- ELLI -
11.03.2003, 11:44 |
Ein Schlag gegen die Stütze Thread gesperrt |
-->Ein Schlag gegen die Stütze
Die Bundesregierung will offenbar die maximale Be-
zugsdauer des Arbeitslosengeldes deutlich verkürzen.
Statt derzeit 32 Monate solle es künftig nur noch
18 oder sogar nur 12 Monate gezahlt werden, berich-
tet die Tageszeitung Die Welt (Dienstag) unter Beru-
fung auf Regierungskreise. Die Regierung erhoffe sich
davon mittelfristig niedrigere Beiträge zur Arbeitslosen-
versicherung.
http://www.sueddeutsche.de/
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Pulpo
11.03.2003, 12:39
@ - ELLI -
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Re: Ein Schlag gegen die Stütze |
-->Hallo,
ich dachte bisher immer, dass es Arbeitslosengeld sowieso nur max. 12 Monate gibt und danach Arbeitslosenhilfe...?
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Euklid
11.03.2003, 12:45
@ Pulpo
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Re: Ein Schlag gegen die Stütze |
-->>Hallo,
>ich dachte bisher immer, dass es Arbeitslosengeld sowieso nur max. 12 Monate gibt und danach Arbeitslosenhilfe...?
Die älteren Arbeitnehmer die 40 Jahre lang dicke Beiträge bezahlt haben werden jetzt quasi enteignet.
Eine Generation wurde bei vollen Bezügen jubelnd mit 55 in Rente geschickt.
10 Jahre später zwackte man ein bißschen ab und überbrückte mit 36 Monaten Arbeitslosengeld die Zeit bis zur Rente.
5 Jahre später schlägt man zu und schickt sie nach einem Jahr anschließend in die Sozialhilfe
Weitere 5 Jahre später wird der Renteneintritt auf 67 Jahre erhöht.
Weitere 2 Jahre später gibts Kürzungen der Rente weil man so doof war bis 67 Jahre zu arbeiten.
Und ein Jahr später gibts gar nix mehr weil der Staat wohl pleite ist.
So oder ähnlich wird das wohl laufen.
Immer neue Partialbankrotterklärungen.
Gruß EUKLID
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dottore
11.03.2003, 12:50
@ Pulpo
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Re: Max. 32 Monate (owT) |
-->
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nasdaq
11.03.2003, 13:23
@ Euklid
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in diesem Falle haben haben die"Alten" mal recht! |
-->Beispiele in der eigenen Familie hat vermutlich jeder genug.
Ein 51 jähriger Schlosser arbeitet seit 35 Jahren und hat mal so ganz nebenbei 150.000 € in die Arbeitslosenkasse einbezahlt. Mit seinem ersparten in Höhe von ebenfalls ca. 150.000 € ließen sich dann mal so eben 15-20 Jahre überbrücken.
Der Staat macht daraus 1500 € Arbeitslosengeld X 12 Monate = 18.000 €
Eine ENTEIGNUNG um sage und schreibe 88 %!
Nur damit ein paar Jusos zwischen ihren Gelegenheitsjobs über die Runden gebracht werden können. Auch von dieser Sorte haben die meisten ja einen in der Familie.
Vor der Arbeitslosenhilfe kann der"faule" Schlosser ja dann erstmal sein erspartes aufbrauchen...
Damit relativiert sich die Aussage, dass die"Alten" auf Kosten der jungen leben ganz gewaltig. Nein es sind nicht die Arbeiter und Unternehmer mit denen etwas nicht stimmt es sind die Blutsauger des Staatssektors!
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Euklid
11.03.2003, 13:37
@ nasdaq
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Re: in diesem Falle haben haben die"Alten" mal recht! |
-->Beginnend mit den 70er Jahren hatten wir in der Bauwirtschaft am laufenden Band neue Arbeitsämter aus dem Boden zu stampfen.
Hübsche Dinger mußten das werden aber nicht zweckmäßig.
Wer will denn schon wissen wo die ganze Kohle hingekommen ist?
Die unglaublichen Immobilien für das Hundertaussende Heer an Verwaltungspersonal auf dem Arbeitsamt.
Ich kenne jemanden im Ort der es fertig brachte sage und schreibe 7 Jahre mit Ausbildungsförderung zu verbringen.
Geholfen hat es natürlich nichts,denn wo nichts ist kann auch nichts festgemacht werden.
Das waren weit mehr als hundertausend Deutschmark.
Normalerweise müßte man nach dieser bezahlten Freizeit ja Professor sein;-)
Dafür wurden sogar noch Rentenversicherungsanteile bezahlt.
Das Arbeitsamt ist die letzte Institution die man bräuchte.
Das ganze könnte alles viel billiger von den gleichen Leuten gemacht werden die bei der Kommune die Sozialhilfeempfänger betreuen.
Bei mir gäbs Pauschalsätze je Kopf und fertig.
Streng gestaffelt mit jedem Monat 5% weniger bis runter auf die Sozialhilfe.
Bei der Kommune kann auch das Schwarzarbeiten besser kontrolliert werden als
durch das Arbeitsamt.
Gruß EUKLID
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Palstek
11.03.2003, 13:56
@ nasdaq
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in diesem Falle haben haben die"Alten" mal recht! / Frage nasdaq |
-->>Beispiele in der eigenen Familie hat vermutlich jeder genug.
>Ein 51 jähriger Schlosser arbeitet seit 35 Jahren und hat mal so ganz nebenbei 150.000 € in die Arbeitslosenkasse einbezahlt.
Wie kommst Du auf 150.000 Euro????
vereinfacht auf die Schnelle:
Macht 357 Euro Beitrag pro Monat bei 35 Jahren.
Bei derzeit 3,25% Arbeitnehmeranteil macht das ein Bruttomonatseinkommen
von ca. 10.980 Euro.
Kann ja wohl nicht sein!?!?
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Euklid
11.03.2003, 13:58
@ Palstek
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Re: in diesem Falle haben haben die"Alten" mal recht! / Frage nasdaq |
-->>>Beispiele in der eigenen Familie hat vermutlich jeder genug.
>>Ein 51 jähriger Schlosser arbeitet seit 35 Jahren und hat mal so ganz nebenbei 150.000 € in die Arbeitslosenkasse einbezahlt.
>Wie kommst Du auf 150.000 Euro????
>vereinfacht auf die Schnelle:
>Macht 357 Euro Beitrag pro Monat bei 35 Jahren.
>Bei derzeit 3,25% Arbeitnehmeranteil macht das ein Bruttomonatseinkommen
>von ca. 10.980 Euro.
>Kann ja wohl nicht sein!?!?
Ein Jahr hat doch 12 Monate oder?-))))
Gruß EUKLID
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Euklid
11.03.2003, 14:10
@ Palstek
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Re: in diesem Falle haben haben die"Alten" mal recht! / Frage nasdaq |
-->Nur den Arbeitnehmeranteil zu rechnen ist natürlich völlig falsch.
Du mußt mir denjenigen Arbeitgeber zeigen der die Hälfte aus seinem Geld dazu legt;-)
Selbstverständlich muß der Arbeitnehmer diese erarbeiten.
Normalerweise 310 Euro mal 12 mal ergibt 3720 Euro pro Jahr.
Bei 40 Jahren sind das schon locker 145000 Euro ohne jegliche Verzinsung.
Bei 40 Jahren und 5% Verzinsung wären das in Privathand mal ganz laue 1 Million Euro.
Hoffentlich fällt jetzt nicht jemand die Klappe runter aber so ist das korrekt gerechnet.
Wer geschickt ist macht daraus schon nach der ersten halben Million Euro in früheren Jahren durch steuerliche Mitnahmeeffekte noch mal ne ganze million dazu.
Also daraus 2 Millonen Euro über die 40 Jahre Beitragszeit rauszuholen würde dem Finanzberater noch nicht mal eine Prämie sichern,denn das wäre Anlegerlatein;-)
Gruß EUKLID
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rodex
11.03.2003, 14:21
@ nasdaq
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Re: in diesem Falle haben haben die"Alten" mal recht! |
-->>Eine ENTEIGNUNG um sage und schreibe 88 %!
Ja, es ist einfach unglaublich. Ich fahre mittlerweile seit 10 Jahren unfallfrei. Was ich in der Zeit alles an meine Unfallversicherung gezahlt habe. Gestern habe ich angerufen, ob ich mir das angesparte Kapital auszahlen lassen kann, und die meinten, sie hätten gar nichts angespart! Die haben mich um 100% enteignet, die Schweine!
Rodex
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Palstek
11.03.2003, 14:25
@ Euklid
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Re: in diesem Falle haben haben die"Alten" mal recht |
-->Ok ok, um Peanuts zanke ich mich ja gar nicht [img][/img]
>Normalerweise 310 Euro mal 12 mal ergibt 3720 Euro pro Jahr.
Auch das ergibt noch einen Bruttomonatslohn von ca. 4.770 Euro.
Ganz schön viel!
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nasdaq
11.03.2003, 16:09
@ Palstek
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um das Rätsel aufzulösen |
-->>Wie kommst Du auf 150.000 Euro????
Bruttolohn: 2500 €
AG+AN Beitrag = 162,5 € X 12 = 1950 € X 35 = 68250 € + Zinsen (die muss ich miteinberechnen, denn prinzipiell ist es ja ähnlich wie eine Kapitallebensversicherung) habe dann für 35 Jahre den Betrag einfach grob verdoppelt, was natürlich viel zu wenig ist aber soll nur mal so als kleines Beispiel dienen.
Habe mir bei der Ausrechnung der Zahlen keine große Mühe gemacht. Aber so ganz daneben liege ich in jedem Fall nicht. Wenn man bedenkt, dass die Sozialversicherungen auch noch jede Menge Steuern erhalten und damit zusätzlich belasten.
In jedem Fall würde eine reine Privatversicherung, die nur die reine Zahlung des Arbeitslosengeldes sicherstellt viel besser funktionieren.
Statt mit 60% der Kohle unsinnige Arbeitsförderungsprogramme zu finanzieren.
Von heute auf morgen könnten die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung halbiert werden. Aber daran möchte ich mich jetzt nicht länger aufhalten, denn das weis mittlerweile schon jeder:-)
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Sascha
13.03.2003, 02:05
@ nasdaq
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Re: in diesem Falle haben haben die"Alten" mal recht! / Schlagwort:"Jobben" |
--> Hi nasdaq!
<font color="#FF0000">LEIDER</font> muß ich dir hier sogar Recht geben."Leider" deshalb weil ich ja selbst erst 22 bin. Aber es ist schon so, daß mehr und mehr junge Menschen das sogenannte"Jobben" betreiben. Ich habe prinzipiell nichts dagegen. Immerhin arbeiten die Menschen. Nur in dem Moment in dem absichtlich nur gejobbt wird und dann wieder ein paar Monate aufs Arbeitsamt gegangen wird um Kohle abzuholen kann ich es auch nicht mehr befürworten. Es wird aber wirklich oft gemacht.
Wenn jemand arbeitslos wird und diese Zeit mal mit einem Tankstellenjob oder Bedienjob in einem Café oder was es da alles für Jobs zum"Überbrücken" gibt sagt niemand was. Nur viele wollen keine Ausbildung machen und wollen gar keine Festanstellung und jobben mal hier und mal da und dann geht's zwischendurch immer mal zum Arbeitsamt. Das sollte man teilweise unterbinden.
Ich fragte mich früher immer wie es eigentlich funktioniert und wie sich viele Leute mit diesem"mal hier mal da jobben" über Wasser halten können. Heute weiß ich wie das funktioniert. Die Leute haben oft vier oder fünf Einkommensquellen die sich teilweise zeitlich überschneiden oder abwechseln. Die erste ist der Job an der Tankstelle oder sonstwo selbst bei dem man ein paar Euros verdient. Dann zahlen die Eltern den jungen Leuts oft noch einen Zuschuss von 200 bis 300 Euro, dann kommt das Arbeitsamt das die arbeitslose Zeit mal da und mal hier überbrückt, dann wird oft einfach schwarz kassiert und dann gibt es oft noch einen Lebenspartner oder eine Lebenspartnerin die das gleiche macht (dadurch kann man sich vieles sparen da man nur einmal Miete zahlt, nur eine Wohnungseinrichtung braucht usw.) oder einen richtigen Beruf mit fester Anstellung ausübt.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
13.03.2003, 02:09
@ Euklid
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Arbeitgeber-Anteil |
--> Ich würde den Arbeitgeber-Anteil ebenfalls hinzurechnen denn wie du sagst muß dieser den Anteil auch erwirtschaften und legt diese Kosten im Endeffekt auf die Preise um. Die dadurch erhöhten Preise trägt"am Ende der Kette" wieder der Verbraucher und zahlt somit auch diesen Teil gewissermaßen selbst"
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
13.03.2003, 02:14
@ - ELLI -
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Re: Ein Schlag gegen die Stütze / Problem wird nicht an der Wurzel angepackt |
--> Ein m.E. falscher Ansatz der Regierung. Ich will nicht bestreiten, daß dadurch der Druck auf die Arbeitslosen gewissermaßen wächst was die Suche nach einem neuen Job angeht. Aber es behebt das Problem nicht an der Wurzel nämlich das zuwenige Arbeitsplätze da sind. Durch diese"krassen" Maßnahmen erhöht man nur weiter den Wettbewerb unter den Arbeitslosen. Diese müssen dann statt 50 eher 100 Bewerbungen im Durschnitt schreiben um noch einen Job zu bekommen.
Sie sollten lieber mal woanders einsparen als bei denen die in den meisten Fällen noch arbeitswillig sind obwohl Arbeiten im Vergleich zur Sozialhilfe manchmal prinzipiell nicht mehr Geld bringt.
Viele Grüße
Sascha
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