Turon
18.03.2003, 13:21 |
Adolf Josef Bush Rede mit Kommentar (bzw. Richtigstellung) Thread gesperrt |
-->U S-Präsident George W. Bush hat dem irakischen Staatschef Saddam Hussein eine letzte Frist von 48 Stunden gegeben. Die Rede in einer Übersetzung der Nachrichtenagentur dpa im Wortlaut:
„Die Vereinigten Staaten von Amerika haben das souveräne Recht, Gewalt einzusetzen, um ihre nationale Sicherheit zu garantieren. Diese Pflicht fällt auf mich, den Oberbefehlshaber, durch den Eid, den ich geschworen habe, durch den Eid, den ich halten werde.“
Die USA hat das Recht vom Gott erhalten, jedem anzugreifen, der irgendwie
der amerikanischer Regierung zuwider kommt, indem er zum Beispiel gegen Auflagen
verstößt, derer Erfüllung praktisch gesehen - ein Wunder wäre.
Ein Nichts kann man nämlich nicht wegschaffen, weil es ja ein Nichts ist.
Wäre es eine gefährliche Waffe könnte man sie ja verschrotten, wie es nun mal
Saddam ganz klar gemacht hat.
Der amerikanische Präsident der zu einem Kriegsverbrecher a la Adolf Hitler mutiert, fühlt sich eigenem Eid verpflichtet. Wie süß. Er will es erfüllen.
Um es zu verdeutlichen: der amerikanische Oberstspinner fühlt sich verpflichtet
Bedrohung von außen abzuwenden. Er zwang Irak zur Abrüstung - aber da der Irak das Nichts nicht in der Lage war zu verschrotten, fordert jetzt Adolf Josef Jr. Bush, daß der Drahtzieher aller in Zukunft möglicher Attentate ins Exil geht,
und zwar binnen 48 Stunden. Irgendetwas stimmt hier nicht: Die Personalisierung der Bedrohung in der Person Saddam Hussein ist absolut lächerlich. Bush tut so, als Saddam allein, in der Lage wäre Amerika zu bedrohen, vergißt aber, daß bereits Bin Laden ein Exilterrorist Made in USA
ist, und dennoch angeblich in der Lage war den angeblich größten Terrorakt der Menschheitsgeschichte zu planen, auszuführen und dennoch zu fliehen.
Der gezähmte Diktator Saddam Hussein hat sämtliche Auflagen erfüllt. Basta.
Dafür muß er gehen.
Amerika ist damit eine Weltdiktatur geworden, gefährlicher als es jemals ein anderer Land zuvor gewesen ist.
„Eine breite Koalition bildet sich nun, um die gerechten Forderungen der Welt durchzusetzen.
Die breite Koalition ist das Wunschdenken von den Psychopathen Bush, sie besteht gerade mal aus
- USA und Amerikanern (die einen wollen den krieg um jeden Preis, die anderen
scheinen sich damit nicht zu beschäftigen;
- Spanien uns Spaniern (Spanien will den Krieg nicht nur der spanische
Präsident);
- England - genauer genommen unserer"Toni". Engländer so wie auch breite Teile
des englishen Parlaments wollen keinen Krieg, Blair tritt somit ebenfalls
gegen das Volk wie auch gegegn das Parlament an;
Das nennt man"breite Koalition". Ich und Millionen von Menschen sind dafür,
daß man Bush nach Den Haag verfrachtet, und rechtskräftig auf den elektrischen Stuhl setzt - das ist wesentlich breitere Koalition.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist seiner Verantwortung nicht gerecht worden, deshalb werden wir der unseren gerecht.“
Das Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist selbstverständlich seiner
Verantwortung nicht gerecht geworden. Niemand in den Vereinten Nationen hat
es gewagt, Bush bei Namen zu nennen, und sein Tun namentlich und geschichtlich zu vergleichen.
Das tue ich hiermit: nur Adolf Hitler wie auch Josef Stalin hat sich bisher
nie um irgendwelche Massenmeinungen gekümmert. Beide haben ihre Gegner gleich umgebracht, oder zur Zwangsarbeit gezwungen. Genau das selbe tut Bush mit der
ganzer Welt, außerhalb der"breiter Koalition" zwischen US-Regierung und zwei
äußerst schwachköpfigen Staatsführern.
„All die Jahrzehnte der Täuschungen und Grausamkeiten kommen zu ihrem Ende. Saddam Hussein und seine Söhne müssen den Irak binnen 48
Stunden verlassen. Sollten sie sich weigern, zieht dies einen militärischen Konflikt nach sich, der zu einem Zeitpunkt unserer Wahl beginnt.“
Saddam Hussein hat als Staatsschef nie eine Chance gehabt, Bush´s Forderungen zu erfüllen, da Bush niemals klar gesagt hat, was er über dem Irak weiß. Bush hat die ganze Zeit die Inspektoren und die UNO als lästige Pflicht
empfunden, Errungenschaften der friedlicher Bemühungen konterminiert und als nichtig dargestellt. Bush war nie an einer friedlicher Lösung interessiert.
Daß er überhaupt von irgendjemandem unterstützt ist, hängt wohl damit zusammen,
daß er erpresst, zwingt und mit Mord, Totschlag, Folter und Vergewaltigung droht.
Bush ist der einzig größte Bedrohung für die Welt, für seine demokratisch - freiheitliche Strukturen. Der Ausgang des Kreuzzuges ist schon am Anfang klar gewesen. George Bush will den dritten Weltkrieg auslösen. Wer diesem Dogma
zuwiderhandelt soll abrüsten und abhauen. Was in übrigen ebenfalls dem Bush
nicht paßt - Krieg macht er dennoch.
Bush sagte mal - er will einen Krieg gegen die Feinde unserer freiheitlicher Zivilisation, und Demokratie führen. Er sollte langsam erkennen, daß er sich selbt damit zum Täter und zum Opfer machen muß. Er dann hat er sein Eid erfüllt.
„Viele Iraker können mich heute Abend in einer Rundfunkübertragung übersetzt hören, und ich habe eine Botschaft für sie (...). In einem freien Irak wird es keine Aggressionskriege gegen seine Nachbarn mehr geben, keine Giftfabriken, keine Hinrichtungen von Dissidenten, keine Folterkammern und keine Vergewaltigungsräume. Der Tyrann wird bald verschwunden sein.“
Starke Worte von einem Mann, der es möglich machte, daß Farbige in Florida
die aus irgendeinem Grund vorbestraft waren, nicht wählen durften. Eine Frage
bleibt dennoch offen! Hat man die Irakis nur ein einziges mal gefragt ob sie
wählen können, ob sie"frei unter Bush" oder"frei unter Saddam" sein wollen?
Die Antwort lautet nein. Darauf kommt es nämlich gar nicht erst an.
Ebenfalls ist die Ansprache Bush bereits jetzt eine Verarschung der Bürger weltweit. Er verspricht dem Irak Freiheit, unter Führung USA, die keinen Angriffskrieg gegen Nachbarländer führt. Ich erinnere mich: Bush sprach von weiteren 60 Schurkenstaaten, die Zbigniew Brzezinski verniedlicht als Chaosland
bezeichnet hat.
„Es ist zu spät für Saddam Hussein, an der Macht zu bleiben. Für das irakische Militär ist es noch nicht zu spät, ehrenhaft zu handeln und das Land zu schützen, indem es die Koalitionstruppen friedlich hineinläßt (...).
Genauer genommen: für Saddam war es zu spät an der Macht zu bleiben, als er
Staatschef wurde. Er wurde mit amerikanischer Hilfe Staatschef und sollte ein US-Wasall werden. Er hat sich geweigert. Das irakische Militär dagegen, soll
sich wohl gleich ergeben - und sog. Koalitionstruppen (welche Koalitionstruppen meint der Bush eigentlich? die halbe Million US-Armee die paar Tausend Engländer
und 200 polnische Soldaten (wobei die doch nur deswegen da sind, weil die Verlegung der amerikanischer Stützpunkte nach Polen gewißermaßen Arbeitsplätze schafft?
Und alle irakischen Militärs und Beamte sollten bei dieser Warnung genau hinhören. Bei jedem Konflikt wird Ihr Schicksal von Ihren Handlungen abhängen. Zerstören Sie keine Ã-lquellen (...).
Um dieses Erdöl geht es nämlich bei diesem Konflikt wirklich.
Befolgen Sie keinen Befehl zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen irgendjemanden, auch nicht gegen das irakische Volk.“
Was es nicht gibt, kann nicht eingesetzt werden.
„Kriegsverbrechen werden verfolgt werden. Kriegsverbrecher werden bestraft. Und es ist keine Entschuldigung zu sagen, „ich habe nur Befehle befolgt“.“
Sehr richtig Bush - das gilt auch für Dich.
„Aus Verzweiflung könnten er (Saddam) und Terroristengruppen versuchen, terroristische Operationen gegen das amerikanische Volk und unsere Freunde zu verüben. Diese Angriffe sind nicht unausweichlich. Sie sind allerdings möglich. Und diese Tatsache untermauert die Gründe dafür, warum wir nicht unter der Drohung einer Erpressung leben können. Die terroristische Bedrohung Amerikas und der Welt wird in dem Augenblick verringert sein, in dem Saddam Hussein entwaffnet ist.“
Dass diese Terrorakte kommen werden, bin ich mir sicher - wir lernen jetzt gerade, wie man Terror zum Zwecke der Angriffskriegrechtfertigung gebraucht.
Es wird auch nicht ausbleiben, selbst wenn sich alle Extremisten in den Staatszentren versammelt wurden, um zu zeigen, daß sie keine Terroranschläge
verüben wollen. Der Terrorakt ist nämlich anonym - und das kann jeder verüben.
„Die Sache des Friedens zwingt alle freien Nationen dazu, neue und unbestreitbare Realitäten anzuerkennen. Im 20. Jahrhundert haben einige sich dafür entschieden, mörderische Diktatoren zu beschwichtigen, und ließen es zu, dass deren Drohungen zu Völkermord und globalem Krieg wachsen konnten. In diesem Jahrhundert, in dem böse Männer chemischen, biologischen und nuklearen Terror planen, kann eine Beschwichtigungspolitik zu einer Zerstörung führen, wie sie auf dieser Erde niemals zuvor gesehen wurde.
Es bleibt nur die gute Frage, woher die Diktatoren die Technik herhatten.
Und da sind wir ja selbst wesentlich eher daran schuld als sie selbst. Amerika zog Kriesenherden auf und fabrizierte Konfliktpotentiale. Alle dagegen, haben die"Abwehrtechnik ABC geliefert".
Terroristen und Terrorstaaten enthüllen diese Drohungen nicht mit angemessener Frist, in förmlichen Erklärungen - und solchen Feinden zu antworten, nachdem sie zugeschlagen haben, ist keine Selbstverteidigung, es ist Selbstmord. Die Sicherheit der Welt erfordert es, Saddam Hussein jetzt abzurüsten. Indem wir (Irak) die gerechten Forderungen der Welt aufzwingen, werden wir auch den tiefsten Verpflichtungen unseres Landes gerecht. Anders als Saddam Hussein glauben wir, dass das irakische Volk die menschliche Freiheit verdient und ihrer fähig ist. Und wenn der Diktator abgetreten ist, kann es ein Beispiel setzen für den ganzen Nahen Osten als ein vitales, friedliches und sich selbst regierendes Land. Die USA werden mit anderen Ländern daran arbeiten, Freiheit und Frieden in der Region voranzubringen. Unser Ziel wird nicht über
Nacht erreicht werden, aber es ist mit der Zeit möglich.“
Bush sprach von der Stunde der Wahrheit. Die meisten Menschen auf dieser
haben aber eigene Uhr und Wahrheit spüren sie eigentlich intuitiv - sie verweigern sich dieser Wahrheit nur - weil sie weit weg ist, oder weil es sich opportunistisch rechnet.
Das personalisierte Symbol aller Arschkriecher - die CDU Chefin - die keinen Namen verdient, kann das in ganz persönlicher Stunde der Wahrheit bestimmt auch noch unter Beweis stellen.
Die Stunde der Wahrheit hat geschlagen.
[u]Mir persönlich gefällt diese vermeintliche"Wahrheit" überhaupt nicht.
Ich wünsche uns allen viele, viele Bomben - die uns von dem Leid erlöst,
auf Lügen zu hören und uns zwingt perfekter Dilletantismusdiktatur zu dienen.
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Ein polnischer Offizier, der mir berichtet hat, daß er bereits im Jahre 1993
mit Amerikanern den Truppenabzug aus Deutschland vorbereitet hat, (Versorgungsplanung) sagte mir - früher habe ich Amerikaner gemocht. Jetzt mag ich sie auch - im Fernsehen. Zum Glück sind Rückführungskosten aus Polen
nach USA etwas günstiger. Und so habe ich die Hoffnung, daß sie schon bald
uns in Frieden lassen. Genau derselbe Offizier wurde beauftragt, sämtliches
noch verbleibenes Material über den Rüstungsstand der russischer Armee zu sammeln und den Amerikanern zu übergeben. Selbst Tagesversorgung der russischer
Soldaten soll sie interessieren.
Einer der neuer amerikanischer Stützpunkte befindet sich 120 km von der deutscher Grenze entfernt. Hier waren atomare Sprengköpfe der Russen
im Zeiten des kalten Krieges stationiert. Wer genau wissen will, wo sich der
eine Stützpunkt befinden wird: Miroslawiec - (etwa 20 km von Walcz (ehemals Deutschkrone)). Auf dem Militärflughafen ist mehr los, als in Warschau
bei der Fluglinie LOT - drum herum gibt es eine Sperrzone. (Breite etwa 10km).
MfG Gruß an die amerikanische Voll"patrioten".
Turon
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stocksorcerer
18.03.2003, 13:31
@ Turon
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Jetzt versuche ich´s mal in Kürze auf den Punkt zu bringen ;-) |
-->Bush hat bloß knapp zwei Jahre dafür gebraucht, wogegen sich Amerika ein knappes Jahrhundert recht erfolgreich gewappnet hat.... nämlich für alle Welt erkennbar werden zu lassen, wer auf dieser Erde DER IMPERIALIST ist und sich ohne Bedenken nimmt, was er will.
winkääää
stocksorcerer
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Euklid
18.03.2003, 14:18
@ Turon
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Re: Adolf Josef Bush Rede mit Kommentar (bzw. Richtigstellung) |
-->Hallo Turon
noch ist es nicht lange her als die Polen den eisernen Vorhang als erste gesprengt haben.
Dies war wohl die Grundlage der Wiedervereinigung der Deutschen.
Eine Ironie der Geschichte daß sich Polen jetzt gleich wieder anstatt russischer Gefolgschaft nun in amerikanische Gefolgschaft geben muß.
Scheinbar ein nahtloser Übergang und den Polen scheint man die gerade erst genossene Freiheit wieder wegzunehmen.
Die Freude über das europäische Haus ist scheinbar ausgeträumt.
Zumindest dann wenn Polen die amerikanischen Truppen zulassen muß.
Warum das so ist kann ich nicht nachvollziehen.
Die Amerikaner suchen scheinbar Länder in denen man die freigewordenen Truppen gegen Kohle stationieren kann.
Gruß EUKLID
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Miesespeter
18.03.2003, 14:28
@ stocksorcerer
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Re: Jetzt versuche ich´s mal in Kürze auf den Punkt zu bringen ;-) |
-->>Bush hat bloß knapp zwei Jahre dafür gebraucht, wogegen sich Amerika ein knappes Jahrhundert recht erfolgreich gewappnet hat.... nämlich für alle Welt erkennbar werden zu lassen, wer auf dieser Erde DER IMPERIALIST ist und sich ohne Bedenken nimmt, was er will.
In Deutschland ist die Volksmeinung doch mittlerweile genauso emotional gleichgeschaltet wie in Amerika, nur andersherum.
Im Irak geht es weder um Demokratie, noch vorrangig um das Oel, sondern um die Kontrolle im 21.Jahrhundert. In einem Jahrhundert, in dem durch technologische Entwicklung Distanzen unbedeutend geworden sind und die Schlagkraft Einzelner waechst, will die USA keine radikal von ihren Strukturen abweichende, unkontrollierbare Regimes mehr zulassen. Nationale Souveraenitaet gibt es heutzutage nicht mehr, das ist ein Fakt, und jede Nation hat nach gewissen Regeln zu spielen, und einen guten Teil dieser Regeln legen eben heute die USA fest. Das ist mir allemal lieber als dass Sadam Hussein, oder Breschnejew, oder Pol Pot, oder Stalin oder Hitler die bestimmenden Faktoren sind, allesamt Gegner der USA (gewesen).
Dass es heute weniger nationale Spielraeume gibt als zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist bedauerlich. Aber Weltpolitik wird nicht von der Kirchenkanzel gemacht und wurde es auch nie.
Eine islamische Revolution in arabischen Laendern wird es auf Sicht nicht geben. Die USA haben sich entschlossen, dies bereits im Ansatz zu verhindern und selbst die Kontrolle ueber diese geostrategisch wichtige Region zu uebernehmen. Dies ist fuer liberale Geister schwer zu schlucken, aber man sollte wenigstens sich bemuehen, die Bedeutung rational zu analysieren, und nicht ausschliesslich moralisch.
Der moralische Zeigefinger aus Europa wirkt immer noch befremdlich, hat doch Europa innerhalb der letzen 100 Jahre deutlich mehr Diktaturen hervorgebracht als die USA. Und auch jetzt sitzen sie wieder mit Saddam, Russland und China in einem Boot.
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Turon
18.03.2003, 14:29
@ Euklid
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Keine Sorge Euklid |
-->Uns muß man wirklich konsequent präventiv erledigen, damit wir
in unserem Lande nichts zu sagen haben - es gab schon drei Besatzungsmächte
im Lande die über 123 Jahre es geschafft haben das Volk weder zu germanisieren,
noch zu russifizieren - und diesmal wird es auch nicht klappen.
Die Deutschen und die Russen sind immerhin noch sichtbar gewesen - die Amis machen ja alles aus der Luft. ;) Wir haben die russische Besatzung überlebt,
und das jämmerliche Dasein versaut - und mit den Amis werden wir es genauso
machen.
Zu Not scheißen wir in den BigMäc rein, und falls sich irgendjemand beschwert, daß es ihm nicht schmeckt, sagen wir denen, daß haben wir Euch
extra aus Amerika einfliegen lassen.
Keine Sorge! Polen ohne Besatzung? Kaum überlebensfähig!
Du kennst bestimmt noch nicht die"verbotenen Lieder" die Kinder in Warschau
den deutschen Soldaten gesungen haben - während der Besatzung.
Manchmal ist es gut, daß polnisch eine recht schwere Sprache ist. ;)
Gruß.
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JLL
18.03.2003, 14:33
@ Miesespeter
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Re: Danke, wie wohltuend, mal eine andere Meinung zu lesen.:-) (owT) |
-->
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Rene
18.03.2003, 14:36
@ Turon
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Hier |
-->Miroslawiec - (etwa 20 km von Walcz (ehemals Deutschkrone))
Sind 30 km -;)
kenne ich mich aus. Meine Lieblingstrechke in die Masuren.
Da ist man im letzten Jahr Herbst mit seinem Zivilfahrzeug unter den Ami Hummers richtig aufgefallen.
Gruss
Rene
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Turon
18.03.2003, 14:38
@ Miesespeter
|
Wirklich!? |
-->Zitat:
.....und jede Nation hat nach gewissen Regeln zu spielen, und einen guten Teil dieser Regeln legen eben heute die USA fest. Das ist mir allemal lieber als dass Sadam Hussein, oder Breschnejew, oder Pol Pot, oder Stalin oder Hitler die bestimmenden Faktoren sind, allesamt Gegner der USA (gewesen)........
Miesepeter - mal exlusiv für Dich. Es mag ja sein, daß Hitler kein Freund der Amerikaner war, umgekehrt dagegen war er aber lange, lange Zeit die wirtschaftliche Antriebskraft und Erlöser Amerikas aus eigenen konjukturellen Problemen. Als es nicht reichte was er da so gemacht hat, hat man neuen besten Freund gesucht, und ihm die Druckplatten für frische Dollars abgeworfen, damit der neue Freund sich schnell neue Ausrüstung kauft - selbstredend ebenfalls aus dem glorreichen Megasuperdupaland.
Hilf mir mal auf die Sprünge - wer war denn so voller Selbstlob nach dem ersten Weltkrieg als er zufrieden sagte -"...in 20 Jahren werden wir wieder Krieg haben...".
So gesehen - verblasst mir der amerikanische Glanz denn mit Diktatoren a la
Mr. Hussein werden wir ganz friedlich auch fertig. Vor allem ganz ohne Amerika.
[/b]
Nachhilfestunde wird hiermit beendet.
Gruß.
|
-- Elli --
18.03.2003, 14:45
@ Turon
|
Re: Zitat des Tages ;-) |
-->>Zu Not scheißen wir in den BigMäc rein,
[img][/img]
|
stocksorcerer
18.03.2003, 14:49
@ Miesespeter
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Wenn Menschen bombardiert werden hört der 'Spaß' bei mir auf... |
-->Kontrolle hin, Kontrolle her...
und Amerika will keine Demokratie. Sie will sie vielmehr verhindern. Sonst kann sie nämlich mit den Schiiten das Spiel"Arschkarte" spielen und verliert ohne den Zugriff auf die Kontrolle des Ã-ls einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor und ohne Drohung im Mittleren Osten eine Drohgebärde gegenüber einem möglicherweise wirtschaftlich in der Bedeutung wachsenden China.
Natürlich sehen wir Propaganda, wohin wir bloß schauen. Überall. Aber der Weg über tausende von Bombenopfern ist falsch und mit dem Bruch des Völkerrechts durch einen Präventivkrieg wiederholt Amerika die 05.45-Nummer.
Im übrigen haben die Japaner im Dezember 1941 wirklich nichts anderes gemacht. Sie haben ihre Interessen verteidigt, weil sie auf dem asiatischen Festland wirtschaftlich in die Enge getrieben wurden... und auch"bloß" einen Präventivschlag verübt. Ich kann beim besten Willen keinen Unterschied zwischen den großen Verbrechern des 20. Jahrhunderts und George W. Bush sehen. Gar keinen.
winkäää
stocksorcerer
|
Pulpo
18.03.2003, 14:53
@ Miesespeter
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Re: Jetzt versuche ich´s mal in Kürze auf den Punkt zu bringen ;-) |
-->
>In Deutschland ist die Volksmeinung doch mittlerweile genauso emotional gleichgeschaltet wie in Amerika, nur andersherum.
Die Meinung die in weiten Teilen der deutschen Bevoelkerung vertreten wird, ist aber die der absoluten Mehrheit der Weltbevoelkerung. Daneben habe ich in den letzten Jahren jede Menge Amis kennengelernt, die das genauso sehen und nur ganz wenige, die hinter Bush standen. Einer war sogar der Ueberzeugten Meinung, dass es jetzt an den Deutschen waere, sich zu arrangieren und Amerika von seinen Nazis befreien soll.So gesehen denke ich da ist gar nichts gleichgeschalten auch wenn man das in den Medien immer wieder so liesst.
>Im Irak geht es weder um Demokratie, noch vorrangig um das Oel, sondern um die Kontrolle im 21.Jahrhundert. In einem Jahrhundert, in dem durch technologische Entwicklung Distanzen unbedeutend geworden sind und die Schlagkraft Einzelner waechst, will die USA keine radikal von ihren Strukturen abweichende, unkontrollierbare Regimes mehr zulassen. Nationale Souveraenitaet gibt es heutzutage nicht mehr, das ist ein Fakt, und jede Nation hat nach gewissen Regeln zu spielen, und einen guten Teil dieser Regeln legen eben heute die USA fest. Das ist mir allemal lieber als dass Sadam Hussein, oder Breschnejew, oder Pol Pot, oder Stalin oder Hitler die bestimmenden Faktoren sind, allesamt Gegner der USA (gewesen).
Blödsinn, bis auf Pol Pot und Breshnejew sind die meines Wissens doch alle waehrend ihrer Diktatorkarriere massiv aus den USA unterstuetzt worden und wurden erst spaeter zu Feinden erklaert...
>Dass es heute weniger nationale Spielraeume gibt als zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist bedauerlich. Aber Weltpolitik wird nicht von der Kirchenkanzel gemacht und wurde es auch nie.
>Eine islamische Revolution in arabischen Laendern wird es auf Sicht nicht geben. Die USA haben sich entschlossen, dies bereits im Ansatz zu verhindern und selbst die Kontrolle ueber diese geostrategisch wichtige Region zu uebernehmen. Dies ist fuer liberale Geister schwer zu schlucken, aber man sollte wenigstens sich bemuehen, die Bedeutung rational zu analysieren, und nicht ausschliesslich moralisch.
>Der moralische Zeigefinger aus Europa wirkt immer noch befremdlich, hat doch Europa innerhalb der letzen 100 Jahre deutlich mehr Diktaturen hervorgebracht als die USA. Und auch jetzt sitzen sie wieder mit Saddam, Russland und China in einem Boot.
Den Rest deines Geschreibes lasse ich mal unkommentiert. Generell missfaellt mir persoenlich aber deine Art mit erhobenen Zeigefinger absolute Wahrheiten zu verkuenden.
Gruss,
Pulpo
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Miesespeter
18.03.2003, 14:58
@ Turon
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Re: Wirklich!? |
-->Normalerweise wuerde ich auf sowas nicht antworten, weil's aber im so sehr im Tonus der augenblicklichen deutschen Selbstverherrlichung (als Selbstfindung missinterpretiert) liegt, gehe ich darauf ein:
Erstens hast Du mich nicht verstanden. Ich schrieb, irgendjemand wird im 21. Jahrhundert die Kontrolle uebernehmen. Und das werden nicht 'Wir' sein. 'Wir' sind nur der Mob, und der hat in solchen Dingen nicht mitzureden.
Die Kontrolle werden also wohl eher buerokratische Apparate uebernehmen. Die Frage die aussteht ist lediglich, wer diese Apparate fuehrt. Ausser den USA ist da niemand in Sicht, schon gar niemand besseres. Die UNO ist uebrigends noch nie im Gespraech gewesen, sondern als Alternative hoechstens der UNO-Sicherheitsrat, also die Siegermaechte des 2.Weltkriegs. Das beinhaltet auch Russland und China. Russland hat in Tschetschenien bereits deutlich gemacht, wie sie moralische Standards anzuwenden gedenken.
Was Hitler als Ankurbelungsmaschine der amerikanischen Wirtschaft angeht, da kann ich drueber schmunzeln. Dann muessen wohl all die Messerschmitts, Sturmgewehre und Panzer aus Amerika importiert gewesen sein.....und ein bisschen dumm war man in der Reichskanzlei wohl auch, dass man erst darauf warten musste, bis die Amis die Druckplatten fuer die Dollars abwerfen, um auf die Idee zu kommen...
Bisher hiess es doch immer, aber Hitler hat immerhin die Autobahnen gebaut und die Arbeitslosen von der Strasse geschafft.....durch Importe?????
Amerika brauchte uebrigends Hitlers Hilfe nicht. Erstens hatten sie mit dem New Deal ihre eigene faschistoide Wirtschaftspolitik, zweitens konnten sie getrost auf den Kriegseintritt warten. Dann konnten sie richtig losruesten, ihre Arbeitslosen (damals 8 Millionen) in die Armee stecken, und schon sah es wirtschaftlich wieder 'besser' aus......
Ob die Aussage 'in 20 Jahren wird es wieder Krieg geben' mit Zufriedenheit und Selbstlob getaetigt wurde, kommt auf den Kontext an. Sie koennte ebenfalls als Versailleskritik missverstanden werden........
>Zitat:
>.....und jede Nation hat nach gewissen Regeln zu spielen, und einen guten Teil dieser Regeln legen eben heute die USA fest. Das ist mir allemal lieber als dass Sadam Hussein, oder Breschnejew, oder Pol Pot, oder Stalin oder Hitler die bestimmenden Faktoren sind, allesamt Gegner der USA (gewesen)........
>
>Miesepeter - mal exlusiv für Dich. Es mag ja sein, daß Hitler kein Freund der Amerikaner war, umgekehrt dagegen war er aber lange, lange Zeit die wirtschaftliche Antriebskraft und Erlöser Amerikas aus eigenen konjukturellen Problemen. Als es nicht reichte was er da so gemacht hat, hat man neuen besten Freund gesucht, und ihm die Druckplatten für frische Dollars abgeworfen, damit der neue Freund sich schnell neue Ausrüstung kauft - selbstredend ebenfalls aus dem glorreichen Megasuperdupaland.
>Hilf mir mal auf die Sprünge - wer war denn so voller Selbstlob nach dem ersten Weltkrieg als er zufrieden sagte -"...in 20 Jahren werden wir wieder Krieg haben...".
>So gesehen - verblasst mir der amerikanische Glanz denn mit Diktatoren a la
>Mr. Hussein werden wir ganz friedlich auch fertig. Vor allem ganz ohne Amerika.
>[/b]
>Nachhilfestunde wird hiermit beendet.
>Gruß.
|
Thunderbirdy
18.03.2003, 15:02
@ -- Elli --
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Re: Zitat des Tages ;-) |
-->>>Zu Not scheißen wir in den BigMäc rein,
>[img][/img]
Und was soll das bringen????
Merken wird´s doch am Geschmack eh niemand.....
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Miesespeter
18.03.2003, 15:05
@ stocksorcerer
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Der Unterschied |
-->Der Unterschied ist das Jahrhundert, und die historische Situation. Nicht die moralische Situation.
Bei mir hoert der Spass immer auf, wenn Menschen umgebracht werden. Und das geschieht nicht nur durch Bombenabwuerfe.
In dem ablaufenden Konflikt geht es aber nicht darum, wer moralisch der Bessere ist. Da moegen sich beide Parteien in nichts nachstehen. Und einige Kriegsgegner (Russland z.B.), aber auch Frankreich (siehe zuletzt Algerienkrieg) auch nicht.
Es geht schlicht und einfach darum, wer die Oberhand und die Kontrolle erhaelt (oder behaelt). Und wer dabei die wenigsten Opfer zu erleiden hat.
Und in dieser Frage habe ich auch eine persoenliche Praeferenz.
>Kontrolle hin, Kontrolle her...
>und Amerika will keine Demokratie. Sie will sie vielmehr verhindern. Sonst kann sie nämlich mit den Schiiten das Spiel"Arschkarte" spielen und verliert ohne den Zugriff auf die Kontrolle des Ã-ls einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor und ohne Drohung im Mittleren Osten eine Drohgebärde gegenüber einem möglicherweise wirtschaftlich in der Bedeutung wachsenden China.
>Natürlich sehen wir Propaganda, wohin wir bloß schauen. Überall. Aber der Weg über tausende von Bombenopfern ist falsch und mit dem Bruch des Völkerrechts durch einen Präventivkrieg wiederholt Amerika die 05.45-Nummer.
>Im übrigen haben die Japaner im Dezember 1941 wirklich nichts anderes gemacht. Sie haben ihre Interessen verteidigt, weil sie auf dem asiatischen Festland wirtschaftlich in die Enge getrieben wurden... und auch"bloß" einen Präventivschlag verübt. Ich kann beim besten Willen keinen Unterschied zwischen den großen Verbrechern des 20. Jahrhunderts und George W. Bush sehen. Gar keinen.
>winkäää
>stocksorcerer
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Miesespeter
18.03.2003, 15:17
@ Pulpo
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Demokratie hat seine Grenzen |
-->>
>>In Deutschland ist die Volksmeinung doch mittlerweile genauso emotional gleichgeschaltet wie in Amerika, nur andersherum.
>Die Meinung die in weiten Teilen der deutschen Bevoelkerung vertreten wird, ist aber die der absoluten Mehrheit der Weltbevoelkerung. Daneben habe ich in den letzten Jahren jede Menge Amis kennengelernt, die das genauso sehen und nur ganz wenige, die hinter Bush standen. Einer war sogar der Ueberzeugten Meinung, dass es jetzt an den Deutschen waere, sich zu arrangieren und Amerika von seinen Nazis befreien soll.
Die Bevoelkerungen dieser Welt waren immer und zu jedem Zeitpunkt mehrheitlich gegen Krieg. Sie haben bei einem Krieg nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren. Leider wird Politik nicht anhand der Meinung der Bevoelkerung dgemacht. Sondern vielmehr die Meinung der Bevoelkerung anhand der Politik, wenns vonnoeten ist.....
So gesehen denke ich da ist gar nichts gleichgeschalten auch wenn man das in den Medien immer wieder so liesst.
>>Im Irak geht es weder um Demokratie, noch vorrangig um das Oel, sondern um die Kontrolle im 21.Jahrhundert. In einem Jahrhundert, in dem durch technologische Entwicklung Distanzen unbedeutend geworden sind und die Schlagkraft Einzelner waechst, will die USA keine radikal von ihren Strukturen abweichende, unkontrollierbare Regimes mehr zulassen. Nationale Souveraenitaet gibt es heutzutage nicht mehr, das ist ein Fakt, und jede Nation hat nach gewissen Regeln zu spielen, und einen guten Teil dieser Regeln legen eben heute die USA fest. Das ist mir allemal lieber als dass Sadam Hussein, oder Breschnejew, oder Pol Pot, oder Stalin oder Hitler die bestimmenden Faktoren sind, allesamt Gegner der USA (gewesen).
>Blödsinn, bis auf Pol Pot und Breshnejew sind die meines Wissens doch alle waehrend ihrer Diktatorkarriere massiv aus den USA unterstuetzt worden und wurden erst spaeter zu Feinden erklaert...
Das aendert ueberhaupt nichts an meiner Aussage.
>>Dass es heute weniger nationale Spielraeume gibt als zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist bedauerlich. Aber Weltpolitik wird nicht von der Kirchenkanzel gemacht und wurde es auch nie.
>>Eine islamische Revolution in arabischen Laendern wird es auf Sicht nicht geben. Die USA haben sich entschlossen, dies bereits im Ansatz zu verhindern und selbst die Kontrolle ueber diese geostrategisch wichtige Region zu uebernehmen. Dies ist fuer liberale Geister schwer zu schlucken, aber man sollte wenigstens sich bemuehen, die Bedeutung rational zu analysieren, und nicht ausschliesslich moralisch.
>>Der moralische Zeigefinger aus Europa wirkt immer noch befremdlich, hat doch Europa innerhalb der letzen 100 Jahre deutlich mehr Diktaturen hervorgebracht als die USA. Und auch jetzt sitzen sie wieder mit Saddam, Russland und China in einem Boot.
>Den Rest deines Geschreibes lasse ich mal unkommentiert. Generell missfaellt mir persoenlich aber deine Art mit erhobenen Zeigefinger absolute Wahrheiten zu verkuenden.
Ich verkuende meine Meinung ('Mir ist es lieber') oder ein paar Zusammenhaenge, die von den Diskutanten permanent uebergangen werden. Absoluter Wahrheit bin ich fern, wahrend die moralbasierten Argumentationen hingegen in der Natur ihrer Sache einer absoluten Wahrheit wesentlich naeher zu liegen glauben. Ich denke allerdings, dass dieser Glauben auf eingeengter Sichtweise beruht.
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Turon
18.03.2003, 15:22
@ Miesespeter
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Amerikanische Firmen vor dem 2.Weltkrieg |
-->wurden eingewiesen kein Kapital aus der"Kolonie" Deutschland nach USA
zurückzutransferieren.
Das ist mehr als ausreichend um zu erahnen, was das eigentliche Anliegen
mancher Vertreter der kommender Weltregierung gewesen sei - dem sich
die amerikanische Regierung beugte. Sie beugte sich der Vorgabe, weil
sie selbst von eventuellen Abzug des Kapitals aus der Wall Street noch
wesentlich mehr in Mitleidenschaft gezogen würde - und das wiederum wurde
dazu führen daß unmittelbar nach der Hausse 1929 bereits die engültige
Korrektur einsetzen würde, und Amerika heute einfach unbedeutend wäre.
Es mag ja stimmen, daß die amerikanische Führung in Gegensatz zu allem
was wir wissen, oder nicht wissen besser wäre.
Aber in solchen Fällen ist es bedeutend besser zu handeln wie eine
Schildkröte. Man hat ein sehr enges Häuschen, dafür aber ein Eigenes.
Aus dem größten Idealismus wurden die größten Tyrannen geboren - und
ich bin mir bereits jetzt sicher, daß USA anstatt die Welt zu steuern,
versuchen wird diese - wie schon seit Jahren Afrika etc. auszubeueten.
In einem gebe ich Dir natürlich Recht wir sind echte Bauer in diesem Spiel.
Allerdings bedeutet es nicht, daß wir alles so hinnehmen müssen, oder
gar dürfen. Das sind wir uns allen schuldig, und auch sich selbst.
Gruß.
P.S.: Nimm´s mir nicht übel - ich dulde nun mal die Methoden der agressiver
Machterlangung nicht. Bin zwar für eine zentrale Regierung, aber wer diese
mit Schwert erkämpfen muß - der verdient diese Führung nicht.
So einfach ist das. Krieg ist das primitivste Mittel überhaupt, sowohl
wenn es um Macht geht, oder auch ums Geld. Und mit Sicherheit schafft man
damit dauerhaften Frieden sondern nur noch eine ganze zusätzliche Menge von
Konflikten, die jahrelang unterdrückt werden und sich dann entladen.
Ich frage mich eigentlich, wieso manche von Euch meinen, Hussein wäre
in der Lage eine Welt zu tyranisieren? Womit denn? Und wenn es der kleine
Mann auch kann, was ist dann? Soll es deswegen auch Krieg geben?
Gegen wem denn?
|
Michael
18.03.2003, 15:34
@ JLL
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Re: Da schliesse ich mich an! |
-->Dieses weinerliche Getue um das arme, arme irakische Volk, dem es unter dem Menschenschlächter Saddam und seinem Baath-Gesindel ja so gut ging...Verlogenes Gutmenschentum, daß nur um seinen eigenen Arsch und die warme Hütte drumherum fürchtet und für die unzähligen Opfer Saddams (den härteren Gemütern empfehle ich hierzu mal die ai-Berichte über den Irak; sensiblere Gemüter sollten allerdings auf diese Lektüre um ihrer Nachtruhe willen verzichten)in den letzten zwanzig Jahren auch nicht den leisesten Anflug von Mitleid, geschweige denn eine Träne übrig hatte. Und jetzt wird aufgeschrien - weil der Mörder wechselt! Die Bush Administration und der Saddam-Clan - frei nach dem Motto: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
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Turon
18.03.2003, 15:35
@ stocksorcerer
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So ist es! |
-->...Im übrigen haben die Japaner im Dezember 1941 wirklich nichts anderes gemacht. Sie haben ihre Interessen verteidigt, weil sie auf dem asiatischen Festland wirtschaftlich in die Enge getrieben wurden... und auch"bloß" einen Präventivschlag verübt. Ich kann beim besten Willen keinen Unterschied zwischen den großen Verbrechern des 20. Jahrhunderts und George W. Bush sehen. Gar keinen....
Ergänzend:
Inoffiziell hat die japanische Regierung 4 Monate vor dem Abwurf der Atombombe
den Amerikanern die bedingungslose Kapitualation angeboten haben - sie wurde
lediglich angeblich nicht angenommen.
1943 hat ebenfalls Hitler versucht, zu kapitulieren - allerdings wollte er
nicht bedingungslos kapitulieren. Es existiert eine Aufzeichnung darüber -
ich will sie dennoch nicht wiedergeben, weil es dann nach
Revisionismus"duftet".
Fakt aber ist - seit ich hier in Polen lebe - es leben noch einige Deutsche
hier, die recht interessante Vorgeschichte zu haben scheinen, die in sich recht
stimmig ist - erfahre ich Dinge, die wir aus der offizieller Geschichte
nicht erfahren, weil es nicht zulässig ist.
Und diese Erkenntnisse geben mir mehr als hinreichend Hinweise dafür,
aufschlußreich über die Gegenwart nachzudenken.
Gruß.
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Pulpo
18.03.2003, 15:36
@ Miesespeter
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Re: Demokratie hat seine Grenzen |
-->>>>In Deutschland ist die Volksmeinung doch mittlerweile genauso emotional gleichgeschaltet wie in Amerika, nur andersherum.
>>Die Meinung die in weiten Teilen der deutschen Bevoelkerung vertreten wird, ist aber die der absoluten Mehrheit der Weltbevoelkerung. Daneben habe ich in den letzten Jahren jede Menge Amis kennengelernt, die das genauso sehen und nur ganz wenige, die hinter Bush standen. Einer war sogar der Ueberzeugten Meinung, dass es jetzt an den Deutschen waere, sich zu arrangieren und Amerika von seinen Nazis befreien soll.
>Die Bevoelkerungen dieser Welt waren immer und zu jedem Zeitpunkt mehrheitlich gegen Krieg. Sie haben bei einem Krieg nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren. Leider wird Politik nicht anhand der Meinung der Bevoelkerung dgemacht. Sondern vielmehr die Meinung der Bevoelkerung anhand der Politik, wenns vonnoeten ist.....
Ich dachte du haettest 'Volksmeinung' geschrieben...? hab ich mich wohl verlesen, oder wie?
>So gesehen denke ich da ist gar nichts gleichgeschalten auch wenn man das in den Medien immer wieder so liesst.
>>>Im Irak geht es weder um Demokratie, noch vorrangig um das Oel, sondern um die Kontrolle im 21.Jahrhundert. In einem Jahrhundert, in dem durch technologische Entwicklung Distanzen unbedeutend geworden sind und die Schlagkraft Einzelner waechst, will die USA keine radikal von ihren Strukturen abweichende, unkontrollierbare Regimes mehr zulassen. Nationale Souveraenitaet gibt es heutzutage nicht mehr, das ist ein Fakt, und jede Nation hat nach gewissen Regeln zu spielen, und einen guten Teil dieser Regeln legen eben heute die USA fest. Das ist mir allemal lieber als dass Sadam Hussein, oder Breschnejew, oder Pol Pot, oder Stalin oder Hitler die bestimmenden Faktoren sind, allesamt Gegner der USA (gewesen).
>>Blödsinn, bis auf Pol Pot und Breshnejew sind die meines Wissens doch alle waehrend ihrer Diktatorkarriere massiv aus den USA unterstuetzt worden und wurden erst spaeter zu Feinden erklaert...
>Das aendert ueberhaupt nichts an meiner Aussage.
Doch, wenn die Unterstuetzer von Diktatoren fuer dich die Regeln festlegen duerfen, wer sagt dir dann, dass sie nicht schon den Diktatoren die Regeln festgelegt haben und du mit der Freigabe deiner Souveraenitaet nicht gerade wie ein Lemming ueber die Klippe maschierst?
>>>Dass es heute weniger nationale Spielraeume gibt als zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist bedauerlich. Aber Weltpolitik wird nicht von der Kirchenkanzel gemacht und wurde es auch nie.
>>>Eine islamische Revolution in arabischen Laendern wird es auf Sicht nicht geben. Die USA haben sich entschlossen, dies bereits im Ansatz zu verhindern und selbst die Kontrolle ueber diese geostrategisch wichtige Region zu uebernehmen. Dies ist fuer liberale Geister schwer zu schlucken, aber man sollte wenigstens sich bemuehen, die Bedeutung rational zu analysieren, und nicht ausschliesslich moralisch.
>>>Der moralische Zeigefinger aus Europa wirkt immer noch befremdlich, hat doch Europa innerhalb der letzen 100 Jahre deutlich mehr Diktaturen hervorgebracht als die USA. Und auch jetzt sitzen sie wieder mit Saddam, Russland und China in einem Boot.
>>Den Rest deines Geschreibes lasse ich mal unkommentiert. Generell missfaellt mir persoenlich aber deine Art mit erhobenen Zeigefinger absolute Wahrheiten zu verkuenden.
>Ich verkuende meine Meinung ('Mir ist es lieber') oder ein paar Zusammenhaenge, die von den Diskutanten permanent uebergangen werden. Absoluter Wahrheit bin ich fern, wahrend die moralbasierten Argumentationen hingegen in der Natur ihrer Sache einer absoluten Wahrheit wesentlich naeher zu liegen glauben. Ich denke allerdings, dass dieser Glauben auf eingeengter Sichtweise beruht.
Manchmal steht da tatsaechlich ein 'Mir ist es lieber'. Mir missfallen eher diese ganzen 'es hat', 'es wird', 'Fakt ist', 'es wurde' usw....
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Miesespeter
18.03.2003, 15:44
@ Turon
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Okay |
-->>P.S.: Nimm´s mir nicht übel - ich dulde nun mal die Methoden der agressiver
>Machterlangung nicht. Bin zwar für eine zentrale Regierung, aber wer diese
>mit Schwert erkämpfen muß - der verdient diese Führung nicht.
Ich nehm nichts uebel, zum Meinungsaustausch sind ja Foren da.
Ich bin selber eher Anarchist, also gegen zentrale Strukturen jeder Art, habe aber Verstaendnis fuer Leute die Anarchie fuer unmoeglich halten, und daher fuer starke zentrale Authoritaet plaedieren (wie es jeder Politiker tut)
>So einfach ist das. Krieg ist das primitivste Mittel überhaupt, sowohl
>wenn es um Macht geht, oder auch ums Geld. Und mit Sicherheit schafft man
>damit dauerhaften Frieden sondern nur noch eine ganze zusätzliche Menge von
>Konflikten, die jahrelang unterdrückt werden und sich dann entladen.
>Ich frage mich eigentlich, wieso manche von Euch meinen, Hussein wäre
>in der Lage eine Welt zu tyranisieren? Womit denn? Und wenn es der kleine
>Mann auch kann, was ist dann? Soll es deswegen auch Krieg geben?
>Gegen wem denn?
Es geht ja nicht um Saddam, das ist nur Propaganda. Irak ist das Kernland der arabischen Welt, grenzt an Saudi-Arabien, Iran, Agypten, Turkei, Kuweit. Von diesem aufmarschgebiet Irak aus kann man die ganze Region kontrollieren. Die Amerikaner wollen nicht Saddam beseitigen, sondern den arabischen Raum ueber Klientelregierungen kontrollieren, die islamischen Revolutionaere ausschalten und ueber die Oelvorkommen ein weiteres Kontrollinstrument fuer die Weltpolitik in der Hand halten. Von den vielen Wirtschaftsproblemen (Dollar, Schulden, Flaute), die kurzfristig im Schuh druecken, ganz abgesehen.
Hussein kann niemanden ausserhalb Iraks tyrannisieren. Aber eine zunehmend radikalisierte arabische Strasse kann. Die Amerikaner gehen die Wette ein, dass es besser ist, diese Strasse zu kontrollieren als sie machen zu lassen was sie wollen. Vielleicht ist das falsch, vielleicht ist das richtig. Ich weiss es nicht. Die naechsten 25 Jahre werden es zeigen.
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Turon
18.03.2003, 15:50
@ Rene
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Das was hier entsteht in Miroslawiec |
-->ist eine komplette strategische Selbstversorgung der Amerikaner.
Der polnische Stützpunkt - der dort noch existiert, soll unter Druck
unserer neuer bester Freunde aufgelöst werden.
Gegangen sind bis jetzt alle Offiziere, die englisch nicht in Wort
und Schritt beherrschen.
Sämtliche Soldaten, die irgendetwas in Ihrer Akte haben - wie einmal zu spät gekommen, verdreckte Uniform, ein fehlendes Knopf stehen auf Abschußliste.
Waren Väter dieser Soldaten bei der PZPR, wurden sie nahezu zwangsweise,
nach Walcz aber auch Südpolen verlegt. Entweder sie unterzeichnen die Papiere,
oder die bereits ausgesprochene Kündigung aus der Militär wird sofort aktiv.
Sie wurden erpresst zu kündigen.
In der Nähe des Sperrbezirks ist Fotografieren nicht erlaubt, auch nicht
filmen.
Das ist nur etwa die Hälfte dessen was ich darüber weiß. Es gibt aber bedeutend mehr über diesem Bereich zu berichten.
Gruß.
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Pulpo
18.03.2003, 15:53
@ Michael
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Re: Da schliesse ich mich an! |
-->>Dieses weinerliche Getue um das arme, arme irakische Volk, dem es unter dem Menschenschlächter Saddam und seinem Baath-Gesindel ja so gut ging.
Muss man diese Unterstellung eigentlich immer wieder beantworten? wenn es Bush&Co um die Iraker ginge, wieso, geht er dann nicht daher und fordert freie Wahlen unter Aufsicht der UNO?
..Verlogenes Gutmenschentum, daß nur um seinen eigenen Arsch und die warme Hütte drumherum fürchtet und für die unzähligen Opfer Saddams (den härteren Gemütern empfehle ich hierzu mal die ai-Berichte über den Irak; sensiblere Gemüter sollten allerdings auf diese Lektüre um ihrer Nachtruhe willen verzichten)in den letzten zwanzig Jahren auch nicht den leisesten Anflug von Mitleid, geschweige denn eine Träne übrig hatte.
Na dann liess du doch auch mal die ai-Berichte, auch die ueber die USA...
Ansonsten gibt es hier noch einen Kommentar zum Thema:
Wiglaf Droste
Delikte der Saison
Der Wohlstandspazifismus: Warum man als Kriegsgegner auf seine Figur achten sollte oder eben auch gerade nicht
Schrecklich grassiert der Friedenskitsch, mit Taschenlampen für den Frieden und mit Liedern, die jeden in stellvertretender Scham erröten lassen, der in Zeiten auch geistiger Rezession der Gewohnheit anhängt, sich offene Augen und Ohren nicht vom Verstande abzusparen. Einst bat die Schlagerschnatze Nicole auch im Namen Ralph Siegels um »ein bißchen Frieden«, und im Februar meldeten sich auch noch die gefürchteten Puhdys-Ostrocker mit eingekellerten Friedensliedern zurück. Das menschliche Ohr entsetzte sich und desertierte in hellen Scharen.
Es müßte herrlich sein, ohne Krieg und Kriegsandrohung zu leben, aus diesem einen Grund: Niemand hätte mehr eine Legitimation, Pro- oder Antikriegskitsch abzusondern, schlechte Lieder für oder gegen den Frieden zu singen und sich bis zur Erschöpfung noch des gutmütigsten Lesers so endlos zu wiederholen wie Wolf Biermann im Spiegel. Der röhrende Hirsch klagte die Antikriegsdemonstranten an, »Herzen ohne Mitleid« in ihrer Brust zu tragen - und bewies damit nur, daß der Kitsch zugunsten des Krieges dem Antikriegskitsch mindestens ebenbürtig ist.
Friedenszeiten sind komplizierter als Kriegszeiten, und genau das macht sie reizvoll: Nichts kann kaschiert werden durch das Engagement für die gute Sache, die wahlweise heißt: in den Krieg ziehen oder für den Frieden Kunstgewerbe zusammenfieseln. Das Geschrei zum Krieg ist wie das berufsmäßige Gegen-den-Krieg-Sein die Zuflucht derer, die in ihrem persönlichen Leben versagen und nichts gebacken bekommen. 20 Jahre hauptamtliche Friedensarbeit, das überlebt kein Gehirn - wer aber dem Krieg das Wort redet, hat erst gar keinen Verstand zu verlieren gehabt. Erst im Frieden zeigt sich, wie einer individuell zu bestehen vermag vor den Fährnissen des Lebens. Gäbe es keine Kriegsbedrohung, die Flaschen beider Fraktionen könnten einpacken. Aus der Kriegsbedrohung lassen sich Pathos und Hysterie gewinnen, und daraus wiederum basteln und stabilisieren sich phantasielose Existenzen ein bedeutungsvolles Leben zusammen. Ohne diese tragenden Säulen schösse die Selbstmordrate im Land womöglich pfeilgerade in die Höhe. Aber wäre das wirklich ein Argument gegen den Frieden?
Ein Großgrund für den Frieden ist das mit ihm einhergehende Leiserwerden der Leitartikler. Leitartikler und -kommentatoren sind diese Leute, die ihre Sätze immerzu mit »freilich« beginnen müssen. Ebenso zwanghaft muß der Leitartikler das Wort »gewiß« verwenden. Der Hauptgewißträger der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ist ihr Politikchef Thomas Schmid. Der Mann ist eine Kitschorgel, die ihresgleichen sucht. 1977 schrieb Schmid den Toten von Stammheim in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Autonomie hinterher: »Drei erlöschen nach innen - aber es strahlt nach außen. Noch ihr Tod ein Sprengsatz. Es war ihr Tod. Und es war ein Sieg.«
Genauso geistfrei behauptet der Dichter dieser heillosen Sieg-heil!-Lyrik in der Frankfurter Allgemeinen, bei der Gegnerschaft der Europäer zum drohenden Krieg der USA gegen den Irak handele es sich um - Obacht: Thomas Schmid erlischt gerade nach innen -: »Wohlstandspazifismus«. Wo läßt der Mann eigentlich sein Gehirn waschen?
Wohlstandspazifismus, das klingt nach einem delikaten Delikt - da schwingt der Vorwurf mit, ein Schmarotzer zu sein, ein Feigling, einer, für den andere, Bessere, den Kopf hinhalten müssen. Man weiß nicht genau, was das sein soll, ein Wohlstandspazifist, aber es klingt unbedingt mies, unanständig, träge und dekadent. Muß man halb verhungert sein, um eine Haltung glaubhaft vertreten zu können? Und dürfen andererseits nur Kriegsbefürworter gut ernährt sein? Mißt sich Weltanschauung in Kilogramm: je weniger, desto friedfertig? Das wäre tragisch, gerade für mich: Das glaubt mir doch kein Mensch, daß ich für den Frieden nicht leckere Pastetchen, sondern immerzu nur mich selbst verzehrte - weil ich ja eigentlich, meiner wahren Natur nach, ein Gandhi wäre. Wenn mich ausgerechnet ein nicht eben schlecht dotierter FAZ-Redakteur dafür denunziert, daß ich kein armer Schlucker bin, dann bitte auch richtig: Wohlstandsbauchpazifist bin ich, und Wohlstandsbauchpazifismus heißt mein Verbrechen. Ich bekenne mich schuldig: Ich aß und trank, statt die Werte des Westens zu verteidigen. Denn die äußeren Werte können einem gestohlen werden, und die inneren Werte können mir gestohlen bleiben. Als direkte Folge meines Es-mir-wohl-ergehen-Lassens steht jetzt der Untergang des Abendlandes auf der Tagesordnung. Aber mindestens.
Wäre ein Waschbrettbauchpazifismus ethisch wertvoller? Wären unsere Leitartikler zufrieden, wenn durchtrainierte, geschmeidige, sportive, knabberknackige Gestalten dem Frieden das Wort redeten? Wir werden es wohl niemals erfahren. Der publizistische Wohlstandsbellizist Kuno Kruse allerdings schießt mit fettmachenden Ersatzstoffen, mit kulinarischem und geistigem Fast food und behauptet im Stern: »Besser in Bagdad McDonalds essen, als im Kerker sitzen« - als ob das die Alternative wäre. Diese One-Fraß-fits-all-Propaganda kommentierte Norbert Thomma im Tagesspiegel auf den Punkt: »Freie Fahrt für freie Burger.«
Über den Geisteszustand knödelnder Friedensfreunde macht man sich besser keine Illusionen. Die gleichfalls wild durch die Welt kitschenden Kriegsbefürworter, die sich fŸr rasend intelligent halten und sich doch bloß als rasende Mitläufer entpuppen, aber haben trotz permanenter Beteuerung des Gegenteils die sogar noch simpleren Lösungen anzubieten; ihr Spiritus rector ist der Legionär Haudraufundschluß. Wäre ein Frieden, sie müßten alle, alle den Schnabel halten beziehungsweise die Hände über weniger pathosträchtige Themen ringen. Einen noch besseren Grund für den Frieden vermag ich mir beim besten Willen nicht auszudenken.
Quelle: http://www.jungewelt.de/2003/03-15/012.php
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Turon
18.03.2003, 16:19
@ Michael
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Stimmt - hau drauf |
-->Es ist doch scheißegal, ob Saddam die Peitsche schwingen läßt,
oder irgendein humangesonnener Militäroberst der glorreicher US Armee,
mal eben eine Big Daisy fallen läßt.
Ich bin übrigens kein"Gutmensch" mehr. Ich gönne zum Beispiel dem Bush die
Wohltat nicht, daß ihm eine Angela Merkel in den Hintern kriecht. So richtig bis zum Kragen, bis der braun wird.
Manche finden aber gerade das als Anzeichen unserer freiheitlich-demokratischer
Gesellschaftsordnung.
Fröhliches Arschkriechen
wünscht Turon.
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Michael
18.03.2003, 16:21
@ Pulpo
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Re: Da schliesse ich mich an! |
-->>>Dieses weinerliche Getue um das arme, arme irakische Volk, dem es unter dem Menschenschlächter Saddam und seinem Baath-Gesindel ja so gut ging.
>Muss man diese Unterstellung eigentlich immer wieder beantworten? wenn es Bush&Co um die Iraker ginge, wieso, geht er dann nicht daher und fordert freie Wahlen unter Aufsicht der UNO?
***Sollte ich je irgendwo behauptet haben, Bush&Co. ginge es um das Wohl des irakischen Volkes? Nee, das kann nicht sein!
>..Verlogenes Gutmenschentum, daß nur um seinen eigenen Arsch und die warme Hütte drumherum fürchtet und für die unzähligen Opfer Saddams (den härteren Gemütern empfehle ich hierzu mal die ai-Berichte über den Irak; sensiblere Gemüter sollten allerdings auf diese Lektüre um ihrer Nachtruhe willen verzichten)in den letzten zwanzig Jahren auch nicht den leisesten Anflug von Mitleid, geschweige denn eine Träne übrig hatte.
>Na dann liess du doch auch mal die ai-Berichte, auch die ueber die USA...
***Was willst Du mir denn damit sagen? Präferierst Du etwa die staatliche Tötung durch Abziehen der Haut bei lebendigem Leib gegenüber der staatlichen Tötung nach Gerichtsverfahren durch eine Giftspritze? Na ja, die Geschmäcker sind verschieden...
Aber trotzdem Danke für den immer wieder gern gelesenen oder gehörten Wiglaf Droste. Ich sehe da keinen Widerspruch. Im Gegenteil!
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Turon
18.03.2003, 16:28
@ Turon
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Noch etwas! |
-->Mir ist mittlerweile auch noch bedeutend lieber einen braunen
als offensichtlichen Gegner meiner körperlicher Unversehrheit
zu treffen als diesen radikal billigen Megaabschaum aus der
schwarzfriedlich bemalter Partei die uns angeblich sozial
besser verwalten kann als alle anderen.
Wer noch verlogener ist als der Bush zusammen mit
Hussein ist - der verdient noch nicht einmal, daß man ihm den
Hintern gibt in dem er reinkriechen kann.
Wenn Du also nochmal kommst, dann bringe bitte gleich Literatur
mit, die nicht etwa von selben Menschen erstellt wurde, die im
Prinzip genau das selbe wollen, was Bush will - und sich in Unschuld
beamen, weil es in irgendeinem"offiziell zugelassenen" Buch
stand.
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Michael
18.03.2003, 16:31
@ Turon
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Re: Auch Du wirst damit leben müssen,... |
-->...daß es Leute gibt, die anderer Meinung sind als Du selbst. Die Diffamierung Andersdenkender solltest Du Dir verkneifen. Erstens sind die Zeiten, in denen das Erfolg versprach, (vorerst noch) vorbei und zweitens gibt das kein gutes Bild ab. Das Motto, wer nicht mein Freund ist, ist mein Feind, ist doch gar nicht von Dir, oder? Hm...oder doch?
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-- Elli --
18.03.2003, 16:40
@ Turon
|
Re: Stimmt - hau drauf / @Turon: zähme dich doch bitte ein bisschen oT |
-->>Es ist doch scheißegal, ob Saddam die Peitsche schwingen läßt,
>oder irgendein humangesonnener Militäroberst der glorreicher US Armee,
>mal eben eine Big Daisy fallen läßt.
>Ich bin übrigens kein"Gutmensch" mehr. Ich gönne zum Beispiel dem Bush die
>Wohltat nicht, daß ihm eine Angela Merkel in den Hintern kriecht. So richtig bis zum Kragen, bis der braun wird.
>Manche finden aber gerade das als Anzeichen unserer freiheitlich-demokratischer
>Gesellschaftsordnung.
>Fröhliches Arschkriechen
>wünscht Turon.
|
Miesespeter
18.03.2003, 16:40
@ Turon
|
Moralische Entruestung |
-->>Fröhliches Arschkriechen
>wünscht Turon.
Das werden wir schon noch erleben. Irak ist ja nicht ein Praezedenzfall, sondern der Dritte in der Reihe Yugosslavien - Afghanistan - Irak - Iran....und in den ersten beiden patroullieren heute tapfer Schroeders Soldaten den von den Amerikanern erbombten Frieden. Im Irak wirds nicht anders sein.
Wenn man Weltpolitik nur mit moralischen Massstaeben misst, wird man der Komplexitaet nicht gerecht.
Ausserdem greift es nicht nur die eigenen Nerven an, sondern gibt auch von aussen ein unbeherrschtes Bild ab.
|
Turon
18.03.2003, 16:44
@ -- Elli --
|
Stimmt schon - war bischen zu bissig sorry! (owT) |
-->
|
Turon
18.03.2003, 17:01
@ Miesespeter
|
Es kommt immer darauf an, für welche Ideale man lebt |
-->und wenn man zu Lebzeiten erlebt, wie diese vernichtet werden, dann stirbt
eben ein Teil in uns.
Die Komplexität verstehe ich schon, ebenfalls das geographische Dilemma
was sich uns da abzeichnet. Und wenn Du den Eindruck hast, ich reagiere
einwenig ungehalten - ich kann Dich trösten - ich denke das darf ich
noch ausleben, solange es noch erlaubt ist.
Allerdings sprichst Du Schröders Soldaten an - und hier bin ich
eigentlich einwenig allergisch. Die Politik die er gerade macht, würde
die CDU heute genauso befolgen, weil es in der Bundesrepublik gar nicht
anders geht. Schröders NEIN ZUM KRIEG ist das einzige was deutsche
Regierung und Bevölkerung verbindet, ansonsten gibt es keine einzige
Frage wo die Deutschen den Politikern noch vertrauen können.
Die scheinheilige CDU würde es aber genauso machen, und genauso rechtfertigen. Genauso die FDP oder Grüne. Es ist nichts weiter
als politisches Schachspiel - und ich wette würde heute Schröders
Fraktion auf der Oppositionbank sitzen, wäre sie proamerikanisch,
und würde die Reformen der CDU als asozial darstellen wollen.
Ich denke aber für Deutschland gibt es keine andere Möglichkeit
als radikale schmerzhafte Reformen zu machen, zumal gerade die
Amerikaner uns vom Ã-lhahn verdrängen wollen, zu einem zu zweiten,
sie wollen über uns ein sauberes Gürtel anlegen, was ja auch passiert.
Wenn ich in Deutschland leben würde, würde ich genau das als Agression
gegen mein Land verstehen und dann gegen die Welt.
Einem wirtschaftlich angeschlagenen Koloss der aufgrund der Regulierung
auch noch Fesseln angelegt sind, brauchst Du nur noch die Futterschüssel
(also Erdöl) etwas weiter zu stellen, damit es entgültig umkippt.
Und je schneller die Deutschen es begreifen, desto schneller stehen sie
auf, und verlassen sich darauf was sie wirklich können.
Was mich also so auf die palme bringt, ist in erster Linie dieses
ewige Jammern /Steuern, Sozialkassen, Amerika hat uns nicht lieb/
wobei man sich selbst am besten helfen kann. Und wenn nicht - dann
hat man es immerhin alleine versucht.
Gruß.
|
Miesespeter
18.03.2003, 17:25
@ Turon
|
Alleingang |
-->>und wenn man zu Lebzeiten erlebt, wie diese vernichtet werden, dann stirbt
>eben ein Teil in uns.
>Die Komplexität verstehe ich schon, ebenfalls das geographische Dilemma
>was sich uns da abzeichnet. Und wenn Du den Eindruck hast, ich reagiere
>einwenig ungehalten - ich kann Dich trösten - ich denke das darf ich
>noch ausleben, solange es noch erlaubt ist.
Wenn dann hin und wieder eine solche Einordnungshilfe/Disclaimer gegeben wird, machst Du Dich auch besser verstaendlich.
>Allerdings sprichst Du Schröders Soldaten an - und hier bin ich
>eigentlich einwenig allergisch. Die Politik die er gerade macht, würde
>die CDU heute genauso befolgen, weil es in der Bundesrepublik gar nicht
>anders geht. Schröders NEIN ZUM KRIEG ist das einzige was deutsche
>Regierung und Bevölkerung verbindet, ansonsten gibt es keine einzige
>Frage wo die Deutschen den Politikern noch vertrauen können.
Deutschland ist ja uach ein amerikanischer Klientelstaat, so wie es Irak in 10 Jahren sein soll (Nachkriegsdeutschland wird ja als Modell zitiert). Ich kann mir nicht vorstellen, dass Schroeder sich fuer sein NEIN nicht erst vorher noch die Genehmigung aus Washington abgeholt hat. Dies ist das groesste Zugestaendniss, dass man der deutschen Strasse machen konnte. In Jugosslavien und in Afghanistan hatte man es ihr noch verweigert....
>Die scheinheilige CDU würde es aber genauso machen, und genauso rechtfertigen. Genauso die FDP oder Grüne. Es ist nichts weiter
>als politisches Schachspiel - und ich wette würde heute Schröders
>Fraktion auf der Oppositionbank sitzen, wäre sie proamerikanisch,
>und würde die Reformen der CDU als asozial darstellen wollen.
>Ich denke aber für Deutschland gibt es keine andere Möglichkeit
>als radikale schmerzhafte Reformen zu machen, zumal gerade die
>Amerikaner uns vom Ã-lhahn verdrängen wollen, zu einem zu zweiten,
>sie wollen über uns ein sauberes Gürtel anlegen, was ja auch passiert.
Alternative Energiepolitik wird schon seit laengerem betrieben.....
>Wenn ich in Deutschland leben würde, würde ich genau das als Agression
>gegen mein Land verstehen und dann gegen die Welt.
Ich versteh es als Fakt. Es ist immer irgendeine Entitaet vorhanden, welche dem Volk seine Grenzen vorgibt. Im letzten Jahrhundert durften dann das Volk ueber Volksvertretungen im Westen einen beratenden Einfluss ausueben, es erhielt auch einen Platz am Sitzungstisch. Der Kapmpf um die uebergeordnete Machtposition kann dem Volk eigentlich gleichgueltig sein. Es wird sich fuer den einzelnen nicht viel aendern.
>Einem wirtschaftlich angeschlagenen Koloss der aufgrund der Regulierung
>auch noch Fesseln angelegt sind, brauchst Du nur noch die Futterschüssel
>(also Erdöl) etwas weiter zu stellen, damit es entgültig umkippt.
>Und je schneller die Deutschen es begreifen, desto schneller stehen sie
>auf, und verlassen sich darauf was sie wirklich können.
>Was mich also so auf die palme bringt, ist in erster Linie dieses
>ewige Jammern /Steuern, Sozialkassen, Amerika hat uns nicht lieb/
>wobei man sich selbst am besten helfen kann. Und wenn nicht - dann
>hat man es immerhin alleine versucht.
>Gruß.
Einen Alleingang wird es nicht mehr geben. Bestens am Beispiel der Schweiz zu sehen, die Alleingaenger par excellence, die ueber Druck zunehmend in die Anpassung an das internationale 'Rechts'system gezwungen werden.
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kingsolomon
18.03.2003, 18:00
@ Turon
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ist sich Schröder eig. bewusst, dass er jetzt z. den Chamberlains gehört?! |
-->>
Ich glaube, die sind überhaupt noch nicht in der Realität
angekommen; vermutlich glauben Schröder, Chirac etc immer
noch an gemeinsame"westliche Werte", an einen westlichen
Grundkonsens, dessen Verletzung nach dem Irak-Krieg zu reparieren
ist.
Mir kommen die Knall-Chargen so vor, wie die Neue-Markt-Lemminge,
die an ihrem Schrott festhaltem, weil sie an an die baldige
Wiederkehr der neunziger Jahre glauben...
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Zardoz
18.03.2003, 18:04
@ kingsolomon
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Wer so vorwärts stürmt... |
-->... muß den Kopf halt nach hinten drehen, damit ihm nicht die Tränen kommen.
Nice day,
Zardoz
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JLL
18.03.2003, 18:12
@ Michael
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Re: Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass... |
-->... ich persönlich diese Ausführungen von Miesepeter lesenswerter und anregender fand, als das 101. Posting zum Thema"Bush ist ein dummes Schwein.", ohne dass ich deshalb in in allen Punkten mit ihm übereinstimmen würde.
Schönen Abend
JLL
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Michael
18.03.2003, 18:26
@ JLL
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Re: Na ich doch auch! ;-) (owT) |
-->
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