buckfish
10.10.2000, 13:13 |
Strategie zwischen Crash und Nicht-Crash? Thread gesperrt |
Aus den vielen Einzelstatements hier am Board (das ich übrigen ausgezeichnet finde) kann ich mir leider keine für mich schlüssige Strategie für die nächsten Wochen/Monate/Jahre ableiten. Mich haben die letzten Monate viel Geld gekostet - nur zum Teil wegen Hightechwerten, viel mehr durch Kapitalerhöhungen und deren Kursverwässerungen und -abstrafungen.
Außerdem hatte ich mir ganz laienhaft gedacht, Goldminen könnten ein sinnvolles Gegengewicht zu Aktien sein. Bisher Pustekuchen!
Da ich als Selbständiger keine Rente kriege und meine Erfahrungen mit Kapitallebensversicherungen hinter mir habe, mache ich mir nicht nur zum Spaß Gedanken um meine Ersparnisse, die mir Altenteil finanzieren sollen.
Vielleicht ist meine Strategie ja richtig und nur bis jetzt nur nicht als richtig zu erkennen. Aber meine Einblicke in das Finanzgeschehen sind mir nicht zuverlässig genug, um mich zur Zeit zurückzulehnen im Vertrauen, dass mein Depot im nächsten Jahr zwar vielleicht nicht wesentlich höher steht aber auch nicht wesentlich niedriger. Für ein ziemlich grosses Sparbuch wiederum ist mir der Euro und das Papiergeld zu unsicher.
Mich würde mal interessieren, wie eure Gesamt-Strategien im Kurz-, Mittel- und Langfristbereich aussehen. Denn was nutzt mir der Erfolgsreport von Nemax-Shorts, wenn der Betreffende nur 1 % seines Vermögens darauf verwendet und mit dem Rest in Renten investiert ist?
Danke für Eure Erläuterungen im voraus!
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PeMo
10.10.2000, 14:15
@ buckfish
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Re:Die Strategie gibt es nicht! |
>Aus den vielen Einzelstatements hier am Board (das ich übrigen ausgezeichnet finde) kann ich mir leider keine für mich schlüssige Strategie für die nächsten Wochen/Monate/Jahre ableiten. Mich haben die letzten Monate viel Geld gekostet - nur zum Teil wegen Hightechwerten, viel mehr durch Kapitalerhöhungen und deren Kursverwässerungen und -abstrafungen.
>Außerdem hatte ich mir ganz laienhaft gedacht, Goldminen könnten ein sinnvolles Gegengewicht zu Aktien sein. Bisher Pustekuchen!
>Da ich als Selbständiger keine Rente kriege und meine Erfahrungen mit Kapitallebensversicherungen hinter mir habe, mache ich mir nicht nur zum Spaß Gedanken um meine Ersparnisse, die mir Altenteil finanzieren sollen.
>Vielleicht ist meine Strategie ja richtig und nur bis jetzt nur nicht als richtig zu erkennen. Aber meine Einblicke in das Finanzgeschehen sind mir nicht zuverlässig genug, um mich zur Zeit zurückzulehnen im Vertrauen, dass mein Depot im nächsten Jahr zwar vielleicht nicht wesentlich höher steht aber auch nicht wesentlich niedriger. Für ein ziemlich grosses Sparbuch wiederum ist mir der Euro und das Papiergeld zu unsicher.
>Mich würde mal interessieren, wie eure Gesamt-Strategien im Kurz-, Mittel- und Langfristbereich aussehen. Denn was nutzt mir der Erfolgsreport von Nemax-Shorts, wenn der Betreffende nur 1 % seines Vermögens darauf verwendet und mit dem Rest in Renten investiert ist?
>Danke für Eure Erläuterungen im voraus!
Hallo buckfish,
ich bin auch Selbständig und kenne deine Probleme nur zu gut.
Meine Strategie heißt Mehrgleisig.
Immobilien- Werte,"Lebensversicherungen" sofern von früher vorhanden.
Vorhandenes Kapitalvermögen einen Teil in Staatsanleihen.
Einen Entbehrbaren Teil in Aktien.
Nach meiner Einschätzung bist du kein Profi im Aktienhandel ich auch
nicht und einige weitere hier im Forum ebenso.
Mit dem Entbehrlichen Teil deines Anlagegeldes, verfolgst du welches
Ziel.
Die"sichere Anlage" oder die"spekulative Anlage"
Die"sichere Anlage" wäre Dax oder Eurostox-Titel- Zyklisch zu kaufen
und zu verkaufen.
Die spekulative Anlage, siehe und lese dieses Forum.
Ohne Langjährige Erfahrung in dieser Anlageform und eiserner Disziplin
hast du deinen Einsatz bald verspielt.
Mit meinen Beiträgen versuche ich größtmöglichen Unsicherheiten
der spekulativen Trades gegen zu wirken.
Mehr als Nachrichten,Chartanlysen,Expertenmeinungen und EW-Analysen gibt es nicht.
Habe den Beitrag von ufi weiter unten im Kopf,der mich sehr Nachdenklich
und traurig stimmt.
Die Gesamt-Strategie im Kurz-und Mittelfristbereich gibt es meiner
Meinung nach auch nicht.
Sicherer wäre ein Fonds. Aber dafür bist du ja nicht auf dieser Seite.
Die Strategie wenn überhaupt gibt es im zyklischen Bereich und diese,
versuchen wir hier alle,so gut es geht zu Analysieren.
Hierzu findest du aber auch jede Menge gute Hinweise-Meinungen-Analysen
im Forum.
Gruß
PeMo
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ufi
10.10.2000, 14:31
@ PeMo
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Kann ich nur beipflichten! mT |
Bin auch selbständig und habe das selbe Problem:
Nach 7 fetten Jahren folgen immer 7 magere.....
Aktien/OS etc. nur zum spielen ( zur Zeit wenigstens ).
Ich versuch's so: Ein Teil Lebensversicherungen ( unterschiedliche Intentionen wie Direktversicherung / Familiensicherung / Berufsunfähigkeit etc. getrennt voneinander und mit unterschiedlicher Laufzeit ).
Ein Teil soll ins Gold wandern. Wenn ich mir's mal leisten können sollte wohl auch eine etwas grössere Immobilie. Einen Teil evtl. in einen/mehrere Fonds, aber einen der ausserhalb des tägl. Geschehens liegt ( Skandinavien oder so ).
Einen Teil evtl. einfach in Schweizer Franken?
Im Prinzip bin ich schon glücklich, wenn in 30 Jahren alles noch da ist und ein kleiner Inflationsausgleich stattgefunden hat.
Alles in allem bin ich aber noch am überlegen.
Das Board hier ist SEHR GUT als sehr frühzeitiger Stimmungsindikator und erweitert auf jeden Fall den Horizont, vor allem was die Risiken einer sehr langfristigen Anlage angeht.
PeMo: Welchen Beitrag meinst Du?
Was machen die anderen?
Gruß
ufi
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igelei
10.10.2000, 14:49
@ buckfish
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Re: Strategie zwischen Crash und Nicht-Crash?... mkT |
...
Das Problem an einer Crashstrategie ist, dass der Zeitpunkt nicht vorhersagbar ist. Obwohl der NASDAQ-Chart eigentlich eindeutig sagt, dass wir schon lange im schleichenden Crash sind.
Goldminen halte ich für sinnvoll, allerdings nur als Beimischung bis etwa 15% Depotwert, für den Fall, dass es mal ganz dicke kommt. Ansonsten gilt: Immer ausreichend Cash (BTW gibt es auch ganz nette zurze Zinsen), Longs mit engen Stopps. Momentan kann halt nicht mehr jeder Depp reich werden, indem er IRGENDEINEN NM-Wert kauft. Stopps (wie immer) VOR dem Kauf festlegen, ebenso wie den Abstand, in welchem er nach oben hinterhergezogen wird. Das Gleiche gilt für Shorts.
MfG
igelei
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PeMo
10.10.2000, 14:56
@ ufi
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Re: Kann ich nur beipflichten! mT |
>Bin auch selbständig und habe das selbe Problem:
>Nach 7 fetten Jahren folgen immer 7 magere.....
>Aktien/OS etc. nur zum spielen ( zur Zeit wenigstens ).
>Ich versuch's so: Ein Teil Lebensversicherungen ( unterschiedliche Intentionen wie Direktversicherung / Familiensicherung / Berufsunfähigkeit etc. getrennt voneinander und mit unterschiedlicher Laufzeit ).
>Ein Teil soll ins Gold wandern. Wenn ich mir's mal leisten können sollte wohl auch eine etwas grössere Immobilie. Einen Teil evtl. in einen/mehrere Fonds, aber einen der ausserhalb des tägl. Geschehens liegt ( Skandinavien oder so ).
>Einen Teil evtl. einfach in Schweizer Franken?
>Im Prinzip bin ich schon glücklich, wenn in 30 Jahren alles noch da ist und ein kleiner Inflationsausgleich stattgefunden hat.
>Alles in allem bin ich aber noch am überlegen.
>Das Board hier ist SEHR GUT als sehr frühzeitiger Stimmungsindikator und erweitert auf jeden Fall den Horizont, vor allem was die Risiken einer sehr langfristigen Anlage angeht.
>
>PeMo: Welchen Beitrag meinst Du?
>Was machen die anderen?
>Gruß
>ufi
Meine deinen Beitrag zu Boeing ufi.
Nicht was machen die Andern,sondern
viele im Forum die auch keine Börsenprifis sind.
Sollten wir unseren Stand längerfristig nur erhalten können,
da gebe ich dir Recht,dürfen wir von Glück reden.
Schaffen wir es,oder schaffen wir es nicht?
Packen wir es an!
Gruß
PeMo
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ufi
10.10.2000, 14:59
@ PeMo
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Re: Kann ich nur beipflichten! mT |
Sorry, 'Was machen die anderen' war als 2. Frage gemeint.
Gruß
ufi
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sumima
10.10.2000, 15:20
@ ufi
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Was machen die anderen? |
DCX-Call (schnief)
NDX-Put (juhu-yippihhhh)
Infineon-Aktien (noch o.k., wurde bei Zuteilung berücksichtigt)
GE-Put (noch nix relevantes seit vorgestern passiert)
kurz-/mittelfristige Strategie: NDX-Put weiterlaufen lassen, DCX-Call wird sehr bald abgestossen, Infineon wird weiter beobachtet. Weitere Kohle wird in physisches Gold/Silber und Minengesellschaften gesteckt, Cash-Anteil immer ca. 20% des o.g. Einsatzes
Ob diese Strategie sinnvoll ist, keine Ahnung.
Gruß,
sumima
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Kleinanleger
10.10.2000, 18:27
@ buckfish
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Re: Strategie zwischen Crash und Nicht-Crash? |
Hallo buckfish,
bis 1998 war ich zu 75% in Aktien und Aktienfonds investiert. Nach dem Einbruch im Herbst kamen mir erste Zweifel am „System“ habe dann 1999/2000 alles verkauft.
Zur Zeit bin ich zu je 20% in ein, zwei und drei jährigen Bundesobligationen sowie 40% in Tagesgeld investiert.
Vorerst werde ich nur noch Anleihen mit max 6 Monatiger Restlaufzeit erwerben, obwohl ich mit einer Deflation rechne.
Ich bin absolut langfristig orientiert, möchte jedoch derzeit meine Handlungsfähigkeit nicht verlieren.
Optionsscheine u.ä. sind nicht mein Ding. Über Gold und Silber denke ich derzeit intensiv nach.
Schönen Gruß vom besorgten Kleinanleger
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dottore
10.10.2000, 19:05
@ Kleinanleger
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Re: Strategie zwischen Crash und Nicht-Crash? |
>Hallo buckfish,
>bis 1998 war ich zu 75% in Aktien und Aktienfonds investiert. Nach dem Einbruch im Herbst kamen mir erste Zweifel am „System“ habe dann 1999/2000 alles verkauft.
>Zur Zeit bin ich zu je 20% in ein, zwei und drei jährigen Bundesobligationen sowie 40% in Tagesgeld investiert.
>Vorerst werde ich nur noch Anleihen mit max 6 Monatiger Restlaufzeit erwerben, obwohl ich mit einer Deflation rechne.
>Ich bin absolut langfristig orientiert, möchte jedoch derzeit meine Handlungsfähigkeit nicht verlieren.
>Optionsscheine u.ä. sind nicht mein Ding. Über Gold und Silber denke ich derzeit intensiv nach.
>Schönen Gruß vom besorgten Kleinanleger
Gute Strategie! Am handlungsfähigsten ist in der Defla, wer d a n n Cash hat. Und 6 Monate sollten da kein"riskanter" Zeitrahmen sein. Wg. Gold & Silber immer auf der Lauer liegen. Da tut sich garantiert bald was.
d.
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Baldur der Ketzer
10.10.2000, 23:30
@ buckfish
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Re: Strategie zwischen Crash und Nicht-Crash? Mein Senf dazu: |
Hallo, zusammen.
Also, wenn es so freundlich gewünscht wird, spiele ich mal die Rolle des kunterbunten Außenseiters:
- ein paar Aktien (nur Goldminen); Performance bisher mies
- keinerlei Aktien aus der normalen Wirtschaft, habe damals die WANG-Pleite mitbekommen, gottlob nicht durchleiden müssen - das schreckt ab
- schon gleich überhaupt keine Fondsanteile (dann habe ich ja nicht mal eine Aktie, sondern nur eine Forderung gegen den Fonds)
- keinerlei Lebensversicherungen (ich habe mal eine gekündigt, Mann, was habe ich mich da geärgert - ich zahle denen nichts zu ihren Palästen und Kostenschleudern, um mir dann noch Freches anzuhören, wenn ich mal was will - nee, nix von mir)
- überhaupt keine Obligationen oder gar Staatspapiere (bevor ich Staatspapiere kaufen würde, würde ich das Geld lieber grandios verprassen und durchbringen, dann weiß man wenigstens, wohin es geflossen ist (wohin man selbst nämlich wollte), und man hatte was davon, kurzzeitig jedenfalls - ich betrachte den Erwerb von Staatsoblis als geradezu unsittlich und vorschubleistend für die Schuldenkrise, die uns hintenherum wieder treffen wird
- statt dessen abbezahltes Wohneigentum mit größerem Umschwung
- Goldmünzen physisch
- ein paar Unzen Gold und Silber im Metallkonto bei der Bank
- Cash
- Callgeld, sofort verfügbar, Zins zwar mies, so um 2%, aber absolut beweglich
- Investitionen in maximale Unabhängigkeit, wie Photovoltaik, Solarkollektoren, Wärmepumpe, etc.
Klar, das ist die absolute Außenseitermeinung, aber zur Abrundung gehören halt auch mal krasse Meinungen (nicht zur Nachahmung empfohlen).
Ketzerisch-antiquierte Grüße vom Baldur
P.S.: ich muß noch was dazusagen: ich habe etliche Bilderrahmen an der Wand mit alten Geldscheinen, Inflationsgeld, aber auch"normales", alles über die Wupper gegangen.
Meine Erbtante hatte einen ganzen Schuhkarton voller Geld, das Nicht-Inflationsgeld hatte wohl einen Wert von mehr als einer Million.
Klar, alles den Bach runter.
Beginnend so um 1880 bis 1948. Ois futsch, woast scho. Obi ganga is. Wech is gewn.
Das prägt.
Was Wert behielt, waren ein paar Kunstgegenstände (nicht viel, aber immerhin), ein altes Mauser-Jagdgewehr aus den 30ern, die paar Gold-und Silbermünzen, die man achtsam verbarg, und ein paar alte Bücher, aber die auch erst später als Sammlerstücke. In der schlechten Zeit waren die auch nix wert.
Das wichtigste: die Verwandten wohnten während der Kriegs-, Not- und Hungerzeit am Land, hatten also zu essen, bekamen keine Bomben aufs Bett, und kamen ganz gut durch.
Als die Amis kamen, schossen deren Tiefflieger zwar auf spielende Kinder, wie rabiate Unmenschen auf Karnickel und Spatzen, aber mit Glück gab es einen Holzstoß, hinter den man flüchten konnte.
Wer in der Stadt wohnte, wie mein Vater, hatte für eine Familie pro Woche mit Glück einen Eimer Kartoffeln - und sonst nix. Halt, doch, Kohldampf natürlich jede Menge, und das gratis. Und Yankee-Bomben aufs Dach satt und kräftig.
Dachpappe über der ausgebombten Wohnung, geheizt wurde mit Dachbalken aus Trümmerhäusern, ein paar frische Semmeln waren ein Festschmaus sonder gleichen.
Ganz auf der Oldy-Schiene sollte man daran denken, ob man nicht einen ländlichen Lebensmittelpunkt als Zukunftsinvestition mit Geldwert aufbauen sollte.
Denn - nichts gewisses weiß man nicht.
Gruß nochmals vom ketzerischen Baldur
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Lemmy
10.10.2000, 23:42
@ Baldur der Ketzer
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Re: Strategie zwischen Crash und Nicht-Crash? Mein Senf dazu: |
Hallo Baldur,
so unanständig finde ich deiné Anlagen gar nicht -
eher nüchtern.
Gedanken, wie man denn sein Erspartes am besten sichern kann, gehen glaube ich den meisten durch den Kopf.
Was mich dabei aber stört ist, dass man sich vor einem Crash-Szenario
á la Paul C. Martin - langfristig nicht schützen kann.
Es erwischt einen - so oder so.
Du hast die Möglichkeit, relativ kurzfristig dich zu positionieren.
Aber langfristig erwischt es dich.
Dazu ein Beispiel.:
Ich, meine Frau und meine beiden Kinder haben im letzten Jahr
ziemlich genau 50.000 DM an Lebensmittel, Urlaub, Versicherungen etc.
verbraucht (Miete müssen wir"Gott sei dank" keine zahlen)
Mein Erspartes ist ganz nett - wäre aber bei üblen Szenarien -
auch wenn ich es in Gold angelegt hätte, oder als Cash habe -
in ein"paar" Jährchen aufgebraucht da ja auch ich meine Job verlieren würde.
Peng-----------
Und da sind sie wieder meine Probleme...
Ich beneide manchmal diejenigen, die sich über so etwas, wie wir es tun,
sich gar keine Gedanken machen. Stammtisch, Fußball, Sex & Rock´n Roll
that´s the only way THEY go - aber nicht ich.
Servs.
>Hallo, zusammen.
>Also, wenn es so freundlich gewünscht wird, spiele ich mal die Rolle des kunterbunten Außenseiters:
>- ein paar Aktien (nur Goldminen); Performance bisher mies
>- keinerlei Aktien aus der normalen Wirtschaft, habe damals die WANG-Pleite mitbekommen, gottlob nicht durchleiden müssen - das schreckt ab
>- schon gleich überhaupt keine Fondsanteile (dann habe ich ja nicht mal eine Aktie, sondern nur eine Forderung gegen den Fonds)
>- keinerlei Lebensversicherungen (ich habe mal eine gekündigt, Mann, was habe ich mich da geärgert - ich zahle denen nichts zu ihren Palästen und Kostenschleudern, um mir dann noch Freches anzuhören, wenn ich mal was will - nee, nix von mir)
>- überhaupt keine Obligationen oder gar Staatspapiere (bevor ich Staatspapiere kaufen würde, würde ich das Geld lieber grandios verprassen und durchbringen, dann weiß man wenigstens, wohin es geflossen ist (wohin man selbst nämlich wollte), und man hatte was davon, kurzzeitig jedenfalls - ich betrachte den Erwerb von Staatsoblis als geradezu unsittlich und vorschubleistend für die Schuldenkrise, die uns hintenherum wieder treffen wird
>- statt dessen abbezahltes Wohneigentum mit größerem Umschwung
>- Goldmünzen physisch
>- ein paar Unzen Gold und Silber im Metallkonto bei der Bank
>- Cash
>- Callgeld, sofort verfügbar, Zins zwar mies, so um 2%, aber absolut beweglich
>- Investitionen in maximale Unabhängigkeit, wie Photovoltaik, Solarkollektoren, Wärmepumpe, etc.
>Klar, das ist die absolute Außenseitermeinung, aber zur Abrundung gehören halt auch mal krasse Meinungen (nicht zur Nachahmung empfohlen).
>Ketzerisch-antiquierte Grüße vom Baldur
>P.S.: ich muß noch was dazusagen: ich habe etliche Bilderrahmen an der Wand mit alten Geldscheinen, Inflationsgeld, aber auch"normales", alles über die Wupper gegangen.
>Meine Erbtante hatte einen ganzen Schuhkarton voller Geld, das Nicht-Inflationsgeld hatte wohl einen Wert von mehr als einer Million.
>Klar, alles den Bach runter.
>Beginnend so um 1880 bis 1948. Ois futsch, woast scho. Obi ganga is. Wech is gewn.
>Das prägt.
>Was Wert behielt, waren ein paar Kunstgegenstände (nicht viel, aber immerhin), ein altes Mauser-Jagdgewehr aus den 30ern, die paar Gold-und Silbermünzen, die man achtsam verbarg, und ein paar alte Bücher, aber die auch erst später als Sammlerstücke. In der schlechten Zeit waren die auch nix wert.
>Das wichtigste: die Verwandten wohnten während der Kriegs-, Not- und Hungerzeit am Land, hatten also zu essen, bekamen keine Bomben aufs Bett, und kamen ganz gut durch.
>Als die Amis kamen, schossen deren Tiefflieger zwar auf spielende Kinder, wie rabiate Unmenschen auf Karnickel und Spatzen, aber mit Glück gab es einen Holzstoß, hinter den man flüchten konnte.
>Wer in der Stadt wohnte, wie mein Vater, hatte für eine Familie pro Woche mit Glück einen Eimer Kartoffeln - und sonst nix. Halt, doch, Kohldampf natürlich jede Menge, und das gratis. Und Yankee-Bomben aufs Dach satt und kräftig.
>Dachpappe über der ausgebombten Wohnung, geheizt wurde mit Dachbalken aus Trümmerhäusern, ein paar frische Semmeln waren ein Festschmaus sonder gleichen.
>Ganz auf der Oldy-Schiene sollte man daran denken, ob man nicht einen ländlichen Lebensmittelpunkt als Zukunftsinvestition mit Geldwert aufbauen sollte.
>Denn - nichts gewisses weiß man nicht.
>Gruß nochmals vom ketzerischen Baldur
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Baldur der Ketzer
11.10.2000, 00:05
@ Lemmy
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Re: Strategie zwischen Crash und Nicht-Crash? Mein Senf dazu: |
Hallo, Lemmy,
dottore hat es schon öfters erwähnt, daß sich in einem Crash wohl niemand absolut besser stellen kann als kurz vorher es bestand.
Verlieren werden also alle.
Worauf es ankommt, ist, relativ zu anderen besser dazustehen, also vergleichsweise weniger einzubüßen. Meinetwegen, der Einäugige unter Geblendeten zu bleiben.
Zahlen am Kontoauszug sind ja auch nur fiktiv, sie beruhigen, man braucht sie, aber im Zweifel zählt das, was nicht von Geldwerten abhängig ist.
Wissen und Bildung, wenn Du beruflich umsatteln willst.
Gute Gesundheit, ordentlich sanierte Zähne, auch das sind Investitionen in einen gesunden Körper, durchaus geldwert darstellbar.
Kinder, denen man das beste mit auf den Weg gegeben hat.
Sachen (nicht"Sachwerte", die sind imaginär), die unabdingbar sind, wenn man sie mal braucht: ohne Taschenlampe, und wenn es eine um 5,99 vom Aldi ist, geht bei einer Autopanne nachts in der Prärie nichts mehr, auch, wenn Du 120 Mios am Konto hast - die Bank ist zu und weit weg, zu blöd, nicht mal ne Funzel hat man, so eine Schei......
Also, Holz und Kachelofen sind emotional UND wertkonservierend sinnvoll.
Ich denke, Du weißt, worauf ich hinauswill.
Ich werde jetzt alle Versicherungen kündigen, bei Auto nur noch Haftpflicht, keinen Rechtschutz mehr, Krankenversicherung nur noch die Pflicht-Holzklasse, den rest lieber selber zahlen (bin DKV-verarschtes Opfer"Was, Sie waren beim Arzt und wollen das bezahlt haben? Nee, das war alles nicht notwendig, versichert ist nur die medizinisch notwenige Heilbehandlung"- ich überlege immer noch, gegen die eine Strafanzeige rauszulassen, weil ich erfahren habe, daß die Regulierer offenbar Gutachter an der Seite haben, die alles rausschmeißen, was sie für möglich halten, und die dann am Gewinn der"geprellten" Summen beteiligt werden).
Ansonsten: ein Crash trifft alle, man kann sich nur relativ besserstellen, relativ weniger Federn lassen müssen als andere.
ist doch auch was. Oder?
Gruß vom Baldur
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Oldy
11.10.2000, 02:04
@ Baldur der Ketzer
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Re: Strategie zwischen Crash und Nicht-Crash? Mein Senf dazu: |
Hallo Baldur und Lemmy
Es würde zu viel Raum benötigen, um meine Strategie
hier zu zeigen. Meinen Senf dazu zu geben, wie ihr sagt,
aber ich habe für den Y2K etwas dazu auf meiner Webseite
geschrieben, welches sehr gut anwendbar ist und die
Oldystrategie welche Baldur erwähnte recht gut erklärt.
Ihr findet es bei http://www.sunshinecable.com/~eisehan/
Auf Seite German Beiträge 29 und 30. Beitrag 28 solltet ihr
vielleicht auch lesen.(Gold 3000 Dollar pro Unze) Aber nie
vergessen, daß auch Gold im Ernstfall nur das wert ist was
man dafür bekommt.Ich erlebte Zeiten,wo man für einen
Golddukaten gerade ein Pfund Butter bekam und verkaufte
1952 billige Schweizer Uhren (geschmuggelt natürlich) für
ihren dreifachen Wert gegen Goldmünzen. Den Leuten dort (in
Jugoslawien) waren neue Uhren lieber als ihr Gold. Geld
nahm ich nur so viel als ich dort verbrauchte.
Reich bin ich dabei nicht gewurden. Außer der Finanzierung
des Urlaubs schaute nicht viel mehr heraus. Mein einzig
wirklicher Gewinn war etwas ganz anderes. Ich lernte dort
ein junges Mädchen kennen, die ich zwei Abende zum Tanzen
ausführte, bei meiner nächsten Fahrt mit zwei Eheringen
überraschte und die mir dann 3 Kinder und 47 glückliche
Jahre schenkte. Doch genug davon, sonst kommen ihm die
Tränen dem Oldy
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