion, Abbey National said.
>(WSJ alert)
>Die Frage steht nun im Raum, wie schnell alle Produktionsbetriebe zu BANKEN mutieren können:
>Hersteller verkauft Produkt für 1000, wird finanziert durch"Finanztochter" mit 1000. Wird"refinanziert" (nach securization") mit 1000 plus Zinssatz vom"Markt", in dem letztlich die Käufer ihrerseits"anlegen", womit sie schließlich die Zinsen (abzgl. der üblichen Umwegekosten) von sich selbst kassieren.
>Da sie dies nicht wollen (können), muss der Fuchs woanders aus dem Bau: Die securisierten Titel werden im Kurs fallen, was den Spread zu den Govs ("todsicher Papiere") in die Höhe treibt.
>Ende vom Lied: Der Markt wird diese Titel mit immer spitzeren Fingern anfassen (= Rendite rauf = Zinssätze für weiter"Refinanzierungen" rauf), womit sich dann eines Tages der"reale Absatz vorne" nicht mehr finanzieren lässt und es zum immer schärferen realwirtschaftlichen Einbruch kommt.
>Klartext: Nicht mehr die"Nachfrage selbst" entscheidet, sondern die zunehmende Schwierigkeit, sie zu refinanzieren. Dies fangen die Produzenten (mit angegliederter Bank) zunächst noch auf, indem sie marktwidrige Finanzierungen anbieten (Autokauf mit 0 % Finanzierung, kaufen Sie jetzt!), was aber nur zu Lasten ihrer Konzerngewinne geht.
>Wir erleben eine Variante der Selbststrangulierung des gesamten Kapitalismus, der gewinn- und schließlich absatzlos in die Grube fährt.
>Gruß!
Nicht der Kapitalismus stranguliert sich, sondern das Zinskapital stranguliert die freie Marktwirtschaft und die gesamte Wertschöpfungskette der Wirtschaft. Den Kapitalismus kann man nur strangulieren, wenn man das Geldsystem ändert, indem der Zins als leistungs- und risikoloses Einkommen (solange alles gutgeht) stranguliert wird. Dann erst können die Wertschöpfer auch wieder Luft schöpfen.
Gruß
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dottore
05.02.2003, 10:41
@ Frank
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Re: Wer stranguliert sich hier? |
-->
>Nicht der Kapitalismus stranguliert sich, sondern das Zinskapital
Hi Frank,
könntest Du das, was Du unter"Zinskapital" verstehst, freundlicherweise definieren? Danke.
>stranguliert die freie Marktwirtschaft und die gesamte Wertschöpfungskette der Wirtschaft.
Jede Produktion schafft Werte, das ist unbestritten. Frage nur: Wie werden sie bewertet? Und vor allem: Wie werden die geschaffenen Werte zu den Wert-Vorstellungen anschließend am Markt realisiert, Klartext: wie werden also Gewinne gemacht?
Gewinne (= realisierte Werte abzüglich der zu ihrer Erstellung gezahlten Kosten) werden passiv verbucht. Da sich Waren (Warenwerte) nicht passiv verbuchen lassen, muss der Gewinn also als monetäre Größe verbucht sein, unabhängig davon, ob er ausgeschüttet wird oder nicht.
>Den Kapitalismus kann man nur strangulieren, wenn man das Geldsystem ändert, indem der Zins als leistungs- und risikoloses Einkommen (solange alles gutgeht) stranguliert wird.
Also den Zins strangulieren und so den Kapitalismus strangulieren oder anders: Ohne Zins kein Kapitalismus?
Falls ja: Was hätten wir dann in einem zinslosen System für eine Wirtschaft?
Da sich der Zins unbezweifelbar aus der Abgabe entwickelt hat bzw. letztlich immer wieder auf sie zu reduzieren ist, würde"zinslos" also"abgabenlos" bedeuten (wir hatten das hier schon lang und breit diskutiert, wobei meine Meinung war und bleibt: Die Abgabe ist das (gegen)leistungslose Einkommen, siehe das"census"-Phänomen (census = Zins, siehe noch Mietzins, Bodenzins, usw.).
Wie wir aus den interessanten Versuchen, mit Hilfe eines"neuen Geldsystems" in Richtung"zinsfreie" Wirtschaft zu kommen wissen, entsteht auch dort eine Abgabe, bei dem bekannten"Freigeld" ist dies die Umlaufgebühr, die wie alle Gebühren ebenfalls eine Abgabe ist.
Sofern ich mich nicht täusche, wird diese Abgabe inzwischen bei real existierenden Projekten vom Geld-Emittenten inzwischen direkt kassiert und für sich verwendet. Als Begründung für diesen Einbehalt (Abgabe) wird angegeben, dies sei so etwas wie eine gerechte Entlohnung für die Leistung, die mit Hilfe dieses auf Zinslosigkeit zielenden Geldsystems für die"Allgemeinheit" erbracht wird.
Das ist nur haargenau das, was in der Staats- und Machttheorie immer als Begründung für Gebühren / Abgaben / Steuern angeführt wird: Wir tun euch etwas Gutes, also müsst ihr dafür diese Abgabe leisten.
Siehst Du das auch in dieser Richtung?
Gruß!
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