snob
10.10.2000, 13:02 |
Interessanter Text von Bernd Niqeut Thread gesperrt |
K U R S P R O G N O S E N
Vom Hokuspokus der Charttechnik
Von Bernd Niquet
Überall kann man es lesen: Wichtige charttechnische Unterstützungslinien
seien nach unten
durchbrochen worden, weshalb der Börsenausblick dürftig ist. Liegt unser
Schicksal etwa in
den Händen von Strichziehern?
Kann es sein, dass der Motor des kapitalistischen
Wirtschaftssystems, nämlich die Aktien- und
Devisenmärkte, tatsächlich von ein paar gezogenen Linien
abhängt?
Es ist fast nicht zu glauben, aber vieles deutet darauf hin.
Zumindest kurzfristig. Ein Kapitalismuskritiker müsste sich
an dieser Stelle eigentlich vor Lachen fast wegwerfen.
Denn wenn die Preise in einem System freier Märkte sich
tatsächlich nach einem derartigen Hokuspokus wie der
Charttechnik richten, dann kann es mit der Rationalität
dieses Systems in der Tat nicht weit her sein.
Wenn Märkte allerdings rational sein sollten, dann dürfte die Charttechnik
eigentlich nicht
funktionieren, sondern dann müssten die fundamentalen Daten - oder besser
die subjektiven
Einschätzungen der fundamentalen Daten - den entscheidenden Ausschlag für
die
Marktbewegungen geben. Viele Untersuchungen zeigen auf, dass dies zumindest
mittel- bis
langfristig auch der Fall ist.
Doch kurzfristig ist es natürlich völlig verständlich: Durchbricht eine
einzelne Aktie oder ein wichtiger
Aktienindex eine charttechnische Unterstützungsmarke, dann bekommen viele
Marktteilnehmer
plötzlich kalte Füße und handeln genau so, wie die Charttechnik es
vorausgesagt hat. Womit die
kurzfristige Gültigkeit der Charttechnik hauptsächlich auf Grund der
Effekte einer sich selbst
erfüllenden Prophezeiung erzielt wird.
Doch lassen sich damit auch mittel- bis langfristig die Weichen stellen?
Nein, ganz im Gegenteil: Es
gibt kaum eine Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt, in der nicht vorher die
Charttechniker sinkende
Kurse prophezeit haben. Denn genauso und nicht anders funktionieren Märkte:
Erst müssen die
zittrigen Hände aus dem Markt geworfen werden, und dann geht es aufwärts.
Mir ist das ganz besonders deutlich geworden, als ich einmal für ein Buch
einen Chart"erwürfelt"
habe. Das heißt: Ich habe die sechs Seiten eines Würfels jeweils mit den
Werten +3,+2,+1,-1,-2,-3
versehen, habe einen willkürlichen Startkurs gewählt und daraufhin den
jeweils nächsten Kurs
"erwürfelt". Was dabei herausgekommen ist, ist von keinem normalen
Aktienchart zu unterscheiden
und weist exakt dieselben Chartmuster auf.
Aus dieser Tatsache, dass also anscheinend selbst der Zufall
Gesetzmäßigkeiten aufweist, kann man
eigentlich nur zwei mögliche Schlüsse ziehen:
1. Würfeln ist kein Zufallsprozess.
2. Die Gesetzmäßigkeiten der Charttechnik sind wertlos.
Da der erste Schluss ganz offensichtlich sinnlos ist, muss man sich wohl
mit dem zweiten vertraut
machen. Die Gesetzmäßigkeiten der Charttechnik sind außerhalb des Bereichs
der sich selbst
erfüllenden Prophezeiung absolut nutzlos. Oder, etwas anders gesagt: Wenn
der Zufall tatsächlich
Gesetzen folgte, dann gäbe es diese Gesetzmäßigkeiten wiederum nur rein
zufällig.
(geklaut aus dem Consors Board) ;-)
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
10.10.2000, 13:39
@ snob
|
Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
Er kennt die Elliott-Wellen nicht, daher kann man ihm seine Aussagen nicht verdenken.
>K U R S P R O G N O S E N
>Vom Hokuspokus der Charttechnik
>Von Bernd Niquet
>Überall kann man es lesen: Wichtige charttechnische Unterstützungslinien
>seien nach unten
>durchbrochen worden, weshalb der Börsenausblick dürftig ist. Liegt unser
>Schicksal etwa in
>den Händen von Strichziehern?
>Kann es sein, dass der Motor des kapitalistischen
>Wirtschaftssystems, nämlich die Aktien- und
>Devisenmärkte, tatsächlich von ein paar gezogenen Linien
>abhängt?
>Es ist fast nicht zu glauben, aber vieles deutet darauf hin.
>Zumindest kurzfristig. Ein Kapitalismuskritiker müsste sich
>an dieser Stelle eigentlich vor Lachen fast wegwerfen.
>Denn wenn die Preise in einem System freier Märkte sich
>tatsächlich nach einem derartigen Hokuspokus wie der
>Charttechnik richten, dann kann es mit der Rationalität
>dieses Systems in der Tat nicht weit her sein.
>Wenn Märkte allerdings rational sein sollten, dann dürfte die Charttechnik
>eigentlich nicht
>funktionieren, sondern dann müssten die fundamentalen Daten - oder besser
>die subjektiven
>Einschätzungen der fundamentalen Daten - den entscheidenden Ausschlag für
>die
>Marktbewegungen geben. Viele Untersuchungen zeigen auf, dass dies zumindest
>mittel- bis
>langfristig auch der Fall ist.
Das bezweifle ich massiv! Es ist eher so, dass die Kurse die Fundamentals nach sich ziehen. Beispiel: Wer jetzt"fundamental" erklärt, dass Kurse fallen, WEIL Unternehmensgewinne zurückgehen, den muss ich auslachen. Er verwechselt Ursache und Wirkung! Und wenn beides in etwa gleichzeitig fällt, kann man natürlich (besonders mittel- und langfristig!!!) nicht erkennen, was denn Ursache und Wirkung war. Es liegt so nah, die Fundamentals"natürlich" als Ursache zu sehen. Was war denn zuerst? Vor wie vielen Monaten hatten Dow und Nasdaq ihre Höchststände? Und war damals was von sinkenden Gewinnen zu erahnen?
>Doch kurzfristig ist es natürlich völlig verständlich: Durchbricht eine
>einzelne Aktie oder ein wichtiger
>Aktienindex eine charttechnische Unterstützungsmarke, dann bekommen viele
>Marktteilnehmer
>plötzlich kalte Füße und handeln genau so, wie die Charttechnik es
>vorausgesagt hat. Womit die
>kurzfristige Gültigkeit der Charttechnik hauptsächlich auf Grund der
>Effekte einer sich selbst
>erfüllenden Prophezeiung erzielt wird.
>Doch lassen sich damit auch mittel- bis langfristig die Weichen stellen?
>Nein, ganz im Gegenteil: Es
>gibt kaum eine Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt, in der nicht vorher die
>Charttechniker [/u]sinkende[/u]
>Kurse prophezeit haben.
Mit Verlaub, das ist Unsinn! Wenn das Wort"Charttechniker" durch"Ã-konomen" ersetzt wird, macht es Sinn, so aber nicht.
Denn genauso und nicht anders funktionieren Märkte:
>Erst müssen die
>zittrigen Hände aus dem Markt geworfen werden, und dann geht es aufwärts.
>Mir ist das ganz besonders deutlich geworden, als ich einmal für ein Buch
>einen Chart"erwürfelt"
>habe. Das heißt: Ich habe die sechs Seiten eines Würfels jeweils mit den
>Werten +3,+2,+1,-1,-2,-3
>versehen, habe einen willkürlichen Startkurs gewählt und daraufhin den
>jeweils nächsten Kurs
>"erwürfelt". Was dabei herausgekommen ist, ist von keinem normalen
>Aktienchart zu unterscheiden
>und weist exakt dieselben Chartmuster auf.
Auch das kann nur jemand behaupten, der keine Elliott-Wellen kennt. Dr. B. (müsste ja aus dem Urlaub zurück sein) hat es ja Mal ähnlich ausgedrückt und kam daher wohl zu der Aussage, dass Zufalls-Charts prognostiziert werden können. Der Test steht noch aus."Charttechnische Muster", da gebe ich beiden Recht, finden sich auch in Zufalls-Charts, aber eben keine typischen Elliott-Muster! Ein Würfel hat keine Emotionen!
>Aus dieser Tatsache, dass also anscheinend selbst der Zufall
>Gesetzmäßigkeiten aufweist, kann man
>eigentlich nur zwei mögliche Schlüsse ziehen:
>1. Würfeln ist kein Zufallsprozess.
>2. Die Gesetzmäßigkeiten der Charttechnik sind wertlos.
>Da der erste Schluss ganz offensichtlich sinnlos ist, muss man sich wohl
>mit dem zweiten vertraut
>machen. Die Gesetzmäßigkeiten der Charttechnik sind außerhalb des Bereichs
>der sich selbst
>erfüllenden Prophezeiung absolut nutzlos. Oder, etwas anders gesagt: Wenn
>der Zufall tatsächlich
>Gesetzen folgte, dann gäbe es diese Gesetzmäßigkeiten wiederum nur rein
>zufällig.
>(geklaut aus dem Consors Board) ;-)
Obwohl ich Dr. Niquet sehr schätze und seine Kolumnen gern lese, sollte er m. E. - wie alle Ã-konomen - nichts zu technischen Analysen sagen. Ich hoffe nur, dass er nicht auch noch eines Tages die Elliott-Wellen durch den Kakao zieht...
Sorry, Bernd!
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snob
10.10.2000, 14:03
@ JüKü
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Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
"Das bezweifle ich massiv! Es ist eher so, dass die Kurse die Fundamentals nach sich ziehen. Beispiel: Wer jetzt"fundamental" erklärt, dass Kurse fallen, WEIL Unternehmensgewinne zurückgehen, den muss ich auslachen. Er verwechselt Ursache und Wirkung! Und wenn beides in etwa gleichzeitig fällt, kann man natürlich (besonders mittel- und langfristig!!!) nicht erkennen, was denn Ursache und Wirkung war. Es liegt so nah, die Fundamentals"natürlich" als Ursache zu sehen. Was war denn zuerst? Vor wie vielen Monaten hatten Dow und Nasdaq ihre Höchststände? Und war damals was von sinkenden Gewinnen zu erahnen?"
Stimmt genau, die Erklärungen die für steigende oder fallende Kurse nachgereicht werden sind lächerlich. Kurzfristige Kursschwankungen basieren
nur allein auf psychologischen Aspekten. Jedoch bin ich der festen Überzeugung
das fundamentale Daten über einen längeren Zeitraum (5-10 Jahre) dennoch
Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben...(mit der Meinung stehe ich wohl alleine
da) ;-)
Gruß,
snob
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PeMo
10.10.2000, 14:27
@ JüKü
|
Re: WIDERSPRUCH und volle Zustimmung! |
>Er kennt die Elliott-Wellen nicht, daher kann man ihm seine Aussagen nicht verdenken.
>>K U R S P R O G N O S E N
>>Vom Hokuspokus der Charttechnik
>>Von Bernd Niquet
>>Überall kann man es lesen: Wichtige charttechnische Unterstützungslinien
>>seien nach unten
>>durchbrochen worden, weshalb der Börsenausblick dürftig ist. Liegt unser
>>Schicksal etwa in
>>den Händen von Strichziehern?
>>Kann es sein, dass der Motor des kapitalistischen
>>Wirtschaftssystems, nämlich die Aktien- und
>>Devisenmärkte, tatsächlich von ein paar gezogenen Linien
>>abhängt?
>>Es ist fast nicht zu glauben, aber vieles deutet darauf hin.
>>Zumindest kurzfristig. Ein Kapitalismuskritiker müsste sich
>>an dieser Stelle eigentlich vor Lachen fast wegwerfen.
>>Denn wenn die Preise in einem System freier Märkte sich
>>tatsächlich nach einem derartigen Hokuspokus wie der
>>Charttechnik richten, dann kann es mit der Rationalität
>>dieses Systems in der Tat nicht weit her sein.
>>Wenn Märkte allerdings rational sein sollten, dann dürfte die Charttechnik
>>eigentlich nicht
>>funktionieren, sondern dann müssten die fundamentalen Daten - oder besser
>>die subjektiven
>>Einschätzungen der fundamentalen Daten - den entscheidenden Ausschlag für
>>die
>>Marktbewegungen geben. Viele Untersuchungen zeigen auf, dass dies zumindest
>>mittel- bis
>>langfristig auch der Fall ist.
>Das bezweifle ich massiv! Es ist eher so, dass die Kurse die Fundamentals nach sich ziehen. Beispiel: Wer jetzt"fundamental" erklärt, dass Kurse fallen, WEIL Unternehmensgewinne zurückgehen, den muss ich auslachen. Er verwechselt Ursache und Wirkung! Und wenn beides in etwa gleichzeitig fällt, kann man natürlich (besonders mittel- und langfristig!!!) nicht erkennen, was denn Ursache und Wirkung war. Es liegt so nah, die Fundamentals"natürlich" als Ursache zu sehen. Was war denn zuerst? Vor wie vielen Monaten hatten Dow und Nasdaq ihre Höchststände? Und war damals was von sinkenden Gewinnen zu erahnen?
>>Doch kurzfristig ist es natürlich völlig verständlich: Durchbricht eine
>>einzelne Aktie oder ein wichtiger
>>Aktienindex eine charttechnische Unterstützungsmarke, dann bekommen viele
>>Marktteilnehmer
>>plötzlich kalte Füße und handeln genau so, wie die Charttechnik es
>>vorausgesagt hat. Womit die
>>kurzfristige Gültigkeit der Charttechnik hauptsächlich auf Grund der
>>Effekte einer sich selbst
>>erfüllenden Prophezeiung erzielt wird.
>>Doch lassen sich damit auch mittel- bis langfristig die Weichen stellen?
>>Nein, ganz im Gegenteil: Es
>>gibt kaum eine Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt, in der nicht vorher die
>>Charttechniker [/u]sinkende[/u]
>>Kurse prophezeit haben.
>Mit Verlaub, das ist Unsinn! Wenn das Wort"Charttechniker" durch"Ã-konomen" ersetzt wird, macht es Sinn, so aber nicht.
>Denn genauso und nicht anders funktionieren Märkte:
>>Erst müssen die
>>zittrigen Hände aus dem Markt geworfen werden, und dann geht es aufwärts.
>>Mir ist das ganz besonders deutlich geworden, als ich einmal für ein Buch
>>einen Chart"erwürfelt"
>>habe. Das heißt: Ich habe die sechs Seiten eines Würfels jeweils mit den
>>Werten +3,+2,+1,-1,-2,-3
>>versehen, habe einen willkürlichen Startkurs gewählt und daraufhin den
>>jeweils nächsten Kurs
>>"erwürfelt". Was dabei herausgekommen ist, ist von keinem normalen
>>Aktienchart zu unterscheiden
>>und weist exakt dieselben Chartmuster auf.
>Auch das kann nur jemand behaupten, der keine Elliott-Wellen kennt. Dr. B. (müsste ja aus dem Urlaub zurück sein) hat es ja Mal ähnlich ausgedrückt und kam daher wohl zu der Aussage, dass Zufalls-Charts prognostiziert werden können. Der Test steht noch aus."Charttechnische Muster", da gebe ich beiden Recht, finden sich auch in Zufalls-Charts, aber eben keine typischen Elliott-Muster! Ein Würfel hat keine Emotionen!
>>Aus dieser Tatsache, dass also anscheinend selbst der Zufall
>>Gesetzmäßigkeiten aufweist, kann man
>>eigentlich nur zwei mögliche Schlüsse ziehen:
>>1. Würfeln ist kein Zufallsprozess.
>>2. Die Gesetzmäßigkeiten der Charttechnik sind wertlos.
>>Da der erste Schluss ganz offensichtlich sinnlos ist, muss man sich wohl
>>mit dem zweiten vertraut
>>machen. Die Gesetzmäßigkeiten der Charttechnik sind außerhalb des Bereichs
>>der sich selbst
>>erfüllenden Prophezeiung absolut nutzlos. Oder, etwas anders gesagt: Wenn
>>der Zufall tatsächlich
>>Gesetzen folgte, dann gäbe es diese Gesetzmäßigkeiten wiederum nur rein
>>zufällig.
>>(geklaut aus dem Consors Board) ;-)
>Obwohl ich Dr. Niquet sehr schätze und seine Kolumnen gern lese, sollte er m. E. - wie alle Ã-konomen - nichts zu technischen Analysen sagen. Ich hoffe nur, dass er nicht auch noch eines Tages die Elliott-Wellen durch den Kakao zieht...
>Sorry, Bernd!
Die Üngläubigen unserer Lehre (er sprach ja noch nicht von Elliott)
sollten doch unser Vorteil sein.
Gruß
PeMo
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JüKü
10.10.2000, 14:53
@ snob
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Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
>Jedoch bin ich der festen Überzeugung
>das fundamentale Daten über einen längeren Zeitraum (5-10 Jahre) dennoch
>Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben...(mit der Meinung stehe ich wohl alleine
>da) ;-)
>Gruß,
>snob
Da widerspreche ich nicht einmal. Werde demnächst Mal eine Abhandlung meiner Sicht der Fundamentals machen, um Klärung zu schaffen.
Vorab: Fallende Kurse machen schlechte Fundamentals (1929 fielen die Kurse"aus heiterem Himmel" in der"besten aller Welten", und was wurde aus den tollen Fundamentals?) und DANN wirken diese schlechten Fundamentals NATÜRLICH negativ.
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Henning
10.10.2000, 15:16
@ JüKü
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Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
Hi,
jetzt mal mein Senf *platsch*
>>Wenn Märkte allerdings rational sein sollten, dann dürfte die Charttechnik
>>eigentlich nicht
>>funktionieren, sondern dann müssten die fundamentalen Daten - oder besser
>>die subjektiven
>>Einschätzungen der fundamentalen Daten - den entscheidenden Ausschlag für
>>die
>>Marktbewegungen geben. Viele Untersuchungen zeigen auf, dass dies zumindest
>>mittel- bis
>>langfristig auch der Fall ist.
>[b]Das bezweifle ich massiv! Es ist eher so, dass die Kurse die Fundamentals nach sich ziehen. Beispiel: Wer jetzt"fundamental" erklärt, dass Kurse fallen, WEIL Unternehmensgewinne zurückgehen, den muss ich auslachen. Er verwechselt Ursache und Wirkung! Und wenn beides in etwa gleichzeitig fällt, kann man natürlich (besonders mittel- und langfristig!!!) nicht erkennen, was denn Ursache und Wirkung war. Es liegt so nah, die Fundamentals"natürlich" als Ursache zu sehen. Was war denn zuerst? Vor wie vielen Monaten hatten Dow und Nasdaq ihre Höchststände? Und war damals was von sinkenden Gewinnen zu erahnen?
Die Kurse bewegen sich im allgemeinen vor den Fundamentals - keine Frage.
Das soll also jetzt so sein das die Kurse die Ursache fuer die Fundamentals
sind? Oder wie soll ich das verstehen?
Sicherlich gibt es Faelle in denen die Kurse Auswirkungen auf den Geschaefts-
verlauf eines Unternehmen haben (weil sie vieleicht Kredite auf Aktienpakete
platzen) aber letztenendes werden die Kurse immerwieder von der Realitaet
sprich den Fundamentals korrigiert - so eine Phase haben wir jetzt gerade
mit den Gewinnwarnungen. Ueberzogene Erwartungen (sprich Kurse) werden
korrigiert weil die Fundamentals nicht dem entsprechen was die Anleger
erwartet haben.
Ich sehe da jetzt den Denkfehler von Herrn Niquet nicht.
Wuerden die Fundamentals aus den Kursen"generiert" muesten viele Internet-
werte eine Boomphase gehabt haben - die sie nicht hatten.
CU
Henning
(Ein Fundi ;-))
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JüKü
10.10.2000, 15:25
@ Henning
|
Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
>Die Kurse bewegen sich im allgemeinen vor den Fundamentals - keine Frage.
>Das soll also jetzt so sein das die Kurse die Ursache fuer die Fundamentals
>sind? Oder wie soll ich das verstehen?
>Sicherlich gibt es Faelle in denen die Kurse Auswirkungen auf den Geschaefts-
>verlauf eines Unternehmen haben (weil sie vieleicht Kredite auf Aktienpakete
>platzen) aber letztenendes werden die Kurse immerwieder von der Realitaet
>sprich den Fundamentals korrigiert - so eine Phase haben wir jetzt gerade
>mit den Gewinnwarnungen. Ueberzogene Erwartungen (sprich Kurse) werden
>korrigiert weil die Fundamentals nicht dem entsprechen was die Anleger
>erwartet haben.
>Ich sehe da jetzt den Denkfehler von Herrn Niquet nicht.
>Wuerden die Fundamentals aus den Kursen"generiert" muesten viele Internet-
>werte eine Boomphase gehabt haben - die sie nicht hatten.
>CU
>Henning
>(Ein Fundi ;-))
Herzlich Willkommen, Henning!
Sicher, nicht alle Fundamentals werden aus Kursen geboren. Wieder habe ich es missverständlich ausgedrückt, deshalb wird es Zeit für eine zusammenfassende Klarstellung. Was das Fazit sein soll, worauf ich immer wieder hinaus will: Fundamentals eignen sich nicht im geringsten für Kursprognosen, daran halte ich fest."Begründungen" gibt es immer nur im Nachhinein.
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</center> |
PeMo
10.10.2000, 15:28
@ snob
|
Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
>"Das bezweifle ich massiv! Es ist eher so, dass die Kurse die Fundamentals nach sich ziehen. Beispiel: Wer jetzt"fundamental" erklärt, dass Kurse fallen, WEIL Unternehmensgewinne zurückgehen, den muss ich auslachen. Er verwechselt Ursache und Wirkung! Und wenn beides in etwa gleichzeitig fällt, kann man natürlich (besonders mittel- und langfristig!!!) nicht erkennen, was denn Ursache und Wirkung war. Es liegt so nah, die Fundamentals"natürlich" als Ursache zu sehen. Was war denn zuerst? Vor wie vielen Monaten hatten Dow und Nasdaq ihre Höchststände? Und war damals was von sinkenden Gewinnen zu erahnen?"
>Stimmt genau, die Erklärungen die für steigende oder fallende Kurse nachgereicht werden sind lächerlich. Kurzfristige Kursschwankungen basieren
>nur allein auf psychologischen Aspekten. Jedoch bin ich der festen Überzeugung
>das fundamentale Daten über einen längeren Zeitraum (5-10 Jahre) dennoch
>Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben...(mit der Meinung stehe ich wohl alleine
>da) ;-)
>Gruß,
>snob
Ohne Fundamentales gehts nicht.Nachgereichte Fundamentales taugen nichts.
Aber Fundamentales bewiken doch den Zyklus der Aktien und die
beste Zyklenanalyse ist doch die EWT.
Also funktioniert doch das eine ohne das andre nicht.
Ich denke auch ohne Fundamentales gehts nicht.
Gruß
PeMo
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Lullaby
10.10.2000, 15:54
@ JüKü
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Re: WIDERSPRUCH!!! Und was ein Viecherl dazu sagt: |
>Obwohl ich Dr. Niquet sehr schätze und seine Kolumnen gern lese, sollte er m. E. - wie alle Ã-konomen - nichts zu technischen Analysen sagen. Ich hoffe nur, dass er nicht auch noch eines Tages die Elliott-Wellen durch den Kakao zieht...
>Sorry, Bernd!
Habe immer noch nicht verstanden, was die Menschen bloß an den Fundamentals finden.
Nehmen wir doch Mal dieses Beispiel:
Ein Anleger hat zwei Werte im Portfolio. Völlig verschiedene Branchen.
Die eine AG gibt bekannt, dass ihr Gewinn um 10 Prozent gestiegen ist. Der Kurs bleibt unverändert. Die andere gibt nichts bekannt, aber an der Börse steigt ihr Kurs um 10 Prozent.
Was wird den Anleger mehr beeindrucken? Wovon wird er Abends in der Kneipe prahlen? Mit den ersten 10 Prozent ("meine AG macht schöne Gewinne!") oder mit den zweiten 10 Prozent (" I C H habe heute mal wieder richtig gelegen, was bin ich doch für ein toller Hecht!")?
Und was wird ihn mehr betrüben, depressiv machen sogar? Ein 10 Prozent niedrigerer Gewinn oder ein um 10 Prozent abgeschmierter Kurs?
Also mir ist das klar. Aber wir Viecherl haben eben bloß unseren Instinkt und wissen nix über"Rationalität" und so'n Zeugs.
L.
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Das Orakel
10.10.2000, 20:03
@ JüKü
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Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
>>Jedoch bin ich der festen Überzeugung
>>das fundamentale Daten über einen längeren Zeitraum (5-10 Jahre) dennoch
>>Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben...(mit der Meinung stehe ich wohl alleine
>>da) ;-)
>>Gruß,
>>snob
>Da widerspreche ich nicht einmal. Werde demnächst Mal eine Abhandlung meiner Sicht der Fundamentals machen, um Klärung zu schaffen.
>Vorab: Fallende Kurse machen schlechte Fundamentals (1929 fielen die Kurse"aus heiterem Himmel" in der"besten aller Welten", und was wurde aus den tollen Fundamentals?) und DANN wirken diese schlechten Fundamentals NATÜRLICH negativ.
xxxxx Es gilt aber auch: schlechte Fundamentals machen fallende Kurse.Die
Liste der Unternehmen in der letzten Zeit ist lang.
O.
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JüKü
10.10.2000, 20:12
@ Das Orakel
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Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
>>>Jedoch bin ich der festen Überzeugung
>>>das fundamentale Daten über einen längeren Zeitraum (5-10 Jahre) dennoch
>>>Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben...(mit der Meinung stehe ich wohl alleine
>>>da) ;-)
>>>Gruß,
>>>snob
>>Da widerspreche ich nicht einmal. Werde demnächst Mal eine Abhandlung meiner Sicht der Fundamentals machen, um Klärung zu schaffen.
>>Vorab: Fallende Kurse machen schlechte Fundamentals (1929 fielen die Kurse"aus heiterem Himmel" in der"besten aller Welten", und was wurde aus den tollen Fundamentals?) und DANN wirken diese schlechten Fundamentals NATÜRLICH negativ.
>xxxxx Es gilt aber auch: schlechte Fundamentals machen fallende Kurse.Die
>Liste der Unternehmen in der letzten Zeit ist lang.
>O.
Natürlich, nur ist keine dieser Aktien"plötzlich" vom Höchstkurs aus gefallen, sondern sie fielen schon eine Weile vorher - ohne die schlechten Fundamentals, die erst später kamen. Meine Beobachtung ist, dass fallende Kurse bereits etwas"ahnen" (vielleicht ahnen oder wissen tatsaächlich Einige schon lange vorher was - sollte man eigentlich meinen).
<center>
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Das Orakel
10.10.2000, 20:16
@ JüKü
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Re: Interessanter Text von Bernd Niquet / WIDERSPRUCH!!! |
>>>>Jedoch bin ich der festen Überzeugung
>>>>das fundamentale Daten über einen längeren Zeitraum (5-10 Jahre) dennoch
>>>>Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben...(mit der Meinung stehe ich wohl alleine
>>>>da) ;-)
>>>>Gruß,
>>>>snob
>>>Da widerspreche ich nicht einmal. Werde demnächst Mal eine Abhandlung meiner Sicht der Fundamentals machen, um Klärung zu schaffen.
>>>Vorab: Fallende Kurse machen schlechte Fundamentals (1929 fielen die Kurse"aus heiterem Himmel" in der"besten aller Welten", und was wurde aus den tollen Fundamentals?) und DANN wirken diese schlechten Fundamentals NATÜRLICH negativ.
>>xxxxx Es gilt aber auch: schlechte Fundamentals machen fallende Kurse.Die
>>Liste der Unternehmen in der letzten Zeit ist lang.
>>O.
>Natürlich, nur ist keine dieser Aktien"plötzlich" vom Höchstkurs aus gefallen, sondern sie fielen schon eine Weile vorher - ohne die schlechten Fundamentals, die erst später kamen. Meine Beobachtung ist, dass fallende Kurse bereits etwas"ahnen" (vielleicht ahnen oder wissen tatsaächlich Einige schon lange vorher was - sollte man eigentlich meinen).
xxxxx Es gibt mehr Insider und deren Freunde als man es für möglich hält.
Außerdem auch Beispiele für plötzliche Kursstürze nach schlechten Nachrichten.
O.
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