Bankrunner
06.02.2003, 09:13 |
Frage wegen JP Morgan Thread gesperrt |
-->Hallo Forum!
Ich habe hier oftmals gelesen, dass JP Morgan ganz stark mit Goldderivaten (short positions) gehandelt hat und damit natürlich ein grosses Risiko eingegangen ist. Im Forum wurde spekuliert, dass bei einem Goldpreis von 350 JP Morgan zusammenbrechen müsste. Jetzt wissen wir dass Gold bereits weit über 350$/Unze ist und JP Morgan steht noch immer? Kann es sein dass sich einige hier im Forum bei JP Morgan und Gold ganz massiv geirrt haben?
Darüber hinaus habe ich in den letzten Tage bei ebay geschaut und das Angebot bei Edelmetallen ist ausgesprochen hoch. ich habe den Eindruck, dass viele Leute die Gelegenheit nutzen und bei einem hohen Preis verkaufen. Ich frage mich einfach wer bei diesem hohen Preis das Gold kaufen soll? Eigentlich müssten die, welche von einem 3000US$ für eine unze ausgehen auch jetzt noch kaufen auch bei einem Preis von über 370, was aber nicht getan wird.
So ganz sicher bei den Edelmetallen bin ich nicht mehr.
Der Bankrunner
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kingsolomon
06.02.2003, 09:23
@ Bankrunner
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Re:was erwartest Du? Dass eine Bank sofort am Tage einer grossen Schieflage |
-->
herausposaunt 'Wir haben Probleme'??! Wie war das bei Enron?
Und eine Bank kann sich erst recht nicht leisten, das Vertrauen von
Kunden, Anlegern und Geldgebern zu verlieren.
Abwarten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es viel zu früh Schlüsse zu ziehen.
>Hallo Forum!
>Ich habe hier oftmals gelesen, dass JP Morgan ganz stark mit Goldderivaten (short positions) gehandelt hat und damit natürlich ein grosses Risiko eingegangen ist. Im Forum wurde spekuliert, dass bei einem Goldpreis von 350 JP Morgan zusammenbrechen müsste. Jetzt wissen wir dass Gold bereits weit über 350$/Unze ist und JP Morgan steht noch immer? Kann es sein dass sich einige hier im Forum bei JP Morgan und Gold ganz massiv geirrt haben?
>Darüber hinaus habe ich in den letzten Tage bei ebay geschaut und das Angebot bei Edelmetallen ist ausgesprochen hoch. ich habe den Eindruck, dass viele Leute die Gelegenheit nutzen und bei einem hohen Preis verkaufen. Ich frage mich einfach wer bei diesem hohen Preis das Gold kaufen soll? Eigentlich müssten die, welche von einem 3000US$ für eine unze ausgehen auch jetzt noch kaufen auch bei einem Preis von über 370, was aber nicht getan wird.
>So ganz sicher bei den Edelmetallen bin ich nicht mehr.
>Der Bankrunner >
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chiron
06.02.2003, 09:23
@ Bankrunner
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Re: Frage wegen JP Morgan |
-->>Hallo Forum!
>Ich habe hier oftmals gelesen, dass JP Morgan ganz stark mit Goldderivaten (short positions) gehandelt hat und damit natürlich ein grosses Risiko eingegangen ist. Im Forum wurde spekuliert, dass bei einem Goldpreis von 350 JP Morgan zusammenbrechen müsste. Jetzt wissen wir dass Gold bereits weit über 350$/Unze ist und JP Morgan steht noch immer? Kann es sein dass sich einige hier im Forum bei JP Morgan und Gold ganz massiv geirrt haben?
>Darüber hinaus habe ich in den letzten Tage bei ebay geschaut und das Angebot bei Edelmetallen ist ausgesprochen hoch. ich habe den Eindruck, dass viele Leute die Gelegenheit nutzen und bei einem hohen Preis verkaufen. Ich frage mich einfach wer bei diesem hohen Preis das Gold kaufen soll? Eigentlich müssten die, welche von einem 3000US$ für eine unze ausgehen auch jetzt noch kaufen auch bei einem Preis von über 370, was aber nicht getan wird.
>So ganz sicher bei den Edelmetallen bin ich nicht mehr.
>Der Bankrunner >
Wahrscheinlich geht es vielen so wie mir. Die Leute, die an einen langfristigen Anstieg des Goldpreises glauben, kennen auch Prechter's 200USS Prognose. Von meiner Ueberzeugung her, würde ich alles Cash in Gold und Silber umschichten. Darum habe ich den gesunden Mittelweg gewählt, und kaufe langsam aber stetig.
Goldige Grüsse
Chiron
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Philharmoniker
06.02.2003, 09:39
@ Bankrunner
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Einige Antworten (owT) |
-->
<ul> ~ hier der Link</ul>
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Bankrunner
06.02.2003, 09:39
@ kingsolomon
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Re:also waren die Probleme von JPMorgan hier im Forum übertrieben dargestellt!? |
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>herausposaunt 'Wir haben Probleme'??! Wie war das bei Enron?
>Und eine Bank kann sich erst recht nicht leisten, das Vertrauen von
>Kunden, Anlegern und Geldgebern zu verlieren.
>Abwarten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es viel zu früh Schlüsse zu ziehen.
>
>>Hallo Forum!
>>Ich habe hier oftmals gelesen, dass JP Morgan ganz stark mit Goldderivaten (short positions) gehandelt hat und damit natürlich ein grosses Risiko eingegangen ist. Im Forum wurde spekuliert, dass bei einem Goldpreis von 350 JP Morgan zusammenbrechen müsste. Jetzt wissen wir dass Gold bereits weit über 350$/Unze ist und JP Morgan steht noch immer? Kann es sein dass sich einige hier im Forum bei JP Morgan und Gold ganz massiv geirrt haben?
>>Darüber hinaus habe ich in den letzten Tage bei ebay geschaut und das Angebot bei Edelmetallen ist ausgesprochen hoch. ich habe den Eindruck, dass viele Leute die Gelegenheit nutzen und bei einem hohen Preis verkaufen. Ich frage mich einfach wer bei diesem hohen Preis das Gold kaufen soll? Eigentlich müssten die, welche von einem 3000US$ für eine unze ausgehen auch jetzt noch kaufen auch bei einem Preis von über 370, was aber nicht getan wird.
>>So ganz sicher bei den Edelmetallen bin ich nicht mehr.
>>Der Bankrunner
>>
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drooy
06.02.2003, 09:51
@ Bankrunner
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Nein, sie sind riesig, aber |
-->erstens haben wir es mit den mächtigsten Kräften zu tun, die jede (Legislative) Möglichkeit der Tarnung, Umschichtung usw. haben.
Zweitens ist der Anstieg auf 289 nichts?
Die Taktik ist wie an der Börse einen Salamicrash hinzulegen, so wird man hier eine Salamihausse steuern.
Obn das so klappt, sei dahingestellt.
Bitte studieren: www.goldensextant.com
die commentaries
Gruss drooy
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Bankrunner
06.02.2003, 09:54
@ Philharmoniker
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Re: Danke... |
-->Hallo!
Das kannte oder kenne ich bereits, weil ich ja im forum hier immer brav mitgelesen habe. Worum es mir in erster Linie geht ist die Frage wie lange sich eine Bank, die bestimmte Positionen hält, die risikobehaftet sind unter der gegenwärtigen Marktkonstellation halten kann. Ist es einfach so, dass wenn z.b. das Spekulationsobjekt einen Wert überschreitet und der Bank Verluste einbringt, weil es das Eigenkapital auffrisst (z.b. value at risk approach) einfach aus dem Spiel ist (entweder weil EK unter einen bestimmten Wert fällt und die EKvorschriften der Bankregulierungen nicht mehr eingehalten werden kann, oder springt dann die Notenbank mit einem Kredit ein oder wird die Bank dann unter staatliche Aufsicht gestellt und fusioniert die Bank sich noch schnell mit einem anderen Institut um die Last auf mehr Schultern zu verteilen?? Ich frage deshalb weil ich gerade ein sehr gutes Buch lese mit dem Titel"Als die Banken fielen" aus dem Jahre 1968 welches sich mit Bankenzusammenbrüchen in der Zwischenkriegszeit beschäftigt. Exemplarisch werden die Fälle DaNat Bank (Darmstädter und Nationalbank) und der Zusammenbruch der Creditanstalt in Wien beschrieben. Ein Steven King Horrorroman ist Dreck gegen dieses Buch. Es wird nämlich alles recht schön beschrieben so dass man sich ein recht gutes bild über die wirtschaftliche Situation machen kann und man bekommt auch eine Art"Sittenbild" der damaligen Zeit mitgeliefert wodurch eine sehr dichte Atmosphäre aufgebaut wird. Sehr empfehlenswert. Einige Abschitte aus dem Buch erinnern mich an so manche diskussion hier im forum. Wenn interesse besteht kann ich ja eine kleine Buchpräsentation geben. ich glaube es würde sich lohnen.
Gruss
Der Bankrunner
Bankrunner
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Theo Stuss
06.02.2003, 10:36
@ Bankrunner
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Re: Hast Du denn nicht mitgelesen? |
-->>Hallo Forum!
>Ich habe hier oftmals gelesen, dass JP Morgan ganz stark mit Goldderivaten (short positions) gehandelt hat und damit natürlich ein grosses Risiko eingegangen ist. Im Forum wurde spekuliert, dass bei einem Goldpreis von 350 JP Morgan zusammenbrechen müsste. Jetzt wissen wir dass Gold bereits weit über 350$/Unze ist und JP Morgan steht noch immer? Kann es sein dass sich einige hier im Forum bei JP Morgan und Gold ganz massiv geirrt haben?
>Darüber hinaus habe ich in den letzten Tage bei ebay geschaut und das Angebot bei Edelmetallen ist ausgesprochen hoch. ich habe den Eindruck, dass viele Leute die Gelegenheit nutzen und bei einem hohen Preis verkaufen. Ich frage mich einfach wer bei diesem hohen Preis das Gold kaufen soll? Eigentlich müssten die, welche von einem 3000US$ für eine unze ausgehen auch jetzt noch kaufen auch bei einem Preis von über 370, was aber nicht getan wird.
>So ganz sicher bei den Edelmetallen bin ich nicht mehr.
>Der Bankrunner >
Hallo,
JP Morgan wird per Gesetz freigehalten werden. Glattstellung auch bei OTC-Geschäften. Die Probleme werden dann bei den Goldgläubigern sein (Zentralbanken in aller Welt). Die FED verleiht schon lange kein Gold mehr. Folge: Umstricken der ZB-Bilanzen, Abschreibung von Goldforderungen, Erhöhung der Dollarreserven durch Glattstellungen bei steigendem Goldpreis, gleichzeitige Abwertung der Weltwährungen durch stärkere Ankopplung an den Dollar gegenüber Gold. Massive Zunahme des US-Handelsdefizits. Noch viel mehr Dollars in den ZB's als jetzt.
Glattstellung wird aber bei Fortschreiten der depressiven Deflation auch schwierig sein. Da sehr viele Kontrakte glattgestellt werden müssen, kann ich mir keinen längeren Zusammenbruch des Goldpreises vorstellen. Im Gegenteil, durch Kredite gehebelte Goldderivate werden in der Deflation grosse Probleme bekommen und neue kreditgehebelte Derivate, die den Goldpreis unten halten würden, können immer schwerer ausgeschüttet werden. Der Nachweis der Fähigkeit glattstellen zu können, müsste ja dann OTC wie an der Börse ständig erbracht werden. Keine Glattstellung ohne Kredit! Wenn Kredit teuer wird, wird auch die Glattstellund ein grosses Risiko.
Die Glattstellung von OTC-Geschäften durch ein zukünftiges Gesetz kann meiner Meinung nach nur durch starke Eingriffe des Staates, also der USA gewährleistet werden. Das wird die Staatsverschuldung noch weiter nach oben treiben. Um die Zinsen bedienen zu können, werden sie weiter niedrig bleiben müssen. Das"Cash is King" von Dottore könnte sich also beim Goldmarkt gegenteilig auswirken. König bleibt, wer so liquide ist, dass er im Derivatgeschäft glattstellen kann.
54% aller Derivatgeschäfte sind Goldderivate. Das Niederknüppeln des Goldpreises wurde durch eine hohe Zunahme der öffentlichen Schulden im Gold Carry Trade bei hohen Zinsen erkauft. Es gibt jetzt kaum noch weitere Verschuldungsmöglichkeiten. Man ist hier in der Zwickmühle.
Man wird vielleicht kurzzeitig versuchen die Zinsen zu erhöhen. Renditen auf Staatstitel könnten bei nervösen Anlegern zu einer schnellen Umschichtung von Gold in T-Bonds bewirken und Gold käme so unter Druck aber das wäre das letzte Zucken eines bereits toten Tieres.
Gruss,
Theo
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JLL
06.02.2003, 10:42
@ Bankrunner
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Re: Einen gewissen Grad an Wichtigtuerei muss man manchmal abziehen... |
-->... insbesondere dann, wenn hinter virtuell vorgehaltener Hand Geheiminformationen direkt aus der Vorstandsetage, der US-Regierung oder einem der Präsidentenpaläste in Bagdad kolportiert werden. In diese Kategorie reihe ich z.B. Aussagen ein, dass ab einer bestimmten Marke im Gold (330, wer erinnert sich?) die Shorter zusammenbrechen, dass JPMorgan unter 20 USD in den freien Fall überginge, oder dass die USA an einem bestimmten Tag losschlagen werden. Da ist man dann schon fast im Bereich der regelmäßig angekündigten Weltuntergänge (25.1. lt. Ukrainischer Zeitung, Planet X ist auch schon wieder überfällig). Meistens sind derartige Aussagen nicht halb so interessant, wie sich deren Übermittler zu machen hoffen.
Schönen Tag
JLL
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Bankrunner
06.02.2003, 10:48
@ Theo Stuss
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Re: Hast Du denn nicht mitgelesen? |
-->Hallo Theo!!
Ich habe schon mitgelesen aber glaubst du nicht, dass es zu einem Aufschrei der Goldgläubiger kommen wird, wenn Kontrakte/Verträge nicht mehr erfüllt werden können? Soweit ich weiss nennt man sowas Vertragbrüchigkeit oder in neudeutsch"default" Was bekommt der Goldgläubiger im gegenzug dafür? einen feuchten Händedruck, eine dotierung auf sein schweizer Konto, wenn er dicht hält sozusagen als"gentlemen agreement" oder eine Kugel wenn er nicht mitspielt. Wer steigt dann noch in solche geschäfte mit Banken ein, wenn die Gegenpartei rechnen muss, dass er keine gegenleistung erhält. Die Goldgläubiger sind doch selbst einflussreich und werden sich sowas nicht gefallen lassen. Ausserdem leidet doch der ruf innerhalb der financial community wenn mann nicht leistet oder?
Ich verstehe deine argumente nur ich frage mich wie lange die Sache dann noch gut gehen kann. ich hoffe du verstehst was ich meine.
Gruss
Der Bankrunner
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Hirscherl
06.02.2003, 11:40
@ Bankrunner
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Re: Hunt |
-->Ich habe schon mitgelesen aber glaubst du nicht, dass es zu einem Aufschrei der Goldgläubiger kommen wird, wenn Kontrakte/Verträge nicht mehr erfüllt werden können? Soweit ich weiss nennt man sowas Vertragbrüchigkeit oder in neudeutsch"default"
War alles schon da - siehe die Hunt-Brüder in den 70ern. Investoren wurde nur mehr erlaubt zu verkaufen, long Kontrakte wurden nicht mehr erfüllt.
Gruß,
Tom
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Euklid
06.02.2003, 11:44
@ Bankrunner
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Re: Danke... |
-->>Hallo!
>Das kannte oder kenne ich bereits, weil ich ja im forum hier immer brav mitgelesen habe. Worum es mir in erster Linie geht ist die Frage wie lange sich eine Bank, die bestimmte Positionen hält, die risikobehaftet sind unter der gegenwärtigen Marktkonstellation halten kann. Ist es einfach so, dass wenn z.b. das Spekulationsobjekt einen Wert überschreitet und der Bank Verluste einbringt, weil es das Eigenkapital auffrisst (z.b. value at risk approach) einfach aus dem Spiel ist (entweder weil EK unter einen bestimmten Wert fällt und die EKvorschriften der Bankregulierungen nicht mehr eingehalten werden kann, oder springt dann die Notenbank mit einem Kredit ein oder wird die Bank dann unter staatliche Aufsicht gestellt und fusioniert die Bank sich noch schnell mit einem anderen Institut um die Last auf mehr Schultern zu verteilen?? Ich frage deshalb weil ich gerade ein sehr gutes Buch lese mit dem Titel"Als die Banken fielen" aus dem Jahre 1968 welches sich mit Bankenzusammenbrüchen in der Zwischenkriegszeit beschäftigt. Exemplarisch werden die Fälle DaNat Bank (Darmstädter und Nationalbank) und der Zusammenbruch der Creditanstalt in Wien beschrieben. Ein Steven King Horrorroman ist Dreck gegen dieses Buch. Es wird nämlich alles recht schön beschrieben so dass man sich ein recht gutes bild über die wirtschaftliche Situation machen kann und man bekommt auch eine Art"Sittenbild" der damaligen Zeit mitgeliefert wodurch eine sehr dichte Atmosphäre aufgebaut wird. Sehr empfehlenswert. Einige Abschitte aus dem Buch erinnern mich an so manche diskussion hier im forum. Wenn interesse besteht kann ich ja eine kleine Buchpräsentation geben. ich glaube es würde sich lohnen.
>Gruss
>Der Bankrunner
>Bankrunner
Nanntest Du dich nicht Fürst Luschi?
Da gibts irgendwelche Ähnlchkeuten
Darfst auch ruhig wieder gelbe Kacke schreiben;-)
Gruß EUKLID
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Theo Stuss
06.02.2003, 12:00
@ Bankrunner
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Re: Die Gläubiger sind in diesem Falle europäische und asiatische Zentralbanken |
-->Das ist den Amerikanern doch im Zweifel egal.
Theo
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