R.Deutsch
29.04.2003, 08:52 |
Kleiner Nachtrag zum Thema Doppelwährung Thread gesperrt |
-->Dottore schreibt:
Doppelwährungen (Gold/Silber) sind ein besonders heikles Kapitel. Sie sind regelmäßig gescheitert, da entweder das Gold oder das Silber die gesetzte Parität verlassen hatte.
Doppelwährungen (Gold/Silber) funktionieren nur dann nicht, wenn der Staat eine Parität (ein Umtauschverhältnis) festlegt. Der Preis (Umtauschverhältnis) muss halt dem Markt überlassen bleiben.
Gruß
RD
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Bankrunner
29.04.2003, 09:20
@ R.Deutsch
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Frage an R. Deutsch |
-->Hallo!
Welches Verhältnis von Gold/Silber wäre nach ihrer Meinung am Markt vorstellbar bzw. welches Verhälntis würde sie nach objektiver einschätzung der Lage erwarten?
Und haben wir nicht jetzt schon einen Gold- und Silbermarkt der Preis ermittelt und somit einen Marktpreis generiert?
Gruss
Bankrunner
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R.Deutsch
29.04.2003, 09:26
@ Bankrunner
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Es gibt da ein gutes Buch |
-->in dem das alles sehr einfach und klar beschrieben wird:-)
Gruß
RD
<ul> ~ Die Geldfalle - warum der Silberpreis explodieren wird</ul>
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Pudelbirne
29.04.2003, 09:39
@ R.Deutsch
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Re: Kleiner Nachtrag zum Thema Doppelwährung |
-->>Dottore schreibt:
> Doppelwährungen (Gold/Silber) sind ein besonders heikles Kapitel. Sie sind regelmäßig gescheitert, da entweder das Gold oder das Silber die gesetzte Parität verlassen hatte.
>Doppelwährungen (Gold/Silber) funktionieren nur dann nicht, wenn der Staat eine Parität (ein Umtauschverhältnis) festlegt. Der Preis (Umtauschverhältnis) muss halt dem Markt überlassen bleiben.
>Gruß
>RD
Da beisst sich doch der Hund in den Schwanz...
Wenn ich dem Markt den Umtauschkurs ueberlasse, dann sieht der Staat doch alt aus... dann kann er gleich auf Abgaben verzichten, weil er eh nicht weiss, was er bekommt. Der Staat will doch eine Abgabe, mit der er Planen kann und nicht etwas, von dem er gar nicht weiss, wieviel er bekommt. (Das ist schon mit nur einem gesetzlichen Zahlungsmittel praktisch unmoeglich). Denn er muss doch schliesslich auch in einer Waehrung seinen Haushalt konsolidieren (muss er letztendlich doch nicht, wie man ja sieht, aber dass ist eine andere Geschichte).
Es sei denn, dass der Staat sich per Derivat gegen das Kursrisiko absichert... Nur bei wem? Bei den Steuerzahlern?
Hmmm...
Ausserdem wird die Abgabe, die der Staat fordert, doch ausschliesslich nur auf Gold lauten... also etwa: Zahlen sie 1000 Gold...
Wenn der Staat auch nocht Silber zulaesst dann wuerde es in etwa lauten: Zahlen sie 1000 Gold oder 10000 Silber... und prompt ist er da der feste Wechselkurs (1:10).
Also, wie soll das funktionieren?
Sagt der Staat: Zahlen sie 1000 Gold oder den aktuellen Gegenwert in Silber... Warum nicht Schweinebaueche... etc.. Dann muss der Staat halt wieder an die Boerse und Gold kaufen.. Nur, warum sollte der Staat nicht dem Steuerzahler diese Buerde auferlegen???
Gruss von einer gruebelnden
Pudel Birne
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Bankrunner
29.04.2003, 09:58
@ Pudelbirne
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Manche haben den widerspruch noch nicht erkannt |
-->Gruss Pudelbirne!
Sie fordern permanent einen freien Markt für alle Waren v.a. Rohstoffe, Edelmetalle, gleichzeitig soll aber der Staat,z.b. US durch eine gesetzlich festgelegte Aufwertung (da ist nix Markt, sondern per Gesetz) des Goldes den Preis festlegen! = Widerspruch in sich!
Wenn nämlich der Goldpreis per Gesetz festgelegt wird dann braucht es nämlich kein Gold mehr, denn wenn der Staat festlegt welche Ware welchem Preis hat, dann könnte man sogar eine z.b. Streichholzgedeckte Währung oder Kaugummigedeckte Währung, oder eben PaperMoney machen, es käme auf das gleiche heraus.
Geld bleibt halt immer nomisma und ist keine ware deren Preis durch einen
Markt geregelt werden muss. Look at the Mixt Money case, Mr. Deutsch!!
[img][/img]
Gruss
Bankrunner
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Bankrunner
29.04.2003, 10:05
@ Bankrunner
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kleine Ergänzung |
-->
Erwartungen hinsichtlich des Preisanstieges von Edelmetallen sowohl in Barren oder Münzenform sind und bleiben nichts anderes als ROHSTOFFSPEKULATIONEN!!! das hat mit Geld überhaupt nichts zutun. Bitte das endlich zur Kenntnis zu nehmen.
Glaubt den hier wirklich jemand, dass er mit seinen Marple Leafs, Silver Eagles, Krugerands etc. ein Gesetzliches Zahlungsmittel in der Hand hat?
Der Staat sagt einfach"no, sorry we only accept currency!"
Wer jetzt glaubt, dass er seine Münzen dann ohne weiters in GZ eintauschen wird können, den verweise ich auf die RENTENMARK in der Weimarer Republik. Konnte man mit der Rentenmark Edelmetalle tauschen? Ja, sicher aber nur am Schwarzmarkt!
Thats reality
Gruss
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SchlauFuchs
29.04.2003, 10:36
@ Pudelbirne
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Re: Kleiner Nachtrag zum Thema Doppelwährung |
-->>>Dottore schreibt:
>> Doppelwährungen (Gold/Silber) sind ein besonders heikles Kapitel. Sie sind regelmäßig gescheitert, da entweder das Gold oder das Silber die gesetzte Parität verlassen hatte.
>>Doppelwährungen (Gold/Silber) funktionieren nur dann nicht, wenn der Staat eine Parität (ein Umtauschverhältnis) festlegt. Der Preis (Umtauschverhältnis) muss halt dem Markt überlassen bleiben.
>>Gruß
>>RD
>Da beisst sich doch der Hund in den Schwanz...
>Wenn ich dem Markt den Umtauschkurs ueberlasse, dann sieht der Staat doch alt aus... dann kann er gleich auf Abgaben verzichten, weil er eh nicht weiss, was er bekommt. Der Staat will doch eine Abgabe, mit der er Planen kann und nicht etwas, von dem er gar nicht weiss, wieviel er bekommt. (Das ist schon mit nur einem gesetzlichen Zahlungsmittel praktisch unmoeglich). Denn er muss doch schliesslich auch in einer Waehrung seinen Haushalt konsolidieren (muss er letztendlich doch nicht, wie man ja sieht, aber dass ist eine andere Geschichte).
>Es sei denn, dass der Staat sich per Derivat gegen das Kursrisiko absichert... Nur bei wem? Bei den Steuerzahlern?
>Hmmm...
>Ausserdem wird die Abgabe, die der Staat fordert, doch ausschliesslich nur auf Gold lauten... also etwa: Zahlen sie 1000 Gold...
>Wenn der Staat auch nocht Silber zulaesst dann wuerde es in etwa lauten: Zahlen sie 1000 Gold oder 10000 Silber... und prompt ist er da der feste Wechselkurs (1:10).
>Also, wie soll das funktionieren?
Ich sehe da immer noch kein Problem. Was Der Staat will, ist ja weder Gold noch Silber an sich, sondern Kaufkraft. Ob man die nun in AUG (Gramm Gold) oder in DM/EUR misst ist doch voellig schnuppe.
>Sagt der Staat: Zahlen sie 1000 Gold oder den aktuellen Gegenwert in Silber... Warum nicht Schweinebaueche... etc.. Dann muss der Staat halt wieder an die Boerse und Gold kaufen.. Nur, warum sollte der Staat nicht dem Steuerzahler diese Buerde auferlegen???
>Gruss von einer gruebelnden
>Pudel Birne
Weil Schweinebaeuche als Tauschmittel bestimmte Kriterien nicht erfuellen, wie z.B. Handlichkeit, Haltbarkeit. Ausserdem ist der Staat der Staat und kann entscheiden was er haben moechte. Das hat Macht so an sich. Ich als Staat wuerde Schweinebaeuche nicht haben wollen.
ciao!
SF
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nereus
29.04.2003, 10:38
@ Bankrunner
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Re: kleine Ergänzung - Bankrunner |
-->Hallo Bankrunner!
Du schreibst: Erwartungen hinsichtlich des Preisanstieges von Edelmetallen sowohl in Barren oder Münzenform sind und bleiben nichts anderes als ROHSTOFFSPEKULATIONEN!!! das hat mit Geld überhaupt nichts zutun. Bitte das endlich zur Kenntnis zu nehmen.
Wenn es sich hier ausschließlich um Rohstoffspekulationen handelt, denen jeglicher Geldcharakter abgeht, ergibt sich jedoch folgende Frage:
Warum hatten und haben die Notenbanken ewiglich den"blöden Gelbkack" unter der Position Gold- und Devisenreserven auf Ihrer Aktivseite zu laufen?
Wenn es nur ein Rohstoff ist, kann man doch genauso gut Eisenschrott oder Holz in den Tresoren lagern.
Oder waren die Bänker früher alle Pfeifen und haben ihr Geschäft nicht verstanden?
mfG
nereus
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Fürst Luschi
29.04.2003, 10:40
@ R.Deutsch
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Re: Kleiner Nachtrag zum Thema Doppelwährung |
-->>Dottore schreibt:
> Doppelwährungen (Gold/Silber) sind ein besonders heikles Kapitel. Sie sind regelmäßig gescheitert, da entweder das Gold oder das Silber die gesetzte Parität verlassen hatte.
>Doppelwährungen (Gold/Silber) funktionieren nur dann nicht, wenn der Staat eine Parität (ein Umtauschverhältnis) festlegt. Der Preis (Umtauschverhältnis) muss halt dem Markt überlassen bleiben.
>Gruß
>RD
das Feintuning kann dann der Staat über eine Luxussteuer vornehmen. Ich schlage vor 1000% auf Gilb und Silber - das müsste doch ganz in deinem Sinne sein(Ich würds nur machen wie Roosevelt - du willst den Luxus für dich behalten). Kommt einer mit dem falschem Metall, dann wird ganz aktuell nachjustiert. Man muss zuerst nachversteuern bevor es dann angenommen wird. Oh, der Marktpreis ist gesunken! - den Luxus das wir trotzdem akzeptieren müssen se natürlich bezahln.
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Bankrunner
29.04.2003, 10:53
@ nereus
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Re: kleine Ergänzung - Bankrunner |
-->Hallo!!
Ja ein paar Goldbarren lassen sich halt leichter lagern als ein paar Tonnen schwere Eisenträger!! und rosten tun die Goldbarren auch weniger! Nein spass beiseite. Es gibt notenbanken, die gar kein Gold mehr haben, z.B. Portugal oder Kanada. Die haben in den letzten Jahren ihr Engagement vollkommen heruntergefahren. Und das beste Bsp. für eine Notenbank ohne Gold ist die Bank of England. Die hat immer seit Kriegsende 1945 weniger als die Franzosen bzw. Deutschen und Italiener und der Pfund Sterling steht noch immer! Also an der gelagerten Goldmenge im Tresor kann es nicht liegen, denn dann wären die Italiener kleine Weltmeister, aber wenn ich mir die Lire anschaue dann sehe ich dass das Pfund besser dasteht, obwohl die beiden Volkswirtschaften ähnlich gross sind.
Das Gold, davon hat mich dottore jetzt langsam überzeugt liegt nicht mehr in den Tresoren der Banken! aber sie nehmen weiter für sich in Anspruch, dass sie weiter als Monetäre Gralshüter agieren, so what?
Gold wird wie andere Metalle immer einen Markt haben und gehandelt werden können aber das hat nicht zwingend etwas mit der Beschaffenheit einer Währung zu tun.
Dottore spricht davon dass Gold"eine unendliche Option" ist. Ich gehe einen Schritt weiter und meine Ansicht geht dahin, dass der Wert/Preis des Goldes selbst ein Derivat darstellt. Ich möchte deshalb sagen:
"Gold ist das Derivat der Derivate"
Ist doch eine interessante Arbeitshypothese oder?
Quod erat demonstrandum. Ich arbeite noch daran. Copyright liegt aber bei mir!:-))
Wenn diese Arbeitshypothese stimmt ist Gold als Währung eher ungeeignet
Schade dass die gestrige Diskussion bzg. Gold so wenig gebracht hat.
Gruss
Bankrunner
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Pudelbirne
29.04.2003, 10:55
@ Bankrunner
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Missverstaendnis |
-->>Gruss Pudelbirne!
>Sie fordern permanent einen freien Markt für alle Waren v.a. Rohstoffe, Edelmetalle, gleichzeitig soll aber der Staat,z.b. US durch eine gesetzlich festgelegte Aufwertung (da ist nix Markt, sondern per Gesetz) des Goldes den Preis festlegen! = Widerspruch in sich!
Ich fordere permanent ueberhaupt nichts... Und ich fordere schon gar nicht, dass der Staat den Preis des Goldes (in US$, EUR, oder sonst was) festlegt...
>Wenn nämlich der Goldpreis per Gesetz festgelegt wird dann braucht es nämlich kein Gold mehr, denn wenn der Staat festlegt welche Ware welchem Preis hat, dann könnte man sogar eine z.b. Streichholzgedeckte Währung oder Kaugummigedeckte Währung, oder eben PaperMoney machen, es käme auf das gleiche heraus.
>Geld bleibt halt immer nomisma und ist keine ware deren Preis durch einen
>Markt geregelt werden muss.
Ich verstehe nicht, wass nomisma ist? Mein Latein reicht nur zum Nomen...
Aber dass es keinen Goldmarkt gaebe, waere mir neu... Und wer regelt den Preis der Ware Gold? Gott? Herr Deutsch? Unser Kanzler?
>Look at the Mixt Money case, Mr. Deutsch!!
>[img][/img]
>Gruss
>Bankrunner
Es ging doch urspruenglich um Doppelwaehrung Gold/Silber. Wenn ich Waehrung hoere, denke ich an gesetzliche Zahlungsmittel und in dem Zusammenhang war mein Kommentar zu sehen...
Wenn Sie sich aber auf private Waehrungen (??was ist das genau??) beziehen, so koennen Sie da einfuehren, was sie wollen... Aber ich denke es wird eine Leitwaehrung geben und das andere Zahlungsmittel wird nicht weiter wichtig sein...
Gruesse von des Pudels rauchender Birne
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Bankrunner
29.04.2003, 11:01
@ Pudelbirne
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Können ruhig per du sein!:-)) Nur mit R. Deutsch bin ich per sie! mein Spleen! (owT) |
-->
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- Elli -
29.04.2003, 11:02
@ Bankrunner
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Re: kleine Ergänzung - Bankrunner |
-->>Es gibt notenbanken, die gar kein Gold mehr haben, z.B. Portugal oder Kanada. Die haben in den letzten Jahren ihr Engagement vollkommen heruntergefahren. Und das beste Bsp. für eine Notenbank ohne Gold ist die Bank of England. Die hat immer seit Kriegsende 1945 weniger als die Franzosen bzw. Deutschen und Italiener und der Pfund Sterling steht noch immer!
Irrtum. Bei gold-eagle gab es mal eine langfr. Untersuchung genau darüber, mit dem Ergebnis: Je weniger Gold, desto schwächer die Währung.
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Bankrunner
29.04.2003, 11:08
@ - Elli -
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und was ist dann mit Japan und Russland |
-->Japan->Resourcenlage v.a. Goldbestände Pfui->wirtschaftskraft Hui!
Russland->Resourcenlage v.a. Goldbestände Hui->wirtschaftskraft Pfui!
Auch war es für Japan noch bessere Zeite gesehen hat die Refinanizerungskosten deutlich niedriger als für Russland/Sowjetunion. Also an den Goldreserven kann es nicht gelegen sein.
[img][/img]
Gruss
Bankrunner
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-- Elli --
29.04.2003, 11:22
@ - Elli -
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Re: kleine Ergänzung - Bankrunner / Artikel gefunden... |
-->>>Es gibt notenbanken, die gar kein Gold mehr haben, z.B. Portugal oder Kanada. Die haben in den letzten Jahren ihr Engagement vollkommen heruntergefahren. Und das beste Bsp. für eine Notenbank ohne Gold ist die Bank of England. Die hat immer seit Kriegsende 1945 weniger als die Franzosen bzw. Deutschen und Italiener und der Pfund Sterling steht noch immer!
>Irrtum. Bei gold-eagle gab es mal eine langfr. Untersuchung genau darüber, mit dem Ergebnis: Je weniger Gold, desto schwächer die Währung.
-------------
Hier ist er: http://www.gold-eagle.com/analysis_98/0004.html
Und zwei weitere interessante:
http://www.gold-eagle.com/analysis_98/jmiller050598.html
http://www.gold-eagle.com/editorials_03/phillips010103.html
Viel Spaß beim Lesen.
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Pudelbirne
29.04.2003, 11:36
@ Bankrunner
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Einzelfaelle existieren immer und sind statistisch nicht signifikant... (owT) |
-->
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Bankrunner
29.04.2003, 11:45
@ -- Elli --
|
Lese ich mir gerne mal durch |
-->>>>Es gibt notenbanken, die gar kein Gold mehr haben, z.B. Portugal oder Kanada. Die haben in den letzten Jahren ihr Engagement vollkommen heruntergefahren. Und das beste Bsp. für eine Notenbank ohne Gold ist die Bank of England. Die hat immer seit Kriegsende 1945 weniger als die Franzosen bzw. Deutschen und Italiener und der Pfund Sterling steht noch immer!
>>Irrtum. Bei gold-eagle gab es mal eine langfr. Untersuchung genau darüber, mit dem Ergebnis: Je weniger Gold, desto schwächer die Währung.
>-------------
>Hier ist er: http://www.gold-eagle.com/analysis_98/0004.html
>Und zwei weitere interessante:
>http://www.gold-eagle.com/analysis_98/jmiller050598.html
>http://www.gold-eagle.com/editorials_03/phillips010103.html
>Viel Spaß beim Lesen.
|
CRASH_GURU
29.04.2003, 12:14
@ R.Deutsch
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Re: Es gibt da ein gutes Buch..DANKE der erste spontane Lacher heute morgen |
-->>in dem das alles sehr einfach und klar beschrieben wird:-)
>Gruß
>RD
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chiron
29.04.2003, 12:38
@ Bankrunner
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So einfach geht's nicht... |
-->Hallo Bankrunner,
Die Stärke einer Währung nur an den Goldreserven der Notenbank zu messen, ist genau so falsch, wie den Aktienkursen nur KGV's zu unterstellen. Die wohl wichtigste Komponente für eine Währung, ist die Verschuldung einer Volkswirtschaft. Wie dottore immer wieder betont, gibt es gleich viel Geld wie Schulden. Argentinien hatte Schulden in US$ (Fehler Nr. 1) und die Mehrheit der Gläubiger war im Ausland (Fehler Nr. 2) und die Goldreserven waren auch im Eimer (Fehler Nr. 3). Nimm diese 3 Kriterien zur Hand und Du hast die Stärke einer Währung berechnet.
Weil für die USA die Verschuldung (öffentlich wie privat) ein Problem darstellen für die Stärke der eigenen Währung, müssen sie auf Teufel komm raus den US$ exportieren.
In Deutschland sieht die Situation einiges komfortabler aus. Die private Verschuldung ist verglichen zu den USA komfortabel und die öffentliche Verschuldung ist verglichen zu Japan komfortabel. Das selbe gilt für die meisten EU-Staaten. Darum dürfte sich der EURO gegenüber US$ und YEN in den nächsten Jahren gut über Wasser halten.
Am besten sieht es in Europa für die Schweiz aus. Die öffentliche Verschuldung ist unter dem EU-Durchschnitt. Das selbe gilt für die private Verschuldung. Und die Goldreserven pro Bürger sind auch überdurchschnittlich.
Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen.
Goldige Grüsse
Chiron
|
Bankrunner
29.04.2003, 12:51
@ chiron
|
Auf den Punkt gebracht bin ich der Ansicht |
-->dass es nur auf die noch zukünftige Verschuldensfähigkeit hinausläuft. D.h. eine Volkswirtschaft, die ihre"Kreditlinie" (ähnlich wie bei Kunde einer Bank)noch nicht vollausgeschöpft hat, also eine noch gute Bonität hat wird auch eine starke Wirtschaft und eine entsprechende Starke Währung (wenn geldpolitisch nicht anders gewünscht haben). Am Beispiel Japan auf den Punkt gebracht könnte man sagen, dass die Japaner ihre Kreditlinie voll ausgeschöpft haben, jetzt keine Weiteren Kredite mehr bekommen und deshalb die Wirtschaft festgeschweisst ist und nicht mehr weiter kommt. Wer seinen Kreditmunition voreilig verschiesst der hat halt wenn er noch einen Nachschlag braucht, dann keine Handlungsspielräume mehr.
Ebenfalls goldige Grüsse
Bankrunner
P.S. vielleicht können die Goldbugs und der Bankrunner noch mal gute Freunde werden, denn was sich liebt dass neckt sich [img][/img]
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dottore
29.04.2003, 13:01
@ Bankrunner
|
Re: Perfekt! Es kommt heute wirklich nur auf die noch ungenutzte"Linie" an (owT) |
-->
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chiron
29.04.2003, 13:25
@ dottore
|
Re: Perfekt! Es kommt heute wirklich nur auf die noch ungenutzte"Linie" an (owT) |
-->Hallo Dottore
Was macht die noch ungenutzte Linie aus? Ich vermute, dass der Verschuldungsgrad und das Rating hier entscheidend sind, ob man noch was drauflegen kann. Nun, am Verschuldungsgrad kann man nicht soviel manipulieren, auch wenn es keine feste Grösse ist. Ich denke dabei vorallem an Garantien, die so grosszügig verteilt werden, ohne dass sie irgendwo erscheinen.
Der wichtigere Punkt ist meiner Meinung nach aber das Rating. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass Japan das schlechtere Rating hat als die USA. Wie Du schon mehrmals betont hast, hängt die Währung vom Steuersubstrat ab. Das dürfte aber in den USA viel schwieriger sein als in Japan. Die wichtigen Rating-Agenturen Standard & Poors und Moody sind amerikanisch. Die Macht der Rating-Agenturen und deren Einfluss auf die Finanzmärkte ist grösser als die von Präsident Bush (persönliche Meinung). Man stelle sich vor, Moody würde das Rating der USA auf das Niveau von Japan zurückstufen. Der DOW würde innert Tagen einen Drittel seiner Bewertung einbüssen. Die Verschuldungsmöglichkeiten liegen somit voll und ganz in den Händen der Rating Agenturen oder in unserem Glauben an deren Seriösität. Dabei haben wir hier aber den selben Interessenkonflikt wie bei den Buchprüfern, die von den Unternehmen bezahlt werden. Die Rating agencies werden auch von den Unternehmen bezahlt und nicht von den Investoren. Mal sehen, was da noch alles auf uns zukommt.
Gruss Chiron
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nereus
29.04.2003, 13:26
@ Bankrunner
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Re: Auf den Punkt gebracht bin ich der Ansicht - nun ja |
-->Hallo Bankrunner!
Der Hinweis auf die Verschuldungsfähigkeit ist durch dottore schon gewürdigt worden.
Doch dann schreibst Du: Am Beispiel Japan auf den Punkt gebracht könnte man sagen, dass die Japaner ihre Kreditlinie voll ausgeschöpft haben, jetzt keine Weiteren Kredite mehr bekommen und deshalb die Wirtschaft festgeschweisst ist und nicht mehr weiter kommt.
Ob diese Annahme für Japan zutrifft, wage ich zu bezweifeln.
Warum hat denn Amerika den Japanern schon 1994 eine 450 Milliarden US-$ schwere Kreditlinie eingeräumt?
Man darf wohl vermuten, daß dies ein wenig mit dem Halten von US-Staatsanleihen zu tun hat.
Wenn die Amis zusehen sollten wie in Tokio das Licht ausgeht, dürfte auch die Henkersmahlzeit auf der anderen Pazifikseite gegessen worden sein.
Die Japaner kriegen weitere Kredite, darauf kannst Du Gift nehmen.
Und die bosseln noch eine ganze Weile so weiter wie bisher.
Und wenn sie dann fallen, fällt alles andere mit.. und dann reden wir nochmal über Goldmünzen.. falls man dann noch"internetten" kann.
mfG
nereus
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chiron
29.04.2003, 13:31
@ nereus
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Re: Auf den Punkt gebracht bin ich der Ansicht - nun ja |
-->Hallo Nereus,
ich teile Deine Meinung voll und ganz. Aber egal, welches Szenario auch eintrifft, im Sinne einer Risiko-Diversifikation sind 10 % in physischem Gold immer eine intelligente Risiko-Vorsorge. Wenn sich das ein paar Riester-verrentete Ungläubige zu Herzen nehmen, hüpft das Gold schnell auf Rekordhöhe. Mehr als zwei Jahre müssen wir wohl nicht mehr darauf warten, diese Zeit gebe ich mir alleweil.
Goldige Grüsse
Chiron
|
Palstek
29.04.2003, 13:39
@ chiron
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Re: Perfekt! Es kommt heute wirklich nur auf die noch ungenutzte"Linie" an (owT) |
-->>Der wichtigere Punkt ist meiner Meinung nach aber das Rating. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass Japan das schlechtere Rating hat als die USA. Wie Du schon mehrmals betont hast, hängt die Währung vom Steuersubstrat ab. Das dürfte aber in den USA viel schwieriger sein als in Japan. Die wichtigen Rating-Agenturen Standard & Poors und Moody sind amerikanisch. Die Macht der Rating-Agenturen und deren Einfluss auf die Finanzmärkte ist grösser als die von Präsident Bush (persönliche Meinung). Man stelle sich vor, Moody würde das Rating der USA auf das Niveau von Japan zurückstufen. Der DOW würde innert Tagen einen Drittel seiner Bewertung einbüssen. Die Verschuldungsmöglichkeiten liegen somit voll und ganz in den Händen der Rating Agenturen oder in unserem Glauben an deren Seriösität. Dabei haben wir hier aber den selben Interessenkonflikt wie bei den Buchprüfern, die von den Unternehmen bezahlt werden. Die Rating agencies werden auch von den Unternehmen bezahlt und nicht von den Investoren. Mal sehen, was da noch alles auf uns zukommt.
Jaja, die Ratingagenturen..... Die unterschätzte Macht!
Dazu hatte ich Mal das gepostet:
Rating Agenturen - Die Allmächtigen der Finanzmärkte
|
- Elli -
29.04.2003, 14:20
@ Bankrunner
|
Re: Auf den Punkt gebracht bin ich der Ansicht / Einspruch... |
-->>dass es nur auf die noch zukünftige Verschuldensfähigkeit hinausläuft. D.h. eine Volkswirtschaft, die ihre"Kreditlinie" (ähnlich wie bei Kunde einer Bank)noch nicht vollausgeschöpft hat, also eine noch gute Bonität hat wird auch eine starke Wirtschaft und eine entsprechende Starke Währung (wenn geldpolitisch nicht anders gewünscht haben). Am Beispiel Japan auf den Punkt gebracht könnte man sagen, dass die Japaner ihre Kreditlinie voll ausgeschöpft haben, jetzt keine Weiteren Kredite mehr bekommen und deshalb die Wirtschaft festgeschweisst ist und nicht mehr weiter kommt. Wer seinen Kreditmunition voreilig verschiesst der hat halt wenn er noch einen Nachschlag braucht, dann keine Handlungsspielräume mehr.
>
>Ebenfalls goldige Grüsse
>Bankrunner
>P.S. vielleicht können die Goldbugs und der Bankrunner noch mal gute Freunde werden, denn was sich liebt dass neckt sich [img][/img]
Das Schlagwort"es kommt auf die ausgeschöpfte Linie an" (so auch dottore) unterschreibe ich zwar, teile aber auch nereus´ Ansicht.
Wenn Japan keinen Kredit mehr kriegt, wie du meinst, warum sind dann selbst die langfr. Zinsen bei ca. 1 %? Bei schlechter Bonität dürfte das ja wohl nicht sein.
"Geldpolitisch gewünscht" - sorry, das ist Käse. Seit wann werden geldpolitische Wünsche erfüllt? Wollten die Amis etwa 1980 Zinsen von über 20 %? Oder hat der Markt es vielleicht erzwungen? Wollte die EZB damals einen Euro bei 0,88? usw.
|
vladtepes
29.04.2003, 15:20
@ R.Deutsch
|
Re: Es gibt da ein gutes Buch |
-->es ist natürlich nur gut, weil sie es geschrieben haben.
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Lullaby
29.04.2003, 15:22
@ Palstek
|
Re: Fitch / Fimalac und mögliche Anti-"Verschwörung" |
-->Hi,
der Hinweis auf die Rating-Agenturen plus Link sehr richtig und erhellend.
Nun gibt's aber auch Fitch, gehört seit 6 Jahren (oder so) zur französischen Fimalac.
Da es um die franco-amerikanischen Beziehungen nicht zum Besten steht, wäre dieses Modell denkbar:
Fitch senkt das Rating der US-Govs und zwingt so endlich den Erzfeind in die Knie...
Etwas mehr Publicitééééeee könnte den Franzosen auch dabei helfen:
[img][/img]
Wenn schon Anti-Ami, denn schon...
Wenn ich könnte, würde ich die Bude sub specie EW-Zock allerdings anders angehen. Die 6000 + Rater, die die weltweit hocken haben, bringen's gegen S&P oder Moody's vermutlich auch fundamental nicht - gelle?
Hoppel!
|
apoll
29.04.2003, 17:47
@ nereus
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Re: kleine Ergänzung - Bankrunner |
-->>Hallo Bankrunner!
>Du schreibst: Erwartungen hinsichtlich des Preisanstieges von Edelmetallen sowohl in Barren oder Münzenform sind und bleiben nichts anderes als ROHSTOFFSPEKULATIONEN!!! das hat mit Geld überhaupt nichts zutun. Bitte das endlich zur Kenntnis zu nehmen.
>Wenn es sich hier ausschließlich um Rohstoffspekulationen handelt, denen jeglicher Geldcharakter abgeht, ergibt sich jedoch folgende Frage:
>Warum hatten und haben die Notenbanken ewiglich den"blöden Gelbkack" unter der Position Gold- und Devisenreserven auf Ihrer Aktivseite zu laufen?
>Wenn es nur ein Rohstoff ist, kann man doch genauso gut Eisenschrott oder Holz in den Tresoren lagern.
>Oder waren die Bänker früher alle Pfeifen und haben ihr Geschäft nicht verstanden?
>mfG
>nereus
...es stimmt schon,daß Gold und Silber als Zahlungsmittel im neuen Weltstaat keine Bedeutung haben wird. Aber irgendwann in der Zukunft,wenn dieses ganze
Internationale Gesindel,das sich die Macht mit Lug und Trug und Falschgeld er-
schlichen hat,verschwunden sein wird, könnten diese Metalle einen Tauschwert in
eine dann existierende Währung bekommen. Solange aber diese rote Weltpest oben
schwimmt,könnte es bei Todesstrafe verboten werden.Diese Zeit könnte(soll)42 Mo-
nate dauern,also bis zum Jahr 2012.(Wir schreiben jetzt 2008!
|
nereus
29.04.2003, 22:01
@ apoll
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Re: kleine Ergänzung - apoll |
-->Hallo apoll!
Du schreibst: ..es stimmt schon, daß Gold und Silber als Zahlungsmittel im neuen Weltstaat keine Bedeutung haben wird.
Ich hatte eigentlich nur auf die These von bankrunner geantwortet, in der er behauptete die Goldbugs sollen endlich begreifen, Gold sei nur ein Rohstoff und hätte mit Geld nichts zu tun.
Inzwischen hat er sich ja ein wenig versöhnlicher gezeigt. ;-)
Was im neuen Weltstaat, falls er denn kommt, gültiges Zahlungsmittel sein wird, steht wohl in den Sternen. Auf Gold würde ich aber auch nicht tippen.
Aber irgendwann in der Zukunft, wenn dieses ganze Internationale Gesindel, das sich die Macht mit Lug und Trug und Falschgeld erschlichen hat, verschwunden sein wird, könnten diese Metalle einen Tauschwert in eine dann existierende Währung bekommen. Solange aber diese rote Weltpest oben schwimmt, könnte es bei Todesstrafe verboten werden.
Es gibt meiner Ansicht nach einige Indizien für die Existenz eines sogenannten"Gesindels", doch die schlüssige Beweisführung ist schlecht möglich.
Ich suche noch immer den roten Faden.
Manchmal glaube ich ihn entdeckt zu haben doch dann ist er auch wieder verschwunden.
So werden z.B. die Freimaurer grundsätzlich auf die"schwarze Liste" der Verschwörungstheorie gesetzt. Das ist mir einfach zu platt.
Das jeder Logenbruder aus"Kleinsiehstenicht" und"Wasweißichwo" eine Weltdiktatur anstrebt, halte ich für ausgemachten Blödsinn.
Das er jedoch als Werkzeug von einer abgrundbösen Hierarchiespitze"benutzt" werden könnte, erscheint mir zumindest möglich ohne das ich das jetzt generell unterstelle.
Wenn im Rotary-Club der Stadt, der Sparkassen-Direktor, der stellv. Leiter der Klinik, der Chef der Lokalnachrichten, Anwälte, Mitglieder aus Stadtrat, Parteispitzen oder Handwerkskammer und diverse Wirtschaftsgrößen versammelt sind, handelt es sich um eine illustre Runde.
Sie gehören zur Elite der Kommune und gleich und gleich gesellt sich eben gern.
Dann werden noch ein paar Spenden gegeben, interessante Referate gehalten und hin und wieder sitzt man nett beisammen.
Was gibt es dagegen zu sagen?
Der Kirchenchor oder das Skatturnier werden ja auch nicht kritisch beäugt und da kommen ebenso ein paar Leute zusammen.
Viel mehr Sorgen sollte man sich dagegen um das dort vorhandene Informationspotential machen.
Meine oben angenommene fiktive Runde der Rotarier weiß eine ganze Menge.
Wer hat Geld oder wer hat keins, Krankheiten, Strafverfahren, politische und wirtschaftliche Verbindungen, Skandale aller Art usw..
Wenn ich schon auf diese Idee komme, sollte das vor mir auch schon jemanden aufgefallen sein.
mfG
nereus
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