kizkalesi
22.04.2003, 08:08 |
Indones.Ã-l-Bosse: Dollar wurde Katastrophen-Währung - deswegen demnächst Euro Thread gesperrt |
--><font size="%">Indonesiens staatliche Ã-lgesellschaft setzt voll auf den Euro</font>
Geschäfte werden möglicherweise bald in der europäischen Einheitswährung abgewickelt - Regierung: Dollar zu volatil
von Bloomberg
Tokio - Pertamina, die staatliche indonesische Ã-lgesellschaft, erwägt, ihre Ã-l- und Gashandelsgeschäfte in Euro abzuwickeln. Der Dollar sei zu volatil geworden, erklärte die indonesische Regierung. Sie setzt stattdessen auf die europäische Einheitswährung. Sollten andere asiatische Staaten dem Beispiel folgen, könnte das die amerikanischen Aktien- und Anleihemärkte langfristig belasten.
Die Ankündigung der Indonesier Anfang des Monats wurde angesichts Irak-Krieg und Lungenkrankheit SARS kaum beachtet; dabei sind die möglichen Folgen einer Dollar-Abkehr für die weltgrößte Volkswirtschaft beachtlich.
Asien hat sowohl wirtschaftliche als auch politische Gründe, sich vom Greenback zu distanzieren."Eines ist dabei sicher, die Einführung des Euro als Zahlungsalternative zum Dollar könnte das Problem spekulativer Dollar-Geschäfte effizient lösen", betonte der indonesische Vize-Präsident Hamzah Haz letzten Monat.
Die Entscheidungen hätten nichts damit zu tun, dass auf Indonesien der weltgrößte Anteil der muslimischen Bevölkerung entfällt. Spekulationen, dass südostasiatische und arabische Moslems den Dollar schwächen, um es den USA heimzuzahlen, ignorieren die Tatsache, dass es unabhängig vom Irak auch schwerwiegende wirtschaftliche Gründe gibt.
Die Bilanzskandale vom letzten Jahr haben das Vertrauen vieler Asiaten in die US-Wirtschaft schwer erschüttert. Ihrer Ansicht nach wurde wenig getan, um das System zu reformieren. Die Meldung, dass eine Tochtergesellschaft von Halliburton, die früher von US-Vizepräsident Dick Cheney geleitet wurde, bereits einen Vertrag für den irakischen Wiederaufbau in der Tasche hat, ließ die Asiaten am"Kumpel-Kapitalismus" amerikanischer Bauart zweifeln.
Der Irak-Krieg hat den Dollar zusätzlich belastet. In den letzten zwölf Monaten verlor der Greenback gegenüber dem Euro mehr als 18 Prozent. Gegenüber dem Yen hat er im gleichen Zeitraum nur acht Prozent eingebüßt.
Das vielleicht größte Risiko für den Dollar besteht in der Unsicherheit der US-Außenpolitik, sagen zumindest einige asiatische Analysten. Jetzt, da sich der Irak-Krieg dem Ende nähert, fragen sich die asiatischen Märkte, ob auch anderswo ein Regimewechsel ansteht. Pläne, Syrien oder den Iran angreifen zu wollen, hat die Bush-Regierung in den letzten Tagen dementiert.
In Südostasien ist das Augenmerk auf den Nordkorea-Konflikt gerichtet. Obwohl ein Krieg unwahrscheinlich ist,"könnte eine Fehlkalkulation, ein Missverständnis oder eine Falscheinschätzung der nordkoreanischen Absichten zu einem Zwischenfall führen, der wiederum eskalieren könnte", warnt Steve Vickers, Vorstandsvorsitzender von International Risk Ltd., einer auf Risikomanagement spezialisierten Beratungsgesellschaft.
Den Indonesiern geht es beim Dollar weniger um politische Rache für den Krieg, sondern eher um die allgemeine Unsicherheit. Aufgrund der geopolitischen und konjunkturellen Probleme fragen sich die indonesischen Behörden und Unternehmen, ob der Dollar möglicherweise noch volatiler wird.
Dass die Asiaten den US-Einfluss auf die Region reduzieren wollen, ist unumstritten. Ein Verzicht auf den Dollar könnte diesen Prozess beschleunigen. Im September letzten Jahres haben asiatische und europäische Regierungsvertreter eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die Asien helfen soll, die Euro-Reserven aufzustocken, mehr Euro-Anleihen aufzulegen und die Einheitswährung im Warenwechsel einzusetzen. Wer jetzt aber glaubt, dass sich Indonesien oder andere asiatische Volkswirtschaften von ihren Dollar-Beständen trennen, der irrt. Auch der Euro unterliegt Schwankungen, dessen sind sich die Asiaten durchaus bewusst. Welchen Stellenwert er einnehmen wird, hängt davon ab, ob und wann sich die US-Wirtschaft wieder erholt.
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Standing Bear
22.04.2003, 10:47
@ kizkalesi
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Re: Indones.Ã-l-Bosse: Dollar wurde Katastrophen-Währung - deswegen demnächst Euro |
-->><font size="%">Indonesiens staatliche Ã-lgesellschaft setzt voll auf den Euro</font>
>Geschäfte werden möglicherweise bald in der europäischen Einheitswährung abgewickelt - Regierung: Dollar zu volatil
>von Bloomberg
>Tokio - Pertamina, die staatliche indonesische Ã-lgesellschaft, erwägt, ihre Ã-l- und Gashandelsgeschäfte in Euro abzuwickeln. Der Dollar sei zu volatil geworden, erklärte die indonesische Regierung. Sie setzt stattdessen auf die europäische Einheitswährung. Sollten andere asiatische Staaten dem Beispiel folgen, könnte das die amerikanischen Aktien- und Anleihemärkte langfristig belasten.
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>Die Ankündigung der Indonesier Anfang des Monats wurde angesichts Irak-Krieg und Lungenkrankheit SARS kaum beachtet; dabei sind die möglichen Folgen einer Dollar-Abkehr für die weltgrößte Volkswirtschaft beachtlich.
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>Asien hat sowohl wirtschaftliche als auch politische Gründe, sich vom Greenback zu distanzieren."Eines ist dabei sicher, die Einführung des Euro als Zahlungsalternative zum Dollar könnte das Problem spekulativer Dollar-Geschäfte effizient lösen", betonte der indonesische Vize-Präsident Hamzah Haz letzten Monat.
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>Die Entscheidungen hätten nichts damit zu tun, dass auf Indonesien der weltgrößte Anteil der muslimischen Bevölkerung entfällt. Spekulationen, dass südostasiatische und arabische Moslems den Dollar schwächen, um es den USA heimzuzahlen, ignorieren die Tatsache, dass es unabhängig vom Irak auch schwerwiegende wirtschaftliche Gründe gibt.
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>Die Bilanzskandale vom letzten Jahr haben das Vertrauen vieler Asiaten in die US-Wirtschaft schwer erschüttert. Ihrer Ansicht nach wurde wenig getan, um das System zu reformieren. Die Meldung, dass eine Tochtergesellschaft von Halliburton, die früher von US-Vizepräsident Dick Cheney geleitet wurde, bereits einen Vertrag für den irakischen Wiederaufbau in der Tasche hat, ließ die Asiaten am"Kumpel-Kapitalismus" amerikanischer Bauart zweifeln.
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>Der Irak-Krieg hat den Dollar zusätzlich belastet. In den letzten zwölf Monaten verlor der Greenback gegenüber dem Euro mehr als 18 Prozent. Gegenüber dem Yen hat er im gleichen Zeitraum nur acht Prozent eingebüßt.
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>Das vielleicht größte Risiko für den Dollar besteht in der Unsicherheit der US-Außenpolitik, sagen zumindest einige asiatische Analysten. Jetzt, da sich der Irak-Krieg dem Ende nähert, fragen sich die asiatischen Märkte, ob auch anderswo ein Regimewechsel ansteht. Pläne, Syrien oder den Iran angreifen zu wollen, hat die Bush-Regierung in den letzten Tagen dementiert.
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>In Südostasien ist das Augenmerk auf den Nordkorea-Konflikt gerichtet. Obwohl ein Krieg unwahrscheinlich ist,"könnte eine Fehlkalkulation, ein Missverständnis oder eine Falscheinschätzung der nordkoreanischen Absichten zu einem Zwischenfall führen, der wiederum eskalieren könnte", warnt Steve Vickers, Vorstandsvorsitzender von International Risk Ltd., einer auf Risikomanagement spezialisierten Beratungsgesellschaft.
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>Den Indonesiern geht es beim Dollar weniger um politische Rache für den Krieg, sondern eher um die allgemeine Unsicherheit. Aufgrund der geopolitischen und konjunkturellen Probleme fragen sich die indonesischen Behörden und Unternehmen, ob der Dollar möglicherweise noch volatiler wird.
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>Dass die Asiaten den US-Einfluss auf die Region reduzieren wollen, ist unumstritten. Ein Verzicht auf den Dollar könnte diesen Prozess beschleunigen. Im September letzten Jahres haben asiatische und europäische Regierungsvertreter eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die Asien helfen soll, die Euro-Reserven aufzustocken, mehr Euro-Anleihen aufzulegen und die Einheitswährung im Warenwechsel einzusetzen. Wer jetzt aber glaubt, dass sich Indonesien oder andere asiatische Volkswirtschaften von ihren Dollar-Beständen trennen, der irrt. Auch der Euro unterliegt Schwankungen, dessen sind sich die Asiaten durchaus bewusst. Welchen Stellenwert er einnehmen wird, hängt davon ab, ob und wann sich die US-Wirtschaft wieder erholt.
Eigentlich eine folgerichtige Entscheidung. Für Indonesien natürlich gefährlich. Es würde mich nicht wundern, wenn die bald zum Hort des Terrorismus erklärt würden...
SB
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