Baldur der Ketzer
08.04.2003, 21:59 |
Antiamerikanismus oder das böse Erwachen Thread gesperrt |
-->Hallo,
nachdem Detailfragen über die beiden Ex-Türme zu Anpflaumereien führen, und wertvolle Gehirnkapazität für Feindlichkeiten im eigenen Heerlager belegt wird, ein Wort zum Thema Antiamerikanismus.
Ich bin zwar noch ein junger Schnösel, habe mir aber trotzdem meine Meinung aus den Überlieferungen gebildet.
Man hat - ich spreche primär für die Westdeutschen - den Amis eine Rolle eingeräumt, die nicht den Tatsachen entsprach, aber meist auch nicht widerlegt wurde.
Ich erinnere an Wehrmachtssoldaten und Zivilisten aus dem Einmarschbereich der roten Armee, die taten alles, um in amerikanische - und nicht in russische Gefangenschaft zu kommen.
Es ist schlimm, die Lebenserinnerungen von Betroffenen zu lesen. Die Amis galten als fair, edel, sie bürgten für Verpflegung und Schutz, für Freiheit und Wohlstand. Grob pauschaliert, aber ich denke, man kann das so stehen lassen.
Wie groß war die Verzweiflung, als Gefangene und Zivilisten von den US-Streitkräften an die rote Armee ausgeliefert wurden, als seien es ein paar Kisten Krautköpfe.
Da haben die Betroffenen und deren Angehörigen schon den ersten Knacks abbekommen, daß das nicht so ganz der Wahrheit entspricht von wegen Rosarot und so.
Die nächsten Dämpfer gabs auf den Hungerwiesen am Rheinufer. Etliche Lebenserinnerungen von deutschen Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft sprechen davon, daß sie immer fast am verhungern waren, aber sie sahen, daß die Russen überwiegend auch fast nichts hatten.
Selbst aus dieser katastrophalen eigenen Lage heraus entrüsten sie sich darüber, daß die Amis Gefangene bewußt verhungern lassen wollten, obwohl sie genug Verpflegung hatten.
Knacks 2.
Daß das amerikanische und britische Bomber waren, die die Städte in ein Inferno verwandelten, ist ohnehin klar, aber was ist das schon, wenn von der anderen Feldpostnummer auch die Flüchtlingstrecks auf der Ostsee abgeknallt wurden wie die Tontauben in der Kiesgrube.
Dann gings erst mal bergauf, auch mein Opa klaute bei den Amis Kaffee, ein anderer Bekannter schaffte das beutegut sogar mit der Militärpolizei aus den Kasernen bzw. Lagern, weil er mit denen teilte - ich kanns laut sagen, da erstens verjährt und der Betreffende mittlerweile eine höhere Warte einnimmt.
Im kalten krieg bürgten (?) die Amis für Schutz vor dem bösen Iwan, der doch eine Stunde entfernt zähnefletschend lauerte. Den Beweis konnte man eindrucksvoll an der Zonentodesgrenze sehen.
Ein Bekannter aus Halle erzählte mir, wie sehr der RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) Halt gab und Hoffnung.
In Vietnam waren es ja wieder die bösen Kommunisten, was ja auch sichtbar stimmte, wer wollte schon freiwillig so dahinvegetieren?
In Affghanistan marschierten wiederum die bösen Kommunisten ein, begingen lt. Berichterstattung grausamste, unmenschlichste Verbrechen, wobei nur selten davon berichtet wurde, wie mittelalterlich-grausamst die Widerstandskämpfer mit gefangegen russischen Soldaten umgesprungen sein sollen, das paßte nämlich nicht ins Bild der Presse und öffentlichen Meinung. Vor lauter Entrösterung hat man die Russen ja sogar aus Olympia rausgedingst.
Tja. Da war die Welt noch klar und die Fronten waren übersichtlich.
Waren sie das?
Jetzt wird aller Weltöffentlichkeit vor Augen geführt, daß das dort kein lieber Kumpel ist, sondern ein Machtgebilde, das zunächst den Eigennutz maximiert.
Die sind gar nicht tief gefallen, nein, die sind jetzt nur da, wo alle anderen auch sind und die Deutschen seit 1945 sowieso ihr Denkmal, nein, Schandmal um den Hals haben. - sie sind auf den Boden der Tatsachen runtergekracht - vorher standen sie nämlich auf einem hohen Podest, sie waren die Hochwürden unter den Nationen, unantastbar und verklärt.
Ob es nur die Bushisten sind samt einsoufflierenden Reserveindianern, die sich des Landes bemächtigt haben - oder ob es die konsequente historische Parallele zu allen Großreichen im Endstadium der Macht ist, ist eine andere Frage.
Die - mit Verlaub - idiotische (Un-)Rechtsordnung in den USA ist doch Ausdruck einer geistigen Degeneration, und maß man nicht oft die Evolution einer Nation mit deren Rechtsordnung (Primitive und Kannibalismus vs. römisches Recht)?
- die Folgen, ob nun bloß eine Machtergreifung stattgefunden hat oder die ganze USA kippt, jedoch sind gleich, es interessierte schließlich auch niemand, ob deutsche Städte nun demokratisch regiert wurden oder rot-weiß-schwarze Hakenkreuzfahnen zeigten, als der Vorkrieg und Krieg selbst stattfanden - man maß nur die Resultate, nicht die Motive.
Oder doch, man nahm Motive an, man definierte sie, als Sieger war das möglich.
Und so lief das Tribunal von Nürnberg unter dem Motto - Angriffskrieg als Verbrechen gegen die Menschheit.
Wieso beschweren sich die Amis, daß man sie an ihrem eigenen Senf mißt?
Die Zeiten haben sich geändert? Ja, allerdings. Früher hat der Dreck gestunken, heut wird er frech.
Trotzdem ist die Kritik am Vorgehen der Alliierten nicht nur eine menschliche Regung, sondern auch eine direkte Folge der ganzen jahrzehntelangen eigenen Umerziehung.
Womit man sieht, nichts ist völlig nutzlos.
Die ganze Entrüstung würde bei einem anderen Staat, meinetwegen Brasilien oder Argentinien beim Einmarsch nach Chile oder umgekehrt lange nicht derart groß sein wie beim definitionsmäßig erhabenen größten *Saubermann* aller Zeiten.
Guten Abend!
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chiron
08.04.2003, 22:12
@ Baldur der Ketzer
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Re: Antiamerikanismus oder das böse Erwachen |
-->Genau so isses, Baldur
Wir sind aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht, nachdem wir den American Dream
auch schön mitgeträumt haben. Früher war die Cola süss, heute hat sie einen
chemischen Nachgeschmack. Aufwachen kann schmerzhaft sein, das erklärt auch das verkaterte Aufheulen in Europa. Wir hätten es eigentlich besser wissen müssen. Wenn ein Staat in den Bankrott steuert, dann wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Somit ist der Hitler-Bush Vergleich wohl auch nicht von der Hand zuweisen. Auch die UdSSR hat kurz vor dem Niedergang noch Afghanistan angegriffen. Wenn ein Löwe in die Ecke getrieben wird, dann faucht er. Auch wenn er die Ecke selbst ausgesucht hat.
Gruss Chiron
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stocksorcerer
08.04.2003, 22:24
@ Baldur der Ketzer
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Völlig unwidersprochen |
-->Hallo Baldur,
Das größte Problem ist schließlich, dass das Reflektieren von Geschichte meistens am Verlierer hängen bleibt. Die Sicht der Geschichte aus Sicht der Sieger ist am Ende immer schön verklärt. Das ist Siegerrecht! Hat irgendwie was mit Legitimität zu tun.
Das verleitet mich auch zu der Aussage, dass aus der Geschichte eigentlich immer nur der Verlierer Lehren zieht. Er wird geprügelt und verprügelt und erniedrigt und mittels seiner eigenen verlustreichen Historie zum Verstummen gebracht, wenn einmal die Argumente ausgehen. So ist das halt. Problem in diesem Fall: Man hat Amerika einfach zu oft"gewinnen lassen". [img][/img]
Aber unsere Haltung hat auch einen Vorteil: Wir habenm viel Zeit gehabt, das Ducken zu erlernen. Antisemitismuskeule. Aua. Antiamerikanismuskeule. Aua.
Aber das war´s dann auch erst mal. Eigentlich sind wir gar nicht so schlecht dran.
Diese beiden Keulen kriegen nämlich mittlerweile auch elitäre Kreise in Amerika zu spüren. Die erste Keule für die AIPAC-Kritiker, die zweite für die Mc-Carthy-Kommunisten.... ääääh (Pazifisten).
Aber da gibt es mittlerweile eine dritte Keule. Hammerhart. Das nämlich ist die Anti-Patriotismus-Keule für die ehemaligen Marines, die sich erdreisten diesen Krieg feige und ungerechtfertigt und unehrenhaft zu nennen. Ehemalige Marines können schließlich keine Pazifisten sein.... aber plötzlich mitsamt der Mütze auch den Patriotismus an den Nagel hängen.
Diese Keule kriegen wir Deutschen gottseidank nie zu spüren. Patriotismus in Deutschland, das wäre ja wie Palästina und Israel vereint mit einer ungeteilten, weltoffenen Hauptstadt Jerusalem. Völlig unvorstellbar.
winkääää
stocksorcerer
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Baldur der Ketzer
08.04.2003, 22:38
@ stocksorcerer
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Re: Völlig unwidersprochen |
-->Hallo, Silberadler,
>Das verleitet mich auch zu der Aussage, dass aus der Geschichte eigentlich immer nur der Verlierer Lehren zieht.
Galiani hat dazu eine passende Sache reingestellt, wonach die Verlierer eher gestärkt aus Kriegen hervorgingen, zumindest wirtschaftlich gesehen.
Besoffenheit kann auch durch Siegesrausch und Ruhmsucht bewirkt werden, was beides dem Verstand nicht förderlich ist.
Ich hoffe, daß dies auch hier so bleiben wird.
>Eigentlich sind wir gar nicht so schlecht dran.
Sofern es tendenziell so bleibt, daß möglichst keine Kriegsbeteiligungen stattfinden, dann ja.
Man sieht doch gerade heute wieder, was Krieg bedeutet, es ist das hinterallerletzte, einen sauberen Krieg gibt es nicht, auch wenn Rambo, Chuck Norris, American Fighter und der ununterbietbare Bruce Willis das so vorgaukeln in den Hollywood-Ergüssen.
Der Film endet mit blutüberströmtem Helden in aufrechter Pose, umringt von Glück und Dankbarkeit, nur die Bösen hats erwischt, aber dafür vollständig, es wurde ein immenser Sachschaden angerichtet, und das beste daran - bevor der aufzuräumen ist und neu aufgebaut werden muß, ist der Film aus! Thats easy, man! Yeah! Lets do it. Nuke ´em.
>Ehemalige Marines können schließlich keine Pazifisten sein.... aber plötzlich mitsamt der Mütze auch den Patriotismus an den Nagel hängen.
Ich hab mal mit jemandem aus den USA über die enormen Gegensätze gesprochen und er meinte, wenn jemals noch einmal Verhältnisse wie Adolf, Eichmann, Mengele und Co. stattfinden würden, dann nur in den USA, nur dort sei noch ein Potential vorhanden, schlicht alles zu machen, wenn es eine mächtige Gruppe nur will.
Hm, ich konnte natürlich nichts darauf entgegnen.
>>Patriotismus in Deutschland, das wäre ja wie Palästina und Israel vereint mit einer ungeteilten, weltoffenen Hauptstadt Jerusalem. Völlig unvorstellbar.
Deswegen bin ich mit Dieter einer Meinung, daß die Berichterstattung der deutschen Medien auf einmal einen bemerkenswerten Schwenk macht, der nicht erklärbar ist.
Auf einmal entdecken sie (zeitgleich), daß der Bombenterror ein Krigesverbrechen war. Warum jetzt auf einmal? Wer hat die große Kiste im Keller geöffnet? Und warum?
Wo liegt das Ziel, zu dem man hinwill? (man = die obersten Programmgestaltungs-Einflußnehmer)
beste Grüße vom Baldur
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stocksorcerer
08.04.2003, 23:02
@ Baldur der Ketzer
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Ja, finde ich auch spannend.... |
-->aber: Hallo, Silberadler,?
silberne Schwingen habe ich noch nicht. [img][/img]
Im übrigen habe ich jetzt eine andere e-mail-adresse und habe Deine dummer Weise irgendwie falsch notiert beim Rechner- und Providertausch. Müssen wir bei gelegenheit mal wieder tauschen.
winkääää
stocksorcerer
PS: Den hereingestellten Beitrag von Galiani habe ich natürlich auch gelesen. Er stimmt auch. Genau gleichzeitig hat England nämlich mit seinen gewonnenen Kriegen seinen Weltmachtstatus völlig eingebüßt. Auch unlogisch, wenn man angeblich von einem Krieg immer etwas hat. Die L.L.Times hatte kürzlich eine Geschichte über die Schulden des Irak. Man mutmaßt da, dass nicht allzuviel zu holen ist. Ich weiß nicht, ob ich das hier hereingestellt hatte, ich such mal den Link.....
<ul> ~ http://www.latimes.com/news/printedition/front/la-war-iraqdebt4apr04.story</ul>
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El Sheik
09.04.2003, 00:12
@ Baldur der Ketzer
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hier hin |
-->Wo liegt das Ziel, zu dem man hinwill? (man = die obersten Programmgestaltungs-Einflußnehmer)
Hier lang, da hin:
Gruß
El Sheik
Führungsrolle für Berlin
BERLIN/ROM - Die Bundesregierung hat sich gegen die italienische Regierung durchgesetzt und erreicht, dass Berlin die Führungsrolle beim Galileo-Projekt übernimmt. Das Milliardenprojekt soll die EU vom US-amerikanischen Satellitennavigationssystem GPS unabhängig machen.
Nach langen Auseinandersetzung musste Rom nun zustimmen, dass der Hauptsitz von Galileo Industries in Ottobrunn bei München errichtet wird. Deutschland wird die sogenannte Industrieführerschaft und damit einen größeren Teil der Galileo-Aufträge als andere Länder erhalten. Der Leiter des Unternehmens wird von der deutschen Seite bestimmt werden; ein Italiener soll als Stellvertreter eingesetzt werden. Für die italienische Seite blieb die Zuständigkeit für die Bodeninfrastruktur.
Deutschland habe sich in der Frage der Führungsrolle bei Galileo durchsetzen können, erklärte Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe. Mit dem Hauptsitz in Deutschland und der deutschen Führung sei,,der Weg für eine erfolgreiche Entwicklung des Projektes geebnet", kommentierte die Bundesregierung. Der Aufbau eines europäischen Satellitennavigationssystems soll die EU auch dazu befähigen, unabhängig von USA und NATO weltweit Krieg führen zu können. Ein von der deutschen Regierung gefördertes Forschungsprojekt hat bereits,,Einsatzszenarien europäischer Streikräfte" entworfen, die die besondere Bedeutung von Galileo bei Einsätzen,,gegen das Interesse der USA" hervorheben.
s. auch Italien:,,Nationaler Egoismus" gegen deutsche Führungsrolle und Berlin: Europäische Satellitennavigation soll Militäreinsätze,,gegen das Interesse der USA" ermöglichen
Quellen:
Bundeskanzler Gerhard Schröder begrüßt deutsch-italienische Einigung zum Projekt Galileo; www.bundesregierung.de 28.03.2003
Galileo-Sitz für Deutschland; Frankfurter Allgemeine Zeitung 29.03.2003
Deutschland übernimmt bei Galileo-Satellitenprojekt Führung; Westdeutsche Zeitung 30.03.2003
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Testlauf für europäische Militärmacht
SKOPJE - Am 1. April hat die EU die Führung der Militärmission in Mazedonien von der NATO übernommen. Damit sichert sie sich erstmals die alleinige Führung eines militärischen Einsatzes. An der Spitze der Truppe steht der deutsche Admiral Rainer Feist. Mit dem Projekt, das als Testlauf für größere EU-Militäreinsätze gilt, beginnt im Schatten des Irak-Krieges die Verdrängung der USA als Ordnungsmacht in Südosteuropa.
EU wird zur Militärmacht in Südosteuropa
Mit der Übernahme des Mazedonien-Einsatzes rückt das EU-Projekt einer,,schnellen Eingreiftruppe" näher. Die EU übernimmt von der NATO die politische Verantwortung und die militärpolitische Führung der Operation. Dabei wird die EU zunächst noch auf die Logistik der NATO zurückgreifen. Die EU-Truppe in Mazedonien umfasst 400 Soldaten, darunter 70 Deutsche; der Deutsche Bundestag hat der Beteiligung der Bundeswehr an der EU-Eingreiftruppe in Mazedonien am 20. März 2003 mit großer Mehrheit seine Zustimmung erteilt.
Die Mazedonien-Mission gilt als Testlauf für das wesentlich größere Projekt einer EU-Truppe in Bosnien. Auch dafür ist die Entscheidung bereits gefallen. Ab Ende 2004 soll die EU die internationalen Sfor-Truppen führen und damit die NATO auch in dieser Funktion ablösen. Unter der Flagge der EU sollen dann etwa 12.000 Soldaten eingesetzt werden. In Bosnien hat zudem eine EU-Polizeitruppe seit dem 1. Januar 2003 die UN-Polizei abgelöst, die seit dem Kriegsende 1995 für die Supervision und Ausbildung der lokalen Polizeikräfte zuständig war. 460 der geplanten 500 EU-Polizisten sind schon im Lande. Auch im Kosovo soll das europäische Element bei den Militär- und Polizeikräften gegenüber den USA gestärkt werden. Damit werden fast unbemerkt von einer größeren Ã-ffentlichkeit und im Schatten des Irak-Krieges in Südosteuropa die Weichen für eine hegemoniale militärische und politische Führung durch die von Deutschland dominierte EU gestellt.
US-Rückzug steht bevor
Parallel zur wachsenden EU-Einflussnahme in Südosteuropa haben die USA ihre Truppen in der Region deutlich verkleinert. In Bosnien wird der Umfang der anfangs 20.000 Mann starken US-Einheiten mittlerweile auf nur noch 3.000 Soldaten geschätzt. Diplomaten vor Ort gehen davon aus, dass die USA Ende 2004 ganz abrücken, wenn die Europäer die Security-Force übernehmen. Bis auf weiteres aufrechterhalten werden die USA wohl allein ihr Militärlager Bondsteel im Kosovo, von dem aus der Telefonverkehr eines großen Teils Europas und des Nahen Ostens abgehört werden kann.
EU-Truppe könnte bald zur kämpfenden Einheit werden
An der Spitze der EU-Truppe in Mazedonien wird der stellvertretende NATO-Oberkommandierende für Europa (D-Saceur) stehen, der deutsche Admiral Rainer Feist. Der D-saceur wird abwechselnd von einem deutschen und britischen Offizier gestellt und kann nach den,,Berlin-plus-Vereinbarungen", dem im März 2003 ausgehandelten Grundsatzabkommen zwischen EU und NATO über ihre strategische Zusammenarbeit, Operationen der EU führen. Die Verwicklung der EU-Truppe in militärische Kämpfe ist keineswegs auszuschließen, da sich noch immer Zehntausende von Gewehren und Granaten in den Händen der zur,,Albanischen Nationalarmee" übergelaufenen ehemaligen UCK'ler befinden. Die Mitglieder der,,Albanischen Nationalarmee", die sich u.a. durch Drogenhandel und Prostitution finanzieren, streben weiter nach einem Großalbanien unter Einschluss des Kosovo, des südserbischen Presevo-Tales sowie Nordwestmazedoniens.
s. auch Mazedonien: Deutsche Regierung plädiert für Übernahme der NATO-Mission durch die EU und Mazedonien-Einsatz der Bundeswehr verlängert - ethnische Separierung setzt sich fort sowie Bundesregierung will Kommando über NATO-Einsatz in Mazedonien, Deutsche Regierung fordert längeren Militäreinsatz in Mazedonien und Deutschland drängt Bündnispartner zu Kriegseinsatz in Mazedonien
Quellen:
Baldiger Kommandowechsel auf dem Balkan; taz 20.02.2003
EU soll Bosnien militärisch bewachen; Financial Times Deutschland 24.02.2003
EU löst NATO ab. Erstmals mit Militäreinsatz betraut; FAZ, 13.03.2003
Test the Ernstfall; Jungle World 19.03.2003
<ul> ~ german foreign policy</ul>
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