--> ~ Mit einem Rückgang um 0,7% gg. Vm. fiel die deutsche Industrieproduktion im Februar schlechter aus
als erwartet worden war. Belastend wirkte vor allem der Bausektor, wo die Produktion witterungsbedingt
um knapp 4 ½% gg. Vm. zurückging. Trotz des Februar-Resultats lag die Industrieproduktion
im Zweimonatszeitraum Januar/Februar aber immer noch um 1,2% über dem Niveau des Vorquartals.
~ Die EU-Kommission hat gestern neue Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone vorgelegt.
So wurde die Prognose für das BIP-Wachstum in diesem Jahr im Schnitt um 0,8%-Punkte auf 1,0%
herabrevidiert und für 2004 um 0,3%-Punkte auf 2,3%.
Deutschland bildet mit prognostizierten 0,4% in 2003 das Schlusslicht, in 2004 dürfte das
Wachstum jedoch nach Schätzung der Kommission auf 2,0% anziehen. Dies niedrige Wachstum
hat Konsequenzen für den Staatshaushalt. So geht die Kommission davon aus, dass
Deutschland auch in diesem Jahr die Defizitobergrenze von 3,0% überschreiten wird (EU-Prognose: Defizit
von 3,4% des BIP), nach 3,6% im letzten Jahr. Neben Deutschland erwartet die Kommission auch für
Frankreich (3,7%) und Portugal (3,5%) eine Überschreitung der Defizitmarke.
~ Demgegenüber macht sich Bundeswirtschaftsminister Clement Sorgen über den
Wettlauf möglichst kritischer Prognosen. Er rät zu mehr Zuversicht bei der Beurteilung
der konjunkturellen Entwicklung.
~ Die deutsche Leistungsbilanz für Februar weist einen Überschuss von 4,5 Mrd.
Euro auf, im Vergleich zu -1,3 Mrd. Euro im Monat zuvor. Der Überschuss in der
Handelsbilanz beträgt 10,6 Mrd. Euro nach 9,0 Mrd. Euro im Januar.
~ Nachdem Riksbank Vizegouverneurin Kristina Persson letzte Woche in einer Rede recht ‚dovish‘ klang,
indem sie v.a. auf Abwärtsrisiken für die schwedische Konjunktur und die Inflation verwies, schlug ihr Kollege
Villy Bergström gestern einen eher ‚hawkishen‘ Ton an. Zwar gestand auch er ein, dass der Wirtschaftsausblick
derzeit durch ein hohes Maß an Unsicherheit geprägt sei, widmete sich dann aber ausführlich
den Inflationsrisiken, die er sieht. Er machte dabei deutlich, dass er während der letzten Riksbank-
Sitzung im März nur zögerlich für die Leitzinssenkung von 25 Bp. (auf 3,50%) gestimmt hatte.
~ Die US-Notenbank hat nach den Worten ihres Vize-Präsidenten Roger Ferguson
keinen Notfallplan für die US-Wirtschaft erstellt. Allerdings räumte Fergusen ein:
„Die Fed als verantwortliche Zentralbank prüft permanent Optionen, um vorbereitet
zu sein, um auf jede Eventualität reagieren zu können“.
~ Aus dem Monatsbericht der Bank von Japan geht hervor, dass die wirtschaftliche
Entwicklung wegen des Irak-Kriegs mit mehr Unsicherheit behaftet sei. Insgesamt
hält die Notenbank an ihrer verhaltenen Konjunkturprognose fest. Allerdings gebe
es einige Anzeichen für eine Besserung, erklärte die Notenbank unter Hinweis
auf steigende Investitionen.
~ Nach Einschätzung von IWF-Chef Horst Köhler werde auch ein etwas langwieriger
Irak-Krieg die Weltwirtschaft nicht aus der Bahn werfen. Köhler rechnet für
2003 mit einem weltwirtschaftlichen Wachstum von über drei Prozent. Der Europäischen
Zentralbank rät der IWF-Chef zu einer weiteren Zinssenkung.
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