dottore
12.02.2003, 11:48 |
Wilhelm II., Schröder:"rotweinverhangen","Operettenpolitik" (FAZ) Thread gesperrt |
-->Der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher heute (Auszüge):
Wilhelm Zwo läßt ganz herzlich
grüßen
Schröders Berlinale: Auftritt Wilhelm Zwo
Immer falsch beurteilt zu sein, zu sehen, wie meine
wiederholten Freundschaftsangebote mit mißtrauensvollen
Augen nachgeprüft werden, stellt meine Geduld auf eine harte
Probe.
Wilhelm II. am 28. Oktober 1908 im"Daily Telegraph".
Jetzt hat er seine"Daily Telegraph"-Affäre. Jetzt hat er einen
Grad an Verantwortungslosigkeit erreicht, der aus seiner
Regierung ein Regiment und aus seinem Stil einen persönlichen
macht. (...)
Schröders linker Wilhelminismus ist umgekehrter Größenwahn.
Da wir die Schlechtesten der Welt nicht mehr sind, wollen wir
die Besten werden. Der Mann, der nach dem 11.September
gedankenlos von"uneingeschränkter Solidarität" redete, redet
jetzt genauso absolut von uneingeschränkter Nichtsolidarität.
Wer zwang ihn zum einen wie zum anderen?
Er läßt seine Regierung in München, wo sich achtundzwanzig
Außen- und Verteidigungsminister trafen, darunter die Vertreter
Rußlands und Amerikas, vor aller Augen ins offene Messer
laufen. Er läßt, wie der"Tagesspiegel" weiß, am
Donnerstagabend im Bundeskanzleramt Rotwein auffahren. Er
tafelt mit Redakteuren des"Spiegels". Ob er einfach nur redet
oder ob ihm die"Spiegel"-Redakteure die Zunge lösen, darüber
gehen die Meinungen auseinander. Jedenfalls ist der Chef der
Regierung die Hauptquelle jener Nachricht, die Carsten Voigt
am Abend im Fernsehen"Indiskretion" nennen wird.
Und man muß sich die Szene welthistorisch vor Augen führen,
um sie wirklich zu genießen: In Berlin befinden sich keine
achtundzwanzig Minister verbündeter Staaten. In Berlin trifft
man zu dieser Stunde George Clooney, Heidi Klum, Dustin
Hoffman, Roger Moore, Christopher Lee und Michael Douglas.
Dazu: Glitzer, Film-, Gesellschafts-, Klatschjournalisten,
Smokings. (...)
Als Schneeglaskugel nämlich, so scheint es, sieht Gerhard
Schröder die Welt, als ein Spielzeug, das die Komplexität der
Welt auf Teletubbies reduziert. (...)
(...)so weiß doch jeder in Berlin und anderswo, daß
Schröder der Informant in eigener Sache war.
Eine Sache von der, wenn nicht alle Zeichen trügen, keiner der
anderen Beteiligten irgendetwas wußte; weder der Außen-,
noch der Verteidigungsminister, noch Frankreich; ein Plan, der
nur ausgeheckt und weitergegeben worden zu sein scheint,
weil und damit er nicht funktioniert - eine Form mutwilliger
Nichtpolitik, die zwischen James Bond und Dracula, zwischen
Roger Moore und Christopher Lee in der Tat besser
aufgehoben zu sein scheint, als bei der Münchner
Sicherheitskonferenz.
Wäre der Vorgang nicht so unglamourös, so traurig, so
rotweinverhangen, man würde von Operettenpolitik reden. Es
fehlt nur die Tapetentür, durch die der Regierungschef nach
Plazierung der journalistischen Bombe verschwindet.
Er macht
Politik nicht mit den Mitteln des Diskurses, des Kabinetts oder
der Konferenz. Er macht Politik noch nicht einmal mit den
Mitteln der Medien und des Journalismus'.
Seine Art der Politik
ist zunehmend fiktionale Politik, und sie ist darin dem
Mummenschanz Wilhelms II. durchaus verwandt. Schröder
produziert fiktionale Ereignisse - heißen sie nun Rürup oder
Hartz (auch durch den"Spiegel" vorthematisiert) oder Gerster.
Diese Fiktionalisierung von Entscheidungsprozessen, die es
weder als Prozesse gibt, geschweige denn, daß sie überhaupt
als Entscheidungen anstehen, hat bei der sogenannten
Nato-Blauhelm-Initiative ihren weltpolitischen Höhepunkt
gefunden. Es ist nichts anderes als die Hartz-Nummernoper mit
anderen Mitteln.
Wie lange wird die deutsche Ã-ffentlichkeit auf diese Form von,
sagen wir: romantisch zurückhaltend, Traumpolitik noch
hereinfallen?
Zwar trägt er (Schröder) keine
Kostüme wie Wilhelm II., aber rhetorisch hat er sich längst
bedient. Nicht nur Oskar Lafontaine ist die Schwundrhetorik
aufgefallen, mit der der Regierungschef vom Nein zum Krieg
"gegen" den Irak bis zum Nein zum Krieg"im" Irak sprach.
Was also meint er? Was meinte er, als er im niedersächsischen
Wahlkampf mit Blick auf den Irak davon sprach, er werde
nicht aufhören für"Frieden im nahen Osten (!)" zu kämpfen?
Die Pazifisten hören aus alledem nur: Frieden, unconditional
peace. Es könnte sein, daß sie noch nicht einmal zu ahnen
begonnen haben, was Schröders Friede heißt.
FRANK SCHIRRMACHER
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Zardoz
12.02.2003, 12:26
@ dottore
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Aber machte denn nicht schon... |
-->... immer der Untertan auch die Herrschaft aus?
Und es brauchte schon immer wenig, die Willigen zu führen.
Nice day,
Zardoz
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nereus
12.02.2003, 12:56
@ dottore
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Re:.."Operettenpolitik" (FAZ) - das les' ich nun und kann nicht anders |
-->Werter Herr Schirrmacher
Zunächst sollten Sie schnellstens aus Ihrem Ledersessel springen, zum WC eilen, den Kopf unter den Wasserhahn klemmen und kaltes Wasser aufdrehen - möglichst bis zum Anschlag.
Nach ca. einer halben Minute - es kann auch etwas länger sein - nehmen Sie die Rübe wieder hervor und frottieren sich die nassen Haare wieder trocken.
Diese Übung hat lediglich den Zweck die grauen Zellen auf Vordermann zu bringen.
Es soll manchmal helfen.
Sie schreiben von Operettenpolitik und fehlenden Tapetentüren ohne zu begreifen, daß im allernächsten Augenblick nicht"Die Fledermaus" auf dem Spielplan steht sondern ein Horrorvideo in den Filmapparat eingelegt wird.
Sie schwatzen von zunehmend fiktionaler Politik und Nummernopern wilhelminischer Zeiten.
Sie sind ein Dummschwätzer - mit Verlaub.
Sie wissen überhaupt nicht worum es momentan geht.
Sie delektieren sich an diplomatischen Schwächen, die ich überhaupt nicht bestreiten will, sehen aber in keiner Weise das zähnefletschende Ungeheuer draußen vor dem Theaterplatz.
Die undurchdachte Blauhelm-Initiative ist Ihnen schon ein paar Zeilen wert.
Das pausenlos sabbernde Gegeifere aus der"Hauptstadt des Bösen" erwähnen Sie mit keiner Silbe.
Wer geradezu erpresserisch die Zügel in die Hand nimmt und z.Zt. noch verbal (das kann sich auch noch ändern) die Peitsche niedersausen läßt, scheint Ihnen völlig entgangen.
Man richtet es sich schon bequem ein in seiner kleinen Gedankenwelt. Hauptsache mir geht es gut.
Und auf meiner Schleimspur kann ich immer so schön vorwärts schlittern, nicht wahr?
Die Bomben werden ja auch nicht auf Ihr Haus fallen, Sie Schnarchnase!
Wenn hier irgendjemand überhaupt theatralische Momente in die Ereignisse bringt, dann ist dies vor allem die wild gewordene amerikanische Politik.
"Tri-tra-tralla-la.. Osama ist wieder da!
Wie das Kasperle aus der Kiste ist er zur rechten Zeit am rechten Platz.
Die dreiviertel Minute darüber nachzudenken, wem diese Aufführung dieses Tora-Bora-Indianers eigentlich nützt, sind Sie anscheinend nicht bereit zu investieren. Das ist wirklich schade.
Und Sie sind Herausgeber einer der wichtigsten deutschen Tageszeitungen. Mich fröstelt.
Das die Veto-Länder sich einem verdammt gefährlichem Automatismus der sich immer schneller drehenden Kriegsmaschine entgegenstellen, scheint Ihnen entgangen zu sein.
Das Veto ist vorläufig und die Entscheidung wird beim nächsten Bericht von Herrn Blix noch einmal debattiert. Der Türkei wird eben nicht die partnerschaftliche Hilfe versagt, aber diese Nachricht ist ja auch noch nicht bis zur CDU vorgedrungen.
Was kommt dazu aus den USA?
Wilde Drohungen, 24 Stunden Erpressung und noch mehr Schaum vorm Mund.
Colin Powell ist ja sooooo glaubwürdig, auch wenn sein entscheidenden Beweise Tage später als alter Hut entlarvt werden.
Die Spatzen pfeifen es vom Dach, das die Beweise förmlich herbeigezaubert werden müssen, weil es ganz offensichtlich keine gibt.
Sonst hätte man doch die Blix-Truppe in der UNO nicht so öffentlich vorgeführt.
Wäre ich Hans Blix gewesen, hätte ich Kofi Annan sofort die Kündigung auf den Tisch geknallt.
Erst schicken Sie (die Weltpolizisten) ihn wochenlang blind durch irakisches Land, um dann später der Welt zu eröffnen:
Ällerbätsch! Wir wissen wo wirklich was liegt und ihr wißt es nicht!
Wir zeigen Euch auch hornalte Dokumente, doch das kümmert uns nicht, wir sind eh die Größten.
Vielleicht machen Sie sich in Ihrer nächsten Kolumne mal Gedanken über das derzeitige Fingerspitzengefühl der amerikanischen Außenpolitik.
Ich gehe erst einmal trauern, wegen des katastrophalen Zustandes der deutschen Medien.
ofG
nereus
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almoehi
12.02.2003, 13:06
@ dottore
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Spiegel oder FAZ wer wird der" Völkische Beobachter" der USA in der BRD??? |
-->
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stocksorcerer
12.02.2003, 13:54
@ nereus
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Das sehe ich ähnlich |
-->Der Punkt ist, dass Amerika und England sich mental längst im Krieg befinden und sich das"Spielchen" nicht mehr verderben lassen wollen. Die französische Initiative ist jeden Beifall wert. Die US-Medien aber prügeln mit nicht enden wollenden Haßtiraden auf die vergesslichen, gemeinen, unzuverlässigen"Weasels" herum.
Wer etwas zu sagen hat, schreibt einen Brief. [img][/img]
Wer nichts zu sagen hat, brüllt und beschimpft den Widersacher.
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SPIEGEL ONLINE - 12. Februar 2003, 7:18
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234710,00.html
Französischer Friedensvorschlag
Beifall in Europa, Wut in Washington
Mit einer Mini-Armee von Uno-Inspektoren will Frankreich den Irak nach Massenvernichtungswaffen durchkämmen lassen. Die Zahl der Waffen-Detektive soll verdoppelt werden, Uno-Soldaten sollen die Standorte absichern, eine Geheimdienstbehörde soll Informationen sammeln. Die USA haben den Vorschlag umgehend abgelehnt.
AFP/DPA
Uno-Inspektoren im Irak: Frankreich will mehr Kontrolleure
New York - Zwei Tage vor dem entscheidenden Bericht der UN-Chefinspekteure im Sicherheitsrat hat Frankreich die Initiative der Kriegsgegner konkretisiert. Französische Diplomaten brachten ein Positionspapier in Umlauf, das mehrere Maßnahmen zur Verschärfung der Rüstungskontrollen vorschlägt. Während sich Deutschland, Russland und weitere Mitglieder des Weltsicherheitsrats hinter die Bemühungen stellten, wiesen die USA und Großbritannien die Vorschläge zurück.
Der Initiative zufolge soll die Zahl von bislang 119 UN-Inspekteuren sofort verdoppelt und bald verdreifacht werden. Die unangekündigten Inspektionen sollen von UN-Sicherheitsoffizieren begleitet werden. Vorgesehen sind weit mehr Aufklärungsflüge als bisher. Geplant sei zudem der Einsatz von Zöllnern, die alle Güter untersuchen könnten, die in den Irak gelangen. Schließlich sollen die Inspekteure eine vollständige Liste ungelöster Abrüstungsfragen aufstellen und einen Zeitrahmen für ihre Klärung angeben.
Dem Positionspapier zufolge sollen Sicherheitskräfte - vermutlich Einheiten der Uno - sicherstellen, dass ein Ort, den die Inspektoren untersuchen wollten,"eingefroren" werde. Zu diesem Zweck solle auch die Luftüberwachung verstärkt werden.
In New York solle eine neue Geheimdienstbehörde aufgebaut werden, bei der Informationen der Uno-Abrüstungskommission Unmovic von Chefinspektor Hans Blix und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) unter Leitung von Mohammed al-Baradei zusammenlaufen. Für den Irak solle ein Koordinator eingesetzt werden, der im ständigen Kontakt mit der irakischen Regierung stehe.
Der Vorschlag wurde von den USA umgehend abgelehnt. Entscheidend sei nicht die Zahl der Inspekteure, sondern die Bereitschaft des Irak zur umfassenden Zusammenarbeit, sagte der Sprecher der US-Botschaft bei den Vereinten Nationen, Richard Grenell. Zuvor hatte sich auch schon US-Präsident George W. Bush ablehnend über eine Verstärkung der Inspektionen geäußert, die außer von Frankreich auch von Russland, China und Deutschland unterstützt wird.
Großbritannien bereitet derzeit den Entwurf für eine Resolution vor, die ein militärisches Vorgehen gegen den Irak autorisiert. Der Entwurf solle frühestens am Freitag vorgelegt werden, erklärten Diplomaten. An diesem Tag sollen auch Hans Blix und Mohammed al-Baradei einen zweiten Bericht zu den bisherigen Ergebnissen der Rüstungskontrollen vorlegen.
Putin rechtfertigt Friedens-Erklärung
Der russische Präsident Wladimir Putin rechtfertigte unterdessen den gemeinsamen Aufruf Deutschlands, Frankreichs und Russlands zu einer friedlichen Lösung des Irak-Konflikts. Zugleich äußerte er die Hoffnung auf eine Einigung im Uno-Sicherheitsrat für ein gemeinsames Vorgehen zur Entwaffnung des Irak.
"Es wäre ein schwerer Fehler, wenn einseitige Maßnahmen außerhalb des Rahmens des internationalen Rechts ergriffen würden", sagte Putin in einem Interview des französischen Fernsehsenders TF1. Der Aufruf habe nicht das Ziel, eine Achse oder einen Block zu bilden."Wir haben dies nicht gegen irgendetwas getan, sondern für etwas, in diesem Fall, um eine schwere Weltkrise auf friedlichem Wege zu lösen."
Auf die Frage, ob Russland im Sicherheitsrat notfalls sein Veto gegen eine US-Initiative einsetzen würde, die militärische Gewalt gegen Irak autorisiere, sagte Putin:"Im Moment sehen wir keinen Grund, unser Veto-Recht einzusetzen. Wir hoffen, dass wir uns mit allen Mitgliedern des Sicherheitsrates einigen werden, wie wir es bislang getan haben."
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Tempranillo
12.02.2003, 15:21
@ nereus
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Re:.."Operettenpolitik" (FAZ) - das les' ich nun und kann nicht anders |
-->Hi nereus,
in Deinem schönen Posting hast Du nur einmal danebengehauen:
>Ich gehe erst einmal trauern, wegen des katastrophalen Zustandes der deutschen Medien.
"Deutsche Medien" gibt es nicht! Die sind allesamt die Flüstertüten ausländischer Mächte. Aber damit wären wir ja wieder bei unserem ersten Austausch diplomatischer Noten. [img][/img]
Mich hat gefreut, dass Du eine Anspielung auf die Fledermaus gemacht hast. Im 1. Finale habe ich folgende Zeilen gefunden:
"Die Majestät wird anerkannt,
Anerkannt, rings im Land..."
Dieses Stück wird demnächst im Irak gespielt, wenn die US-amerikanischen Weltverbrecher eine neue Majestät, einen Herrscher von Gnaden des Oval Office einsetzen werden. Jahrzehnte zuvor wurde diese Schmierenkomödie woanders abgezogen. Von Adenauer bis Schröder, jeder dieser Hampelmänner eine affektierte und verkrampfte Wiedergeburt des"Kasperl Larifari".
Wie lautet doch das Motto der NATO?"E pluribus unum". Wird, so hat es unser Lateinlehrer gesagt, so übersetzt, dass aus den vielen unterschiedlichen Ansichten sich am Ende eine Meinung herausbildet.
Es gibt aber noch eine andere Übersetzung: Aus den vielen der Eine. Das heißt einer wird aus vielen auserwählt sein. Was sich ganz zwanglos so interpretieren läßt, dass die NATO einem neuen Diktator, einem König ("Die Majestät wird anerkannt...") den Weg bereiten soll. Möglicherweise handelt es sich um einen ganz speziellen König, den Messias aus dem Hause David, den neuen Weltenherrscher, der sein Amt nach dem großen Weltenbrand, den man nicht immer mit Richard Wagners Götterdämmerung in Verbindung bringen sollte, sondern sehr viel mehr mit einem biblischen Armageddon.
Bevor die ersten Atombomben detonieren können wir noch mal die Fledermaus auflegen und uns überlegen, ob folgende Zeilen nicht hervorragend auf unsere Zeit passen, nicht nur politisch, sondern auch in puncto Wirtschaft und Finanzen:
Flieht auch manche Illusion,
Die dir einst dein Herz erfreut,
Gibt der Wein dir Tröstung schon
Durch Vergessenheit.
Glücklich ist, wer vergißt,
Was doch nicht zu ändern ist...
Uraufführung der Fledermaus: 1874, nach dem großen Börsenkrach. Ich habe starke Zweifel, dass nach dem Knall, der uns bevorsteht, noch Walzer, Polkas und Quadrillen gespielt werden.
Tempranillo
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Euklid
12.02.2003, 18:45
@ Tempranillo
|
Re:.."Operettenpolitik" (FAZ) - das les' ich nun und kann nicht anders |
-->>Hi nereus,
>in Deinem schönen Posting hast Du nur einmal danebengehauen:
>>Ich gehe erst einmal trauern, wegen des katastrophalen Zustandes der deutschen Medien.
>"Deutsche Medien" gibt es nicht! Die sind allesamt die Flüstertüten ausländischer Mächte. Aber damit wären wir ja wieder bei unserem ersten Austausch diplomatischer Noten. [img][/img]
>Mich hat gefreut, dass Du eine Anspielung auf die Fledermaus gemacht hast. Im 1. Finale habe ich folgende Zeilen gefunden:
>"Die Majestät wird anerkannt,
>Anerkannt, rings im Land..."
>Dieses Stück wird demnächst im Irak gespielt, wenn die US-amerikanischen Weltverbrecher eine neue Majestät, einen Herrscher von Gnaden des Oval Office einsetzen werden. Jahrzehnte zuvor wurde diese Schmierenkomödie woanders abgezogen. Von Adenauer bis Schröder, jeder dieser Hampelmänner eine affektierte und verkrampfte Wiedergeburt des"Kasperl Larifari". >
>Wie lautet doch das Motto der NATO?"E pluribus unum". Wird, so hat es unser Lateinlehrer gesagt, so übersetzt, dass aus den vielen unterschiedlichen Ansichten sich am Ende eine Meinung herausbildet.
>Es gibt aber noch eine andere Übersetzung: Aus den vielen der Eine. Das heißt einer wird aus vielen auserwählt sein. Was sich ganz zwanglos so interpretieren läßt, dass die NATO einem neuen Diktator, einem König ("Die Majestät wird anerkannt...") den Weg bereiten soll. Möglicherweise handelt es sich um einen ganz speziellen König, den Messias aus dem Hause David, den neuen Weltenherrscher, der sein Amt nach dem großen Weltenbrand, den man nicht immer mit Richard Wagners Götterdämmerung in Verbindung bringen sollte, sondern sehr viel mehr mit einem biblischen Armageddon.
>Bevor die ersten Atombomben detonieren können wir noch mal die Fledermaus auflegen und uns überlegen, ob folgende Zeilen nicht hervorragend auf unsere Zeit passen, nicht nur politisch, sondern auch in puncto Wirtschaft und Finanzen:
>Flieht auch manche Illusion,
>Die dir einst dein Herz erfreut,
>Gibt der Wein dir Tröstung schon
>Durch Vergessenheit.
>Glücklich ist, wer vergißt,
>Was doch nicht zu ändern ist...
>Uraufführung der Fledermaus: 1874, nach dem großen Börsenkrach. Ich habe starke Zweifel, dass nach dem Knall, der uns bevorsteht, noch Walzer, Polkas und Quadrillen gespielt werden.
>Tempranillo
Ich suche aber immer noch nach der unbekannten Macht:
Und zwar bezogen auf Scharons Ausspruch:Das Quartett aus EU,Rußland,USA China
hat nichts zu sagen.
Verwunderlich ist nur die Reaktion aus Washington:Von Bush habe ich darauf echt nichts gehört.
Irgendwie verwunderlich daß sich hier niemand brüskiert fühlte.
Ein Nein von Deutschland bedeutet jedoch gleich eine Katastrophe und löst Schaum vor dem Mund aus.
Dies hat jetzt aber nichts mit Verschwörungskleister zu tun.
Deutschland hat sowieso nichts zu sagen da nicht mit Vetorecht ausgestattet.
Nur mit dem Vetorecht kann man seine Interessen vertreten.
Dazu gehört dann natürlich auch die militärische Macht.
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
12.02.2003, 18:53
@ almoehi
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Re wer würde der Chefredakteur des *Stürmer neu*? Grübel? |
-->Hallo,
inhaltlich auf heute übertragen, würde sein Nachnahme auch mit S angehen, er heißt zwar nicht Julius, fidibumm, dafür t-rollt er im Kreis herum, und wie sein Herr und Meister, ruft er am Wolfgang-see die Geister?
beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
12.02.2003, 19:05
@ Euklid
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Re: Spekulieren wir mal weiter, noch ist es nicht verboten |
-->>Ich suche aber immer noch nach der unbekannten Macht:
So unbekannt ist die gar nicht. Kann doch nur im Umfeld von Weissem Haus, Pentagon und Wall Street zu suchen sein.
>Und zwar bezogen auf Scharons Ausspruch:Das Quartett aus EU,Rußland,USA China
>hat nichts zu sagen.
>Verwunderlich ist nur die Reaktion aus Washington:Von Bush habe ich darauf echt nichts gehört.
>Irgendwie verwunderlich daß sich hier niemand brüskiert fühlte.
Gestern auf Spiegel-online folgneder Beitrag, den ich nicht gelesen habe, mir war eh schon schlecht. Über das Verhältnis Bush-Sharon in der Überschrift oder im Vorspann die Wendung, beide Männer würde ein "symbiotisches Verhältnis" miteinander verbinden. Das Ganze obendrein mit einem Foto versehen, das beide in trauter Eintracht am Kamin zeigt. Worüber man halt so plaudert, wenn das Feuerchen behaglich knistert.
>Ein Nein von Deutschland bedeutet jedoch gleich eine Katastrophe und löst Schaum vor dem Mund aus.
Versteh´ ich auch nicht, D-Land hat doch sowieso kein Veto-Recht, die Militärstützpunkte dürfen genutzt werden, die Überflugrechte genauso. Was soll also der ganze Geifer. Ein Sturm im Wasserglas, sollte man meinen.
>Dies hat jetzt aber nichts mit Verschwörungskleister zu tun.
Was sollen wir denn sonst tun, wenn nicht zu Spekulationen greifen, die gerne mit"Verschwörungstheorie" etikettiert werden? An dem, was uns als Erklärung serviert wird, paßt doch eins nicht zum anderen. Da braucht es ab und zu mal Kleister.
>Dazu gehört dann natürlich auch die militärische Macht,...
... die uns während der letzten 100 Jahre immer wieder aus der Hand geschlagen wurde, und die USA waren immer mittendrin. Ist das jetzt schon wieder Verschwörungskleister? ;-)))
T.
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Tempranillo
12.02.2003, 19:40
@ Baldur der Ketzer
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Re: Könnten Grimms Märchen weiterhelfen? |
-->>Hallo,
>inhaltlich auf heute übertragen, würde sein Nachnahme auch mit S angehen, er heißt zwar nicht Julius, fidibumm, dafür t-rollt er im Kreis herum, und wie sein Herr und Meister, ruft er am Wolfgang-see die Geister?
Hallo Baldur,
weil ich g´rad beim Spekulieren bin, könnte eine andere Sammlung erbaulicher Geschichtchen, nicht das Buch der Bücher ist gemeint, ich denke eher an Grimms Märchen eine Hilfestellung geben?
Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wo sind die Mörder in unserm Land?
T.
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