Nachfrager
12.02.2003, 12:23 |
Elektronik und Ostwohnungen: irrefĂŒhrende Deflationssignale Thread gesperrt |
-->Hallo,
Deflation Ja oder Nein - irgendwie scheinen wir uns darĂŒber immer noch nicht einig zu sein ;-).
In einem deflationĂ€rem Umfeld mĂŒsste es problemlos möglich sein, auf Anhieb mehrere Produktgruppen zu nennen, die klare deflationĂ€re Tendenzen aufweisen."Klar" definiert sich dahingehend, dass fĂŒr jedermann stetig sinkende Preise problemlos zu erkennen sind.
Bei nÀherer Betrachtung ist dies aber nur bei wenigen Bereichen der Fall.
1. Unterhaltungselektronik wie DVD, Video, TV, Handy
2. Computer inkl. Peripherie (Drucker, CDRs etc.)
Dies sind die EINZIGEN Bereiche, die z.Zt. klare deflationÀre Tendenzen aufweisen.
Weitere Deflationssignale sind bei nÀherer Betrachtung eher zweifelhaft.
So haben Preissenkungen bei Aldi, Liedl und Co. meiner Ansicht nach mit"echter" Deflation nichts zu tun. Hier liegt lediglich ein VerdrĂ€ngungspreiskampf gegen die Nicht-Discounter vor, der durch die gleichmĂ€Ăige Nachfrage genau kalkulierbar ist. WĂŒrden Aldi und Liedl den Preiskampf einstellen, gĂ€be es höhere Preise, ohne dass sich Grundlegendes am Umsatz Ă€ndern wĂŒrde.
Bei anderen Produkten stabiler Nachfrage wie Textilien ist die QualitĂ€t billiger PlĂŒnnen so unterirdisch, dass der reale Gegenwert erkennbar sinkt: geringerer Preis, deutlich schlechtere Ware. Das gilt auch fĂŒr nachgemachte Levis ;-).
Sinkende Preise bei den Konditionen fĂŒr Kfz-Finanzierungen Ă€ndern nichts am stĂ€ndig steigenden Preisniveau der Fahrzeuge selbst und spiegeln in erster Linie die MarktstĂ€rke- bzw. SchwĂ€che des jeweiligen Anbieters wieder (z.B. Fiat mit 0%-Finanzierungen oder Opel mit Spritzugabe). Gleichzeitig werden Dienstleistungen rund um die Fahrzeuge immer teurer: Reparaturen, TĂV, Ersatzteile, Zubehör etc. pp.. Vom Benzin ganz zu schweigen. AuĂerdem kennt jeder die stetig steigenden VersicherungsbeitrĂ€ge, die den höheren Schadenfreiheitsrabatt wieder aufzehren.
Also bleibt tatsÀchlich nur der Elektronikbereich, der klare deflationÀre Tendenzen aufweist.
Hier stellt sich aber die Frage: hat das tatsÀchlich mit"echter" Deflation zu tun?
Denn hier liegt a) in weiten Bereichen MarktsÀttigung vor (z.B. TV-GerÀte, Handys, Stereoanlagen) oder die Produkte werden b) zu konkurrenzlos niedrigen Preisen in Asien bzw. China produziert.
Beispiel PC. Nahezu alles, woraus ein Computer besteht, kommt aus China: Motherboards, Speicherchips, Festplatten, CD- und DVD-Laufwerke, Brenner, Grafikkarten, Monitore, Netzteile und GehĂ€use. Dasselbe gilt fĂŒr Unterhaltungselektronik. DVD-Spieler und -Laufwerke laufen ebenfalls massenhaft in China vom Band, so wie Fernseher, Videorekorder, HifigerĂ€te, Kameras etc. pp.
Also ist es zweifelhaft, dass in diesem Bereich eine"klassische" Deflation vorliegt.
Vielmehr scheinen ganz normale marktwirtschaftliche VorgÀnge abzulaufen:
Starke MarktsÀttigung = geringere Nachfrage = sinkende Preise
Gleichzeitig stetig sinkende Produktionskosten = Beschleunigung des Preisverfalls
So drĂ€ngt sich statt des Defla-Szenarios ein ganz anderer Gedanke auf. Der Elektronikbereich steht beispielhaft dafĂŒr, was groĂen Teilen unserer Industrie in den nĂ€chsten Jahrzehnten passieren wird: In allen Bereichen, wo langlebige GĂŒter in China bzw. Fernost produziert werden können, werden einheimische Hersteller schlicht vom Markt gefegt. Ich nenne im Elektronikbereich nur ein paar Namen, die sicherlich jedem gelĂ€ufig sind: Grundig, Schneider, Dual, Nordmende, Telefunken.
Welcher Crash gigantischen AusmaĂes sich da fĂŒr unsere Wirtschaft abzeichnet, ist hier mit Sicherheit jedem klar.
Ăbrigens, auch die billigen Wohnungen im Osten stellen keine Deflation, sondern MarktsĂ€ttigung dar!
Um aber zur Defla zurĂŒckzukommen:
Wenn die meisten Waren hierzulande abseits marktgesĂ€ttigter Bereiche real und fĂŒr jeden Verbraucher nachvollziehbar teurer werden - von der Energie ĂŒber die Apfelsine bis zur Unterhose.
Dann bedeutet das, dass der ausgezahlte Nettolohn nicht mehr hoch genug ist, um die Preiseerhöhungen ausgleichen zu können. Und das heisst fĂŒr mich eindeutig Inflation.
Liege ich da richtig?
GruĂ
Nachfrager
P.S.: Ob aus diesem Zustand spĂ€ter Deflation entsteht, bleibt hiervon unberĂŒhrt!
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Euklid
12.02.2003, 12:35
@ Nachfrager
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Re: Elektronik und Ostwohnungen: irrefĂŒhrende Deflationssignale |
-->>Hallo,
>Deflation Ja oder Nein - irgendwie scheinen wir uns darĂŒber immer noch nicht einig zu sein ;-).
>In einem deflationĂ€rem Umfeld mĂŒsste es problemlos möglich sein, auf Anhieb mehrere Produktgruppen zu nennen, die klare deflationĂ€re Tendenzen aufweisen."Klar" definiert sich dahingehend, dass fĂŒr jedermann stetig sinkende Preise problemlos zu erkennen sind.
>Bei nÀherer Betrachtung ist dies aber nur bei wenigen Bereichen der Fall.
>1. Unterhaltungselektronik wie DVD, Video, TV, Handy
>2. Computer inkl. Peripherie (Drucker, CDRs etc.)
>Dies sind die EINZIGEN Bereiche, die z.Zt. klare deflationÀre Tendenzen aufweisen.
>Weitere Deflationssignale sind bei nÀherer Betrachtung eher zweifelhaft.
>So haben Preissenkungen bei Aldi, Liedl und Co. meiner Ansicht nach mit"echter" Deflation nichts zu tun. Hier liegt lediglich ein VerdrĂ€ngungspreiskampf gegen die Nicht-Discounter vor, der durch die gleichmĂ€Ăige Nachfrage genau kalkulierbar ist. WĂŒrden Aldi und Liedl den Preiskampf einstellen, gĂ€be es höhere Preise, ohne dass sich Grundlegendes am Umsatz Ă€ndern wĂŒrde.
>Bei anderen Produkten stabiler Nachfrage wie Textilien ist die QualitĂ€t billiger PlĂŒnnen so unterirdisch, dass der reale Gegenwert erkennbar sinkt: geringerer Preis, deutlich schlechtere Ware. Das gilt auch fĂŒr nachgemachte Levis ;-).
>Sinkende Preise bei den Konditionen fĂŒr Kfz-Finanzierungen Ă€ndern nichts am stĂ€ndig steigenden Preisniveau der Fahrzeuge selbst und spiegeln in erster Linie die MarktstĂ€rke- bzw. SchwĂ€che des jeweiligen Anbieters wieder (z.B. Fiat mit 0%-Finanzierungen oder Opel mit Spritzugabe). Gleichzeitig werden Dienstleistungen rund um die Fahrzeuge immer teurer: Reparaturen, TĂV, Ersatzteile, Zubehör etc. pp.. Vom Benzin ganz zu schweigen. AuĂerdem kennt jeder die stetig steigenden VersicherungsbeitrĂ€ge, die den höheren Schadenfreiheitsrabatt wieder aufzehren.
>Also bleibt tatsÀchlich nur der Elektronikbereich, der klare deflationÀre Tendenzen aufweist. >
>Hier stellt sich aber die Frage: hat das tatsÀchlich mit"echter" Deflation zu tun?
>Denn hier liegt a) in weiten Bereichen MarktsÀttigung vor (z.B. TV-GerÀte, Handys, Stereoanlagen) oder die Produkte werden b) zu konkurrenzlos niedrigen Preisen in Asien bzw. China produziert.
>Beispiel PC. Nahezu alles, woraus ein Computer besteht, kommt aus China: Motherboards, Speicherchips, Festplatten, CD- und DVD-Laufwerke, Brenner, Grafikkarten, Monitore, Netzteile und GehĂ€use. Dasselbe gilt fĂŒr Unterhaltungselektronik. DVD-Spieler und -Laufwerke laufen ebenfalls massenhaft in China vom Band, so wie Fernseher, Videorekorder, HifigerĂ€te, Kameras etc. pp.
>Also ist es zweifelhaft, dass in diesem Bereich eine"klassische" Deflation vorliegt.
>Vielmehr scheinen ganz normale marktwirtschaftliche VorgÀnge abzulaufen:
>Starke MarktsÀttigung = geringere Nachfrage = sinkende Preise
>Gleichzeitig stetig sinkende Produktionskosten = Beschleunigung des Preisverfalls
>So drĂ€ngt sich statt des Defla-Szenarios ein ganz anderer Gedanke auf. Der Elektronikbereich steht beispielhaft dafĂŒr, was groĂen Teilen unserer Industrie in den nĂ€chsten Jahrzehnten passieren wird: In allen Bereichen, wo langlebige GĂŒter in China bzw. Fernost produziert werden können, werden einheimische Hersteller schlicht vom Markt gefegt. Ich nenne im Elektronikbereich nur ein paar Namen, die sicherlich jedem gelĂ€ufig sind: Grundig, Schneider, Dual, Nordmende, Telefunken.
>Welcher Crash gigantischen AusmaĂes sich da fĂŒr unsere Wirtschaft abzeichnet, ist hier mit Sicherheit jedem klar.
>Ăbrigens, auch die billigen Wohnungen im Osten stellen keine Deflation, sondern MarktsĂ€ttigung dar!
>Um aber zur Defla zurĂŒckzukommen:
>Wenn die meisten Waren hierzulande abseits marktgesĂ€ttigter Bereiche real und fĂŒr jeden Verbraucher nachvollziehbar teurer werden - von der Energie ĂŒber die Apfelsine bis zur Unterhose.
>Dann bedeutet das, dass der ausgezahlte Nettolohn nicht mehr hoch genug ist, um die Preiseerhöhungen ausgleichen zu können. Und das heisst fĂŒr mich eindeutig Inflation.
>Liege ich da richtig?
>GruĂ
>Nachfrager
>
>P.S.: Ob aus diesem Zustand spĂ€ter Deflation entsteht, bleibt hiervon unberĂŒhrt!
Ich wĂŒrde es folgendermaĂen formulieren:Mittlerweile fĂ€llt der Nettolohn (nicht brutto) weit schneller als die Preise.
Ich glaube da können wir uns alle einig sein.
GruĂ EUKLID
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Toby0909
12.02.2003, 12:38
@ Nachfrager
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endlich mal ein guter Beitrag zu dem Thema!!!!!!! Danke + Warteschlangeninfla |
-->und da ist mir noch was eingefallen:
ICh habe frĂŒher mal im Unterricht was von einer Warteschlangeninflation gehört..... das wurden immer die Ost-Staaten (Kommis) und die Nachkriegsjahre genannt.
War schon mal wer bei einem Schalter der Deutschen Bahn? Hat schon mal jemand bei der Hotline der Advance Bank oder bei einigen Investmentgesellschaften angerufen? War schon mal jemand beim Mc Donalds am Stachhus in MĂŒnchen? Ist schon mal jemand in letzter Zeit interkontinental geflogen? War schon mal jemand in Ă-sterreich beim Tanken? Oder hat sogar mal jemand einen GUTEN Arzt probiert (ich warte regelmĂ€Ăig mindestens 1,5 h - trotz Termin)? War jemand mal im perlacher Einkaufszentrum trotz schönem Wetter beim Friseur Blatter (der einzige der fĂŒr weniger als 15 Eurotz einen billigen Maschinenschnitt in MĂŒnchen anbietet) (Habe dort neulich trotz Unter-der-Woche+schönes-Wetter ĂBER 1 h gewartet!?!?!)?!
Kann man das nicht auch zur Infla / Warteschlangeninfla dazuzÀhlen?
Ich will gar nicht anfangen von BehördengÀngen zu sprechen...
Toby
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XSurvivor
12.02.2003, 12:40
@ Nachfrager
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Nein - Deflation |
-->>>Wenn die meisten Waren hierzulande abseits marktgesĂ€ttigter Bereiche real und fĂŒr jeden Verbraucher nachvollziehbar teurer werden - von der Energie ĂŒber die Apfelsine bis zur Unterhose.
>Dann bedeutet das, dass der ausgezahlte Nettolohn nicht mehr hoch genug ist, um die Preiseerhöhungen ausgleichen zu können. Und das heisst fĂŒr mich eindeutig Inflation.
>Liege ich da richtig?
[b]Nein, Du liegst falsch. Eine Inflation liegt NUR vor, wenn eine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommt, wenn also zwingend die Löhne mit den Preisen mitziehen. Das tun sie jedoch nicht im geringsten: Die Nettolöhne sinken seit Jahren.
Zwingend auch, daĂ in einer Inflation die Leute immer mehr in SAchwerte investieren, also immer mehr kaufen. Die UmsĂ€tze gehen jedoch deutlich zurĂŒck.
Die Folge davon ist ein Deflation, wei die Leute nicht immer mehr kaufen (wie bei der Inflation), sondern merken daĂ sie immer weniger in der Tasche haben und weniger kaufen (Deflation).
So hat auch der Euro mit den ganzen Preiserhöhungen nicht zu einer Inflation gefĂŒhrt, wie vielfach behauptet, sondern eine Deflation in Gang gesetzt.
Man muà nur fragen:"Was tut Hinz und Kunz, wenn die Preise steigen und die Löhne fallen?" Kaufen sie immer mehr ein und treiben die Preise nach oben oder kaufen sie weniger?
Antwort: Sie kaufen weniger und sparen mehr - ganz eindeutig Deflation!
GruĂ
XS
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Toby0909
12.02.2003, 12:45
@ XSurvivor
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falsch |
-->Hallo XS,
das steht so in den LehrbĂŒchern - aber wie ist das in der RealitĂ€t?
Welche LÀnder haben / hatten immer die höchste Inflation?
Ich erinnere an Kolumbien in den 80er mit 12.800 % Inflation, oder gucke mal ein paar Asiaten wĂ€hrend und nach der Asienkrise an."Komischerweise" sind die gröĂten Inflationen ĂBERHAUPT NIEMALS in einem Umfeld zu finden, die auch nur ansatzweise was mit dem Lehrbuch zu tun haben.
Meistens sogar genau im Gegenteil. Aktuelles Beispiel: TĂŒrkei 2000 - 2002 - die Inflation (und die Zinsen) sind dramatisch gestiegen, obwohl die Wirtschaft geschrumpft ist. Vorher (99) ist die Inflation (und die Zinsen) EXTREM gefallen, obwohl die Wirtschaft (und Einkommen + Nachfrage (--> Erdbeben)) stark gestiegen sind.....
So sehe ich das zumindest immer wieder.....
Toby
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BĂ€r
12.02.2003, 12:58
@ Nachfrager
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Quatsch (sorry...) |
-->[img][/img]
>Hallo,
>Deflation Ja oder Nein - irgendwie scheinen wir uns darĂŒber immer noch nicht einig zu sein ;-).
>In einem deflationĂ€rem Umfeld mĂŒsste es problemlos möglich sein, auf Anhieb mehrere Produktgruppen zu nennen, die klare deflationĂ€re Tendenzen aufweisen."Klar" definiert sich dahingehend, dass fĂŒr jedermann stetig sinkende Preise problemlos zu erkennen sind.
>Bei nÀherer Betrachtung ist dies aber nur bei wenigen Bereichen der Fall.
>1. Unterhaltungselektronik wie DVD, Video, TV, Handy
>2. Computer inkl. Peripherie (Drucker, CDRs etc.)
z. B. Gips, Zement, Arbeitskraft, Döner, Immobilien (in meiner Stadt um rd. 20 % in 12 Monaten), Handelsware wie Seife, Tierfutter, Schrauben usw., eigentlich Defla wo man mal richtig hinschaut.
>Dies sind die EINZIGEN Bereiche, die z.Zt. klare deflationÀre Tendenzen aufweisen.
Deswegen Quatsch.
>Weitere Deflationssignale sind bei nÀherer Betrachtung eher zweifelhaft.
>So haben Preissenkungen bei Aldi, Liedl und Co. meiner Ansicht nach mit"echter" Deflation nichts zu tun. Hier liegt lediglich ein VerdrĂ€ngungspreiskampf gegen die Nicht-Discounter vor, der durch die gleichmĂ€Ăige Nachfrage genau kalkulierbar ist.
Stimmt nicht. Die Preissenkungen der Discounter werden natĂŒrlich an die Zulieferer weitergegeben. Frag mal einen Lidl-Zulieferer....
WĂŒrden Aldi und Liedl den Preiskampf einstellen, gĂ€be es höhere Preise, ohne dass sich Grundlegendes am Umsatz Ă€ndern wĂŒrde.
Klar. WĂRDEN SIE DEN PREISKAMPF EINSTELLEN, GĂBE ES HĂ-HERE PREISE... oh oh....
>Bei anderen Produkten stabiler Nachfrage wie Textilien ist die QualitĂ€t billiger PlĂŒnnen so unterirdisch, dass der reale Gegenwert erkennbar sinkt: geringerer Preis, deutlich schlechtere Ware. Das gilt auch fĂŒr nachgemachte Levis ;-).
Bitte nicht die Preise von guter und schlechter QualitÀt vergleichen. Sondern die Preise der gleichen QualitÀt heute und morgen.
>Sinkende Preise bei den Konditionen fĂŒr Kfz-Finanzierungen Ă€ndern nichts am stĂ€ndig steigenden Preisniveau der Fahrzeuge selbst und spiegeln in erster Linie die MarktstĂ€rke- bzw. SchwĂ€che des jeweiligen Anbieters wieder (z.B. Fiat mit 0%-Finanzierungen oder Opel mit Spritzugabe).
Was ein"Gelaber" (sorry) - aber das ist wirklich Unsinn. Sinkende Preise sind ganz einfach sinkende Preise - so schönen Worte wie MarktstÀrke sind völlig fehl am Platz. Denn der"Marktschwache" muss halt mit seinen sinkenden Preisen fertig werden. Und schau Dich mal auf dem Bauzuliefer-Markt um: Da kÀmpfen alle mit sinkenden Preisen.
Gleichzeitig werden Dienstleistungen rund um die Fahrzeuge immer teurer: Reparaturen, TĂV, Ersatzteile, Zubehör etc. pp.. Vom Benzin ganz zu schweigen. AuĂerdem kennt jeder die stetig steigenden VersicherungsbeitrĂ€ge, die den höheren Schadenfreiheitsrabatt wieder aufzehren.
Aber der Dienstleistungs- und Versicherungsmarkt rettet nicht die Hersteller und Zulieferer. Ergo: Zwei MĂ€rkte, zwei Seiten der Medaille.
>Also bleibt tatsÀchlich nur der Elektronikbereich, der klare deflationÀre Tendenzen aufweist. >
ditO: Ganz einfach Unsinn.
>Vielmehr scheinen ganz normale marktwirtschaftliche VorgÀnge abzulaufen:
>Starke MarktsÀttigung = geringere Nachfrage = sinkende Preise
Papperlapimm. Was soll MarktsÀttigung sein?
>Gleichzeitig stetig sinkende Produktionskosten = Beschleunigung des Preisverfalls
Sinkenden Produktionskosten haben einen zweitrangigen Effekt (zeitverzögert) auf die Preise.
>So drĂ€ngt sich statt des Defla-Szenarios ein ganz anderer Gedanke auf. Der Elektronikbereich steht beispielhaft dafĂŒr, was groĂen Teilen unserer Industrie in den nĂ€chsten Jahrzehnten passieren wird: In allen Bereichen, wo langlebige GĂŒter in China bzw. Fernost produziert werden können, werden einheimische Hersteller schlicht vom Markt gefegt. Ich nenne im Elektronikbereich nur ein paar Namen, die sicherlich jedem gelĂ€ufig sind: Grundig, Schneider, Dual, Nordmende, Telefunken.
>Welcher Crash gigantischen AusmaĂes sich da fĂŒr unsere Wirtschaft abzeichnet, ist hier mit Sicherheit jedem klar.
>Ăbrigens, auch die billigen Wohnungen im Osten stellen keine Deflation, sondern MarktsĂ€ttigung dar!
Nochmal: Was soll das sein? Und warum keine Deflation? So ein Unsinn.
>Liege ich da richtig?
Wenn Du so fragst: NEIN!
>GruĂ
>Nachfrager
GruĂ
BĂ€r
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JLL
12.02.2003, 13:39
@ BĂ€r
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Re: Dass Preise fĂŒr Arbeitskraft um 20% in 12 Monaten gesunken wĂ€ren,... |
-->... ist mir neu. Das scheint eine richtige"Deflationsoase" zu sein, oder habt Ihr keine Gewerkschaften in Eurer schönen Stadt? Da trage ich mich ja direkt mit Umzugsgedanken, denn was Toby und Nachfrager geschrieben haben, ist fĂŒr MĂŒnchen absolut zutreffend. Erst gestern musste ich lernen, dass eine Klavierstunde fĂŒr unseren Sohn 32 Euro kostet, das wĂ€ren in richtigem Geld knapp 63 DM und ob da Lohnnebenkosten und Steuern drin sind, hab' ich doch meine Zweifel.
Schönen Tag
JLL
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Euklid
12.02.2003, 13:51
@ BĂ€r
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Re: Infla und Defla aus verschiedener Sicht |
-->Hallo BĂ€r
war dein Vortrag vielleicht nicht etwas hart?
Ich will es einmal anders versuchen und zwar mit Fakten:
1.)Bauarbeiters Sicht Entweder 18% LohnkĂŒrzung (habe ich selbst gesehen) oder KĂŒndigung
Weihnachtsgratifikation war mal 100% Monatsgehalt (jetzt AnerkennungsprÀmie 150 Euro)
Defla oder Infla?
2.)Beamtensicht: Fester Arbeitsplatz (keine KĂŒndigungssorgen) und siehe da was macht verdi? Lohnerhöhung
Kein Abbau von ĂŒbertariflichen Leistungen denn was nicht vorhanden ist kann nicht abgebaut werden
Defla oder Infla?
3.)SelbstÀndigensicht: Gravierender Umsatzeinbruch wÀhrend versucht wird den Fixkostenblock weil umsatzunabhÀngig zu verringern.
darunter fallen:Angestellte mit Löhnen,Miete von RĂ€umen,Putzdienst BĂŒro,Updates Computerprogramme,neue Normen usw usw
4.) Angestellte Besserverdiener
Exorbitante Steigerungen in KV,RV,AV
Lohnerhöhung offiziell 1,3-3,0 % je nach Branche
BAU:Weihnachtsgeld hat outperformt im Minusbereich
Tarifumgruppierungen und Abbau der ĂŒbertariflichen Leistungen im Schnitt ĂŒber alle Branchen 4-5% Bruttolohnverlust
Aus welcher Sicht meinst Du wird am meisten Defla geschrien?
Wobei ich Defla oder Infla nicht an den absoluten Preisen festmache sondern an der verbleibenden Kaufkraft (ganz ganz wichtig)
Es ist reine Definitionssache und dann gibts keinen Streit mehr.
Wie immer im Leben muĂ zuerst eine ganz exakte Definition auf den Tisch.
Und jetzt gibt es da noch eine 4.Gruppe
5.)Sozialhilfebezieher:
Nach Tabellen und Anpassungsrichtlinien wird nach Warenkorb erhöht.
GruĂ EUKLID
PS Die Wertung soll DIR ĂŒberlassen bleiben
Sollte ich daneben liegen bitte melden weil bestimmt aus jeder Berufgruppe jemand dabei ist der genaueres dazu beitragen kann.
Die Gruppe 1,3 und 4 glaube ich gut genug zu kennen.
Bei 2 und 5 könnten LĂŒcken entstanden sein
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Rene
12.02.2003, 13:52
@ Nachfrager
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Re: Elektronik und Ostwohnungen: irrefĂŒhrende Deflationssignale |
-->Ich behaupte:Computer werden nicht billiger.
Ein besser ausgestatter PC kostet heute genau so viel, wie ein besser ausgestatteter PC vo 10 Jahren. Die Mehrrechenleistung pro DM-ĂąâÂŹ ist ausschlieĂlich bedingt durch die technische Weiterentwicklung.
Dem technischen Fortschritt auf diesem Gebiet können m.E. keine monetĂ€ren HintergrĂŒnde zugeschoben werden (ausser dem Geld verdienen, aber darum ging es im Beitrag nicht).
Allgemein denke ich, dass U-Elektronik aufgrund der kurzen Produktzyklen der GerĂ€te als Defla-/Infla-Indikator nur Ă€uĂerst bedingt geeignet ist.
OstblockWohnung billig?
Ich bezahle fĂŒr 66mÂČ 450 ĂąâÂŹ warm (voll restauriert vor einem halben Jahr) im entvölkerten Norden [img][/img]. Keine der 72 Wohnungen steht ob des Preises leer. Zur Zeit etwa 21,5 % Arbeitslose. Wenn die Nachfrage da ist, knickt also der Preis garantiert nicht ein.
Gruss
Rene
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SchlauFuchs
12.02.2003, 14:01
@ JLL
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Re: Dass Preise fĂŒr Arbeitskraft um 20% in 12 Monaten gesunken wĂ€ren,... |
-->>... ist mir neu. Das scheint eine richtige"Deflationsoase" zu sein, oder habt Ihr keine Gewerkschaften in Eurer schönen Stadt? Da trage ich mich ja direkt mit Umzugsgedanken, denn was Toby und Nachfrager geschrieben haben, ist fĂŒr MĂŒnchen absolut zutreffend. Erst gestern musste ich lernen, dass eine Klavierstunde fĂŒr unseren Sohn 32 Euro kostet, das wĂ€ren in richtigem Geld knapp 63 DM und ob da Lohnnebenkosten und Steuern drin sind, hab' ich doch meine Zweifel.
>Schönen Tag
>JLL
Mein Stundensatz lag 2001 freiberuflich bei EUR59, 2002 bei EUR55, 2003 hab ichs aufgegeben und mich wieder fest anstellen lassen, EUR25.
SF
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JLL
12.02.2003, 14:09
@ Toby0909
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Re: Das mit dem Friseur ist interessant |
-->FĂŒr mich war damals die Schmerzgrenze erreicht, als ein einfacher Herrenhaarschnitt an einem nicht ĂŒbermĂ€Ăig bewachsenem Kopf plötzlich nicht mehr unter 23 DM zu haben war - bei 15 Minuten Arbeit! Umso mehr hat es mir imponiert, wie sich seinerzeit Horst Seehofer öffentlich geoutet hat, dass seine Frau ihm die Haare schneide. Es kam natĂŒrlich zu dem zwangslĂ€ufigen Aufschrei des Haarabschneiderlagers. Vermutlich wird der Erwerb von entsprechenden GerĂ€tschaften ohnehin bald verboten, bzw. als Steuerhinterziehung und Abgabenvermeidung eingestuft werden.
Bis heute Abend!
JLL
P.S.: Ich erinnere mich dunktel an den Frisörsalon Adam (Ecke Denninger Strasse), wo man seinerzeit den Haarschnitt fĂŒr 19 DM bekam.
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Tierfreund
12.02.2003, 14:32
@ Nachfrager
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Warum Unterhaltungselektronik eher teurer wird |
-->Mein lieber Nachfrager,
Unterhaltungselektronik wird zwar momentan verstĂ€rkt vordergrĂŒndig"billig" angeboten.
Allerdings betrifft das in erster Linie die Schwemme von sogenannter"Noname" Ware ĂŒber alternative Vertriebswege wie Lebensmittler,BaumĂ€rkte etc.
Der Endverbrauer kauft hier allerdings meist die Katze im Sack - wenn die Kiste defekt ist,bleibt hĂ€ufig nur noch der MĂŒll,da eine Reparatur mangels Service nicht möglich ist bzw. nach Ablauf der Garantiezeit an fehlender Ersatzteilbevorratung scheitert.
Markenfabrikate dĂŒrften langfristig eher teurer werden,alleine unser neues GewĂ€hrleistungsrecht und diverse Zertifizierungen wie der CE Norm Nachfolger E1,DVD Zertifikate etc. wirken sich als Preistreiber aus.
Hinzu kommt bald die neue Verpackungsverordnung und die RĂŒcknahmepflicht fĂŒr Altelektronik zum Entsorgen - zahlen wird das der Verbraucher,da ohnehin die UE-Branche am Ertragslimit steht und nicht weiter vom Geldwechseln leben wird.
Hinzu kommen massive Mehrkosten durch die neue GewĂ€hrleistungsverordnung im Bereich Bearbeitungskosten fĂŒr ServicefĂ€lle,welche ganz aktuell jetzt von grossen Marktketten wie Media / Saturn an die Lieferanten berechnet werden und zukĂŒnftig in die Preiskalkulationen einfliessen.
Insgesamt wird es daher in nÀchster Zeit eher zu einer Inflationierung der
Unterhaltungselektronik Preise kommen.
GrĂŒĂe
Tierfreund
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JLL
12.02.2003, 14:40
@ SchlauFuchs
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Re: Dieser Vergleich hinkt aber ein wenig |
-->>Mein Stundensatz lag 2001 freiberuflich bei EUR59, 2002 bei EUR55, 2003 hab ichs aufgegeben und mich wieder fest anstellen lassen, EUR25.
>SF
Ich denke schon, dass Freiberufler und kleine Gewerbetreibende heute vielleicht die letzten Gruppen sind, die tatsĂ€chlich ausgebeutet werden. Kaum jemand ĂŒberschreitet unter dem Druck der VerhĂ€ltnisse so regelmĂ€Ăig die Grenzen der Selbstausbeutung, wie Angehörige dieser Gruppen.
Dennoch erscheint mir eine persönliche Biogaphie nur bedingt die These einer Deflation im Lohnbereich zu stĂŒtzen. Die Angestelltenstelle mit heute 25 Euro (Brutto?) war in den Vorjahren brutto mit Sicherheit nicht niedriger dotiert. Selbst wenn ein Unternehmer, den Kostendruck weitergeben wollte, spĂ€testens wenn die Gewerkschaft ins Spiel kommt ist finito. Dass die Schere zwischen Brutto und Netto aufgegangen ist, ist dagegen fĂŒr beide Seiten bedauerlich. Da sitzt aber eben fett feixend der Staat dazwischen und hĂ€lt die Hand auf. Insofern kommt mir ein anderer Gedanke: WĂ€hrend ich bisher immer davon ausgegangen bin, dass der Staat in seinem Wirken tendenziell inflationĂ€r ist (er profitiert ja auch davon, wie kein anderer), ist zumindest der staatlich ausgelöste Netto-Kaufkraftentzug wiederum klar preisdĂ€mpfend, oder?!
Schönen Tag
JLL
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Euklid
12.02.2003, 14:47
@ Toby0909
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Re: endlich mal ein guter Beitrag zu dem Thema!!!!!!! Danke + Warteschlangeninfla |
-->>und da ist mir noch was eingefallen:
>ICh habe frĂŒher mal im Unterricht was von einer Warteschlangeninflation gehört..... das wurden immer die Ost-Staaten (Kommis) und die Nachkriegsjahre genannt.
>War schon mal wer bei einem Schalter der Deutschen Bahn? Hat schon mal jemand bei der Hotline der Advance Bank oder bei einigen Investmentgesellschaften angerufen? War schon mal jemand beim Mc Donalds am Stachhus in MĂŒnchen? Ist schon mal jemand in letzter Zeit interkontinental geflogen? War schon mal jemand in Ă-sterreich beim Tanken? Oder hat sogar mal jemand einen GUTEN Arzt probiert (ich warte regelmĂ€Ăig mindestens 1,5 h - trotz Termin)? War jemand mal im perlacher Einkaufszentrum trotz schönem Wetter beim Friseur Blatter (der einzige der fĂŒr weniger als 15 Eurotz einen billigen Maschinenschnitt in MĂŒnchen anbietet) (Habe dort neulich trotz Unter-der-Woche+schönes-Wetter ĂBER 1 h gewartet!?!?!)?!
>Kann man das nicht auch zur Infla / Warteschlangeninfla dazuzÀhlen?
>Ich will gar nicht anfangen von BehördengÀngen zu sprechen...
>
>Toby
Das lĂ€Ăt sich alles vermeiden daĂ die lieben Friseure arbeitlos werden.
Auf sÀmtliches Schneidegut von Messern bis Haarschneider und Rasierklingen eine Friseurabgabe von 350% beim Kauf plus zusÀtzliche Gewinnerwartungssteuer von 15% je Monat auf das GerÀt weil man ja den Kindern die Haare dann schwarz schneidet;-)
Wir mĂŒssen ja nur das Schattengewerbe wieder aktivieren;-)
Damit sich niemand beschweren kann muĂ eben das Schneiden der Haare von eigenen Kindern mit erfaĂt werden im Namen der Gerechtigkeit.
GruĂ EUKLID
Nicht nur der Preis ist gewachsen sondern tatsÀchlich auch die Wartezeit.
Der Schnitt kostet mich jetzt als SelbstÀndiger ein Vermögen;-)
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Koenigin
12.02.2003, 14:48
@ JLL
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@JLL - Verbesserungsvorschlag und dein Spross wird dir ewig dankbar sein |
--> Erst gestern musste ich lernen, dass eine Klavierstunde fĂŒr unseren Sohn 32 Euro kostet, das wĂ€ren in richtigem Geld knapp 63 DM und ob da Lohnnebenkosten und Steuern drin sind, hab' ich doch meine Zweifel.
>Schönen Tag
>JLL
hola mein lieber,
angesichts dieser Horrorausgaben fĂŒr deinen Nachwuchs habe ich einen Verbesserungsvorschlag, der vor allem deinem Sohn bestimmt gefallen wird...
Schicke eurem Klavierlehrer die KĂŒndigung und melde deinen SproĂ fĂŒr[b]<font size="5">
25,-- Euro/im ganzen Jahr
</font> (sind in richtigem Geld ca. 50 Mark) bei der Firma im unten aufgefĂŒhrtem links an:
Ihm wird es gut tun.
Dir wird er ewig dankbar sein.
Euer Klavier könnt ihre vergolden.
Die Nachbarn werden aufatmen.
Er (und du) kommt ganz schön rum.
Du machst eine orbitante Managerkarriere.
In ein paar Jahren hast du dann
alles lÀstige Geldverdienen hinter dir.
Du kannst auch wieder zum Friseur gehen.
Und bestimmtseid ihr bald alle Lichtgestalten.
Viel Erfolg
adios
y buena fortuna
Dieter Koenig
(is ĂŒberall schön sonnig und warm hier)
<ul> ~ hier zum Gelddrucken</ul>
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JLL
12.02.2003, 14:59
@ Koenigin
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Re: @Koenigin - Danke, dass ich da nicht frĂŒher drauf gekommen bin. ;-) (owT) |
-->
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XSurvivor
12.02.2003, 15:24
@ Toby0909
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Und was hat das ganze... |
-->... mit meinem Beitrag zu tun?
Man kann sagen was man will, aber Preiserhöhungen 8zum GroĂteil nur durch steigende Steuern) bei sinkenden Löhnen ist KEINE Inflation!
Die sinkenden preise mĂŒssen kommen, wganz einfach weil niemand mehr einkaufen geht.
Kolumbien war eine richtige Inflation, da stiegen aber auch die Löhne ebenso wie die Preise.
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JLL
12.02.2003, 15:27
@ Euklid
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Re: Hier ist noch ein weites Regelungsfeld |
-->Von wegen in Deutschland ist alles geregelt. Wenn man diese Thematik ein wenig weiter durchdenkt, tun sich geradezu AbgrĂŒnde von Schattenwirtschaft, Steuerflucht und Abgabenvermeidung auf:
Dass brave Frisöre durch diese teuflischen Haarschneidemaschinen um ihre Existenz gebracht werden, ist ja noch ein vergleichsweise harmloses Beispiel. TatsĂ€chlich entpuppt sich ein ganz normaler Haushalt in vielen FĂ€llen als regelrechte Steueroase, die nicht umsonst finanzamtsintern als die"Schweiz des kleinen Mannes" bezeichnet wird. Der Staat darf nicht lĂ€nger hinnehmen, dass durch hĂ€usliche Herde (die schon sprichwörtlich in engster Beziehung zum Terrormetall Gold stehen) der Gastronomie buchstĂ€blich die Butter vom Brot genommen wird. Hundertausende von BĂŒglerInnen und WĂ€scherInnen fĂ€nden wieder Lohn und Brot, wenn es endlich gelĂ€nge hĂ€usliche BĂŒgeleisen und Waschmaschinen in groĂem Umfang aus dem Verkehr zu ziehen. Apropos Verkehr, der mancherorts nach wie vor unentgeltlich vollzogene hĂ€uslichen Beischlaf ist nichts anderes als Steuerhinterziehung, denn die durch dei beiden Ich-AGs erbrachten Dienstleistungen sind selbstverstĂ€ndlich steuerbare TatbstĂ€nde.
Schönen Tag
JLL
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Nachfrager
12.02.2003, 15:36
@ BĂ€r
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Schön, dass mal wieder eine Diskussion in Gang kommt... |
-->...das bringt immer Leben in die Bude. (kommt gut so nach der Mittagspause)
Dann wollen wir mal sehen, ob Du gut gebrĂŒllt hast, BĂ€r.
"z. B. Gips, Zement, Arbeitskraft, Döner, Immobilien (in meiner Stadt um rd. 20 % in 12 Monaten), Handelsware wie Seife, Tierfutter, Schrauben usw., eigentlich Defla wo man mal richtig hinschaut."
In meiner Region steigen die Mieten, ist das Wohnen nicht billiger geworden. Ganz im Gegenteil. Auch Döner und Co. sind teurer geworden. Beispiel: tĂŒrkische Pizza mit Salat. FrĂŒher: 4,-DM. heute: 2 Euro 60 Cent. Sind nur ĂŒber 20% Preisanstieg, Schwamm drĂŒber. Auch mein bevorzugter Lieferservice hat kĂŒrzlich krĂ€ftig aufgeschlagen.
Naja, Deflation halt. Mein Friseur kostet mittlerweile 18,- Euro. FrĂŒher: 28,-DM. Kein Kommentar: Defla pur.
Zum Thema Gips und Zement: ist heute ein Hausbau preiswerter als, sagen wir mal, vor fĂŒnf Jahren? MĂŒsste dieser Logik zufolge so sein. Denn Zement und Arbeitskraft sind ja Deiner Aussage nach billiger geworden.
Ich sage: vergiss es. Ich kenne viele Leute, die sich erkundigt haben, was ein HĂ€uschen mittlerweile kostet und sich in Gedanken lĂ€ngst vom eigenen Heim verabschiedet haben. Und diejenigen, die bauen, haben fast immer vorher geerbt - z.B. ein schönes GrundstĂŒck.
Und nun zu"Handelsware wie Seife, Tierfutter, Schrauben usw".
Ich hĂ€tte nicht gedacht, dass wir uns hier in diesem Board mit dem altbekannten Warenkorb-Blödsinn beschĂ€ftigen mĂŒssen, der vom statistischen Bundesamt tagein, tagaus heruntergebetet wird. Gottseidank hast Du die GlĂŒhbirnen aussen vor gelassen;-).
Wie oft zum Kuckuck kauft man Seife und Schrauben? Und gib Deinem Hund doch mal Billig-Hundefutter. Seine Flatulenz (nicht zu verwechseln mit Flation) wird Dich schnell zum Einlenken bewegen ;-).
Sorry, aber diese Seifen-Argumentation ist Volksverblödung, sonst gar nichts.
"Bitte nicht die Preise von guter und schlechter QualitÀt vergleichen. Sondern die Preise der gleichen QualitÀt heute und morgen."
Siehe oben: Mieten, tĂŒrkische Pizza, Haarschnitt, Benzin. Um nur einige Beispiele zu nennen. Gleiche QualitĂ€t, höhere Preise.
>>Also bleibt tatsÀchlich nur der Elektronikbereich, der klare deflationÀre Tendenzen aufweist.>>
"Ganz einfach Unsinn."
Es geht hier, um Dich daran zu erinnern, um KLARE deflationĂ€re Tendenzen. Und das bedeutet fĂŒr mich: Otto Normalverbraucher bemerkt, dass bestimmte Dinge stĂ€ndig billiger werden. Zum Beispiel anhand 70iger Fernseher, die mittlerweile fĂŒr einen Appel und ein Ei zu haben sind.
Es gibt dieses schöne Beispiel, wenn Politiker gefragt werden, was ein Pfund Butter kostet. Meistens wissen sie es nicht.
Wenn ich mich umhöre und mir Hausfrauen, Kollegen und Freunde unisono berichten, dass sie fĂŒr das gleiche Geld deutlich weniger in der Einkaufstasche haben, nehme ich das sehr ernst.
>>Vielmehr scheinen ganz normale marktwirtschaftliche VorgÀnge abzulaufen:
>>Starke MarktsÀttigung = geringere Nachfrage = sinkende Preise
>Papperlapimm. Was soll MarktsÀttigung sein?
MarktsÀttigung ist, wenn 98% der Bevölkerung einen Farbfernseher nebst ZweitgerÀt besitzen und deshalb keine neuen GerÀt benötigt werden.
Nix Papperlapimm: RealitÀt.
BĂ€r, nimm Dich in Acht vor Bettvorlegerproduzenten ;-)!
GruĂ
Nachfrager
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Rene
12.02.2003, 15:53
@ Nachfrager
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Farbfernseherproduzenten |
-->bauen demnÀchst eine BIOS-Uhr in die GerÀte. Kostet anfÀnglich 5 ct pro GerÀt mehr, aber wenn das BIOS den Fernseher automatisch 2,3 Jahre nach der Erstinbetriebnahme auf"Schwarz" schaltet, rechnet sich die Investition wieder.
Gruss
Rene
PS.: BIOS update bei einem 70er kostet 1300 ĂąâÂŹ Festpreis.[img][/img]
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Euklid
12.02.2003, 19:01
@ JLL
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Re: Hier ist noch ein weites Regelungsfeld |
-->>Von wegen in Deutschland ist alles geregelt. Wenn man diese Thematik ein wenig weiter durchdenkt, tun sich geradezu AbgrĂŒnde von Schattenwirtschaft, Steuerflucht und Abgabenvermeidung auf:
>Dass brave Frisöre durch diese teuflischen Haarschneidemaschinen um ihre Existenz gebracht werden, ist ja noch ein vergleichsweise harmloses Beispiel. TatsĂ€chlich entpuppt sich ein ganz normaler Haushalt in vielen FĂ€llen als regelrechte Steueroase, die nicht umsonst finanzamtsintern als die"Schweiz des kleinen Mannes" bezeichnet wird. Der Staat darf nicht lĂ€nger hinnehmen, dass durch hĂ€usliche Herde (die schon sprichwörtlich in engster Beziehung zum Terrormetall Gold stehen) der Gastronomie buchstĂ€blich die Butter vom Brot genommen wird. Hundertausende von BĂŒglerInnen und WĂ€scherInnen fĂ€nden wieder Lohn und Brot, wenn es endlich gelĂ€nge hĂ€usliche BĂŒgeleisen und Waschmaschinen in groĂem Umfang aus dem Verkehr zu ziehen. Apropos Verkehr, der mancherorts nach wie vor unentgeltlich vollzogene hĂ€uslichen Beischlaf ist nichts anderes als Steuerhinterziehung, denn die durch dei beiden Ich-AGs erbrachten Dienstleistungen sind selbstverstĂ€ndlich steuerbare TatbstĂ€nde.
>Schönen Tag
>JLL
Ich wĂŒĂte da noch was ganz gemeines:
Die Pille wird mit einer Kinderverhinderungssteuer belegt.(5000%) Aufschlag ist da bei sachgerechter Besteuerung wohl drin.Damit sind die zukĂŒnftigen Rentenprobleme im Griff.(Der Papst hat ja doch Recht;-))))))
Wer 2 Kinder nachweisen kann wird von den 5000% befreit;-)
WĂŒrde wahrscheinlich im Volksmund die Bumssteuer heiĂen.
Die wĂ€re dann noch mit dem statistischen Fehlerquotienten gegenĂŒber allen anderen Methoden abzugleichen.Dabei ist dann noch zu beachten daĂ man die Dienstleistungen beim Frauenarzt mit dem T-Kupfer-StĂŒckchen subventioniert;-)
GruĂ EUKLID
Das setzt natĂŒrlich sofortige SchlieĂung der Grenzen voraus incl Mauer;-)
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