No_Fear
21.03.2003, 16:50 |
15. Jahre Giftgasangriff auf Halabja Thread gesperrt |
-->noch ein letzter Artikel von mir...
15. Jahre Giftgasangriff auf Halabja
In den frühen Morgenstunden des 16. März 1988 flog eine Formation irakischer Kampfflugzeuge die kurdische Stadt Halabja an. Geladen hatten sie eine tödliche Fracht: Kampfgas, das mit deutscher Hilfe in den Chemiefabriken des irakischen Staates hergestellt wurde. „Insektenvernichtungsmittel“, wie es im offiziellen Sprachgebrauch hieß, Gift zur Vernichtung von Menschen, für „Perser, Juden und andere Insekten“ produziert, wie Tarik Aziz, heute Vizepräsident des Irak, dem früheren Leiter der UN-Waffenkontrollteams Richard Buttler erklärte. Die Piloten mussten so tief über Halabja hinwegfliegen, um ihre tödliche Fracht in Mitten der Stadt zu placieren, dass Passanten die Kennungen auf ihren Tragflächen lesen konnten. Als sich das Gift verteilte, war es bereits zu spät zu fliehen. 5.000 Menschen, Männer, Frauen und Kinder, starben an diesem Tag in Halabja einen grausamen Tod. Über 10.000 wurden lebensgefährlich verletzt, viele von ihnen verstarben später an den Folgen des Angriffs. Der Rest der Bevölkerung floh, ihre Häuser wurden von nachrückenden irakischen Truppen niedergewalzt.
Halabja ist zum Symbol für den Krieg des irakischen Regimes gegen die eigene Bevölkerung geworden. Denn der Angriff des 16. März ist kein Einzelfall geblieben. 4.500 kurdische Siedlungen wurden zerstört, 180.000 Menschen im kurdischen Nordirak verschleppt oder ermordet. In mindestens 42 Fällen hat das irakische Regime nachgewiesenermaßen Giftgas gegen die kurdische Bevölkerung eingesetzt. Die ländliche Bevölkerung wurde zusammengetrieben, Jungen und Männer zwischen 15 und 50 Jahren wurden auf Lastwagen abtransportiert. Ihre Spur verliert im Südirak. Die restliche Bevölkerung wurde in militärisch bewachte Sammelstädte deportiert. War eine Region von „Rebellen befreit“, sprach man von einem Akt der „Reinigung“.
Dies alles geschah auf den Befehl der irakischen Regierung, vor Ort organisiert von Hasan Ali Majid, Cousin und Vertrauter von Staatspräsident Saddam Hussein und von diesem mit umfassenden Vollmachten zum Massenmord ausgestattet. Umgesetzt wurde es mit der Hilfe deutscher Unternehmen, die im großen Stil Rohstoffe, Fertigungsanlagen und Know-How zur Produktion von Massenvernichtungswaffen an das irakische Regime geliefert haben - über Jahre. Die Erkenntnisse der Ende der Achtziger Jahre eingesetzten Parlamentarischen Untersuchungskommission, die Ermittlungen der Darmstädter Staatsanwaltschaft im sogenannten „Giftgasverfahren“, die Quellen und Dokumente internationaler Organisationen legen nahe, dass dies der Bundesregierung bekannt war. Konsequenzen daraus wurden nicht gezogen.
Im gesamten Irak hat das Regime Saddam Husseins unzählige Verbrechen an der eigenen Bevölkerung verübt. Die Menschen des Südirak wurden nach der Niederschlagung der Volksaufstände grausam dafür bestraft, dass sie sich gegen ihre Unterdrücker erhoben. 40.000 Menschen wurden ermordet, zehnmal so viele aus ihren Dörfern vertrieben oder deportiert. Die südirakischen Marschen, ein natürliches Sumpfgebiet in der Größe des Bundeslandes Hessen, wurden trockengelegt, den Bewohnern die Existenzgrundlage entzogen, ihre Siedlungen mit Napalm bombardiert. Tausende Menschen werden überall im Land unter furchtbaren Bedingungen in Haft gehalten. Kurden und Araber, Assyrer, Yeziden & Turkmenen, Suniten, Schiiten und Christen. In den Gefängnissen wird gefoltert und willkürlich getötet. 16.000 Namen hat Amnesty International gesammelt von Menschen, die einfach „verschwanden“. All dies ist noch nicht Vergangenheit, all dies ist im Bewusstsein aller Iraker jeden Tag präsent.
Heute, 15 Jahre nach dem Angriff auf Halabja, leiden Menschen aus der Stadt an Nervenlähmungen, Hautkrankheiten, Tumoren und Schäden an Lunge und Atemwegen, an häufigen Fehlgeburten. Forschungen vor Ort haben ergeben, dass das Giftgas genetische Veränderungen bewirkt hat. Auch heute noch haben diese Menschen Angst, obwohl große Teile der kurdischen Region seit 1991 selbstverwaltet sind. Saddam Hussein droht noch immer damit, an den Kurden Rache zu üben und sie erneut mit Giftgas und Krieg zu überziehen.
Bis heute auch wartet die kurdische Bevölkerung vergebens auf ein Zeichen aus Deutschland. Keine Ansprache, keine diplomatische Note, keine Feierstunde- kurz: KEIN WORT, mit dem die Bundesregierung ihr Bedauern darüber ausgedrückt hätte, dem irakischen Regime beim Mord an den Kurden adjutiert zu haben.
Die Menschen im kurdischen Nordirak haben in den vergangenen Jahren die Region wieder aufgebaut. Dort ist unter schwierigen Bedingungen ein demokratisches Experiment entstanden, das wegweisend für die Entwicklung des gesamten Irak sein könnte. Gemeinsam mit anderen irakischen Oppositionsparteien aller Bevölkerungsgruppen haben sich die Kurdischen Parteien auf ein Grundsatzprogramm für einen Staat nach Saddam Hussein geeinigt, ein Staat, der demokratisch, föderal und demilitarisiert sein soll, in dem erstmals die Rechte des Einzelnen als Staatsbürger zählen - unabhängig von seiner Herkunft, seinem Glauben oder seiner politischen Überzeugung. Und ein Staat, der erstmals auch bereit für einen Frieden mit allen Nationen im Nahen Osten.
Dieses Programm benötigt dringend Unterstützung, damit es Wirklichkeit werden kann. Bis heute aber weigert sich die Bundesregierung, mit der irakischen Opposition auch nur zu sprechen. Der Wunsch der irakischen Menschen nach Befreiung von der Diktatur wird weiter ignoriert.
Am 15. Jahrestag der Bombardierung Halabjas hoffen die irakischen Kurden und mit ihnen die unterdrückten Menschen des Irak darauf, dass Deutschland endlich auch ihre Bemühungen für einen demokratischen Irak unterstützt.
Wer keinen Krieg will, der muß über Alternativen zu Saddam Hussein nachdenken, denn sein Frieden ist Krieg.
|
Harri
21.03.2003, 17:00
@ No_Fear
|
Sehr guter Artikel, kann Dich nur unterstützen owT |
-->>noch ein letzter Artikel von mir...
>
>15. Jahre Giftgasangriff auf Halabja >
>In den frühen Morgenstunden des 16. März 1988 flog eine Formation irakischer Kampfflugzeuge die kurdische Stadt Halabja an. Geladen hatten sie eine tödliche Fracht: Kampfgas, das mit deutscher Hilfe in den Chemiefabriken des irakischen Staates hergestellt wurde. „Insektenvernichtungsmittel“, wie es im offiziellen Sprachgebrauch hieß, Gift zur Vernichtung von Menschen, für „Perser, Juden und andere Insekten“ produziert, wie Tarik Aziz, heute Vizepräsident des Irak, dem früheren Leiter der UN-Waffenkontrollteams Richard Buttler erklärte. Die Piloten mussten so tief über Halabja hinwegfliegen, um ihre tödliche Fracht in Mitten der Stadt zu placieren, dass Passanten die Kennungen auf ihren Tragflächen lesen konnten. Als sich das Gift verteilte, war es bereits zu spät zu fliehen. 5.000 Menschen, Männer, Frauen und Kinder, starben an diesem Tag in Halabja einen grausamen Tod. Über 10.000 wurden lebensgefährlich verletzt, viele von ihnen verstarben später an den Folgen des Angriffs. Der Rest der Bevölkerung floh, ihre Häuser wurden von nachrückenden irakischen Truppen niedergewalzt.
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>Halabja ist zum Symbol für den Krieg des irakischen Regimes gegen die eigene Bevölkerung geworden. Denn der Angriff des 16. März ist kein Einzelfall geblieben. 4.500 kurdische Siedlungen wurden zerstört, 180.000 Menschen im kurdischen Nordirak verschleppt oder ermordet. In mindestens 42 Fällen hat das irakische Regime nachgewiesenermaßen Giftgas gegen die kurdische Bevölkerung eingesetzt. Die ländliche Bevölkerung wurde zusammengetrieben, Jungen und Männer zwischen 15 und 50 Jahren wurden auf Lastwagen abtransportiert. Ihre Spur verliert im Südirak. Die restliche Bevölkerung wurde in militärisch bewachte Sammelstädte deportiert. War eine Region von „Rebellen befreit“, sprach man von einem Akt der „Reinigung“.
>
>Dies alles geschah auf den Befehl der irakischen Regierung, vor Ort organisiert von Hasan Ali Majid, Cousin und Vertrauter von Staatspräsident Saddam Hussein und von diesem mit umfassenden Vollmachten zum Massenmord ausgestattet. Umgesetzt wurde es mit der Hilfe deutscher Unternehmen, die im großen Stil Rohstoffe, Fertigungsanlagen und Know-How zur Produktion von Massenvernichtungswaffen an das irakische Regime geliefert haben - über Jahre. Die Erkenntnisse der Ende der Achtziger Jahre eingesetzten Parlamentarischen Untersuchungskommission, die Ermittlungen der Darmstädter Staatsanwaltschaft im sogenannten „Giftgasverfahren“, die Quellen und Dokumente internationaler Organisationen legen nahe, dass dies der Bundesregierung bekannt war. Konsequenzen daraus wurden nicht gezogen.
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>Im gesamten Irak hat das Regime Saddam Husseins unzählige Verbrechen an der eigenen Bevölkerung verübt. Die Menschen des Südirak wurden nach der Niederschlagung der Volksaufstände grausam dafür bestraft, dass sie sich gegen ihre Unterdrücker erhoben. 40.000 Menschen wurden ermordet, zehnmal so viele aus ihren Dörfern vertrieben oder deportiert. Die südirakischen Marschen, ein natürliches Sumpfgebiet in der Größe des Bundeslandes Hessen, wurden trockengelegt, den Bewohnern die Existenzgrundlage entzogen, ihre Siedlungen mit Napalm bombardiert. Tausende Menschen werden überall im Land unter furchtbaren Bedingungen in Haft gehalten. Kurden und Araber, Assyrer, Yeziden & Turkmenen, Suniten, Schiiten und Christen. In den Gefängnissen wird gefoltert und willkürlich getötet. 16.000 Namen hat Amnesty International gesammelt von Menschen, die einfach „verschwanden“. All dies ist noch nicht Vergangenheit, all dies ist im Bewusstsein aller Iraker jeden Tag präsent.
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>Heute, 15 Jahre nach dem Angriff auf Halabja, leiden Menschen aus der Stadt an Nervenlähmungen, Hautkrankheiten, Tumoren und Schäden an Lunge und Atemwegen, an häufigen Fehlgeburten. Forschungen vor Ort haben ergeben, dass das Giftgas genetische Veränderungen bewirkt hat. Auch heute noch haben diese Menschen Angst, obwohl große Teile der kurdischen Region seit 1991 selbstverwaltet sind. Saddam Hussein droht noch immer damit, an den Kurden Rache zu üben und sie erneut mit Giftgas und Krieg zu überziehen.
>Bis heute auch wartet die kurdische Bevölkerung vergebens auf ein Zeichen aus Deutschland. Keine Ansprache, keine diplomatische Note, keine Feierstunde- kurz: KEIN WORT, mit dem die Bundesregierung ihr Bedauern darüber ausgedrückt hätte, dem irakischen Regime beim Mord an den Kurden adjutiert zu haben.
>
>Die Menschen im kurdischen Nordirak haben in den vergangenen Jahren die Region wieder aufgebaut. Dort ist unter schwierigen Bedingungen ein demokratisches Experiment entstanden, das wegweisend für die Entwicklung des gesamten Irak sein könnte. Gemeinsam mit anderen irakischen Oppositionsparteien aller Bevölkerungsgruppen haben sich die Kurdischen Parteien auf ein Grundsatzprogramm für einen Staat nach Saddam Hussein geeinigt, ein Staat, der demokratisch, föderal und demilitarisiert sein soll, in dem erstmals die Rechte des Einzelnen als Staatsbürger zählen - unabhängig von seiner Herkunft, seinem Glauben oder seiner politischen Überzeugung. Und ein Staat, der erstmals auch bereit für einen Frieden mit allen Nationen im Nahen Osten.
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>Dieses Programm benötigt dringend Unterstützung, damit es Wirklichkeit werden kann. Bis heute aber weigert sich die Bundesregierung, mit der irakischen Opposition auch nur zu sprechen. Der Wunsch der irakischen Menschen nach Befreiung von der Diktatur wird weiter ignoriert.
>
>Am 15. Jahrestag der Bombardierung Halabjas hoffen die irakischen Kurden und mit ihnen die unterdrückten Menschen des Irak darauf, dass Deutschland endlich auch ihre Bemühungen für einen demokratischen Irak unterstützt.
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>Wer keinen Krieg will, der muß über Alternativen zu Saddam Hussein nachdenken, denn sein Frieden ist Krieg.
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marsch
21.03.2003, 17:08
@ Harri
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Worin? (owT) |
-->
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HB
21.03.2003, 17:11
@ No_Fear
|
Scholl-Latour dazu |
-->Bevor das Board hier noch einen Kollateralschaden bekommt, weil"Beweise" vorgelegt werden, daß gar nicht der Irak, sondern der Iran Halabja zu verantworten habe, hier, was Peter Scholl-Latour dazu in"Kampf dem Terror - Kampf dem Islam?" dazu schreibt:
............................................................................
Acht Jahre lang - von 1980 bis 1988 - wurde Saddam
Hussein von US-Präsident Ronald Reagan und seinem Vize
George Bush als Schwertträger der amerikanischen Golfpolitik
geschätzt. Die CIA war bestens informiert über die brutale, ja
mörderische Veranlagung des Diktators von Bagdad. Aber
solche Bedenken pflegte man in Langley mit der Bemerkung
abzuschütteln: »We know he is a son of a bitch, but he is our son
of a bitch - Daß er ein Hurensohn ist, wissen wir, aber er ist
unser Hurensohn.« Vom damaligen französischen
Premierminister Jacques Chirac, der ihm modernste Waffen
verkaufte, wurde der irakische Rais als »ami de la France«
gepriesen. Niemand nahm seinerzeit Anstoß daran, daß der
»neue Nebukadnezar« weit und breit bekannt und berüchtigt war
für seine Brutalität, seine Menschenverachtung, für die
fürchterlichen Methoden, mit denen er die Macht über
Mesopotamien errungen und dann konsolidiert hatte.
Ursprünglich war Saddam als Verbündeter der Sowjetunion
aufgetreten, die im Kampf gegen Khomeini regelmäßig seine
aufgeriebenen Panzerdivisionen mit neuem Material auffüllte.
Entscheidend war jedoch - nach dem Sturz des Schah - die
Gunst der westlichen Führungsmacht, die in besonders
kritischen Phasen der Schlacht mit eigenen Mitteln intervenierte.
So verhängte die US-Navy de facto eine Blockade über die
iranische Schiffahrt im Golf, und ihre schweren Granaten
schlugen in den persischen Ã-lhäfen ein. Amerikanische und
russische Ingenieure wirkten an der Weiterentwicklung der
irakischen Boden-Boden-Raketen mit. Spezialisten aus den USA
brachten den irakischen Offizieren bei, wie sich solche
Trägerwaffen gegen iranische Luftangriffe in der Wüste tarnen
ließen. Sie informierten Saddam Hussein mit Hilfe ihrer
Satellitenbeobachtung über persische Truppenkonzentrationen
am Schattel-Arab und deren offensive Bereitstellungen.
Dennoch war im August 1982, während ich mich in Bagdad
aufhielt, die Befürchtung aufgekommen, die Streitkräfte
Khomeinis - die schiitische Revolutionstruppe der Pasdaran und
das jugendliche Volkssturm-Aufgebot der »Bassidschi«, die
bereits das enorme Panzerpotential Husseins vernichtet hatten -
seien nunmehr in der Lage, die irakischen Linien am Schattel-Arab
zu durchbrechen. Wäre in jenen Tagen der Rat des mir gut
bekannten Generals Zäher Nejad befolgt und der Vormarsch auf
Basra ohne Zögern vorgetragen worden, hätte er vermutlich die
Kriegsentscheidung zugunsten Teherans davongetragen. Aber
die hohen Mullahs befahlen ihm, auf der Stelle zu treten, in der
irrigen Annahme, die überwiegend schiitische Bevölkerung Süd-Mesopotamiens
werde sich wie ein Mann gegen die sunnitische
Herrschaft Saddam Husseins erheben und weiteres
Blutvergießen überflüssig machen. Der Aufstand der »Partei
Alis« fand jedoch nicht statt. Die iranische Führung war einem
verhängnisvollen Irrtum erlegen.
Als nämlich die persischen Pasdaran und Bassidschi nach
einer Periode nutzlosen Wartens erneut zum Angriff antraten,
auf Schnellbooten und schwankenden Behelfsstegen versuchten,
die morastige Schilfwüste westlich von Ahwas und im Abschnitt
der Majnun-Inseln zu überwinden, hatte der Gegner sich
gefangen. In selbstmörderischem Ansturm gelang es den
Iranern, die irakischen Hafenstädte El Fao und Ummel-Qasr
vorübergehend zu besetzen, ja vier Stunden lang behaupteten sie
sich auf einem Abschnitt der Autobahn Bagdad - Basra. Aber
Saddam Hussein verfügte über eiserne Nerven. Die unverhoffte
Atempause hatte er genutzt. Aus der Sowjetunion waren
Massenlieferungen von Panzern und Artillerie eingetroffen.
Amerika koordinierte die Hilfe der Golfstaaten. Bei den
Kriegern der schiitischen Revolution setzte die Losung des
Ayatollah Khomeini: »Der Weg nach Jerusalem führt über
Bagdad« zwar unvorstellbare Energien, hemmungslose
Bereitschaft zur Selbstaufopferung frei, doch da brach ein
entsetzliches Unheil über die Perser herein. Unter Mißachtung
der Haager Kriegsrechtskonvention befahl Saddam Hussein den
massiven Einsatz von toxischen Waffen. Tausende von
Giftgasgranaten gingen über den »Revolutionswächtern« nieder.
In dichten Schwaden breitete sich der chemische Tod über den
Sümpfen aus. Die Gefolgsleute Khomeinis, die weder über
Gasmasken noch Schutzanzüge verfügten, erstickten in dem
mörderischen Nebel, ihre Haut wurde verätzt, sie erblindeten.
Mehrere Jahre lang hat diese barbarische Kriegführung
gedauert. Zehntausende wurden auf grausame Weise verseucht.
Im Westen regte sich keine einzige berufene Stimme des
Protests. Keine Human-Rights-Organisation oder
Friedensbewegung meldete sich zu Wort, um die flagrante
Mißachtung des elementarsten Völkerrechtes anzuprangern. Die
Verwendung von Giftgasen unterschiedlicher Zusammensetzung
wurde von der internationalen Staatengemeinschaft
geflissentlich ignoriert. Es kam zu keiner entrüsteten UNO-Debatte,
denn es galt ja, das Übergreifen der schiitischen
Gottesstaatsidee auf Mesopotamien mit allen Mitteln zu
verhindern. Die Stabilität am Golf wäre durch einen
Waffenerfolg Khomeinis erschüttert worden. Die reibungslose
Petroleumproduktion der ganzen Region stand auf dem Spiel.
Da drückte man allenthalben die Augen zu vor dem
fürchterlichen Spektakel und ignorierte geflissentlich die
Vergasung Tausender iranischer Soldaten. Die Granaten, mit
Lost, Sarin, Tabun und anderen Kampfstoffen gefüllt, stammten
ursprünglich aus der Sowjetunion, ehe Saddam seine eigene
Produktion aufnehmen konnte. Auch deutsche Firmen und
amerikanische Chemiker sollen am Bau irakischer C-Waffen-Fabriken
maßgeblich beteiligt gewesen sein.
Gegen Ende des ersten Golfkrieges, als die Scud-B-Raketen
immer häufiger in Teheran einschlugen, mußte Ayatollah
Khomeini damit rechnen, daß deren Sprengköpfe demnächst
auch toxische Stoffe freisetzen würden. Schon breitete sich
Panik unter der Zivilbevölkerung der persischen Hauptstadt aus.
Massenflucht setzte ein. Keine westliche oder östliche
Staatsführung kann heute behaupten, von diesen mörderischen
Vorbereitungen nichts gewußt zu haben. Für die Islamische
Republik Iran schlug die schmerzliche Stunde des Einlenkens,
der demütigenden Feuereinstellung, und Khomeini sagte dazu,
er hätte lieber einen Becher mit Gift geleert.
Saddam Hussein hatte die Prüfung überlebt. Im ganzen Land
ließ er sich in der Pose des kriegerischen Triumphators
akklamieren. Nach einer Neugruppierung seiner Streitkräfte
ging der Iraker mit 60 000 Soldaten gegen die aufständischen
Kurden in den eigenen Nordprovinzen vor, und als dieses
Unternehmen mehr Verluste forderte als erwartet, wendete er
gegen die einheimischen »Peschmerga« die gleiche ruchlose
Strategie an, die sich bei der Abwehr der persischen Pasdaran so
glänzend bewährt hatte. Er beschoß im Frühjahr 1988 die
Kurdendörfer und vor allem die Stadt Halabja mit seinen
Giftgasgranaten. Mindestens 5 000 Zivilisten - in der Mehrzahl
Frauen und Kinder - kamen dabei unter schrecklichen Qualen
ums Leben. Doch dieses Mal hatte der Diktator von Bagdad die
Rechnung ohne die selektive Entrüstung und doppelte Moral der
amerikanischen und europäischen Ã-ffentlichkeit gemacht. Im
Gegensatz zu den Leichenhaufen vergaster Iraner, die niemand
sehen wollte, wurden die Bilder der vergifteten Kurden-Familien
in sensationeller Presse- und Fernsehaufmachung
publiziert. Für Saddam Hussein, der das militärische Potential
seiner persischen Todfeinde unter immensen eigenen Opfern auf
einen bescheidenen Restbestand reduziert, der dem
fundamentalistischen Drachen die Zähne gezogen hatte, galt
nunmehr das Wort: »Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...«
|
Harri
21.03.2003, 17:11
@ marsch
|
Darin, dass es auch möglich sein muss eine andere Seite zu sehen und.. (mwT) |
-->nicht nur die PRO-SADDAM-Seite.
Ich finde es schlimm, dass über ein Boardmitglied, was einmal eine andere Meinung postet so hergefallen wird.
Einfach mal so!
Gruss Harri
|
Harri
21.03.2003, 17:13
@ HB
|
Was hat das jetzt mit diesem Gas-Angriff zu tun? owT |
-->>Bevor das Board hier noch einen Kollateralschaden bekommt, weil"Beweise" vorgelegt werden, daß gar nicht der Irak, sondern der Iran Halabja zu verantworten habe, hier, was Peter Scholl-Latour dazu in"Kampf dem Terror - Kampf dem Islam?" dazu schreibt:
>............................................................................
>Acht Jahre lang - von 1980 bis 1988 - wurde Saddam
>Hussein von US-Präsident Ronald Reagan und seinem Vize
>George Bush als Schwertträger der amerikanischen Golfpolitik
>geschätzt. Die CIA war bestens informiert über die brutale, ja
>mörderische Veranlagung des Diktators von Bagdad. Aber
>solche Bedenken pflegte man in Langley mit der Bemerkung
>abzuschütteln: »We know he is a son of a bitch, but he is our son
>of a bitch - Daß er ein Hurensohn ist, wissen wir, aber er ist
>unser Hurensohn.« Vom damaligen französischen
>Premierminister Jacques Chirac, der ihm modernste Waffen
>verkaufte, wurde der irakische Rais als »ami de la France«
>gepriesen. Niemand nahm seinerzeit Anstoß daran, daß der
>»neue Nebukadnezar« weit und breit bekannt und berüchtigt war
>für seine Brutalität, seine Menschenverachtung, für die
>fürchterlichen Methoden, mit denen er die Macht über
>Mesopotamien errungen und dann konsolidiert hatte.
>Ursprünglich war Saddam als Verbündeter der Sowjetunion
>aufgetreten, die im Kampf gegen Khomeini regelmäßig seine
>aufgeriebenen Panzerdivisionen mit neuem Material auffüllte.
>Entscheidend war jedoch - nach dem Sturz des Schah - die
>Gunst der westlichen Führungsmacht, die in besonders
>kritischen Phasen der Schlacht mit eigenen Mitteln intervenierte.
>So verhängte die US-Navy de facto eine Blockade über die
>iranische Schiffahrt im Golf, und ihre schweren Granaten
>schlugen in den persischen Ã-lhäfen ein. Amerikanische und
>russische Ingenieure wirkten an der Weiterentwicklung der
>irakischen Boden-Boden-Raketen mit. Spezialisten aus den USA
>brachten den irakischen Offizieren bei, wie sich solche
>Trägerwaffen gegen iranische Luftangriffe in der Wüste tarnen
>ließen. Sie informierten Saddam Hussein mit Hilfe ihrer
>Satellitenbeobachtung über persische Truppenkonzentrationen
>am Schattel-Arab und deren offensive Bereitstellungen.
>Dennoch war im August 1982, während ich mich in Bagdad
>aufhielt, die Befürchtung aufgekommen, die Streitkräfte
>Khomeinis - die schiitische Revolutionstruppe der Pasdaran und
>das jugendliche Volkssturm-Aufgebot der »Bassidschi«, die
>bereits das enorme Panzerpotential Husseins vernichtet hatten -
>seien nunmehr in der Lage, die irakischen Linien am Schattel-Arab
>zu durchbrechen. Wäre in jenen Tagen der Rat des mir gut
>bekannten Generals Zäher Nejad befolgt und der Vormarsch auf
>Basra ohne Zögern vorgetragen worden, hätte er vermutlich die
>Kriegsentscheidung zugunsten Teherans davongetragen. Aber
>die hohen Mullahs befahlen ihm, auf der Stelle zu treten, in der
>irrigen Annahme, die überwiegend schiitische Bevölkerung Süd-Mesopotamiens
>werde sich wie ein Mann gegen die sunnitische
>Herrschaft Saddam Husseins erheben und weiteres
>Blutvergießen überflüssig machen. Der Aufstand der »Partei
>Alis« fand jedoch nicht statt. Die iranische Führung war einem
>verhängnisvollen Irrtum erlegen.
>Als nämlich die persischen Pasdaran und Bassidschi nach
>einer Periode nutzlosen Wartens erneut zum Angriff antraten,
>auf Schnellbooten und schwankenden Behelfsstegen versuchten,
>die morastige Schilfwüste westlich von Ahwas und im Abschnitt
>der Majnun-Inseln zu überwinden, hatte der Gegner sich
>gefangen. In selbstmörderischem Ansturm gelang es den
>Iranern, die irakischen Hafenstädte El Fao und Ummel-Qasr
>vorübergehend zu besetzen, ja vier Stunden lang behaupteten sie
>sich auf einem Abschnitt der Autobahn Bagdad - Basra. Aber
>Saddam Hussein verfügte über eiserne Nerven. Die unverhoffte
>Atempause hatte er genutzt. Aus der Sowjetunion waren
>Massenlieferungen von Panzern und Artillerie eingetroffen.
>Amerika koordinierte die Hilfe der Golfstaaten. Bei den
>Kriegern der schiitischen Revolution setzte die Losung des
>Ayatollah Khomeini: »Der Weg nach Jerusalem führt über
>Bagdad« zwar unvorstellbare Energien, hemmungslose
>Bereitschaft zur Selbstaufopferung frei, doch da brach ein
>entsetzliches Unheil über die Perser herein. Unter Mißachtung
>der Haager Kriegsrechtskonvention befahl Saddam Hussein den
>massiven Einsatz von toxischen Waffen. Tausende von
>Giftgasgranaten gingen über den »Revolutionswächtern« nieder.
>In dichten Schwaden breitete sich der chemische Tod über den
>Sümpfen aus. Die Gefolgsleute Khomeinis, die weder über
>Gasmasken noch Schutzanzüge verfügten, erstickten in dem
>mörderischen Nebel, ihre Haut wurde verätzt, sie erblindeten.
>Mehrere Jahre lang hat diese barbarische Kriegführung
>gedauert. Zehntausende wurden auf grausame Weise verseucht.
>Im Westen regte sich keine einzige berufene Stimme des
>Protests. Keine Human-Rights-Organisation oder
>Friedensbewegung meldete sich zu Wort, um die flagrante
>Mißachtung des elementarsten Völkerrechtes anzuprangern. Die
>Verwendung von Giftgasen unterschiedlicher Zusammensetzung
>wurde von der internationalen Staatengemeinschaft
>geflissentlich ignoriert. Es kam zu keiner entrüsteten UNO-Debatte,
>denn es galt ja, das Übergreifen der schiitischen
>Gottesstaatsidee auf Mesopotamien mit allen Mitteln zu
>verhindern. Die Stabilität am Golf wäre durch einen
>Waffenerfolg Khomeinis erschüttert worden. Die reibungslose
>Petroleumproduktion der ganzen Region stand auf dem Spiel.
>Da drückte man allenthalben die Augen zu vor dem
>fürchterlichen Spektakel und ignorierte geflissentlich die
>Vergasung Tausender iranischer Soldaten. Die Granaten, mit
>Lost, Sarin, Tabun und anderen Kampfstoffen gefüllt, stammten
>ursprünglich aus der Sowjetunion, ehe Saddam seine eigene
>Produktion aufnehmen konnte. Auch deutsche Firmen und
>amerikanische Chemiker sollen am Bau irakischer C-Waffen-Fabriken
>maßgeblich beteiligt gewesen sein.
>Gegen Ende des ersten Golfkrieges, als die Scud-B-Raketen
>immer häufiger in Teheran einschlugen, mußte Ayatollah
>Khomeini damit rechnen, daß deren Sprengköpfe demnächst
>auch toxische Stoffe freisetzen würden. Schon breitete sich
>Panik unter der Zivilbevölkerung der persischen Hauptstadt aus.
>Massenflucht setzte ein. Keine westliche oder östliche
>Staatsführung kann heute behaupten, von diesen mörderischen
>Vorbereitungen nichts gewußt zu haben. Für die Islamische
>Republik Iran schlug die schmerzliche Stunde des Einlenkens,
>der demütigenden Feuereinstellung, und Khomeini sagte dazu,
>er hätte lieber einen Becher mit Gift geleert.
>Saddam Hussein hatte die Prüfung überlebt. Im ganzen Land
>ließ er sich in der Pose des kriegerischen Triumphators
>akklamieren. Nach einer Neugruppierung seiner Streitkräfte
>ging der Iraker mit 60 000 Soldaten gegen die aufständischen
>Kurden in den eigenen Nordprovinzen vor, und als dieses
>Unternehmen mehr Verluste forderte als erwartet, wendete er
>gegen die einheimischen »Peschmerga« die gleiche ruchlose
>Strategie an, die sich bei der Abwehr der persischen Pasdaran so
>glänzend bewährt hatte. Er beschoß im Frühjahr 1988 die
>Kurdendörfer und vor allem die Stadt Halabja mit seinen
>Giftgasgranaten. Mindestens 5 000 Zivilisten - in der Mehrzahl
>Frauen und Kinder - kamen dabei unter schrecklichen Qualen
>ums Leben. Doch dieses Mal hatte der Diktator von Bagdad die
>Rechnung ohne die selektive Entrüstung und doppelte Moral der
>amerikanischen und europäischen Ã-ffentlichkeit gemacht. Im
>Gegensatz zu den Leichenhaufen vergaster Iraner, die niemand
>sehen wollte, wurden die Bilder der vergifteten Kurden-Familien
>in sensationeller Presse- und Fernsehaufmachung
>publiziert. Für Saddam Hussein, der das militärische Potential
>seiner persischen Todfeinde unter immensen eigenen Opfern auf
>einen bescheidenen Restbestand reduziert, der dem
>fundamentalistischen Drachen die Zähne gezogen hatte, galt
>nunmehr das Wort: »Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...«
|
HB
21.03.2003, 17:17
@ Harri
|
In 2 Minuten konntest du wohl nicht alles lesen???? (owT) |
-->
|
nasdaq
21.03.2003, 17:30
@ No_Fear
|
ist mir zu Antideutsch Du vergisst die US-Exporte in den Irak |
-->Wenngleich ich Deinem Artikel in Ansätzen unterstützen kann, ist er doch zu Einseitig gehalten.
Der wesentlichste Kritikpunkt ist dabei, dass die Giftgaslieferungen nicht NUR aus Deutschland kamen, so waren die USA bis Ende der 80er auch kräftig an der Aufrüstung des Irak AUCH MIT GIFTGAS beteiligt.
Die Aufrüstung des Irak hatte damals nur die Aufgabe, dass Kräfteverhältnis zwischen NATO und Warschauer Pakt auszugleichen. Deshalb wurde ja der IRAN und der IRAK aufgerüstet. Strategisch möchte ich das gar nicht beurteilen und es hatte sicherlich damals einen gewissen Sinn. Aber das die Staaten dabei über viele hunderttausend Opfer gegangen ist darf man niemals vergessen.
Auf der anderen Seite ist die Lösung des Irak-Problems sicherlich nicht durch den Einmarsch der US-Truppen gelöst. Ein souveräner Kurdenstaat ist noch weit entfernt. Ausserdem dürfte eine Dreiteilung des Landes zum Iran, Klein-Irak und der Kurdenstaat nicht machbar sein. Aber diesee Dreiteilung wäre meiner Meinung wohl das einzige, was vielleicht funktionieren könnte.
Die gewünschte Demokratisierung, so schön sie sich auch anhört wird leider nicht funktionieren.
Das ist KEIN ANTIAMERIKANISMUS, sondern purer REALISMUS!
Und das sage ich obwohl ich nicht zu den massiven Kriegsgegnern gehöre, die zur Zeit nicht zuletzt aufgrund des tölpelhaften Verhaltens der USA zu Recht in der Überzahl sind.
Hier nun ein Ausschnitt mit entsprechendem Link:
Einfach mal den string -->"Giftgas"Irak USA<-- bei Google eingeben und ein bisschen suchen.
Bereits 1983 lieferten die USA 72"Bell-" und"Hughes"-Hubschrauber nach Irak -"für zivile Zwecke". Ein Teil dieser Hubschrauber soll gleichwohl für den Giftgas-Angriff auf die kurdische Stadt Halabdscha im März 1988 eingesetzt worden sein, bei dem 5000 Menschen getötet wurden. Aus offiziellen US-Dokumenten geht zudem hervor, dass zwischen 1985 und 1989 größere Mengen Giftstoffe, Krankheitserreger und andere gefährliche Materialien legal aus den USA nach Irak exportiert wurden, die sich für die Produktion von biologischen und chemischen Waffen eigneten. Zu den gelieferten Stoffen gehörten Botulinum-Gift, Anthrax-Sporen, e.Coli-Bakerien und Westnil-Viren.
<ul> ~ http://www.globalsecurity.org/org/news/2002/021217-iraq02.htm</ul>
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LeCoquinus
21.03.2003, 17:39
@ Harri
|
Schon wieder eine Unterstellung!!!! |
-->Welches Boardmitglied hier kann behaupten Pro Saddam Hussein zu sein???
So langsam frage ich mich, ob es sich bei dem Usern No_Fear und um jemanden handelt, der im Wallstreet-online Politik-forum unter dem Namen SEP auftritt. Diese Diskussionen sollte man dort mal verfolgen. Sachlich ist er immer hervorragend (!) informiert, argumentiert aber immer nur durch Unterstellungen, Verdrehungen und teilweise sehr aggressive Anfeindungen.
Mein Tipp: nur auf Diskussionen eingehen, wenn sachliche Argumentation einen echten Infoaustausch mitbringt und ehrliche Absichten aufzeigt.
Sollte dieser Verdacht nicht zutreffen, bitte ich höflichst um Entschuldigung!
Das letzte was ich will, ist dieses Board mit endlosen Sinnlosdiskussionen zugemüllt zu sehen!!
Daher mein Einwurf
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LeCoquinus
21.03.2003, 17:42
@ LeCoquinus
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Re: Schon wieder eine Unterstellung!!!! |
-->Sorry wollte sagen den Usern No_Fear und harri...
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No_Fear
21.03.2003, 17:45
@ LeCoquinus
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ne... |
-->kann dir deine Angst nehmen, ich bin im WO-Board nicht registriert!
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stocksorcerer
21.03.2003, 17:49
@ HB
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Am Ende muß man wieder fragen, wessen Informationen stimmen.... |
-->Hallo HB, [img][/img]
Ich bin eigentlich geneigt, Peter Scholl-Latour zu glauben, weil er wie kaum ein anderer stets probiert hat nachzuprüfen, ob die Informationen stimmig sind.
Andererseits kann ich mir dann diesen Part hier kaum erklären (aus dem Text, den Galiani gepostet hat)
»Unmittelbar nach der Schlacht von Halabja führte die DIA (der militärische Geheimdienst der US-Army) eine Untersuchung durch, deren Ergebnisse in einem Geheimbericht festgehalten wurden «, so Pelletiere. »In diesem Bericht stand ganz klar, dass iranisches Gas die Kurden getötet hatte und nicht irakisches.
Die Agency (DIA) hatte herausgefunden, dass beide Seiten in der Schlacht um Halabja Giftgas eingesetzt hatten. Der Zustand der Leichen der Kurden deutete jedoch darauf hin, dass sie mit einem Gift getötet wurden, der über die Blutbahnen wirkt, d.h. mit einem Gas auf Zyankali-Basis, das, wie bekannt, vom Iran eingesetzt wurde.
Welchen Nutzen hat die DIA, so etwas in einem Bericht festzuhalten, wenn er falsch ist??????
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Also dreht man sich wieder im Kreis und muß sich fragen, ob evtl. in Kenntnis der Fakten die Darstellung nicht damals schon von Seiten der US-Kriegspartei verfälscht dargestellt wurde, um neben den"Brutkästen" weiteres"Ungemach" über dem irakischen Regime auszugießen. Es sind also beide Alternativen denkbar.
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Wird wohl ohne Einschränkung eindeutig nicht mehr aufzulösen sein.
winkääää
stocksorcerer
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LeCoquinus
21.03.2003, 17:50
@ No_Fear
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O.K. (owT) |
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marsch
21.03.2003, 17:51
@ Harri
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Re: Darin, dass es auch möglich sein muss eine andere Seite zu sehen und.. (mwT) |
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> </font></font><div align="Justify">
>nicht nur die PRO-SADDAM-Seite.
Na, wer ist denn hier pro Hussein. Von mir aus kann der zur Hölle fahren. Aber:
Du denkst also, daß es eine sinnvolle Politik ist, nach gut dünken solche Typen wie Hussein, die Taliban usw., zu"erzeugen", aufzubauen, zu ünterstützen, an die Macht zu bringen, und dann irgendwann, wenn sie ihre Milch gegeben haben, aus"humanitären Gründen" wieder abzubomben? Nebst den dann zivilen Toten, die halt dem humanitären Auftrag zum Opfer fallen. Ganz nebenbei, in Afghanistan waren es bis Ende letzten Jahres ca. 4000.
Viele der Menschenrechtsverletzungen wären ohne die direkte Unterstützung der ewig gleichen gar nicht erst möglich gewesen.
Wer also trägt die Hauptschuld? Der Dealer oder der Pate?
>Ich finde es schlimm, dass über ein Boardmitglied, was einmal eine andere Meinung postet so hergefallen wird.
Einfach mal so!
Gruss Harri
Dazu kann ich nichts sagen, daß ging wohl an mir vorbei.
Aber um einen ersten/anderen Überblick zu bekommen, solltest du vielleicht folgenden Artikel lesen. <a target=_blank href=http://www.miprox.de/USA_speziell/Der_Neue_Krieg_gegen_den_Terror-Noam_Chomsky-13.12.01.html>Der Neue Krieg gegen den Terror</a>
Weitere Informationen findest du dann <a target=_blank href=http://www.miprox.de/index_USA.html>hier</a>. Kämpf dich einfach mal durch. Aber Vorsicht: ist meine Homepage:-). Viel zu lesen, aber wenn du bereit bist, unvoreingenommen an die Sache ran zu gehen, wirst du viele Sachen wahrscheinlich noch mal überdenken müssen.
Viel"Spaß"
Gruß
MARSCH
</div></td></tr></table>
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LeCoquinus
21.03.2003, 17:51
@ LeCoquinus
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Re: O.K. (owT) |
-->Bitte meinen Verdacht nochmals zu entschuldigen!
Auf sachliche und konstruktive Diskussionen...
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CRASH_GURU
22.03.2003, 09:59
@ No_Fear
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Giftgasangriff auf Halabja DA GIBT ES AUCH NOCH EINE ANDERE VERSION |
-->Der CIA kann vieles verdrehen, vielleicht auch die berüchtigte Vergasung der Kurden? Dieser Beitrag stammt aus einem US Chat Raum:
The author claims these credentials:
"I am in a position to know because, as the Central Intelligence Agency's senior political analyst on Iraq during the Iran-Iraq war, and as a professor at the Army War College from 1988 to 2000, I was privy to much of the classified material that flowed through Washington having to do with the Persian Gulf."
From today's NYT Op-Ed.
A War Crime or an Act of War?
By STEPHEN C. PELLETIERE
MECHANICSBURG, Pa.? It was no surprise that President Bush, lacking smoking-gun evidence of Iraq's weapons programs, used his State of the Union address to re-emphasize the moral case for an invasion:"The dictator who is assembling the world's most dangerous weapons has already used them on whole villages, leaving thousands of his own citizens dead, blind or disfigured."
The accusation that Iraq has used chemical weapons against its citizens is a familiar part of the debate. The piece of hard evidence most frequently brought up concerns the gassing of Iraqi Kurds at the town of Halabja in March 1988, near the end of the eight-year Iran-Iraq war. President Bush himself has cited Iraq's"gassing its own people," specifically at Halabja, as a reason to topple Saddam Hussein.
But the truth is, all we know for certain is that Kurds were bombarded with poison gas that day at Halabja. We cannot say with any certainty that Iraqi chemical weapons killed the Kurds. This is not the only distortion in the Halabja story.
I am in a position to know because, as the Central Intelligence Agency's senior political analyst on Iraq during the Iran-Iraq war, and as a professor at the Army War College from 1988 to 2000, I was privy to much of the classified material that flowed through Washington having to do with the Persian Gulf. In addition, I headed a 1991 Army investigation into how the Iraqis would fight a war against the United States; the classified version of the report went into great detail on the Halabja affair.
This much about the gassing at Halabja we undoubtedly know: it came about in the course of a battle between Iraqis and Iranians. Iraq used chemical weapons to try to kill Iranians who had seized the town, which is in northern Iraq not far from the Iranian border. The Kurdish civilians who died had the misfortune to be caught up in that exchange. But they were not Iraq's main target.
And the story gets murkier: immediately after the battle the United States Defense Intelligence Agency investigated and produced a classified report, which it circulated within the intelligence community on a need-to-know basis. That study asserted that it was Iranian gas that killed the Kurds, not Iraqi gas.
The agency did find that each side used gas against the other in the battle around Halabja. The condition of the dead Kurds' bodies, however, indicated they had been killed with a blood agent? that is, a cyanide-based gas? which Iran was known to use. The Iraqis, who are thought to have used mustard gas in the battle, are not known to have possessed blood agents at the time.
These facts have long been in the public domain but, extraordinarily, as often as the Halabja affair is cited, they are rarely mentioned. A much-discussed article in The New Yorker last March did not make reference to the Defense Intelligence Agency report or consider that Iranian gas might have killed the Kurds. On the rare occasions the report is brought up, there is usually speculation, with no proof, that it was skewed out of American political favoritism toward Iraq in its war against Iran.
I am not trying to rehabilitate the character of Saddam Hussein. He has much to answer for in the area of human rights abuses. But accusing him of gassing his own people at Halabja as an act of genocide is not correct, because as far as the information we have goes, all of the cases where gas was used involved battles. These were tragedies of war. There may be justifications for invading Iraq, but Halabja is not one of them.
In fact, those who really feel that the disaster at Halabja has bearing on today might want to consider a different question: Why was Iran so keen on taking the town? A closer look may shed light on America's impetus to invade Iraq.
We are constantly reminded that Iraq has perhaps the world's largest reserves of oil. But in a regional and perhaps even geopolitical sense, it may be more important that Iraq has the most extensive river system in the Middle East. In addition to the Tigris and Euphrates, there are the Greater Zab and Lesser Zab rivers in the north of the country. Iraq was covered with irrigation works by the sixth century A.D., and was a granary for the region.
Before the Persian Gulf war, Iraq had built an impressive system of dams and river control projects, the largest being the Darbandikhan dam in the Kurdish area. And it was this dam the Iranians were aiming to take control of when they seized Halabja. In the 1990's there was much discussion over the construction of a so-called Peace Pipeline that would bring the waters of the Tigris and Euphrates south to the parched Gulf states and, by extension, Israel. No progress has been made on this, largely because of Iraqi intransigence. With Iraq in American hands, of course, all that could change.
Thus America could alter the destiny of the Middle East in a way that probably could not be challenged for decades? not solely by controlling Iraq's oil, but by controlling its water. Even if America didn't occupy the country, once Mr. Hussein's Baath Party is driven from power, many lucrative opportunities would open up for American companies.
All that is needed to get us into war is one clear reason for acting, one that would be generally persuasive. But efforts to link the Iraqis directly to Osama bin Laden have proved inconclusive. Assertions that Iraq threatens its neighbors have also failed to create much resolve; in its present debilitated condition? thanks to United Nations sanctions? Iraq's conventional forces threaten no one.
Perhaps the strongest argument left for taking us to war quickly is that Saddam Hussein has committed human rights atrocities against his people. And the most dramatic case are the accusations about Halabja.
Before we go to war over Halabja, the administration owes the American people the full facts. And if it has other examples of Saddam Hussein gassing Kurds, it must show that they were not pro-Iranian Kurdish guerrillas who died fighting alongside Iranian Revolutionary Guards. Until Washington gives us proof of Saddam Hussein's supposed atrocities, why are we picking on Iraq on human rights grounds, particularly when there are so many other repressive regimes Washington supports?
Stephen C. Pelletiere is author of"Iraq and the International Oil System: Why America Went to War in the Persian Gulf."
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