McShorty
25.03.2003, 14:50 |
Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-KriegesThread gesperrt |
-->Hallo,
heute brauche ich mal die dringende Hilfe des Forums. Es geht um die wahren, wirtschaftlichen Ursachen des Irak-Krieges. Mein Sohn diskutiert den z.Z. in Geschichte (8. KL., HH Gymnasium).
Da ich ja seit einiger Zeit zu den Debitisten/"Dottoristen" gehöre, habe ich entsprechend geimpft.
Den Argumenten meines Juniors von Schuldenproblemen des Kapitalismus allg. und USA im Besonderen, sowie Deflation, konnte die Lehrerin (wirklich intelligent, aber Beamte!) nicht folgen. Von den Schülern ganz zu schweigen.
Wie ich hier schon ab + an dargelegt habe, vertrete ich die Auffassung, daß die USA diesen Krieg aus rein wirtsch. Interessen führen, um ihr Schuldenprob. zu lösen/händeln und damit das kap. System eine Runde weiterbringen wollen.
Mein Szenario sieht so aus: fallender Ã-lpreis, dadurch (auch) fallender Dollar, die USA export. also grüne Zettel und damit ihre verhaßte Deflation (import. Inflation, huhu!).
Wir Deppen in Europa (+ die Japaner natürlich) kaufen das Zeug + setzen uns die Deflation in den Pelz. Netter Nebeneffekt durch schwachen Dollar: unsere Exportind. geht den Bach runter, die USA Firmen sanieren sich auf unsere Kosten!
Sollte alles so laufen wie USA sich das vorstellen + sie auch ihren polit. Einfluss in der Nahost Region wachsen, wären das die neuen Kandidaten, die zum Gedeihen des kapital. Systems in USA beitragen. Also Kauf von grünen Zetteln + US-Produkten.
Ich hätte gerne noch weitere oder bessere Argumente hier zu den wahren Ursachen, lasse mich auch gerne eines Besseren belehren. Da meine"Dottore" Bücher gerade alle ausgeliehen sind (um Freunde + Verwandte zu impfen), hätte ich auch ganz gerne Hinweise auf Quellen.
So, ich hoffe nun auf eine rege Diskussion hier, um meinem Junior + mir argumentativ zu helfen.
Gruß aus HH
McShorty
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Hirscherl
25.03.2003, 14:56
@ McShorty
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Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges |
-->Oil, Currency and the War on Iraq
Tom
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Worldwatcher
25.03.2003, 15:04
@ Hirscherl
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Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges |
-->Schau mal hier
http://www.upi-institut.de/irakkrieg.htm
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Euklid
25.03.2003, 15:06
@ McShorty
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Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges |
-->>Hallo,
>heute brauche ich mal die dringende Hilfe des Forums. Es geht um die wahren, wirtschaftlichen Ursachen des Irak-Krieges. Mein Sohn diskutiert den z.Z. in Geschichte (8. KL., HH Gymnasium).
>Da ich ja seit einiger Zeit zu den Debitisten/"Dottoristen" gehöre, habe ich entsprechend geimpft.
Schreibe lieber Mainstream denn damit überforderst Du eindeutig den Denkbereich einer Lehrerin.
Das soll auch jetzt gar keine Anklage gegen Lehrerinnen sein,sondern folgt ganz einafch daß diese Leutchen außer der Arbeit keinerlei Problembewußtsein entwickeln können.
Lohdumping für Lehrerin nicht nachvollziehbar
Kündigung des Arbeitsplatzes nicht nachvollziehbar
Da immer schön gepampert sieht die Welt rosenrot aus.
Das erste Problembewußtsein setzt bei diesen Leuten erst ein wenn die Überweisung des Staates nicht mehr auf dem Konto gutgeschrieben wurde oder die banken die Schalter schließen.
Gruß EUKLID
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marocki4
25.03.2003, 15:08
@ McShorty
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Fondsmanager: Abschied von US-Aktien / Arabische Investoren im Blick |
-->FONDSMANAGER
Abschied von US-Aktien
Von Kai Lange
Während US-Truppen mühsam vorrücken, ziehen Anlageprofis Geld aus den USA ab. Auch ein rascher Sieg im Irak vertreibt die Sorgen nicht: Die Weltmacht kämpft mit einem milliardenschweren Defizit, und amerikanische Aktien sind vergleichsweise teuer. Die auf Pump lebende US-Wirtschaft steckt in der Klemme.
Fondsmanager sind ein vorsichtiges Volk. Nur nicht auffallen, lautet eine der wichtigsten Regeln in schwachen Börsenzeiten. Verluste in den Depots sind schmerzlich, aber nur halb so schlimm, solange auch der Vergleichsindex nach unten rauscht. Sich an die Benchmark zu halten, sichert in Zeiten schwankender Märkte den Job.
DPA
Wall Street in New York:"Investoren kommen ins Grübeln"
Im wichtigsten Vergleichsindex für weltweit anlegende Aktienfonds, dem MSCI World, sind US-Aktien mit rund 58 Prozent deutlich stärker gewichtet als europäische Papiere (28 Prozent). Bemerkenswert, dass ausgerechnet jetzt einige Anlageprofis den Ausbruch wagen und mehr Geld in Europa investieren: Nach Angaben des auf Fonds spezialisierten Analystenhauses Morningstar stecken weltweit anlegende Aktienfonds derzeit rund 43 Prozent ihres Geldes in europäische Aktien. Das ist deutlich mehr als noch vor wenigen Monaten - der alte Kontinent holt auf.
US-Image ist angekratzt
"Wir haben Europa deutlich übergewichtet", sagt Thomas Meier, der mit dem UniGlobal einen rund drei Milliarden Euro schweren Fonds der Gesellschaft Union Investment betreut. Das liege nicht nur daran, dass die europäischen Aktienmärkte stärker als die Wall Street gefallen sind und größeres Erholungspotenzial bieten."Viele Risiken, die auf den Finanzmärkten lasten, haben ihren Ursprung in den USA", sagt Meier.
Dazu zählt der Fondsmanager zum Beispiel die teuren Aktienoptionspläne für Topmanager sowie die Nachwehen der Bilanzskandale, die das Vertrauen der Anleger erschüttert haben. Im Vergleich zu asiatischen und europäischen Papieren seien US-Aktien noch immer hoch bewertet. Das Image der USA als weltweit bester Anlageplatz ist jedoch angekratzt.
Kapital im großen Stil aufgesogen
Dies trifft die US-Wirtschaft zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn sowohl das Haushaltsdefizit als auch das Defizit in der Leistungsbilanz steigen rasant."In den vergangenen Jahren haben die USA wie ein Staubsauger ausländisches Kapital aufgesogen", sagt Meier. Solange ein Haushalt Überschüsse ausweise und Investoren mit ordentlichen Renditen befriedigt werden, gehe diese Strategie auch auf.
Fondsmanager Thomas Meier: Suche nach Alternativen
Doch innerhalb von zwei Jahren hat US-Präsident George W. Bush einen grundsoliden Haushalt tief in die roten Zahlen getrieben. Die Kosten für den Irak-Feldzug sowie die massiven Steuersenkungen werden das Haushaltsdefizit nach jüngsten Schätzungen deutlich über die Marke von 300 Milliarden Dollar steigen lassen. Hinzu kommt ein Leistungsbilanzdefizit in Höhe von 500 Milliarden Dollar: Die US-Bürger geben deutlich mehr Geld aus, als sie selbst erwirtschaften."Da kommen einige Investoren ins Grübeln - sie sehen sich nach Anlage-Alternativen um", sagt Meier.
Abhängig wie nie zuvor
Sogar bei US-Ã-konomen wachsen die Sorgen."Die USA sind so abhängig von ausländischem Kapital wie niemals zuvor", warnt Steven Roach, Chefvolkswirt der Investmentbank Morgan Stanley. Das hohe Defizit in der Leistungsbilanz werde nach seiner Einschätzung zu einer weiteren Abwertung des Dollar führen. Das Risiko: Sollten internationale Investoren ihr Geld aus den USA abziehen, dürften Wall Street, US-Staatsanleihen und Dollar im Gleichschritt nach unten marschieren.
Anleger, die in den USA investiert haben, klammern sich an die Hoffnung, dass der private Konsum endlich wieder anzieht. Doch die amerikanischen Verbraucher zeigen sich durch Irak-Krise und Börsentalfahrt stark verunsichert, wie die jüngsten Daten zum Verbrauchervertrauen belegen. Betrachte man den privaten Sektor, nehmen die Konjunkturrisiken in den USA nach Einschätzung von Union Investment eher noch zu.
Auch Michael Fraikin, Fondsmanager des Global Dynamic bei Invesco, ist derzeit nicht in amerikanischen Einzeltiteln investiert."Europa hat derzeit das größere Aufholpotenzial", bestätigt Fraikin. Die höhere Attraktivität europäischer Werte liege jedoch nicht an der wirtschaftlichen Dynamik Eurolands, sondern an dem tiefen Sturz der europäischen Werte."Sie sind stärker gefallen als US-Aktien und dürften im Fall einer Erholung stärker steigen", stellt Fraikin fest.
"Trudelt Amerika, stürzen wir mit"
Anleger spekulieren bereits über eine Neuverteilung des internationalen, extrem beweglichen Kapitals. Besonders die Wachstumsregionen in Asien und auch Europa dürften schon bald aus dem Schatten der USA heraustreten und ihr weitere Anteile abjagen. Doch besonders für den alten Kontinent birgt diese Entwicklung auch Risiken:"Europäer haben keinen Grund, sich über Schwierigkeiten der USA zu freuen", sagt Philipp Vorndran, Leiter globale Strategie bei Credit Suisse Asset Management."Kommt Amerika ins Trudeln, stürzen wir mit."
Aktienstratege Philipp Vorndran:"Europa sollte das US-Defizit lieben"
Mit knapp drei Prozent geschätztem Wachstum für dieses Jahr sei die US-Wirtschaft noch immer der wichtigste Treiber für die Weltwirtschaft - jeder Rückschlag in den USA werde auf das konjunkturlahme Europa doppelt durchschlagen."Wir sollten das Defizit der USA lieben und auch künftig weiter finanzieren - denn ohne dieses Defizit wird der europäische Export nicht funktionieren", sagt Vorndran.
Arabische Investoren im Blick
Besonders Deutschland habe keinen Anlass, mit dem Finger auf die tiefroten Bilanzen der Bush-Regierung zu zeigen."In den USA läuft der Konsum auf Pump, in Deutschland die Altersversorgung und die Sozialsysteme - das ist noch schwieriger zu korrigieren." Wegen fehlender Reformen seien deutsche Aktien derzeit zwar günstiger bewertet als die Emerging Markets in Asien - doch Vorndran sieht im Gegensatz zu vielen europäischen Kollegen keinen Grund, den Anteil seiner vergleichsweise teuren US-Aktien aufzugeben.
Kurzfristig hole Europa vielleicht etwas auf - doch mittelfristig werde die USA auf Grund der höheren Flexibilität stärker wachsen. Nur"deutliche politische Veränderungen" würden den Aktienstrategen von Credit Suisse zu einer Neugewichtung des Fondsvermögens bewegen."Zum Beispiel, wenn die Europäische Zentralbank ihre Strategie ändert. Wenn der Ã-lpreis nicht mehr in Dollar, sondern in Euro abgerechnet wird. Oder wenn Großinvestoren aus dem arabischen Raum im großen Stil amerikanische Aktien verkaufen." Doch danach sehe es im Moment nicht aus.
<ul> ~ aus Spiegelonline</ul>
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oegeat
25.03.2003, 15:31
@ McShorty
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eine mögliche.... |
-->ein PDF Ladedauer etwas länger...
<ul> ~ Die wahren Ursachen des drohenden Irak-Krieges</ul>
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NaturalBornKieler
25.03.2003, 16:06
@ Euklid
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Problembewusstsein bei Lehrern |
-->Hi Euklid,
>Das soll auch jetzt gar keine Anklage gegen Lehrerinnen sein,sondern folgt ganz einafch daß diese Leutchen außer der Arbeit keinerlei Problembewußtsein entwickeln können.
>Lohdumping für Lehrerin nicht nachvollziehbar
>Kündigung des Arbeitsplatzes nicht nachvollziehbar
>Da immer schön gepampert sieht die Welt rosenrot aus.
>Das erste Problembewußtsein setzt bei diesen Leuten erst ein wenn die Überweisung des Staates nicht mehr auf dem Konto gutgeschrieben wurde oder die banken die Schalter schließen.
Deine Ansichten sind aber auch ziemlich pauschal. Ich möchte heutzutage kein Lehrer sein. Klar, da die Probleme an der Schule groß genug sind, werden diejenigen außerhalb der Schule nicht so stark wahrgenommen (oder eher akademisch bzw. als Lehrstoff, was aber nichts Schlechtes sein muss). Im übrigen sind nicht alle Lehrer Beamte... und es gibt vielleicht nicht direkt Lohndumping, aber es wird eben fürs gleiche Geld mehr Arbeit aufgeladen.
Notiz am Rande: Das Lehrerkollegium meiner Schwägerin feierte neulich den 50. Geburtstag (Durchschnittsalter der Kollegen, auf den Tag berechnet [img][/img] )
Cheers
NBK
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nereus
25.03.2003, 16:14
@ McShorty
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Re: Hilfe!.. Ursachen des Irak-Krieges - ein Versuch |
-->Hallo McShorty!
Ich denke man muß in jedem Fall einen Spagat machen zwischen den unsererseits vermuteten Hintergründen und einer akzeptablen Erklärung, die man ohne größeres Augendrehen der Schüler in einem Gymnasium unterbringen kann.
Wem nützt die Wahrheit, wenn sie niemand versteht bzw. wissen will.
Ich erinnere hier nur an die deutsche Geschichte des 20.Jahrhunderts. Einige Wahrheiten würden für äußerste Empörung sorgen, weil die Lüge eben jahrzehntelang als Tatsache verkauft wurde.
Die Hintergründe des gesamten Nahost- bzw. Araberkonfliktes resultieren aus der Kolonialzeit.
Das United Kingdom und die Grande Nation hatten die Welt unter sich aufgeteilt, nicht ganz - aber fast. Die hinterfo.. Politik Englands wurde später nahtlos durch die USA fortgesetzt.
1917 besetzte England Mesopotamien und erklärte es zu britischem Mandatsgebiet. Schon damals wurden die unwilligen Araber, die bis heute einfach nichts von Demokratie verstehen wollen, mit Bomben in die Knie gezwungen. Es war der erste Bombenkrieg überhaupt.
1932 wurde der Irak souverän, allerdings blieb der britische Einfluß weiter manifest. 11 Jahre zuvor hatten die demokratischen Engländer einfach die südliche Provinz des Irak zu einem neuen Staat erklärt. Es entstand Kuwait und der Zugang des Irak zum Persischen Golf war fast abgeklemmt.
Da die Amerikaner das Weltherrschaftszepter von der Insel übernahmen, kümmerten sie sich dann um das Zweistromland. Als die Araber die fremde Herrschaft leid waren, schlugen die Amerikaner erstmalig 1953 im Iran zu. Die absolute Unverfrorenheit der Iraner (Revolution unter M. Mossadegh), selbst über Ihre Rohstoffe verfügen zu wollen, wurde geahndet. Der Schah von Persien wurde auf den Pfauenthron gehievt mit maßgeblicher Hilfe der USA. Als Gegenleistung durften die großen Ã-lkonzerne (7 Schwestern) wieder mit von der Partie sein.
1958 knallte es auch im Irak. Zuerst putschte die Revolution (Abd al-Quassim) gegen den König, ein Jahr später wollte die Baath-Partei an die Macht, was jedoch zunächst mißlang.
Später wurde Quassim doch gestürzt und General Ahmed Hassan Bakr wurde Herrscher im Irak und Saddam Hussein wurde Vizepräsident.
Auch der General kam auf die absurde Idee, daß heimatliche Ã-l zu verstaatlichen.
Daraufhin fädelten Nixon und der iranische Schah ein Komplott an und involvierte die irakischen Kurden. Hierbei wurde der Irak auch auf die schwarze Liste (Unterstützung des Terrorismus) gesetzt. Das war 1972.
Doch der schlaue Hussein und der Schah trafen ein Abkommen der den Schatt al-Arab (Zusammenfluß von Euphrat und Tigris) unter iranische Kontrolle stellte.
Das mußten die Kurden bitter bereuen. Die Amerikaner stellten unmittelbar ihre Unterstützung ein.
Henry Kissinger meinte dazu:"Verdeckte Operationen sollte man nicht mit Missionstätigkeit verwechseln".
Der amerikahörige Iran bedeutete zunächst keine Gefahr für die USA.
Doch der im Westen allseits geschätzte Schah, wurde in seinem Herrschaftsgebiet weniger gemocht und durch einen Volksaufstand gestürzt. Dabei kam 1979 das fundamentalistische Regime des Ayatollah Khomeini an die Macht.
Über Nacht war aus dem Freund der Feind geworden. Man erinnere sich nur an die US-Geißelnahme in Teheran.
Zur etwa gleichen Zeit kam Hussein an die Macht und wurde durch die USA massiv supportet, wegen der neuen Verhältnisse im Iran.
Das soll genügen, da die jüngere Geschichte Iran/Irak-Krieg oder der Einmarsch in Kuwait hier ausführlichst besprochen wurden.
Die Amerikaner haben immer dann interveniert, mal offen - meistes verdeckt, um ihre Hegemonialansprüche zu wahren. Sie sind einfach der Meinung das müßte so sein. Sie verkünden das auch relativ ungeschminkt, es hörte(n) bisher nur niemand oder nur sehr wenige zu.
Vielleicht wachen jetzt ein paar eingeschlafene Staaten endlich auf.
Diese Zuckerbrot-Peitschen-Politik wird schon ziemlich lange betrieben, nur wird man inzwischen unverschämt und benötigt auch keine Feigenblätter mehr.
Ob der Dollar nun steigt oder fällt ist meiner Ansicht nach sekundär, entscheidend ist der umfassende Zugriff auf die wichtigsten Weltölreserven und zwar auf Sicht vieler Jahrzehnte.
Alle wirtschaftlichen Gegebenheiten leiten sich daraus ab.
mfG
nereus
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marocki4
25.03.2003, 16:21
@ NaturalBornKieler
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das sehe ich auch so... |
-->...oder so ähnlich
meine frau ist auch lehrerin - ich dachte schon ich war"damals" als schüler arm dran, aber heute sage ich nur: gute nacht deutschland! ich glaube die wenigsten können sich wahrhaft"unser" schulsystem vorstellen.
seit einem jahr arbeitet sie nun fest (als angestellte - verbeamtung grds. erst nach vier jahren in rp) und ich möchte am liebsten sagen:"du bist eine vorbildliche idealistin - aber willst du nicht übernächstes jahr einen nervenzusammenbruch haben, schmeiß den scheiß hin und fang nochmal irgendwo was anderes an...aber sowas macht man(n) ja nicht.
entweder sind es inzwischen alte und lustlose leerer oder nur fleißige idealisten - aber mit diesem staatsschulsystem ist flasche lehr...kein geld, kinder, deren eltern froh sind, dass der blag nicht zuhause rumlungert, lehreranmache der übelsten art, keine rechte für lehrer, kein material, lustlose kollegen, die chefs denken auch nur von jetzt nach gleich und von oben und gaaaanz oben (Staat) kommt null und nichts!!!!
ich sage euch: DAS IST GEWOLLT - also soll der crash halt kommen...änderungen werden eh verhindert.
wenn ich das verrottete schulgebäude so sehe...bald stürzt alles sowieso zusammen, wie der schiefe turm von PISA...
gruß
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dottore
25.03.2003, 16:25
@ McShorty
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Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges |
-->Hi McShorty,
kapitalistische"System" sind immer expansiv. Sie brauchen zusätzlichen Absatz (= marktrealisiertes BIP), vulgo:"Wachstum".
Das wird üblicherweise als"Gier" interpretiert (keiner kriegt den Hals voll genug), ist aber tatsächlich"Druck" bzw. Angst vor wirtschaftlichem und daraus resultierendem persönlichen Untergang (Pleite, sozialer Abstieg usw.).
Lehrer im lebenlangen Beamtenstatus können das (siehe Euklid) nicht kapieren, da sie mit ihren"Leistungen" nicht expandieren müssen: also zusätzliche Schüler anwerben, vorhandene Schüler besser (produktiver) unterrichten, Verlust von Schülern (Kunden!) zu vermeiden, usw., um damit etwaige Investitionen (Schulgebäude, Ausbildung) nicht nur zu amortisieren, sondern auch, um die dabei aufgelaufenen Kosten plus Gewinnmarge und Zins wieder reinzuholen oder überhaupt etwas reinzuholen.
Zu fragen ist, ob dieser"Druck", der über der gesamten privaten Wirtschaft und damit dem Großteil der Bevölkerung liegt, den"Entscheidungsträgern" bewusst ist oder nicht. Bezogen auf Politiker verneine ich das. Sie handeln aus burschikosen Instinkten heraus, was sie unberechenbar und gefährlich macht.
Sie denken sich: Alles, was"uns" irgendwie"vorwärts" bringt, was nach"Aktionen" ausschaut, ist gut. Stillstand oder Bewahrung ist schlecht.
Man kann natürlich einen Krieg"durchrechnen": Die Beute muss dann die Investition erbringen plus die Finanzierungskosten für die Investitionen.
Als ptimitivsten Modell wäre der Irakkrieg also ein Beutekrieg: Das dortige Ã-l"bezahlt" also die Investition (Krieg) und wirft dazu noch einen (nicht näher definierten oder definierbaren) Profit ab.
Etwas"gehobener" wäre das Modell: Die Besetzung des Iraks"finanziert" die Kriegskosten"über" eine allgemeine"Wohlstandssteigerung" (mehr Sicherheit in der"gesamten" Region, ergo mehr wirtschaftliches Treiben, usw.) und aus dieser Wohlstandssteigerung (eine besondere Art des"wealth effects) ließen sich dann wiederum per Steuern jene Mittel abschöpfen, die nicht nur das"Investment" Krieg"bezahlen", sondern darüber hinaus weitere (dauerhafte)"wealth effects" generieren, die im Rahmen der Entfaltung einer möglichst"freien Wirtschaft" dann"Wachstum" generieren und, sozusagen nebenbei, zusätzliche Staatseinnahmen (immerhin sind Kriege Staatsangelegenheiten und schlagen zunächst auf die Staatsrechnung durch).
Eine etwas perfidere Version wäre die: Die Fat Cats der US-Konzerne haben den Staats- und damit Militärapparat direkt oder indirekt in der Hand und haben so quasi im Hinterzeimmer oder per"Verschwörung" den Krieg initiiert, damit sie sich vor Ort bereichern können (Ã-lquellen gehen an die Multis zum Nulltarif) oder es entsteht ein"neuer Markt" (Nachholbedarf der armen Iraker usw.), der"zusätzliche Absatzchancen" eröffnet, die wiederum zu höheren Profiten der Fat Cats führen.
Eine"ökonomische" Ursache des Krieges liefe also auf einen Mix aus Beute (= mindestens Investment zurück) plus gewonnenen"zusätzlichen Marktchancen" hinaus.
Das Ganze hätte man natürlich auch viel einfacher haben können: Man erklärt Saddam zu einem geläuterten, jetzt lieben Kerl, hebt die Embargos auf und finanziert ihn on top noch mit einem open-end-Milliarden-Kredit, möglichst projekt- oder objektgebunden. Ergebnis wäre eine Kostenentlastung (mehr Ã-l auf dem Markt) und zusätzlicher Absatz in Höhe der Kredite (plus eventueller Käufe ex Irak aus den dann dort eintreffenden Ã-lexporterlösen).
Gruß!
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Herbi, dem Bremser
25.03.2003, 16:45
@ McShorty
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Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges |
-->Hi HH-mcShorty,
den angeführten Verweis hatte ich neulich schon mal gegeben.
Findest du auch unter http://www.jungewelt.de/suche/
Suchbegriffe: Kräfte Krieg
Zeitraum: Jahrgang 2003
Ergebnis:
junge welt vom 15.02.2003 - Die Kräfte hinter dem Krieg
Gruß
Herbi
ps.:
Wenn ihr das Thema für seine Mitschüler in ganz einfache Worte fasst und - für alle nachprüfbar - umfangreiche Quellenangaben dazu liefert, sollte der Kröten Wege, hier Rachen, geöffnet sein.
Gruß
Herbi
<ul> ~ Kolumne vom 15.02.03: Die Kräfte hinter dem Krieg</ul>
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Wal Buchenberg
25.03.2003, 17:03
@ dottore
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Re: Das wurde vor einem und vor zwei Jahren oder noch früher geschrieben.... |
-->Das wurde vom Economist vor fast genau einem Jahr zum kommenden Irak-Krieg geschrieben:
US-Strategiepapier
Das wurde von mir vor mehr als zwei Jahren anlässlich des Afghanistan-Krieges geschrieben:
<a href=http://www.marx-forum.de/geschichte/deutschland/krieg.html>Krieg gegen den Terror</a>
Das schrieb die US-Zeitung Washington Post zum Irakkrieg:
<a href=http://www.marx-forum.de/geschichte/usa/washpost.html>Oil is Key Issue!</a>
Das meinte die Financial Times Deutschland zum Thema Ã-l:
<a href=http://www.marx-forum.de/geschichte/usa/irak00.html>Ã-l als Kriegsgrund</a>
Das schrieb Karl Marx zur Politischen Ã-konomie des Krieges
<a href=http://www.marx-forum.de/politik/politik_k/krieg_polok.html>Politische Ã-konomie des Krieges</a>
Im übrigen:
Es bringt nichts, einen Lehrer von irgendetwas überzeugen zu wollen. Wer hier der Schülererfahrung nicht traut, der soll mal einen Autoverkäufer, einen Friseur oder sonst jemand, der was verkaufen muss, nach seinen Erfahrungen mit Lehrern fragen! ;-).
Gruß Wal
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Herbi, dem Bremser
25.03.2003, 17:14
@ marocki4
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Re: das sehe ich auch so ** Nee, nee, so einfach kommt ihr mir nicht davon ;-) |
-->>meine frau ist auch lehrerin
Hi, willkommen im Klub!
Ein großes Problem sehe ich z. B. in der Führung einer Schule, nicht so sehr in den Kindern, abgesehen von etwa 3%, die eine Zwangsbeglückung genießen sollten.
Im gegebenen Falle will der Geschäftsführer noch vier Jahre machen, vorzeitig lohne sich nicht wegen der Kürzung der Pension.
Das Kollegium kann ihm nichts, aber auch gar nichts. Er ist der Fürscht.
Er erstickt jeglichen gemeinschaftlichen Versuch im Keim - weil die Ideen nicht von ihm kommen.
Er unterstützt"fehlgetretene" Kinder gemeinsam mit ihren Eltern gegen das Kollegium.
Der Lehrerdurchsatz an dieser Schule soll der höchste sein im Ländle.
Wer jemals als Lehrer, jung und dynamisch, in dieser Einrichtung anfing, bewirbt sich ganz schnell auf Führungsposten anderer Schulen, um zu beweisen, dass es auch anders geht.
Dies wiederum interpretiert jemand als Qualifikation der Geschäftsführung.
Die Stammmannschaft macht ihren Kram so gut es gegen diesen Rektor eben möglich ist.
Gruß
Herbi, rektorenfeindlich
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McShorty
25.03.2003, 20:11
@ McShorty
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Danke an Alle für die schnelle + umfangreiche Hilfe |
-->Hallo,
vielen Dank an alle, die mir hier so schnell + umfaßend geholfen haben. Die Beiträge + Links sind wirklich sehr gut. Da kann mein Sohn also mit vielen Argumenten aufwarten.
Ich wollte hier allerdings nicht die Lehrer schlecht machen (habe selber welche in der Familie:-( ). Im allgemeinen bin ich mit dem Engagement der Lehrer an besagter Schule sehr zufrieden. Allerdings bin ich auch der hier schon geäußerten Meinung, dass die nicht alles wissen bzw. vermitteln sollen, damit die Masse dumm bleibt.
Nur dem möchte ich gerne entgegen wirken. Mit dem Mainstream zu schwimmen, ist nicht meine Ding, läßt sich aber nicht immer vermeiden, da man ja auch irgendwie durchs Leben kommen muß.
Gruß aus HH
McShorty, der allen in diesem kritischen Forum dankt
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silvereagle
25.03.2003, 22:56
@ dottore
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ganz recht |
-->Hallo dottore,
vielen Dank für diese Zeilen:
> Das Ganze hätte man natürlich auch viel einfacher haben können: Man erklärt Saddam zu einem geläuterten, jetzt lieben Kerl, hebt die Embargos auf und finanziert ihn on top noch mit einem open-end-Milliarden-Kredit, möglichst projekt- oder objektgebunden. Ergebnis wäre eine Kostenentlastung (mehr Ã-l auf dem Markt) und zusätzlicher Absatz in Höhe der Kredite (plus eventueller Käufe ex Irak aus den dann dort eintreffenden Ã-lexporterlösen).
So sehe ich das auch - wirklich überhaupt keine Frage, dass diese Strategie die wesentlich günstigere wäre, selbst für die von Dir genannten"Fat Cats": Alleine der Aufwand, durch entsprechende Propaganda in den USA die"patriotische Notwendigkeit" dieses Krieges zu erzeugen, ist eine sündteure Angelegenheit, um es milde auszudrücken.
Die Fat Cats haben Macht, das sieht man, das weiss man. Aber warum nützen sie sie so unökonomisch, auch, wenn sie am Ende Gewinne einfahren (ziemlich riskant, nevertheless)? Lautet das Credo nicht Gewinnmaximierung? Krieg ist für beide Seiten die mit Abstand teuerste Variante. Gegen alle"kapitalistische Logik". Dennoch findet er statt, immer und immer wieder. Es muss also letztlich um völlig andere Dinge gehen, als um"materielle Macht". Deren Grundlagen werden mit jedem Krieg in unglaublichem Ausmaß zerstört.
Vielleicht ist es schon ein Fortschritt, den seit Marx herrschenden Mainstream-Quatsch, es ginge"immer nur um materielle Ziele" auf dieser Welt, durch Darlegung historischer Tatsachen zu widerlegen.
Vielleicht parallel zu Deinem neuen Buch? Alles braucht eine Fortsetzung! ;-)
Gruß, silvereagle
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Frank
25.03.2003, 23:19
@ dottore
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Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges |
-->>Hi McShorty,
>kapitalistische"System" sind immer expansiv. Sie brauchen zusätzlichen Absatz (= marktrealisiertes BIP), vulgo:"Wachstum".
vollkommen richtig, strukturell bedingt
>Das wird üblicherweise als"Gier" interpretiert (keiner kriegt den Hals voll genug), ist aber tatsächlich"Druck" bzw. Angst vor wirtschaftlichem und daraus resultierendem persönlichen Untergang (Pleite, sozialer Abstieg usw.).
>Lehrer im lebenlangen Beamtenstatus können das (siehe Euklid) nicht kapieren, da sie mit ihren"Leistungen" nicht expandieren müssen: also zusätzliche Schüler anwerben, vorhandene Schüler besser (produktiver) unterrichten, Verlust von Schülern (Kunden!) zu vermeiden, usw., um damit etwaige Investitionen (Schulgebäude, Ausbildung) nicht nur zu amortisieren, sondern auch, um die dabei aufgelaufenen Kosten plus Gewinnmarge und Zins wieder reinzuholen oder überhaupt etwas reinzuholen.
>Zu fragen ist, ob dieser"Druck", der über der gesamten privaten Wirtschaft und damit dem Großteil der Bevölkerung liegt, den"Entscheidungsträgern" bewusst ist oder nicht. Bezogen auf Politiker verneine ich das. Sie handeln aus burschikosen Instinkten heraus, was sie unberechenbar und gefährlich macht.
>Sie denken sich: Alles, was"uns" irgendwie"vorwärts" bringt, was nach"Aktionen" ausschaut, ist gut. Stillstand oder Bewahrung ist schlecht.
>Man kann natürlich einen Krieg"durchrechnen": Die Beute muss dann die Investition erbringen plus die Finanzierungskosten für die Investitionen.
>Als ptimitivsten Modell wäre der Irakkrieg also ein Beutekrieg: Das dortige Ã-l"bezahlt" also die Investition (Krieg) und wirft dazu noch einen (nicht näher definierten oder definierbaren) Profit ab.
>Etwas"gehobener" wäre das Modell: Die Besetzung des Iraks"finanziert" die Kriegskosten"über" eine allgemeine"Wohlstandssteigerung" (mehr Sicherheit in der"gesamten" Region, ergo mehr wirtschaftliches Treiben, usw.) und aus dieser Wohlstandssteigerung (eine besondere Art des"wealth effects) ließen sich dann wiederum per Steuern jene Mittel abschöpfen, die nicht nur das"Investment" Krieg"bezahlen", sondern darüber hinaus weitere (dauerhafte)"wealth effects" generieren, die im Rahmen der Entfaltung einer möglichst"freien Wirtschaft" dann"Wachstum" generieren und, sozusagen nebenbei, zusätzliche Staatseinnahmen (immerhin sind Kriege Staatsangelegenheiten und schlagen zunächst auf die Staatsrechnung durch).
>Eine etwas perfidere Version wäre die: Die Fat Cats der US-Konzerne haben den Staats- und damit Militärapparat direkt oder indirekt in der Hand und haben so quasi im Hinterzeimmer oder per"Verschwörung" den Krieg initiiert, damit sie sich vor Ort bereichern können (Ã-lquellen gehen an die Multis zum Nulltarif) oder es entsteht ein"neuer Markt" (Nachholbedarf der armen Iraker usw.), der"zusätzliche Absatzchancen" eröffnet, die wiederum zu höheren Profiten der Fat Cats führen.
>Eine"ökonomische" Ursache des Krieges liefe also auf einen Mix aus Beute (= mindestens Investment zurück) plus gewonnenen"zusätzlichen Marktchancen" hinaus.
>Das Ganze hätte man natürlich auch viel einfacher haben können: Man erklärt Saddam zu einem geläuterten, jetzt lieben Kerl, hebt die Embargos auf und finanziert ihn on top noch mit einem open-end-Milliarden-Kredit, möglichst projekt- oder objektgebunden. Ergebnis wäre eine Kostenentlastung (mehr Ã-l auf dem Markt) und zusätzlicher Absatz in Höhe der Kredite (plus eventueller Käufe ex Irak aus den dann dort eintreffenden Ã-lexporterlösen).
>Gruß!
Der strukturelle Fehler des kapitalismus besteht darin, dass Schulden = Guthaben in erster Näherung expontentiell wachsen (Zinseszinseffekt). Da das Geld einen Anspruch auf das BIP darstellt, muss dieses, damit das System sich als solches erhalten kann, ebenfalls in erster Linie exponentiell wachsen. Daher ab einem bestimmten Punkt der extreme Expansionsdruck, der letztens in Eroberungsabsicht münden muss (Krieg). Anderserseits wirkt das System in der Anlaufphase überaus sympathisch, da exponentielles (Geld-)Wachstum dann langsamer ist als lineares (BIP wächst schneller als M3). Das nennt man dann allgemein, wenn man von Wirtschaft nichts versteht, Wirtschaftwunder, obwohl es keins ist, sondern ein ganz natürlicher, vorhersehbarer Ablauf.
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marocki4
26.03.2003, 09:01
@ Herbi, dem Bremser
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ich sag ja - von oben kein interesse, etwas ändern zu wollen... ;-) |
-->man lässt alle gewähren - add, rektoren, lehrer, eltern, schüler...
die macht der bestandssicherer und zerstörer ist größer
als die macht der motivierten und engagierten
wie sowas ausgeht, zeigt uns die geschichte
hier gibt es mit dieser brdddr definitiv keinen fortschritt
gruß
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dottore
26.03.2003, 10:13
@ Frank
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Re: BIP wächst schneller als M3? |
-->>Der strukturelle Fehler des kapitalismus besteht darin, dass Schulden = Guthaben in erster Näherung expontentiell wachsen (Zinseszinseffekt).
Hi,
das ist kein Fehler des Kapitalismus, sondern jedes Abgabensystems. Das, woraus sich Abgaben leisten lassen, ist nun mal das"Kapital" (Sach- und/oder Humankapital). Der K. ist nur die logische Folge aus Systemen, die mit bewaffnetem Zwang Angaben fordern.
>Da das Geld einen Anspruch auf das BIP darstellt,
Nein. Nicht das Geld, sondern der Kredit. Bei dessen Fälligkeit ist das zusätzliche BIP darzustellen. Das Geld ist nur die Tarnung für den erfüllbaren bzw. erfüllten Kredit, da dieser auf Erfüllung in Geld lautet. Das Geld kauft niemals, sondern immer der Kredit. Geld"als solches" gibt es leider nicht.
>muss dieses, damit das System sich als solches erhalten kann, ebenfalls in erster Linie exponentiell wachsen. Daher ab einem bestimmten Punkt der extreme Expansionsdruck, der letztens in Eroberungsabsicht münden muss (Krieg). Anderserseits wirkt das System in der Anlaufphase überaus sympathisch, da exponentielles (Geld-)Wachstum dann langsamer ist als lineares (BIP wächst schneller als M3). Das nennt man dann allgemein, wenn man von Wirtschaft nichts versteht, Wirtschaftwunder, obwohl es keins ist, sondern ein ganz natürlicher, vorhersehbarer Ablauf.
M3 umfasst nicht alle Kredite, so sind die Marshallplan-Gelder, die dem dt."Wirtschaftswunder" auf die Beine halfen (und die selbstverständlich Kredite waren), nicht in M3 eingerechnet worden. Es ist deshalb sinnvoller von Mtotal zu sprechen. Dieses erzwingt BIP, da es aus Kontrakten besteht, die erfüllt werden müssen. Das BIP wächst - siehe"Wachstumsraten" - auf Dauer immer langsamer als Mtotal (Kreditausfälle, Hochbuchungen, Prolongationen, speziell im Staatssektor, moral hazard usw.).
Es ist schlicht unvorstellbar, dass das BIP schneller wächst als Mtotal, da das BIP erstellt wird, um letztlich Mtotal zu bedienen. Alles BIP wird erstellt, um irgendwelche Teilsummen von Mtotal zu bedienen, BIP-Erstellung"als solche" gibt es ebenso wenig wie Geld"als solches".
Der Grundirrtum der mainstreamer besteht darin, anzunehmen, es gäbe"irgendwo" so was wie"Produktionsfaktoren", die kombiniert werden (Boden, Kapital, Arbeit - oh!) und die dann mit ihrem"Produkt" auf Märkte schlendern und dort nach Geld Ausschau halten, das irgendwelche"andere Instanzen" (ZBs usw.) in unendlicher Güte"irgendwie" in die"Wirtschaft" geschleust haben.
Und wenn dann beides"passt", ist alles paletti. Das sind vollständig abwegige Vorstellungen, die schon das Fakt erledigt, dass Geld niemals erscheinen könnte (ex ZB), wenn es nicht vorher Kredit gegeben hätte, der dann von den ZBs in"Geld" verwandelt wird. Das ZB-Geld kann bekanntlich niemals die Kredittitel tilgen, gegen die es erschienen ist, da es vor Ablauf (Fälligkeit) der Kredittitel wieder an die ZB zurück gegeben werden muss.
Das sog."exponentielle" Wachstum der Kreditsummen (= Schuldensummen), alias der Zinseszinseffekt, entsteht ausschließlich durch Nichtbedienung von Kreditsummen durch vermarktetes BIP.
Dass wir derzeit auf der Zinseszinsreise sind, ist unstreitig. Dass sie à la Japan enden wird, ebenfalls.
Gruß!
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