rodex
03.05.2003, 18:38 |
Kissinger rüffelt Schröder Thread gesperrt |
-->Bilde ich mir das ein, oder höre ich da Zähneklappern quer über den Atlantik? Wenn die Achse zwischen Deutschland, Russland und Frankreich wider Erwarten doch hält, dann ist der Traum von der US-Herrschaft über Eurasien ala Brzezinski nämlich vorläufig ausgeträumt!
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Diplomatie-Veteran Kissinger rüffelt Schröder
Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, in Fürth geboren, hält die Außenpolitik des Bundeskanzlers für verfehlt. Die Deutschen müssten mehr Verständnis für die"amerikanische Psyche" aufbringen - und dürften sich nicht einbilden, dass ihr Bündnis mit Frankreich und Russland Bestand haben könne.
Berlin - Der erste Schritt zur Versöhnung im transatlantischen Verhältnis, findet Kissinger, müsse von Berlin und Paris ausgehen."Nach dem, was passiert ist, wäre es hilfreich, wenn die erste Anstrengung - oder zumindest eine symbolische Anstrengung - von Deutschland und Frankreich ausginge", sagte Kissinger der"Welt am Sonntag".
In Deutschland und Frankreich, aber auch in anderen europäischen Ländern, herrsche die Ansicht, die USA hätten eine Art illegitime Regierung, mit der man nicht kommunizieren könne."Das ist falsch. Es muss einen ernsthaften Dialog mit demjenigen geben, der tatsächlich die US-Außenpolitik bestimmt, und das ist der Präsident."
Ein Dialog setze aber voraus, dass die deutsche Seite"etwas Verständnis für die amerikanische Psyche und die amerikanischen Überzeugungen sowie etwas Vertrauen in die amerikanischen Absichten haben".
Die neue Achse zwischen Deutschland, Russland und Frankreich bezeichnete Kissinger als"merkwürdige Kombination", die gegen die USA keinen Bestand haben werde.
<ul> ~ http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,247271,00.html</ul>
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Euklid
03.05.2003, 19:11
@ rodex
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Re: Kissinger rüffelt Schröder |
-->Jetzt auf einmal kommt der Verstand wieder zu Ehren und man merkt was man eigentlich angerichtet hat.
Einen Präventivschlag kann man gegen ein einziges Land ankündigen, wenn Forderungen nicht erfüllt werden und gleichzeitig alle anderen Länder über die UNO mit einverstanden sind, aber nicht gegen die gesamte Welt.
Hier ist Größenwahn im Spiel und maßlose Selbstüberschätzung.Mit den allerbesten Waffen kann man kurzfristig die Welt wohl schon unterjochen aber doch nicht auf Dauer???
Man scheint dort schon so weit abgehoben daß man in der Tat der Achse Paris - Berlin - Moskau keine Chance gibt.
Wie soll man das wohl verstehen mit keine Chance geben?
Will man etwa Polen als Pfahl im Fleische verwenden und mißbrauchen?
Meine Intention beruht auf Frieden in Europa und nicht darauf daß Amerika auf hinterhältige Weise andere Nationen gegen Europa aufstachelt.
Scheinbar will man Keile überall hineintreiben.
Es gibt gute Gründe daß man dieser amerikanischen Regierung nicht mehr traut.
Nur eine Abwahl von Bush läßt noch die Chance der Annäherung.Oder es wird der Sturz von Schröder durch die amerikafreundliche Industrie hervorgerufen.
Die andauernden Rufe nach noch mehr Sozialabbau von Seiten der Unternehmerverbände spricht hier Bände.
Jeder weiß zwar daß Reformen notwendig sind aber es spielt schon die Art und Weise der Reformen eine Rolle wie man sie durchführt.
Man kann nicht von heute auf morgen alles auf den Kopf stellen und die Taschen der Verbraucher auf einen Schlag leeren.
Es muß durch ein einziges Gesetz dauernd wirkende Reformen geben die jedes Jahr einen bestimmten Prozentsatz an Subventionen abbauen.
Die Belastungen der Bürger müssen langsam angepaßt werden wenn man sich den Binnenmarkt nicht völlig zerstören will.
Eine seltsame Allianz von SPD und Unternehmerverbänden.
Ich habe das Gefühl daß die Unternehmerverbände hier ein doppeltes Spiel treiben um die SPD in die Falle zu locken um anschließend mit der CDU den kleinen Rest noch zu erledigen.
Immerhin hat die SPD die Geschenke der Körperschaftssteuer weit über das Maß getrieben was die CDU vor hatte hier zu tun.
Das ist auch der Grund des Zusammenbruchs der Steuereinnahmen.
Auch dies hätte man langfristiger mit jährlich fallenden Raten anpassen müssen.
Gruß EUKLID
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Tempranillo
03.05.2003, 19:52
@ rodex
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Re: Old Henry gesteht:"Wir, die USA, sind die wahren Menschheitsverbrecher" |
-->Hi rodex
der Spiegel-Beitrag wirft ein erhellendes Licht auf die einbetonierten Tabus von der deutschen Alleinschuld an WK1 und WK2.
Würde Old Henry nur eine Spur deutlicher frormulieren, hätte er gute Chencen von einem deutschen Staatsanwalt befingert zu werden, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, inwieweit die Interpretation der Vorgänge von 1914 strafbewehrt ist, oder nicht.
Was Henry K. - stehen die Amis schon so unter Druck? - einräumt, grenzt an ein vollumfängliches Geständnis, daß die USA seit über 100 Jahren die wahre Schalt- und Intrigenzentrale des Weltverbrechens sind, und daß sie sich darüber ganz genau im Klaren sind.
Das ist das Beinahe-Geständnis:
>Die neue Achse zwischen Deutschland, Russland und Frankreich bezeichnete Kissinger als"merkwürdige Kombination", die gegen die USA keinen Bestand haben werde.
Man ersetze Frankreich durch die österreichische Donaumonarchie, und sofort springt einem die Antwort auf die Frage, wie es möglich war, die Völker Europas in die große Schlachterei von 14/18 zu treiben, ins Gesicht.
Und die Sprengsätze zu WK1 gelegt hat, der ist von der Schuld an WK2 bestimmt nicht frei zu sprechen.
Was das für die Bundesrepublik heißt, wenn das Bekenntnis zur deutschen Alleinschuld an beiden Weltkriegen, das bei uns unantastbare Staatsraison ist, sich als sachlich unhaltbar erweist, kann ich mir im Moment nicht recht ausmalen. Es dürfte so etwas ähnliches sein wie ein politisches Erdbeben.
Welcher Anwalt wird dann die Courage haben, an Amerika die entsprechenden Entschädigungs- und Reparationsforderungen zu stellen, und vor allem, wer wird die berechtigten Ansprüche durchsetzen?
>Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, in Fürth geboren, hält die Außenpolitik des Bundeskanzlers für verfehlt. Die Deutschen müssten mehr Verständnis für die"amerikanische Psyche" aufbringen - und dürften sich nicht einbilden, dass ihr Bündnis mit Frankreich und Russland Bestand haben könne.
Ich bin gespannt, ob ich den Tag erleben werde, an dem ein Politiker um Verständnis für die deutsche Psyche bittet? Die amerikanische Anmaßung löst bei mir im Moment einen Wutanfall nach dem anderen aus. Reicht es denn nicht, D-Land in zwei Weltkriege zu treiben, uns auszuplündern ohne Ende, uns in neue Kriege zu hetzen - müssen wir dafür auch noch Verständnis aufbringen?
Eine Bemerkung, mit denen der große italienische Komponist G.Verdi, als er, über 80 Jahre alt, die Engländer und ihre Neigung, andere Völker kolonialistisch zu unterjochen bedacht hat, paßt in unserer Zeit sehr viel besser auf die Amerikaner:"Hurensöhne".
Nachzulesen in: Julian Budden, Verdi, Stuttgart 1987, wobei es der Engländer Budden bedauert, daß das letzte, was der greise Verdi über das Volk Shakespeares geäußert hat, eben jenes Schimpfwort"Hurensöhne" gewesen ist.
Ein Bedauern, dem ich mich, erst recht nicht im Hinblick auf die Amerikaner, in keinster Weise anzuschließen vermag.
Tempranillo
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Tempranillo
03.05.2003, 21:55
@ Tempranillo
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Am Gang erkennt man seine Schweine |
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Im Spiegel gefunden, hier nur der Vorspann:
IRAK-SEKTORENPLAN
Polen drückt aufs Tempo
Nach Vorstellung der USA soll der Irak in drei Sektoren aufgeteilt werden: in eine britisch, eine amerikanisch und eine polnisch kontrollierte Zone. Die Polen wollen die Aufsicht über ihr Gebiet offenbar schon im Mai übernehmen. (Vorspann Ende)
Wem fallen nicht sofort die Parallelen auf? Der amerikanisch-britisch besiegte und besetzte Irak wird in drei Zonen aufgeteilt, so wie nach WK2 der westliche Teil D-Lands von Amerikanern, Briten und Franzosen besetzt wurde.
Wie zuvor im Fall der von Kissinger erwähnten Achse Frankreich-Rußland-Deutschland, muß man nur ein Element austauschen - die französischen Besatzer durch die polnischen ersetzen -, und alles kommt einem so unangenehm bekannt vor.
Ich kann mir einfach nicht helfen, ich glaube immer und immer wieder die Handschrift bestimmter Kreise und Zirkel zu erkennen, so wie ein Kriminalist an der Ausführung des Verbrechens den Gangster erkennt. Oder, wie Elli gelegentlich schreibt,"meine Schweine erkenne ich am Gang".
Über die Dreiteilung des Irak hat sich vor einigen Wochen mal Harald Schmidt lustig gemacht und den Irak mit Nachkriegs (West-)Deutschland verglichen. In der Sendung kam dann auch der Karnevalsschlager von, ich glaube 1948,"Wir sind die Einwohner von Trizonesien".
Die gestrige Sendung war wieder ein wahrer Trüffel. Los ging´s damit, daß als Kandidat für den Liebling des Monats A.H in Ã-l und brauner Uniform präsentiert wurde.
Ein Raunen geht durch´s Publikum, was Schmidt erst richtig in Stimmung zu bringen scheint. Es folgten Bemerkungen, über die Quoten von ZDF und Guido Knopp, wenn es A.H nicht gegeben hätte.
Weiter ging´s mit Häme über die unter ZDF-Obhut stehenden Wahl der"Größten Deutschen des Jahrhunderts".
"Warum, ihr vom ZDF, wollt ihr den Adolf aus der Wahl herausnehmen. Die englische Presse spottet schon über euch. Die Engländer haben doch auch Churchill zum größten Engländer des Jahrhunderts gewählt."
"Wenn man es genau nimmt, was wäre Churchill ohne Hitler gewesen?"
"Und ohne Churchill hätte die Dresdner Frauenkirche heute keine neue Orgel."
Tempranillo
<ul> ~ Trizonesien an Euphrat und Tigris</ul>
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Standing Bear
03.05.2003, 23:15
@ rodex
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Kriegsverbrecher Kissinger hat die Schnauze zu halten! |
-->Dieser Bruder gehört als Kriegsverbrecher verhaftet! Die in Hitchins´Buch veröffentlichten Fakten lassen sich ja bestimmt weiter recherchieren. Leute wie sollten sehr vorsichtig sein. Wenn unsere Politiker nur nicht so verdammt feige wären. Zum Kotzen!
SB
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CRASH_GURU
03.05.2003, 23:17
@ rodex
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Re: Kissinger rüffelt Schröder |
-->>Bilde ich mir das ein, oder höre ich da Zähneklappern quer über den Atlantik?
Sind zwar sicherlich keine echten Zähne, aber für much hört sich das auch so an.
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Tassie Devil
03.05.2003, 23:40
@ Tempranillo
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Re: Trizonesien Upgrade |
-->>Über die Dreiteilung des Irak hat sich vor einigen Wochen mal Harald Schmidt >lustig gemacht und den Irak mit Nachkriegs (West-)Deutschland verglichen. In >der Sendung kam dann auch der Karnevalsschlager von, ich glaube 1948,"Wir >sind die Einwohner von Trizonesien".
Hi Tempranillo,
Trizonesien Update Level 1.01:
Es war leider kein Karneval, der diesen Schlager hervorbrachte, sondern bittere Realitaet.
Trizonesien Update Level 1.02:
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, dass dieser Schlager bereits 1946 oder 1947 seinen Weg in die Oeffentlichkeit machte.
Trizonesien Update Level 1.03:
Der Orginaltitel des Schlagers war: Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien.
Gruss
TD
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Emerald
03.05.2003, 23:52
@ rodex
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Re: Kissinger rüffelt Schröder |
-->Ich habe schon vor Monaten geschrieben, es wird nicht lange dauern und der
Kissinger wird wieder in der WamS schreiben dürfen, und hier hat man sein
Elaborat schon wieder druckfrisch zur Hand.
Die Vorwürfe bzw. Vorhaltungen der Amerikaner gehen total daneben, aber sie
müssen jetzt schon die alten"Schergen" holen um die noch ältere Leier ab-
zuspielen.
Es ging hier scheinbar unter, dass die noch vor wenigen Wochen euphorisch da-
herredenden und hoffnungsvollen Länder-Chefs der neuen EU-Staaten von Dur auf
Moll geschaltet haben was die USA anbelangt. Die"Frischlinge" haben an Tony
Blair gelernt, dass es vielleicht doch besser ist, wenn man als zukünftiges
Nato-und/oder EU-Land nicht den roten Teppich auslegt für die oel-und raff-gierigen
Amerikaner. Die versprochenen Korruptions-Zahlungen an die
"Willigen" bzw. die Trabanten scheint schleppend bis gar nicht zu erfolgen.
Die Polen, Tschechen und Littauer können alleine schon an der Umrechnungs-
Kursen der Währungen täglich ablesen welche Politik voraussichtlich die
besseren Aussichten in sich birgt.
Kissinger wird sicher nicht auf sich warten lassen, und auch diesen Hurrah-
Patrioten den Marsch zu blasen. Lassen wir ihn, er wird nicht einmal mehr in
Amerika ernst genommen.
Emerald.
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