-->Das Brandgefährliche US-Schmierentheater
Überzeugungstäter und nützliche Idioten
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„Es ist weit schwerer, sich von anderen nicht beherrschen zu lassen, als andere zu beherrschen.“
François Duc de La Rochefoucauld,
französischer Schriftsteller und Politiker ( 1613-1680)
Erneut fiel mir bei den Medien-Reaktionen auf die Rede von Collin  Powell im Sicherheitsrat auf, wie leicht doch Journalisten hinters Licht zu führen sind, oder der Faszination der Macht erliegen. Von einer rhetorischen Meisterleistung des US-Außenministers war da die Rede und von einer beeindruckenden Inszenierung durch die eingeblendeten Gespräche, Fotos und Grafiken.
Auf mich wirkte dagegen das Ganze wie ein Schmierentheater mit einem Hauptdarsteller, der seine mangelnde Glaubwürdigkeit durch aufgesetzt wirkende Mimik und aggressive Rhetorik zu überspielen suchte.
Mir graute bei der Vorstellung, dass Leute im Sicherheitsrat über Krieg und Frieden, über Leben oder Tod von Hunderdtausenden von Menschen zu entscheiden haben, denen man die Angst vor dem großen Bruder einerseits und der eigenen Wählerschaft zuhause andererseits deutlich ansah.
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Geradezu widerlich fand ich vor allem den Auftritt der spanischen Außenministerin Ana Palacio, die sich vor Beginn der Sitzung demonstrativ von Powell umarmen ließ. Politisch ist diese Umarmung längst vollzogen. Das konnte man daran sehen, dass der spanische Regierungschef Aznar neben dem englischen Einpeitscher, dem frettchengesichtigen Blair zu den Drahtziehern der Resolution jener acht Staaten zählte, die sich voll auf die Seite Amerikas schlugen.
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Bei dieser Unterwerfungsaktion stellte eine merkwürdige Allianz heraus: Das Zusammenspiel von ehemals faschistischen und noch kürzlich kommunistisch beherrschten Staaten. Die Erben Mussolinis in Italien, Frankos in Spanien und Salazars in Portugal neben den einstigen Anhängern der bolschewistischen Tyrannei!
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Es ist atemberaubend, zu sehen, wie die polnischen Exkommunisten, Staatspräsident Kwasniewski und Regierungschef Miller, wie ihr ungarischer Kollege Medgyessy die Kurve vom kommunistischen Funktionär zum Speichellecker des amerikanischen Kapitalismus geschafft haben.
In Bezug auf Medgyessy fällt mir immer ein zugegebenermaßen böses und auf die Mehrheit der Ungarn nicht zutreffendes Sprichwort ein: „Ein Ungar geht als zweiter in eine Drehtür hinein und kommt als erster wieder raus!“
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Jetzt zeigt sich auch, dass die deutsche Zustimmung zur Osterweiterung der EU ein fundamentaler Fehler war. Die unmittelbar nach der Powell-Rede und wie auf Kommando erfolgte Solidarisierung mit den Amerikanern durch weitere ehemalige Ostblocksaaten führt zu einer Stärkung des amerikanischen Einflusses zu Lasten von Kerneuropa. Jetzt wuchert in Europa der Spaltpilz.
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„divide et impera" - teile und herrsche!
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Eines muss man den Bushleuten im Hinblick auf die Solidarisierungskampagne lassen: Sie haben ihre Lehren aus der Geschichte der vorangegangenen Weltreiche, des römischen, wie des englischen, studiert, und die dort geübte Praxis des Teilens und Herrschens übernommen. Die Frage ist, ob auch die Völker daraus ihre Lehren gezogen haben und nicht mehr willens sind, sich für Kapital -und Ã-linteressen wie Lämmer auf die Schlachtbank führen zu lassen.
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Zu denen, die die geschichtlichen Lektionen nicht begriffen haben, gehört ein Mann wie der Präsident der „Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände“ (BDA), Dieter Hundt.
In einem offenen in der Süddeutschen Zeitung abgedruckten Brief, versuchte er die weltweit von Papst Johannes II. angeführte Friedensbewegung als Versammlung von weltfremden „Gutmenschen“ darzustellen.
Er bediente sich dabei wie die Pflügers, Schäubles, Teltschiks, Rühles und besonders des amerikahörigsten aller bisherigen Generäle der Bundeswehr, Naumann, des Hinweises auf das „verbrecherische Hitler-Deutschland“. Aber gerade ein Mann der Industrie sollte bei solchen Vergleichen vorsichtig sein, schließlich hatten Großindustrie und Banken einen nicht unerheblichen Anteil an der Machtergreifung der Nationalsozialisten.
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Arbeitgeberpräsident Hundt - für Amerika
Papst Johannes Paul II. - für den Frieden
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Dankbar wofür?
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Gerade aus Kreisen der CDU hört man immer jenes Argument, das in Amerika jetzt ständig  hervorgeholt wird:
Die undankbaren Deutschen!
Da wird hüben wie drüben besonders die Berliner Luftbrücke erwähnt. Ich kann ja die Gefühle der Berliner durchaus nachvollziehen, die sich dankbar der amerikanischen Hilfe erinnern, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass den Amerikanern es in erster Linie darum gegangen war, Berlin als Stützpunkt inmitten des sowjetischen Umfeldes zu erhalten, gewissermaßen als Pfeil im Fell des russischen Bären.
Und soll ich dankbar dafür sein, was amerikanische Bomber und Tiefflieger in Dresden und anderen deutschen Städten angerichtet haben? Mich überfällt immer blanke Wut, wenn ich aus amerikanischem Munde höre, wie rücksichtslos der irakische Diktator mit Greisen und Kindern umginge. Das stimmt weitgehend! Aber die Nachkommen jener amerikanischen Tieflieger, die sich einen Sport daraus machten, auf Kinder bei ihrem Weg von der Schule nach Hause zu schießen, wären gut beraten, an das Sprichwort denken: Wer selbst im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.
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Wir Deutschen waren in Amerika nur so lange wohl gelitten, als wir uns als brave und gefügige Schüler aufführten. Jetzt, da wir in der Irak-Frage begründeten Widerspruch wagen, sind wir über Nacht die „Bösen“ geworden, die der Kriegstreiber Nr. 1, Rumsfeld, in die Reihe der aufsässigen und deswegen geächteten Staaten wie Cuba und Lybien stellt.
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Absurd oder denkbar?
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In dieser Situation, bei der durch die Amerikaner angestrebten weltweiten Isolierung von Bundeskanzler Schröder, erinnere ich mich eines Vorganges, der damals in die absurde Welt Kafkas verwiesen worden war.
Am 9. November 1999 hatte der Rechtsanwalt Horst Mahler einen Brief an seinen damaligen Freund und juristischen Helfer, Gerhard Schröder, ins Internet gestellt, worin er ihn aufforderte, in die Emigration zu gehen und von dort aus den Kampf gegen die amerikanische Unterdrückung zu führen.
Dieser Brief schlug in der deutschen Pressewelt hohe Wellen. Mahlers Aufforderung führte beispielsweise in der „Süddeutschen Zeitung“ zu kontroversen Auseinandersetzungen. Einig aber waren sich die deutschen Pressegewaltigen nur darin, dass man Schröder vor solchen Freunden schützen müsse. Damals galt er ja noch als „Medienkanzler“. Schröder liebt die Macht wohl zu sehr, als dass er sich ernsthaft mit Emigrationsgedanken beschäftigen würde, und wenn, dann dürfte er ein friedlich, bukolisches Leben in der Toskana einem politischen Widerstand vorziehen. Aber es gibt’s nichts, was es nicht gibt. Also, wer weiß, wer weiß?
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Übrigens, in der Frage der Emigration tät´ sich der einstige Schröder-Freund Lafontaine weit leichter. Für ihn wär´s von Saarbrücken aus nur ein Katzensprung nach Frankreich.
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Die Trennschärfe
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Die linken „Gutmenschen“ sind ratlos. Da haben es doch die sogenannten „Rechtsextremisten“ tatsächlich gewagt, in ihre Domäne der Friedenserhaltung einzubrechen und sich am schärfsten gegen die amerikanischen Kriegsvorbereitungen zu wenden. Das darf nicht sein!
Und so führen sich einige Linke wie bockige Kinder auf, denen man das Spielzeug weggenommen hat. Der grüne Vordenker Ralf Fücks ging als erster in die Bütt, beschwor die längst staubig gewordene Abgrenzung, und sandte vom Rhein aus Mahnungen in die Politwelt.
Als Chef der Heinrich Böll-Stiftung rief er zu einem Appell auf:“ Wir müssen auf Trennschärfe achten“ forderte er. Und weiter schrieb er, wie es sich gehört, natürlich in der „taz“ über den intellektuellen Rechtsextremismus:“ Die ´irritierend´ bekannten Töne von rechts müssten zu einer ´Selbstreflektionder eigenen Argumente´ führen.
Bei allem Engagement für den Frieden dürften Linke nicht ´antiamerikanische Klischees´ vertreten. Das sollte man den Rechten überlassen. Denen gehe es nicht um Pazifismus. ´Die USA verkörpern alles, was den Rechten ein Gräuel ist, nämlich Einwanderung und kulturellen Pluralismus.“
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Na also: So sind nicht wenige der grünen „Gutmenschen“. In Berlin und anderswo springen sie bei Wahlkämpfen als Löwen ab und landen nachher in Washington als Bettvorleger. Aber die Masche zieht nicht mehr, die Aussagen von rechts als „dumpfe Töne“ abzuqualifizieren, die gleichen von links als friedliche Glockentöne zu rühmen.
von Franz Schönhuber
auf Seite 8, in der NZ
<ul> ~ da stehts</ul>
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-->Ausschnitt, gleicher Autor:
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weit schärfer ging der ukrainische Dichter, einst Stellvertretender Vorsitzender der Demokratischen Partei der Ukraine, Dimitrio Pavlischko, mit Europa um:
„ Europa, die alte Hure, versteckt ihr verräterisches Gesicht hinter einem Schleier.“
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Wer vertritt Europa?
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Antwort: Von Ausnahmen abgesehen gewiss nicht die herrschende politische Klasse. Es ist das Volk, das überall von Rom, über Athen, Berlin, Paris, London bis Madrid millionenfach auf die Straßen ging. Auf diese Menschen treffen die Verdikte von Buchanan und Pavlischko nicht, oder nur bedingt zu.
Den erwähnten Schleier tragen jene Politiker/Innen, die angesichts einer drohenden Weltkatastrophe läppische parteipolitische Scharmützel vom Zaun brechen und sich in widerlicher Selbstgefälligkeit üben. Ich spreche von den Vertretern der CDU/CSU und der FDP. Und hier insbesondere von Angela Merkel, Wolfgang Schäuble und Friedbert Pflüger.
Was das Volk denkt, interessiert sie kaum, das Wohlwollen Amerikas wieder zu gewinnen, ist ihr Ziel. Ich habe mir in der Christiansen-Runde von Sonntag, dem 16. Februar das mehrfach in Großaufnahme gezeigte Gesicht Schäubles angesehen. Es war erschreckend.
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Der Mann ist mit sich und der Welt zutiefst zerfallen. So sehr man sein tragisches Schicksal bedauern und den Spruch: „Hütet Euch vor den Gezeichneten“ als inhuman zurückweisen muss; das Leben meiner Kinder und Enkel möchte ich diesem verbitterten Mann nicht anvertrauen.
Aber kann man infolge seines Schicksals für Schäuble noch Verständnis aufbringen, für die Pastorentochter Merkel und den Herrn Pflüger jedoch nicht. Und schon gleich gar nicht für einen Horst Teltschik, dem Veranstalter der Münchner Sicherheitskonferenz.
Horst Teltschik - einer der eifrigsten Strippenzieher für die Amerikaner in Deutschland.
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Jetzt hat er die Maske eines Biedermannes und eines ehrlichen Maklers im Kampf gegen den internationalen Terrorismus endgültig fallen lassen: Laut Meldung der „Financial Times Deutschland“ vom 18.02. 2003 soll er nach Brancheninformationen das Deutschlandbüro des US-Konzerns Boeing in Berlin leiten. Der ehemalige Berater von Helmut Kohl soll die Kontakte von Boeing verbessern. Am Rande bemerkt: Das Rüstungsgeschäft gehört zur Haupteinnahmequelle des Konzerns. Wer wird der nächste Lobbyist in amerikanischen Diensten sein? Vielleicht Friedbert Pflüger? Er müsste nicht erst eingearbeitet werden.
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sauber, sog i....sogar ariel-sauber, meint der Baldur und grüßt
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