dottore
07.02.2003, 16:47 |
Deflation am Himmel (Agentur) Thread gesperrt |
-->DEUTSCHLAND/FIRMEN/DEUTSCHE BA ZF
FOKUS 1 - Deutsche BA streicht 500 Flüge bis März=
München, 07. Feb (Reuters) - Die Deutsche BA(dba) wird wegen der weiter schwachen Nachfrage und dem aggressiven Wettbewerb mit der Lufthansa im Februar und März 500 Flüge streichen.
Die Reduzierung im Streckennetz entspreche der Kapazität von zwei Maschinen des Typs Boeing 737-300, teilte die Gesellschaft am Freitag mit. (...)
MÃ-GLICHERWEISE AUCH ARBEITSPLÄTZE BEDROHT
Nach Aussagen der Fluglinie droht bei anhaltend schlechtem Geschäft möglicherweise auch ein Arbeitsplatzabbau."Sollte die Nachfrage im Reiseverkehr nicht anziehen, wären bei länger anhaltender Kapazitätsreduzierung eventuell Arbeitsplätze gefährdet", teilte dba-Geschäftsführer Martin Wyatt mit. Unternehmenssprecherin Antje Urban ergänzte:"Wenn bis Ende Februar die Nachfrage nicht anzieht könnte es im April gegebenenfalls zu weiteren Streichungen kommen." (...)
Die Deutsche BA hatte auf den Einstieg der Lufthansa mit ihrer Billigfluglinie Germanwings bereits mit drastischen Preissenkungen reagiert. Inzwischen macht die Lufthansa selbst mit ihren Niedrigpreisangeboten seinem Mitbewerber das Leben schwer. (...)
leh/wes
REUTERS
071630 Feb 03
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wasil
07.02.2003, 17:23
@ dottore
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Re: Deflation am Himmel (Agentur) Offene Fragen zur Deflation |
-->Offene Fragen zur Deflation
1. Wie viel Deflation kann sich der Staat, als einer der grössten Schuldner leisten.
2. Wie tief können Handwerksbetriebe mit ihren Offerten noch tauchen, um eine Arbeit ausführen zu dürfen?
3. Wie tief können Arbeitgeber die Löhne ihrer Angestellten drücken, bevor es zum Volksaufstand kommt?
4. Zu welchem Preis ist jemand bereit, seinen Zweitwagen oder seine Ferienwohnung zu verkaufen? ( die hoffnungslos überschuldeten Existenzen mal ausgenommen)
5. Wie billig kann geflogen werden, bis der Flieger vom Himmel fällt?
Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
Zudem, wir stecken bereits seit 10 Jahren in einer mehr oder weniger spürbaren Deflation. Viel billiger als Aldi und Co geht es kaum noch. Der übernächste Schritt wäre die Durchstöberung der Müllabfälle.
Dass man zum 1/3 Preis neuwertige Luxusautos kaufen kann, ist auch nicht neu.
Gruss Wasil
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Euklid
07.02.2003, 17:37
@ wasil
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Re: Deflation am Himmel (Agentur) Offene Fragen zur Deflation |
-->>Offene Fragen zur Deflation
>1. Wie viel Deflation kann sich der Staat, als einer der grössten Schuldner leisten.
>2. Wie tief können Handwerksbetriebe mit ihren Offerten noch tauchen, um eine Arbeit ausführen zu dürfen?
>3. Wie tief können Arbeitgeber die Löhne ihrer Angestellten drücken, bevor es zum Volksaufstand kommt?
>4. Zu welchem Preis ist jemand bereit, seinen Zweitwagen oder seine Ferienwohnung zu verkaufen? ( die hoffnungslos überschuldeten Existenzen mal ausgenommen)
>5. Wie billig kann geflogen werden, bis der Flieger vom Himmel fällt?
>Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
>Zudem, wir stecken bereits seit 10 Jahren in einer mehr oder weniger spürbaren Deflation. Viel billiger als Aldi und Co geht es kaum noch. Der übernächste Schritt wäre die Durchstöberung der Müllabfälle.
>Dass man zum 1/3 Preis neuwertige Luxusautos kaufen kann, ist auch nicht neu.
>Gruss Wasil
Sehe ich ähnlich denn ab einem gewissen Niveau wird keiner mehr seine Dinge die ihm geblieben sind veräußern.
Die Geschäfte machen schneller Pleite als der Privatmann.
Immerhin gibt es da noch so feine Dinge wie den Konkurs.
Wer die richtige Strategie fährt und den Laden an die Wand drückt bevor er selbst privat an der Wand hängt kommt immer mit dem Leben davon.
Es soll ja auch Strategien geben die bei Konkurs den Schlaf fördern und anschließend ein geruhsameres Leben ermöglichen.
Wie so etwas funktioniert weiß ja wohl jeder weil ich mich hier nicht unter Novizen befinde.
Extrem gefährlich für Verkaufsgeschäfte ist der ebay-Laden.
Dort gibt es alles gebraucht und mit ein bißschen Ruhe und gutem Spürsinn kann man seinen Kindern z.B eine komplette Modelleisenbahn anstatt für 500 Euro auch für 100 Euro kaufen.
Nach 10 Jahren sieht die für 500 wohl genauso aus wie diejenige für 100.
100 000 Modellbahnloks sowie Millionen an Schienen sind dauernd im Angebot.
Und das noch immer ohne Mehrwertsteuer.
Der Staat und die Firmen werden ausgebremst und zwar solange bis die Bevölkerung eben wieder Kohle in der Tasche hat und vor allen Dingen eine wenigstens annähernd sichere Beschäftigung.Dieses Gewürge zeigt klar in Richtung Revolution.
Eine kurz und schmerzlose Hyperinfla sorgt hier für klare Verhältnisse.
Ich bin eher für ein Ende mit Schrecken als für einen Schrecken ohne Ende.
Und jeder der nicht vorgesorgt hat ist selbst Schuld wenn er auf Zettel gesetzt hat.
Die Deflation zerschlägt leichter die Mittelschicht was anscheinend in der Planung ist.
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
07.02.2003, 17:48
@ wasil
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Re: Deflation begrenzt - klasse Beitrag |
-->
>Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
>Zudem, wir stecken bereits seit 10 Jahren in einer mehr oder weniger spürbaren Deflation. Viel billiger als Aldi und Co geht es kaum noch. Der übernächste Schritt wäre die Durchstöberung der Müllabfälle.
Hallo, Wasil,
klasse Beitrag!
So, wie Oldy bei Silber zu 50$ bei der Ã-gussa nichts mehr losbekam (Mondpreis, zwar notiert wegen irgendeines Umsatzes irgendwo, aber nicht vor Ort selbst erzielbar), so ist es auch im täglichen Leben.
Ich sehe das bei uns in der Branche (Bau, stöhn).
Alles war immer vieeeeel zu teuer. Was im Jahre 1969 noch 6500 DEM kostete, lag 1990 bei 1500. Obwohl sich alles außen herum darstisch verteuerte. Das ist Schwachsinn. Entsprechend gab es eine enorme Anbieterbereinigung. Trotzdem hieß es immer, und es ist Noch viel zu teuer.
In Ordnung, bis es niemand mehr anbot...........dann stiegen die Preise innert kurzem zumindest wieder auf 2000 an.
Wir haben einen klasse Artikel, der ca. 20% teurer ist als die technisch lumpig-lausige Konkurrenz. Ergebnis: 9 von 10 kauften das Konkurrenzgeschwür, und der zehnte Kunde jammerte was von wegen zu teuer.
Als Folge bieten wir dieses klasse Gerät nicht mehr an ----------> jetzt wird gekammert, das könnt ihr doch nicht machen, wir wollen es doch, wir wissen es doch zu schätzen, die Konkurrenz ist doch Dreck, usw.
JETZT auf einmal, welch Erkenntnis.
Man muß auch mal den Mut haben zu sagen, für diesen Preis ziehe ich mich aus dem Geschäft zurück, bevor ich das sauer verdiente und mühsam ersparte in ein riesiges Lager stecke, das niemand honoriert oder finanziert, und ich daran nichts verdienen soll, setze ich mich lieber auf die Terrasse hoch über dem Luganer See und trinke einen schönen Merlot. Und schau zu, wie sich die anderen zerfleischen.
Die Deflation plumpst sehr bald auf den Boden der Tatsachen zurück, nämlich dann, wenn niemand mehr lieferfähig ist.
Meinetwegen sehen wir es als volkswirtschaftlichen Schweinezyklus.
Wenn die maroden Pleitebuden abgewrackt sind, was zugegebenermaßen seine Zeit braucht, ist nicht das Überangebit an Ware weg, sondern vielmehr der Schuldentilgungsdruck der desolaten und verzweifelten, die gegen jede ökonomische Vernunft gezwungen sind, Liquidität buchstäblich um jeden Preis hereinzubekommen.
In solch einem Umfeld, das wir ja zweifellos derzeit erleben, lohnt sich eine geschäftliche Tätigkeit nur noch auf Sparflamme und unter völlig neuen Prämissen, nämlich der Aufrechterhaltung einer Platzhalterfunktion im Markt unter einer nie gekannten, extrem scharfen Rentabilitätskontrolle. Was sich nicht rechnet, fliegt aus dem Angebot. Teilkostenrechnung hin oder her.
Und dann sind wir sehr bald dort angelangt, wo für ein gesuchtes Produkt Liebhaberpreise bezahlt werden müssen, weil es kein breites Angebot mehr gibt.
beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
07.02.2003, 17:56
@ wasil
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Re: Deflation begrenzt - klasse Beitrag |
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>Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
>Zudem, wir stecken bereits seit 10 Jahren in einer mehr oder weniger spürbaren Deflation. Viel billiger als Aldi und Co geht es kaum noch. Der übernächste Schritt wäre die Durchstöberung der Müllabfälle.
Hallo, Wasil,
klasse Beitrag!
So, wie Oldy bei Silber zu 50$ bei der Ã-gussa nichts mehr losbekam (Mondpreis, zwar notiert wegen irgendeines Umsatzes irgendwo, aber nicht vor Ort selbst erzielbar), so ist es auch im täglichen Leben.
Ich sehe das bei uns in der Branche (Bau, stöhn).
Alles war immer vieeeeel zu teuer. Was im Jahre 1969 noch 6500 DEM kostete, lag 1990 bei 1500. Obwohl sich alles außen herum darstisch verteuerte. Das ist Schwachsinn. Entsprechend gab es eine enorme Anbieterbereinigung. Trotzdem hieß es immer, und es ist Noch viel zu teuer.
In Ordnung, bis es niemand mehr anbot...........dann stiegen die Preise innert kurzem zumindest wieder auf 2000 an.
Wir haben einen klasse Artikel, der ca. 20% teurer ist als die technisch lumpig-lausige Konkurrenz. Ergebnis: 9 von 10 kauften das Konkurrenzgeschwür, und der zehnte Kunde jammerte was von wegen zu teuer.
Als Folge bieten wir dieses klasse Gerät nicht mehr an ----------> jetzt wird gekammert, das könnt ihr doch nicht machen, wir wollen es doch, wir wissen es doch zu schätzen, die Konkurrenz ist doch Dreck, usw.
JETZT auf einmal, welch Erkenntnis.
Man muß auch mal den Mut haben zu sagen, für diesen Preis ziehe ich mich aus dem Geschäft zurück, bevor ich das sauer verdiente und mühsam ersparte in ein riesiges Lager stecke, das niemand honoriert oder finanziert, und ich daran nichts verdienen soll, setze ich mich lieber auf die Terrasse hoch über dem Luganer See und trinke einen schönen Merlot. Und schau zu, wie sich die anderen zerfleischen.
Die Deflation plumpst sehr bald auf den Boden der Tatsachen zurück, nämlich dann, wenn niemand mehr lieferfähig ist.
Meinetwegen sehen wir es als volkswirtschaftlichen Schweinezyklus.
Wenn die maroden Pleitebuden abgewrackt sind, was zugegebenermaßen seine Zeit braucht, ist nicht das Überangebit an Ware weg, sondern vielmehr der Schuldentilgungsdruck der desolaten und verzweifelten, die gegen jede ökonomische Vernunft gezwungen sind, Liquidität buchstäblich um jeden Preis hereinzubekommen.
In solch einem Umfeld, das wir ja zweifellos derzeit erleben, lohnt sich eine geschäftliche Tätigkeit nur noch auf Sparflamme und unter völlig neuen Prämissen, nämlich der Aufrechterhaltung einer Platzhalterfunktion im Markt unter einer nie gekannten, extrem scharfen Rentabilitätskontrolle. Was sich nicht rechnet, fliegt aus dem Angebot. Teilkostenrechnung hin oder her.
Und dann sind wir sehr bald dort angelangt, wo für ein gesuchtes Produkt Liebhaberpreise bezahlt werden müssen, weil es kein breites Angebot mehr gibt.
beste Grüße vom Baldur
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dottore
07.02.2003, 18:09
@ wasil
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Re: Sehr offene Antworten |
-->>Offene Fragen zur Deflation
>1. Wie viel Deflation kann sich der Staat, als einer der grössten Schuldner leisten.
Die juckt ihn nicht, solange er sich via ZB liquide halten kann. Insolvent ist er schon längst.
>2. Wie tief können Handwerksbetriebe mit ihren Offerten noch tauchen, um eine Arbeit ausführen zu dürfen?
In diesmem Jahr sind noch dicke 10 % drin. Ab dann geht's immer weiter runter (prozentual!). Also 100 - 90 - 81 - 72,9 usw.
>3. Wie tief können Arbeitgeber die Löhne ihrer Angestellten drücken, bevor es zum Volksaufstand kommt?
Frage: Was ist den Angestellten lieber? Raus oder Lohn- und Gehaltskürzung? Das geht dann bis zur Alo-Grenze (ab dann ists pari = egal, ob drin oder draußen) und dann letztlich zur Sozialhilfe-Grenze. In Cash ca. 700 € p.m., Rest Direkthilfen (Möbel, Kleidung). Die Gemeinden, die SH bezahlen müssen, sind übrigens pleitissimi und bald gibt's da nix mehr.
>4. Zu welchem Preis ist jemand bereit, seinen Zweitwagen oder seine Ferienwohnung zu verkaufen? ( die hoffnungslos überschuldeten Existenzen mal ausgenommen)
Eine Frage nicht der Verschuldung, sondern der Kosten. Zweitwagen kostet, auch ohne ihn zu fahren, ca. 200 € p.m., ETW ab 250 € (Wohngeld, evtl. Zweitwohnungssteuer usw.). Wie lange kann sich"jemand" dies leisten?
>5. Wie billig kann geflogen werden, bis der Flieger vom Himmel fällt?
Siehe Ryanair oder auch LH: bis 19 € pro Flug europaweit, egal wohin (bei Abnahme von 50.000 Flügen). Deutsche BA streicht Februar / März umgerechnet 2 Maschinen Boeing 737-300. Die Wüsten sind voller Flugzeuge, die da nur so rumstehen (rostfrei wg. Klima)... No Paxe, nowhere.
>Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
Nein, nein! Immer schön in Prozenten von oben rechnen. Jedes Jahr 50 % runter: 100 - 50 - 25 - 12,5 - da ist genau so unendlich (!) viel Luft nach unten wie bei der Infla nach oben. Optische Täuschung, also.
>Zudem, wir stecken bereits seit 10 Jahren in einer mehr oder weniger spürbaren Deflation. Viel billiger als Aldi und Co geht es kaum noch. Der übernächste Schritt wäre die Durchstöberung der Müllabfälle.
Ach, was. Beim Aldi wird's nächstes Jahr noch billiger. Ich kenne einen Chefeinkäufer, die sind sowas von gnadenlos, da tränen selbst mir die Augen.
>Dass man zum 1/3 Preis neuwertige Luxusautos kaufen kann, ist auch nicht neu.
Na deren Produktion wird demnächst eingestellt (siehe Maybach I). Vom Phaeton wurden 600 statt der avisierten 1200 verkauft. Demnächst 300 statt 600, usw.
Gruß!
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wasil
07.02.2003, 18:43
@ Baldur der Ketzer
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Re: Qualitätsabbau auf Schritt und Tritt auch eine Art von Deflation=Verarmung |
-->Hallo
Bereits den Kaffee muss man auf der altehrwürdigen Mövenpick Autobahnbrücke in Würrenlos bei Zürich neuerdings selber holen. Sau blöd, wenn man Geschäftspartner aus Deutschland zur Besprechung trifft und wie ein Löli mit dem Tablett in der Schlange steht. Die Einrichtung ist völlig verkommen und schmuddelig. Die Qualität des Mittagessens, lassen wir unkommentiert. Vor 30 Jahren waren dort ca. 15 ausgebildete Köche am Werk. Heute einer, plus 3 - 4 Hilfskräfte und einige Rohre zum aufwärmen der Mahlzeiten. Mahlzeit! Dies ist nur ein Beispiel der Gastronomie in der Schweiz, stellvertretend für andere Branchen. ( Wie es in der Baubranche aussieht, hat Baldur beschrieben. ) Sparen sparen sparen. Traurig! Wir sprechen hier vom breiten Mittelstand. St. Moritz, Palace etc. ist etwas anderes.
Dieser Beitrag ist für all jene gedacht, welche immer noch meinen, die Schweizer seien alle Reich. Das Land als solches ist sicher Steinreich, nicht aber der breite Mittelstand.
Gruss Wasil
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Euklid
07.02.2003, 19:13
@ wasil
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Re: Qualitätsabbau auf Schritt und Tritt auch eine Art von Deflation=Verarmung |
-->>Hallo
>Bereits den Kaffee muss man auf der altehrwürdigen Mövenpick Autobahnbrücke in Würrenlos bei Zürich neuerdings selber holen. Sau blöd, wenn man Geschäftspartner aus Deutschland zur Besprechung trifft und wie ein Löli mit dem Tablett in der Schlange steht. Die Einrichtung ist völlig verkommen und schmuddelig. Die Qualität des Mittagessens, lassen wir unkommentiert. Vor 30 Jahren waren dort ca. 15 ausgebildete Köche am Werk. Heute einer, plus 3 - 4 Hilfskräfte und einige Rohre zum aufwärmen der Mahlzeiten. Mahlzeit! Dies ist nur ein Beispiel der Gastronomie in der Schweiz, stellvertretend für andere Branchen. ( Wie es in der Baubranche aussieht, hat Baldur beschrieben. ) Sparen sparen sparen. Traurig! Wir sprechen hier vom breiten Mittelstand. St. Moritz, Palace etc. ist etwas anderes.
>Dieser Beitrag ist für all jene gedacht, welche immer noch meinen, die Schweizer seien alle Reich. Das Land als solches ist sicher Steinreich, nicht aber der breite Mittelstand.
>Gruss Wasil
Ja ich kenne dort auch ING-Büros die durch den hohen Schweizer Franken in Deutschland immer weniger konkurrentfähig werden,obwohl dort sehr gute Büros gerade auch im baustatischen Bereich sind.
Dann ist es dort also auch schon soweit.
Trotzdem Grüße in die Schweiz von EUKLID
PS Nicht die Köpfe hängen lassen denn die Aufgaben kommen ja erst noch und wir werden sie alle lösen ob wir wollen oder nicht.
Wenn sie es zu arg treiben jagen wir die Ausquetscher eben weg
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Diogenes
07.02.2003, 21:10
@ dottore
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Re: Sehr offene Antworten |
-->Hi dottore,
>>1. Wie viel Deflation kann sich der Staat, als einer der grössten Schuldner leisten.
>Die juckt ihn nicht, solange er sich via ZB liquide halten kann. Insolvent ist er schon längst.
Also von der Seite nichs mit Defla. Eher Steigerung des Hochbuchungstempos, weil weniger Steuereinnahmen und mehr Ausgaben (Arbeislosengeld, Sozialhilfe, Konjunkturprogramme,...)
>>2. Wie tief können Handwerksbetriebe mit ihren Offerten noch tauchen, um eine Arbeit ausführen zu dürfen?
>In diesmem Jahr sind noch dicke 10 % drin. Ab dann geht's immer weiter runter (prozentual!). Also 100 - 90 - 81 - 72,9 usw.
Nein, wenn Gewinnspanne bei Null steht, führt weiteres Absenken zwingend in den Bankrott. Also Cash in the Täsch bei Zeiten losschlagen.
>>3. Wie tief können Arbeitgeber die Löhne ihrer Angestellten drücken, bevor es zum Volksaufstand kommt?
>Frage: Was ist den Angestellten lieber? Raus oder Lohn- und Gehaltskürzung? Das geht dann bis zur Alo-Grenze (ab dann ists pari = egal, ob drin oder draußen) und dann letztlich zur Sozialhilfe-Grenze. In Cash ca. 700 € p.m., Rest Direkthilfen (Möbel, Kleidung). Die Gemeinden, die SH bezahlen müssen, sind übrigens pleitissimi und bald gibt's da nix mehr.
ZB mach die Hochbuchmaschine klar!
>>4. Zu welchem Preis ist jemand bereit, seinen Zweitwagen oder seine Ferienwohnung zu verkaufen? ( die hoffnungslos überschuldeten Existenzen mal ausgenommen)
>Eine Frage nicht der Verschuldung, sondern der Kosten. Zweitwagen kostet, auch ohne ihn zu fahren, ca. 200 € p.m., ETW ab 250 € (Wohngeld, evtl. Zweitwohnungssteuer usw.). Wie lange kann sich"jemand" dies leisten?
Dazu noch die Frage: Kann sich jemand leisten das Ding zu kaufen und zu erhalten? Problem wird nur verschoben, nicht behoben.
>>Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
>Nein, nein! Immer schön in Prozenten von oben rechnen. Jedes Jahr 50 % runter: 100 - 50 - 25 - 12,5 - da ist genau so unendlich (!) viel Luft nach unten wie bei der Infla nach oben. Optische Täuschung, also.
Nein nicht unendlich. Wenn ich keinen Preis mehr erzielen kann, bei dem ich was verdiene, ist der Laden zu. (Du wirst deine Zettel vorher zu mir bringen müssen, wenn du was dafür willst.)
Ich schreibe dann drei Briefe:
1)"Sehr geehrte Bank, anbei übersende ich ihnen den Schlüssel. Sehen sie selber zu, wie Sie etwas damit verdienen. Alternativ können Sie jemand suchen, der den Laden kauft und arbeitet in der Hoffung, daß er Gewinn macht."
2)"Sehr geehrtes Finanzamt, ich teile ihnen hiermit mit, daß Sie in Zukunft mit kenen Überweisungen meinerseits rechnen können"
3)"Sehr geehrte Sozialversicherung, ich muß ihnen mitteilen, daß Sie von meiner Seite mit keinen Zahlungen mer rechnen können. Da ich pleite bin, bitte ich um positive Erledigung meines Ansuchens auf Sozialhilfe und rechne nun mit baldigen Zahlungen ihrerseits an mich."
Gruß
Diogenes
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dottore
07.02.2003, 21:49
@ Diogenes
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Re: Sehr offene Antworten |
-->>Hi dottore,
>>>1. Wie viel Deflation kann sich der Staat, als einer der grössten Schuldner leisten.
>>Die juckt ihn nicht, solange er sich via ZB liquide halten kann. Insolvent ist er schon längst.
Hi ins Fass!
Wir haben einen Dissens, der sich nicht auflösen lässt - also sollten wir abwarten, was die Zukunft bringt. Dennoch ein paar Anmerkungen:
>Also von der Seite nichs mit Defla. Eher Steigerung des Hochbuchungstempos, weil weniger Steuereinnahmen und mehr Ausgaben (Arbeislosengeld, Sozialhilfe, Konjunkturprogramme,...)
1 und 2 sind bestehende Eventualverpflichtungen und können nicht inflationieren. 3 kann inflationieren, aber dafür ist buchstäblich kein Geld (= Verschuldungsmöglichkeit des Staates) mehr vorhanden. Allein die Reparatur der Infrastruktur (die gemeinhin als Investition gegeben wird) ist nicht etwa ein Konjunkturprogramm, sondern das Wiederherstellen des status quo ante. Du kannst Straßen bauen (Investition = tendenzieller Infla-Effekt), aber die Reparatur der immer selben Straße hat keinerlei Effekt mehr.
Reparaturen inflationieren nicht!
>>>2. Wie tief können Handwerksbetriebe mit ihren Offerten noch tauchen, um eine Arbeit ausführen zu dürfen?
>>In diesmem Jahr sind noch dicke 10 % drin. Ab dann geht's immer weiter runter (prozentual!). Also 100 - 90 - 81 - 72,9 usw.
>Nein, wenn Gewinnspanne bei Null steht, führt weiteres Absenken zwingend in den Bankrott. Also Cash in the Täsch bei Zeiten losschlagen.
Die Gewinnspanne geht gegen Null, richtig. Da aber nicht nur Gewinne erwirtschaftet werden wollen (= Zukunft), sondern Schulden abgearbeitet werden müssen (= Vergangenheit) zieht die Vergangenheit, denn sie MUSS abgearbeitet werden - bei Fälligkeit mit Cash.
>>>3. Wie tief können Arbeitgeber die Löhne ihrer Angestellten drücken, bevor es zum Volksaufstand kommt?
>>Frage: Was ist den Angestellten lieber? Raus oder Lohn- und Gehaltskürzung? Das geht dann bis zur Alo-Grenze (ab dann ists pari = egal, ob drin oder draußen) und dann letztlich zur Sozialhilfe-Grenze. In Cash ca. 700 € p.m., Rest Direkthilfen (Möbel, Kleidung). Die Gemeinden, die SH bezahlen müssen, sind übrigens pleitissimi und bald gibt's da nix mehr.
>ZB mach die Hochbuchmaschine klar!
Nur Buchungen, keine zusätzlichen ex nihilo Verschuldungen, also"new credits". Und nur diese können inflationieren.
>>>4. Zu welchem Preis ist jemand bereit, seinen Zweitwagen oder seine Ferienwohnung zu verkaufen? ( die hoffnungslos überschuldeten Existenzen mal ausgenommen)
>>Eine Frage nicht der Verschuldung, sondern der Kosten. Zweitwagen kostet, auch ohne ihn zu fahren, ca. 200 € p.m., ETW ab 250 € (Wohngeld, evtl. Zweitwohnungssteuer usw.). Wie lange kann sich"jemand" dies leisten?
>Dazu noch die Frage: Kann sich jemand leisten das Ding zu kaufen und zu erhalten? Problem wird nur verschoben, nicht behoben.
Ja. Da alle Käufe IMMER Käufe auf Kredit sind, also nicht. Wenn keiner kauft - wie steigt dann der Preis des zu Kaufenden bzw. zum Kauf feil Gehaltenen. Ich fahre mit offenen Augen durch die Lande. Was sehe ich? Eine rasante Zunahme der Schilder"Haus zu verkaufen","ETW zu verkaufen","Bürohaus zu verkaufen".
Also, mal ehrlich: Wenn einer den Zusammenbruch des Immobilienmarktes in Mitteleuropa nicht sieht, dann hat er schlechte Augen.
>>>Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
>>Nein, nein! Immer schön in Prozenten von oben rechnen. Jedes Jahr 50 % runter: 100 - 50 - 25 - 12,5 - da ist genau so unendlich (!) viel Luft nach unten wie bei der Infla nach oben. Optische Täuschung, also.
>Nein nicht unendlich. Wenn ich keinen Preis mehr erzielen kann, bei dem ich was verdiene, ist der Laden zu.
... und Dein Lieferant geht pleite. Das Ganze geht doch im Rondo rückwärts: Du setzt nichts mehr um, Dein Liferant setzt nichts mehr um, die Arbeiter des Lieferanten setzen ihre Arbeit nicht mehr um, usw.
>(Du wirst deine Zettel vorher zu mir bringen müssen, wenn du was dafür willst.)
Meine Zettel haben heute wieder enorm gewonnen, gemessen an dem was ich dafür kaufen kann. Aldi, so wird geraunt, wird demnächst BILD verkaufen, aber mit Discount - egal wie der jetzt berechnet wird.
>Ich schreibe dann drei Briefe:
>1)"Sehr geehrte Bank, anbei übersende ich ihnen den Schlüssel. Sehen sie selber zu, wie Sie etwas damit verdienen. Alternativ können Sie jemand suchen, der den Laden kauft und arbeitet in der Hoffung, daß er Gewinn macht."
Die Bank wird in Dich vollstrecken (siehe Grundpfandrechte): Erstens in Dein laufendes Einkommen, sodann in Dein Objekt. Dann bist Du endlich (schulden)-frei.
>2)"Sehr geehrtes Finanzamt, ich teile ihnen hiermit mit, daß Sie in Zukunft mit keinen Überweisungen meinerseits rechnen können"
Sollte noch was"offen" sein, wird der Fiskus vollstrecken. Sei froh, dass es keine Schuldknechtschaft mehr gibt.
>3)"Sehr geehrte Sozialversicherung, ich muß ihnen mitteilen, daß Sie von meiner Seite mit keinen Zahlungen mer rechnen können.
Die zahlt Deine Firma. Ist die auch schon so weit?
>Da ich pleite bin, bitte ich um positive Erledigung meines Ansuchens auf Sozialhilfe und rechne nun mit baldigen Zahlungen ihrerseits an mich."
Und diese Zahlungen werden obendrein gekürzt. Pleitze heißt nicht, nichts mehr auf der Naht zu haben, sondern etwas schuldig zu sein, und es nicht bezahlen zu können.
Aufwachen! Es ist viel später als Du denkst.
Gruß!
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CRASH_GURU
07.02.2003, 22:25
@ dottore
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Re: Sehr offene Antworten |
-->>Aufwachen! Es ist viel später als Du denkst.
Ich weiss ja nicht was das durchschnittsalter hier an diesem BB ist aber ich höre diesen ganzen Käse jetzt schon seit über 15 Jahren! Wie wäre es mal mit einer neuen CD, werden die nicht auch immer billiger??
herzlichst
CG
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Plutarch
07.02.2003, 23:35
@ CRASH_GURU
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Sag mal: Wie lange lebst Du schon hier? (owT) |
-->
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Diogenes
08.02.2003, 13:36
@ dottore
|
Re: Sehr offene Antworten |
-->Hi dottore,
>Wir haben einen Dissens, der sich nicht auflösen lässt - also sollten wir abwarten, was die Zukunft bringt. Dennoch ein paar Anmerkungen:
Das gute am Dissens ist, daß wir was zu diskutieren haben und wir beiben wir den Dingen auf der Spur. Soweit sind wir nicht voneinander.
>Du kannst Straßen bauen (Investition = tendenzieller Infla-Effekt), aber die Reparatur der immer selben Straße hat keinerlei Effekt mehr.
>Reparaturen inflationieren nicht!
Wenn sie zu Nettoneuverschuldung führen dann schon.
>Die Gewinnspanne geht gegen Null, richtig. Da aber nicht nur Gewinne erwirtschaftet werden wollen (= Zukunft), sondern Schulden abgearbeitet werden müssen (= Vergangenheit) zieht die Vergangenheit, denn sie MUSS abgearbeitet werden - bei Fälligkeit mit Cash.
Mag sein. Aber wenn ich nichts verdiene, verhungere ich. Wenn ich die Schulden nicht bedienen kann, bin ich pleite. Für mich ergibt sich daraus ein Mindestpreis, den ich haben muss. Kann ich ihn nicht erzielen, verschwinde ich als Anbieter.
>Also, mal ehrlich: Wenn einer den Zusammenbruch des Immobilienmarktes in Mitteleuropa nicht sieht, dann hat er schlechte Augen.
Ja, kann ich in tirol auch beobachten. Immos werden immer billiger feilgehalten und gehen trotzdem nicht.
>>>>Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
>... und Dein Lieferant geht pleite. Das Ganze geht doch im Rondo rückwärts: Du setzt nichts mehr um, Dein Liferant setzt nichts mehr um, die Arbeiter des Lieferanten setzen ihre Arbeit nicht mehr um, usw.
Der Dominoeffekt.
>>(Du wirst deine Zettel vorher zu mir bringen müssen, wenn du was dafür willst.)
>Meine Zettel haben heute wieder enorm gewonnen, gemessen an dem was ich dafür kaufen kann. Aldi, so wird geraunt, wird demnächst BILD verkaufen, aber mit Discount - egal wie der jetzt berechnet wird.
Ich bestreite nicht, daß deine Zettel momentan an Kaufkraft gewinnen. Aber: wenn du eine Bild willst, mußt du sie kaufen bevor Bild pleite macht. Ist Aldi bankrott, kriegst du dort nichts mehr. Die Steigerung der Kaufkraft hat ein Limit namens Bankrott.
Wenn deine Logik der permanent steigenden Kaufkraft zutreffen würde, dann könntest du irgendwann die ganze Welt für einen Euro haben und wenn du noch länger wartest für einen Cent.
>Die Bank wird in Dich vollstrecken (siehe Grundpfandrechte): Erstens in Dein laufendes Einkommen, sodann in Dein Objekt. Dann bist Du endlich (schulden)-frei.
Halb so wild ist eine Gmbh. Und mit dem Vollstrecken ist es so eine Sache. Wer würde ein Unternehmen kaufen, das keinen Gewinn macht?
Bei uns spuken einige betriebliche Zomies durch die Gegend: kein oder negatives EK, kaum Gewinn, Rückzahlung der Schulden nicht zu erwarten. Und trotzdem lassen die Banken sie weiterwursteln. Die Banken wissen genau, daß mit Vollstrecken nichts ist und sie sonst die Kredite abschreiben können. Sie finden niemanden, der die sogenannten Sicherheiten und Pfänder kaufen würde.
>>2)"Sehr geehrtes Finanzamt, ich teile ihnen hiermit mit, daß Sie in Zukunft mit keinen Überweisungen meinerseits rechnen können"
>Sollte noch was"offen" sein, wird der Fiskus vollstrecken. Sei froh, dass es keine Schuldknechtschaft mehr gibt.
Gleiches Problem wie die Bank. Wer kauft bei der Vollstreckung? Du? Was willst du mit einem unrentablen Betrieb, den Maschinen? (siehe Immos, Preise sinken, trotzdem keine Käufer)
>>3)"Sehr geehrte Sozialversicherung, ich muß ihnen mitteilen, daß Sie von meiner Seite mit keinen Zahlungen mer rechnen können.
>Die zahlt Deine Firma. Ist die auch schon so weit?
Nein, noch läuft es gut, kann nicht klagen.
>>Da ich pleite bin, bitte ich um positive Erledigung meines Ansuchens auf Sozialhilfe und rechne nun mit baldigen Zahlungen ihrerseits an mich."
>Und diese Zahlungen werden obendrein gekürzt.
Hoffentlich nicht zu arg, sonst gibt es Krawall. Wenn die Leute nicht zu beißen haben, werden sie sehr unleidlich. Lieber weiter Staatsverschulden und Wahlen gewinnen.
>Pleitze heißt nicht, nichts mehr auf der Naht zu haben, sondern etwas schuldig zu sein, und es nicht bezahlen zu können.
Mag sein. Deswegen steige ich vorher aus.
>Gruß!
Gruß
Diogenes
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Euklid
08.02.2003, 13:57
@ Diogenes
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Re: Sehr offene Antworten |
-->>Hi dottore,
>>Wir haben einen Dissens, der sich nicht auflösen lässt - also sollten wir abwarten, was die Zukunft bringt. Dennoch ein paar Anmerkungen:
>Das gute am Dissens ist, daß wir was zu diskutieren haben und wir beiben wir den Dingen auf der Spur. Soweit sind wir nicht voneinander.
>>Du kannst Straßen bauen (Investition = tendenzieller Infla-Effekt), aber die Reparatur der immer selben Straße hat keinerlei Effekt mehr.
>>Reparaturen inflationieren nicht!
>Wenn sie zu Nettoneuverschuldung führen dann schon.
>>Die Gewinnspanne geht gegen Null, richtig. Da aber nicht nur Gewinne erwirtschaftet werden wollen (= Zukunft), sondern Schulden abgearbeitet werden müssen (= Vergangenheit) zieht die Vergangenheit, denn sie MUSS abgearbeitet werden - bei Fälligkeit mit Cash.
>Mag sein. Aber wenn ich nichts verdiene, verhungere ich. Wenn ich die Schulden nicht bedienen kann, bin ich pleite. Für mich ergibt sich daraus ein Mindestpreis, den ich haben muss. Kann ich ihn nicht erzielen, verschwinde ich als Anbieter.
>>Also, mal ehrlich: Wenn einer den Zusammenbruch des Immobilienmarktes in Mitteleuropa nicht sieht, dann hat er schlechte Augen.
>Ja, kann ich in tirol auch beobachten. Immos werden immer billiger feilgehalten und gehen trotzdem nicht.
>>>>>Wenn ich die Fragen für mich beantworte, stelle ich fest, dass der Spielraum für Deflation um einiges geringer ist, als der für Inflation. Inflation nach oben unbegrenzt, bis hin zur Währungsreform!
>>... und Dein Lieferant geht pleite. Das Ganze geht doch im Rondo rückwärts: Du setzt nichts mehr um, Dein Liferant setzt nichts mehr um, die Arbeiter des Lieferanten setzen ihre Arbeit nicht mehr um, usw.
>Der Dominoeffekt.
>>>(Du wirst deine Zettel vorher zu mir bringen müssen, wenn du was dafür willst.)
>>Meine Zettel haben heute wieder enorm gewonnen, gemessen an dem was ich dafür kaufen kann. Aldi, so wird geraunt, wird demnächst BILD verkaufen, aber mit Discount - egal wie der jetzt berechnet wird.
>Ich bestreite nicht, daß deine Zettel momentan an Kaufkraft gewinnen. Aber: wenn du eine Bild willst, mußt du sie kaufen bevor Bild pleite macht. Ist Aldi bankrott, kriegst du dort nichts mehr. Die Steigerung der Kaufkraft hat ein Limit namens Bankrott.
>Wenn deine Logik der permanent steigenden Kaufkraft zutreffen würde, dann könntest du irgendwann die ganze Welt für einen Euro haben und wenn du noch länger wartest für einen Cent.
>>Die Bank wird in Dich vollstrecken (siehe Grundpfandrechte): Erstens in Dein laufendes Einkommen, sodann in Dein Objekt. Dann bist Du endlich (schulden)-frei.
>Halb so wild ist eine Gmbh. Und mit dem Vollstrecken ist es so eine Sache. Wer würde ein Unternehmen kaufen, das keinen Gewinn macht?
>Bei uns spuken einige betriebliche Zomies durch die Gegend: kein oder negatives EK, kaum Gewinn, Rückzahlung der Schulden nicht zu erwarten. Und trotzdem lassen die Banken sie weiterwursteln. Die Banken wissen genau, daß mit Vollstrecken nichts ist und sie sonst die Kredite abschreiben können. Sie finden niemanden, der die sogenannten Sicherheiten und Pfänder kaufen würde.
>>>2)"Sehr geehrtes Finanzamt, ich teile ihnen hiermit mit, daß Sie in Zukunft mit keinen Überweisungen meinerseits rechnen können"
>>Sollte noch was"offen" sein, wird der Fiskus vollstrecken. Sei froh, dass es keine Schuldknechtschaft mehr gibt.
>Gleiches Problem wie die Bank. Wer kauft bei der Vollstreckung? Du? Was willst du mit einem unrentablen Betrieb, den Maschinen? (siehe Immos, Preise sinken, trotzdem keine Käufer)
>>>3)"Sehr geehrte Sozialversicherung, ich muß ihnen mitteilen, daß Sie von meiner Seite mit keinen Zahlungen mer rechnen können.
>>Die zahlt Deine Firma. Ist die auch schon so weit?
>Nein, noch läuft es gut, kann nicht klagen.
>>>Da ich pleite bin, bitte ich um positive Erledigung meines Ansuchens auf Sozialhilfe und rechne nun mit baldigen Zahlungen ihrerseits an mich."
>>Und diese Zahlungen werden obendrein gekürzt.
>Hoffentlich nicht zu arg, sonst gibt es Krawall. Wenn die Leute nicht zu beißen haben, werden sie sehr unleidlich. Lieber weiter Staatsverschulden und Wahlen gewinnen.
>>Pleitze heißt nicht, nichts mehr auf der Naht zu haben, sondern etwas schuldig zu sein, und es nicht bezahlen zu können.
>Mag sein. Deswegen steige ich vorher aus.
>>Gruß!
>Gruß
>Diogenes
Kann ich komplett unterschreiben.
Die Logik des Minimalpreises ist rückwärts genauso abhängig wie vorwärts.
Wird in der allgemeinen Infla klotzig verdient kommen immer mehr Anbieter auf die Bühne die anfangs spielend unter Preis anbieten können weil noch genügend Profit übrigbleibt.Die Großen stört es solange nicht wie sie noch Gewinne machen.
Beim Rückwärtgang sieht es ähnlich aus.
Der momentane Friseurpreis im Ort für eine Herrenfrisur erinnert mich inzwischen an das Gesetz.
Weil jahrelang beim Herrenfriseur nichts mehr verdient wurde hat sich das Angebot am Ende drastisch reduziert.Alle wollten nur noch Frauenköpfe bearbeiten die ganz besonders hohen Umsatz versprach der auch och die Nebenkosten decken konnte.
Inzwischen bemerke ich einen drastischen Wandel zur Normalität.
Der Herrenfriseur hat seine Preise für mich an das Niveau der Frauenköpfe herangeführt ohne die vielen Nebenarbeiten die bei Frauen noch anfallen.
Inzwischen ist ein Herrenkopf für 15 Euro profitabler als ein Frauenkopf für 35 Euro.Die starke Ausdünnung der Herrenfriseure hat für stark steigende Preise geführt.
Wenn erst mal die Zuteilung anfängt weil man die Lagerkosten für nicht mehr finanzierbar hält wird dies sofort bei der Preisverhandlung wirksam.dann geht es nämlich nicht mehr um den Preis sondern um das viel wichtigere ob überhaupt geliefert werden kann und als zweites wann und als drittes für wieviel.
Braucht man es unbedingt ist der dritte Punkt wohl der unwichtigste.
Dann tritt nämlich eher der Gegeneffekt des Schmierens auf damit überhaupt etwas aufzutreiben ist.
Dies ist der Zeitpunkt an dem die Preise wieder Beine kriegen und auch der Profit wieder zunimmt.
Gruß EUKLID
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