R.Deutsch
03.05.2003, 08:14 |
@Harry Popper - noch ein paar kurze Anmerkungen zur Geldmenge Thread gesperrt |
-->Hallo HP,
noch ein paar kurze Anmerkungen zu unserer Diskussion (in fett)
>Diese 130.000 Tonnen als monetäres Gold könnte die Geldmenge sein, die sich nicht mehr verändern muss. Man kann mit dieser Geldmenge jedes beliebige Handelsvolumen abwickeln.
Okay, sehe ich auch so. Aber die Minenleute dürfen schon noch weiterbuddeln, oder?
Ja - der Markt entscheidet, wieviel Gold monetäre Verwendung findet (wie im GS)
>Konjunkturelle Anpassungen erfolgen über Kreditgeld - wie immer.
Du würdest das den Leuten überlassen, ohne staatliche Regelung, wenn ich es richtig verstehe? Wie hältst du es dann mit fractional banking?
Fractional Banking muss nicht verboten werden, wenn die Einlöseverpflichtung besteht
>Ein Produktivitätswachstum von 2-3% schlägt sich in Preissenkungen von 2-3% p.a. nieder.
Wo kommt dieses Wachstum nach deiner Meinung her? Nur aus dem technischen Fortschritt? Oder auch aus dem debitistischen Druck?
Worauf ich hinaus möchte ist Folgendes: dottore argumentiert ja, dass der debitistische Druck zum Mehrprodukt bzw zur Mehrleistung ein entscheidender Wachtumsfaktor ist. Das Argument finde ich sehr überzeugend. Deswegen würde ich gerne verstehen, ob in einem System wie du es dir vorstellst dieser Wachstumsfaktor noch möglich ist.
Das mit dem Debitismus als einzigen Wachstumsfaktor muss man nicht glauben:-). Dottore selbst ist die beste Widerlegung des Argumentes. Er schreibt hier wie ein Weltmeister ohne Bezahlung. Was „drückt“ ihn dazu - seine Schulden?? Wenn Wachstum aus dem Schuldendruck käme, müsste Amerika wachsen wie verrückt. Schuldendruck kann ein Faktor unter vielen sein, die Wachstum erzeugen. Das stärkste Wirtschaftswachstum weltweit gab es übrigens unter dem Goldstandard - bei vergleichsweise minimaler Verschuldung..
>Es gibt also genug Gold. Einen „Goldstandard“ braucht es nicht - es genügt die strikte Einlöseverpflichtung. Eine Behörde oder Zentralbank zur Geldmengensteuerung brauchen wir auch nicht.
Ich dachte GS ist im wesentlichen diese Einlöseverpflichtung? Aber egal, ich sehe diesen Punkt genauso.
Die Einlöseverpflichtung ist das Entscheidende. ImGS kam noch die staatlich festgesetzte Parität mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel hinzu. Genau das brauchen wir nicht, weil es das Einfallstor für den staatlichen Geldbetrug ist. Es genügt die Einlöseverpflichtung im Wettbewerb der Geldemittenten.
Gruß
RD
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Diogenes
03.05.2003, 08:55
@ R.Deutsch
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Re: @Harry Popper - noch ein paar kurze Anmerkungen zur Geldmenge |
-->Hi Reinhalrd,
>Fractional Banking muss nicht verboten werden, wenn die Einlöseverpflichtung besteht
Ich widerspreche, es MUSS verboten werden. Deine Aussage ist ein Widerspruch in sich: Es wird verliehen, was gar nicht da ist und das muß dann eingelöst werden. Nul leider: Was nicht vorhanden ist, kann nicht eingelöst werden.
Die Banken sind permanent ill- bzwl unter-liquide. Das führt dann wieder zu Bankenruns/crashs.
Warum sollen Banken drüfen, was bei jedem anderen Geschäft der Sorgfaltspflicht zuwiederläuft? Sehe ich überhaupt nicht ein.
Mit fractionalem Banking läßt du ein Loch für die Papierratten. Das Loch muß zu, sonst sind sie bald wieder im Haus.
Gruß
Diogenes
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R.Deutsch
03.05.2003, 09:28
@ Diogenes
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Fractional Banking |
-->Hallo Diogenes,
Du kannst Kredit nicht verbieten, weil es eben auch Zukunft gibt. Bei Kredit sind immer auch ungedeckte Hoffnungen im Spiel. Wenn die nicht aufgehen, müssen die Konsequenzen getragen werde. Bankruns und Konkurse gehören zur freien Marktwirtschaft.
Das hat natürlich nichts mit dem staatlich gedeckten Betrug zu tun, den wir heute unter fractional banking verstehen. Bei Einlöseverpflichtung kann sich ein fractional banking mit Faktor 100 nicht entwickeln.
Gruß
R
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Diogenes
03.05.2003, 11:00
@ R.Deutsch
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Re: Fractional Banking |
-->Hallo Reinhard,
>Du kannst Kredit nicht verbieten, weil es eben auch Zukunft gibt.
Ich will den Kredit gar nicht verbieten, wie auch? Verboten werden muß nur das Fractionale Banking.
>Bei Kredit sind immer auch ungedeckte Hoffnungen im Spiel.
Warum denn? Denk dir anstelle von einlösbaren Papierzetteln Goldmünzen. Verleihen kein Problem, 100 % gedeckt, so zu sagen.
Sicherheiten sind etwas anderes als"Deckung".
Sicherheiten sind Rückgriffsmöglichkeiten für den fall der Nichdbedienung des Kredits. Diese sind wenig liquide.
"Deckung" von Noten ist Gold, also Geld, welches hochliquide ist.
>Wenn die nicht aufgehen, müssen die Konsequenzen getragen werde. Bankruns und Konkurse gehören zur freien Marktwirtschaft.
Konkurse ja, aber Bankruns lassen sich durch 100 % Reservebanking vermeiden.
>Das hat natürlich nichts mit dem staatlich gedeckten Betrug zu tun, den wir heute unter fractional banking verstehen. Bei Einlöseverpflichtung kann sich ein fractional banking mit Faktor 100 nicht entwickeln.
Doch. Man braucht nur Fristengleichheit.
Täglich fällige Einlagen: dürfen nicht verliehen werden, Bankkunde zahlt Depotgebühr. (z.B. Girokonto, Schecks, Banknoten)
Sparbücher auf x Monate gebunden: Kunde bekommt Zinsen, Geld darf von Bank für Dauer der Bindung verliehen werden, aber nicht länger. (mittelfristige Kredite, Wechseldiskonte)
Bankenbonds mit x Jahren laufzeit: Kunde bekommt Zinsen, Geld darf von Bank für Dauer der Laufzeit verliehen werden, aber nicht länger. (langfristige Kredite)
Analog zu den Fristigkeiten gibt es verschiedene Zinssätze. Fractionales banking ist eigentlich Zinsarbitrage: Leihen am kurzen Ende zu niedrigeren Zinsen, verleihen am langen zu höheren Zinsen. Die Bank erhöht so ihren Zinsspread. der Nebeneffekt ist, daß die Zinsstruktur verzerrt wird, was wiederum Fehlsignale an die Wirtschaft liefert.
Weiters kann in der Wirtschaft jeder jedem Kredit einräumen, wie es beliebt. (Anschreiben beim Bäcker, Lieferanten kredite)
Kredite möglich, alles 100 % gedeckt. Daß man FB für Kredite braucht ist schlicht eine Lüge, eine eigennützige Lüge Seitens des finanzsektors.
Gruß
Diogenes
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CRASH_GURU
03.05.2003, 11:52
@ Diogenes
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"dürfen nicht verliehen werden" und in 20 Jahren wären wir genau da wo wir |
-->heute sind. Zentral Banken sind so überflüssig wie SARS und solange es sie gibt werden korrupte Politiker versuchen, diese vor ihren jeweiligen Karren zu spannen. Meistens hat der Karren einen Namen der mit ismus endet.
gruss
rs
>Hallo Reinhard,
>>Du kannst Kredit nicht verbieten, weil es eben auch Zukunft gibt.
>Ich will den Kredit gar nicht verbieten, wie auch? Verboten werden muß nur das Fractionale Banking.
>>Bei Kredit sind immer auch ungedeckte Hoffnungen im Spiel.
>Warum denn? Denk dir anstelle von einlösbaren Papierzetteln Goldmünzen. Verleihen kein Problem, 100 % gedeckt, so zu sagen.
>Sicherheiten sind etwas anderes als"Deckung".
>Sicherheiten sind Rückgriffsmöglichkeiten für den fall der Nichdbedienung des Kredits. Diese sind wenig liquide.
>"Deckung" von Noten ist Gold, also Geld, welches hochliquide ist.
>>Wenn die nicht aufgehen, müssen die Konsequenzen getragen werde. Bankruns und Konkurse gehören zur freien Marktwirtschaft.
>Konkurse ja, aber Bankruns lassen sich durch 100 % Reservebanking vermeiden.
>>Das hat natürlich nichts mit dem staatlich gedeckten Betrug zu tun, den wir heute unter fractional banking verstehen. Bei Einlöseverpflichtung kann sich ein fractional banking mit Faktor 100 nicht entwickeln.
>Doch. Man braucht nur Fristengleichheit.
>Täglich fällige Einlagen: dürfen nicht verliehen werden, Bankkunde zahlt Depotgebühr. (z.B. Girokonto, Schecks, Banknoten)
>Sparbücher auf x Monate gebunden: Kunde bekommt Zinsen, Geld darf von Bank für Dauer der Bindung verliehen werden, aber nicht länger. (mittelfristige Kredite, Wechseldiskonte)
>Bankenbonds mit x Jahren laufzeit: Kunde bekommt Zinsen, Geld darf von Bank für Dauer der Laufzeit verliehen werden, aber nicht länger. (langfristige Kredite)
>Analog zu den Fristigkeiten gibt es verschiedene Zinssätze. Fractionales banking ist eigentlich Zinsarbitrage: Leihen am kurzen Ende zu niedrigeren Zinsen, verleihen am langen zu höheren Zinsen. Die Bank erhöht so ihren Zinsspread. der Nebeneffekt ist, daß die Zinsstruktur verzerrt wird, was wiederum Fehlsignale an die Wirtschaft liefert.
>Weiters kann in der Wirtschaft jeder jedem Kredit einräumen, wie es beliebt. (Anschreiben beim Bäcker, Lieferanten kredite)
>Kredite möglich, alles 100 % gedeckt. Daß man FB für Kredite braucht ist schlicht eine Lüge, eine eigennützige Lüge Seitens des finanzsektors.
>Gruß
>Diogenes
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Harry Popper
03.05.2003, 14:43
@ R.Deutsch
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zur Einlöseverpflichtung |
-->Hallo RD,
>Fractional Banking muss nicht verboten werden, wenn die Einlöseverpflichtung besteht
Das FB sehe ich genauso wie Diogenes.
Gruss
HP
>Die Einlöseverpflichtung ist das Entscheidende. ImGS kam noch die staatlich festgesetzte Parität mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel hinzu. Genau das brauchen wir nicht, weil es das Einfallstor für den staatlichen Geldbetrug ist. Es genügt die Einlöseverpflichtung im Wettbewerb der Geldemittenten.
1. Hier verstehe ich dich nicht. Im Prinzip ist dein Standpunkt doch immer liberal und gegen jegliche Regelung. Im Kreditwesen bist du anscheinend einverstanden, dass jeder einem anderen versprechen kann, was der andere zu glauben bereit ist. Auch im Geldwesen bist du doch für Privatgeld, das im freien Wettbewerb konkurrieren muß.
Wozu dann eine Einlösungspflicht? Wenn ich die Geldausgabe privatisiere, soll doch der Markt herausfinden, welche Geldart die Beste ist. Mit der Einlösungspflicht versuchst du doch vorab festzulegen was der Markt selbst herausfinden soll. Wenn das Geld mit Einlösungspflicht das Beste ist - so be it. Wenn nicht, dann eben nicht. Traust du dem Markt nicht mehr?:-)))
2. Was meinst du mit Einlöseverpflichtung genau? Einlösung in ein Metall? Die Bemerkung"mit der festgesetzten Parität" hat mich etwas verwirrt. Geht es auch ohne Festsetzung?
Wie würdest du dein Geld definieren? 1 DD (Deutsch-Dollar) = x Gramm Silber?
Inwiefern ist die festgesetzte Parität"Einfallstor für staatl. Geldbetrug"?
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R.Deutsch
03.05.2003, 15:25
@ Harry Popper
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Einlöseverpflichtung - gratuliere - Du hast mich erwischt |
-->Hallo HP,
da siehst Du mal, wie genau man formulieren muss!
Zunächst: natürlich kann jeder einem Anderen versprechen, was der Andere zu glauben bereit ist. So sind die Menschen nun mal. Manche versprechen ja sogar Aufenthalt im Paradies - gegen Bezahlung - und finden Gläubige:-).
Aber Einlösepflicht (als staatliche Vorschrift) ist natürlich Quatsch. Im Wettbewerb hat derjenige, der sich zur Einlösung seiner Noten in Gold verpflichtet, einen Vorteil und wird sich im Markt durchsetzen. Andere, ohne Einlöseverpflichtung, aber mit höheren Zinsen, können natürlich auch anbieten. Wenn sie Einleger finden, bitte schön. Entscheidend ist die Abschaffung des staatlichen Zwangsgeldes (GZ). Die Einlöseverpflichtung erzwingt der Markt.
Zu 2: Einlösung bedeutet, dass der Geldemittent sich zur Lieferung von genau definierten real things verpflichtet. Gold und Silber sind halt am praktischsten. Könnte auch Ã-l, Weizen oder sonst was sein. Auch das kann der Markt entscheiden.
Wenn eine Parität von oben festgesetzt wird, kommt wieder der Staat ins Spiel. Der Staat kann ein eigenes Geld im Wettbewerb anbieten, wenn er will, aber eben nicht mit einer staatlichen Festsetzung als gesetzliches Zahlungsmittel (Monopolgeld).
Ja richtig - ein Deutsch Dollar (bei mir heißt er Silverliberty) ist 31,1 Gramm Silber (eine Unze 999 fein).
Gruß
RD
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dottore
04.05.2003, 16:42
@ R.Deutsch
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Re: Fractional Banking gibt's IMMER |
-->>Hallo Diogenes,
>Du kannst Kredit nicht verbieten, weil es eben auch Zukunft gibt. Bei Kredit sind immer auch ungedeckte Hoffnungen im Spiel. Wenn die nicht aufgehen, müssen die Konsequenzen getragen werde. Bankruns und Konkurse gehören zur freien Marktwirtschaft.
So ist es.
>Das hat natürlich nichts mit dem staatlich gedeckten Betrug zu tun, den wir heute unter fractional banking verstehen. Bei Einlöseverpflichtung kann sich ein fractional banking mit Faktor 100 nicht entwickeln.
Ganz falsch. Der Faktor ist nach oben offen (siehe gleich).
FB kann nämlich nicht aus einer Fälligkeit von 1000 zum nächsten Ultimo, niemals mehr als diese Fälligkeit 1000 / Ultimo machen.
Fractional Banking kann aber (simples Beispiel) aus den 1000 / Ultimo ohne weiteres 900 an einem Tag vor (!!!) Ultimo machen. Und 800 zwei Tage vor (!!!) Ultimo und so weiter.
Das sieht dann so aus, als wären aus 1000 (Anfang) mit zwei Operationen 2700 geworden.
Theoretisch könnte so aus 1000 Anfang unendlich viel"Geld" gemacht werden, wenn jeder früher gewährte / genommene Kredit, auf dem ein später gewährter / genommener Kredit basiert (Titel, alias Forderung wird beliehen und so wieder zu Titel bzw. Forderung) eine Millisekunde später fällig wird.
Der später (!) genommene Kredit, der auf einem früher gewährten Kredit basiert, ist leider früher (!) fällig - das ist das Geheimnis des Franctional Bankings, zu dem man wirklich keine Banken braucht. Das kann jeder Depp und das gab's zu jeder Zeit seit grauen Anfängen.
Die Kritik am FB ist Aberwitz, denn die Kritiker addieren die Kredite zu seiner Summe ("unerhört, was da aus 100 Euro gemacht wird", usw.!) und übersehen leider die Fristen, zu denen alle Titel (einzeln!) fällig werden.
Oder nochmal anderes Beispiel: Ich muss Morgen 1 Mio bezahlen (cash). Da ich die nicht habe, aber einen in einer Woche ablaufenden Schuldschein, aus dem ein anderer mir 1,1 Mio schuldig ist, verwandle ich den Schuldschein (next week) in Geld (tomorrow). Aus 1,1 Mio sind also 2,1 Mio geworden - und nu? Wo ist der"Betrug"?
Gruß!
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- Elli -
04.05.2003, 17:04
@ dottore
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Re: Fractional Banking gibt's IMMER |
-->>>Hallo Diogenes,
>>Du kannst Kredit nicht verbieten, weil es eben auch Zukunft gibt. Bei Kredit sind immer auch ungedeckte Hoffnungen im Spiel. Wenn die nicht aufgehen, müssen die Konsequenzen getragen werde. Bankruns und Konkurse gehören zur freien Marktwirtschaft.
>So ist es.
>>Das hat natürlich nichts mit dem staatlich gedeckten Betrug zu tun, den wir heute unter fractional banking verstehen. Bei Einlöseverpflichtung kann sich ein fractional banking mit Faktor 100 nicht entwickeln.
>Ganz falsch. Der Faktor ist nach oben offen (siehe gleich).
>FB kann nämlich nicht aus einer Fälligkeit von 1000 zum nächsten Ultimo, niemals mehr als diese Fälligkeit 1000 / Ultimo machen.
>Fractional Banking kann aber (simples Beispiel) aus den 1000 / Ultimo ohne weiteres 900 an einem Tag vor (!!!) Ultimo machen. Und 800 zwei Tage vor (!!!) Ultimo und so weiter.
>Das sieht dann so aus, als wären aus 1000 (Anfang) mit zwei Operationen 2700 geworden.
>Theoretisch könnte so aus 1000 Anfang unendlich viel"Geld" gemacht werden, wenn jeder früher gewährte / genommene Kredit, auf dem ein später gewährter / genommener Kredit basiert (Titel, alias Forderung wird beliehen und so wieder zu Titel bzw. Forderung) eine Millisekunde später fällig wird.
>Der später (!) genommene Kredit, der auf einem früher gewährten Kredit basiert, ist leider früher (!) fällig - das ist das Geheimnis des Franctional Bankings, zu dem man wirklich keine Banken braucht. Das kann jeder Depp und das gab's zu jeder Zeit seit grauen Anfängen.
>Die Kritik am FB ist Aberwitz, denn die Kritiker addieren die Kredite zu seiner Summe ("unerhört, was da aus 100 Euro gemacht wird", usw.!) und übersehen leider die Fristen, zu denen alle Titel (einzeln!) fällig werden.
>Oder nochmal anderes Beispiel: Ich muss Morgen 1 Mio bezahlen (cash). Da ich die nicht habe, aber einen in einer Woche ablaufenden Schuldschein, aus dem ein anderer mir 1,1 Mio schuldig ist, verwandle ich den Schuldschein (next week) in Geld (tomorrow). Aus 1,1 Mio sind also 2,1 Mio geworden - und nu? Wo ist der"Betrug"?
>Gruß!
Danke für die Darstellung. So langsam kapiere sogar ich das verrückte System ;-)
Ich führe die Gedanken oben mal weiter: Da letztlich am Ende der Schuldenkette (fast) immer langlaufende Staatstitel stehen, die in kürzere und noch kürzere Fristen"verwandelt" werden, läuft die Chose so lange, bis die Schulden am Ende der Kette wackeln, also die Staatsschulden. Und von AAA bis D ist es noch ein gutes Stück, allerdings (Seerosen-Effekt) wird es irgendwann sehr schnell gehen. Richtig so?
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dottore
04.05.2003, 19:23
@ - Elli -
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Re: Ja, so ist es und genau so wird es kommen |
-->>Ich führe die Gedanken oben mal weiter: Da letztlich am Ende der Schuldenkette (fast) immer langlaufende Staatstitel stehen, die in kürzere und noch kürzere Fristen"verwandelt" werden, läuft die Chose so lange, bis die Schulden am Ende der Kette wackeln, also die Staatsschulden.
Ja, wobei wackeln wirklich heißen muss: Jemand hängt der Katze die Schelle um. Der Markt kann's leider nicht. Weshalb die AAA zu AA zu A usw. werden können und es keine Rolle spielt, da die Staatspapiere benchmark sind und wenn die benchmarks schließlich bei Nullzins (Rendite) sind, kriegen die Leute immer wieder das, was sie schon hatten.
>Und von AAA bis D ist es noch ein gutes Stück, allerdings (Seerosen-Effekt) wird es irgendwann sehr schnell gehen. Richtig so? [/b]
Ja. Gestern war der Teich doch erst halb voll...
Am Schlusstag gilt: Zinsen aus benchmarks / Jahr = BIP / Jahr. Also fahren alle aus dem Süden in den Norden zum Urlaub (ein Jahr lang) und die aus dem Norden in den Süden (auch ein Jahr) - und alle wundern sich, dass niemand da ist (außer den 400-€-Kräften, aber die sind mit der Altenpflege ausgelastet).
Gruß!
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