vladtepes
11.03.2003, 22:18 |
Heute"Zinsanpassung" meiner Hausbank - jetzt nur noch 10,25% ;-) Thread gesperrt |
-->meine Hausbank die 1822direkt, die Frankfurter Sparkasse, teilte mir heute mit, dass sie ihre Zinsen zum 15.03.03 wie folgt anpassen wird:
- girokonto: 0,50% p.a.
- cashkonto classic: 1,50% p.a.
- cashkonto für onliner: 2,00% p.a.
der zinssatz für dispositionskredite senken sie feundlicherweise auch gleich auf von 10,50% auf 10,25%!!!!!!!!!
|
Emerald
11.03.2003, 22:30
@ vladtepes
|
Wie steht es jetzt eigentlich ganz genau im Koran? |
-->und erst hier: 48h-Call-Geld für Gross-Beträge ab CHF 1 Mio.:
man kann es kaum hinschreiben::::::: 0,10 % p.a.
Minimal-Spesen bei Eröffnung des Call-Geld-Kontos: CHF 500.00
PISA-Rechnung wie lange müssen CHF 1 Mio. verzinst werden bis ich die nur
die Bank-Spesen bezahlen kann.
Ich habe heute abend gerade gepostet, dass Zins-Einkünfte ADE sind.
Scherzenshalber sage ich mir: jetzt haben wir bereits die muslimischen
Bank-Gesetze eingeführt: 0,00 Zins wie es im Koran steht. Hoppla:
Koran gilt nur für den Kunden - nicht für die Bank!
Emerald.
|
vladtepes
11.03.2003, 22:33
@ Emerald
|
Re: Wie steht es jetzt eigentlich ganz genau im Koran? |
-->>und erst hier: 48h-Call-Geld für Gross-Beträge ab CHF 1 Mio.:
>man kann es kaum hinschreiben::::::: 0,10 % p.a.
>Minimal-Spesen bei Eröffnung des Call-Geld-Kontos: CHF 500.00
>PISA-Rechnung wie lange müssen CHF 1 Mio. verzinst werden bis ich die nur
>die Bank-Spesen bezahlen kann.
>Ich habe heute abend gerade gepostet, dass Zins-Einkünfte ADE sind.
>
>Scherzenshalber sage ich mir: jetzt haben wir bereits die muslimischen
>Bank-Gesetze eingeführt: 0,00 Zins wie es im Koran steht. Hoppla:
>Koran gilt nur für den Kunden - nicht für die Bank!
>
>Emerald.
historisch tiefe zinsen, also rein in aktien.
ist ja bald so weit im dax...!!!
|
SchlauFuchs
12.03.2003, 00:39
@ vladtepes
|
Re: Wie steht es jetzt eigentlich ganz genau im Koran? Kurze Erklärung |
-->Was hat es mit dem Zinsverbot im erhabenen Koran auf sich?
Der an 7 Stellen im Koran vorkommende riba, der in der traditionellen Literatur als Zins übersetzt wird, bedeutet seinem Wortsinn nach einen Überschuß auf ein Kapital. Wenn wir die anderen Vorkommen im Koran, die sich mit ungerechtfertigtem Gewinn, mit Gewinn, der keinen Gegenwert in Arbeit besitzt, beurteilen, könnten wir riba als eine Art des Zuwachses bewerten, der keinen Arbeitsgegenwert in einer Ware, in Geld oder in einem Vermögen besitzt. Feststeht, daß nur eine Dimension von riba Zins ist. Jede Art von Zuwachs, dem keine Arbeit entspricht, ist riba. In diesem Falle ist Zins, wie es riba wäre, unstatthaft. Jeder Begriff von Zins, der anders gesagt auch im Sinne von"Rente" gebraucht wird, entspricht allerdings nicht riba. So wie der Begriff Zins riba bedeuten kann, gibt es auch Vorgänge, an die mit dem Wort Zins gedacht wird, bei denen es sich nicht um riba handelt. In heutigen Wirtschaftssystemen insbesondere unter den Bankzinsen keinerlei Unterschied zu machen, nur auf die Wörterbuchentsprechung zu schauen und sie als riba zu kennzeichnen, wird dem Koran nicht gerecht. Angesichts von Inflation und Geldwertverlust können die Gewinnanteile, die Banken und ähnliche Organisationen unter dem Namen Zins ausgeben, nicht jederzeit unter den Begriff riba gefaßt werden. Denn es handelt sich hier nicht um einen ungerechten und unvernünftigen Zuwachs, sondern im wesentlichen darum, das Geld eines Sparers vor Wertverlust zu schützen. Dies als riba zu bezeichnen, im Namen der Verhinderung eines ungerechtfertigten Gewinns dem Koran eine ungerechte Wertverkürzung aufzurechnen, ist eine Sünde so groß wie riba selbst. (Ã-ztürk, Yasar Nuri, Der Islam, wie er im Koran steht, Istanbul 1993, S. 450 f.)
Islamische Banken machen ihre Geldanleger gerne juristisch zu Teilhabern, sie investieren dann in"Projekte" und werden mit"Gewinnbeteilungen" oder einem"Risikozuschlag" - beides vom Koran nicht verboten - entgolten. Damit kein Zins fließt.
<ul> ~ Quelle</ul>
|
dottore
12.03.2003, 10:27
@ SchlauFuchs
|
Re: Ist riba richtig erklärt? |
-->Hi SchlauFuchs,
schönen Dank fürs Reinstellen. IMHO stellt sich riba als etwas ganz anderes dar, nämlich als eine Strafzahlung bei nicht termingerechter Erfüllung eines Kaufvertrages, weshalb auch im Koran der Zusammenhang mit erlaubten Kaufgeschäften und unerlaubtem riba hergestellt ist: Der säumige Erfüller soll nicht bestraft werden. Er hat sein Säumen, da dieses in Allahs Hand lag, nicht selbst zu vertreten - es ist halt Schicksal, für das er nicht kann.
Dieser Säumniszuschlag (eben riba) war, so jedenfalls die Literatur, in den orientalischen Gegenden gang und gäbe. Eine Religion, die alles in die Hand Allahs legt, muss den Säumniszuschlag als nicht dem Allmacht Gottes entsprechend deklarieren.
Wie hätte es auch sonst gehen sollen?
Es gab in diesen Gesellschaften kaum eine immobile Sicherheit, die für einen Kredit (und damit dann für einen vor Vereinbarung des Kredits kontrahierten Zins) hätte dienen können. Vieh usw. lässt sich aus naheliegenden Gründen nicht beleihen. Ein Geld-(d.h. Münz)-Kredit) ist kaum vorstellbar, da eben die Besicherung fehlt. Hätte jemand Münzgeld benötigt, hätte er etwas verkaufen können (Eigentum). Hätte er kein Eigentum gehabt, hätte ihm niemand kreditiert. Auf welche Sicherheit hin?
Auch gibt es die Deutung"Riba = Verdoppelung". Auch dies war altorientalischer Usus: Bei nicht termingerechter Erfüllung war die vereinbarte Leistung zu verdoppeln. Dieses musst eine Religion wie der Islam verbieten, da die Nichtleistung eben ein von Allah gewolltes Schicksal war. Riba musste demnach Allah lästern (seinen Ratschluss in Frage stellen) und so war es in der Logik des Islams, riba eben zu verbieten.
Mit dem"Zins", so wie wir ihn heute verstehen, hat das nichts zu tun. Außerdem wird er geschickt ausgehebelt, ähnlich übrigens wie bei den Juden, sehr informativ dazu die Studien von Katz, die ich gerade nicht zur Hand habe.
Schönen Gruß!
|