Dieter
07.05.2003, 23:52 |
@dottore wg. Kalkulation und Zinsbelastung Thread gesperrt |
-->Hallo dottore,
wie Du mit viel Mühe feststelltest, war die Zinsbelastung kalkulatorisch im Mittel der Unternehmen zu vernachlässigen.
Von Zeit zu Zeit wird mir in dem Zusammenhang allerdings immer wieder ein Aspekt bewußt, der in diesem Zusammenhang eine ganz andere Dynamik erzeugt.
Es ist der Zwang zum Wachsen, der im Prinzip allen auferlegt ist, die verschuldet sind.
Dieses Prinzip düfte für den Kleinbetrieb im gleichen Maße gelten wie für eine Volkswirtschaft. Da ich mich bei den Betrieben besser auskenne, ein kleines Beispiel aus den Statistiken.
Rahmenbedingungen: 2% Nettogewinn vom Umsatz, 1% Zinsbelastung vom Umsatz, wenn ich im Mittel von 10 jährigen Laufzeiten ausgehe und einem mittl. Zinssatz von 6%, dann dürfte die Darlehnssumme bei 16% vom Umsatz liegen und damit die Tilgung bei 1,6% vom Umsatz. Die nötige Liquidität zur Tilgung würde aus den laufenden Gewinnen genommen und nicht durch Neuschulden.
Nehmen wir wieder einen mittelständischen Betrieb von 10 Mill Umsatz, dann wären 2% Nettogewinn 200.000. Der Cash-Flow läge bei 40.000, da 160.000 in die Tilgung der Schulden ginge. Es blieben noch 40.000 übrig für den privaten Verbrauch des Unternehmers, für Investitionen, und die Privatsteuern des Unternehmers - immer unter der Voraussetzung, daß nicht neue Schulden aufgenommen werden.
Natürlich würden allein die Privatsteuern den Betrag von 40.000 schon schlucken, sodaß sofort ersichtlich ist, daß in unserem Betrieb lt. Statistik der Bundesbank, bei Umsatzstagnation eine Fortführung ohne Neu-Kreditaufnahme nicht funktionieren wird.
Das gelingt nur, wenn es dem Unternehmen gelingt, den Umsatz auszuweiten, sodaß der Unterschiedsbetrag von 0,4% (Nettogewinn-Tilgung) ausreicht, die private Lebensführung, sowie Privatsteuern sowie Neuinvestiotionen zu decken.
(Im übrigen empfinde ich die Zahlen der Bundesbank aus meinem pers. Blickwinkel als unrealistisch, vielleicht fehlt mir aber auch nur der Überblick.)
Bei dem Beispiel wird deutlich, wie sehr die Verschuldung einen Zwang zum Wachsen ausübt. Fällt dieser Wachstumsprozess zusammen oder haben wir nur eine Stagnation, kippt das gesamte Gebilde.
Gruß Dieter
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Miesespeter
08.05.2003, 00:03
@ Dieter
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Statistik noch mal ansehen |
-->>Dieses Prinzip düfte für den Kleinbetrieb im gleichen Maße gelten wie für eine Volkswirtschaft. Da ich mich bei den Betrieben besser auskenne, ein kleines Beispiel aus den Statistiken.
>Rahmenbedingungen: 2% Nettogewinn vom Umsatz, 1% Zinsbelastung vom Umsatz, wenn ich im Mittel von 10 jährigen Laufzeiten ausgehe und einem mittl. Zinssatz von 6%, dann dürfte die Darlehnssumme bei 16% vom Umsatz liegen und damit die Tilgung bei 1,6% vom Umsatz. Die nötige Liquidität zur Tilgung würde aus den laufenden Gewinnen genommen und nicht durch Neuschulden.
>Nehmen wir wieder einen mittelständischen Betrieb von 10 Mill Umsatz, dann wären 2% Nettogewinn 200.000. Der Cash-Flow läge bei 40.000, da 160.000 in die Tilgung der Schulden ginge.
Falsch, der Zinsaufwand wird vor dem Nettoergebnis bedient.
Nettoergebnis 2% ist deutlich ausgewiesen als netto nach Steuern und Zinsen
Es blieben noch 40.000 übrig für den privaten Verbrauch des Unternehmers, für Investitionen, und die Privatsteuern des Unternehmers - immer unter der Voraussetzung, daß nicht neue Schulden aufgenommen werden.
Investitionen sind durch die Abschreibungen sowie eventuell Zinsbelastung finanziert.
Verbleibt 200.000, welche der Betrieb als Gewinn an den Unernehmer ausschuetten kann.
Ganz so schlecht wie geschildert gehts den Unternehmern also noch nicht.
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Dieter
08.05.2003, 00:33
@ Miesespeter
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Re: Statistik noch mal ansehen |
-->>Falsch, der Zinsaufwand wird vor dem Nettoergebnis bedient.
>Nettoergebnis 2% ist deutlich ausgewiesen als netto nach Steuern und Zinsen
ich habe nichts anderes behauptet, als Nettogewinn nach betrieblichen Steuern und Zinsen. Zinsen sind aber keine Tilgung!! Der Cash-Flow dafür muß extra vorhanden sein.
Im übrigen gilt es noch zu differenzieren zwischen Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften.
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>Es blieben noch 40.000 übrig für den privaten Verbrauch des Unternehmers, für Investitionen, und die Privatsteuern des Unternehmers - immer unter der Voraussetzung, daß nicht neue Schulden aufgenommen werden.
>Investitionen sind durch die Abschreibungen sowie eventuell Zinsbelastung finanziert.
falsch, denn über die Abschreibung wird nur der steuerliche Anteil am Cash-Flow erhöht, während bei einer Neuinvestition sofort der Gesamtbetrag in voller Höhe wirksam wäre. Neutral für den Cashflow wäre es nur, wenn die Investitionen von Jahr zu Jahr um ca. 50% reduziert würden.
>Verbleibt 200.000, welche der Betrieb als Gewinn an den Unernehmer ausschuetten kann.
--- da kann ich Dir natürlich nicht zustimmen.
>Ganz so schlecht wie geschildert gehts den Unternehmern also noch nicht.
Den Unternehmen geht es unterschiedlich schlecht. Im Beispiel war ja nur ein statistisches Mittel, wobei es mir nicht um die Aussage ging, ob es den Betrieben gut oder schlecht geht, sondern darum, daß Schulden zu best. Handlungsweisen zwingen.
Grundsätzlich kann man vereinfacht formulieren: Wenn Schulden da sind besteht ein Zwang zu Wachstum. Wenn keine Schulden da sind, besteht dieser Zwang nicht.
Gruß Dieter
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Miesespeter
08.05.2003, 02:28
@ Dieter
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Re: Statistik noch mal ansehen |
-->Ich weiss nicht, worauf das hinauslaufen soll. Bilanz und Cashflow sind Betrachtungen des gleichen Gegenstands, nur aus unterschiedlichen Perspektiven. Es ergibt sich keine Differenz zwischen den Zahlen am Ende des Tages.
Daher: entweder macht der Betrieb 200.000 GE Gewinn, oder er macht es nicht. Macht er ihn - so wie in der Statistik ausgewiesen - so kann er auch ausgeschuettet werden. Wenn nicht sofort - weil nicht genuegend liquide Mittel -dann spaeter.
Tilgungen muessen auch nicht aus dem laufenden Gewinn entnommen werden. Ich verweise auf die Buba-Statistik: Abschreibungen dort in etwa 4% vom Umsatz. Tilgungen in Hoehe von 1,6% sind somit bequem bereits in der Bilanz abgebildet, bevor es zum Ergebnis kommt, und daher aus den laufenden Ertraegen finanziert.
>Grundsätzlich kann man vereinfacht formulieren: Wenn Schulden da sind besteht ein Zwang zu Wachstum. Wenn keine Schulden da sind, besteht dieser Zwang nicht.
>Gruß Dieter
Auch Schuldenabbau/Bilanzverkuerzung waere eine weitere Variante. Daher kein Zwang.
Es sei denn, man sieht es philosophisch, wie dottore in seinen Buechern: Da besteht der Zwang zum Wachstum bereits aus der Urschuld, die man per Geburt ererbt. Und damit den Zwang, fuer mindestens den eigenen Unterhalt - zu sorgen.
(Eine These, die auch der modernen Realitaet nicht standhaelt: es gibt ja immer das Sozialamt, welches heutzutage die Urschuld uebernimmt)
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No_Fear
08.05.2003, 07:02
@ Dieter
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das Problem, insbesonders... |
-->im Mittelstand ist, daß der durchschnittliche mittelständische Betrieb nur eine Eigenkapitaldecke von 10% hat. Die Hälfte aller deutschen mittelständischen Betrieben hat gar eine Eigenkapitaldecke von 0!.
viele wissen noch gar nicht, dass sie pleite sind;-(
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Dieter
08.05.2003, 08:26
@ No_Fear
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so schwarz sehe ich es nicht |
-->Nach Mittelstandsuntersuchungen der Raiffeisenbanken (2002) lag die mittlere Eigenkapitalquote über 20% (ca. 30% hatten ein Eigenkapital über 30%).
Das Problem lag woanders.
Die Eigenkapitalrendite ist oft negativ oder anders ausgedrückt, das Eigenkapital schmilzt bei Betriebs-fortführung dahin.
Aber auch bei den Statistiken der Raiffeisenbanken keine klare Trennung zwischen Kapitalges. und Personengesellschaften.
Ist bei den Kapitalges. beim Nettogewinn schon der Unternehmerlohn einbezogen ist es es bei den Personengesellschaften nicht.
Gruß Dieter
>im Mittelstand ist, daß der durchschnittliche mittelständische Betrieb nur eine Eigenkapitaldecke von 10% hat. Die Hälfte aller deutschen mittelständischen Betrieben hat gar eine Eigenkapitaldecke von 0!.
>viele wissen noch gar nicht, dass sie pleite sind;-(
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Dieter
08.05.2003, 08:46
@ Miesespeter
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Gewinn und Liquidität sind 2 Paar Schuhe |
-->Hallo Miesepeter,
zwischen Bilanz und Liquidität liegen Welten.
Über die Bilanz wird der zu versteuernde Gewinn definiert. Das hat nun gar nichts mit Zahlungsströmen zu tun.
Einfaches Beispiel:
Du kaufst eine Maschine 500.000 Euro im 7.Monat des WJ. Abschreibung auf 10 Jahre. Lt. Bilanz Gewinnreduzierung hierfür 25.000 Euro. Die liquiden Mittel würden um 500.000 reduziert.
(in meiner Ausgangsrechnung im 1. Posting, hatte ich gesagt, es sollen keine Neuschulden aufgenommen werden).
Du kannst wahnsinnig hohe Gewinne machen (und zu versteuern haben) und trotzdem Insolvenz wg. Liquiditätsmangel anmelden. Beispiele gibt es zuhauf. Du kannst den ausgewiesenen Gewinn eben nicht voll ausschütten. Wenn Du es machen würdest, wäre nach ein paar Jahren das Unternehmen ruiniert.
Gruß Dieter
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Euklid
08.05.2003, 08:50
@ Dieter
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Re: so schwarz sehe ich es nicht |
-->Hallo Dieter
Es soll Zeitgenossen geben die es fertig gebracht haben ihre Firma mit Null Prozent Eigenkapital zu fahren während auf der Bananeninsel die restlichen 100% Kapital vor sich hindösen.
Das waren wohl die Cleversten.
Dann gibt es die Charge die mit 20% EK ihren Betrieb fährt während im Hintergrund noch 30% EK auf einer deutschen Bank schlummern.
Dann gibt es noch die Firmen mit Null Prozent EK die ihren ganzen Gewinn an die finanzierenden Banken abdrücken müssen und eigentlich für Null arbeiten ohne es selbst zu bemerken.
Schließlich gibt es noch die 4.Charge die in einer Branche tätig sind in der keine Gewinne mehr erzielt werden können.
Alle Firmen in Charge 3 und 4 werden auf dauer wohl den Exitus erleben.
Scheinbar wird jetzt im Finanzministerium daran gearbeitet die Gewerbesteuer für Freiberufler ertragsunabhängig zu gestalten.
Ein Zauberwort für Sozialisten.Da bekommen sie leuchtende Augen.
Gleichzeitig wird in der EU eine neue Richtlinie ausgearbeitet damit sich ganz Europa hier austoben darf.
Gestern abend kam eine Sendung warum Osteuropäer so scharf auf das Spargelstechen abfahren.
Nach Aussage einer Spargelstecherin kann sie vom Verdienst in 2 Monaten in Deutschland zuhause in der Tat ein ganzes Jahr leben.
Und das bei einem Stundenlohn von 4,50 Euro je Stunde.
Nicht schlecht Herr Specht.
Dafür würde ich auch bereit sein für 2 Monate Spargel zu stechen um anschließend 10 Monate den Lebensunterhalt zu genießen;-))
Diese Stellen gibt es für Einheimische wohl nicht.
Dafür dürfen diese jetzt als Ausgleich wohl doch die ertragsunabhängige Gewerbesteuer abdrücken damit die Gemeinde genügend Geld im Sack hat um die deutschen Sozialfälle vor dem Spargelstechen zu schützen damit Tatjana weiter mit 2 Monaten Arbeit in Deutschland zuhause ihre 12 Monate überleben kann.
Wers gut meint soll seine neuerliche Belastung von mir aus als Entwicklungshilfe bezeichnen.
Dazu habe ich aber keine Lust mehr.
Wer meint weiter Steuererhöhungen planen zu müssen soll das ruhig tun.
Mit diesem Samen wird man den Sturm ernten den man gesät hat.
Die neue steuerliche Hochrechnung geht auf 15 MRD Euro Minus.
Recht geschieht ihnen den Ausquetschern an der Regierung.
Und der Mindeststeuer entgeht man nur per Ausflaggen.
Gruß EUKLID
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kizkalesi
08.05.2003, 09:16
@ Dieter
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so schwarz sehe ich es nicht - 58000 Insolvenzen 'natürlicher Personen' erwartet |
-->die kommen noch dazu:
die Zahlen geisterten ja gestern herum:
Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) erwartet,
dass die Zahl von 40000 Firmeninsolvenzen
dieses Jahr deutlich überschritten wird.
Alleine davon sind weitere 650.000 wegfallende
Arbeitsplätze zu erwarten.
Dieter, wann ist es denn richtig schwarz?
aws.
kiz
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Dieter
08.05.2003, 09:38
@ Euklid
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Re: so schwarz sehe ich es nicht |
-->Hallo Euklid,
ja, die Steuerschraube dreht sich immer schneller. Immer dort zuerst, die sich am wenigsten wehren können. Süchtige abzuzocken ist schon recht gemein (Tabak), gut daß ich aufgehört habe zu rauchen. Aber es wird Zeit, daß Bier und Wein einen 80 prozentigen Steueranteil bekommt, anschließend Arbeitslose in den Polizeidienst stecken zur Bekämpfung der Schwarzbrennerei und Schmuggels.
Meine Meinung zur Gewerbesteuer und Freiberufler kennst Du ja. Das ertragsunabhängige Element der Gewerbesteuer ist durchgängiges Prinzip. Das Problem bei den Freiberuflern dürfte in der allgem. fehlenden Bilanz liegen, sodaß vermutlich mit viel Aufwand Vermögensaufstellung für den freiberufl. Bereich gemacht werden müssen.
Und das was die polnische Spargelstecherin macht, kannst Du doch auch machen.
Du arbeitest hier für 2-4 Monate und kannst vom Verdienst bequem und einfach in südlichen Gefilden die Beine baumeln lassen. Hier ist das Leben und vor allem Wohnen doch deutlich teurer - oder noch besser im Rhein-Main-Gebiet arbeiten und in der Oberpfalz leben.
Den Job der Spargelstecher kannst Du natürlich auch haben. Ich vermute nur, daß weder Du noch ich einen Tag auf dem Feld durchstehen würden, dazu braucht man schon eine gehörige Menge Kondition und eine einseitige Sportlermuskulatur ist dafür auch nicht geeignet.
Ich habe mal übers Arbeitsamt jemanden gesucht, der in erster Linie Pflasterflächen zu fegen hatte übrigens ohne Verdienstangabe. Nach 6 Monaten hatte das Arbeitsamt immer noch keinen, der das machen wollte/konnte. Schließlich habe ich einen Afrikaner eingestellt.
Gruß Dieter
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Dieter
08.05.2003, 09:51
@ kizkalesi
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58000 Insolvenzen 'natürlicher Personen' erwartet |
-->
>Dieter, wann ist es denn richtig schwarz?
subjektiv: Wenn´s mir auch schlecht geht
objektiv: Wenn die Hoffnung stirbt und der Wille aufzubauen
Die Zahlen der Insolvenzen schocken mich nicht, schließlich beobachte ich seit Jahren, daß meine Privatkunden zunehmend schlechter zahlen, teilweise weil sie nicht können, teilweise, weil sie es toll finden, mit einer Menge Geld mehrmals einzukaufen.
Wenn wir eine Gesellschaft haben, die meint nur ernten zu brauchen, ohne sich um die Feldpflege und Einsaat kümmern zu müssen, dann steigen halt die Insolvenzen.
Das ganze sehe ich eher als heilsamen Prozess.
Gruß Dieter
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Miesespeter
08.05.2003, 11:50
@ Dieter
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Re: Gewinn und Liquidität sind 2 Paar Schuhe |
-->Hi Dieter,
Deine Aussage ist zwar richtig, meine aber auch. Letztendlich sind es die gleichen Zahlen. Nur legt die Bilanz als Betrachtung den Tag des rechtlichen Verbindlichkeit zugunde (somit eigentlich der Schuld), der Cashflow hingegen den Tag der Begleichung dieser Verbindlichkeit.
In ihrer Hoehe unterscheiden sich die Summen in den Betrachtungen nicht. Nur in ihrem zeitlichen Horizont.
Wenn der Gewinn nicht ausgescheuttet wird, dann wird er eben, wie in deinem Beispiel mit der Maschine fuer 500000, zur Kapitalerhoehung verwendet. Hierdurch steigt ja auch der Firmenwert, also das Vermoegen des Eigentuemers.
Ein Unternehmer hat heutzutage aber auch genuegend Moeglichkeiten, um Tilgungen aus dem Erloes zu finanzieren. Er kann zB die Kreditlaufzeit identisch mit der gesetzlichen Abschreibungsfrist machen.
Die eigentliche Investition ist dann liquiditaetsneutral (Eingang Kredit, Ausgang an Lieferanten), und die zu beruecksichtigenden Raten sind identisch in G+V und Cashflow.
Oder er kann Leasing nutzen. Dann sind die Zahlen ebenfalls identisch, da Leasingraten voll in G+V verbucht, solange kein Eigentumsuebertrag stattfindet.
Man muss aus einer einmal erfolgten Verschuldung keinen Zwang zu mehr Verschuldung konstruieren.
Auch nicht zu mehr Leistung: die Investition koennte ja auch Rationalisierungszwecken gedient haben, so dass materiell jetzt weniger Leistung fuer den gleichen Output notwendig ist. Wie zum Beispiel die Anschaffung eines Computers mit Schreibprogramm statt Schreibmaschine.
Gruss
Miesespeter
>Hallo Miesepeter,
>zwischen Bilanz und Liquidität liegen Welten.
>Über die Bilanz wird der zu versteuernde Gewinn definiert. Das hat nun gar nichts mit Zahlungsströmen zu tun.
>Einfaches Beispiel:
>Du kaufst eine Maschine 500.000 Euro im 7.Monat des WJ. Abschreibung auf 10 Jahre. Lt. Bilanz Gewinnreduzierung hierfür 25.000 Euro. Die liquiden Mittel würden um 500.000 reduziert.
>(in meiner Ausgangsrechnung im 1. Posting, hatte ich gesagt, es sollen keine Neuschulden aufgenommen werden).
>Du kannst wahnsinnig hohe Gewinne machen (und zu versteuern haben) und trotzdem Insolvenz wg. Liquiditätsmangel anmelden. Beispiele gibt es zuhauf. Du kannst den ausgewiesenen Gewinn eben nicht voll ausschütten. Wenn Du es machen würdest, wäre nach ein paar Jahren das Unternehmen ruiniert.
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>Gruß Dieter
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