--> ~ Das GfK-Konsumklima für Mai hat sich von 3,7 auf 3,9 Punkte erhöht. (Eine
einprozentige Erhöhung des Indikators wird mit einem Wachstum des privaten
Konsums um 0,1% gleichgesetzt.) Die Umfrage ist in der ersten April-Hälfte
erfolgt, als ein schneller Sieg im Irak bereits abzusehen war.
~ Die Stimmungsindikatoren für Deutschland zeigen im April ein gemischtes Bild. Während der ZEW-Indikator
im April zum vierten Mal in Folge gestiegen war, setzte der gestern veröffentlichte Ifo-
Geschäftsklimaindex seine Abwärtsbewegung weiter fort und fiel um 1,5 Punkte auf 86,6. Der Rückgang des Ifo-Index war vor allem auf die Entwicklung der Geschäftserwartungen zurückzuführen,
die um 2,3 Punkte auf 94,9 fielen. Ein Grund dafür könnte die politische Situation in Deutschland
sein, die durch einen hohen Grad an Unsicherheit über die künftige Wirtschafts- und Steuerpolitik gekennzeichnet
ist. Die Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte sich dagegen nur um 0,6 Punkte auf 78,6
und bewegte sich damit wie seit Januar 2002 seitwärts.
~ Im Streit über seine Reformpolitik hat der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder indirekt mit
seinem Rücktritt gedroht. “Wer etwas Anderes beschließen will oder durchsetzen will, der muss wissen,
dass er die inhaltliche Grundlage für meine Arbeit mir entzieht und mich zu Konsequenzen zwingt", sagte
Schröder gestern mit Blick auf die Agenda 2010 vor Beratungen des SPD-Vorstandes. Am 1. Juni findet zu
diesem Thema ein Sonderparteitag statt. Bis dahin sind noch 3 regionale Parteikonferenzen geplant (05.05.
/ 07.05 / 21.05), deren Ausgang im Auge zu behalten ist.
~ Die deutschen Importpreise sanken im März um 0,6% gg. Vm. (-0,8% gg. Vj.) und fielen damit weit
niedriger als erwartet aus. Die Einfuhrpreise hatten offensichtlich rascher als
angenommen auf den Rückgang der Ã-lpreise reagiert (Einfuhrpreise ohne Ã-lprodukte: -0,1% gg. Vm.).
Dieser ist gestern weiter gefallen und notiert jetzt nur noch bei USD 24 pro Barrel.
~ EZB-Ratsmitglied Padoa-Schioppa rechnet damit, dass die Phase langsamen
globalen Wachstums noch für eine lange Zeit anhalten könnte. Die Zinssenkung
vom März war durch den festen Euro und die geringeren Wachstumsaussichten
begründet. Außerdem hätte es ein geringeres Risiko für die Preisstabilität
gegeben. Das Konjunkturrisiko durch SARS könnte sich als höher als das
des Irak-Kriegs erweisen, wenn es hier nicht bald Zeichen für Entspannung gebe.
~ In der Schweiz ist die Teuerungsrate, wie erwartet, im April merklich gesunken (auf 0,7% gg. Vj.
nach 1,3% im März). Der Auslöser für den Rückgang waren zum größten Teil die gesunkenen Ã-lpreise,
daneben wirkten auch die rückläufigen Nahrungsmittelpreise dämpfend auf die Teuerung.
~ Nach der vierteljährlichen Umfrage des britischen Industrieverbandes (CBI) ist die Stimmung in der
Industrie zur Zeit so schlecht wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Der Rückgang des Unternehmensvertrauens
im April (von -19 auf -27 Punkte) wurde wahrscheinlich durch den Krieg im Irak beschleunigt
(die Umfrage fand noch während der Kriegshandlungen statt).
~ Nach Ansicht von US-Finanzminister Snow befindet sich die US-Wirtschaft in
einer unsicheren Erholungsphase und bleibt beim Wachstum weit unter ihren
Möglichkeiten. Die Konjunktur befinde sich zwar in einer Phase der Erholung,
diese verlaufe aber langsam und unsicher. Snow verweist darauf, dass auch
andere Staaten der G7 ein zu langsames Wachstum verzeichnen, und fordert
diese auf, ihre Anstrengungen für eine Belebung der Wirtschaft zu verstärken.
~ Einem Zeitungsbericht zufolge rechnen die japanischen Unternehmen mit nur
einem Prozent jährlichem Wachstum für die nächsten fünf Jahre.
~ Die argentinische Börse hat auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl mit
dem größten Verlust seit vierzehn Monaten reagiert. Der Einzug des linken
Peronisten Kirchner hat zu einem Kurseinbruch des Leitindex MerVal um 8,5%
geführt.
|