-->Ich zitiere wörtlich aus dem Spiegel:
Bundesfinanzminister Eichel wehrt sich gegen den Plan seiner Ministerkollegin Ulla Schmidt,alle Sozialhilfeempfänger in die gestzliche Krankenversicherung einzubeziehen.
Bisher sind 550 000 Sozialhilfebezieher nicht versichert.Ihre Arztrechnungen werden direkt von den Sozialämtern bezahlt,was ihnen mitunter eine Vorzugsbehandlung ähnlich wie die der Privatpatienten sichert.
Würden alle Sozialhilfeempfänger,so Eichel in einem internen Schreiben an das Gesundheitsressort,in die GKV aufgenommen,so könne das zu Steuerausfällen von bis zu 15 Mrd Euro führen.
Ursache seien die komplizierten Regeln des Einkommensteuerrechts.
Danach muss das sogenannte Existenzminimum,das der Fiskus nicht besteuern darf,in etwa der Sozialhilfe entsprechen.Zahle der Staat nun künftig für alle Stützebezieher einen Krankenversicherungsbeitrag,müsse dieser der Sozialhilfe hinzu gezählt werden und erhöhe das steuerfreie Existenzminimum bei allen Arbeitnehmern.
Das sich daraus ergebende finanzielle Risiko,heißt es in dem Schreiben,lege es nahe,den Vorschlag der Ministerin nicht zu aktivieren.
Auszug aus Spiegel 10.02.03 Seite 68 unten
Ist diese Begründung nicht hanebüchen?
Es darf nicht sein daß man die Zuwendungen des Sozialhilfeempfängers aus der Krankenversicherung bewertet weil sich dann herausstellt daß das Existenzminimum in steuerlicher Sicht nicht mit der Sozialhilfe Schritt halten kann.
Also heißt das im Klartext:Um eine Klage der arbeitenden Bevölkerung vor dem Bundesverfassungsgericht nicht zu verlieren lassen wir die Zuwendungen zur Sozialhilfe für die Krankenversicherung außer Betracht damit es möglich wird 33 Millionen arbeitende Menschen mittels des zu niedrigen steuerlichen Existenzminimums zu bescheißen.
Diese Menschen bezahlen gleich zweimal:
Einmal durch das nach unten getunte Existenzminimum,zum anderen durch weniger Leistung bei der KV trotz Entrichtung eines Krankenkassenbeitrags.
Bei dieser Argumentation muß ich den Schluß ziehen daß es nicht um Gerechtigkeit geht sondern um das krasse Gegenteil davon.
Erst wenn die Wirtschaftlichkeitsberechnung aufgrund der krassen Zunahme von Sozialhilfeempfängern zeigt daß es nicht mehr lohnt den Bürger länger zu bescheißen besteht die Aussicht auf Änderung.
Dies zeigt exemplarisch was Politik unter Gerechtigkeit versteht.
Nimm denen die arbeiten noch mehr ab als normalerweise zu einem menschenwürdigen Existenzminimum gehört um zu demonstrieren daß man sich einen Sozialstaat leisten kann.
Damit wird auch klar welch komplizierte Denke in Politikerhirnen abgeht.
Seit mehr als einem Jahrzehnt unfähig diesen Zustand abzustellen.
Gruß EUKLID
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