Sascha
21.03.2003, 01:59 |
Bildung eines Gegengewichts zur USA? Thread gesperrt |
-->Freitag 21. März 2003, 01:23 Uhr
<font size=5>Dreiergipfel Deutschland-Frankreich-Belgien zu Verteidigung im April</font>
(AFP) Nach dem EU-internen Streit um Irak wollen <font color="#FF0000">Deutschland, Frankreich und Belgien im April auf einem Dreiergipfel eine engere Zusammenarbeit bei der Verteidigungspolitik"erkunden"</font>. Das kündigte der belgische Regierungschef Guy Verhofstadt in der Nacht zum Freitag am Rande des Brüsseler EU-Gipfels an. Von der deutschen und der französischen Gipfel-Delegation gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. <font color="#FF0000">Die drei Länder zählen zu den härtesten Gegnern des US-Kriegskurses gegen Irak</font>. Sie könnten Verhofstadt zufolge den <font color="#FF0000">"harten Kern" einer europäischen Verteidigungspolitik bilden</font>. Dem Vernehmen nach soll das Treffen in Brüssel stattfinden.
Quelle: http://de.news.yahoo.com/030321/286/3csgn.html
Vielleicht der Anfang zur Bildung eines echten v.a. militärischen Gegengewichts zu den USA. Vielleicht aber auch nur ein relativ bedeutungsloses Treffen
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stocksorcerer
21.03.2003, 07:54
@ Sascha
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Allerhöchste Eisenbahn |
-->Hallo Sascha,
die amerikanische Aggression zwingt ja nun wirklich jeden Menschen, der noch in der Lage ist zu kombinieren, sich selbst zu schützen. Die hanebüchenenen Begründungen der US-Regierung für den Angriff auf einen souveränen Staat lassen keine andere Reaktion zu. Für den Schutz der Menschen ist in unserer Kultur der Staat als organisatorisches Gebilde zuständig. Und wenn dieser Staat allein nicht für Schutz sorgen kann, dann muß er sich halt mit anderen Staaten zusammentun.
Es lag und liegt in Amerikas Interesse, keinen Staat weiter erstarken zu lassen, auch nicht wirtschaftlich. Der Schutz der amerikanischen Interessen zwingt Amerikas Führung nach deren Doktrin dazu, die anderen zu kontrollieren, zu bevormunden und verschiedene Entwicklungen nach Gutdünken in Regionen des Interesses abzuwürgen oder umzukanalisieren, Umstürze zu unterstützen, etc.
Und ich persönlich mag es einfach nicht mehr sehen, wie Amerika ohne Repressalien fürchten zu müssen, seit 100 Jahren betrügt und besticht und ermordet und erobert, Contras unterstützt und intrigiert. Es reicht. Spätestens jetzt. Ein Präventivschlag ist für mich das Ende der Fahnenstange.
Jetzt wird es Zeit für Europa, für den Schutz der eigenen Interessen zu sorgen und nicht mehr den Arsch für amerikanische Interessen hinzuhalten. Ich will amerikanische Interessen nicht am Hindukusch verteidigen. Ich werde es auch nicht tun.
Wer sich in die Empfindungen von Menschen arabischer und persischer Kulturen hineinzudenken probiert, wird merken, dass die Freiheit der eigenen Länder sehr hoch im Kurs steht und koloniale Bestrebungen und Eingriffe von außen in die Art des Zusammenlebens nicht für gut befunden werden. Wessen Gesetze sollen da gelten? Muß ein Iraker Burger fressen, Cola trinken, den Reichtum mit den Amerikanern teilen, Ã-l in Dollar handeln und Kopftücher gehören verboten? Oder was?
Ich hoffe, Europa findet einen eigenen Weg. Mit einem Renommee, das Toleranz, Verständnis und friedliches Miteinander unterstreicht. Liebe statt Haß, Vertrauen statt Angst. Scheiß Bush. Scheiß Cheney. Scheiß Pearl. Scheiß Wolfowitz. Scheiß Rummsfeld. So. Sammelklage fertig?
winkääää
stocksorcerer
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Emerald
21.03.2003, 08:22
@ stocksorcerer
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Re: Allerhöchste Eisenbahn |
-->Die Weichen sind und wurden bereits gestellt:
Dank der jetzt offenkundigen Politik und ihren Absichten der U.S.A., werden
neue Blöcke geschmiedet, welche in der Tat schon vor mehreren Monaten ihr
Fundament aufzeigten:
Frankreich und Deutschland werden vermehrt mit der Volksrepublik China
zusammenarbeiten, Geschäfte abschliessen und politisch vorgehen. Der neue
Mann in Peking lädt geradezu zu dieser Entwicklung ein.
Russland wird ebenfalls mit China und jenes vermehrt mit Russland kooperieren.
Rohstoffe gegen Know-How und schneller Ausbau von Infrastrukturen in Russland
durch die Chinesen.
Die grossen Verlierer werden justabene jene sein, welche schon lange auf dem
finanz. Abgrund stehen: Die USA und Japan. Die Amerikaner haben mit ihrer
Wirtschafts-und Welt-Politik alles verloren und was jetzt dort noch abgeht sind
reine Spiegelfechtereien. Das Land wird, von allen Seiten geächtet, aus dieser
imperialen Grossmaul-Flegelei hervorgehen und in Kürze eine sehr sehr geringe
Rolle spielen im aufstrebenden Wirtschafts-Block China/Indien/Russland.
Wie sagt das geflügelte Wort doch"Man kann nicht dauernd die anderen über den
Tisch ziehen und für blöd und dumm verkaufen"
Emerald.
PS: Frau A.Merkel wird nicht umhin kommen, nach USA auszuwandern.
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stocksorcerer
21.03.2003, 09:13
@ Emerald
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Neue Bündnisse |
-->Hallo Emerald,
nach der nächsten US-Wahl will man Frau Merkel vielleicht aber auch gar nicht mehr da haben. Vielleicht ja auch die ganze Bush-Bagage nicht mehr, wenn die patriotischen Unterstützer-Betonköppe in der Bevölkerung den anderen Menschen mal aufmerksamer zuhören...
Und was Japan angeht: Koizumi habe ich in der ganzen Auseinandersetzung ja überhaupt nicht verstanden. Wie kann der Mann Bush unterstützen? Ist der bekloppt? Ich denke angesichts Nord-Korea wäre genau die entgegengesetzte Haltung empfehlenswerter gewesen.
Frankreich-Deutschland-Belgien gibt mir jedenfalls ein gutes Gefühl. Lassen wir das Pflänzchen wachsen, damit wir uns schrittchenweise aus einem mittlerweile für uns eher unbedeutender gewordenen NATO-Bündnis herausziehen können.
winkääää
stocksorcerer
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silvereagle
21.03.2003, 09:39
@ stocksorcerer
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europäische Politiker werden Bush schon insgeheim danken |
-->Kaum jemand hat soviel getan für die innere Einigkeit der EU wie GWB. Wenn auch nicht gerade bewusst...
Hallo stocksorcerer,
Du solltest vielleicht selbst Politiker werden. Das rhetorische Talent hast Du jedenfalls dazu:
> Jetzt wird es Zeit für Europa, für den Schutz der eigenen Interessen zu sorgen und nicht mehr den Arsch für amerikanische Interessen hinzuhalten. Ich will amerikanische Interessen nicht am Hindukusch verteidigen. Ich werde es auch nicht tun.
Richtig. Europäische Interessen sind besser als amerikanische. Wer würde sich da getrauen, was anderes zu sagen (ausser so ein arroganter Ami natürlich)? Da werden die Claims schon mal abgesteckt.
> Wessen Gesetze sollen da gelten? Muß ein Iraker Burger fressen, Cola trinken, den Reichtum mit den Amerikanern teilen, Ã-l in Dollar handeln und Kopftücher gehören verboten? Oder was?
Wirklich mitreissende Rhetorik. Ich könnte das nicht besser.
> Ich hoffe, Europa findet einen eigenen Weg. Mit einem Renommee, das Toleranz, Verständnis und friedliches Miteinander unterstreicht.
*förmlich dahinschmelz*
> Liebe statt Haß, Vertrauen statt Angst. Scheiß Bush. Scheiß Cheney. Scheiß Pearl. Scheiß Wolfowitz. Scheiß Rummsfeld.
Das ist, für meine Begriffe, ein bisschen zu hart im Übergang. Man könnte auf die Idee kommen, Du selbst seist einigermaßen haßerfüllt. Nachdem das auch stimmt (sorry for that, aber Du gibst Dir ja kaum noch Mühe, es zu verstecken), würde ich noch ein paar Takte"Wer den Frieden nicht ehrt, ist unser Feind" einstreuen, um die Psyche der Zuhörer und Leser besser auf die große Abrechnung zum Schluss vorzubereiten.
> So. Sammelklage fertig?
Revanche kommt auch immer wieder gut.
Gruß, silvereagle
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stocksorcerer
21.03.2003, 10:05
@ silvereagle
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Re: europäische Politiker werden Bush schon insgeheim danken |
-->Hallo silvereagle,
mein alter text
Deine Antwort auf meinen alten text
Meine Antwort auf Deine Antwort
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Du solltest vielleicht selbst Politiker werden. Das rhetorische Talent hast Du jedenfalls dazu:
Sehe ich nicht so. Ich denke, dass kaum ein Politiker seine Meinung so präsentiert, ohne sich eine Hintertür offenzuhalten.
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Jetzt wird es Zeit für Europa, für den Schutz der eigenen Interessen zu sorgen und nicht mehr den Arsch für amerikanische Interessen hinzuhalten. Ich will amerikanische Interessen nicht am Hindukusch verteidigen. Ich werde es auch nicht tun.
Richtig. Europäische Interessen sind besser als amerikanische. Wer würde sich da getrauen, was anderes zu sagen (ausser so ein arroganter Ami natürlich)? Da werden die Claims schon mal abgesteckt.
Das meine ich damit nicht. Wir brauchen uns nicht ständig als Weltmacht zu behaupten und überall unseren Stempel aufdrücken. Amerika hat 130 Konflikte geführt. Ich will das keinesfalls. Wenn ich Ã-l brauche, dann frage ich Länder, die welches haben oder auch die Opec, was sie dafür will. Fertig.
----
Wessen Gesetze sollen da gelten? Muß ein Iraker Burger fressen, Cola trinken, den Reichtum mit den Amerikanern teilen, Ã-l in Dollar handeln und Kopftücher gehören verboten? Oder was?
Wirklich mitreissende Rhetorik. Ich könnte das nicht besser.
Danke sehr
---
Liebe statt Haß, Vertrauen statt Angst. Scheiß Bush. Scheiß Cheney. Scheiß Pearl. Scheiß Wolfowitz. Scheiß Rummsfeld.
Das ist, für meine Begriffe, ein bisschen zu hart im Übergang. Man könnte auf die Idee kommen, Du selbst seist einigermaßen haßerfüllt. Nachdem das auch stimmt (sorry for that, aber Du gibst Dir ja kaum noch Mühe, es zu verstecken), würde ich noch ein paar Takte"Wer den Frieden nicht ehrt, ist unser Feind" einstreuen, um die Psyche der Zuhörer und Leser besser auf die große Abrechnung zum Schluss vorzubereiten.
Da hast Du recht. Da kann man stutzig werden. Ich halte es da wie die alten Regelwerke der Araber. Wie Du in den Wald hineinrufst, so schallt es zurück. Aber von selbst rufe ich gar nicht. See the difference?
Ich denke, manchmal muß man auch laut werden. Selbst als herzensguter Mensch. Dann nämlich, wenn Unrecht geschieht. Live and let live. Aber nach meinem persönlichen Verständnis von Ethik halt auch Konfrontation, wenn´s nicht anders geht. Ich bin eben kein Pazifist, wenn auch friedensliebend.
und ein fröhliches winkääää
stocksorcerer
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Herbi, dem Bremser
21.03.2003, 10:25
@ silvereagle
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Re: europäische Politiker werden Bush thanksgiveln ** Rhetorik in vier Tagen |
-->Hey duda silbernes Adler,
du haben Ahnung von Rhetorik?
Du müssen geben Seminar!
Viele wären bestimmt auch wiss- oder auch nur so begierig.
Wie wär es ab 17.April.
In vier Tagen müßte man doch den Käs' zum Dahinschmelze bringe.
Es wäre Osterzeit.
Für die Ohren würden Strophen zitiert:
"Vom Eise befreit sind Ant- und Arktis..".
In unseren Augen würde sich das satte Gelb von Glocken widerspiegeln.
Wir hätten Kurzweil, weil auf dei Alm da gibt's koi Sünd' nich'
Gruß
Herbi
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silvereagle
21.03.2003, 11:45
@ stocksorcerer
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Belassen wir es dabei. Nur eins noch... |
-->Hi,
> Das meine ich damit nicht. Wir brauchen uns nicht ständig als Weltmacht zu behaupten und überall unseren Stempel aufdrücken. Amerika hat 130 Konflikte geführt. Ich will das keinesfalls. Wenn ich Ã-l brauche, dann frage ich Länder, die welches haben oder auch die Opec, was sie dafür will. Fertig.
Die USA brauchen Ã-l. Das kann ich ja nachvollziehen.
Warum haben sie dann so auf den UN-Sanktionen bestanden, die das irakische Ã-l so wunderbar (und zwar noch für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte) vom Weltmarkt ferngehalten haben?
Deine Antwort würde mich interessieren.
Gruß, silvereagle
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Tempranillo
21.03.2003, 11:51
@ Sascha
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Re: Bildung eines Gegengewichts zur USA? Völlig Aussichtslos |
-->>Dreiergipfel Deutschland-Frankreich-Belgien zu Verteidigung im April[/b]
Hi,
"süßer Vogel Hoffnung" möchte man sagen, wenn man das liest, oder"Hoffen heißt vom Leben falsche Vorstellungen haben" (G. Benn).
So sehr ich mich bei derartigen Nachrichten angesprochen fühle, weil doch die geheimsten Wünsche gekitzelt werden, ein paar Minuten später glaube ich wieder den kalten Hauch der Wirklichkeit zu verspüren, und bin froh, wenn es nicht"der schneeane Engel mit der koeden Haund" ist.
Was soll denn bei dem Dreiergipfel herauskommen? Versuchen wir mal jede Schönfärberei, jede Neigung zum Optimismus, den wir gerade jetzt so dringend bräuchten, bewußt beiseite zu schieben, und karren alles zusammen, was uns an kritischen Einwänden in den Sinn kommen würde:
1) Frankreich, Belgien und D-Land sind nicht die EU. Bei demnächst 27 Mitgliedsstaaten machen die drei Länder gerade mal 1/9tel aus.
2) Ein Gegengewicht zu den USA herzustellen kann ja nur heißen, aufrüsten, und zwar ganz gewaltig, also in primis et ante omnia, wie FJS zu dröhnen pflegte, atomar. Abgesehen von der Schwierigkeit, das den Wählern zu verklickern stellt sich sofort die Frage aller Fragen: Wer soll das bezahlen? Es ist schlicht und einfach kein Geld mehr da, der Ausweg in die Verschuldung ist seit Maastricht ebenfalls blockiert.
4) Wo wäre ein Ausweg? Wenn man alles, d.h. die EU, so läßt wie es ist, nirgends! Damit ist der Punkt gekommen, wo Europa an sich selbst zugrundegehen wird. Das haben die Oberintriganten glänzend eingefädelt.
5) Holen wir uns jetzt mal"out of the blue" eine große Portion Optimismus und nehmen an, die Europäer würden endlich aus den Gefahren, die aus der amerikanischen Dominanz erwachsen die Konsequenzen ziehen wollen, also entschieden aufrüsten. Die Kassen sind leer, was also tun? Da bleibt nur, die EU in ihrer jetzigen Form zu killen damit die unseligen, v.a. von D-Land aufgebrachten Subventionen in die Verteidigungsfähigkeit gesteckt werden.
6) Diese Absicht nimmt sich auf dem Papier noch ganz annehmbar aus, erweist sich aber bei näherem Hinsehen schon bald als Utopie. Hier einige Einwände:
- Welches Land würde die Verantwortung für das Zerplatzen der EU übernehmen?
- Kann man sich den Aufruhr vorstellen, der durch Europa tobt, wenn keine Agrarsubventionen fließen?
- Die Politik der EU-Staaten leidet an einem fundamentalen inneren Widerspruch. V.a. Frankreich glaubt, es sei möglich D-Land zu schwächen und gleichzeitig die EU zu stärken. Von dieser Wahnvorstellung müßte Abschied genommen werden.
- Europa stärken, heißt D-Land stärken! Daran führt kein Weg vorbei. Doch gegen ein starkes D-Land wurden 2 Weltkriege geführt, um es ein für alle Mal als Machtfaktor zu zerstören? Und jetzt soll es seine Wiederauferstehung erleben dürfen? Eher fließt Wasser bergauf.
- Die ganze Konstruktion der EU befindet sich also in einem unlösbaren Dilemma.
7) Wer angesichts der dramatischen Zuspitzung noch Geschmack an Schadenfreude findet, kann daran denken, dass die Europäer, allen voran Frankreich und England, ihre Freude hatten, D-Land, das Reich von 1871, zu vernichten,"Germany must perish" lautete in den 30er und 40er Jahren das ach so geschmachvolle und natürlich überhaupt nicht rassistische Motto. D-Land zu zerstören, ein Prozess, der noch nicht einmal an sein Ende gekommen sein dürfte, das ist den Herrschaften wahrlich gelungen. Dafür dürfen sie sich jetzt mit dem in ordinärer Ungeniertheit nach der Weltherrschaft greifenden Amerika herumschlagen. Ich möchte nur wissen, ob in Paris und anderswo nicht schon der Gedanke keimt, dass ein Arrangement mit dem Deutschen Reich unendlich angenehmer gewesen wäre als das, was sich jetzt abzuzeichnen beginnt.
Tempranillo
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Baldur der Ketzer
21.03.2003, 12:11
@ Tempranillo
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Re: Bildung eines Gegengewichts zur USA? Völlig Aussichtslos |
-->Hallo, Tempranillo,
klasse Beitrag, vorab.
Deine Schlußfolgerung ist zwingend.
Der zigarrenrauchende Whiskeysäufer mit der Thompson-MP in der Hand äußerte ja mal, man habe wohl das flasche Schwein geschlachtet, aber was in der gebrühten und geräucherten Wurschthaut befindlich ist, grunzt nicht mehr - es hat endgültig ausgegrunzt.
Die einzige Möglichkeit, dem Irrsinn zu entrinnen, wäre eine konsequente Abnabelung nach einem Vorbild des schweizerischen Igels mit Volksmiliz und Bürgerbewaffnung.
Bloß wäre da bereits im Ansatz die kritische Masse überschritten und der Laden würde von selbst hochgehen.
Ein gangbarer Weg ---------> ist nirgends in Sicht.
Wer heute Belgien lobt, vergißt die belgischen Müllsäcke (da schauen Kinderhände raus) und die völlig unsägliche Hetze gegen die FPÃ--Regierungsbeteiligung in Ã-sterreich.
Chirac Mulitlügner ------> ditto.
Das spielt sich alles auf dem niedrigen Level von Ganovenehre ab. Von wegen gemeinsames Haus und so --------> Bruchbude und Irrenhaus.
Es muß erst ganz runter bis zur finalen Auslaufwelle, bis es wieder bergauf gehen kann.
Die Prophezeiung des Lieds der Linde sagt alles aus.
Wie will denn ein Land eine Politik zur eigenen Nutzenmaximierung machen, wenn 100% der ausführenden Proletiker in feindlichem Sold stehen?
Shit happens. Aber er zerfällt auch mit der Zeit.
Beste Grüße vom Baldur
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stocksorcerer
21.03.2003, 12:28
@ silvereagle
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Ã-l brauchen oder kontrollieren ist ein Unterschied |
-->Hallo silvereagle, [img][/img]
Primär für den Eigenbedarf braucht Amerika braucht kein Ã-l aus dem Irak. ABER!!!!
Die Falken aus Pentagon und Oval Office, die brauchen die Kontrolle über das Ã-l. Kontrolle über den Preis. Kontrolle über strategische Ressourcen. Ein Staat denkt immer anders über Ã-lvorkommen, als eine private Firma. Die Firma wird bohren und verkaufen.... der Staat denkt auch über Verfügbarkeit nach und andere Dinge. Den Finger am Hebel haben. Den wirtschaftlichen Hebel als geopolitische Daumenschraube nutzen können.
Ein Zerschlagen der OPEC wäre für die Geostrategen im Weißen Haus ein wichtiger Schritt. In dieser Welt ist Ã-l nun einmal Dreh- und Angelpunkt der Weltwirtschaft. Denk an Produktion, Logistik...pp.
Aber selbst wenn Ã-l irgendwann einmal keine Rolle mehr spielen sollte. Irgendein Mittel für Ausübung der Macht gibt es immer. Gerade in der arabischen Welt, gerade in Sachen Türkei/Syrien/Irak wird das nächste Druckmittel sicher das Wasser sein. Manche Völker über Jahrhunderte gelernt, damit hauszuhalten und es effektiv zu nutzen. Gerade die Araber sind darin ziemlich fit. Haben schließlich auch die Bewässerung erfunden. Aber im Zuge von Ã-konomie, jetzt und sofort, Gewinnmaximierung.... werden daraus Kriege entstehen.
Im Moment ist´s halt Ã-l. Wer nicht spurt wird nach amerikanischem Muster von Ressourcen abgeschnitten oder in den Bankrott getrieben, bis die Bevölkerung den verhaßten Machthaber in die Wüste schickt oder whatever...
Es geht nur um Macht. Der Spruch:"Blut für Ã-l" ist nicht ganz falsch. Er greift bloß zu kurz.
winkääää
stocksorcerer
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marsch
21.03.2003, 12:36
@ silvereagle
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Wenn ich mich Einmischen darf... |
-->>Warum haben sie dann so auf den UN-Sanktionen bestanden, die das irakische Ã-l so wunderbar (und zwar noch für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte) vom Weltmarkt ferngehalten haben?
Na ja, so fern war das Ã-l dann doch nicht!
[img][/img]
Oder auch <a target=_blank href=http://www.eia.doe.gov/pub/oil_gas/petroleum/data_publications/petroleum_supply_annual/psa_volume1/current/pdf/table_29.pdf>hier</a>
Grüße
MARSCH
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silvereagle
21.03.2003, 12:46
@ Tempranillo
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Keine Sorge, Tempranillo |
-->Bush und Co. tun wirklich alles, um die EU zusammenzuschweissen, und vielleicht (ich weiss nicht, wie alt Du bist) bekommst Du sogar noch die Ehre, mit einem hochgerüsteten"Euro-Friedensheer" gegen die"Freiheits-GIs" persönlich anzutreten.
In Anbetracht, dass es dann ja wenigstens gegen den ausgemachten"Todfeind" geht, wird's Dir wenig ausmachen, wenn da massenhafte Umverteilungen stattfinden müssen, denn das sind halt Opfer, die man erbringen muss, wenn es endlich mal wieder ernst wird, nicht wahr? Rechtzeitiges Spekulieren auf Rüstungskonzerne"Marke Euro" hilft vielleicht auch ein wenig aus der Patsche.
Lass Dir deswegen aber kein schlechtes Gewissen machen. Ich werde Dich und Deinesgleichen unter Garantie nicht aufhalten.
Mir geht's halt auch nicht anders, als Dir: Was raus muss, muss eben raus.
Gruß, silvereagle
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silvereagle
21.03.2003, 12:57
@ marsch
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Re: Wenn ich mich Einmischen darf... / Gerne! |
-->Hallo marsch!
Gut, immerhin achteinhalb Prozent kamen aus dem Irak."Ã-l für Lebensmittel und Medikamente" war ja schon immer erlaubt. Ich muss gestehen, mich mit den diesbezüglichen Relationen nicht auszukennen.
Andererseits: Sind die Informationen über brachliegende Ã-lfelder im Irak alle nur Humbug? Offensichtlich ist dort eine Menge Ã-l, welches bisher nicht lohnte, gefördert zu werden. Warum wohl? Zu niedriger Weltmarktpreis? Zu hohe Förderkosten?
Gruß, silvereagle
|
silvereagle
21.03.2003, 13:16
@ stocksorcerer
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immerhin |
-->Hallo stocksorcerer,
wir sind jetzt soweit einig, dass es (jedenfalls) vorher um Macht geht, selbst wenn es (vordergründig) ums"Ã-l" (oder auch ums"Geld") geht. Das halte ich nicht für unwichtig, auch wenn es mir persönlich immer noch zu wenig weit geht. Aber immerhin. ;-)
Auch das folgende halte ich für so einen"grundlegenden Allerweltsirrtum":
> Aber im Zuge von Ã-konomie, jetzt und sofort, Gewinnmaximierung.... werden daraus Kriege entstehen.
Nichts ist so teuer und ökonomisch so unsinnig wie ein Krieg - für BEIDE Seiten! Also KANN es mE gar nicht um"wirtschaftliche Interessen" gehen, wenn die Waffen gekreuzt werden.
Marx hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet.
Gruß, silvereagle
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marsch
21.03.2003, 13:25
@ silvereagle
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Re: Wenn ich mich Einmischen darf... / Gerne! |
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> </font></font><div align="Justify">
Offensichtlich ist dort eine Menge Ã-l, welches bisher nicht lohnte, gefördert zu werden. Warum wohl?
Nicht das ich mich besonders gut auskenne, aber:es gibt 2 Hauptgründe würde ich sagen. Zu Mindest aus"Irakischer Sicht":
1.)
.....
Zur Abwendung der humanitären Katastrophe genehmigte der Sicherheitsrat im April 1995 das Programm"Ã-l für Nahrung". Es erlaubte dem Irak erstmals wieder eine begrenzte Erdölausfuhr in Höhe von jährlich vier Mrd. US-Dollar. 30 Prozent der Exporterlöse waren für Kompensationszahlungen an die Kriegsgegner und vier Prozent für die administrativen Aufwendungen der UNO bestimmt, so dass 2,5 Mrd. US-Dollar für die Versorgung einer Bevölkerung von 20 Millionen mit Grundnahrungsmitteln und Medikamenten blieben - ein Pro-Kopf-Betrag von jährlich 130 US-Dollar
....
Am 17. Dezember 1999 wurden die Export-Obergrenzen schließlich aufgehoben (Resolution 1284). Danach konnte der Irak von den gestiegenen Weltmarktpreisen für Rohöl profitieren. Von 1997 bis 2000 betrugen die Ã-lexporterlöse 39,4 Mrd. US-Dollar. Davon standen für das Programm"Ã-l für Nahrung" 26,2 Mrd. US-Dollar zur Verfügung.
.....
Von den ihm verbliebenen Exporterlösen hat der Irak nur für einen Betrag von 10,3 Mrd. Dollar, d.h. für lediglich 40 Prozent der theoretisch zur Verfügung stehenden Summe, Güter importieren können. Das entspricht einem Pro-Kopf-Betrag von 117 US-Dollar pro Jahr. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum wurde der UN-Kompensierungskommission ein Betrag von 11,6 Mrd. US-Dollar zugewiesen.
.....
http://www.embargos.de/irak/sponeck_fga2001.htm
2.) Eine zu Klump geschossene Infrastruktur, die bei den Reparationszahlungen und dem Embargo (dual use Goods usw.) unmöglich wieder aufgebaut werden konnte.
BIS JETZT nicht.
Gruß
MARSCH
</div></td></tr></table>
|
silvereagle
21.03.2003, 13:53
@ marsch
|
Versuch eines Resümees |
-->Hallo marsch,
vielen Dank für diese Informationen!
>1.)
>.....
>Zur Abwendung der humanitären Katastrophe genehmigte der Sicherheitsrat im April 1995 das Programm"Ã-l für Nahrung". Es erlaubte dem Irak erstmals wieder eine begrenzte Erdölausfuhr in Höhe von jährlich vier Mrd. US-Dollar. 30 Prozent der Exporterlöse waren für Kompensationszahlungen an die Kriegsgegner und vier Prozent für die administrativen Aufwendungen der UNO bestimmt, so dass 2,5 Mrd. US-Dollar für die Versorgung einer Bevölkerung von 20 Millionen mit Grundnahrungsmitteln und Medikamenten blieben - ein Pro-Kopf-Betrag von jährlich 130 US-Dollar
>....
>Am 17. Dezember 1999 wurden die Export-Obergrenzen schließlich aufgehoben (Resolution 1284). Danach konnte der Irak von den gestiegenen Weltmarktpreisen für Rohöl profitieren. Von 1997 bis 2000 betrugen die Ã-lexporterlöse 39,4 Mrd. US-Dollar. Davon standen für das Programm"Ã-l für Nahrung" 26,2 Mrd. US-Dollar zur Verfügung.
>Von den ihm verbliebenen Exporterlösen hat der Irak nur für einen Betrag von 10,3 Mrd. Dollar, d.h. für lediglich 40 Prozent der theoretisch zur Verfügung stehenden Summe, Güter importieren können. Das entspricht einem Pro-Kopf-Betrag von 117 US-Dollar pro Jahr. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum wurde der UN-Kompensierungskommission ein Betrag von 11,6 Mrd. US-Dollar zugewiesen.
>.....
>http://www.embargos.de/irak/sponeck_fga2001.htm
Resümee von Punkt 1 (aus meiner Sicht): Ohne Sanktionen wäre das Ã-l längst erschlossen! So aber zahlte es sich schlichtweg nicht aus, weder für inländische, noch erst recht für ausländische Investoren. Auch die Lockerung Ende 1999 konnte daran nicht allzuviel ändern. Und jetzt ist sowieso wieder lange, lange"Land unter" angesagt... [img][/img]
>2.) Eine zu Klump geschossene Infrastruktur, die bei den Reparationszahlungen und dem Embargo (dual use Goods usw.) unmöglich wieder aufgebaut werden konnte.
Also wieder die Sanktionen. Und natürlich die Zerstörung"made in USA" durch den ersten Golfkrieg. Aus Sicht des"ölhungrigen Amerika" also alles ziemliche Griffe in den..., oder? ;-)
>BIS JETZT nicht.
Was denkst Du, kommt gesamtökonomisch billiger? Den Irak ein zweites Mal niederbomben, oder sich für eine Aufhebung der Sanktionen einsetzen?
Ich denke wirklich, dass nun eine gute Gelegenheit besteht, die Marx'sche Irrlehre, wonach es immer nur um ökonomische Ziele gehe, radikal über Board zu werfen.
Gruß, silvereagle
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stocksorcerer
21.03.2003, 14:10
@ Baldur der Ketzer
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Klingt sehr plausibel, was Ihr geschrieben habt |
-->Hallo Tempranillo, hallo Baldur [img][/img]
...die Frage ist bloß, ob solche"Fehler" nicht trotzdem probiert werden müssen, um daraus zu lernen. Ach neee... man lernt ja niemals aus Geschichte. Vergessen. Aber was heißt es dann...."Es muß erst ganz runter bis zur finalen Auslaufwelle, bis es wieder bergauf gehen kann."
Also sich in das Schicksal (welches Schicksal?) ergeben und nichts tun, bis...... ja, bis.....
Was genau könnte die finale Auslaufwelle sein? Und wann ist sie? Und wer wird sie erleben?
winkääää
stocksorcerer
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Tempranillo
21.03.2003, 14:16
@ silvereagle
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Re: Keine Sorge, Tempranillo |
-->Hi Silvereagle,
>Bush und Co. tun wirklich alles, um die EU zusammenzuschweissen, und vielleicht (ich weiss nicht, wie alt Du bist) bekommst Du sogar noch die Ehre, mit einem hochgerüsteten"Euro-Friedensheer" gegen die"Freiheits-GIs" persönlich anzutreten.
Ich gehöre zu den alten Säcken. Selbst wenn ich jünger wäre, würde ich die Aussicht, gegen die"Freiheits-GIs" anzutreten, grauenhaft finden. Die GIs werden doch genauso wie das Fußvolk aller Nationen gnadenlos auf dem Schachbrett der Mächtigen verheizt. Es wird Dich vielleicht überraschen, aber im persönlichen Kontakt mit amerikanischen Soldaten habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Wenn ich sie auf den Punkt bringen sollte, würde ich sagen: Die GIs waren in Uniform, mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett noch unendlich angenehmer - beinah´ hätt´ ich geschrieben liebenswürdiger - als der deutsche, konservativ-bürgerliche, CSU-nahe Abschaum im Nadelstreifen-Anzug. Das Ausbreiten persönlicher Erlebnisse bitte ich mir zu ersparen.
>In Anbetracht, dass es dann ja wenigstens gegen den ausgemachten"Todfeind" geht, wird's Dir wenig ausmachen, wenn da massenhafte Umverteilungen stattfinden müssen, denn das sind halt Opfer, die man erbringen muss, wenn es endlich mal wieder ernst wird, nicht wahr?
Die Umverteilung dürfte diesmal eher andere Länder treffen. D-Land ist pleite! Was man aus uns noch herauspressen könnte, wird nicht reichen, um Europa, geographisch verstanden, aus der Patsche zu helfen
>Lass Dir deswegen aber kein schlechtes Gewissen machen. Ich werde Dich und Deinesgleichen unter Garantie nicht aufhalten.
Das"aufhalten" habe ich nicht verstanden.
>Mir geht's halt auch nicht anders, als Dir: Was raus muss, muss eben raus.
Schon wieder habe ich ein Verständnisproblem, ich weiß nicht,"was raus muß", abgesehen von einer gehörigen Portion Wut. Aber diese Art von Rauslassen bleibt im Idealfall eine rein rheotrische.
Tempranillo
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marsch
21.03.2003, 14:38
@ silvereagle
|
Re: Versuch eines Resümees |
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> </font></font><div align="Justify">
>Also wieder die Sanktionen. Und natürlich die Zerstörung"made in USA" durch den ersten Golfkrieg. Aus Sicht des >"ölhungrigen Amerika" also alles ziemliche Griffe in den..., oder? ;-)
Sehe ich anders. Durch die"Kompensationszahlungen an die Kriegsgegner" bekamen die USA das Ã-l quasi umsonst, oder jedenfalls stark"verbilligt". Zudem konnten sie sich schön im Nahen Osten niederlassen, Saddam Hussein verteufeln, und als"Schutzmaßnahmen" Einheiten stationieren und Waffen verkaufen.
>BIS JETZT nicht.
>Was denkst Du, kommt gesamtökonomisch billiger? Den Irak ein zweites Mal niederbomben,
Das kommt auf den betrachteten Zeitraum an. Kurzfristig rechnet sich das sicherlich nicht. Obwohl die von der OPEC"unter Umständen" angestrebte Abrechnungseinheit Euro IN MEINEN Augen eine gewichtige Rolle zu spielen scheint. Überhaupt, eine Zerschlagung derselben würde den USA sicherlich nicht unangenehm sein.
Legen wir aber einen längeren bis langen Zeitraum zu Grunde, ist dies sicherlich"sinnvoll". Siehe hier: <a target=_blank href= http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/175672.htm>Der Höhepunkt der Welterdölproduktion - ein Wendepunkt für die Menschheit</a>
>oder sich für eine Aufhebung der Sanktionen einsetzen?
>Ich denke wirklich, dass nun eine gute Gelegenheit besteht, die Marx'sche Irrlehre, wonach es immer nur um ökonomische >Ziele gehe, radikal über Board zu werfen.
Oh, da gebe ich dir recht. Ã-l ist mit Sicherheit nicht der einzige Grund. Andererseits, langfristig gedacht (siehe oben) ein ausgezeichnetes Mittel die Machtgelüste durchzusetzen. Wer in den nächsten 20, 30 Jahren den Daumen auf den"letzten" Ã-lquellen hat, kann praktisch alles durchsetzen.
Und natürlich spielt simple Machausdehnung eine entscheidende Rolle. Anstrebung der Weltherrschaft und Verbreitung der"wahren Religion" könnte durchaus der eigentliche Grund sein. Ich persönlich kann so etwas zwar noch weniger Nachvollziehen als einen schlichten Ã-konomischen Hintergrund, nichts desto trotz denke ich, daß dies bei Bush & Co. die Triebfeder im Verborgenen ist. So gesehen, hast du sicherlich Recht. Dazu allerdings, ist die Herrschaft über das Ã-l hervorragend geeignet.
Gruß
MARSCH
</div></td></tr></table>
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silvereagle
21.03.2003, 16:07
@ Tempranillo
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@Tempranillo: Fortsetzung |
-->Hi Tempranillo,
> Ich gehöre zu den alten Säcken. Selbst wenn ich jünger wäre, würde ich die Aussicht, gegen die"Freiheits-GIs" anzutreten, grauenhaft finden.
OK, ich will Dir glauben. Aber Du kannst Dich doch wohl noch an den"Todfeind" erinnern? Gegen den"bösen Wolf" muss man doch einfach kämpfen, oder? Es kann dann"nur einen" geben.
Ich will hier nicht überflüssig moralisieren, sondern lediglich abchecken, wie weit es mit der dialektischen Polarisierung bei manchen schon ist. Irgendwann gibt's keinen Halt mehr, tausendfach belegt, tausendfach passiert. Wenn es denn (für den jeweiligen) sein MUSS: OK, dann muss es halt. Es gefällt MIR aber trotzdem nicht - und es soll keiner sagen:"Woher hätte ich denn wissen sollen..."
> Die GIs werden doch genauso wie das Fußvolk aller Nationen gnadenlos auf dem Schachbrett der Mächtigen verheizt.
Sozusagen.
> Es wird Dich vielleicht überraschen, aber im persönlichen Kontakt mit amerikanischen Soldaten habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.
Kann ich - wenn auch in sehr schmalem Umfang - bestätigen.
> Wenn ich sie auf den Punkt bringen sollte, würde ich sagen: Die GIs waren in Uniform, mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett noch unendlich angenehmer - beinah´ hätt´ ich geschrieben liebenswürdiger - als der deutsche, konservativ-bürgerliche, CSU-nahe Abschaum im Nadelstreifen-Anzug.
Wäre mir auch wieder zu verallgemeinert, aber ok. Deine Meinung, Dein Recht.
> Die Umverteilung dürfte diesmal eher andere Länder treffen. D-Land ist pleite! Was man aus uns noch herauspressen könnte, wird nicht reichen, um Europa, geographisch verstanden, aus der Patsche zu helfen.
Entschuldigung, aber wir sprechen schon vom gleichen Land, zwischen Oder und Rhein, nicht wahr? Was meinste, was da an handfestem Vermögen zur Umverteilung anstünde, wenn es denn so brenzlig würde, dass die OBEN keinen anderen Ausweg mehr sehen."Breite Schultern müssen mehr tragen..." und wie der Schwachsinn sonst noch umschrieben werden wird. Bis hin zum fünfjährigen"Bundesdienst" unter (Wieder-)Einführung von Lebensmittel- und Stromkarten ist so ziemlich alles denkbar.
>>Lass Dir deswegen aber kein schlechtes Gewissen machen. Ich werde Dich und Deinesgleichen unter Garantie nicht aufhalten.
>Das"aufhalten" habe ich nicht verstanden.
Siehe oben: Was sein MUSS, kann wirklich nur jeder für sich selbst entscheiden. Man sollte nur eben die KONSEQUENZEN bedenken, und im Zweifel erst danach zuschlagen. Meine Meinung.
>>Mir geht's halt auch nicht anders, als Dir: Was raus muss, muss eben raus. >
>Schon wieder habe ich ein Verständnisproblem, ich weiß nicht,"was raus muß", abgesehen von einer gehörigen Portion Wut. Aber diese Art von Rauslassen bleibt im Idealfall eine rein rheotrische.
Es ist bei genauem Betrachten keine rein rhetorische. Du hast zwar Recht, dass solange nur geredet wird, niemand sterben muss. Aber Du kennst sicher die Funktionsweise der Dialektik:"Wer nicht für mich ist, ist gegen mich." Da werden ab einem gewissen Grad ungeahnte"Energien" frei, die sich dann irgendwie entladen müssen.
Es ist dann nur noch die Frage: Wie.
Gruß, silvereagle
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Inventor
21.03.2003, 18:20
@ Sascha
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Re: Bildung eines Gegengewichts und Krieg gegen die USA? |
-->ich habe nur eine kleine Bitte. Könntet Ihr mich bitte vorwarnen, wenn Ihr die ersten Raketen nach Florida schickt, damit ich mich auf deren Ankunft seelisch und moralisch vorbereiten kann?
WW
Ein besorgter Deutscher in Florida
<ul> ~ Ein aus Deutschland vertriebener Erfinder</ul>
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Euklid
21.03.2003, 18:45
@ Inventor
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Re: Bildung eines Gegengewichts und Krieg gegen die USA? |
-->Habe leider keine Verbindung zu den Atom-U-Booten vor deiner Küste;-)
Oder sollte das nur zur Belustigung dienen?
Ich würde die momentane Lage im Nahen Osten als hochexplosiv einschätzen.
Ausweitung des Konflikts jederzeit möglich.
Meinst Du die USA würde sich gegen die gesamte Welt stellen können;-)?
1 Amerikaner hätte es mit dann ungefähr mit 19 hungrigen Mäulern weltweit zu tun.
Alle wieviel km steht dann ein Amerikaner?;-)
Können ihn die 19 liquidieren wenn sie zusammenhalten;-)?
Ich denke daß die Aktion im Irak abgewürgt wird.
Gruß EUKLID
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Herbi, dem Bremser
21.03.2003, 21:28
@ silvereagle
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Re: immerhin ** mögliche Förderquoten, mit Verweis |
-->Moin z'sam, wenn auch 8 Stunden später
..
dann könnten sie nach eigenen Schätzungen zehn Jahre lang acht Milllionen Barrel Ã-l pro Tag fördern. Die bloße Mathematik beantwortet also schon eine Menge Fragen über den geplanten Krieg: Acht Millionen Barrel zum Preis von je 30 Dollar an 365 Tagen ergeben 87,6 Milliarden Dollar - pro Jahr. Für britische und amerikanische Ã-lmagnaten ist diese Versuchung einfach zu groß. Dafür einen Krieg führen? Keine Frage, dafür würden sie sogar zehn Kriege führen, wenn notwendig! Natürlich streng im Sinne des Wortes, also »führen« würden sie diese Kriege, kämpfen sollen andere. Dies ist ein Krieg für den Freibrief auf unermeßlichen Profit. Und nur darum geht es in Wirklichkeit.
..
Mein Kommentar:
Zur Linderung des humanen Desasters werden in dem genannten Zeitraum zwecks Gabe
hilfspendlechzende Christler und andere Nächstenlieber wettbuhlen,
so dass die 87,6 mal 10 hoch 9 Dollar Nettoeinnahmen bleiben könnten.
weiterschnüffelnd
Herbi
<ul> ~ Mumia Abu-Jamal * junge Welt Nr. 39, 15./16. Februar 2003</ul>
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Nepomuk
22.03.2003, 02:43
@ Tempranillo
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Re: Bildung eines Gegengewichts zur USA? Völlig Aussichtslos |
-->>>Dreiergipfel Deutschland-Frankreich-Belgien zu Verteidigung im April[/b]
>Hi,
>"süßer Vogel Hoffnung" möchte man sagen, wenn man das liest, oder"Hoffen heißt vom Leben falsche Vorstellungen haben" (G. Benn).
>So sehr ich mich bei derartigen Nachrichten angesprochen fühle, weil doch die geheimsten Wünsche gekitzelt werden, ein paar Minuten später glaube ich wieder den kalten Hauch der Wirklichkeit zu verspüren, und bin froh, wenn es nicht"der schneeane Engel mit der koeden Haund" ist.
>Was soll denn bei dem Dreiergipfel herauskommen? Versuchen wir mal jede Schönfärberei, jede Neigung zum Optimismus, den wir gerade jetzt so dringend bräuchten, bewußt beiseite zu schieben, und karren alles zusammen, was uns an kritischen Einwänden in den Sinn kommen würde:
>1) Frankreich, Belgien und D-Land sind nicht die EU. Bei demnächst 27 Mitgliedsstaaten machen die drei Länder gerade mal 1/9tel aus.
>2) Ein Gegengewicht zu den USA herzustellen kann ja nur heißen, aufrüsten, und zwar ganz gewaltig, also in primis et ante omnia, wie FJS zu dröhnen pflegte, atomar. Abgesehen von der Schwierigkeit, das den Wählern zu verklickern stellt sich sofort die Frage aller Fragen: Wer soll das bezahlen? Es ist schlicht und einfach kein Geld mehr da, der Ausweg in die Verschuldung ist seit Maastricht ebenfalls blockiert.
>4) Wo wäre ein Ausweg? Wenn man alles, d.h. die EU, so läßt wie es ist, nirgends! Damit ist der Punkt gekommen, wo Europa an sich selbst zugrundegehen wird. Das haben die Oberintriganten glänzend eingefädelt.
>5) Holen wir uns jetzt mal"out of the blue" eine große Portion Optimismus und nehmen an, die Europäer würden endlich aus den Gefahren, die aus der amerikanischen Dominanz erwachsen die Konsequenzen ziehen wollen, also entschieden aufrüsten. Die Kassen sind leer, was also tun? Da bleibt nur, die EU in ihrer jetzigen Form zu killen damit die unseligen, v.a. von D-Land aufgebrachten Subventionen in die Verteidigungsfähigkeit gesteckt werden.
>6) Diese Absicht nimmt sich auf dem Papier noch ganz annehmbar aus, erweist sich aber bei näherem Hinsehen schon bald als Utopie. Hier einige Einwände:
>- Welches Land würde die Verantwortung für das Zerplatzen der EU übernehmen?
>- Kann man sich den Aufruhr vorstellen, der durch Europa tobt, wenn keine Agrarsubventionen fließen?
>- Die Politik der EU-Staaten leidet an einem fundamentalen inneren Widerspruch. V.a. Frankreich glaubt, es sei möglich D-Land zu schwächen und gleichzeitig die EU zu stärken. Von dieser Wahnvorstellung müßte Abschied genommen werden.
>- Europa stärken, heißt D-Land stärken! Daran führt kein Weg vorbei. Doch gegen ein starkes D-Land wurden 2 Weltkriege geführt, um es ein für alle Mal als Machtfaktor zu zerstören? Und jetzt soll es seine Wiederauferstehung erleben dürfen? Eher fließt Wasser bergauf.
>- Die ganze Konstruktion der EU befindet sich also in einem unlösbaren Dilemma.
>7) Wer angesichts der dramatischen Zuspitzung noch Geschmack an Schadenfreude findet, kann daran denken, dass die Europäer, allen voran Frankreich und England, ihre Freude hatten, D-Land, das Reich von 1871, zu vernichten,"Germany must perish" lautete in den 30er und 40er Jahren das ach so geschmachvolle und natürlich überhaupt nicht rassistische Motto. D-Land zu zerstören, ein Prozess, der noch nicht einmal an sein Ende gekommen sein dürfte, das ist den Herrschaften wahrlich gelungen. Dafür dürfen sie sich jetzt mit dem in ordinärer Ungeniertheit nach der Weltherrschaft greifenden Amerika herumschlagen. Ich möchte nur wissen, ob in Paris und anderswo nicht schon der Gedanke keimt, dass ein Arrangement mit dem Deutschen Reich unendlich angenehmer gewesen wäre als das, was sich jetzt abzuzeichnen beginnt.
>Tempranillo
Ach die Amis als Weltenherrscherrr?
Das wird die kuerzeste Grande Nation aller Zeiten werden. (Jedoch mit der laengsten Vorbereitungszeit)
Je groesser die Luegen desto schmaler die Beine.
Und sollte die Annaeherung Belgien/Frankreich/Deutschland auch noch jung und zart sein so wird es doch in naher Zukunft zumindest ein Rettungsanker im Spiel"ohne Chance" sein fuer uns.
Hawedere
Nepomuk
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