-->Hallo Emerald,
Deine Überlegungen sind nicht von der Hand zu weisen.
Zudem scheint TOTAL-FINA-ELF sich bereits zu 65% in der Hand von Aktionären zu befinden, die nicht Festlandeuropäer sind. Mit anderen Worten das Ã-lkartell besteht bereits in Westeuropa und ist in den Händen amerikanischen und englischen Grosskapitals.
Die letzten Mosaiksteinchen wurden ca. einen Monat nach dem Terror in NY - ohne jegliche kartellrechtliche oder politische Diskussion - an BP und SHELL verkauft: ARAL und DEA!
Das Gegengeschäft"Ruhrgas" scheitert jetzt - welch Parodie - an den kartellrechtlichen Bedenken der Europäischen Komission, die ja auch sämtliche Hemmschwellen zur Übernahme europäischer Unternehmen abbauen möchte (VW, TOTAL-FINA-ELF, etc) - EU-Kommissar Fitz BOLKESTEIN lässt grüssen! (Bei der Übernahme der amerikanischen VoiceStream Wireless Corporation durch die Deutsche Telecom z.B. konnte man den politischen Widerstand im Kongress bemerken, - der leider diese Übernahme nicht verhindert hatte, anders bei den gescheiterten Übernahmeversuchen der französischen Vivendi in Hollywood z.B.).
Das Monopol ist nahezu perfekt. Der Mega-Deal BP-TNK letzte Woche ist ein weiterer Schritt in die Richtung, den Down-Stream in Europa zu monopolisieren.
Vielleicht wird hinter verschlossener Tür noch ausgehandelt, nicht die ganze Breitseite der Kriegskostenlawine abzubekommen.
Vielleicht läuft es aber auch ganz anders, als uns die öffentliche Meinungsmache glauben lässt. Seit Monaten oder gar einem Jahr lesen wir doch tatsächlich unter viel Bla-Bla ob Krieg oder nicht, dass westliche Flugzeuge strategische Stellungen des Irak bombardieren. Das könnte die neue Art der demokratischen Kriegsführung sein. Man lässt offen das Für und Wider eines Präventivkrieges breittreten und führt ihn bereits im Windschatten des Medienblättersturmes der Entrüstung einerseits und der Beteuerung des Nordatlantischen Bündnisses andererseits durch. Das Ergebnis des Sieges wird dann mitgeteilt und führt zu allseits willkommenen Reaktionen - auch an der Börse.
Es würde mich nicht überraschen, wenn in den nächsten Wochen bereits ein"friedlicher Umsturz" des Regimes in Bagdad gelänge. Das gäbe dann den richtigen Kick an den Börsen der westlichen Welt zu einer fulminanten Bärenrallye.
Und ganz nebenbei konnte (durch dieses Ablenkungsmanöver?!) an den festlandeuropäischen Börsen, die sich ganz auf das Kanonengetöse des Medientheaters"Naher Osten" eingestellt und konzentriert haben, zu Spottpreisen eingekauft werden: selbstverständlich nur die ausgesuchten Happen - z.B. bei der Deutschland AG: Deutsche Bank zu einem Drittel(HSBC?), Allianz zu einem Fünftel(Warren Buffet?), VW (gerade einmal 10 Mrd. € - China?); in Frankreich: die Wasserwerte Vivendi und Suez...
Dieses Szenario wäre doch so ganz nach dem Spiel"Die Verwirrung der Verwirrungen" nach Don Joseph de La Vega, ein Buch das schon Altmeister André Kostolany empfahl.
Was diese These unterstützen könnte, ist die Tatsache, dass wohl - wie ich jüngst gelesen habe - die Marktkapitalisierung der deutschen börsennotierten Unternehmen im Verhältnis weltweit bereits auf unter 2% gesunken sein soll (zum Vergleich: USA noch über 50%, Japan 14%, Grossbritannien 10%, Frankreich 4%!) Damit befinden sich unsere AGs gleichgewichtet mit denen Spaniens und anderer Dritte-Welt-Länder. Gehört Deutschland denn nicht noch zu den fünf - wenn nicht sogar drei - grössten Wirtschaftsnationen der Welt?
Das bitte ich trotz aller Grand-Super-Cycle-Baisse vor dem Hintergrund zu bedenken, dass die bilanziellen Bewertungsmethoden Festlandeuropas im Weltmass-stab immer noch die konservativsten sind und das gerade gegenüber US GAAP und IAS (Siehe Bilanzierung noch nicht fälliger Forderungen - Welch interessante Gestaltungsmöglichkeit für alle Cross-Border-Lease-Verträge!!!) - von Japan, die immer noch mit Zukunftswerten bilanzieren, ganz zu schweigen.
In jedem Fall dürfte die"glückliche Kolonie" (Brzezinski, The Grand Chessboard)in naher Zukunft etwas unglücklicher werden - und das nicht"nur" wegen eines gestiegenen Ã-lpreises.
Gruss
Charade
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