Euklid
04.04.2003, 09:24 |
Gefährliche Bastelei in der Pfuscherwerkstatt sozialdemokratischer Thread gesperrt |
-->Wirtschaftsexperten.
Wie man hören kann bastelt man an einer tricky Formulierung für die Mindestbesteuerung von Unternehmen.
Scheinbar bastelt man dort an pfiffigen Formulierungen damit man Unternehmen die investiert haben und dadurch natürlich hohe Abschreibungspotentiale haben trotzdem zum Steuerzahlen bringen kann.
Schröders Griff nach der Mitte entpuppt sich als Griff in das Gemächt der kleinen und mitlleren Unternehmen.
Nachdem man sich aufgrund des Pressedauerfeuers scheinbar mit den großen der Branche nicht mehr getraut anzulegen werden die kleinen und mittleren Unternehmen jetzt endgültig zum Zahllastesel verurteilt.
Nein die Gewerbesteuerbelastung reicht noch nicht.Da muß noch eine Mindeststeuer obendrauf selbst wenn die Gewinn und Verlustrechnung ein Minus ausweist.
Ich will dieses Vorgehen vielleicht mal als verdeckte Staatsfinanzierung durch kleine und mittlere Unternehmen bezeichnen.
Die Zinslast tragen dann diese Unternehmen.
Dies wird die kleinen und mittleren Unternehmen endgültig in den Abgrund stoßen.
Es scheint fast so daß hier Suffleure am Ohr des Bundeskanzlers waren denen die kleinen und mittleren Firmen ein Dorn im Auge waren.
Egal welche Partei man wählt muß man feststellen daß beide große Parteien kein Engagement verspüren diese Firmen zu erhalten.
Man muß zu dem Eindruck kommen daß dies politisch gewollt ist hier die Struktur zu zerstören damit von der Großindustrie dann die billigen Arbeitskräfte übernommen werden können und das Preisniveau wegen der vielen zusammmengebrochenen Firmen wieder ansteigt bei fallenden Löhnen der Arbeitnehmer.
Die Konsequenz wird sein daß in diesem Segment drastischste Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen erwartet werden können.
Sollte diese Linie sich durchsetzen prophezeie ich im Winter 2004 annähernd 6 Millionen Arbeitlose.Und dies bei getürkter Bilanz.
Alle kleinen und mittelständischen Firmen sollten genaueste Überlegungen anstellen was ein weiterfahren der Firmen bedeutet.
Auch ehemals gesunde Firmen werden durch diese äußeren Rahmenbedingungen ganz schnell in den finanziellen Ruin getrieben wenn Steuern als Abgaben anfallen die normalerweise als Investitionen verwendet würden.
Ein schneller technischer Rückschritt bei fehlenden Investitionsmöglichkeiten bringt jedes Unternehmen relativ schnell in eine Zone ab der gar keine Investitionen mehr getätigt werden können mit denen die Ergebnislage noch einmal in die Gewinnzone übergeführt werden kann.
Alle Parameter zur Vernichtung des Mittelstandes sind bereits eingestellt.
Die Amerikanisierung schreitet hier unweigerlich fort.
Alles was klein und fein ist scheint in Politikerkreisen eh nicht zu interressieren.
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
04.04.2003, 09:47
@ Euklid
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Pfuscherwerkstatt - da hilft nur, die Konsequenzen (weg)zuziehen |
-->Hallo, Euklid,
man kann denen die Flausen nicht austreiben, und die katastrophale Tragödie ist doch die Konsistenz der Hirnmasse und deren *Dampf* bei allen Politikern, also bei den jetzt amtierenden, und bei denen, die sich dumpf, freuch und seicht hinstellen und sich als Alternative andienen.
Die Kacke ist am dampfen, und das werden werder diejenigen noch diejenigen ändern - die Belastung derer, die noch was erwirtschaften, wird weitergehen.
Die einzige Lösung ist die von Dir praktizierte: das Feld räumen.
Wenn Du ein Schlafzimmer hast mit 20 Schnaken drin, ist es unwahrscheinlich, die alle in 10 Minuten erwischen zu können - da ist es besser, ins Gästezimmer auszuwandern.
So ist hier auch, irgendwann muß man die Lage so sehen, wie sie ist, und dann heißt es, ab und davon.
Dann lacht man nur noch über den Dumpfirrsinn.
Ich krieg immer noch die quartalsmäßigen Infos eines deutschen Steuerberaters, und neulich stand wieder ein tolles Urteil drin, wonach Saatgut und Einsaat zweierlei seien, einmal umsatzsteuerlich begünstigt, einmal normalbelastet.
Tja, dann muß man halt die gemischte Leistung eines einsäenden Unternehmers zerlegen......oder ob irgendwelche Taxifahrten lohnsteuerpflichtig seien, und den ganzen Müll aus dem Kuckucksnest im Irrenhaus.
Nee, der Holocaust-Autor, der meinte, die Deutschen hätten einen Fiffy in den Genen, der hatte irgendwie Recht, aber er suchte den Fiffy an falscher Stelle. Der Fiffy liegt in der Duldsamkeit von Schildbeamtenschwachsinn.
Gestern kam in den Nachrichten, daß ein gewisser Konzertveranstalter Hoffmann, der die drei Tenöre unter Vertrag hatte, wegen Steuerverbrechen für 5 Jahre eingekerkert ist und schon zweieinhalb Jahre drinsitzt im Knast - es ging um die Frage, ob die Leistungen mwst.-pflichtig oder befreit seien.
Jetzt hat der EUGH entschieden, Hoffmann sei zu Unrecht verurteilt worden.
Das ist die BRD - der Irrsinn ist ein Meister aus Deutschland.
Mir fällt nur noch das Götz-Zitat ein, aber das sehr häufig pro Tag.
beste Grüße vom Baldur
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Euklid
04.04.2003, 10:08
@ Baldur der Ketzer
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Re: Pfuscherwerkstatt - da hilft nur, die Konsequenzen (weg)zuziehen |
-->Hallo Baldur
Du meinst sicher den Hoffmann aus Mannheim mit Pavarotti usw.
Da gibt es in Mannheim einen ehrwürdigen Konzertsaal den man Rosengarten nennt.
Er ist in der Nähe der Wasserturmanlagen.
Ein Prachtbau mit Kosten von ca 150 Millionen Eurotzern an Wert.
Ja und der bietet jetzt nix mehr Pavarotti.
Mannheim dürfte eine der wenigen Städte Deutschlands sein in der noch nie ein CDU-Mann den Durchbruch zum Bürgermeister schaffte.
Immer nur Halbkommunisten und Sozen.
Entsprechend sieht die wirtschaftliche Situation aus.
Aber in der Juristerei ist Mannheim großartig aufgefallen.
Ich nenne da nur den Fall Deckert.
Nee hier will ich mir gar nicht mehr die Mühe machen die vielen zu tausenden entstehenden neuen Gesetze zur Kriminalisierung von arbeitenden Menschen auch nur ansatzweise durchzulesen.
Die Gesetzesflut ist derat eng daß man quasi im Gefängnis sitzt wenn man nur den Lohnsteuerausgleich nach bestem Wissen und Gewissen unterschreibt.
Ein vergessenes Kleinsparbuch der Kinder von Omma und Opa wäre da fortlaufend die Zinsen von 21,15 Euro im Jahr hinterzogen wurde (ob bewußt oder unbewußt) eine Schwerkriminalität.
Warum das so sein muß braucht mich nicht mehr zu interessieren.
Aber Leben mag ich in solch einem Land nun wahrlich nicht mehr.
Gruß EUKLID
PS Ich versuche meine Kinder noch davon zu überzeugen sich hier vom Acker zu machen.Aber nur mit ganz zarten Überzeugungskräften.
Es ist für junge Menschen bestimmt schwer aus den Freundeskreisen auszusteigen.
Ich war ja auch mal jung sodaß ich ein gewisses Beharrungsvermögen nachvollziehen kann.
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Baldur der Ketzer
04.04.2003, 10:21
@ Euklid
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Re: Pfuscherwerkstatt - da hilft nur, die Konsequenzen (weg)zuziehen |
-->Hallo, Euklid,
>Mannheim dürfte eine der wenigen Städte Deutschlands sein in der noch nie ein CDU-Mann den Durchbruch zum Bürgermeister schaffte.
vielleicht liegts auch an der Nähe zu Oggersheim ;-), ich denke, es wird sich da die nächsten 255 Jahre nichts dran ändern...;-)
>PS Ich versuche meine Kinder noch davon zu überzeugen sich hier vom Acker zu machen.Aber nur mit ganz zarten Überzeugungskräften.
>Es ist für junge Menschen bestimmt schwer aus den Freundeskreisen auszusteigen.
>Ich war ja auch mal jung sodaß ich ein gewisses Beharrungsvermögen nachvollziehen kann.
Es kommt auf den Leidensdruck an.
Ich hatte mit 18 oder 19 die erste Betriebsprüfung, die mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Beamterich wegen Arglist endete.
Die bewirkte zwar nix, aber per Saldo bekam ich beim Behördenchef Recht, was beweist, was damals für eine Riesensauerei aufgebaut wurde.
Da haste fertig von wegen Freundeskreis und so.
Und die Entscheidung, zu gehen, reifte - egal, was es kosten würde.
Etwas später waren dann die notwendigen Voraussetzungen hirnschmalzmäßig gegeben und es ging ab - ohne Zurückwinken.
ich habe es auch nie auch nur eine einzige Sekunde lang bereut.
Es kommt auf den leidensdruck an - wenn Dich mal einer versucht hat zu *ähem*, dann wirste wieselflink - spätestens bei der ersten monstermäßigen Gehaltsabzocke.
Die ganzen mir bekannten Gutmenschen gewerkschaftlich-strammsozialistischer Herkunft wurden alle spontan geläutert, als sie die erste Kohle verdienten - schwupps, wech waren die Wolkenschlaraffiaflausen, und sehr kleinlaut wurden die gesellschaftlichen Revoluzzogelüste, schließlich war man jetzt selbst dran, den ganzen Wortmüll bezahlen zu müssen.
Beste Grüße vom Baldur
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Palstek
04.04.2003, 10:29
@ Euklid
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Re: Pfuscherwerkstatt - Apropos Sparbuch Euklid |
-->>Ein vergessenes Kleinsparbuch der Kinder von Omma und Opa wäre da fortlaufend die Zinsen von 21,15 Euro im Jahr hinterzogen wurde (ob bewußt oder unbewußt) eine Schwerkriminalität.
Du wirst lachen, aber genau das ist mir passiert!
In Anlage KAP, Zinsen von ca. 11 Euro für Mietkautionssparbuch (Inhalt einstmals 1.000 DM vor 10 Jahren).
An dieses Sparbuch hatte ich seit Jahren nicht mehr gedacht (gammelt ja auch bei meinem Vermieter irgendwo rum).
Und für diese Vergesslichkeit sind die mir nachgegangen, allerdings ohne strafrechtliche Konsequenzen [img][/img]
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mangan
04.04.2003, 10:37
@ Baldur der Ketzer
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Re: Pfuscherwerkstatt - da hilft nur, die Konsequenzen (weg)zuziehen |
-->Ich sehe besonders in Deutschland einen ausgeprägten Hang, in logischem Starrsinn Entwicklungen bis zum Irrsinn fortzuführen.
(Darin scheinen prakt. alle anderen Staaten überlegen)
Sowas ist gegen alle evolutionäre Entwicklung, läßt Lebensformen aussterben.
Es fehlt hier am frühzeitigen (unbequemen?) Realisieren einer Sackgasse.
Will sagen, daß das Leben nicht der Logik dient sondern umgekehrt.
m
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Euklid
04.04.2003, 11:06
@ Palstek
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Re: Pfuscherwerkstatt - Apropos Sparbuch Euklid |
-->>>Ein vergessenes Kleinsparbuch der Kinder von Omma und Opa wäre da fortlaufend die Zinsen von 21,15 Euro im Jahr hinterzogen wurde (ob bewußt oder unbewußt) eine Schwerkriminalität.
>Du wirst lachen, aber genau das ist mir passiert!
>In Anlage KAP, Zinsen von ca. 11 Euro für Mietkautionssparbuch (Inhalt einstmals 1.000 DM vor 10 Jahren).
>An dieses Sparbuch hatte ich seit Jahren nicht mehr gedacht (gammelt ja auch bei meinem Vermieter irgendwo rum).
>Und für diese Vergesslichkeit sind die mir nachgegangen, allerdings ohne strafrechtliche Konsequenzen [img][/img]
Ja welcher Vater weiß schon im Voraus immer wie die treusorgenden Ommas und Opas anstatt sich von Bernecker anzapfen zu lassen etwas an ihre Enkel dachten und ab und zu mal ein paar Eurotzer zur Bank getragen haben.
Das ist jetzt nach der neuen Gesetzeslage ein fortlaufender Betrugsfall weil dauernd Zinsen hinterzogen werden.(10 Jahre mal 20 Euro wäre ja ein Großkriminalfall der berechtigt die Schergen ausziehen zu lassen)
Eine grandiose Aufbauschung die sogar in Haftung nimmt obwohl die Ommas manchmal ihre eigene Vorstellung darüber entwickeln wie sie damit umgehen.
Jedes Geschenk wird zur Täterfalle des Vaters der Beschenkten.
Nein diese Gesetze sollen diejenigen die mit Einschüchterung und Gewalt jeden kriminalisieren wollen ohne mich probieren.
Nix läuft so perfekt wie die deutsch gründliche Täterbeschaffung.
Nur darin sind wir noch jedem Staat der Welt weit voraus.
Gruß EUKLID
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Sascha
04.04.2003, 13:48
@ Euklid
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Das sehe ich anders mkT |
--> Ich teile deine Meinung was die Position mittlerer und kleinerer Unternehmen gegenüber ihren"großen Konkurrenten" angeht. In der Tat ist erwiesen, daß es die Großunternehmen sind welche die meisten Subventionen erhalten und auch ist es kein Geheimnis mehr, daß die kleinen und mittleren Unternehmen härter besteuert werden.
Ich denke aber <font color="#FF0000"> NICHT </font>, daß dies die pure Absicht der Regierung ist und dies absichtlich geschieht. Die ganze Regierung, das ganze System oder alle Politiker dafür zu verdammen sehe ich als falsch an.
In hohen Positionen (sei es auf politischer Ebene oder auf Ebene der Wirtschaft, z.B. in Führungspositionen) werden Menschen tendenziell häufiger bestochen weil sie <font color="#FF0000"> was zu sagen haben, Einfluß haben usw.</font>. Auch in der freien Wirtschaft gibt es Betrüger, Korruption, Abzocker, Schwarzgeld, illegale Beschäftigung, Steuerhinterziehung o.ä. Die Liste könnte man noch lange fortführen. Es bringt daher nichts auch immer nur generell auf die Politiker zu knüppeln.
Politiker sind keine Leute die von sich aus und von Geburt an korrupter oder leichter bestechungsfähig sind. Im Bundestag beispielsweise sitzen Politiker die häufig ganz klein angefangen haben in ihrer Partei in ihrer Heimatgemeinde und sich über den Kreis, das Land schließlich auf Bundesebene hochgearbeitet oder durchgesetzt haben.
Dein pauschales Argument, daß klein und fein in Politikerkreisen nicht gewollt wird oder gar bekämpft wird kannich daher nicht teilen. Sicher hat man oft den Eindruck, daß es so sein könnte und hierzulande läuft wirklich viel schief. Aber auch von Politikern kann man nicht die totale Weisheit verlangen. Selbst die am besten ausgebildeten Manager und Industriekapitäne der Wirtschaft treffen hin- und wieder extreme Fehlentscheidungen. Unser heutiges System mit all seinen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Problemen und Zusammenhängen ist nicht zuletzt durch die globale Konkurrenz (Globalisierung) immer komplexer geworden. Politische Entscheidungen wirken sich auf die Demographie aus, diese wiederum auf die Finanzen, die Finanzen auf die Bildungspolitik und die Bildungspolitik evtl. auf die weitere langfristige wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes.
Was das Problem der höheren"Netto-Besteuerung" der kleineren und mittleren Unternehmen angeht denke ich nicht, daß es unbedingt nur gewollt ist. Es liegt häufig auch einfach daran, daß Großunternehmen eben GROSS sind und global agieren können und ihnen dadurch Möglichkeiten der Steuerreduzierung zur Verfügung stehen welche v.a. den kleinen Betrieben nicht zur Verfügung stehen. Jedoch kann man diese Möglichkeiten jetzt (nur weil sie die anderen nicht haben) den Großunternehmen versagen. Auch zwischen Ländern besteht ein Wettbewerb.
Wenn Deutschland nun herginge und dieses Problem der Besteuerungsunterschiede zwischen Groß-, Mittel- und Kleinbetrieben - das es übrigens in vielen anderen Staaten genauso gibt - mit der Radikalkur lösen würde, sprich totale Umkremplung von Doppelbesteuerungsabkommen u.ä. stünde zugleich auch der Wirtschaftsstandort Deutschland in einem schlechteren Licht.
M.E. ist es besser ein Unternehmen fördert das Image des Landes (Forschung und Entwicklung) und stellt viele Arbeitsplätze als das es ins Ausland abwandert. Denn dann zahlt es nicht nur mehr keine Steuern sondern auch keine Löhne und Gehälter mehr. Dies ist für den Staat in zweierlei Hinsicht negativ zu werten. Zum einen fallen die Einnahmen der Erwerbstätig gewesenen weg und zum anderen werden für diese Menschen sogar finanzielle Mittel nötig (Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe, Sozialhilfe, Wohngeld,...)
Die einfache These"Dann soll das Unternehmen halt abhauen und das was dieses Unternehmen vorher gemacht hat wird dann ein anderes machen" zieht in einem globalen Umfeld kaum noch.
Bei vielerlei Produkten und z.T. in ganzen Branche sind wegen des komplexen Fertigungsprozesses, des nötigen Know-Hows aber v.a. aufgrund der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt und dem Zwang möglichst günstig herzustellen große Fertigungseinrichtungen und große Investitionen nötig. Denn häufig sinken die Herstellungskosten erst durch eine riesige Menge und durch große Fertigungsanlagen.
Das ist wie bei einem Kopiergerät. Je teurer die Investition in das Gerät desto billiger wird letztendlich die einzelne Kopie weil das Gerät sparsamer mit Toner umgeht. Nebenbei hat das Gerät mehr Funktionen, arbeitet noch schneller usw.
Im großen und ganzen sind wir durch die Globalisierung an gewisse Standards gebunden. Ob man will oder nicht könnte Deutschland nicht einfacher hergehen und eine im Gegensatz zu vielen anderen Staaten für Großunternehmen abnormale Steuerpolitik durchsetzen.
Die Folge wären Abwanderung der Großunternehmen und der Verlust der ganzen Arbeitsplätze mit sämtlichen Kosten. Durch die stärkere Konkurrenz under den Staaten weltweit hat sich auch deren Ertrag verringert. So könnte man es kurz und knapp sehen. Früher war der Ertrag Arbeitsplätze, Fortschritt und Steuereinnahmen, heute ist der Ertrag"nur" noch mehr oder weniger die Arbeitsplätze und der Fortschritt den das Unternehmen stellt.
Auch wäre bei einer Abwanderung der Unternehmen lange nicht gesagt, daß ein anderer"die Lücke" schließt. Produkte würden verschwinden, der Fortschritt ins Ausland abwandern, kluge Köpfe teilweise mit dem Unternehmen ziehen, usw.
Ich sehe die Ursache der niedrigeren Steuern für Großunternehmen mehr darin, daß diese teils ganze Heere von Steuerberatern beschätigen die den ganzen Tag die Steuern optimieren und sich damit auskennen und auch einfach mehr Möglichkeiten haben ihre Steuern zu optimieren, nicht zuletzt durch die geographische Ausdehnung.
Aber was willst du hieran ändern? Und wie?
Was die Amerikanisierung angeht stimme ich dir zu. Ich bin auch gegen diese Amerikanisierung und ich wehre mich gegen Begriffe wie"Event","Task-Force","Direct-Marketing","Meeting" und diese zahlreichen Begriffe die es gibt. Die Amerikanisierung findet auf wirtschaftlicher als auch gesellschaftlicher Ebene in weiten Teilen seit Jahren und vielleicht sogar Jahrzehnten statt (vor meiner Zeit kann ich es nicht selbst beurteilen). Nicht alles an der Amerikanisierung ist schlecht aber vieles wie z.B. die englischen Schlagworte die häufig proffesionell klingen aber hinter denen sich viele nur verstecken ist kontraproduktiv oder Unsinn.
Doch die Amerikanisierung hat m.E. ebenfalls ihre Ursache teilweise in der Globalisierung. Amerika galt zumindest über die letzten Jahre als die Wachstumslokomotive Nr. 1. Durch die Politik erzielte man Haushaltsüberschüsse (ich glaube nicht daran aber zumindest auf dem Papier!), der Aktienmarkt boomte und die Arbeitslosigkeit war gering um nur einige Punkte zu nennen. Andere Staaten die mit den USA konkurrieren versuchten teilweise das Modell zu übernehmen. Die Menschen haben außerdem einen Hang (psychologisch gesehen) immer zu denen zu gehören oder sich möglichst mit denen zu identifizieren denen es besser geht, gut geht, wovon sie die schönsten Dinge hören. Der"neue American way of life" der 90er-Jahre hatte seine Auswirkungen auch auf Europa und hat diese noch immer wenngleich durch die aktuelle Lage und bei einem eventuellen Scheitern des Irak-Krieges seitens der USA das Bild von der USA sich bald gewaltig ändern kännte. Aus dem Wirtschaftsboom (gebaut auf Schulden und HaBi-Defizit) könnte das Gegenteil entstehen (Rezession, Deflation?, steigende Arbeitslosigkeit,...). Politisch sind die USA momentan bei vielen Europäern durch die"Alles-was-für-mich-gut-ist-mach-ich-alles-andere-interessiert-mich-nicht-Politik" von u.a. George W. Bush schon"unten durch".
Veträge werden gebrochen, man macht sich unbeliebt, man verliert an Glaubwürdigkeit, man ist anfreifbar wie der 11. September 2001 zeigte, wirtschaftlich läuft es auch nicht mehr so. Mit u.a. diesen Fakten könnte das"Vorbild USA" zerstört werden und der Amerikanisierung Einhalt geboten werden. M.E. stehen die Chancen nicht schlecht, daß die Amerikanisierung sich bald - zumindest in einigen Bereichen - erledigen wird.
Viele Grüße
Sascha
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