chiron
12.04.2003, 22:56 |
USA-Schulden, US$ und der IRAQ-Krieg Thread gesperrt |
-->Der US$ befindet sich in einer schwierigen Lage. Die USA haben es geschafft, innerhalb eines Jahrhunderts vom grössten Gläubigerland zum grössten Schuldnerland der Welt zu werden. Der US$ konnte sich dieser Tendenz nicht ganz entziehen, dennoch sprechen ein paar Faktoren zu Gunsten dieser Währung, welche den Zerfall aufgehalten resp. gebremst haben:
- Status der wichtigsten Reservewährung aller Zentralbanken
- Handelswährung für die wichtigsten Rohstoffe (Oel!)
Solange nun die USA ihre Schulden (öffentlich wie privat) nicht in den Griff bekommen, sind sie abhängig von ausländischem Kapital. Es ist demzufolge für die Amerikaner lebenswichtig, dass der US$ im Masse wie die einheimische Verschuldung steigt, sich die Währung im Ausland verbreitet. Die militärische Aufrüstung musste, da nicht genügend Vermögen im Inland vorhanden waren, vom Ausland mittels Kauf von US$ finanziert werden. Die Globalisierung bzw. Amerikanisierung der Welt mittels Coke, Nike und Mac Donalds war, sofern es nicht eine strategische Entscheidung war, zumindest sehr hilfreich. Damit eine langfristige Abschwächung des US$ verhindert werden kann, müssen die zwei oben genannten Punkte aufrecht erhalten werden können oder man geht den Weg der Schuldenreduktion (öffentlich wie privat) mit den negativen Konsequenzen für die Weltwirtschaft. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Verschuldung einer Volkswirtschaft nur dann keine Konsequenzen auf die Währung hat, wenn im selben Umfang die Währung exportiert werden kann. Somit ist der IRAQ-Krieg und was womöglich noch kommen wird, ein Kampf gegen den Verlust der Weltmacht-Position.
Gruss Chiron
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Albrecht
13.04.2003, 00:47
@ chiron
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Re: USA-Schulden, US$ und der IRAQ-Krieg |
-->Hallo Chiron,
den IRAK-Krieg sehe ich auch als Konsequenz aus der amerikanischen Verschuldung.
In USA sind der Staat, die Unternehmen und die meisten Privathaushalt hoffnungslos überschuldet. Die Folge daraus ist, daß die Wirtschaft immer mehr an Fahrt verliert, weil immer weniger Geld für Konsum- und Luxusgüter ausgegeben wird und ausgegeben werden kann. In früheren Jahren hat man einfach die Zinsen so lange gesenkt, bis die Bereitschaft zur Verschuldung bei Unternehmen und Privathaushalten wieder vorhanden war um die Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen. Diese Möglichkeit ist nun fast null, weil alle bis zur Halskrause verschuldet sind.
Wer den Film"Das Boot" gesehen hat, der kann sich vielleicht noch an das"Anblasen" des U-Boots erinnern, dies kann man vergleichsweise mit der Verschuldungsfähigkeit gleichsetzen (volle Batterien = keine oder sehr niedrige Verschuldung, leere Batterien = überhöhte Verschuldung. Wenn die Batterien leer sind, sprich die Verschuldungsfähigkeit voll ausgeschöpft ist, ist ein erneutes Starten des U-Bootes bzw. der Wirtschaft unmöglich.
Die Amerikaner haben das erkannt und versuchen nun mit der Verschuldungsfähigkeit fremder Nationen (IRAK mit seinen Bodenschätzen) das U-Boot wieder anzublasen. Zunächst wurde durch den Krieg die Rüstungsindustrie angekurbelt. Als nächstes bekommen nun die Ã-lfirmen und Ã-lbohrspezialfirmen lukrative Aufträge. Die Städte werden von amerikanischen Baufirmen geplant und aufgebaut werden. Anschließend wird eine neue Irakische Armee auf die Beine gestellt, die, wie könnte es anders sein, nach der amerikanischen Pfeife tanzt und ausschließlich mit US-Waffen ausgerüstet sein wird.
Und das Schöne an der Strategie ist, daß das ganze ohne Neuverschuldung Amerikas über die Bühne geht. Alles wird durch die Verschuldung der Länder bezahlt, gegen die Amerika seine Präventivkriege führt und führen wird.
Die übrige Welt wird zukünftig für den Reichtum Amerikas arbeiten müssen. Das ist die NEUE WELTORDNUNG.
Gruß
Albrecht
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Silberfuchs
13.04.2003, 03:54
@ Albrecht
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Sehe ich ebenso. Doch könnte dieser Plan scheitern... (owT) |
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Frank
13.04.2003, 09:16
@ Albrecht
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Danke Ihr beiden! Nach Bretton Woods jetzt also Präventivkriege zum Infla-Export (owT) |
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