--> ~ Die Einzelhandelsumsätze in Deutschland sind im Januar überraschend stark angestiegen, saisonbereinigt
um 3,3% gg. Vm., nach einem Rückgang um 1,7% im Vormonat. Umsatzzuwächse waren in allen
wichtigen Teilbereichen zu beobachten. Besonders deutlich konnte der Einzelhandel mit Möbeln zulegen,
der real um 9% gg. Vm. anstieg, der stärkste monatliche Zuwachs seit Jahren. Vor dem Hintergrund der
anhaltend schwachen Binnenkonjunktur ist allerdings in den kommenden Monaten mit einer schlechteren
Umsatzentwicklung zu rechnen. Bereits im Januar waren die Autoverkäufe, die in der engen Umsatzabgrenzung
nicht berücksichtigt werden, ein Belastungsfaktor. Zusammen mit Verkäufen von Autos und an
Tankstellen sind die Einzelhandelsumsätze (in weiter Abgrenzung) nur um gut 2% gg. Vm. angestiegen.
~ Das französische Verbrauchervertrauen ist im Februar auf das niedrigste Niveau seit Mai 1997 gefallen.
Der Index fiel um 4 Punkte auf -26. Vermutlich haben die weiterhin bestehenden geopolitischen Unsicherheiten
und die ansteigende Arbeitslosigkeit in Frankreich die Stimmung der Verbraucher getrübt. Besonders
die Erwartungen der Konsumenten haben sich deutlich verschlechtert (der entsprechende Index fiel von -30
auf -41 Punkte). Darüber hinaus befürchten die Haushalte eine deutliche Verschlechterung am Arbeitsmarkt.
Der Erwartungsindex für die Arbeitslosigkeit (der nicht im o.g. Verbrauchervertrauensindex berücksichtigt
ist) stieg auf 81 Punkte, der höchste Stand seit der Rezession in 1993.
~ In der Eurozone ist im Januar die Arbeitslosenquote um 0,1%-Punkt auf 8,6% gestiegen. Die Einzelhandelsumsätze
sanken im Dezember um 1,1% gg. Vm. Beide Zahlen waren nicht überraschend, angesichts
der Tatsache, dass bereits aus einer ganzen Reihe von EWU-Ländern nationale Zahlen vorlagen.
~ Ein Sprecher der Schweizer Notenbank sagte gestern: “Der erneute Anstieg des Schweizer Franken ist
eine sehr unwillkommene Entwicklung für die Notenbank im derzeitigen ökonomischen Umfeld.” Eine ähnliche
Verlautbarung der Notenbank gab es kurz vor dem letzten Zinssenkungsschritt im Juli 2002. Damals
sagte Notenbank Präsident Roth in einem unangemeldeten Interview, dass die Notenbank die Wechselkursentwicklung
sehr sorgfältig beobachte. Am nächsten Tag senkte die Notenbank dann die Zinsen um 50
Bp. Die gestrige Äußerung klang recht ähnlich und könnte erneut eine Vorwarnung für einen bevorstehenden
Zinsschritt sein, sollte die EZB diese Woche die Zinsen senken.
~ Die schwedischen Einzelhandelsumsätze fielen im Januar mit 0,4% gg. Vormonat (4,4% gg. Vj.) besser
aus als erwartet. Der Markt war von einem gegenüber Vormonat unveränderten Wert ausgegangen,
da die Erhöhung lokaler Steuern sowie der Elektrizitätspreise zu Jahresbeginn die Haushaltsbudgets
belastet hatten. Dass die Einzelhandelsumsätze trotzdem angestiegen sind, unterstreicht die anhaltende
Robustheit des privaten Konsums in Schweden.
~ Nach den Worten des Chefs der Bank von England erhöht der jüngste Kursrückgang
des Pfunds zum Euro die Chancen für einen Beitritt Großbritanniens
zur Europäischen Währungsunion.
~ Den geopolitischen Risiken zum Trotz hat die kanadische Zentralbank gestern unerwartet ihren Leitzins
(Tagesgeldsatz) um 25 Bp. auf 3,00% angehoben. Die Bank erklärte diesen Zinsschritt mit der bereits seit
einigen Monate über dem Zielband von 1-3% liegenden Inflationsrate sowie dem günstigen Wirtschaftsausblick.
Darüber hinaus kündigte die Bank an, den monetären Stimulus sukzessive weiter verringern zu wollen,
wobei das Tempo allerdings von einer ganzen Reihe an internen und externen Faktoren abhinge.
~ Der Kursrückgang des US-Dollars bereitet US-Finanzminister John Snow keine
Sorgen. Es gebe keine ungewöhnlichen oder gar alarmierenden Bewegungen.
Ein Sprecher des US-Finanzministeriums versicherte wenig später, dass sich die
Haltung Snows zum Dollar nicht geändert habe. Snow trete weiterhin für einen
starken Dollar ein.
~ Nach Meinung des Fed-Präsidenten von San Francisco, Robert Perry, gebe es
angesichts niedriger Inflationsraten und dem weiter nachlassenden Inflationsdruck
Spielraum für eine weitere Leitzinssenkung in den USA.
~ Nach Einschätzung von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld kann der Irak
selbst dann Massenvernichtungswaffen herstellen, wenn UNO-Waffeninspekteure
im Land sind.
~ Die japanische Notenbank hat ihre Geldpolitik erwartungsgemäß unverändert
gelassen. Gleichzeitig bekräftigt die Bank von Japan ihre Bereitschaft, mit Blick
auf das am 31. März zu Ende gehende Fiskaljahr ausreichend Liquidität zur
Verfügung stellen zu wollen.
~ Finanzminister Shiokawa hat sich für Interventionen am Devisenmarkt ausgesprochen.
„Wir müssen handeln, um jede plötzliche Bewegung am Devisenmarkt
zu korrigieren“.
~ Die australische Volkswirtschaft ist im vierten Quartal 2002 im Jahresvergleich
um 3,0% und gegenüber dem Vorquartal um real 0,4% gewachsen.
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