--> ~ Die Deutsche Bundesbank sieht im jüngsten Kursanstieg des Euro keine akute
Gefahr für Exportgeschäft und Unternehmensgewinne. Die preisliche internationale
Wettbewerbsfähigkeit liege noch immer über dem langjährigen Durchschnitt,
so Bundesbank-Vize Stark gegenüber der FAZ. Die jüngste Aufwertung
werde zudem dadurch abgefedert, dass exportorientierte Unternehmen rund
75% der Währungsrisiken auf zwei bis drei Jahre abgesichert hätten.
~ Die deutschen Einzelhandelsumsätze sind im März erneut deutlich gesunken.
Gegenüber dem Februar liegen die Umsätze real um 3,0% und nominal um
2,6% niedriger. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt der Umsatzrückgang
nominal 3,8% und real 4,0%.
~ In Frankreich
verbesserte sich das Verbrauchervertrauen im April von -32 auf -29. Interessant war, dass die Verbraucher im April weniger besorgt über die Arbeitsmarktentwicklung
waren. Ob dieser Optimismus berechtigt ist, wird sich zeigen. Zumindest im März kletterte
die Arbeitslosenrate noch weiter nach oben (von 9,2% auf 9,3%). Dahinter verbirgt sich ein Anstieg der Arbeitslosen
um 16.000.
~ Das Wirtschaftsklima in Euroland verbesserte sich im April marginal von 97,8 auf 97,9.
Vor allem trug die Verbesserung der Konsumstimmung (von -21 auf -19) zum Anstieg des Gesamtindex
bei. Die Stimmung in der Industrie hat sich dagegen leicht verschlechtert (von -12 auf -13). Der Rückgang
des Geschäftsvertrauens ist überwiegend auf den Einbruch der Auftragseingänge zurückzuführen, was kein gutes
Omen für die Produktion in den kommenden Monaten ist.
~ Nach einer vorläufigen Schätzung - basierend auf den Daten aus Deutschland und Italien - ist die Euroland-
Inflationsrate im März auf 2,1% zurückgegangen (März: 2,4%) und hat sich damit wieder der Zielmarke
der EZB angenähert.
~ Beamte aus dem deutschen Finanzministerium sagten am Mittwoch, es sei unwahrscheinlich, dass die Defizitquote
im laufenden Jahr wieder unter 3% liegen werde (2002: 3,6%). Finanzminister Eichel hatte sich kürzlich
ähnlich geäußert, nachdem die Regierung ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr nach unten genommen
hatte (von 1% auf 0,75%). Die Defizit-Prognose der
EU-Kommission liegt bei 3,4%. Finanzielle Sanktionen müsste Deutschland erst befürchten, wenn die Quote im
nächsten Jahr nicht wieder unter 3% sinkt.
~ Das Geschäftsklima (KOF) in der Schweiz entwickelte sich auf den ersten Blick deutlich schlechter als erwartet
(Rückgang um 0,4 Punkte auf -0,48 im März. Angesichts der üblichen Korrekturen der
Daten in den Vormonaten - die Zahl für Februar wurde von -0,37 auf -0,44 revidiert - erscheint der Rückgang jedoch
weniger dramatisch. Die Revision der letzten Monate führt jedoch zu einer Änderung des KOF-Trends, der
nun seit Jahresanfang rückläufig, anstatt wie vorher seitwärts gerichtet ist. Normalerweise würde dies auf eine
Verlangsamung des Wachstumstrends in rund sechs Monaten hindeuten. Bei der Einschätzung der Daten ist jedoch
zu berücksichtigen, dass die Zahlen für März stark unter dem Einfluss der Entwicklung im Irak stehen, was
ihren Informationsgehalt schmälert. Im nächsten Monat gehen die vierteljährlichen Stimmungsindizes in den
KOF-Index ein.
~ Erwartungsgemäß hat die Norges Bank auf ihrer letzten Sitzung die Leitzinsen um weitere 50 Bp. gesenkt (Einlagensatz
auf 5,00%). Die Gründe hierfür waren die aktuell deutlich unter dem Ziel (2,5%) liegende Kerninflation
(1,5%) sowie die Wirtschaftsschwäche in Norwegen und anderen wichtigen Industrieländern. Gleichzeitig behielt
die Norges Bank ihren sog. “Easing Bias” überraschenderweise aufrecht, d.h. sie ist bereit, im Juni die Leitzinsen
weiter zu senken.
~ US-Notenbankchef Alan Greenspan sieht die US-Wirtschaft nach dem Ende des Irak-Krieges vor einer Erholung.
Vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses sagte Greenspan am Mittwoch, die Bedingungen für ein
schnelleres Wachstum im zweiten Halbjahr seien vorhanden, Ausmaß und Zeitpunkt der Erholung seien aber
noch unklar. Laut Greenspan wird sich der künftige Wachstumskurs erst allmählich klarer abzeichnen. Besorgt
zeigte sich der Notenbankchef vor allem über die anhaltende Investitionszurückhaltung der Unternehmen.
~ Japans Notenbankgouverneur Fukui betont die Bedeutung von offiziellen Stützungsmaßnahmen
für den Aktienmarkt. Es sei aber nicht möglich, mit geldpolitischen
Instrumenten gegen fallende Aktienkurse vorzugehen.
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