Baldur der Ketzer
08.05.2003, 18:20 |
Leute ohne GeCHichtsbewußtsein..... Thread gesperrt |
-->Hallo,
die unten stehende Diskussion fordert einen Grundsatzbeitrag:
Spirit of Juergen G stellt zurecht fest, daß es einem gar nichts bringt, in ollen Kamellen zu rühren.
In der Zeit kann man sich in ein Straßencafe setzen und Mädels anbaggern, eine Runde spazieren gehen, Sprachen lernen, mit der Familie ins Schwinnbad gehen.
Oder Geld verdienen, was einen konkret voranbrigt.
Ein pragmatischer Ansatz.
Wieso nicht.
Bloß paßt der schlecht zu einem Weltbild, das die Geschehnisse in immer wiederkehrenden, wellenförmigen Abläufen zu sehen glaubt.
Elliott, Kontradieff, wenns dem Esel zu wohl geht, geht er aufs Eis, usw.
Ich kann doch nicht über die Southseabubble oder die Staatsverschuldung vor der französischen Revolution sprechen, wenn mir Geschichte so piepschnurz egal ist, wie dies ein Pragmatiker - ich sag nochmal, aus seiner Sicht konsequenterweise - handhabt.
Wir reden hier ja auch nicht über irgendeine Zwischendelle, nein, die Gefahr der finalen Katastrophe war noch nie so brisant wie zur Zeit (Absturz auf das Niveau vor der Blasenbildung, also 18nochwas).
Wenn man mal eine Wellenebene nicht mitmacht, egal.
Wenn man einen Anstieg ausließ, auch die Superhausse, so hat einem das zwar kein Mehrvermögen eingebracht, aber es hat einen auch nicht gefährdet.
Ärgerlich, aber ungefährlich.
Jetzt geht es darum, die bekanntlich seit Leuschel immer wieder vertagte *Zero* im Spiel schadlos zu überstehen, und wenn das schiefgeht, geht es nicht mehr um entgangenen Gewinn, nein, dann geht es um Sein oder Nichtsein, um die bloße Existenz.
Man kann das auch lockerer sehen, bisher passierte ja auch nichts.
Trotzdem ist es mir völlig unbegreiflich, wie einem für unser heutiges Alltagsleben immer noch gestaltgebende historische Geschehnisse so wurscht sein können, denn die gestaltgebenden Kräfte waren und sind seit mehreren tausenden Jahren immer wieder die gleichen (Haß, Gier, Neid, Zwietracht, Intrigen, In- ggü. Outgroups, Sündenbockstrategie, Unfreiheit, Despotien).
Auch hat sich der Mensch seit damals nie verändert.
Ich lerne gerne aus der GeCHichte.
Und ich fürchte, daß es nicht so viel Lehrgeld zu zahlen gäbe, wenn sich mehr Leute dafür interessieren würden, als sie es tun.
Beste Grüße vom Baldur
|
Uwe
08.05.2003, 20:15
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Leute ohne GeCHichtsbewußtsein..... |
-->Baldur:[i]... Hallo, die unten stehende Diskussion fordert einen Grundsatzbeitrag:[/i]
Schließe mich dieser Ansicht gerne an, möchte jedoch auch auf einen anderen Aspekt verweisen.
Ob das Lernen aus der Geschichte wichtig ist oder aber es das Kennen der Geschichte ist, so wie sie recherchiert werden kann, scheint ein eignes Thema zu sein.
Das Augenmerk sollte man jedoch m.E. immer auf die Herrschaftsstruktur legen. In dieser Hinsicht ist jeder Zeitpunkt für die wichtig, die diese Zeit leben und gestalten müssen (Eigensoge, Vorsorge).
Es gibt also m.E. nicht die Zeit, in der es nicht Situationen zu meistern galt, deren Handhabung nicht in die Zukunft reichten. In den Dimensionen der"Dellen" gedacht, ist immer erst in der Zukunft zu entscheiden, was eine"Delle" und was eine Zäsur zwischen zwei Entwicklungsstufen war.
In Anbetracht der Anthropologie, mit seiner ca. 2 Mio. Jahre Geschichte, wirkt es auf mich nahezu vermessen, wenn gemeint wird, die heutige Zeit ist die entscheidende Zeit, wo es doch von der Zeitkomponente wohl eher um eine „Mikro-Welle“ handelt.
Aber wie gesagt: Die Zeit in der wir leben ist für uns wichtig und die gilt es nach unserem Empfinden zu gestalten.
Das dies nur im Konsens geschehen kann, sagt uns unsere Wertschätzung gegenüber anderen Individuen. Insofern meine ich, dass es nicht gerechtfertigt ist, andere Meinungsdarstellungen, die aufgrund von Interpretationen gewonnen werden, als Schwachsinn zu bezeichnen, es sei denn, sie sind dem Sinn nach schwach. Doch wenn eins aus der Geschichte gelernt wird, dann doch wohl dies, dass noch nie von einem Historiker vereidigte Zeugen verlangt wurden (sinngemäß aus Apokolokyntosis, Satire von Seneca, römische Staatsmann, Philosoph und Dichter), also nahezu jede Geschichtsdarstellung aus Darstellung der (siegreichen) Akteure und ihrer"Kämmerer" entstanden sind.
Dass es darüber hinaus auch Gegenpositionen gibt, ist gut. Doch sollten auch sie mit ähnlicher Gründlichkeit in Frage gestellt werden, denn gerade wenn die Manipulierbarkeit als Lehre aus der Geschichte gezogen wird, dann sollte dies wohl für alle Interpretationen gelten.
Gänzlich unmöglich empfinde ich es jedoch, wenn Gegenmeinungen nur deswegen diskreditiert werden, weil niemand ihre Partei ergreift (Baldur #188160).
Es gibt wahrlich genug ausgerichtete (oder sollte ich sagen: gleichgeschalte) Meinungs-Foren, sodass ich für mich sage: Dies wäre nicht das Forum in dem ich mich aufhalten möchte, wenn dies eines dieser einseitig ausgerichteten Foren werden sollte (dieser Gedanke wurde bei mir „initiiert" durch den SB-Beitrag 188203).
Baldur:[i]... die Gefahr der finalen Katastrophe war noch nie so brisant wie zur Zeit (Absturz auf das Niveau vor der Blasenbildung, also 18nochwas).[/i]
Wenn denn dieser vermeintlich Absturz auf das von Dir angenommene (Zeit-)Niveau stattfindet - da möglicherweise unausweichlich -, so wäre es m.E. von Vorteil, ein Modell zur Hand zu Haben, dessen Grundgerüst in einer neunen Situation eingesetzt werden kann.
Warum also nur die Beschreibung des Zustandes und nicht die Diskussion über die Darstellung was anders laufen muss?
Sehr schnell werden wir vermutlich auf die Punkte stoßen, die Stammtischdiskussionen von"Think Tank" unterscheidet, nämlich an all den Stellen, wo dargelegt werden muss, wie man unter möglichen Rahmenbedingungen, diese Vorstellung umsetzen kann oder eben über diese Vorstellungen einen Konsens erreichen kann (dottores richtiger Hinweis, wonach Lösungen auch - und vor allen Dingen - eine Frage der Bevölkerungszahl ist, muss wohl derart verschärfend für die „Studie“ beachtet werden, dass die Bevölkerungszahl sich nach dem Niedergang als Rahmenwert nicht relevant verändert haben wird gegenüber der Ausgangssituation).
Baldur:[i]... Und ich fürchte, daß es nicht so viel Lehrgeld zu zahlen gäbe, wenn sich mehr Leute dafür interessieren würden, als sie es tun.[/i]
In dieser Schlussfolgerung wäre ich mir nicht so sicher. Einerseits ist zu fragen, ob die bisherigen Tausende von Jahren ein Lehren verboten und warum nun gerade in unserer Generation das Lernen fruchten sollte? Anderseits ist es wohl menschliche Natur, zu fordern, das sich Entwicklungen im Sinne der Lebenden gestalten lassen.
Also es kann vieles aus der Geschichte erkannt werden, doch was kann davon umgesetzt werden? Denn m.E. darum geht es, wenn man Krisen bewältigen möchte und dabei dennoch Konsens erzielen möchte.
Gruß,
Uwe
|
Baldur der Ketzer
08.05.2003, 21:10
@ Uwe
|
Re: Leute ohne GeCHichtsbewußtsein..... |
-->Hallo, Uwe,
>Ob das Lernen aus der Geschichte wichtig ist oder aber es das Kennen der Geschichte ist, so wie sie recherchiert werden kann, scheint ein eignes Thema zu sein.
es sind zwei Seiten derselben Medaille, denn wozu sollte GeCHichtsforschung sonst dienen? Zum Zeitvertreib und zur Volksbelustigung? Wohl kaum - was wären das sonst für verschwendete Ressourcen (Schulfach Geschichte etc.)
>Das Augenmerk sollte man jedoch m.E. immer auf die Herrschaftsstruktur legen. In dieser Hinsicht ist jeder Zeitpunkt für die wichtig, die diese Zeit leben und gestalten müssen (Eigensoge, Vorsorge).
natürlich kommt es uns primär auf die nächsten Jahre an, aber wenigstens für die gewissenhaften Eltern unter uns mindestens noch ein Stück weiter hinaus, als der eigene Lebenshorizont sein mag....bei aller Vorplanung allerdings hilft es nichts, wenn wir für 2022 irgendeine tolle Rentenformel planen und 2018 allgemeiner Aufruhr alles niederbrennt......oder wenn wir im Frühjahr nächsten Jahres nicht mehr vorm Computer sitzen sollten, sondern unter einer Brücke...
>Es gibt also m.E. nicht die Zeit, in der es nicht Situationen zu meistern galt, deren Handhabung nicht in die Zukunft reichten. In den Dimensionen der"Dellen" gedacht, ist immer erst in der Zukunft zu entscheiden, was eine"Delle" und was eine Zäsur zwischen zwei Entwicklungsstufen war.
>In Anbetracht der Anthropologie, mit seiner ca. 2 Mio. Jahre Geschichte, wirkt es auf mich nahezu vermessen, wenn gemeint wird, die heutige Zeit ist die entscheidende Zeit, wo es doch von der Zeitkomponente wohl eher um eine „Mikro-Welle“ handelt.
>Aber wie gesagt: Die Zeit in der wir leben ist für uns wichtig und die gilt es nach unserem Empfinden zu gestalten.
das habe ich mir heute auch überlegt, unsere Vorfahren mußten mit widrigeren Umständen klarkommen, als wir heute, insofern ist es ein Stück Jammern vom hohen Niveau - bloß, Hand aufs Herz, wer wollte denn heute wieder wie die Boros ins Schwarzwaldhaus 1902 zurück, nachdem wir den heutigen Lebensstandard verinnerlichen durften?
Ich behaupte, die kommende Delle wird besonders schmerzlich, weil die Leut wieder den Gedanken akzeptieren müssen, daß es keine Sicherheit nicht gibt - und keine Errungenschaften, keine Lebensführung ohne Verdienst des Lebensunterhalts, und keine eierlegende Wollmilchsau.
>Das dies nur im Konsens geschehen kann, sagt uns unsere Wertschätzung gegenüber anderen Individuen.
ich denke, daß es in Zukunft keinen teuer erkauften Konsens mehr geben wird, mangels Kohle dafür. Es war nie ein Konsens durch Einsicht, sondern ein Abkaufen des Stillehaltens.
Es wird statt dessen die Notwendigkeit erkennbar werden, daß der anschafft, der zahlen muß, und nicht der, der ohne Gegenleistung empfangen will.
Das gilt im Kleinen, in der Familie, bei der Steuer und im (Rest-)Sozialstaat - vor allem gilt es auch unter den Staaten (Wiedergutmachungs- und Appeasementsleistungen).
>Dass es darüber hinaus auch Gegenpositionen gibt, ist gut. Doch sollten auch sie mit ähnlicher Gründlichkeit in Frage gestellt werden, denn gerade wenn die Manipulierbarkeit als Lehre aus der Geschichte gezogen wird, dann sollte dies wohl für alle Interpretationen gelten.
hier werden alle derartigen, also von der political corrumptness *als revisionistisch verunglimpften* Beiträge mit Quellen unterlegt. Das hast Du sicher bemerkt. Man ist sich dessen bewußt und liefert das, was es angeblich nicht gibt.
Ich habe beispielsweise einen ganzen Band aus dem deutschen Außenministerium über Vorkommnisse, Dekrete und unfreundliche Akte seitens der polnischen Verwaltung 1939. Alles authentisch und nachprüfbar. Und alles jenseits der disneylandschen *Wahrheit* eines Doktor Knorpels. Ich würde hier nie eine Position einnehmen, die ich nicht durch schwerlich widerlegbare Quellen aus meinem Bücherschrank belegen könnte. Das gilt sinngemäß mindestens auch für Standing Bear und Tempranillo.
>Gänzlich unmöglich empfinde ich es jedoch, wenn Gegenmeinungen nur deswegen diskreditiert werden, weil niemand ihre Partei ergreift (Baldur #188160).
ach, so unmöglich brauchst Du das nicht zu empfinden, weil es ja keine grundsätzliche Feststellung von mir war, sondern eine konkrete Antwort auf die vom Geist vorgebrachte Beschwerde hinsichtlich eines angeblichen Meinungsblocks.
Er kann meinen, was er will, so lange er anderen dieses auch zugesteht.
Wenn er andere Meinungen ohne argumentative Unterlage pauschal herabwürdigt, weil sie ihm nicht passen, und er selbst feststellt, in der Minderheitssituation zu sein in einem Forum von lauter aufmerksamen, belesenen, über den Tellerrand blickenden Leuten, dann hat das für mich zumindest einen empirischen Aussagewert. Denn er kann ja seine Meinung den anderen nicht argumentativ als übernehmenswert darstellen, im gegensatz zu der Mehrheitsfraktion, die ihre Meinungsbildung durch Quellen und Hintergründe unterlegt.
Zudem ist es ja nur eine Mehrheit hier im Forum, die gesamtgesellschaftlich wiederum eine Minderheitsmeinung ist, was sich meiner Ansicht nach durch die Ungleichverteilung der Informationsmöglichkeiten erklärt (Dauerberieselung durch Propaganda im Gegensatz zum Verbot bzw. zur Unterdrückung und Diskreditierung unerwünschten Materials)
>Es gibt wahrlich genug ausgerichtete (oder sollte ich sagen: gleichgeschalte) Meinungs-Foren, sodass ich für mich sage: Dies wäre nicht das Forum in dem ich mich aufhalten möchte, wenn dies eines dieser einseitig ausgerichteten Foren werden sollte (dieser Gedanke wurde bei mir „initiiert" durch den SB-Beitrag 188203).
ich empfinde es nicht als zutreffend, daß dieses Forum derart einseitig ausgerichtet sei. Allerdings erwarte ich hier schon eine gewisse Einsichtsfähigkeit in kausal nur schwer erklärbare, dennoch empirisch verifizierbare Forschungsergebnisse, gleich welcher Art (Gesundheit, Geschichte, Elliott, Chaostheorie usw.).
Ich empfinde es als widersinnig, wenn hier Leute auftauchen und herumkrakehlen, Elliott sei ja Schwachsinn, und immer dann abtauchen, wenn sie mal den Beweis führen sollen - wie auch in den anderen Bereichen der Pauschalabwehr nach §3 der Beamtenordnung, ja, da könnt ja jeder kommen
>Baldur:[i]... die Gefahr der finalen Katastrophe war noch nie so brisant wie zur Zeit (Absturz auf das Niveau vor der Blasenbildung, also 18nochwas).
>Wenn denn dieser vermeintlich Absturz auf das von Dir angenommene (Zeit-)Niveau stattfindet - da möglicherweise unausweichlich -, so wäre es m.E. von Vorteil, ein Modell zur Hand zu Haben, dessen Grundgerüst in einer neunen Situation eingesetzt werden kann.
>Warum also nur die Beschreibung des Zustandes und nicht die Diskussion über die Darstellung was anders laufen muss?
dafür gibt es das Zusammenbruchsforum von Badland Warrier, Link steht unten.
Im übrigen habe ich mir erst heute tagsüber überlegt, ob man nicht hier einmal den versuch starten sollte, derartige konkrete Auswege zu formulieren und auf Tauglichkeit, Umsetzbarkeit abzuklopfen.
Ich fürchte aber, daß das eh vergeudete Zeit ist, weil ich als sicher annehme, daß niemand an den politischen Schalthebeln solche sinnvollen Anregungen übernehmen wird - Stichwort Steuervereinfachung durch MdB Udall (Schreibweise?).
Für eine Sammlung betreffend den Tag X plus eins und nachfolgend, ähnlch dem Werk Ludwig Erhardts, rennst Du bei mir offene Türen ein.
Wobei dottore schon viel Vorarbeit geleistet hat (Staatsobligationen für wertlos erklären, Ministerien ersatzlos abschaffen etc.
>Sehr schnell werden wir vermutlich auf die Punkte stoßen, die Stammtischdiskussionen von"Think Tank" unterscheidet, nämlich an all den Stellen, wo dargelegt werden muss, wie man unter möglichen Rahmenbedingungen, diese Vorstellung umsetzen kann oder eben über diese Vorstellungen einen Konsens erreichen kann (dottores richtiger Hinweis, wonach Lösungen auch - und vor allen Dingen - eine Frage der Bevölkerungszahl ist, muss wohl derart verschärfend für die „Studie“ beachtet werden, dass die Bevölkerungszahl sich nach dem Niedergang als Rahmenwert nicht relevant verändert haben wird gegenüber der Ausgangssituation).
nach allen Infos wird sich die Bevölkerung vermindern, sie wird überaltern, und alle möglichen Beherrschungsszenarien würden bei Bekanntmachung Aufruhr auslösen, fürchte ich - weil nicht sein kann, was nicht sein darf - nämlich ein weitgehendes Auf-sich-selbst-gestellt sein in einer abgespeckten Gesellschaft, die kaum mehr Transferleistungen kennen wird - woher sollten sie auch gespeist werden?
>
>Baldur:[i]... Und ich fürchte, daß es nicht so viel Lehrgeld zu zahlen gäbe, wenn sich mehr Leute dafür interessieren würden, als sie es tun.[/i]
>In dieser Schlussfolgerung wäre ich mir nicht so sicher. Einerseits ist zu fragen, ob die bisherigen Tausende von Jahren ein Lehren verboten und warum nun gerade in unserer Generation das Lernen fruchten sollte?
ein frommer Wunsch halt, wir leben ja so, daß man ein Ideal zumindest anstrebt, um das mögliche zu erreichen - und wenn wir immer nur davon ausgehen würden, das Murphy zuschlägt und alles schiefgeht, können wir uns auch einen Strick nehmen - es ist mir zu wenig, zu akzeptieren, daß es halt immer wieder in die Binsen geht, lieber stelle ich mich auf meinen Ketzerhocker und zeige auf die Lawine, die kommt, auch wenn sich nur wenige umdrehen werden - ich kann halt nicht anders
>>Anderseits ist es wohl menschliche Natur, zu fordern, das sich Entwicklungen im Sinne der Lebenden gestalten lassen.
>Also es kann vieles aus der Geschichte erkannt werden, doch was kann davon umgesetzt werden? Denn m.E. darum geht es, wenn man Krisen bewältigen möchte und dabei dennoch Konsens erzielen möchte.
Unsere Krise ist konsensverursacht, nur, weil *man* es jedem Recht machen wollte, hat das Boot heute so weit Schlagseite, daß alle demnächst baden gehen - oder fast alle.
Mit Konsens kommst Du keinen Schritt weiter, und weil kein Konsens in notwendige Einschnitte sichtbar ist, gehe ich von der Erfolglosigkeit aller Bemühungen aus und von der finalen Welle down.
Ist im Übrigen ja Thema im Prophezeiungsforum.
Beste Grüße vom Baldur
<ul> ~ hier gehts zum Zusammenbruchsforum (es gibt auch ein Vorsorgeforum)</ul>
|
orwell
08.05.2003, 21:31
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Leute ohne GeCHichtsbewußtsein..... |
-->ist mit dem band aus dem deutschen aussenministerium dieser gemeint? http://homosapiens1.tripod.com/Artykuly/Deutsch_Polnische_Krise.htm
>>Ob das Lernen aus der Geschichte wichtig ist oder aber es das Kennen der Geschichte ist, so wie sie recherchiert werden kann, scheint ein eignes Thema zu sein.
> es sind zwei Seiten derselben Medaille, denn wozu sollte GeCHichtsforschung sonst dienen? Zum Zeitvertreib und zur Volksbelustigung? Wohl kaum - was wären das sonst für verschwendete Ressourcen (Schulfach Geschichte etc.)
>>Das Augenmerk sollte man jedoch m.E. immer auf die Herrschaftsstruktur legen. In dieser Hinsicht ist jeder Zeitpunkt für die wichtig, die diese Zeit leben und gestalten müssen (Eigensoge, Vorsorge).
> natürlich kommt es uns primär auf die nächsten Jahre an, aber wenigstens für die gewissenhaften Eltern unter uns mindestens noch ein Stück weiter hinaus, als der eigene Lebenshorizont sein mag....bei aller Vorplanung allerdings hilft es nichts, wenn wir für 2022 irgendeine tolle Rentenformel planen und 2018 allgemeiner Aufruhr alles niederbrennt......oder wenn wir im Frühjahr nächsten Jahres nicht mehr vorm Computer sitzen sollten, sondern unter einer Brücke...
>>Es gibt also m.E. nicht die Zeit, in der es nicht Situationen zu meistern galt, deren Handhabung nicht in die Zukunft reichten. In den Dimensionen der"Dellen" gedacht, ist immer erst in der Zukunft zu entscheiden, was eine"Delle" und was eine Zäsur zwischen zwei Entwicklungsstufen war.
>>In Anbetracht der Anthropologie, mit seiner ca. 2 Mio. Jahre Geschichte, wirkt es auf mich nahezu vermessen, wenn gemeint wird, die heutige Zeit ist die entscheidende Zeit, wo es doch von der Zeitkomponente wohl eher um eine „Mikro-Welle“ handelt.
>>Aber wie gesagt: Die Zeit in der wir leben ist für uns wichtig und die gilt es nach unserem Empfinden zu gestalten.
> das habe ich mir heute auch überlegt, unsere Vorfahren mußten mit widrigeren Umständen klarkommen, als wir heute, insofern ist es ein Stück Jammern vom hohen Niveau - bloß, Hand aufs Herz, wer wollte denn heute wieder wie die Boros ins Schwarzwaldhaus 1902 zurück, nachdem wir den heutigen Lebensstandard verinnerlichen durften?
>Ich behaupte, die kommende Delle wird besonders schmerzlich, weil die Leut wieder den Gedanken akzeptieren müssen, daß es keine Sicherheit nicht gibt - und keine Errungenschaften, keine Lebensführung ohne Verdienst des Lebensunterhalts, und keine eierlegende Wollmilchsau.
>>Das dies nur im Konsens geschehen kann, sagt uns unsere Wertschätzung gegenüber anderen Individuen.
> ich denke, daß es in Zukunft keinen teuer erkauften Konsens mehr geben wird, mangels Kohle dafür. Es war nie ein Konsens durch Einsicht, sondern ein Abkaufen des Stillehaltens.
>Es wird statt dessen die Notwendigkeit erkennbar werden, daß der anschafft, der zahlen muß, und nicht der, der ohne Gegenleistung empfangen will.
>Das gilt im Kleinen, in der Familie, bei der Steuer und im (Rest-)Sozialstaat - vor allem gilt es auch unter den Staaten (Wiedergutmachungs- und Appeasementsleistungen).
>
>>Dass es darüber hinaus auch Gegenpositionen gibt, ist gut. Doch sollten auch sie mit ähnlicher Gründlichkeit in Frage gestellt werden, denn gerade wenn die Manipulierbarkeit als Lehre aus der Geschichte gezogen wird, dann sollte dies wohl für alle Interpretationen gelten.
> hier werden alle derartigen, also von der political corrumptness *als revisionistisch verunglimpften* Beiträge mit Quellen unterlegt. Das hast Du sicher bemerkt. Man ist sich dessen bewußt und liefert das, was es angeblich nicht gibt.
>Ich habe beispielsweise einen ganzen Band aus dem deutschen Außenministerium über Vorkommnisse, Dekrete und unfreundliche Akte seitens der polnischen Verwaltung 1939. Alles authentisch und nachprüfbar. Und alles jenseits der disneylandschen *Wahrheit* eines Doktor Knorpels. Ich würde hier nie eine Position einnehmen, die ich nicht durch schwerlich widerlegbare Quellen aus meinem Bücherschrank belegen könnte. Das gilt sinngemäß mindestens auch für Standing Bear und Tempranillo.
>>Gänzlich unmöglich empfinde ich es jedoch, wenn Gegenmeinungen nur deswegen diskreditiert werden, weil niemand ihre Partei ergreift (Baldur #188160).
> ach, so unmöglich brauchst Du das nicht zu empfinden, weil es ja keine grundsätzliche Feststellung von mir war, sondern eine konkrete Antwort auf die vom Geist vorgebrachte Beschwerde hinsichtlich eines angeblichen Meinungsblocks.
>Er kann meinen, was er will, so lange er anderen dieses auch zugesteht.
>Wenn er andere Meinungen ohne argumentative Unterlage pauschal herabwürdigt, weil sie ihm nicht passen, und er selbst feststellt, in der Minderheitssituation zu sein in einem Forum von lauter aufmerksamen, belesenen, über den Tellerrand blickenden Leuten, dann hat das für mich zumindest einen empirischen Aussagewert. Denn er kann ja seine Meinung den anderen nicht argumentativ als übernehmenswert darstellen, im gegensatz zu der Mehrheitsfraktion, die ihre Meinungsbildung durch Quellen und Hintergründe unterlegt.
>Zudem ist es ja nur eine Mehrheit hier im Forum, die gesamtgesellschaftlich wiederum eine Minderheitsmeinung ist, was sich meiner Ansicht nach durch die Ungleichverteilung der Informationsmöglichkeiten erklärt (Dauerberieselung durch Propaganda im Gegensatz zum Verbot bzw. zur Unterdrückung und Diskreditierung unerwünschten Materials)
>
>>Es gibt wahrlich genug ausgerichtete (oder sollte ich sagen: gleichgeschalte) Meinungs-Foren, sodass ich für mich sage: Dies wäre nicht das Forum in dem ich mich aufhalten möchte, wenn dies eines dieser einseitig ausgerichteten Foren werden sollte (dieser Gedanke wurde bei mir „initiiert" durch den SB-Beitrag 188203).
> ich empfinde es nicht als zutreffend, daß dieses Forum derart einseitig ausgerichtet sei. Allerdings erwarte ich hier schon eine gewisse Einsichtsfähigkeit in kausal nur schwer erklärbare, dennoch empirisch verifizierbare Forschungsergebnisse, gleich welcher Art (Gesundheit, Geschichte, Elliott, Chaostheorie usw.).
>Ich empfinde es als widersinnig, wenn hier Leute auftauchen und herumkrakehlen, Elliott sei ja Schwachsinn, und immer dann abtauchen, wenn sie mal den Beweis führen sollen - wie auch in den anderen Bereichen der Pauschalabwehr nach §3 der Beamtenordnung, ja, da könnt ja jeder kommen
>
>>Baldur:[i]... die Gefahr der finalen Katastrophe war noch nie so brisant wie zur Zeit (Absturz auf das Niveau vor der Blasenbildung, also 18nochwas).
>>Wenn denn dieser vermeintlich Absturz auf das von Dir angenommene (Zeit-)Niveau stattfindet - da möglicherweise unausweichlich -, so wäre es m.E. von Vorteil, ein Modell zur Hand zu Haben, dessen Grundgerüst in einer neunen Situation eingesetzt werden kann.
>>Warum also nur die Beschreibung des Zustandes und nicht die Diskussion über die Darstellung was anders laufen muss?
> dafür gibt es das Zusammenbruchsforum von Badland Warrier, Link steht unten.
>Im übrigen habe ich mir erst heute tagsüber überlegt, ob man nicht hier einmal den versuch starten sollte, derartige konkrete Auswege zu formulieren und auf Tauglichkeit, Umsetzbarkeit abzuklopfen.
>Ich fürchte aber, daß das eh vergeudete Zeit ist, weil ich als sicher annehme, daß niemand an den politischen Schalthebeln solche sinnvollen Anregungen übernehmen wird - Stichwort Steuervereinfachung durch MdB Udall (Schreibweise?).
>Für eine Sammlung betreffend den Tag X plus eins und nachfolgend, ähnlch dem Werk Ludwig Erhardts, rennst Du bei mir offene Türen ein.
>Wobei dottore schon viel Vorarbeit geleistet hat (Staatsobligationen für wertlos erklären, Ministerien ersatzlos abschaffen etc.
>
>>Sehr schnell werden wir vermutlich auf die Punkte stoßen, die Stammtischdiskussionen von"Think Tank" unterscheidet, nämlich an all den Stellen, wo dargelegt werden muss, wie man unter möglichen Rahmenbedingungen, diese Vorstellung umsetzen kann oder eben über diese Vorstellungen einen Konsens erreichen kann (dottores richtiger Hinweis, wonach Lösungen auch - und vor allen Dingen - eine Frage der Bevölkerungszahl ist, muss wohl derart verschärfend für die „Studie“ beachtet werden, dass die Bevölkerungszahl sich nach dem Niedergang als Rahmenwert nicht relevant verändert haben wird gegenüber der Ausgangssituation).
> nach allen Infos wird sich die Bevölkerung vermindern, sie wird überaltern, und alle möglichen Beherrschungsszenarien würden bei Bekanntmachung Aufruhr auslösen, fürchte ich - weil nicht sein kann, was nicht sein darf - nämlich ein weitgehendes Auf-sich-selbst-gestellt sein in einer abgespeckten Gesellschaft, die kaum mehr Transferleistungen kennen wird - woher sollten sie auch gespeist werden?
>>
>>Baldur:[i]... Und ich fürchte, daß es nicht so viel Lehrgeld zu zahlen gäbe, wenn sich mehr Leute dafür interessieren würden, als sie es tun.[/i]
>>In dieser Schlussfolgerung wäre ich mir nicht so sicher. Einerseits ist zu fragen, ob die bisherigen Tausende von Jahren ein Lehren verboten und warum nun gerade in unserer Generation das Lernen fruchten sollte?
>
> ein frommer Wunsch halt, wir leben ja so, daß man ein Ideal zumindest anstrebt, um das mögliche zu erreichen - und wenn wir immer nur davon ausgehen würden, das Murphy zuschlägt und alles schiefgeht, können wir uns auch einen Strick nehmen - es ist mir zu wenig, zu akzeptieren, daß es halt immer wieder in die Binsen geht, lieber stelle ich mich auf meinen Ketzerhocker und zeige auf die Lawine, die kommt, auch wenn sich nur wenige umdrehen werden - ich kann halt nicht anders
>>>Anderseits ist es wohl menschliche Natur, zu fordern, das sich Entwicklungen im Sinne der Lebenden gestalten lassen.
>>Also es kann vieles aus der Geschichte erkannt werden, doch was kann davon umgesetzt werden? Denn m.E. darum geht es, wenn man Krisen bewältigen möchte und dabei dennoch Konsens erzielen möchte.
> Unsere Krise ist konsensverursacht, nur, weil *man* es jedem Recht machen wollte, hat das Boot heute so weit Schlagseite, daß alle demnächst baden gehen - oder fast alle.
>Mit Konsens kommst Du keinen Schritt weiter, und weil kein Konsens in notwendige Einschnitte sichtbar ist, gehe ich von der Erfolglosigkeit aller Bemühungen aus und von der finalen Welle down.
>Ist im Übrigen ja Thema im Prophezeiungsforum.
>
>Beste Grüße vom Baldur
|
Baldur der Ketzer
08.05.2003, 22:05
@ orwell
|
Re: Leute ohne GeCHichtsbewußtsein..... Quelle aus 1939 ausw.Amt |
-->>ist mit dem band aus dem deutschen aussenministerium dieser gemeint? http://homosapiens1.tripod.com/Artykuly/Deutsch_Polnische_Krise.htm
Hallo, Orwell,
das scheint ein interessanter Link zu sein von Dir.
mein Buch ist etwas anders (original 1939, kein Nachdruck):
Auswärtiges Amt, 1939, Nr.2, Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges, Berlin 1939, Carl Heymanns Verlag,
Vorwort von v.Ribbentrop,
erstes Kapitel, Entwicklung der dt.-poln. Beziehungen, Übersicht 1919-1933, 1938, 1939, Rolle Englands
A. Der Kampf gegen das Deutschtum in Polen und gegen Danzig von 1919 bis 1933....
Nr.1 Aus dem Memorandum des Britischen Premierministers Lloyd George, 25.3.1919
Nr.2 Aus den Bemerkungen der Deutschen Friedensdelegation zu den Friedensbedingungen 29.5.1919
..........
fortlaufende, chronologische Quellenabfolge
...........
Nr. 11 Aussprache im Britischen Oberhaus 15.6.1932
....
B. Deutschlands Bemühen um eine Verständigung mit Polen, 1933-1939
Nr. 26....
Nr. 52 Der Reichsminister des Auswärtigen Amtes an den Deutschen Botschafter in Warschau vom 14.11.1934
Nichtbeachtung der dt.-poln. Minderheitenerklärung durch Polen (11.37 - 11.38)
.....
bis Nr. 216, Der deutsche Botschafter in Warschau an das auswärtige Amt, vom 23.5.1939 (von Moltke)
dann folgt zweites Kapitel, Die englische Kriegspolitik
a) britische Aufrüstung und Hetze gegen Deutschland
Nr. 217 ff.
dann folgt drittes Kapitel, Deutschlands Bemühen um Sicherung friedlicher Beziehungen zu seinen Nachbarländern
Nr. 325, Aus der Rede des Führers vor dem deutschen Reichstag, 30.1.1937
Nr. 348, Nichtangriffsvertrag zwischen Deutschland und der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken, 23.8.1939
Viertes Kapitel, Polen als Werkzeug des englischen Kriegswillens
Ich vermute, daß Dein link ein paar wesentliche Teile herausgegriffen hat, aber mein Buch (eines von zweien der Reihe, es fehlt also die Hälfte) enthält mehr als im Netz steht.
beste Grüße vom Baldur
|
Uwe
08.05.2003, 22:05
@ Baldur der Ketzer
|
Wesentliche Teile Deiner Antwort, Baldur, empfinde ich als Verweis... |
-->... und gedenke mich auch danach zu richten, da ich beim besten Willen derzeit nicht erkennen kann, dass ich etwas fehlinterpretiere.
Hallo Baldur,
nachdem Du mich auf ein Prophezeiungsforum, Zusammenbruch-Forum (hier eine Zufallsauswahl) und Vorsorgeforum glaubst verweisen zu müssen, fällt es mir leicht, Dir zu erklären, das es keinen Sinn für mich macht, mich mit Deinen Gedanken auseinderzusetzen, da wir wohl aneinander vorbeischreiben.
|
orwell
08.05.2003, 22:11
@ Baldur der Ketzer
|
danke baldur.o.t. |
-->>>ist mit dem band aus dem deutschen aussenministerium dieser gemeint? http://homosapiens1.tripod.com/Artykuly/Deutsch_Polnische_Krise.htm
>Hallo, Orwell,
>das scheint ein interessanter Link zu sein von Dir.
>mein Buch ist etwas anders (original 1939, kein Nachdruck):
>Auswärtiges Amt, 1939, Nr.2, Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges, Berlin 1939, Carl Heymanns Verlag,
>Vorwort von v.Ribbentrop,
>erstes Kapitel, Entwicklung der dt.-poln. Beziehungen, Übersicht 1919-1933, 1938, 1939, Rolle Englands
>A. Der Kampf gegen das Deutschtum in Polen und gegen Danzig von 1919 bis 1933....
>Nr.1 Aus dem Memorandum des Britischen Premierministers Lloyd George, 25.3.1919
>Nr.2 Aus den Bemerkungen der Deutschen Friedensdelegation zu den Friedensbedingungen 29.5.1919
>..........
>fortlaufende, chronologische Quellenabfolge
>...........
>Nr. 11 Aussprache im Britischen Oberhaus 15.6.1932
>....
>
>B. Deutschlands Bemühen um eine Verständigung mit Polen, 1933-1939
>Nr. 26....
>Nr. 52 Der Reichsminister des Auswärtigen Amtes an den Deutschen Botschafter in Warschau vom 14.11.1934
>Nichtbeachtung der dt.-poln. Minderheitenerklärung durch Polen (11.37 - 11.38)
>.....
>bis Nr. 216, Der deutsche Botschafter in Warschau an das auswärtige Amt, vom 23.5.1939 (von Moltke)
>
>dann folgt zweites Kapitel, Die englische Kriegspolitik
>a) britische Aufrüstung und Hetze gegen Deutschland
>Nr. 217 ff.
>dann folgt drittes Kapitel, Deutschlands Bemühen um Sicherung friedlicher Beziehungen zu seinen Nachbarländern
>Nr. 325, Aus der Rede des Führers vor dem deutschen Reichstag, 30.1.1937
>Nr. 348, Nichtangriffsvertrag zwischen Deutschland und der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken, 23.8.1939
>Viertes Kapitel, Polen als Werkzeug des englischen Kriegswillens
>Ich vermute, daß Dein link ein paar wesentliche Teile herausgegriffen hat, aber mein Buch (eines von zweien der Reihe, es fehlt also die Hälfte) enthält mehr als im Netz steht.
>beste Grüße vom Baldur
|
silvereagle
08.05.2003, 22:23
@ Uwe
|
alle Achtung, Uwe... |
-->... Du hast ja wirklich einen mir bisher völlig verborgen gebliebenen Sinn für Humor:
(hier eine Zufallsauswahl)
Baldur möge es mir nachsehen, wenn ich da gerade heftige"Atembeschwerden" entwickelt habe... ;-)
Gruß, silvereagle
|
Baldur der Ketzer
08.05.2003, 22:23
@ Uwe
|
Re: Wesentliche Teile Deiner Antwort, Baldur, empfinde ich als Verweis... |
-->Hallo, Uwe,
es tut mir leid, wenn es auf Dich so wirkt, bitte glaube mir, daß dieser O-Ton nicht beabsichtigt war,
Manchmal trifft man den Ton nicht so, wie es notwendig wäre, aber das fällt einem erst am anderen Tag auf. Ich bin weder sauer auf Dich oder ausgeflippt.
Wenn man nicht in einem Stück schreibt, sondern absatzweise entgegnet, wirkt es zwangsläufig kurz angebunden und abgehackt.
Es liegt mir fern, Dich in irgendeiner Form zu verweisen oder zu belehren.
Und ob Du mir das glaubst oder nicht, die beiden Links halte ich persönlich für inhaltlich sinnvoll, gewinnbringend und den Umständen Rechnung tragend.
Vergleichen wir es mit einer Diagnose, ein Arzt diagnostiziert Husten, ein anderer eine Lungenentzündung. Beide werden erst im nachhinein erkennen, wer Recht hatte. Ggf. um den Preis des toten Patienten.
Wie Du weißt, gehe ich davon aus, daß der weitere Ablauf der Dinge feststeht und dieser Verlauf stimmt durchaus mit einer nüchternen Fortschreibung der teils exponentiellen Entwicklungen überein.
ich gehe aus von Crash, Bürgerkrieg, 3.Weltkrieg, und einem Rückfall auf Zustände von 1800. Nicht heute, nicht morgen, aber noch während unserer zu erwartenden Lebensspanne.
Insofern und aus diesem Blickwinkel erscheint es natürlich sinnlos, über einen Konsens in der Sozialpolitik zu diskutieren, welche Kürzung nun sozial verträglich wäre und welcher Grenzbelastungssatz die Leute nicht aus dem Lande treibt.
Das ist aus meiner Sicht der Dinge so, als ob Du einem schwer an Krebs erkrankten Patienten einen Pickel aufdrückst und meinst, damit sei das Überleben gesichert.
Während es drunter weiterwuchert und Gift produziert.
Ist schwer in Worte zu fassen. Ich denke, den Punkt ohne Umkehrmöglichkeit haben wir schon ca. 10 Jahre hinter uns.
Wie in der Medizin kann Schönfärberei und Verharmlosung segensreich sein, das sehen wir ja schon seit leuschels Fettnäpfen.
Aber es kann auch bedeuten, daß man den Patienten ins Messer laufen läßt, und ein Punkt erreicht wird, der nicht mehr therapierbar ist.
Ich sehe diesen Punkt bereits überschritten. Nicht weltweit, aber zumindest geltend für die BRDDR.
Lese meinen Text nochmal aus diesem Blickwinkel heraus, ich hoffe, der von Dir als negativ empfundene Beigeschmack hat sich dann verflüchtigt.
Abendliche Grüße vom Baldur
|
Tassie Devil
08.05.2003, 22:29
@ Baldur der Ketzer
|
Re: In der Hitze eines Gefechtes |
-->>Spirit of Juergen G stellt zurecht fest, daß es einem gar nichts bringt, in ollen Kamellen zu rühren.
Baldur, Vorsicht, es sind immer die gleichen Raffinessen, wie bei der einleitenden Standardfloskel, man sei ja kein Auslaenderfeind, aber...
Du erweckst den starken Eindruck, dass auch Du Spirits Feststellung zu recht empfindest.
Die Uebernahme seiner Begriffswahl"olle Kamellen" ist von Anfang an stark herabsetzend fuer das ganze Thema.
>Beste Grüße vom Baldur
Gruss [img][/img]
TD
|
Baldur der Ketzer
08.05.2003, 22:34
@ silvereagle
|
Re: alle Achtung, Uwe... |
-->>... Du hast ja wirklich einen mir bisher völlig verborgen gebliebenen Sinn für Humor:
> (hier eine Zufallsauswahl)
>Baldur möge es mir nachsehen, wenn ich da gerade heftige"Atembeschwerden" entwickelt habe... ;-)
Hallo, Silberadler,
ich weiß nicht, warum der dort herausgepickte Beitrag so abstrus sein soll.
Ich bin mal einem Mitglied der Mussolini-Befreier-Einheit unter Skorzeny begegnet und konnte mich über ein paar interessante Dinge austauschen.
Einfachste Dinge entscheiden über Sein oder Nichtsein.
Jetzt ist nicht Uwe gemeint, nicht, daß er sich wieder auf den Schlips getreten fühlt - aber nehm doch mal die ganzen Armanibrüder und laß denen nachts in der Prärie eine Autopanne widerfahren - Schock!
Es fehlt an den Begriffen für das allernotwendigste.
Und eines sehe ich als sicher an - so wie es für stressige Situationen Ablaufpläne gibt (Flugzeugnotfälle, Militärangriffsabläufe), die stur zu beachten sind, weil man in Panik das allereinfachste nicht mehr sieht, muß man sich auch ein paar Gedanken machen, was wirklich ist, wenn die Banken den Schalter dicht und Tante Emma zu hat.
Und ein paar andere, sehr unbequeme Dinge in den Morgennachrichten durchkommen.
Dann ist es zu spät mit Herumhirnen.
Wer sich darüber belustigt, wer Leute verspottet, die eine Ader für Vorsorge haben, hatte bisher Recht. Wie der, der immer auf rot setzte und stets gewann.
Das ist eben die Lebensausrichtung, man kann nicht alles haben.
Läuft es umgekehrt, schaut der Spötter dumm aus der Wäsche (es sei denn, er ist Ingenieur, der von Haus aus über viel praktisches Wissen verfügt).
Wer wann welche Karte zieht, Niete, Joker, Arschkarte, wird die Zeit weisen.
Ich seh das parallel und emotionslos. Ich möchte halt nicht mit heruntergelassenen Hosen aufs Titelbild ;-)
beste Grüße vom Baldur
(P.S.: wie gut, daß Uwe die wirklichen Hämmer in diesem Überlebens-Forum nicht gefunden hat ;-).-........)
|
Uwe
08.05.2003, 23:56
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Wesentliche Teile Deiner Antwort, Baldur, empfinde ich als Verweis... |
-->Baldur:[i]... es tut mir leid, wenn es auf Dich so wirkt, bitte glaube mir, daß dieser O-Ton nicht beabsichtigt war,[/i]
Keine Schwierigkeit, das als Deine Ansicht zu glauben, Baldur,
was du schreibst.
Einzig Verwunderung über eine von mir vermutete Widersprüchlichkeit in einem hier aufgedeckten Weltbild, die sich nunmehr bei mir aufgetan hat. Schriebst Du nicht vor kurzem, das der Weg und der Tod als Zeitpunkt vorbestimmt sein? Warum also, so frage ich mich nun, wenn meine Annahme überDeien Standpunkt zutrifft, dann derartige"Vorsorge" von Deiner Seite. Dies ist eine Frage, auf die ich bestimmt keine Antwort erwarte, denn ich akzeptiere jede Art des Versuches der Bewältigung eigener Lebensängste, sofern sie nicht dritte in Mitleidenschaft zieht.
Daher werde ich mir auch nicht erlauben, auf Deine Links derart wertend einzugehen, dass ich meine Meinung dazu darlege, sondern will nur klarstellen, dass mein Beitrag, zu dem Du als Teil Deiner Antwort die Hinweise auf diese Seiten gegeben hattest, so überhaupt nichts mit meinen individuellen Zukunfsängsten zu tun hatte und schon garnicht mit der Sorge, wie ich überlebe.
Diese beiden Aspekte finden bei mir bestimmt eine andere Antwort als bei anderen und sind für die Entwicklung der Gesellschaft vollkommen unbedeutend.
Darüberhinaus haben mir auch andere Passagen in Deiner Anwort gezeigt, dass wir wohl zwei verschiedene Themen besprochen haben.
Einzig zu Deine Äußerung «ich empfinde es nicht als zutreffend, daß dieses Forum derart einseitig ausgerichtet sei» als Replik auf einen Absatz von mir, sehe ich mich veranlsst, darauf hinzuweisen, dass ich im Vorsatz auch nicht diese Ansicht geäußert habe.
Gruß,
Uwe
|
Baldur der Ketzer
09.05.2003, 00:02
@ Tassie Devil
|
Re: In der Hitze eines Gefechtes |
-->>>Spirit of Juergen G stellt zurecht fest, daß es einem gar nichts bringt, in ollen Kamellen zu rühren.
>Baldur, Vorsicht, es sind immer die gleichen Raffinessen, wie bei der einleitenden Standardfloskel, man sei ja kein Auslaenderfeind, aber...
>Du erweckst den starken Eindruck, dass auch Du Spirits Feststellung zu recht empfindest.
Hallo, TD,
ein ehemaliger Schulkamerad hatte immer einen Standardsatz auf alles und jedes. Er lautete: und was bringt mir das ganze jetzt sexuell?
Dieser Satz waberte in meiner Erinnerung herum, als ich den Satz schrieb.
Die Beschäftigung mit irgendwelchen historischen Gegebenheiten bringt meinem Schulkameraden sexuell rein gar nichts.
Dem Geist bringt es 0,00 auf sein Bankkonto.
Insofern schrieb ich also, es *bringe tatsächlich* nichts. So direkt und primär.
Daß man dann leicht auf die Stufe eines zweiten Schulfreundes gerät, der immer sagte, er müsse nichts lernen, Hauptsache sei, er könne sein Geld zählen, ist schwer von der Hand zu weisen.
Krasserweise war das der jüngere Sohn unserer Grundschullehrerin, der das von sich gab - wie peinlich.
Wir kommen dennoch nicht umhin, zuzugestehen, daß es keine direkten sofortigen Wohltaten bringt, sich mit zurückliegenden Dingen zu beschäftigen, in der Zeit könnte man jobben, zocken, oder pop.
Und auf dem Niveau sind zeitgeschichtliche Fragen nichts anderes als voll krasse olle Kamellen ;-).
Ich hoffe, ich konnte etwas zur Begriffsbildung beitragen. Leider war das aus meinem text nicht ersichtlich, sonst müßte ich noch viiiiiiieeel mehr schreiben als ohnehin. Und dann liest es keiner mehr.
Danke für die Aufmerksamkeit, und
Beste Grüße vom Baldur
|
Baldur der Ketzer
09.05.2003, 00:18
@ Uwe
|
Re: was bringt Vorsorge, wenn eh alles feststeht? |
-->Hallo, Uwe,
das ist ein sehr berechtiger Punkt.
Das Interesse an bestimmten Dingen zu gegebener Zeit mag entscheidend sein für den Ausgang einer Weggabelung im Lebensweg.
Wer nie auf den Punkt kam, oder wer daraufgestoßen ist, aber es leichtfertig in den Wind schlug, scheitert dann (meinetwegen erste Hilfe, irgendwelche Kenntnisse und Fähigkeiten).
Ich interessiere mich auch für Erlebnisse von Kriegsgefangenen und diese wissen zu berichten, daß bestimmte, scheinbar zufällige Ereignisse (z.B. das Auffinden momentan nutzloser Gegenstände, beispielsweise Jagdmesser oder Löffel) Jahre später ausschlaggebend waren, lebend aus haarigen Situationen herauszukommen.
Ein Bekannter bekam als Auszeichnung eine Taschenuhr vom Kommandanten, und tags darauf hielt ihm die ein Projektil ab, das sonst sein Herz getroffen hätte.
Usw.
Wenn man sagen würde, es wird schon alles auf mich zukommen, was ich brauche, und man würde von sich aus nicht aktiv tätig, kann das ausreichend sein.
Ich bin allerdings nicht so vertrauensselig und handele lieber frei nach Lenin, Kontrolle ist besser, hier, eigene Vorbereitung. Umso leichter fiele es im Fall des Falles.
Und wenn gar nichts kommt, oder ich erlebe es eh nicht mehr, dann war es halt wie eine Versicherung, eine verlorene Vorsorge.
Dafür hab ich mich gefreut, selber Schweißarbeiten machen zu können, oder kleine Pflanzen an den Blättern zu erkennen, usw. - auch, wenn mir mal kein unmittelbarer Nutzen erwachsen sollte daraus.
Es erweitert den Horizont, finde ich.
Ein anderer wird soziale Kontakte bevorzugen, oder schöngeistige Literatur, Kultur, Kunst - jeder halt nach seiner Facon.
Interessanterweise muß ich zugeben, daß ein derzeit laufender Versuch, wirklich voll auf die positive, zielführende, problemlösende Vorsehung zu setzen, seit etlichen Monaten sehr gute Ergebnisse bringt.
Einige Vorkommnisse sind derart un-zufällig, daß man sie kaum glauben kann, dennoch fanden sie zum notwendigen Zeitpunkt immer rechtzeitig statt.
Die Welt steckt voller Wunder.
nächtliche Grüße vom Baldur
|
silvereagle
09.05.2003, 00:49
@ Baldur der Ketzer
|
@Baldur |
-->Guten Abend,
> ich weiß nicht, warum der dort herausgepickte Beitrag so abstrus sein soll.
Naja, für Dich wohl nicht... Aber versetz Dich doch mal in so Armani-Brüder wie Uwe und mich [img][/img], wenn man da brutal und ohne Vorwarnung ins kalte Wasser des"Zusammenbruchforums" (alleine der Name... ;-)) gestoßen wird... Bei mir war's ja umso schlimmer, als ich den Beitrag von Uwe völlig aus dem Zusammenhang gelesen hatte - und als ich auf den Link klickte, musste ich eine runde Minute Auszeit einlegen... ;-) Wahrscheinlich hat auch die unnachahmliche Art von Uwe, seine Formulierungen zu wählen, das ihre dazu getan...
Also wirklich nichts für ungut.
Gruß, silvereagle
|
Baldur der Ketzer
09.05.2003, 11:01
@ silvereagle
|
Re: @silvereagle |
-->Hallo, Silberadler,
ich hoffe, Du nimmst mir meine etwas rustikale Art nicht übel ;-).
Im Ernst, stelle Dir einmal vor, der Strom bleibt für länger als drei Tage weg, aus Gründen wie auch immer.
Mangels Pumpen gibt es kein Wasser mehr, auch Heizungen gehen nicht mehr, Alarmanlagen auch nicht, nicht mal Bewegungsmelder und Flutlichtscheinwerfer.
ISDN-Anlagen dürfetn auch aussteigen, also nix mit Polizeianruf bei Knacki im Anmarsch.
Nix Tiefkühltruhe, nix Geldautomat.
Ich gehe davon aus, daß dies mehr als 95% der städtischen Bevölkerung völlig überfordern wird.
Wer sich nicht mal vorher Gedanken gemacht hat, fällt dann in ein tiefes Loch.
Ich finde, es ist nur konsequent, das Szenario Dax 400 auch hinsichtlich der dann vorzufindenden Lebensumständen mal zu durchdenken.
Und dann kommst Du an dem drüben geschilderten Zusammenbruchsszenario kaum vorbei.
Das mit dem Ingenieur meinte ich ernst, Landwirte, Schlosser, Techniker können sich viel eher helfen als, äh, Diplomsozialpädagoginen oder dergl. (Politiker, Kravattenträger, Bänker usw.).
Beste Grüße vom Baldur (eigentlich auch Büroling, aber mit Ambitionen zur Fähigkeitenausweitung)
|
Euklid
09.05.2003, 12:36
@ Baldur der Ketzer
|
Re: @silvereagle |
-->Hallo Baldur
deine Aussage hat etwas für sich!
Ich bin gerade dabei mir mal solche Gedanken zu machen was wäre wenn........
Dabei muß ich gestehen daß bei der Nachkalkulation bestimmte Dinge wie Tiefkühltruhe zweifach einfach totaler Quatsch ist.
Tiefgekühltes Zeugs bringt nichts mehr sondern kostet nur.
Die Stromkosten sind inzwischen so hoch daß auch die Nutzung der Super Sonderangebote keine Effizienz mehr besitzen.
Die Vorratshaltung mit einer Tiefkühltruhe ist für kommende Szenarien einfach völlig unpraktisch und auch dazu noch teuer.
Die Vorratshaltung über Konserven und Dosenbrot dürfte eine praktische und gute Maßnahme sein.
Dieses Tiefkühlzeugs dürfte bald out sein.
Vor allen Dingen dann wenn die Stromlieferanten immer öfter die Sicherungen rausdrehen;-))
Viele können ja noch nicht mal mehr die Stromrechnungen bezahlen.
Aber rauchen für 3,50 Euro das können die meisten noch und vor allen Dingen schlucken wie die Schluckspechte.
Für den Strom reicht es dann nicht mehr.
Gruß EUKLID
|
Sascha
09.05.2003, 17:44
@ Baldur der Ketzer
|
Leute ohne GeCHichtsbewußtsein..... / Vollste Zustimmung mkT |
-->Hallo Baldur!
Ich kann dir hier nur vollste (100%) Zustimmung geben. Viele Leute verdrängen die Tatsachen oder sehen es als Last an wenn man darüber redet, daß es vielleicht nicht mehr so bleiben wird wie es war. Sie sehen es als nervig. Ich kenne genügend Leute die wollen es nicht wahr haben oder verdrängen die Tatsachen oder stempeln es mit"Unsinn" ab oder fühlen sich genervt oder können sich es auch einfach gar nicht vorstellen, daß wir vielleicht schon sehr bald auf vieles verzichten müssen und gar um unsere Existenz rudern müssen. Dinge wie Urlaub, Vermögen und Ausgehen und endloser Konsum könnten bald in großen Teilen bei vielen der Vergangenheit angehören. Die Grundbedürfnisse rücken wieder ins Blickfeld.
Vielleicht sehen es auch manche, daß es so kommt und leben gerade deswegen nochmal das Leben so richtig aus.
Wenn jemand das Problem erkannt hat oder zumindest die bestehende Gefahr (und zumindest die Gefahr ist unbestreitbar vorhanden) dann gibt es meistens zwei Grundeinstellungen
1. Ich versuche vorzusorgen/zu sparen, schränke mich ein, versuche Kosten abzubauen, versuche mich damit abzufinden, stelle mich auf die Situation ein, versuche mich abzusichern. Das ist der KONSUMEINSCHRÄNKER!
2. Ich versuche nochmal das Leben in vollen Zügen zu genießen weil ich fest damit rechne, daß es bergab geht. Auch diese Verhaltensweise ist verständlich. Hier herrscht vor allem die Meinung, daß es sowieso fast alle trifft und eine Meinung der Art"Bergab geht es so und so und es trifft sowieso fast alle ob ich spare, vorsorge oder nicht". Bei diesen Menschen findet eine Abwägung statt. Sie denken sich: Wenn ich heute verzichte und vorsorge dann muß ich heute stark sparen und mich einschränken. Für diese starke Einschränkung durch das Sparen habe ich später aber kaum noch mehr als die anderen da es bei allen - ob man die paar Euro gespart hat die man noch sparen kann oder nicht - bergab geht im Lebensstandard. Somit lautet für diese Menschen die einzige richtige Lösung: Leben leben solange es noch so ist wie es ist. Einige die diese Einstellung vertreten handeln auch aus dem Motiv heraus, daß sie auf Besserung hoffen da sie glauben: Wenn es allen schlecht geht muß doch jemand was machen oder wird schon irgendwas passieren damit sich das wieder ändert. Auch diese Einstellung halte ich für sehr gefährlich.
Natürlich wiederholt sich die Geschichte nicht immer bis in jedes einzige Detail. Schließlich ändern sich die Zeiten und die Umgebung. Aber die Geschichte ähnelt sich zumindest doch sehr häufig und die Muster sind häufig gleich. Viele Menschen wollen es jedoch wie oben erwähnt nicht wahrhaben, daß es auch heute wieder ähnlich kommen kann wie es schon in der Geschichte oft der Fall war, also von den roaring twenties mal wieder in die Depression der 30er.
Beste Grüße in die Alpen
Sascha
|