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Ehemaliger Credit-Suisse-Starbanker Quattrone verhaftet
Utl: Soll Justiz behindert haben - In Glanzzeiten Jahresgehalt von fast 100 Millionen Dollar =
New York (AP) Der ehemalige Starbanker der Credit Suisse First Boston (CSFB), Frank Quattrone, ist von den US-Behörden verhaftet worden. Dem 47-Jährigen wird Behinderung der Justiz und Bestechung von Zeugen vorgeworfen, wie die Bundesanwälte am Mittwoch in New York mitteilten.
In der Anklage hieß es, Quattrone habe vorsätzlich und auf korrupte Weise die Untersuchungsbehörden beeinflusst und behindert. Dem Banker aus Kalifornien wird vorgeworfen, er habe US-Bundesbehörden sowie die Börsenaufsicht SEC irregeführt. Justizbeamte sagten, Quattrone sei verhaftet worden und solle noch am Mittwoch vor Gericht mit den Vorwürfen konfrontiert werden. Quattrones Anwalt, John W. Keter, bezeichnete seinen Mandanten in einer Mitteilung als unschuldig.
Der ehemalige Investmentbanker hatte sich im vergangenen März in gegenseitigem Einvernehmen von der CSFB, der Investmentbanking-Tochter der Credit Suisse Group, getrennt, nachdem die Untersuchungen gegen ihn eingeleitet worden waren. Eine Woche vor der offiziellen Trennung hatte sich Quattrone geweigert, vor der Vereinigung der US-Security-Dealers auszusagen.
Quattrone gehörte einst zu den best bezahlten Investmentbankern an der Wall Street und bezog auf dem Höhepunkt seiner Karriere ein Jahresgehalt von fast 100 Millionen Dollar. Zuletzt hatte er die Technologieabteilung der CSFB im kalifornischen Silicon Valley geleitet. Bereits im Sommer 2001 hatte die CSFB seine Machtbefugnisse eingeschränkt und ihm die Aufsicht über die Analysten für die High-Tech-Unternehmen entzogen. Quattrone war im Zuge der Untersuchungen über illegale Praktiken von Investmentbanken bei Börsengängen ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Er soll Mitarbeiter aufgefordert haben, E-Mails zu löschen, nachdem er über laufende Ermittlungen erfahren habe.
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AP/415/dje/hy/a/mi
231721 apr 03
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