Euklid
17.03.2003, 19:20 |
Na dann bin ich mal gespannt Thread gesperrt |
-->Aus Brückenentwürfen der Fa.Polensky und Zöllner (existiert nicht mehr) in den 80er Jahren weiß ich daß am Euphrat und Tigris mit erheblicher Versumpfung zu rechnen ist.
Im Irak ist teilweise ein weißlicher Boden der aussieht wie Gips.
Setzt man ihn künstlich unter Wasser wird er wie ein Brei und kann sogar aufgrund seiner breiigen Konsistenz Panzer verschlucken;-)
Es wäre sicher keine schlechte Strategie schon vorzeitig unterirdische Wasserkanäle auslaufen zulassen die an strategisch wichtigen Punkten zur Versumpfung führen.
Ich glaube nicht an die schnellen Erfolge die hier suggeriert werden sollen.
Mindestens 8 Wochen so schätze ich dauert die Choose.
3 bis 4 Wochen nach Bagdad und ab dann gibt es Tote in Massen.Stalingrad läßt grüßen.Der Unterschied zu damals ist die Kälte gegen die Hitze.
In 4 bis 8 Wochen ist im Irak am Mittag nahe 40 Grad.
Keine guten Voraussetzungen um Tote zu beerdigen.Die Verwesung wird aufgrund der Hitze sehr schnell gehen.
Ich bin mal gespannt wie man mit der Presse umgeht und über die Reaktion der amerikanischen Bevölkerung wenn die ersten Särge in Richtung USA gehen.
Der Lauf der Dinge scheint trotz massivem Aufruf des Papstes weiter zu gehen.
Papa Bush hat kein Interesse an anderen Meinungen.
Gruß EUKLID
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Pulpo
17.03.2003, 19:41
@ Euklid
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Re: Na dann bin ich mal gespannt |
-->Naja, ich denke die Panzern werden wohl erst recht spaet in Bewegung gesetzt (Bodentruppen vielleicht massiv erst in der Neumondnacht am 1.4.). Vorher wird gebombt bis zum Gehtnichmehr, auf baldige Aufgabe Husseins gewartet und evtl. die Kurden losgeschickt.
Fraglich ist eher was nach dem 'Sieg' passiert. Tippe auf eine Art irakischen Vietcong (wie war das, ueber die Haelfte der Bevoelkerung ist unter 20? ideal!), der den Siegertruppen das Leben schwer machen wird. Von daher halte ich auch nichts von deutschen Wiederaufbauarbeiten. Ich wuerde als Wiederaufbauer jedenfalls keinen Fuss in das Land setzten, zu gross ist die Gefahr fuer einen Ami gehalten zu werden.
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Praxedis
17.03.2003, 20:10
@ Euklid
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...den Brezelfresser als Papa zu bezeichnen, Euklid, das hätte ich nicht... |
-->... von Dir gedacht.
Mag er zu seinen trinksüchtigen Gören gekommen sein wie die Maria zum Kinde, aber das Prädikat"Papa" hat DER, der jetzt bald tote arabische Kinder auf sein Gewissen gebrummt kommt, wahrlich nie und nimmer verdient!!! [img][/img]
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Zardoz
17.03.2003, 20:30
@ Euklid
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Die Runde der Stammtischkrieger... (owT) |
-->
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Tempranillo
17.03.2003, 20:42
@ Zardoz
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Re: Auch der Stammtisch gehört zum gesellschaftlichen Diskurs ;-))) (owT) |
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Euklid
17.03.2003, 21:00
@ Praxedis
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Re:...den Brezelfresser als Papa zu bezeichnen, Euklid, das hätte ich nicht... |
-->Der hat am Ende sowohl die Verantwortung s für die irakischen Opfer als auch für die amerikanischen jungen Soldaten zu verantworten die sinnlos verheizt werden.
Aber was spielt denn das für eine Rolle nachdem er noch nicht mal für seine Tochter (des öfteren Vollsuff) die Verantwortung hat tragen können.
Als er vor kurzem werbeträchtig in der Bomberjacke vor den Kadetten herstolzierte habe ich mir meinen Teil gedacht.
Mir sind die jungen Soldaten auf beiden Seiten nah die in einen Krieg geschickt werden der nur wirtschaftlichen Interessen dient.
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Gruß EUKLID
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Euklid
17.03.2003, 21:03
@ Zardoz
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Nicht alles was am Stamtisch fällt ist unbrauchbar;-)) |
-->Der ist fast genau so wichtig wie der Internationale Frühschoppen ;-)))
Gruß EUKLID
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Sascha
18.03.2003, 01:16
@ Zardoz
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Zu den Stammtischen mT |
-->Zu den Stammtischen möchte ich folgendes sagen:
Ich sehe es etwas differenzierter.
Edmund Stoiber:"Wer die Stammtische diffamiert der diffamiert die Bevölkerung"
Naja ganz so extrem wie Edmund Stoiber sehe ich es dann auch nicht.
Jedoch existiert in Deutschland oft das Problem mit den sog. Stammtischen. Ich will es mal kurz etwas aufdröseln. Die Stammtischkritiker haben sicher häufig recht, daß an Stammtischen oft Pauschalargumente durch die Luft fliegen ohne das die Stammtischler die genauen Hintergründe kennen.
1. Es gibt durchaus schlaue und wissende Stammtischler die mehr wissen als mancher Politiker und Fachmann und durchaus auch Hintergründe kennen. Das ist zwar nicht die Regel - die ist eher andersherum - aber es gibt diese Fälle. Außerdem bin ich so und so der Meinung, daß es bei vielen Dingen keine absolute Wahrheit in Form einer daraus resultierenden"wahren Meinung" gibt. Manche Dinge sind streitbar und jeder sieht manches anders auch aus eigenen, subjektiven Gesichtspunkten.
2. Oft kritisieren genau die Stammtischkritiker die Stammtischler ebenfalls in"Stammtischart". Soll heißen: Stammtischgener bzw. Stammtischkritiker werfen den Stammtischlern oft vor, daß dort (an den Stammtischen) oft pauschal und ohne Hintergrund(wissen) gebrüllt, gefordert und kritisiert wird. Auf der anderen Seite machen die Stammtischkritiker genau das gleiche wenn sie ohne Diskussion und pauschal die Stammtische niedermachen. Denn wie in Punkt 1 gesagt gibt es durchaus auch sehr intelligente und denkende Menschen an Stammtischen.
3. Die Stammtische sind auch eine Art Volksmeinung und Stimme des Volkes. Man kann natürlich schon sagen, daß das Volk oft in viele Dinge nicht eingeweiht ist oder teilweise das Insiderwissen fehlt. Jedoch ist es m.E. zu einfach den Stammtischdiskussionen jegliche Kompetenz und jegliches Wissen und sinnvolles Denken abzusprechen. Menschen die in Stammtischart diskutieren sind prinzipiell nicht weniger schlau als andere verstehen es aber häufig nicht so gut die Meinung klar gegliedert und sachlich darzulegen und beschreiben oft nur eine Seite und somit entweder fast nur die Nachteile oder die Vorteile die sie in gewissen Dingen sehen. Sie präsentieren häufig nur die Argumente DER Seite die ihrer eigenen Meinung - die sie sich selbst jedoch auch differenziert gebildet haben - entspricht.
Viele Grüße
Sascha
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Tempranillo
18.03.2003, 01:55
@ Sascha
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Re: Der Stammtisch als Gegenöffentlichkeit |
-->Hi Sascha,
in Deinem Posting möchte ich folgenden Punkt aufspießen, weil Du einen sehr interessanten, ich glaube sogar überhaupt den interessantesten Aspekt erwischt hast. Daran anknüpfend könnte man fast eine"Apologie des Stammtischs" entwickeln.
>3. Die Stammtische sind auch eine Art Volksmeinung und Stimme des Volkes.
Genau das ist es! Damit erfüllt der Stammtisch eine Aufgabe, die eigentlich von Politikern und Medien wahrgenommen werden sollte, der"Stimme des Volkes" Ausdruck zu verleihen, wenn denn Pressefreiheit etwas anderes sein soll, als die Freiheit einer Handvoll Zeitungsverleger und Medienunternehmer, ihre eigene, persönliche Meinung in millionenfacher Auflage zu verbreiten.
Indem der Stammtisch das artikuliert, was ansonsten als nicht gesellschaftsfähig, als politisch nicht korrekt, und wie dergleichen Diffamierungsvokabeln lauten, unterdrückt wird, erfüllt er die unschätzbare Rolle einer nicht zensierten Gegenöffentlichkeit. Wo, wenn nicht am Stammtisch, der Freimaurerloge des kleinen Mannes, sollte die breite Mehrheit der Arbeitnehmer ihre Interessen artikulieren, und im Dialog mit Gleichgesinnten und Andersdenkenden lernen, dass das eigene Interesse mindestens so berechtigt ist wie die Ansprüche der großen Politik oder des großen Kapitals?
Wo, wenn nicht am Stammtisch, sollten die ungeheuren Defizite der Medienlandschaft, ich erwähne nur die auf allen Fernsehkanälen laufende Kriegspropaganda, zumindest ansatzweise einen Ausgleich erhalten?
Wenn am Stammtisch nicht nur eimerweise Bier verschnorchelt wird, erfüllt er eine ähnliche Funktion wie auch das Elliott-Wellen-Board: Man merkt, es gibt noch andere Spinner, die ähnlich denken wie man selbst. So was muß man erst mal finden. Egal, ob in der Kneipe an der Ecke oder im Internet.
Tempranillo
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