R.Deutsch
12.03.2003, 11:26 |
Der Goldbullenmarkt:-) Thread gesperrt |
-->Kurzfasung:
Die Fed (Greenspan, Bernanke) hat klar erklärt, dass man auch beim Zinssatz null nicht machtlos ist (auf Verschuldungsbereitschaft angewiesen ist). Die Fed kann alles mit frisch gedruckten Dollar (Monopolygeld) direkt ankaufen. (Aktien, Immobilien, Gold etc.). Klarer kann man wohl kaum mitteilen, dass der Dollar wertlos wird. Das Szenario dürfte also 1921-23 in Deutschland ähnlich sein (Hyperinflation). Die Menschen haben damals auch lange nicht gemerkt, dass es sich gar nicht um Preissteigerungen handelte, sondern das Geld (GZ) wertlos wurde.
The Gold Bull Market
Towards the end of last year the Fed confirmed that it would increase the supply of dollars by whatever extent was necessary to cause prices to rise. At the time that Fed representatives Greenspan and Bernanke made this promise the US$ had already been trending lower and the US$ gold price trending higher for 2 years, but having the Fed spell-out its intention to devalue the dollar should have been a wake-up call to the markets. In particular, it should have been a wake-up call to those who perceive deflation to be a clear and present danger. Those who expect deflation to occur in the US over the next 2 years must think Greenspan and Bernanke were lying when they promised to do whatever it took to de-value the dollar or they must not understand the power the Fed possesses in the field of currency creation.
If the Fed stuck to its traditional modus operandi and simply adjusted bank reserves in order to maintain a short-term interest rate (the Fed Funds Rate) at some arbitrary target level, then under certain conditions Greenspan and Co. would not be able to facilitate an increase in the supply of money. This is because they would necessarily be relying on individuals and corporations borrowing more money into existence in response to the lower short-term rates. But, if people were already 'tapped out' or returns on investment were very low then even a zero percent interest rate might not prompt significant new borrowing. The Fed's power is not, however, limited to the targeting of short-term interest rates. In order to increase the supply of money the Fed could, if it chose to do so, purchase private assets such as stocks, corporate bonds and real estate using newly-printed dollars. So, the question isn't whether the Fed has the power to inflate, the question is whether it will choose to inflate and by how much. Fortunately we don't need to guess the answer to this question because the Fed has already given us the answer. We can therefore be very confident that the price of gold is going much higher over the next few years and just concern ourselves with the path it is going to take to get from where it is now to that much higher price.
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Theo Stuss
12.03.2003, 12:24
@ R.Deutsch
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Re: Nettogeld ins System durch Plafondieren bei der Hereinnahme von Realwerten |
-->So meint es doch auch Dottore, oder?
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Diogenes
12.03.2003, 12:44
@ R.Deutsch
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Nee, Papierbär ;-) |
-->>Kurzfasung:
>Die Fed (Greenspan, Bernanke) hat klar erklärt, dass man auch beim Zinssatz null nicht machtlos ist (auf Verschuldungsbereitschaft angewiesen ist). Die Fed kann alles mit frisch gedruckten Dollar (Monopolygeld) direkt ankaufen. (Aktien, Immobilien, Gold etc.). Klarer kann man wohl kaum mitteilen, dass der Dollar wertlos wird. Das Szenario dürfte also 1921-23 in Deutschland ähnlich sein (Hyperinflation). Die Menschen haben damals auch lange nicht gemerkt, dass es sich gar nicht um Preissteigerungen handelte, sondern das Geld (GZ) wertlos wurde.
Hi Reinhard,
Die Hyperinfla lief damals grob (läuft eigentlich immer) in 3 Phasen ab:
1) Die"Geldmenge" wuchs schneller als die Preise stiegen. Das deswegen, weil die Leute darauf warteten, daß die Preise wieder fielen, sie halten das Papiergeld. (Erwartung von Deflation)
Das könnte die Phase sein, in der wir uns jetzt befinden, siehe offizielles Gerede von Deflation (=Inflationserwartungen dämpfen), bei gleichzeitiger drastischer ausweitung der Geldmenge.
2) Die Infla beschleunigt sich. Die Leute haben langsam zu kapieren begonnen, daß die Preise nicht wieder zurückkommen werden und begannen daher zu kaufen. Die Preisentwicklung holte auf zur Geldmengenausweitung und begann schließlich diese zu überholen.
3) Der Absturz in die Hyperinfla. Angesichts der ständig steigenden Preise wollte niemand mehr Geld halten. Die Preise stiegen von da ab schneller, als die Geldmenge. Ganz egal, vieviel man druckte, der Geldwert verfiel noch schneller. Deswegen herrschte trotz Hyperinfla Geldmangel, was wiederum zu rufen nach mehr Geld veranlasste. Bis dann die Währung auslief.
Die Moral von der Geschicht: Geld hat nicht nur eine Angebotsseite sondern auch eine Nachfrageseite. Das wird von den Deflationisten gerne übersehen.
Es hängt alles davon ab, wielange und wieviel Geld die Leute halten wollen (=Nachfrage nach Geld). Alles eine Vertrauensfrage. Bricht die Nachfrage nach dem Papier zusammen, ist es einerlei ob die Geldmenge kontrahiert oder nicht.
Gruß
Diogenes
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R.Deutsch
12.03.2003, 13:48
@ Diogenes
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Danke Diogenes |
-->klare und präzise Beschreibung des Sachverhaltes, denke ich.
Lese gerade das Buch: Verkehrte Welt von Martin H.Geyer ISBN 3-525-35791-5 Das Buch beschreibt die Situation in München 1914-1924 Es lief genauso ab, wie Du es beschreibst. In 21/22 fanden heftige Auseinandersetzungen statt, über Lohnerhöhung und Preisstop. Es wurden Mieterstreiks und Konsumentenstreiks organisiert, die Händler blieben auf Ware sitzen und organisierten Ausverkäufe. Hausbesitzer versuchten ihre Häuser zu verkaufen. Das Ganze wurde als Schieber, - Wucher- und Preisphänomen begriffen und die Leute hielten ihr Geld zurück, in der Hoffnung auf fallende Preise. Erst so ab Mitte 1923 fing man an zu begreifen, dass es sich um ein Geldphänomen handelte und nun wollte jeder das Geld so schnell wie möglich wieder los werden. Die zugrunde liegende Geldmengenausweitung wurde zunächst nicht erkannt.
Gruß
R
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R.Deutsch
12.03.2003, 13:52
@ R.Deutsch
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Übrigens 1922 hat Gesell sein Buch veröffentlicht.... |
-->in dem er sich über die Geldzurückhaltung (Hortung) beklagt!!!
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Diogenes
12.03.2003, 14:31
@ R.Deutsch
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Re: Übrigens 1922 hat Gesell sein Buch veröffentlicht.... |
-->>in dem er sich über die Geldzurückhaltung (Hortung) beklagt!!!
Das wußte ich nicht, ein echter Treppenwitz *ggg*.
Man müßte jedem das Große Verdienstkreuz geben, der sich abrackert und dann das Papier unter der Madratze vergammeln läßt. Andererseits unterstützt er damit auch die Ausweitung des Staatssektors, also besser keinen Orden, statt dessen ab ins Büßereck?
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Fürst Luschi
12.03.2003, 14:40
@ Diogenes
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Re: Nee, Papierbär ;-) |
-->>>Kurzfasung:
>>Die Fed (Greenspan, Bernanke) hat klar erklärt, dass man auch beim Zinssatz null nicht machtlos ist (auf Verschuldungsbereitschaft angewiesen ist). Die Fed kann alles mit frisch gedruckten Dollar (Monopolygeld) direkt ankaufen. (Aktien, Immobilien, Gold etc.). Klarer kann man wohl kaum mitteilen, dass der Dollar wertlos wird. Das Szenario dürfte also 1921-23 in Deutschland ähnlich sein (Hyperinflation). Die Menschen haben damals auch lange nicht gemerkt, dass es sich gar nicht um Preissteigerungen handelte, sondern das Geld (GZ) wertlos wurde.
>Hi Reinhard,
>Die Hyperinfla lief damals grob (läuft eigentlich immer) in 3 Phasen ab:
>1) Die"Geldmenge" wuchs schneller als die Preise stiegen. Das deswegen, weil die Leute darauf warteten, daß die Preise wieder fielen, sie halten das Papiergeld. (Erwartung von Deflation)
Was eine schneller wachsende Geldmenge mit den Preisen zu tun hat, muss wohl dein Geheimnis bleiben.
Wenn sie Papiergeld halten, dann doch wohl wegen einer erwarteten Bankenkrise und nicht wegen erwarteter fallender Preisen.
Die Leute halten sich doch nicht mit dem Konsum zurück, weil sie sinkende Preise erwarten, sondern weil ihnen immer mehr die Muffe geht wenn sie den Briefkasten aufmachen in dem schon die nächste Rechnung lauert. Was ich in Zunkunft als Einzahlungen zu erwarten habe, bestimmt doch meine jetzigen Ausgaben. Oder zeig mir doch mal den Konkursanwalt der heute auf kleinerem Fuss lebt als vor 5 Jahren. Bei seinen Klienten isses andersrum - etwa weil sie auf fallende Preise warten?
>Das könnte die Phase sein, in der wir uns jetzt befinden, siehe offizielles Gerede von Deflation (=Inflationserwartungen dämpfen), bei gleichzeitiger drastischer ausweitung der Geldmenge.
>2) Die Infla beschleunigt sich. Die Leute haben langsam zu kapieren begonnen, daß die Preise nicht wieder zurückkommen werden und begannen daher zu kaufen. Die Preisentwicklung holte auf zur Geldmengenausweitung und begann schließlich diese zu überholen.
du und deine mystische Logik.
>3) Der Absturz in die Hyperinfla. Angesichts der ständig steigenden Preise wollte niemand mehr Geld halten. Die Preise stiegen von da ab schneller, als die Geldmenge. Ganz egal, vieviel man druckte, der Geldwert verfiel noch schneller. Deswegen herrschte trotz Hyperinfla Geldmangel, was wiederum zu rufen nach mehr Geld veranlasste. Bis dann die Währung auslief.
>Die Moral von der Geschicht: Geld hat nicht nur eine Angebotsseite sondern auch eine Nachfrageseite. Das wird von den Deflationisten gerne übersehen.
>Es hängt alles davon ab, wielange und wieviel Geld die Leute halten wollen (=Nachfrage nach Geld). Alles eine Vertrauensfrage. Bricht die Nachfrage nach dem Papier zusammen, ist es einerlei ob die Geldmenge kontrahiert oder nicht.
>Gruß
>Diogenes
Papiergeld ist ein Anteilsschein an einem Eigentums-Pool. Der Bademeister ist Duisenberg - der als Treuhänder darüber wacht, dass alle Kreditverträge die dort mitschwimmen wollen, auch eingehalten werden können. Mit Papiergeld bist du Bruchteilseigentümer an diesem Pool. Wie gross oder klein der Pool ist(deine"Geldmenge"), ist doch völlig bedeutungslos - wenn die Qualität des Inhalts -also der Rechte - gleichbleibt. Der Inhalt besteht aus Rechten - zinstragende Titeln = Geldquellen. Wie sich der"Wert" des Pools verändert - hängt von der Höhe der Nettokreditaufnahme ab. Hier wird bestimmt wie stark die neuen Quellen sprudeln und damit auch welchen"Wert" die alten Quellen haben, an denen du über Papiergeld Miteigentümer bist.
Also die Preise haben nix mit der"Geldmenge" zu tun, sondern mit den neuen Quellen. Auch der Staat kann nicht unbegrenzt sprudeln lassen um die Infla aurechtzuerhalten. Auch Staatspapiere haben Kurse!
Es gibt nur ein mögliches Inflationsszenario, nämlich:
Wenn der grosse Arsch von Vater Staat am Himmel erscheint und anfängt direkt in den Pool zu kacken, dann hast du ganz schnell einen Anteilsschein an einer öffentlich-rechtlichen Kloake in der Hand. Beim Eurotz hat die Südschiene mit tier2 ja schon die Lizenz dafür in der Tasche. Bei Frankfurt und der EZB muss man sich immer einen riesigen virtuellen Südschienen-Arsch oben am Himmel mit dazudenken. Ob er irgendwann mal Durchfall hat?
Wir werden noch früh genug sehen, ob es was bringt zu inflationieren in einem weltwirtschaftlich deflationärem Umfeld. Einer macht es vor - und danach wissen wir dann genau ob es für die anderen danach auch nur noch denkbar ist, diesem Beispiel zu folgen.
Grüsse
FL
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R.Deutsch
12.03.2003, 14:48
@ Diogenes
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Sorry - stimmt nicht ganz |
-->die erste Ausgabe war von 1916. Aber 1922 wurde er erst so richtig bekannt und hat viele Vorträge gehalten und Eingaben gemacht. Die"Natürliche Wirtschaftsordnung" hat dann viele Nachauflagen erlebt.
Gruß
R
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