--><font size=5>"Nur noch Schrott"</font>
<font color="#FF0000">Führungskräfte ab 50, die arbeitslos werden, haben kaum Chancen, noch mal einen neuen Job zu finden. Tausende ehemalige Chefs stehen auf der Straße</font>.
Von Bruno Schrep
Kürzlich ist dem Personalchef Jochen Möller wieder diese Frau Mitte 50 eingefallen, die so gern weitergearbeitet hätte. <font color="#FF0000">Sie liebte ihren Job, war viele Jahre im Betrieb und brauchte das Geld, aber das zählte nicht</font>.
Die Ältere passe nicht ins moderne junge Team, befand die Geschäftsführung, außerdem sei sie längst nicht so motiviert und leistungsfähig wie die anderen. <font color="#FF0000">Die Frau sei einfach zu alt</font>.
Gegen eine kleine Abfindung und mit großem Druck hat Personalchef Möller sie <font color="#FF0000">aus der Firma gedrängt, freundlich im Ton, aber hart in der Sache, das ging ganz schnell</font>. Gern tat er es nicht. Aber er war noch neu im Unternehmen, wollte sich bewähren, und die Geschäftsleitung verlangte es.
Heute bereut der Personalchef die Entscheidung. Für ihn ist Unvorstellbares wahr geworden: <font color="#FF0000">Er selbst, der Personalchef Möller, die Führungskraft, wird nicht mehr gebraucht. Einen wie ihn will niemand mehr haben</font>: <font color="#FF0000">zu alt</font>. Möller ist 52.
<font color="#FF0000">Der Mann, der in mehreren mittelständischen Unternehmen Herr aller Personalakten war, der beförderte und abmahnte, mit entschied, wer eingestellt und wer entlassen wurde, sucht seit fast eineinhalb Jahren vergebens einen Job</font>.
<font color="#FF0000">Jochen Möller ist eines von vielen Opfern des Jugendwahns</font>. <font color="#FF0000">Rund 60 Prozent aller deutschen Unternehmen beschäftigen keine Mitarbeiter über 50</font>. Über eine Million Menschen dieser Altersgruppe sind arbeitslos, <font color="#FF0000">darunter immer mehr leitende Angestellte</font>. Tausende ältere Bosse stürzten in den letzten zehn Jahren aus den Chefetagen in die Arbeitslosigkeit.
Betroffen sind vor allem Führungskräfte aus dem mittleren Management: <font color="#FF0000">Betriebsleiter, Controller, Marketingmanager, Verwaltungschefs. Diesen Männern und Frauen über 50 wird nicht zugetraut, in schweren Zeiten flexibel und stark genug zu sein </font>- eine absurde Entwicklung. Denn ganz oben, in den absoluten Führungszirkeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, sitzen wie selbstverständlich die Bellheims.
Der 65-jährige Lothar Späth lenkt noch immer die Geschicke von Jenoptik, der 60jährige Hartmut Mehdorn bestimmt die Richtung bei der Bundesbahn. VW-Personalvorstand Peter Hartz, Erfinder des nach ihm benannten Arbeitsmarktkonzepts, ist auch schon 61. Aufsichtsratsboss Rolf Breuer, oberster Kontrolleur der Deutschen Bank, wird demnächst gar schon 66.
Bei Jochen Möller beginnt der Abstieg mit dem Aufstieg in die oberste Spielklasse: Ein Headhunter wirbt ihn von seiner Firma ab, vermittelt ihm einen Posten als Personalleiter eines großen Unternehmens. Möllers Anfangsgehalt, <font color="#FF0000">über eine viertel Million Mark</font>, soll schon nach kurzer Einarbeitungszeit erhöht werden. Seinen Dienstwagen darf sich der Neue selbst aussuchen, das Handy wird ihm zugeschickt.
Einen Tag vor Dienstantritt findet Möller in seinem Briefkasten verhängnisvolle Post: Die Firma ist pleite, der Vertrag hinfällig."Da wusste ich, es wird schwer", erinnert sich Möller. <font color="#FF0000">Doch er hat nicht geahnt, wie schwer."Der Möller, der ist schnell wieder oben", denkt er anfangs,"der hat so gute Beziehungen, der ist in der Branche bekannt wie ein bunter Hund." Von wegen</font>.
"Nach den ersten Fehlschlägen reagierte er noch gelassen", sagt seine Ehefrau, 49. <font color="#FF0000">Doch nach 300 vergeblichen Bewerbungen hat sich das längst geändert</font>.
"Wenn nur vage Aussicht auf eine Anstellung besteht, ist er ein paar Tage gut gelaunt", schildert die Frau. Nach der üblichen Absage beginne der übliche Streit, der Ehemann schreie aus nichtigem Anlass."Die Heizung wird zu heiß.""Das Licht brennt zu lange.""Die Waschmaschine ist zu laut."
<font color="#FF0000">Tatsächlich schreit er seine Wut über etwas anderes heraus:"Zu alt. Zu alt. Zu alt.</font>"
Viel zu alt jedenfalls, wenn jemand erst einmal draußen ist wie Möller."Unsere Führungskräfte sind zwar alle weit über 50", hat ihn kürzlich ein Manager belehrt."Aber keiner käme je auf die Idee, jemand über 45 einzustellen.""Dann kann ich mir ja einen Strick nehmen", hat Möller geantwortet.
Zur Wut kommt Scham. <font color="#FF0000">Niemand sollte bis vor kurzem wissen, dass der erfolgreiche Personalchef Möller arbeitslos ist, selbst die eigene Mutter nicht</font>. <font color="#FF0000">"Alles paletti"</font>, antwortet der 52-Jährige, wenn sich jemand nach seinem Job erkundigt. <font color="#FF0000">Hartnäckigen Nachfragern schwindelt er vor, er sei jetzt freiberuflicher Berater</font>.
<font color="#FF0000">"Arbeitslosigkeit ist doch kein Verbrechen", argumentiert die Ehefrau, plädiert für mehr Offenheit - lange vergebens</font>.
<font color="#FF0000">Soll etwa herauskommen, dass die Ehefrau putzen geht, für zehn Euro die Stunde, weil das Geld vom Arbeitsamt nicht reicht, um die Zinsen für das Haus zu bezahlen?</font> Soll bekannt werden, dass sich die früher so gut situierten Möllers keinen Urlaub mehr leisten können, nur noch bei Aldi einkaufen, nicht mehr ins Restaurant essen gehen?
<font color="#FF0000">Der 13-jährige Sohn moniert schon mal, dass der Vater, statt zu arbeiten, immer so mies gelaunt zu Hause sitzt</font>. Beschwert sich, dass nie Geld da sei. Ist sauer, weil er den neuen Computer nicht bekommt. Macht sich über das Auto, Baujahr 1986, lustig, das seit Möllers letztem Job den Dienstwagen ersetzt:"In diese voll peinliche Kiste steige ich nicht ein."
Die Kinder von Auto-Manager Hans-Helmut Naumann sind schon aus dem Haus. Ansonsten ist der Manager in einer ähnlich verzweifelten Lage wie Jochen Möller, ist er doch auch schon 52. <font color="#FF0000">An diesem Morgen ist er besonders wütend</font>. Mit einem Ruck ist er vom Frühstückstisch aufgestanden, hat die Zeitung auf den Fußboden geknallt und wortlos die Wohnung verlassen.
In Rage versetzt hat ihn die großformatige Anzeige eines"weltweit operierenden Industrieunternehmens", das eine"überzeugende Führungspersönlichkeit" sucht."Hoch qualifiziert" soll der Kandidat sein,"flexibel","belastbar" und"durchsetzungsfähig" - Eigenschaften, die Naumann zu besitzen glaubt. <font color="#FF0000">Für ihn ist es jedoch sinnlos, sich zu bewerben</font>. Denn, so heißt es in der Anzeige weiter:"Der ideale Bewerber ist nicht über 45 Jahre."
Karl-Heinz Ruppert, 61, kennt solche Anzeigen. Und er weiß, welche Verbitterung sie auslösen. Im Berufsbildungszentrum Augsburg betreut Ruppert ein Dutzend arbeitsloser Führungskräfte über 50, darunter Ex-Personalchef Möller und Ex-Auto-Manager Naumann."Brückenschlag 50 plus" heißt das Projekt. Viele von Rupperts Klienten hat das Arbeitsamt geschickt. Vorwiegend Männer, alle mit dem Malus"schwer vermittelbar". <font color="#FF0000">Das klingt wie"schwer erziehbar" oder"schwer erträglich"</font>.
Ruppert hält Kontakt zu Firmen, die ältere Führungskräfte einstellen. Vielleicht. Vor allem aber versucht er, den zerschundenen Selbstwert seiner Kandidaten aufzumöbeln. Die fühlen sich, wie einer zynisch formuliert,"wie Schrott": nichts mehr wert, zu nichts mehr zu gebrauchen.
<font color="#FF0000">"Macht euch nicht klein, tretet nicht als Bittsteller auf"</font> beschwört Ruppert seine Leute. Wenn jemand beim Simulieren von Bewerbungsgesprächen zu devot auftritt, fährt der 61-Jährige dazwischen. <font color="#FF0000">"Denken Sie daran: Sie können was, Sie wissen was, Sie stellen was dar. Sie finden wieder etwas."</font>
Auto-Manager Naumann ist da skeptisch. <font color="#FF0000">Aus seinem Schreibtisch zieht er einen Ordner mit Hunderten Absageschreiben hervor, eines höflicher als das andere. Eines verlogener als das andere</font>.
In keinem Brief steht, Naumann sei zu alt. Stattdessen wird ihm immer wieder bescheinigt, wie"interessant" seine Bewerbung sei. <font color="#FF0000">Dass seine Unterlagen auf Grund seines Alters sofort aussortiert wurden, hat er stets erst durch hartnäckige telefonische Nachfragen herausgekriegt</font>.
Der gelernte Bankkaufmann, der in großen Autohäusern Vertrieb und Verwaltung leitete, der seinen letzten Job wegen Insolvenz der Firma verlor, hat es gerade mal geschafft, zu einem einzigen Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. <font color="#FF0000">Dabei hat er, um wieder arbeiten zu können, vieles versucht: sich für untergeordnete Positionen beworben. Weit weniger Geld gefordert, als er zuletzt verdiente. Ein Jahr Probezeit angeboten. Ergebnis: null</font>.
Eigener Kommentar: Es ist schon derb was mit den über 50-jährigen geschieht aber bei den Jungen wird es - aus eigener Erfahrung - auch immer schlimmer was an DIESEM Arbeitsmark in DIESEM Land abgeht. Abzocke pur! Echte Leistung und Können wird scheinbar kaum noch belohnt oder wird falsch gemessen mit sog. Asessment-Centern und solch einem Riesenschund und Müll!
Um sich selbst zu disziplinieren, hält Naumann eisern an Ritualen fest. Steht morgens um sechs Uhr auf wie früher, zieht den Businessanzug mit Weste an, als müsste er gleich ins Büro, sucht nach dem Frühstück im Internet und in Zeitungen nach Stellenanzeigen, schreibt Bewerbungen, ruft Firmen an. Stemmt zweimal die Woche in einem Fitness-Studio Gewichte.
Doch all das ist kein Ersatz für einen, der bis vor einem halben Jahr 12 bis 14 Stunden täglich verhandelte, Anordnungen traf, Sitzungen leitete. <font color="#FF0000">Der jetzt aushalten muss, dass niemand mehr anruft, niemand Entscheidungen verlangt. Der sich immer häufiger gegen den zersetzenden Gedanken wehren muss, wegen dieses verdammten Alters überflüssig zu sein</font>.
Immerhin: Dank des Einkommens von Naumanns Ehefrau, einer Sekretärin, <font color="#FF0000">kann der soziale Abstieg bislang kaschiert werden</font>. Ob das dem arbeitslosen Warenhausgeschäftsführer Manfred E., 53, auf Dauer auch gelingt, scheint fraglich.
Der hat auf hohem Niveau gelebt, jedenfalls bis vor zweieinhalb Jahren. Penthouse-Wohnung im Frankfurter Nobelvorort Königstein inklusive Schwimmbad und Sauna. Ein dickes Auto, na klar, dazu ein flottes Cabrio für die Gattin.
Warum auch nicht? Er hat doch glänzend verdient, war immer auf der Erfolgsspur. <font color="#FF0000">Manfred E., der Überflieger, der Mann, der von ganz unten kam</font>. Manfred E., der als Schlipsverkäufer angefangen hat und zum Leiter riesiger Einkaufszentren aufgestiegen ist, in Hamburg, in Frankfurt, in Dortmund.
Ein Siegertyp, der damals, nach der Wende, im wilden Osten große Verbrauchermärkte aus dem Boden gestampft hat mit allem Drumherum, vom Blumenladen bis zum Möbelhaus. Der sich mit seinen Bossen zoffte, nie klein beigab, notfalls einfach zur Konkurrenz wechselte. Und jetzt?
"Restbestände aus besseren Zeiten", erklärt der Langzeitarbeitslose Manfred E., deutet auf ein paar schicke Möbel, die nun in seiner kleinen Berliner Mietwohnung stehen. Die muss bald für drei reichen: E.s Ehefrau ist schwanger. <font color="#FF0000">Die Ersparnisse sind aufgebraucht</font>. Noch reicht die Arbeitslosenhilfe, monatlich 1100 Euro, um den Haushalt zu bestreiten. Doch schon bald, befürchtet er, muss das Sozialamt einspringen."Unvorstellbar", sagt Manfred E.
<font color="#FF0000">Empfänger von Stütze hat er immer als Versager eingeschätzt, als Faulenzer. Sollen arbeiten, dachte er</font>.
Als er nach Auslaufen seines letzten Vertrags nicht gleich was Passendes findet, bleibt Manfred E. gelassen. Die Konjunktur, beruhigt er sich, die schlechte Nachfrage.
Und die 5 vorneweg bei der Altersangabe im Lebenslauf? Ach was. Alter, was heißt schon Alter? Man ist so jung, wie man sich fühlt. Erst recht, wenn man jünger aussieht, wenn man noch so fit ist, so voller Elan, etwas Neues anzupacken.
Das Schlüsselerlebnis kommt, als ein Manager zum Aufbau eines Flughafen-Einkaufscenters gesucht wird. Die knapp 30-Jährige, die das Vorstellungsgespräch führt, schwärmt mehrfach von den"young professionals" in ihrer Umgebung, mustert den 53-Jährigen mitleidig. Ob er denn glaube, da noch hineinzupassen?
Eigener Kommentar: Wenn es nur so wäre. Diese young professionals werden doch heute auch schon gegeneinander ausgespielt und im Lohn gedrückt das es nur so kracht. 100 Bewerbungen auf eine Stelle sind scheinbar mittlerweile das Minimum. Ich hätte mal gerne eine Statistik welche die durchschnittliche Anzahl pro Bewerbungen pro Stellenanzeige o.ä. seit 1950 zeigt. Aus dieser würde man vermutlich das Grauen herauslesen können das in den letzten Jahren mehr und mehr kam und sich wohl auch noch leider - ob wir wollen oder nicht - mehr und mehr fortsetzen wird.
Ein anderes Mal, in Hamburg, wähnt sich Manfred E. schon am Ziel. Der Chef will ihn, der Vertrag ist unterschriftsreif, nur ein Mitbewerber ist noch in der engeren Wahl. Der, Ende 20, taucht in Jeans auf und bekommt prompt den Job.
Der Gang zum Arbeitsamt, für Manfred E. eine tiefe Demütigung, bringt neue Ernüchterung. Nicht nur, dass der Sachbearbeiter seinen Gruß nicht erwidert. Er gibt ihm auch, neben Formularen, einen deprimierenden Dreisatz mit:"Wir haben nix für Sie.""Wir kriegen nix für Sie.""Wir können nix für Sie tun."
E. paukt trotzdem weiter Sprachen, besucht Messen, belegt Computerkurse, um für den Tag X gerüstet zu sein. <font color="#FF0000">"Vielleicht geschieht ja ein Wunder"</font>, hofft er.
An so ein Wunder glaubte Personalchef Jochen Möller, als er kürzlich in der"FAZ" die Anzeige eines führenden Software-Herstellers entdeckte. Die Firma suchte einen"Senior"-Personalleiter: selbständig, mit fundiertem Wissen im Sozial- und Arbeitsrecht und mit viel Erfahrung.
"Ich bin der Mann, den Sie suchen", stellte sich Möller am Telefon vor."Wie alt sind Sie denn?", fragte der Gesprächspartner."52.""Leider viel zu alt.""Aber Sie suchen doch einen Senior", wendete Möller ein. Der Mann am anderen Ende lachte. <font color="#FF0000">"Senior heißt bei uns maximal 35." </font>
[b] Eigener Kommentar: Mehr oder weniger schockiert laß ich diesen Artikel den mir ein Freund per eMail zusandte und welcher vermutlich morgen im Spiegel abgedruckt ist.
Leider könnte ich den ganzen Artikel fast schon ausdrucken und persönlich unterschreiben. Er enthält in vielen, vielen Punkten leider die Wahrheit.
In einem Punkt widerspreche ich dem Autor bzw. den Autoren jedoch zumindest ein wenig. Es wird ein wenig so dargestellt als seien die jungen Bewerber die Glücklichen! Das muß ich widerlegen. Ich denke eher es ist so, daß man über 50 gar keine und überhaupt gar keine Chance mehr hat und als junger Akademiker der mal Führungskraft werden will eine Chance die zwar größer ist aber auch alles andere als groß.
Normal sind die Zustände am Arbeitsmarkt schon lange nicht mehr in Zeiten in denen Akademiker die sich nicht gleich selbständig machen und nicht gleich ein finanzielles Risiko in der derzeitigen Konjunkturlage eingehen wollen nur noch mit Putzfrauenlöhen bezahlt werden. Vor kurzem habe ich mal diese Datenbank namens Gehaltscheck im Internet sorgfältig durchstöbert. Mir ist dabei aufgefallen, daß Leistung fast gar nicht mehr oder nur noch in wenigen Einzelfällen wirklich entlohnt wird. Das bestätigt mir die Aussage vieler im Leben stehender Menschen die das schon behauptet haben. Es ist zwar richtig, daß ein Hausjurist nach zahlreichen Jahren Studium und Abitur noch ein paar hundert Euro mehr verdient als Menschen direkt nach ihrer Ausbildung bei einem Ausbildungsabschluß welcher"nur" Realschule erfordert aber zu welchem Preis?
Ich kenne viele Beispiele in denen manche zwar BRUTTO(!) 25% mehr verdienen als andere aber durch ihre unbezahlten Überstunden, die Verantwortung die sie tragen müssen, die erhöhte Flexibilität die verlangt wird und die größeren Steuern die gezahlt werden müssen und die geringeren Förderungen und Vergünstigungen des Staates im Endeffekt den gleichen Stundenloh bzw. das gleiche Arbeit-Nutzen-Verhältnis erreichen.
Und gerade diese Thematik wird in vielen Unis und Fachhochschulen in Deutschland derzeit diskutiert. Ich sitze ja in diesen Quellen und möchte das auch verbreiten. Es muß endlich wieder Leistung entlohnt werden in diesem Land.
Ein Beispiel für leistungsungerechte Entlohnung ist auch mein eigener Bruder. Er hat den Realschulabschluß gemacht, danach eine Ausbildung zum Industrieelektroniker bei einer nahmhaften deutschen Firma (im M-DAX) und ist nun im 1. Berufsjahr. Er verdient etwa 2200 Euro Brutto pro Monat. Die Firma zahlt einen für die Arbeit gerechten Lohn. Es gibt Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, es gibt eine betriebliche Sonderzulage im Monat März was bedeutet, daß in diesem Monat der Bruttolohn um 65% erhöht ist und es wird stritk nach Tarif (IG-Metall) gearbeitet. Die Schichten sind in diesem Unternehmen eingeteilt und"nach meiner Schicht folgt sozusagen die nächste" was dazu führt, daß fairerweise kaum Überstunden anfallen. Und das macht dieses Unternehmen obwohl es wie fast alle Unternehmen derzeit auch von der Konjunktur hart getroffen ist. Ich gönne es meinem Bruder jedoch und wünsche ihm, daß er weiter kommt und noch ein wenig aufsteigt. Alles in allem hat mein Bruder gut 2500 Euro Brutto im Monat wenn man die erwähnten Sonderzahlungen auf die einzelenn Monate umlegt.
Doch wenn ich mich aus meiner Bruderrolle versuche zu entkoppeln und es möglichst objektiv betrachte so fallen mir die krassen Fehler auf die im Entlohnungsssystem der BRD existieren. So habe ich den Tarifvertrag für aprobierte Apotheker vorliegen. Demnach erhält jemand der in einer Krankenhausapotheke oder in einer Apotheke allgemein eingestellt ist als Apotheker im 1. Berufsjahr rund 2800 Euro Brutto.
Der Unterschied: Hier muß man erst mal Abitur machen und erst mal 8 Semester Pharmazie o.ä. studieren. Das bedeutet sieben Jahre mehr oder weniger Einkommensverzicht oder eben Doppelbelastung (Studium+Arbeit) und auch Kosten für die Ausbildung selbst welche entstehen.
Der studierte Apotheker oder die Apothekerin kann das verlorene Einkommen in ihrem Leben kaum noch wirklich wieder reinholen.
Dies ist jedoch nur ein Beispiel. Bei Ingenieuren ist es oft ähnlich genauso wie bei Hausjuristen. Die einzige Zuflucht die es gibt ist sich selbständig zu machen doch das ist ein hohes Risiko in jungen Jahren oder ins Ausland abzuwandern was auch sehr sehr viele machen und über was ich selbst auch mehr und mehr nachdenke wenn ich mir diese Sauerein anschaue die hier laufen in diesem Land.
Man kann natürlich jetzt leicht sagen, daß dies alles die Folgen des"freien" Marktes sind und sich das von selbst regelt nach dem üblichen Muster:
Wenig Verdienst --> Keiner studiert den"Scheiß" mehr --> Weniger Angebot dieser Arbeitskräfte auf dem Markt --> steigende Preise (in diesem Fall: Die Löhne) --> Es gibt wieder mehr Menschen die das Fach studieren --> Angebot steigt --> Preis bzw. Löhne sinken --> Weniger studieren den"Scheiß" --> und die Kette geht von vorne los...
Ja der Markt regelt vieles nur sind wir scheinbar an einem Punkt angelangt bei dem für nahezu alle Berufe ein Überangebot an Arbeitskräften besteht bis auf weniig Ausnahmen bei den wirklichen Top-Arbeitskräften oder einzelnen Mangelberufen. Im Großen und Ganzen wird dies ja durch steigende Arbeitslosenzahlen sowohl bei Akademikern als auch bei älteren Arbeitnehmern als auch bei jüngeren Arbeitnehmern als auch bei Abgängern vom Gymnasium als auch bei Abgänger der Realschule als auch bei augebildeten jungen Menschen bestätigt.
Ich selbst habe den Eindruck, daß man bei den"normalen" (ich meine das nicht abwertend!!!) Berufen den Lohn durch diese Umstände natürlich nach unten drücken konnte und auch gedrückt hat und heute ist man an einem Punkt an dem man nicht mehr viel senken kann um nicht den Lohn soweit zu denken, daß der Arbeitnehmer weniger hat als ein Sozialhilfeempfänger der häufig bis um elf Uhr schlafen kann. Die Gewerkschaften geben zwar Kontra aber sind häufig mehr oder weniger auch machtlos bei einem extremen Überangebot von Arbeitnehmern am Arbeitsmarkt. Bei den"höheren" Berufen welche eine höhere Qualifikation erfordern (Abitur, Hochschulstudium, Promotion...) macht man das gleiche. Auch hier gibt es in vielen Bereichen (Betriebswirtschaft, teilweise bei den Ingenieuren oder anderen Studienfächern) einen Überhang an Arbeitnehmern und das trotz starker Auswanderungsbewegungen. Hier hat man den Lohn ebenfalls gedrückt oder hat tolle nichtssagende Titel wie beispielsweise den"Facility Manager" geschaffen oder Kompetenzen erweitert. Mehr und mehr werden auch diese Arbeitnehmer gedrückt und ausgequetscht. Ich höre es fast täglich von vielen Bekannten oder den Eltern von Freunden was hierzulande so läuft. Man bekommt Überstunden aufedrückt das es nur so knallt. Naja ich denke kaum das diese Menschen den Überstunden abgeneigt sind. Nur: Diese Überstunden werden mehr oder weniger erpresst statt bezahlt. Es gilt in diesem Marktumfeld - um seinen Arbeitsplatz zu wahren - als total normal, daß man locker mal eben fünf bis zehn UNBEZAHLTE Überstunden macht. Macht man's nicht steht schon ein anderer an der Tür der das mit sich machen läßt weil die Menschen verzweifelt sind in der Suche nach Arbeit.
Der Spiegel-Artikel hat mir sehr gut gefallen. Nicht zuletzt weil ich während meines Projektstudiums in einem Unternehmen in der Buchhaltung einen Arbeitnehmer kennengelernt habe welcher ein Studium mit gutem Abschluß hatte,"nur" rund 40 Jahre alt war, vorher bei einem anderen Unternehmen sehr gut gearbeitet hatte im Finanzbereich und sogar Prokura hatte und nebenbei noch Leiter des EDV-Bereich war. Heute arbeitet der Mann für m.E. einen Hungerlohn als Buchhalter und ist der Trottel des Betriebes. Er hat zwei Kinder und seine Frau hat ebenfalls studiert. Sie ist Biologin und hat auch keinen Job mehr bekommen und ist jetzt - durch die Verpflichtungen der Versorgung der Kinder/Familie - gezwungen sich bei einer Arztpraxis als Aushilfe ausplündern und ausbeuten zu lassen.
Gleichzeitig fördert man von Seiten der Regierung mit radikaler Streichung von Arbeitslosengeld und ähnlichen Dingen die Konkurrenz unter den Arbeitnehmern noch regelrecht an. Die Folgen sind in meinen Augen klar: Das Problem das einfach zu wenige Arbeitsplätze da sind wird nicht an der Wurzel angepackt, vielmehr verstärkt man lediglich den Druck auf die Arbeitnehmer irgendwelche"zumutbaren" Jobs anzunehmen und mehr und mehr unter Preis oder für Billigst-, Mindest- und Hungerlöhne zu arbeiten. Dies wird die Löhne und Gehälter am Ende nur noch weiter nach unten in Richtung Sozialhilfe drücken und am Ende fragen wir uns dann, egal ob wir Industrieelektroniker, angestellter Hausjurist oder Sekretärin sind warum wir eigentlich noch arbeiten wenn wir noch 20 Euro (wenn überhaupt) mehr bekommen als wenn wir von der Sozialhilfe leben würden.
Leistung muß endlich wieder mehr erkannt werden
Leistung muß endlich wieder gerechter bezahlt werden
Eine Bezahlung von Überstunden sollte m.E. im Gesetz verpflichtend verankert werden. Die Folge könnte natürlich sein, daß damit das Grundgehalt sinkt. Aber dadurch wird auch automatisch als Folge der Effekt eintreten, daß die Leute mehr und mehr merken wie stark sie eigentlich ausgeplündert werden wenn sie ihr GRUNDGEHALT dann mal sehen.
Um aber kurz auf den Spiegel-Artikel zurückzukommen. Ich kann es nur bestätigen. Viele Menschen geben sich in diesem Alter dann plötzlich auf. Der einzige Trost der vielleicht bleibt ist, daß sie nicht alleine sind. Es sind mittlerweile keine Einzelfälle mehr und es ist eher die Regel. Gerade die Menschen die relativ viel erreicht haben, ihr Leben lang auf vieles verzichtet haben um sich was zu erarbeiten, richtig"hingeglotzt" haben was die Arbeit angeht haben es dann - wenn sie mit 50 oder älter - arbeitslos werden umso schwerer. Bevor der Sozialstaat nämlich hilft muß in den meisten Fällen erst mal das gesamte schwer erarbeitet Vermögen verzehrt werden und das geht schneller als mancher wahr haben mag wenn man mal 12 oder 18 Monate arbeitslos ist und die Kosten weiter laufen. Doch viele Menschen machen auch - wie der Spiegel-Autor - richti schreibt einen entscheidenden persönlichen Fehler. Sie geben es nicht zu, aus falschem Stolz, daß es nicht mehr so läuft. Das finde ich falsch denn die Leute werden vielleicht zum"alten Eisen" gezählt aber sind es noch lange nicht. Nur sie selbst wissen was sie können und auch der beste und klügste Kopf ist NUR EIN MENSCH. Wir alle sind nur Menschen und auch die größten Forscher und Doktoren können nicht immer nur Erfolge haben. Nur meistens ist es gerade für diese sehr sehr stark gebildete Bevölkerungsschicht oft sehr schwer wenn sie nach 10, 20, 30 Erfolgsjahren auch mal erfolglose Jahre durchleiden. Sie verschweigen es ihren Verwandten, ihrer Mutter (wie im Spiegel-Artikel erwähnt) und ihrem Vater und selbst ihren Freunden, ziehen sich zurück, geben sich auf, lassen sich gehen. In meinen Augen jedoch ist es alles andere als eine Niederlage wenn man viel erreicht hat und mal mit 50 eben keinen Job hat. Viel zu oft machen sich gerade diese Mensche sogar scheinbar selbst was vor und verstreuen Optimismus wo keiner ist und auf der anderen Seite sind sie gereizt, genervt und gestresst und voller Zukunftsangst und weil sie den Optimismus verstreuen wo dieser nicht ist fragen sich Außenstehende oft woher die Aufregung, der Streß und die Verzweiflung oder das"komische" Verhalten dieser Menschen herkommt.
Scheinbar ist es bei Männer ein teilweise vorhandenes"Phänomen", daß diese ab und an nicht zugeben wollen wenn sie arbeitslos geworden sind. Es gibt Männer die schämen sich für den Verlust ihres Arbeitsplatzes derart stark, daß sie es nicht mal ihrer Familie oder Ehefrau mitteilen. Sie gehen morgens aus dem Haus und kommen abends wieder und tun oft monatelang so als sei alles in Ordnung. Ich kann dieses verhalten einerseits verstehen weil diese Männer nicht als"Looser" und Verlierer da stehen wollen. Aber auf der anderen Seite kann ich es auch nicht verstehen. Denn für was hat man eine Familie und Freunde und Verwandte wenn man ihnen nicht mal etwas anvertrauen kann. In einer zusammenhaltenden Familie halten die Menschen zusammen und es mag anfangs für so manche Familie ein Schock sein wenn der"Papa" arbeitslos ist aber wenn man die Fakten auf den Tisch legt ist es meist für alle Beteiligten besser da man sich gegenseitig viel besser helfen, unterstützen und Mut machen kann. Und heute ist Arbeitslosigkeit schon lange keine Schande mehr. Scheinbar sind bei vielen aus ihrer Jugend noch die Bilder von Vollbeschäftigung und Gastarbeitern im Kopf fest verankert. Fest verankert die Zeiten in denen es praktisch keine Arbeitslosigkeit gab. Doch heute ist Arbeitslosigkeit keine Ausnahme mehr sondern eher schon ein häufig vorkommender Schicksalsschlag.
Ich kann daher nur an alle Arbeitslosen (egal ob über oder unter 50) appellieren: Gebt euch nicht auf, legt die Fakten auf den Tisch, macht euch nichts vor (die meisten die euch gut kennen merken es so und so irgendwie an eurem anderen Verhalten), bleibt realistisch und verfallt nicht in total übertriebenen Optimismus oder Pessimismus. Nur ihr selbst wißt was ihr könnt.
Man kann nur hoffen, daß die Zustände in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt bald wieder besser werden. Doch ich glaube eher das Gegenteil wird in den nächsten Jahren - längerfristig betrachtet - der Fall sein.
Viele Grüße an das Forum,
Sascha, Deutschland im Jahr 2003
|
-->><font size=5>"Nur noch Schrott"</font>
><font color="#FF0000">Führungskräfte ab 50, die arbeitslos werden, haben kaum Chancen, noch mal einen neuen Job zu finden. Tausende ehemalige Chefs stehen auf der Straße</font>.
Na sowas! Tragen sie da auf der Strasse auch ihre Nadelstreifen?
Aber es war schon immer so: wer hoch steigt, faellt tief, und Hochmut kommt vor dem Fall. Gerade deshalb, und unter diesem Bewusstsein, fing ich vor mehr als 35 Jahren an, eine gewisse Leiter rauf zu klettern. Immer schoen freundlich, bescheiden, pflichtbewusst und vor allem basisbezogend bleibend, denn Neid, Unverschaemtheit, Misswirtschaft, Missbrauch, Lug und Trug kennen bekanntlicher Weise oftmals keine Grenzen, ganz im Gegensatz zu Dummheit und Einfalt, denen niemals Grenzen gesetzt sind.
Aber jetzt mal weiter im Text.
>Von Bruno Schrep
Fussnoten von Tassie Devil.
>Kürzlich ist dem Personalchef Jochen Möller wieder diese Frau Mitte 50 eingefallen, die so gern weitergearbeitet hätte.
Pahhhh, wer wird denn schon Personalleiter, vielleicht sogar mit gespicktem Teakholz-Buecherboard hintergruendlich dezent ausgeruestet, ueberquellende Fundgrube fuer Titel wie"Du und das Personalmanagement","Du und die Sozialversetzgebung","Mit dem Betriebsverrat auf Du und Du","Du und der Bewerbungskandidat","Lohn- und Gehaltsverhandlungsgespraeche fuer Dummies"...
Pseudonale Schoenwetterbeschaeftigung mit sozialem Aussenanstrich.
<font color="#FF0000">Sie liebte ihren Job, war viele Jahre im Betrieb und brauchte das Geld, aber das zählte nicht</font>.
Ja, so laeuft das manchmal, auch fuer in allen Ehren ergraute zuverlaessigste Betriebspfeiler. Aber es sollen ja anatolische Bergziegen, negrale Permanent-Stammhalter und andere berufene Kraefte die Renten machen und sichern, und nicht Betriebspfeiler.
>Die Ältere passe nicht ins moderne junge Team, befand die Geschäftsführung, außerdem sei sie längst nicht so motiviert und leistungsfähig wie die anderen.
Schwach, aeusserst schwach von dieser Geschaeftsverfuehrung. Das Argument der erzielten Ueberqualifikation fehlt voellig.
<font color="#FF0000">Die Frau sei einfach zu alt</font>.
Das ist Diskriminierung vom Allerfeinsten. Und Luege vom Allerfeinsten.
>Gegen eine kleine Abfindung und mit großem Druck hat Personalchef Möller sie <font color="#FF0000">aus der Firma gedrängt, freundlich im Ton, aber hart in der Sache, das ging ganz schnell</font>. Gern tat er es nicht. Aber er war noch neu im Unternehmen, wollte sich bewähren, und die Geschäftsleitung verlangte es.
Ja ja, neue Besen muessen gut kehren.
Da muss ich an einen neuen vollstudierten Besen zurueckdenken, der mir vor nunmehr 10 Jahren untergekommen ist, nachdem sich der alte prokurisierte Besen rentenhalber bei mir in seiner letzten hoechstpersoenlichen Privataudienz u.a. mit den Worten verabschiedete:"Herr X, Sie haben in diesem Hause EDV-Geschichte geschrieben".
Naja, ich konnte den alten Prokura-Besen, der mich Jahrzehnte zuvor ebenfalls hoechst persoenlich in das damals 1500-Mann/Frau umfassende Unternehmen eingestellt hatte, recht gut verstehen, hatte ich doch auch ihn und seinen gesamten Personalstellenverein Jahre zuvor in nebenamtlicher Hobbytaetigkeit aus den tiefsten Tiefen einer informatisch-kommunikativen Guellegrube, letzteres u.a. ausgestattet mit integrierten Aspekten strafrechtlicher Relevanz, fachmaennisch-praezise herausgezogen, in die diese IT/CT-Laien-Truppe vom verantwortlichen Leider IT/CT in Schwerstarbeit zuvor eingeparkt wurde.
Nun aber zum Neubesen, der es mit mir sehr leicht hatte, weil ich alles persoenliche zuvor schon entschieden hatte. Kein Druck, der Ton war mir sowieso gleichgueltig, ob der Neubesen gern oder ungern handelte war mir voellig schnuppe, keine Abfindung fuer knapp 26 Jahre, auch weil ich die deutsche Staatsmafia nutzniessend ausgeschlossen wissen wollte, kein garnichts. Ich musste ihm lediglich die Frage antun, ob er sich unbedingt und mit aller Gewalt ein Strafverfahren an den Hals ziehen wolle, nachdem er mich unter Zeugen als ein Problem mit hoher Untreueenergie ausgemacht hatte, mir den unsittlichen Antrag der sofortigen permanente Ueberarbeitszeiten (die hatte ich sowieso, 24 x 7 Management) jedoch ohne jeden Finanzausgleich stellte, und meine Fachqualifikation als nicht mehr zeitgemaess und unorthodox bewertete.
>Heute bereut der Personalchef die Entscheidung. Für ihn ist Unvorstellbares wahr geworden: <font color="#FF0000">Er selbst, der Personalchef Möller, die Führungskraft, wird nicht mehr gebraucht. Einen wie ihn will niemand mehr haben</font>: <font color="#FF0000">zu alt</font>. Möller ist 52.
Ob mein neuer Besen seine Handlungsweisen bereut(e), es interessierte mich nie. Aber ich weiss ueber Commchannels, dass mein neuer Besen bereits vor Jahren zeitweilig in den Untergrund gehen musste, nachdem man ihm auf die Schliche gekommen war, Firmengelder in DM-Millionenhoehe veruntreuend unterschlagen zu haben. Wie ich hoerte, hat man jedoch auf Strafverfolgung verzichtet, weil wer Schaden hat, der jeder Beschreibung spottet, und so etwas ist sehr schlecht fuer Firmenimage incl. Eigentuemer.
Ob den ehemaligen Neubesen, jetzt wohl Anfang seiner 40-ger, 10 Jahre zuvor noch sehr jung, kreativ und dynamisch, heute noch jemand ins Team passend haben moechte?
><font color="#FF0000">Der Mann, der in mehreren mittelständischen Unternehmen Herr aller Personalakten war, der beförderte und abmahnte, mit entschied, wer eingestellt und wer entlassen wurde, sucht seit fast eineinhalb Jahren vergebens einen Job</font>.
Suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan.
><font color="#FF0000">Jochen Möller ist eines von vielen Opfern des Jugendwahns</font>.
Dieses Problem scheint mir auch beim Artikelschreiber vorzuliegen, denn er muss in wichtigen Unterrichtsstunden dauergefehlt haben.
<font color="#FF0000">Rund 60 Prozent aller deutschen Unternehmen beschäftigen keine Mitarbeiter über 50</font>. Über eine Million Menschen dieser Altersgruppe sind arbeitslos, <font color="#FF0000">darunter immer mehr leitende Angestellte</font>.
Diesen Titel wollte man mir auch mal verpassen, so vor gut 30 Jahren. Ich habe damals abgelehnt. Ich bin auch heute nie arbeitslos, wie soll denn ein langjaehrig geuebter selbstaendiger Mensch je arbeitslos werden?
>Tausende ältere Bosse stürzten in den letzten zehn Jahren aus den Chefetagen in die Arbeitslosigkeit.
Kawumm.
>Betroffen sind vor allem Führungskräfte aus dem mittleren Management: <font color="#FF0000">Betriebsleiter, Controller, Marketingmanager, Verwaltungschefs.
Frueher jammerten viele ueber mangelnde Freizeit, jetzt endlich hat man im Freizeitparadies Deutschland die 0-Stundenwoche gewoerkschaftlich orientiert und sozial befedert erreicht, jetzt nennen sie es ARBEITSLOSIGKEIT!
Man(n) glaubt es nicht.
Was wollen die alle eigentlich?
>Diesen Männern und Frauen über 50 wird nicht zugetraut, in schweren Zeiten flexibel und stark genug zu sein </font>- eine absurde Entwicklung.
Wieso ueberhaupt schwere Zeiten und eine absurde Entwicklung?
Koennen Zeiten ueberhaupt schwer sein, wenn das Nirvana der Vollfreizeit fuer alle bereits in der Towergrafik rechts oben leuchtend erscheint?
Und was ist daran absurd?
>Denn ganz oben, in den absoluten Führungszirkeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, sitzen wie selbstverständlich die Bellheims.
Ja warum denn nicht?
Aber der Begriff Fuehrung wirkt dann doch etwas deplaziert auf mich, Reaktionsglas waere vielleicht angebrachter.
>Der 65-jährige Lothar Späth lenkt noch immer die Geschicke von Jenoptik, der 60jährige Hartmut Mehdorn bestimmt die Richtung bei der Bundesbahn.
Ach ja, de Loddar, der war auch mal einer meiner obersten Kriegsherren, aber das ist auch schon wieder mehr als ein Jahrzehnt her.
Mehdorn faehrt gemaess seines Alters auf der absolut richtigen Spur:
Drum alte Maenner, denkt daran:
geht zur deutschen Bundesbahn!
Ihr werdet dort das Wunder sehen,
dass dort sogar die Weichen stehen!
>VW-Personalvorstand Peter Hartz, Erfinder des nach ihm benannten Arbeitsmarktkonzepts, ist auch schon 61. Aufsichtsratsboss Rolf Breuer, oberster Kontrolleur der Deutschen Bank, wird demnächst gar schon 66.
Ja, jetzt wissen wir, warum mit Spiritus konservierte Objekte sich in Reagenzglaesern besonders lange und gut halten!
>Bei Jochen Möller beginnt der Abstieg mit dem Aufstieg in die oberste Spielklasse: Ein Headhunter wirbt ihn von seiner Firma ab, vermittelt ihm einen Posten als Personalleiter eines großen Unternehmens. Möllers Anfangsgehalt, <font color="#FF0000">über eine viertel Million Mark</font>, soll schon nach kurzer Einarbeitungszeit erhöht werden. Seinen Dienstwagen darf sich der Neue selbst aussuchen, das Handy wird ihm zugeschickt.
Mein Anfangsgehalt vor 35 Jahren waren 500 deutsche Stutz Ausbildungsbeihilfe, die ich stets aufgestockt habe infolge Ableistung betrieblich dringend benoetigter Ueberstunden und mit Leistungspraemien jeder Art. Einen Dienstwagen hatte ich nie, mein erstes Handy nannte sich Mobilphone, ich benoetigte es laengere Zeit ausschliesslich privat, um an den Raendern der Outbacks und Never-Never nicht lostig zu gehen.
Aber ich war ja auch nie Personalchef, und ich brauchte keine Millionen.
Naja, 6stellig links vor dem Komma ohne fuehrende Nullen sinds dann aber schon geworden, aber das ist schon lange Zeit, mehr als 2 Jahrzehnte her.
Mein zustaendiger Finanzbeaemterich hat damals immer ganz grosse Augaepfel und starre Pupillen bekommen, wenn er meine Einkommensteuererklaerung fokussierte.
>Einen Tag vor Dienstantritt findet Möller in seinem Briefkasten verhängnisvolle Post: Die Firma ist pleite, der Vertrag hinfällig."Da wusste ich, es wird schwer", erinnert sich Möller. <font color="#FF0000">Doch er hat nicht geahnt, wie schwer."Der Möller, der ist schnell wieder oben", denkt er anfangs,"der hat so gute Beziehungen, der ist in der Branche bekannt wie ein bunter Hund." Von wegen</font>.
Die Relation Oben-Unten buchstabiert sich in deutscher Sprache T-I-E-F-E,
in english D-E-A-T-H, nein D-E-P-T-H, ich entschuldige mich fuer den Tippfehler.
>"Nach den ersten Fehlschlägen reagierte er noch gelassen", sagt seine Ehefrau, 49. <font color="#FF0000">Doch nach 300 vergeblichen Bewerbungen hat sich das längst geändert</font>.
>"Wenn nur vage Aussicht auf eine Anstellung besteht, ist er ein paar Tage gut gelaunt", schildert die Frau. Nach der üblichen Absage beginne der übliche Streit, der Ehemann schreie aus nichtigem Anlass."Die Heizung wird zu heiß.""Das Licht brennt zu lange.""Die Waschmaschine ist zu laut."
><font color="#FF0000">Tatsächlich schreit er seine Wut über etwas anderes heraus:"Zu alt. Zu alt. Zu alt.</font>"
Das sind alles nur Pseudogruende, der Mann muesste schreien: abgezockt und abgefu.... ich lass das besser.
>Viel zu alt jedenfalls, wenn jemand erst einmal draußen ist wie Möller."Unsere Führungskräfte sind zwar alle weit über 50", hat ihn kürzlich ein Manager belehrt."Aber keiner käme je auf die Idee, jemand über 45 einzustellen.""Dann kann ich mir ja einen Strick nehmen", hat Möller geantwortet.
Antrag beim Sozialamt stellen, aber ein namhaftes Qualitaetshanfprodukt sollte es schon sein, man goennt sich ja sonst nichts. Und den Deckenhaken incl. Duebel im Antrag nicht vergessen, Handwerkerrechnung fuer Montage direkt an dieses Amt.
>Zur Wut kommt Scham.
Kann ich verstehen, die Scham ueber die eigene Dummheit, mit Fielmann waer das nicht passiert, und schon garnicht mit Heckler & Koch. Wie es der Barbara heute wohl geht, was sie heute wohl so treiben mag?
>>font color="#FF0000">Niemand sollte bis vor kurzem wissen, dass der erfolgreiche Personalchef Möller arbeitslos ist, selbst die eigene Mutter nicht</font>.
Das ist schlecht. Wie sollen die denn alle lernen, so richtig mit AHA-Effekt und so, wenn der Ex-Persochef und frischgebackene Lehrer die Schnautze nicht auf kriegt?
><font color="#FF0000">"Alles paletti"</font>, antwortet der 52-Jährige, wenn sich jemand nach seinem Job erkundigt.
Alles paletti, ja ja.
Vor kurzem habe ich einem ofenfrischen Jungbetriebswirt grad. fernstmuendlich angeraten, einen solchen Paletti-Job abzulehnen, wie soll der jetzt 31-jaehrige lagersteuernd mit Eurotz 6,17 die Stunde seinen ersten Stammhalter zeugen und Familie paepeln? Rund 1100 Eurotz im Monat bei Vollarbeitszeit ohne unbezahlte Ueberzeit ist ein Tuerke hoechsten Qualitaetsanspruchs.
<font color="#FF0000">Hartnäckigen Nachfragern schwindelt er vor, er sei jetzt freiberuflicher Berater</font>.
Na also, ein selbstaendiger Mensch ist nie arbeitslos, auch nie scheinselbstaendig.
><font color="#FF0000">"Arbeitslosigkeit ist doch kein Verbrechen", argumentiert die Ehefrau, plädiert für mehr Offenheit - lange vergebens</font>.
><font color="#FF0000">Soll etwa herauskommen, dass die Ehefrau putzen geht, für zehn Euro die Stunde, weil das Geld vom Arbeitsamt nicht reicht, um die Zinsen für das Haus zu bezahlen?
Wieso Zinsen fuer das Haus zu bezahlen?
Wozu braucht man, als Deutscher in Deutschland lebend, ein eigenes Haus?
Und dann wohl auch noch selbst bewohnend?
Das braucht man doch nicht, das braucht man alles ueberhaupt nicht.
Es langt doch, wenn dieser eigentuemliche Gebrauchsglaube von z.B. Spaethaussiedlern, nicht nur - aber auch, gepflegt wird, die da untereinander radebrechen: gehst Du nach Deitschland, dann hast Du nach 2 Jahren Dein Haus und Dein Deimler. Staatsmafiafinanziert mit Steuergeldern.
</font> Soll bekannt werden, dass sich die früher so gut situierten Möllers keinen Urlaub mehr leisten können, nur noch bei Aldi einkaufen, nicht mehr ins Restaurant essen gehen?
Warum braucht man einen Urlaub, wenn man Vollfreizeit geniessen darf?
Und sind die sich etwa zu pinkelig fein fuer Aldi und Currywurst?
Da wird man aber schtark dazu lernen muessen.
><font color="#FF0000">Der 13-jährige Sohn moniert schon mal, dass der Vater, statt zu arbeiten, immer so mies gelaunt zu Hause sitzt</font>. Beschwert sich, dass nie Geld da sei. Ist sauer, weil er den neuen Computer nicht bekommt. Macht sich über das Auto, Baujahr 1986, lustig, das seit Möllers letztem Job den Dienstwagen ersetzt:"In diese voll peinliche Kiste steige ich nicht ein."
Das haette ich mir mal erlauben muessen, im zarten Knabenalter von 13 Jaehrchen, 1959. Es haette damals fuer mich schon gereicht, meinen alten Herrn zu fragen, warum er denn arbeitslos sei. Meinen Grabstein haette er damals locker mit der letzten staatlichen Kindergeldzahlung finanziert, incl. eingemeisseltem Spruch:"Hier ruht ein junger deutscher Soldat in spe".
Und dann die Monetenmonierung, unglaublich. Mit 13 Jahren hatte ich schon lange mein eigenes Fahrrad zu Ende finanziert, mit dem ich wochentaeglich nachmittags 3-4 Stunden dafuer sorgte, dass ich meinen gesamten Schulkrempel incl. An-/Abfahrt und schon auch mal eine neue Jeans bezahlen konnte.
Und warum braucht man in diesem jugendlichen Alter ueberhaupt einen elternfinanzierten eigenen PC?
Meinen ersten PC erhielt ich im Alter von zarten 20 Lenzen, fremdfinanziert, ein sogenanntes Dickschiff. Statt Eigenkonsum zu betreiben, wie das spaeter dann in Mode kam, beim toytonische Leben zu Lasten anderer, habe ich damit GELD gemacht, ein wenig fuer mich, Sattelschlepperweise fuer die Dickschiffeigner.
>Die Kinder von Auto-Manager Hans-Helmut Naumann sind schon aus dem Haus.
Auto-Manager, wenn ich das schon lese! Warum muessen Autos heute gemanaged werden? Ist das alles so kompliziert geworden, und warum? Braucht man demnaechst vielleicht Dompteure, um die Autos noch in Schach halten zu koennen?
Ich entsinne mich: um ggf. auch naechtens auf die Bruecke meines Dickschiffes zu kommen, brauchte ich ein Auto, denn ein naechtlicher 10km-Fussmarsch waere zu zeitaufwendig gewesen, um den Schiffbruechigen zu Hilfe zu eilen.
Es war ganz einfach: ich ging auf den Hof eines Gebrauchtwagenhaendlers, setzte mich in den Altkaefer meiner Wahl, fuhr eine Runde, schaute noch das Geraet auf der Buehne von unten an, und fertig war die Lauge. Das Bezahlen uebernahm freundlicherweise meine Bank mittels Geld von meinem Konto, wenig spaeter holte ich den Eigentumsnachweis in Form eines KFZ-Briefes beim Autohaendler ab.
Und aus die Maus, einfach und effizient, nur damals musste man keine Autos managen.
>Ansonsten ist der Manager in einer ähnlich verzweifelten Lage wie Jochen Möller, ist er doch auch schon 52.
Verzweifelte Lage? Verstehe ich nicht. Die koennen doch froh und stolz darauf sein, bereits 52 auf ihren Tacho zu haben.
Was sollte denn nur ich dann dazu schreiben, demnaechst erscheint die Schnapszahl 55 auf meinem Tacho, und da ist es Brauch, eine deftige Runde schmettern zu muessen, nein zu duerfen.
Ja, ich bin froh darueber, mit meinem selbst erwirtschafteten Geld und ganz ohne Sozialamt schmettern zu duerfen, hatte ich doch lange geglaubt, diesen Tachostand nie zu erreichen, zu tueckisch waren manchesmal die zu umschiffenden Klippen.
<font color="#FF0000">An diesem Morgen ist er besonders wütend</font>. Mit einem Ruck ist er vom Frühstückstisch aufgestanden, hat die Zeitung auf den Fußboden geknallt und wortlos die Wohnung verlassen.
>In Rage versetzt hat ihn die großformatige Anzeige eines"weltweit operierenden Industrieunternehmens", das eine"überzeugende Führungspersönlichkeit" sucht."Hoch qualifiziert" soll der Kandidat sein,"flexibel","belastbar" und"durchsetzungsfähig" - Eigenschaften, die Naumann zu besitzen glaubt. <font color="#FF0000">Für ihn ist es jedoch sinnlos, sich zu bewerben</font>. Denn, so heißt es in der Anzeige weiter:"Der ideale Bewerber ist nicht über 45 Jahre."
Ooch, der Junge soll sich mal nicht kirre machen, eierlegende Wollmilchsaeue gibt es halt nicht wie Sand am Meer, Neubesen mit hoher Qualifizierung in der Geldstromumleitungstechnik schon viel eher.
Ueberhaupt, ich koennte eine ganze Romanserie schreiben, Serientitel:"Erlebte und gelebte deutsche Geldstromumleitungstechnik", vielleicht mach ich das mal spaeter, waehrend meiner Seniorenzeit.
>Karl-Heinz Ruppert, 61, kennt solche Anzeigen. Und er weiß, welche Verbitterung sie auslösen. Im Berufsbildungszentrum Augsburg betreut Ruppert ein Dutzend arbeitsloser Führungskräfte über 50, darunter Ex-Personalchef Möller und Ex-Auto-Manager Naumann."Brückenschlag 50 plus" heißt das Projekt. Viele von Rupperts Klienten hat das Arbeitsamt geschickt. Vorwiegend Männer, alle mit dem Malus"schwer vermittelbar". <font color="#FF0000">Das klingt wie"schwer erziehbar" oder"schwer erträglich"</font>.
Ach, alles nur Fehldiagnose.
Abgezockt und abgefu..., so heisst die Bruecke am Kwai, nein Kai.
>Ruppert hält Kontakt zu Firmen, die ältere Führungskräfte einstellen. Vielleicht. Vor allem aber versucht er, den zerschundenen Selbstwert seiner Kandidaten aufzumöbeln. Die fühlen sich, wie einer zynisch formuliert,"wie Schrott": nichts mehr wert, zu nichts mehr zu gebrauchen.
Das ist schlecht. Aber zum Babysitten, Kinderbeaufsichtigen und -anleiten sind sie bestimmt noch zu gebrauchen, und sie werden gebraucht, so meine ich. Anatolische Jungbergziegen oder jungen Kralschafe z.B. mutieren trotz Deutschpass nicht ganz einfach und von selbst leitkulturkonform, und irgendjemand muss doch die sischaere Raende in Deutschland erarbeiten.
><font color="#FF0000">"Macht euch nicht klein, tretet nicht als Bittsteller auf"</font> beschwört Ruppert seine Leute. Wenn jemand beim Simulieren von Bewerbungsgesprächen zu devot auftritt, fährt der 61-Jährige dazwischen. <font color="#FF0000">"Denken Sie daran: Sie können was, Sie wissen was, Sie stellen was dar. Sie finden wieder etwas."</font>
Jau.
Deshalb hier der 40 Jahre alte Ratschlag Del Shannons:
We're gonna keep
searchin' searchin' find a place to hide
searchin' searchin' you'll be by my side
if we're gonna keep on to run
we follow the sun - Uhuh
we follow the sun - Uhuh
we follow the sun
we follow the sun.
Shannon muss Sozi gewesen sein, aber das gehoert jetzt nicht hierher.
>Auto-Manager Naumann ist da skeptisch. <font color="#FF0000">Aus seinem Schreibtisch zieht er einen Ordner mit Hunderten Absageschreiben hervor, eines höflicher als das andere. Eines verlogener als das andere</font>.
Lies und cries reimt sich auch.
>In keinem Brief steht, Naumann sei zu alt. Stattdessen wird ihm immer wieder bescheinigt, wie"interessant" seine Bewerbung sei. <font color="#FF0000">Dass seine Unterlagen auf Grund seines Alters sofort aussortiert wurden, hat er stets erst durch hartnäckige telefonische Nachfragen herausgekriegt</font>.
Und hier die Loesung dieses Problems: Sortiermaschinen incl. Sortierleitrechner aussortieren und ersatzlos streichen, es spart Kohle.
>Der gelernte Bankkaufmann, der in großen Autohäusern Vertrieb und Verwaltung leitete, der seinen letzten Job wegen Insolvenz der Firma verlor, hat es gerade mal geschafft, zu einem einzigen Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. <font color="#FF0000">Dabei hat er, um wieder arbeiten zu können, vieles versucht: sich für untergeordnete Positionen beworben. Weit weniger Geld gefordert, als er zuletzt verdiente. Ein Jahr Probezeit angeboten. Ergebnis: null</font>.
Klar doch, sowas kann nicht funktionieren, und so ein Mann soll Baenker gelernt haben, mich wundert gar nichts mehr. Der Mann haette fordern und darauf bestehen muessen, Monat fuer Monat Geld einschiessend dafuer zu bezahlen, dass er seine Leistung im Unternehmen abladen darf. So laeuft das halt in einem Unternehmen der Muellbranche, da kann keiner seine konsumierte Leistung umasunst oder sogar gegen Entgeld ablagern, wo kaemen diese Firmen denn sonst hin!?
> Eigener Kommentar: Es ist schon derb was mit den über 50-jährigen geschieht aber bei den Jungen wird es - aus eigener Erfahrung - auch immer schlimmer was an DIESEM Arbeitsmark in DIESEM Land abgeht. Abzocke pur! Echte Leistung und Können wird scheinbar kaum noch belohnt oder wird falsch gemessen mit sog. Asessment-Centern und solch einem Riesenschund und Müll!
Oha, oha, ich lese meine Worte. Abzocke. Muell. Schund habe ich vergessen, entschuldigung allerseits.
>Um sich selbst zu disziplinieren, hält Naumann eisern an Ritualen fest. Steht morgens um sechs Uhr auf wie früher, zieht den Businessanzug mit Weste an, als müsste er gleich ins Büro, sucht nach dem Frühstück im Internet und in Zeitungen nach Stellenanzeigen, schreibt Bewerbungen, ruft Firmen an. Stemmt zweimal die Woche in einem Fitness-Studio Gewichte.
Der eiserne Naumann und Rituale. Tempranillo wird sich freuen, wenn er das liest, weil es ihm sofort wohlfuehlig assoziierende Gedanken einschiesst.
Hallo, Tempi, good onya mate!
>Ein dickes Auto, na klar, dazu ein flottes Cabrio für die Gattin.
>Warum auch nicht? Er hat doch glänzend verdient, war immer auf der Erfolgsspur. <font color="#FF0000">Manfred E., der Überflieger, der Mann, der von ganz unten kam</font>. Manfred E., der als Schlipsverkäufer angefangen hat und zum Leiter riesiger Einkaufszentren aufgestiegen ist, in Hamburg, in Frankfurt, in Dortmund.
Ja, das hat er heute davon, immer auf der linken Seite geflogen zu sein.
Ich habe meine Dampfer immer in Strommitte halten koennen, auch wenn es manchmal ein schwieriges Unterfangen war, weil meine Reederei betittelte Kapitaene ohne Schiffspatent aber inclusive aeusserst loyaler Matrosen und Maate auf die Bruecke schickten, ich war ja dort nur der Steuermann.
Ich plaudere jetzt ein wenig aus dem Naehkaestchen: in Strommitte eines Flusses ist die Stroemungsgeschwindigkeit am hoechsten, und folglich der Energiegewinn am groessten, um einen Dampfer mit dem geringsten Einsatz von Bordeigenmitteln schnellstmoeglich vorwaerts zu bringen, die Sichtweite ist dort in aller Regel bestens. Ausserdem ist in so einer Strommitte das Risiko wesentlich geringer, den Pott gegen Klippen und Felsen zu setzen oder Untiefen auf den Leim zu fahren. Der Steuermann huete sich vor ueberbreiten Nebenarmen des Flusses, an deren Einfahrtssielen die huebschesten Herstellersirenen laut heulen, alles endet naemlich in vollsumpfigem Gelaende.
Dieses Wissen muss aber irgendwann im Verlauf der 70-ger Jahre ins Binger Loch gefallen und stromabwaerts getrieben sein, und ward von deutschen Ufern nicht mehr gesichtet.
Zurueck jetzt zu den erfolgspurigen Ueberfliegern.
>Ein Siegertyp, der damals, nach der Wende, im wilden Osten große Verbrauchermärkte aus dem Boden gestampft hat mit allem Drumherum, vom Blumenladen bis zum Möbelhaus. Der sich mit seinen Bossen zoffte, nie klein beigab, notfalls einfach zur Konkurrenz wechselte. Und jetzt?
>"Restbestände aus besseren Zeiten", erklärt der Langzeitarbeitslose Manfred E., deutet auf ein paar schicke Möbel, die nun in seiner kleinen Berliner Mietwohnung stehen. Die muss bald für drei reichen: E.s Ehefrau ist schwanger. <font color="#FF0000">Die Ersparnisse sind aufgebraucht</font>. Noch reicht die Arbeitslosenhilfe, monatlich 1100 Euro, um den Haushalt zu bestreiten. Doch schon bald, befürchtet er, muss das Sozialamt einspringen."Unvorstellbar", sagt Manfred E.
Nichts ist unmoeglich. Er haette halt mit Jaffa moeblieren muessen, dann haette er noch cash in seiner Taesch, ausserdem haette er damit eine sehr semitische Einstellung bewiesen, und danach besteht nicht erst seit kurzem grosse Nachfrage.
Ja ja, der wilde wilde Osten, ich entsinne mich. http://www.susi.de/hazy-osterwald-and-the-entertainers/musik.html
>Und die 5 vorneweg bei der Altersangabe im Lebenslauf? Ach was. Alter, was heißt schon Alter? Man ist so jung, wie man sich fühlt. Erst recht, wenn man jünger aussieht, wenn man noch so fit ist, so voller Elan, etwas Neues anzupacken.
>Das Schlüsselerlebnis kommt, als ein Manager zum Aufbau eines Flughafen-Einkaufscenters gesucht wird. Die knapp 30-Jährige, die das Vorstellungsgespräch führt, schwärmt mehrfach von den"young professionals" in ihrer Umgebung, mustert den 53-Jährigen mitleidig. Ob er denn glaube, da noch hineinzupassen?
Nichts ist erfolgreicher wie der Erfolg, nothing is more dynamic professional than the young professionals, noone is cheaper than cheap Cheaper, auch nicht Aldi. Fast vergessen: Geiz ist goil, auch ist es fein ein Ars...... zu sein.
Das nenne ich eine fabelhafte BILDung, AusBILDung ist oftmals nur EinBILDung.
> Eigener Kommentar: Wenn es nur so wäre. Diese young professionals werden doch heute auch schon gegeneinander ausgespielt und im Lohn gedrückt das es nur so kracht. 100 Bewerbungen auf eine Stelle sind scheinbar mittlerweile das Minimum. Ich hätte mal gerne eine Statistik welche die durchschnittliche Anzahl pro Bewerbungen pro Stellenanzeige o.ä. seit 1950 zeigt. Aus dieser würde man vermutlich das Grauen herauslesen können das in den letzten Jahren mehr und mehr kam und sich wohl auch noch leider - ob wir wollen oder nicht - mehr und mehr fortsetzen wird.
Auch die young ones werden noch viel selbst lernen muessen.
>Ein anderes Mal, in Hamburg, wähnt sich Manfred E. schon am Ziel. Der Chef will ihn, der Vertrag ist unterschriftsreif, nur ein Mitbewerber ist noch in der engeren Wahl. Der, Ende 20, taucht in Jeans auf und bekommt prompt den Job.
>Der Gang zum Arbeitsamt, für Manfred E. eine tiefe Demütigung, bringt neue Ernüchterung. Nicht nur, dass der Sachbearbeiter seinen Gruß nicht erwidert. Er gibt ihm auch, neben Formularen, einen deprimierenden Dreisatz mit:"Wir haben nix für Sie.""Wir kriegen nix für Sie.""Wir können nix für Sie tun."
Der Dreiaffensatz, ich selbst bin darin sehr ungeuebt.
>E. paukt trotzdem weiter Sprachen, besucht Messen, belegt Computerkurse, um für den Tag X gerüstet zu sein. <font color="#FF0000">"Vielleicht geschieht ja ein Wunder"</font>, hofft er.
Ob der das wohl alles noch aus Eigenmitteln finanzieren kann?
>An so ein Wunder glaubte Personalchef Jochen Möller, als er kürzlich in der"FAZ" die Anzeige eines führenden Software-Herstellers entdeckte. Die Firma suchte einen"Senior"-Personalleiter: selbständig, mit fundiertem Wissen im Sozial- und Arbeitsrecht und mit viel Erfahrung.
>"Ich bin der Mann, den Sie suchen", stellte sich Möller am Telefon vor."Wie alt sind Sie denn?", fragte der Gesprächspartner."52.""Leider viel zu alt.""Aber Sie suchen doch einen Senior", wendete Möller ein. Der Mann am anderen Ende lachte. <font color="#FF0000">"Senior heißt bei uns maximal 35." </font>
Am vielen Lachen erkennt man Narren.
>[b] Eigener Kommentar: Mehr oder weniger schockiert laß ich diesen Artikel den mir ein Freund per eMail zusandte und welcher vermutlich morgen im Spiegel abgedruckt ist.
Spieglein, Spieglein an der Wand,
wann kollabiert der Toitschen Land?
Frau Schroedi, Frau Schroedi das ist euer Bier,
warum stellet ihr solch eine Frage nur mir?
Aber hinter den Bergen, bei den BXL-Zwergen
kollabierts bald viel schoener wie ihr...
>Leider könnte ich den ganzen Artikel fast schon ausdrucken und persönlich unterschreiben. Er enthält in vielen, vielen Punkten leider die Wahrheit.
>In einem Punkt widerspreche ich dem Autor bzw. den Autoren jedoch zumindest ein wenig. Es wird ein wenig so dargestellt als seien die jungen Bewerber die Glücklichen! Das muß ich widerlegen. Ich denke eher es ist so, daß man über 50 gar keine und überhaupt gar keine Chance mehr hat und als junger Akademiker der mal Führungskraft werden will eine Chance die zwar größer ist aber auch alles andere als groß.
>Normal sind die Zustände am Arbeitsmarkt schon lange nicht mehr in Zeiten in denen Akademiker die sich nicht gleich selbständig machen und nicht gleich ein finanzielles Risiko in der derzeitigen Konjunkturlage eingehen wollen nur noch mit Putzfrauenlöhen bezahlt werden. Vor kurzem habe ich mal diese Datenbank namens Gehaltscheck im Internet sorgfältig durchstöbert. Mir ist dabei aufgefallen, daß Leistung fast gar nicht mehr oder nur noch in wenigen Einzelfällen wirklich entlohnt wird. Das bestätigt mir die Aussage vieler im Leben stehender Menschen die das schon behauptet haben. Es ist zwar richtig, daß ein Hausjurist nach zahlreichen Jahren Studium und Abitur noch ein paar hundert Euro mehr verdient als Menschen direkt nach ihrer Ausbildung bei einem Ausbildungsabschluß welcher"nur" Realschule erfordert aber zu welchem Preis?
>Ich kenne viele Beispiele in denen manche zwar BRUTTO(!) 25% mehr verdienen als andere aber durch ihre unbezahlten Überstunden, die Verantwortung die sie tragen müssen, die erhöhte Flexibilität die verlangt wird und die größeren Steuern die gezahlt werden müssen und die geringeren Förderungen und Vergünstigungen des Staates im Endeffekt den gleichen Stundenloh bzw. das gleiche Arbeit-Nutzen-Verhältnis erreichen.
>Und gerade diese Thematik wird in vielen Unis und Fachhochschulen in Deutschland derzeit diskutiert. Ich sitze ja in diesen Quellen und möchte das auch verbreiten. Es muß endlich wieder Leistung entlohnt werden in diesem Land.
Leistung muss sich wieder lohnen. [img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
>Ein Beispiel für leistungsungerechte Entlohnung ist auch mein eigener Bruder. Er hat den Realschulabschluß gemacht, danach eine Ausbildung zum Industrieelektroniker bei einer nahmhaften deutschen Firma (im M-DAX) und ist nun im 1. Berufsjahr. Er verdient etwa 2200 Euro Brutto pro Monat. Die Firma zahlt einen für die Arbeit gerechten Lohn. Es gibt Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, es gibt eine betriebliche Sonderzulage im Monat März was bedeutet, daß in diesem Monat der Bruttolohn um 65% erhöht ist und es wird stritk nach Tarif (IG-Metall) gearbeitet. Die Schichten sind in diesem Unternehmen eingeteilt und"nach meiner Schicht folgt sozusagen die nächste" was dazu führt, daß fairerweise kaum Überstunden anfallen. Und das macht dieses Unternehmen obwohl es wie fast alle Unternehmen derzeit auch von der Konjunktur hart getroffen ist. Ich gönne es meinem Bruder jedoch und wünsche ihm, daß er weiter kommt und noch ein wenig aufsteigt. Alles in allem hat mein Bruder gut 2500 Euro Brutto im Monat wenn man die erwähnten Sonderzahlungen auf die einzelenn Monate umlegt.
>Doch wenn ich mich aus meiner Bruderrolle versuche zu entkoppeln und es möglichst objektiv betrachte so fallen mir die krassen Fehler auf die im Entlohnungsssystem der BRD existieren. So habe ich den Tarifvertrag für aprobierte Apotheker vorliegen. Demnach erhält jemand der in einer Krankenhausapotheke oder in einer Apotheke allgemein eingestellt ist als Apotheker im 1. Berufsjahr rund 2800 Euro Brutto.
>Der Unterschied: Hier muß man erst mal Abitur machen und erst mal 8 Semester Pharmazie o.ä. studieren. Das bedeutet sieben Jahre mehr oder weniger Einkommensverzicht oder eben Doppelbelastung (Studium+Arbeit) und auch Kosten für die Ausbildung selbst welche entstehen.
>Der studierte Apotheker oder die Apothekerin kann das verlorene Einkommen in ihrem Leben kaum noch wirklich wieder reinholen.
Studiert habe ich nie, so richtig studiert meine ich, mit Uni, F+F. Das gab es fuer meine Disziplin damals alles garnicht, ich haette es auch nicht gebrauchen koennen, denn ansonsten haette ich meine Dickschiffe garantiert fehlgesteuert.
2 dates habe ich mir mal als Gasthoerer angetan, das liegt aber schon mehr wie 25 Jahre zurueck. Seekrank verliess ich beides Mal am Veranstaltungsende den Saal, mir war hundeelend beim Gedanken an alle die jungen Leute, denen die von ihren Profs dargebotenen echten Kaiserschmarrn ganz offensichtlich schmeckten.
>Dies ist jedoch nur ein Beispiel. Bei Ingenieuren ist es oft ähnlich genauso wie bei Hausjuristen. Die einzige Zuflucht die es gibt ist sich selbständig zu machen doch das ist ein hohes Risiko in jungen Jahren oder ins Ausland abzuwandern was auch sehr sehr viele machen und über was ich selbst auch mehr und mehr nachdenke wenn ich mir diese Sauerein anschaue die hier laufen in diesem Land.
>Man kann natürlich jetzt leicht sagen, daß dies alles die Folgen des"freien" Marktes sind und sich das von selbst regelt nach dem üblichen Muster:
>Wenig Verdienst --> Keiner studiert den"Scheiß" mehr --> Weniger Angebot dieser Arbeitskräfte auf dem Markt --> steigende Preise (in diesem Fall: Die Löhne) --> Es gibt wieder mehr Menschen die das Fach studieren --> Angebot steigt --> Preis bzw. Löhne sinken --> Weniger studieren den"Scheiß" --> und die Kette geht von vorne los...
>Ja der Markt regelt vieles nur sind wir scheinbar an einem Punkt angelangt bei dem für nahezu alle Berufe ein Überangebot an Arbeitskräften besteht bis auf weniig Ausnahmen bei den wirklichen Top-Arbeitskräften oder einzelnen Mangelberufen. Im Großen und Ganzen wird dies ja durch steigende Arbeitslosenzahlen sowohl bei Akademikern als auch bei älteren Arbeitnehmern als auch bei jüngeren Arbeitnehmern als auch bei Abgängern vom Gymnasium als auch bei Abgänger der Realschule als auch bei augebildeten jungen Menschen bestätigt.
>Ich selbst habe den Eindruck, daß man bei den"normalen" (ich meine das nicht abwertend!!!) Berufen den Lohn durch diese Umstände natürlich nach unten drücken konnte und auch gedrückt hat und heute ist man an einem Punkt an dem man nicht mehr viel senken kann um nicht den Lohn soweit zu denken, daß der Arbeitnehmer weniger hat als ein Sozialhilfeempfänger der häufig bis um elf Uhr schlafen kann. Die Gewerkschaften geben zwar Kontra aber sind häufig mehr oder weniger auch machtlos bei einem extremen Überangebot von Arbeitnehmern am Arbeitsmarkt. Bei den"höheren" Berufen welche eine höhere Qualifikation erfordern (Abitur, Hochschulstudium, Promotion...) macht man das gleiche. Auch hier gibt es in vielen Bereichen (Betriebswirtschaft, teilweise bei den Ingenieuren oder anderen Studienfächern) einen Überhang an Arbeitnehmern und das trotz starker Auswanderungsbewegungen. Hier hat man den Lohn ebenfalls gedrückt oder hat tolle nichtssagende Titel wie beispielsweise den"Facility Manager" geschaffen oder Kompetenzen erweitert. Mehr und mehr werden auch diese Arbeitnehmer gedrückt und ausgequetscht. Ich höre es fast täglich von vielen Bekannten oder den Eltern von Freunden was hierzulande so läuft. Man bekommt Überstunden aufedrückt das es nur so knallt. Naja ich denke kaum das diese Menschen den Überstunden abgeneigt sind. Nur: Diese Überstunden werden mehr oder weniger erpresst statt bezahlt. Es gilt in diesem Marktumfeld - um seinen Arbeitsplatz zu wahren - als total normal, daß man locker mal eben fünf bis zehn UNBEZAHLTE Überstunden macht. Macht man's nicht steht schon ein anderer an der Tür der das mit sich machen läßt weil die Menschen verzweifelt sind in der Suche nach Arbeit.
Ich war noch nie ein Prinzipienreiter oder gar paepstlicher wie der Papst. Hausaufgaben oder fernmuendliches Steuern nahm ich immer und stets auf meine
eigene Kappe. Aber ich haette nie auch nur eine einzige unbezahlte Ueberstunde
geleistet, und wenn ich deswegen tot haette umfallen oder einen bigmac haette schlucken muessen, dabei waere mir sofort und automatisch das Steuerrad aus der Hand geglitten.
No worky, no payi. No payi, no worky.
So einfach ist das, und aus die Maus.
>Der Spiegel-Artikel hat mir sehr gut gefallen. Nicht zuletzt weil ich während meines Projektstudiums in einem Unternehmen in der Buchhaltung einen Arbeitnehmer kennengelernt habe welcher ein Studium mit gutem Abschluß hatte,"nur" rund 40 Jahre alt war, vorher bei einem anderen Unternehmen sehr gut gearbeitet hatte im Finanzbereich und sogar Prokura hatte und nebenbei noch Leiter des EDV-Bereich war. Heute arbeitet der Mann für m.E. einen Hungerlohn als Buchhalter und ist der Trottel des Betriebes. Er hat zwei Kinder und seine Frau hat ebenfalls studiert. Sie ist Biologin und hat auch keinen Job mehr bekommen und ist jetzt - durch die Verpflichtungen der Versorgung der Kinder/Familie - gezwungen sich bei einer Arztpraxis als Aushilfe ausplündern und ausbeuten zu lassen.
Ja, auch so etwas kommt von viiieel sozial, und das ist dann sozialistisch, oder noch besser kommunistisch.
>Gleichzeitig fördert man von Seiten der Regierung mit radikaler Streichung von Arbeitslosengeld und ähnlichen Dingen die Konkurrenz unter den Arbeitnehmern noch regelrecht an. Die Folgen sind in meinen Augen klar: Das Problem das einfach zu wenige Arbeitsplätze da sind wird nicht an der Wurzel angepackt, vielmehr verstärkt man lediglich den Druck auf die Arbeitnehmer irgendwelche"zumutbaren" Jobs anzunehmen und mehr und mehr unter Preis oder für Billigst-, Mindest- und Hungerlöhne zu arbeiten. Dies wird die Löhne und Gehälter am Ende nur noch weiter nach unten in Richtung Sozialhilfe drücken und am Ende fragen wir uns dann, egal ob wir Industrieelektroniker, angestellter Hausjurist oder Sekretärin sind warum wir eigentlich noch arbeiten wenn wir noch 20 Euro (wenn überhaupt) mehr bekommen als wenn wir von der Sozialhilfe leben würden.
>Leistung muß endlich wieder mehr erkannt werden
>Leistung muß endlich wieder gerechter bezahlt werden
Leistung muss sich wieder lohnen.
|