Theo Stuss
06.02.2003, 11:05 |
@Morpheus: Die Auswirkung der DeDe auf den Goldpreis ist schwer klakulierbar Thread gesperrt |
-->Hallo Morpheus,
schau mal unten meine Antwort an Bankrunner.
Meine Meinung ist nun die:
in der DeDe kommt es zur Kontraktion von M3. Das bewirkt auch eine massive Kontraktion des kreditgehebelten Goldderivatangebotes. Folge: massiver Angebotsrückgang auf dem Goldmarkt.
Wer will jetzt vorhersagen, was stärker zu Buche schlagen wird? Es wird eine Zunahme des physischen Angebots geben, siehe Türkei vor einiger Zeit wenn Liquditätsengpässe entstehen und eine starke Abnahme des Derivatangebotes, weil durch mangelnden Kredit ebenfalls auf Grund von Liquiditätsengpässen. Ich tippe mal, dass die Verwerfungen am Goldmarkt so gross sind, dass sich der Angebotsrückgang an Derivaten stärker auswirken wird.
Ein Platzen der Goldblase und Immobilienblase gleichzeitig würde trotz Glattstellungsgesetz für OTC-Geschäfte zu solch starken Liquiditätsproblemen führen, dass allgemein alle Warenterminmärkte davon betroffen sein werden. Der Goldmarkt würde die Liquidtät an sich ziehen und auch die Immobilienblase, dass auch anderswo alle gehebelten Produkte stark unter Druck kommen würden. Also, auch Angebotsschrumpfung auf dem Silber- und Weizenmarkt. Es wird am Markt die physische Ware das Rennen machen und die kann knapp werden. Man wird nämlich zum Horten übergehen, weil die Absicherungen nicht mehr funktionieren werden. Keine Absicherungen ohne kreditfinanzierte Derivate!
Das würde bedeuten: Preisstieg von Rohstoffen und Kommoden trotz Deflation. Erst eine genaue Gewichtung durch Instanzen, die hier mit konkreten Zahlen aufwarten könnten, würde zu einer zuverlässigen Prognose führen.
Gruss,
Theo
<ul> ~ Meine Antwort an Bankrunner</ul>
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Nachfrager
06.02.2003, 11:59
@ Theo Stuss
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Wo siehst Du eine"Goldblase"? |
-->Hallo Theo,
bitte kläre mich auf, was damit gemeint ist.
Viele Grüße
Nachfrager
"Ein Platzen der Goldblase und Immobilienblase gleichzeitig..."???
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Theo Stuss
06.02.2003, 12:17
@ Nachfrager
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Re: Wo siehst Du eine"Goldblase"? |
-->>Hallo Theo,
>bitte kläre mich auf, was damit gemeint ist.
>Viele Grüße
>Nachfrager
>"Ein Platzen der Goldblase und Immobilienblase gleichzeitig..."???
Ich denke mal, dass der kreditgehebelte Handel mit Goldderivaten, der jahrelang auf einen fallenden Goldpreis setzte und auf hohe Renditen amerikanischer Staatstitel setzte, als Blase zu bezeichnen ist.
Wir haben es hier nicht mit einer Blase zu tun, wie im Aktienhandel und den Immobilien, hier wurden ja die Preise nach oben getrieben, sondern mit einer kreditfinanzierten Angebotserhöhung, die der Erhöhung von M3 folgte, ob synchron weiss ich nicht. Auf jeden Fall existiert dieses Angebot nicht physisch und wird auch niemals physisch existieren.
Schema: Leihe dir billig Gold zu niedrigen Leihraten. Verkaufe es. Schichte um in Schatzbriefe, hohe Zinsen. Goldpreis fällt. Wiederbesorgung leicht. Notfalls Zession und nicht Rücklieferung durch anderes Goldderivat. Ausweitung des fractionam banking auf den Goldmarkt.
Am Ende sind 54% des Derivathandels Goldderivate. Das nicht sein Blase? Du verstehen?
Salve,
Technocratus
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Morpheus
06.02.2003, 14:15
@ Theo Stuss
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Interessanter Ansatz! |
-->Hallo Theo!
Interessanter Ansatz! Die Derivate sind auch für mich eine nicht zu kalkulierende Einflussgröße. Entscheidend wird aber auch sein, wie die DeDe verläuft. Dazu oben mein Artikel"Schleichender oder plötzlicher Tod?".
Im Prinzip wissen wir nur eines: dass wir nichts wissen. Insofern wissen wir auch, dass wir schon mal genauso viel wissen, wie Sokrates...
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Euklid
06.02.2003, 14:27
@ Morpheus
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Re: Interessanter Ansatz! |
-->>Hallo Theo!
>Interessanter Ansatz! Die Derivate sind auch für mich eine nicht zu kalkulierende Einflussgröße. Entscheidend wird aber auch sein, wie die DeDe verläuft. Dazu oben mein Artikel"Schleichender oder plötzlicher Tod?".
>Im Prinzip wissen wir nur eines: dass wir nichts wissen. Insofern wissen wir auch, dass wir schon mal genauso viel wissen, wie Sokrates...
Gerade weil man Gold nicht essen kann gelingt ein Hinüberetten leichter als bei französischem Rotwein und Kaviar sowie Erbsen und Gemüse im Keller.
Diese Sachen sind nach der Krise garantiert weg.
Aber das Gold ist eventuell geblieben weil ich es nicht essen konnte;-)
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Nachfrager
06.02.2003, 14:27
@ Theo Stuss
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Alles klar |
-->"Am Ende sind 54% des Derivathandels Goldderivate. Das nicht sein Blase? Du verstehen?"
Ja, aber musse immer nachfrage, weil arbeitte vill mit sprack. Und deshalb denke, ist nicht Goldblase, sondern Derivateblase.
Gruß
Nachfrager
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