kizkalesi
14.05.2003, 09:39 |
Wer zahlt eigentlich jetzt die Rechnung? Thread gesperrt |
-->davon mal abgesehen, dass Aussenminister Fischer vorige Tage nichts Wichtigeres zu tun hatte, als nach Algerien zu reisen, wird er sich jetzt auch noch als Retter dieser Sahara-Verrückten feiern lassen.
Wer aber zahlt diese dicke Rechnung, die da jetzt aufgelaufen ist?
Seit Wochen sind ganze Stäbe in Berlin mit diversen Ministerien damit beschäftigt, sich Gedanken um diese Wanderer zu machen.
Nicht nur, dass Algerien an sich ja schon kein klassisches Urlauberland ist, ja sie wandern auch noch durch die Sahara und bewegen durch ihren Leichtsinn/Blödsinn wochenlang alles mögliche.
Kanzler Schröder, Innenminister Schilly, Aussenminister Fischer, und was sich noch alles an hochkarätigen Stellen einschließlich GSG 9 und BND etc. etc.alles Gedanken machen durfte. International Verwicklungen von beträchtlichem Ausmaß.
Nicht, dass ich nicht auch über Rettung oder Freilassung der Verrückten erleichtert wäre, aber sollten sie nicht nun vom deutschen (östterr. Schweizer usw. natürllich auch) Steuerzahler auch für diese immensen aufgelaufenen Kosten der Zeche haftbar gemacht werden?
Also, ich wäre sehr dafür.
aws
kiz
|
Euklid
14.05.2003, 09:56
@ kizkalesi
|
Re: Wer zahlt eigentlich jetzt die Rechnung? |
-->Und da wollen sie uns weiß machen sie hätten keine Zeit und es wäre so stressig.
Ich sehe den Bundeskanzler aber öfter in den Fußballstadien als unsere gesamte Verwandtschaft zusammen.Hannover,Cottbus,Dortmund usw.
Der Außenminister hat sich zwar um die verschollenen Bürger zu kümmern durch Einschaltung von untergeordneten Stäben aber doch nicht vor Ort um Gottes Willen.
Das betrachte ich als pure Zeitverschwendung.Scheinbar war nichts dringenderes angelegen.
Bringt was für die publicity.
Vorschlag:Wir richten ein Touristensuchministerium ein.
Die Finanzierung machen wir über eine Reisezuschlagsteuer;-)))
Darin muß die Rentenzahlung für den versicherten Papa und natürlich die Reiserückversicherung für bankrotte Flugunternehmen mit drin sein.
Und anschließend richten wir dann noch Staatssekretäre ein und einen Neubau brauchen wir dann auch noch;-))
Selbst wenn es den Bürgern nur noch für die Kasseler Berge reicht,für dieses neue Ministerium reichts allemal;-))
Gruß EUKLID
|
Valerie
14.05.2003, 10:18
@ kizkalesi
|
@kizkalesi: Moment ´Mal - vorher Nachdenken ist immer ratsam |
-->es ist anscheinend auch noch nicht zu dir gedrungen, dass vermutlich Al Kaida hinter den Entführungen steckt. Und von Terrororganisationen oder Geheimdiensten kannst auch du theoretisch und praktisch überall entführt werden.
Wenn du bereits jetzt wegen der relativ geringen Kosten hier deinen Frust ablässt, möchte ich mal dein Gezertere (pardon) erleben, wenn dann keiner einen Stab zu deiner Rettung gründet und Kontakt zu den Geiselnehmern aufnimmt!
Oder möchtest du lieber sterben, als diesen Staat einige Tausender zu kosten?
Maybritt sagt immer: Viel Erfolg beim Vermehren der gewonnener Einsichten!
|
Nachfrager
14.05.2003, 10:28
@ kizkalesi
|
Eine sehr gute Frage |
-->Streng genommen ist die Rettung der Sahara-Touristen das falscheste Signal, das kommen konnte. Denn jetzt weiß auch der letzte Depp, dass er mit großem Aufgebot noch aus dem tiefsten, selbstverschuldeten Schlamassel rausgepaukt wird: Vollkasko pur. Ich hätte gerne folgendes Kanzlerstatement vor der Presse gesehen.
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Zur Zeit befinden sich einige Abenteuertouristen mitten in der algerischen Sahara in der Gewalt von Geiselnehmern. Natürlich erwarten sie jetzt von der Bundesregierung, dass sie befreit werden. Ich sage dazu nur folgendes: wer einem Krokodil den Pimmel hinhält, darf sich nicht wundern, wenn das Tier zuschnappt. Anders ausgedrückt, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wenn wir jetzt den Sahara-Touristen helfen, dauert es nicht mehr lange, bis unsere Botschaft in Thailand Leute aus dem Puff auslösen muss. Im übrigen: Wollen wir wirklich noch mal Bilder sehen, wie sie uns die heulende Renate Wallert geboten hat? Deshalb hat die Bundesregierung beschlossen, im Fall der entführten Sahara-Touristen nichts zu unternehmen. Wem die Ostsee nicht gut genug ist, muss eben die Konsequenzen tragen. Und, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die Leute wollten doch einen Abenteuerurlaub haben. Den haben sie jetzt bekommen. Hahaha!"
So oder so ähnlich. ;-) Die Umfragewerte wären vermutlich explodiert...
Gruß
Nachfrager
|
Valerie
14.05.2003, 10:35
@ kizkalesi
|
Kleiner Nachtrag |
-->kizkalesi,
oder willst du eine Initiative zur Verhinderung der letzten Freiheiten dieser Menschheit und zur Vermeidung von Urlaubsreisen und den Staat belastende Kosten gründen?
Und provokativ - wie dein Text für mich - gefragt:
Am Besten alle Urlauber abschaffen, alle alten Menschen rechtzeitig"zur Ruhe betten", die chronisch Krank gemachten endlich sterben lassen, Kinder verbieten (die kosten ja auch nur) und sämtliche Freiheiten abschaffen - oder?
|
kizkalesi
14.05.2003, 10:41
@ Valerie
|
Re: @kizkalesi: Moment ´Mal - vorher Nachdenken ist immer ratsam -?????? |
-->>es ist anscheinend auch noch nicht zu dir gedrungen, dass vermutlich Al Kaida hinter den Entführungen steckt. Und von Terrororganisationen oder Geheimdiensten kannst auch du theoretisch und praktisch überall entführt werden.
>Wenn du bereits jetzt wegen der relativ geringen Kosten hier deinen Frust ablässt, möchte ich mal dein Gezertere (pardon) erleben, wenn dann keiner einen Stab zu deiner Rettung gründet und Kontakt zu den Geiselnehmern aufnimmt!
>Oder möchtest du lieber sterben, als diesen Staat einige Tausender zu kosten?
>Maybritt sagt immer: Viel Erfolg beim Vermehren der gewonnener Einsichten!
hallo,
danke für die guten Ratschläge, aber was hat das denn mit Frust ablassen zu tun?
Ich habe nur die Mißverhältnisse klargestellt.
Wenn ich in den Schwarzwald fahre, oder von mir auch Kreta, oder von mir aus nach Mallorca oder von mir aus an die Costa Blanca oder de Sol, dann laufe ich aber ganz bestimmt nicht in derartige Gefahr, von Al Kaida oder sonstigen Verwirrten (was ja alles überhaupt noch nicht ergründet ist) entführt zu werden,
als in der Sahara.
Was soll also so ein Unfug, den du da schreibst. Es ist doch wohl ein Unterschied, ob ich in der algerischen Sahara irgendwelchen Abenteuer erleben will und mich persee schon völlig unnötigen Gefahren aussetze, oder auf Norderney Urlaub mache.
Bungee-Springen ich weiß. Adrenalin und so.
Aber doch nicht auf unsere Allgemeinkosten. Sie hätten sich ja beim ADAC"Auslandsversichern lassen können".Die wären bestimmt begeistert gewesen.
Lieber sterben, als den Staat ein paar Tausender kosten - wÃllst du mich veralbern?
Was ist das denn für ein naiver Unfug?
Ist mir zu hoch.
aws
kiz
|
kizkalesi
14.05.2003, 10:43
@ Valerie
|
Re: Kleiner Nachtrag - ist dir nicht gut?? |
-->>kizkalesi,
>oder willst du eine Initiative zur Verhinderung der letzten Freiheiten dieser Menschheit und zur Vermeidung von Urlaubsreisen und den Staat belastende Kosten gründen?
>Und provokativ - wie dein Text für mich - gefragt:
>Am Besten alle Urlauber abschaffen, alle alten Menschen rechtzeitig"zur Ruhe betten", die chronisch Krank gemachten endlich sterben lassen, Kinder verbieten (die kosten ja auch nur) und sämtliche Freiheiten abschaffen - oder?
|
Tierfreund
14.05.2003, 10:43
@ Valerie
|
Re: @kizkalesi: Moment ´Mal - vorher Nachdenken ist immer ratsam |
-->Maybritt sagt immer: Viel Erfolg beim Vermehren der gewonnener Einsichten!
Nein - das haben Ihr Ihre Kritiker mittlerweile abgewöhnt.
"dass vermutlich Al Kaida hinter den Entführungen steckt"
Al Kaida - wer ist das? - gibt es Al Kaida wirklich?
"Wenn du bereits jetzt wegen der relativ geringen Kosten hier deinen Frust ablässt"
Die Kosten dürften wohl einige Millionen Euro betragen haben.Aber - sind ja nur Steuergelder.
Gruß
Tierfreund
|
Nachfrager
14.05.2003, 10:44
@ Valerie
|
Guck bitte mal, was das auswärtige Amt zu Algerien schreibt (mL) |
-->Hallo,
wer dahin fährt, darf sich über nichts wundern.
Gruß
Nachfrager
<ul> ~ Algerien-Reisewarnung </ul>
|
manolo
14.05.2003, 10:56
@ kizkalesi
|
Re: Kleiner Nachtrag - ist dir nicht gut?? |
-->>>kizkalesi,
>>oder willst du eine Initiative zur Verhinderung der letzten Freiheiten dieser Menschheit und zur Vermeidung von Urlaubsreisen und den Staat belastende Kosten gründen?
>>Und provokativ - wie dein Text für mich - gefragt:
>>Am Besten alle Urlauber abschaffen, alle alten Menschen rechtzeitig"zur Ruhe betten", die chronisch Krank gemachten endlich sterben lassen, Kinder verbieten (die kosten ja auch nur) und sämtliche Freiheiten abschaffen - oder?
[b] guten Tag,
eigentlich wollte ich mich ja erstmal aus allem raushalten und
ich habe ja gestern Morgen auch Besserung geschworen, nach meinen Ausrutscher, aber derartiger, provokanter Unsinn in einigen Postings nimmt rasant zu und erscheint manchmal zunehmend unerträglicher.
Aber ist das da oben noch als provokant zu bezeichnen, oder ist das nur noch kindsköpfig?
Ich behalte aber diesmal meine Fassung, und lass' halt diesmal andere das Fallbeil runtersausen lassen, ob dieses Humbugs.
Komisch, irgendwie sind viele, oder nur ich, dünnhäutig geworden?[img][/img]
man.
|
Digedag
14.05.2003, 11:02
@ kizkalesi
|
Re: Hier hat es keine Rechnung zu geben! |
-->>Nicht, dass ich nicht auch über Rettung oder Freilassung der Verrückten erleichtert wäre, aber sollten sie nicht nun vom deutschen (östterr. Schweizer usw. natürllich auch) Steuerzahler auch für diese immensen aufgelaufenen Kosten der Zeche haftbar gemacht werden?
>Also, ich wäre sehr dafür.
>aws
>kiz
Haftbar?
Haben sie darum gebeten, so einen Aufwand zu treiben?
Und noch viel wichtiger, sind sie denn überhaupt ein vorab zu erkennendes außergewöhnliches Risiko eingegangen? Ich denke, nein.
Bis dahin war die algerische Sahara eine absolut unauffällige Region. Und Du kannst keinem vorwerfen, etwas Unrechtes zu tun, wenn er seinen Urlaub abseits des Massentourismus verbringt.
Wobei sich in den Massentourismus-Mainstream zu begeben, schützt auch nicht, - im Gegenteil, siehe Bali und Djerba.
Also sind jetzt alle, die sich irgendwohin von zu Hause wegbewegen,"Verrückte" die für die anfallenden wie auch immer gestalteten Staatsausgaben haften sollen?
Nein, so nicht!
Wenn dieser Staat irgendwo eine Aufgabe zu erfüllen hat, und dafür Staatsgelder einsetzen sollte, dann sind es solche Fälle, nämlich sich für seine UNVERSCHULDET in Not geratenen Bürger einzusetzen, und das weltweit.
Eine echte Staatsaufgabe!
Ob der Staat das nun gerade mal kosteneffektiv tut, oder ob aus parteipolitischen oder Eitelkeitsgründen ein immenser Aufwand betrieben wird, ist eine ganz andere Frage. Aber die haben die Betroffenen erst recht nicht selbst zu verantworten.
Digedag
|
mangan
14.05.2003, 11:10
@ Euklid
|
@Euklid. Klasse & sehr richtig. Der dauerbesorgte Fischer nervt immer mehr. |
-->>Und da wollen sie uns weiß machen sie hätten keine Zeit und es wäre so stressig.
>Ich sehe den Bundeskanzler aber öfter in den Fußballstadien als unsere gesamte Verwandtschaft zusammen.Hannover,Cottbus,Dortmund usw.
>Der Außenminister hat sich zwar um die verschollenen Bürger zu kümmern durch Einschaltung von untergeordneten Stäben aber doch nicht vor Ort um Gottes Willen.
>Das betrachte ich als pure Zeitverschwendung.Scheinbar war nichts dringenderes angelegen.
>Bringt was für die publicity.
>Vorschlag:Wir richten ein Touristensuchministerium ein.
>Die Finanzierung machen wir über eine Reisezuschlagsteuer;-)))
>Darin muß die Rentenzahlung für den versicherten Papa und natürlich die Reiserückversicherung für bankrotte Flugunternehmen mit drin sein.
>Und anschließend richten wir dann noch Staatssekretäre ein und einen Neubau brauchen wir dann auch noch;-))
>Selbst wenn es den Bürgern nur noch für die Kasseler Berge reicht,für dieses neue Ministerium reichts allemal;-))
>Gruß EUKLID
|
Surabaya Johnny
14.05.2003, 11:42
@ Digedag
|
Re: 1.000.000 Bürgerkriegstote in gut zehn Jahren unauffällig? |
-->Jeder der auch nur eine ansatzweise seriöse Tagespresse verfolgt, weiß um die Massaker von islamistischen Fundamentalisten und algerischem Militär in Algerien. Wer meint, unter solchen Rahmenbedingungen seinen Urlaub verbringen zu müssen, sollte die Rechnung, die ihm präsentiert wird, nicht an den Steuerzahler weiterreichen. Deshalb: Staatliche Hilfe war richtig und notwendig, aber eine saftige Beteiligung an den entstandenen Kosten ist ebenso richtig, wichtig und notwendig. Schluß mit der Vollkaskomentalität auf Kosten der Allgemeinheit!
S.J.
|
Dieter
14.05.2003, 11:53
@ kizkalesi
|
der, der bestellt |
-->Da die Vermißten kaum einen Auftrag erteilt haben können, wäre die Rechnung von denen zu zahlen, die von sich aus tätig geworden sind, die widerum werden behaupten, sie hätten im Sinne des Volks gehandelt und somit habe auch das Volk zu zahlen.
Es ist also alles bestens.
Gruß Dieter
|
Zardoz
14.05.2003, 11:53
@ Surabaya Johnny
|
So was liest sich ja immer ganz plausibel,... |
-->... bedeutet aber doch lediglich, daß nur noch diejenigen in solche Länder reisen, deren finanzielle Mittel eben gerade für die Reisekosten ausreichen.
Nice day,
Zardoz
|
Baldur der Ketzer
14.05.2003, 12:06
@ manolo
|
Re: dünnhäutig - ist dir nicht gut?? |
-->Hallo, manolo,
>Komisch, irgendwie sind viele, oder nur ich, dünnhäutig geworden
laut Bauers Astrowoche (www.astrowoche.de) ist hierfür der Grund die derzeitige astrologische Gegebenheit, so ca. von Montag bis Mittwoch. Zoff liegt in der Luft. Hinterher weiß keiner mehr, warum eigentlich.
Ohne Blödsinn, ernst gemeint.
Beste Grüße vom Baldur
|
Surabaya Johnny
14.05.2003, 12:06
@ Surabaya Johnny
|
Re: Sorry, eine Null zuviel. 150.000 kommt der (traurigen) Wahrheit wohl näher |
-->>
Keine Wende unter Bouteflika
Bürgerkrieg geht unvermindert weiter
Den folgenden Text entnahmen wir der Wochenzeitung"Freitag". In ihm wird die traurige Wahrheit verbreitet, dass sich die Verhältnisse in Algerien auch seit der Übernahme der Präsidentschaft Bouteflika nicht grundlegend geändert haben. Terror, Mord und Totschlag gehören zu den wesentlichen Merkmalen des Bürgerkriegs, um den es ansonsten - in den Medien hierzulande - still geworden ist.
Gernot Funk
Ein blutiger Sommer im Land der Massaker
Auch unter dem Präsidenten Abdelaziz Bouteflika hat der Bürgerkrieg ohne Fronten und Gesichter kein Ende gefunden
Papameilland« heißt die Rosensorte. Blutrot und zerbrechlich sind die Blüten und wachsen dabei wie von selbst. Zwischen den Rosensträuchern stehen breitbeinig die Arbeiter und mühen sich mit jungen Obstbäumen, kupieren die grünen Stämme und winden winzige Strohbänder um die Setzlinge mit ihren erstaunlichen Händen. Hände, schwer wie Erdklumpen und Eichenholz. Aber nachmittags schon - die Sonne steht noch über den Bergen der Mitidja-Ebene - packen sie ihre Sachen und fahren nach Hause, denn in den Schilfbändern am Rand der Felder nistet sich dann der Tod ein. Eine Salve aus dem Hinterhalt ist immer möglich. Wer die überlebt, den ziehen sie aus dem Fahrzeug und schneiden ihm die Kehle durch. So steht es anderntags immer in den Zeitungen. Keiner von den Männern auf der Obstplantage hat jemals die Terroristen bei ihrer Arbeit gesehen. Sonst wären sie auch nicht mehr hier. Für die Algerier geht der blutigste Sommer seit Jahren zu Ende - mörderische Monate, wie es sie seit 1997 nicht mehr gegeben hat, als die islamistischen Todesschwadronen in der Mitidja noch ganze Dorfbevölkerungen massakrierten - gleich hinter der Hauptstadt Algier, wo die Rosen gezüchtet werden. Dabei hatte die ganze Region doch vor einem Jahr für den Frieden gestimmt, als das Referendum über das Gesetz zur »nationalen Eintracht« abgehalten wurde. Verbittert über die Straffreiheit waren die Menschen wohl und sind es noch - warum, fragten sie, soll jedem Terroristen, der seine Waffe abgibt, Straffreiheit gewährt werden? Aber auf die Zukunft hatte jeder gehofft. Irgendwie und irgendwann musste doch dieser Bürgerkrieg ohne Fronten und ohne Gesichter einmal enden.
Im Staatsfernsehen kommen die abgeschlachteten Bürger nicht mehr vor
»La grande désillusion« - titeln nun die französischsprachigen Zeitungen in Algier und zählen jeden Morgen die Leichen vor. Gestorben wird nachts im Café, abends um neun auf der Rückkehr von einer Hochzeitsfeier oder auch nur, weil die Ehefrau unvorsichtig die Haustür öffnet, als es klopft, der Mann beim Namen gerufen, herausgezerrt und mit einer Axt enthauptet wird - nur ein paar Meter von der eigenen Frau entfernt. 200 Menschen sind zuletzt jede Woche aus Dörfern im Osten wie im Westen Algeriens umgebracht worden. Die große Offensive, der Rachefeldzug gegen die islamistischen Untergrundgruppen, vor dem das Regime des Präsidenten Abdelaziz Bouteflika Anfang des Jahres gewarnt hatte, als das Angebot zur Amnestie ausgelaufen war, hat sich festgefahren - sofern der Feldzug überhaupt jemals begonnen hatte. Ende Juli ging dann nachts sogar der Bahnhof einer Kleinstadt in Flammen auf. Nichts Außergewöhnliches mehr, hätte es sich nicht um Lakhdaria gehandelt - einen Verkehrsknotenpunkt, nur 70 Kilometer von Algier entfernt, gelegen an der wichtigsten Eisenbahntrasse, die in den Osten des Landes führt.
»Sie wollen zeigen, dass sie auch wieder an den strategischen Punkten zuschlagen können«, bedeutet der Friseur in Algier mit sorgenvollem Gesicht, seufzt in den Spiegel und schert weiter. Auch in der Hauptstadt gäbe es wieder Entführungen, raunt er leise -die Leute würden irgendwo in der Satellitenstadt Eucalyptus festgehalten, gefoltert und dann... In acht Jahren Bürgerkrieg ist jeder zum Propheten und Militärfachmann geworden. Die vier Bahnhofsbeamten von Lakhdaria wurden in jener Nacht von den Terroristen verschleppt, doch kurze Zeit später wieder freigelassen. Man hatte sie nicht misshandelt. »Der Jihad wird nie enden«, sollten sie im Auftrag der Religionskrieger ausrichten. Die regierungskritische Presse meldete auch dies frohlockend als schlagenden Beweis für das Scheitern von Bouteflikas Amnestiepolitik. Ob sich die Geschichte von Lakhdaria wirklich so ereignet hat, weiß niemand, wie auch niemand das Gegenteil beweisen kann. Im Staatsfernsehen kommen die falschen Straßensperren und die abgeschlachteten Bürger nicht mehr vor. Der staatliche Rundfunk darf die Toten erst melden, wenn das Verteidigungsministerium und die staatliche Nachrichtenagentur grünes Licht gegeben haben. Wer bei soviel Zensur dennoch die Abendnachrichten des Staatssenders ENTV einschaltet, sieht das Protokoll der Macht im Leerlauf treten: Zehn Minuten Abschiedszeremonie auf dem Flughafen Houari Boumedienne für den Staatspräsidenten, der für drei Tage ins Ausland reist. Bei der Rückkehr wird es ganz genau so sein.
Plötzlich kursiert die Idee von einer Schwelle der »minimalen Gewalt«
Was aber ist mit Abdelaziz Bouteflika geschehen? Der frühere Außenminister aus den Jahren des algerischen Sozialismus und der Einheitspartei FLN talkte sich monatelang in endlosen Pressekonferenzen über die Runden - frech und ironisch, das Gegenteil der gewichtig steifen Militärs, die bis dahin die vorderen Plätze des Machtkartells besetzten. Die Algerier entdeckten einen Staatschef, der vor der UN-Vollversammlung eine gute Figur machte. Einen, der selbst den französischen Journalisten über den Mund fuhr, von den Politikern der alten Kolonialmacht ganz zu schweigen. Mittlerweile aber häufen sich die Vorfälle, bei denen der Präsident die Nerven verliert. Im Juli packte er während eines Besuchs in Oran mitten auf der Straße einen Lehrer am Hemd, der mit Kollegen für bessere Wohnbedingungen demonstrierte. Als kurz darauf in jenem Saal, in dem er sprechen sollte, die Mikrofonanlage ausfiel, warf Bouteflika erbost alle Journalisten hinaus. »Hinsetzen!« nennen sie ihn nur noch wegen seiner autoritären Ausbrüche. Ende August wechselte der Präsident erwartungsgemäß den Premierminister aus - Ahmed Benbitour hatte mit seiner Koalitionsregierung die von Bouteflika gewünschten Reformen in der Justiz, im Bildungswesen und in der Verwaltung kaum vorangebracht. Jetzt darf sich Ali Benflis dieser Mission stellen - ein enger Vertrauter des Staatschefs, der vor allem dadurch auffiel, dass er im Frühjahr des Vorjahres den Wahlkampf für Bouteflika clever inszenierte und gewann. Doch damit war es an Revirement noch nicht genug, ebenfalls im August entließ der Präsident zum zweiten Mal während seiner Amtszeit eine ganze Reihe von Präfekten, die über Verwaltungsregionen des Landes herrschen.
Die versprochene politische Metamorphose ist ausgeblieben im zurückliegenden Jahr, so dass sich Bouteflikas Minister fast ebenso lustvoll über die Krise des Landes auslassen wie ihre Kritiker auf der Straße oder in den Redaktionen regierungsunabhängiger Zeitungen: Über die Inkompetenz und Willkür der Bürokratie, den Mangel an bezahlbaren Wohnungen oder die Arbeit, die einfach fehlt. Die Politik scheint mit einer fürchterlichen Lähmung geschlagen. Spekuliert wird über eine Neuwahl des Parlaments, das noch aus der Zeit von Bouteflikas Vorgänger, des General Zeroual, stammt, aber mühelos zu Bouteflika übergeschwenkt ist und in zwölf Monaten gerade einmal zwei bedeutendere Gesetze abgenickt hat. Immer wieder tauchen Gerüchte auf, Bouteflika würde alles hinwerfen, womit er bereits des öfteren gedroht hat, wenn nicht alles so spurt, wie der kleingewachsene Präsident es mag.
Das Schweigen aus der Hauptstadt zu den fortgesetzten Massakern der Terroristen ist das stärkste Symptom für die Ratlosigkeit, die Abdelaziz Bouteflika befallen hat. Keine der staatlich subventionierten Opfer-Organisationen schreit auf, kein Minister entrüstet sich, der Präsident spricht über die Preispolitik der OPEC und wie dringlich doch nun ein Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Erde sei. Und leise morden die Mitglieder der Bewaffneten Islamischen Gruppen (GIA) vor sich hin - der letzten großen Untergrundarmee. Nach und nach ist Algerien in diesem Sommer wieder in die Banalität des Tötens geglitten - allein in den ersten acht Monaten des Jahres wurden 1.321 Menschen getötet, soviel wie seit 1997 nicht mehr. Die Schlagzeilen der regierungskritischen Presse mögen so groß sein, wie sie wollen. 900 Terroristen könnten es nach vorsichtigen Schätzungen noch sein, die in kleinen Gruppen zu sechs oder zehn Soldaten operieren. Sie sind zu schnell, zu beweglich, zu grausam - für ihre Opfer wie für die Regierungstruppen.
Plötzlich kursiert die Idee von einer Schwelle der »minimalen Gewalt« - gemeint ist damit eine bestimmte Zahl wöchentlich hingemordeter Algerier, die dem Regime hinnehmbar scheint, weil es die Staatsräson so verlangt. Schließlich hat Bouteflika sein politisches Gewicht allein auf die Amnestie für die Terroristen, den »Pakt der nationalen Eintracht«, gebaut. Tote stören. Was nicht sein darf, gibt es auch nicht.
<ul> ~ Traumziel Algerien?</ul>
|
Rene
14.05.2003, 12:20
@ kizkalesi
|
Zum Teil zahlt wiklich der Betreffende |
-->Die damals gekidnappten Lehrer (Ehepaar)auf den Philipinen(?) haben wohl so ca. 15000 DM abdrücken müssten. Hat das AA denen in Rechnung gestellt.
Wer Lust hat, kann sich die Details ergoogeln. Dann hier mal posten, ob ich halbwegs richtig liege.
Gruss
Rene
|
Digedag
14.05.2003, 12:21
@ Surabaya Johnny
|
Re: na,na, der Artikel ist schon fast 3 Jahre alt... |
-->Also, so richtig neu ist dieser Artikel aber nicht mehr...
siehe hier bei http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Algerien/Welcome.html
ziemlich weit unten in der Liste:
"# Keine Wende unter Bouteflika
Bürgerkrieg geht unvermindert weiter (15. September 2000) (19. September 2000)"
Digedag
|
PuppetMaster
14.05.2003, 12:24
@ kizkalesi
|
Re: Wer zahlt eigentlich jetzt die Rechnung? / frag doch Ghadaffi ob er mag... (owT) |
-->
|
manolo
14.05.2003, 12:40
@ Digedag
|
Re: Hier hat es keine Rechnung zu geben! UNVERSCHULDET in Not??? |
-->?
>Und noch viel wichtiger, sind sie denn überhaupt ein vorab zu erkennendes außergewöhnliches Risiko eingegangen? Ich denke, nein.
>Bis dahin war die algerische Sahara eine absolut unauffällige Region. Und Du kannst keinem vorwerfen, etwas Unrechtes zu tun, wenn er seinen Urlaub abseits des Massentourismus verbringt.
>Also sind jetzt alle, die sich irgendwohin von zu Hause wegbewegen,"Verrückte" die für die anfallenden wie auch immer gestalteten Staatsausgaben haften sollen?
>Nein, so nicht!
>Wenn dieser Staat irgendwo eine Aufgabe zu erfüllen hat, und dafür Staatsgelder einsetzen sollte, dann sind es solche Fälle, nämlich sich für seine UNVERSCHULDET in Not geratenen Bürger einzusetzen, und das weltweit.
>Eine echte Staatsaufgabe!
>>Digedag
____________________
guten Tag,
jetzt misch ich mich doch noch mal ein, obgleich Baldur mich vor Ungemach gewarnt hat. Ich glaub' da sowieso nicht dran, denn ich könnte, wenn es sein muss, jeden Tag aus der Haut fahren. Ich kann das aber steuern, deswegen bleibe ich auch gemässigt.
Aber wenn ich schon das Wort 'mainstream' lese, in irgendeinem Zusammenhang.
Eben daran, an solchen Forderungen geht er kaputt, Dein allmächtiger Staat. Alles soll er Dir"abnehmen und machen", eben Vollkasko in allen Lebenslagen und noch so hirnverbrannten Vorhaben, und dementsprechend fühlt er sich auch genötigt, leider auch alles machen zu wollen:
A L L E S.
Der besorgt Dir am Amazonas auch noch Toilettenpapier oder Batterien für Dein Handy, wenn die da ausgegangen sein sollten, damit Du Oma zuhause anrufen kannst.
Ich fass' es nicht.
Der Staat, der richtet es.
Und UNVERSCHULDET in Not geraten: Der Staat sogar hat die Beknackten davor gewarnt, dahin zu gehen! Klick mal unten.
Nur zu Deiner Information. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, und das für Dich rausgesucht.
Aber jetzt kannst du vielleicht sagen, diese Warnung hatte an der Plakatsäule bei Dir an der Ecke aber nicht gestanden.
ne, ne.
man
<ul> ~ click mal hier!!!!!!!!! Reisewarnung vor Algerien</ul>
|
Tierfreund
14.05.2003, 12:41
@ Rene
|
Renate Wallert ( ironisch ) |
-->Ganz Deutschland atmet auf; die Göttinger Lehrerin Renate Wallert (Nein, nicht der Bochumer Postbote Fred Gördler) ist nach 12 Wochen Urwald-Geiselhaft auf den Philippinen frei gelassen worden.
Ja, wir sind froh! Und wir sind der Bundesregierung und vor allem Außenminister Fischer so dankbar, daß wir es"Uns Walli" endlich wieder haben - und 20 Millionen, pah Spottpreis!
Denn endlich verschwinden hoffentlich die nervigen up-to-date Berichte über den Gesundheitszustand des neuen Fernsehstars.
Jeder Journalist hatte tägliche neue Blutdruckdaten, während die offiziellen Verhandler nicht selten den Kontakt zu den Unterhändlern verloren... doch damit ist jetzt endlisch Schluß!
Die von der Presse als doch so todkrank dargestellte Frau war auf einem Abenteuer Tauchurlaub (!) verschleppt worden - in den Dschungel, in unser aller Herzen!
Unmenschliche Strapazen und meilenweite Märsche durch dichtesten Urlaub, und das für die schwer herzkranke Frau sehr schlimme Tropenklima haben Spuren bei Frau Waller hinterlassen - Zitat aus der Presse:"Eine Leichte psychische Erschöpfungsreaktion". Die dringende medizinische Versorgung vor Ort (Manila) wurde mal eben übergangen und W. fliegt ab nach Hause - ach wie schön...
Vielen Dank liebe Presse, was soll(te) das?
Statt sich für die Freilassung aller Geiseln zu bemühen, seid ihr uns wochenlang mit dem Gejammer einer wehleidigen alten Frau auf den Senkel gegangen und als nun selbst den Entführern das Gejaule auf die Eier geht ists ein großer Sieg westlicher Diplomatie.
Und wofür das alles? Kommt demnächst die erste Cover-Version von Sladdis Nummer 1 Hit: Renate Wallert - Ich vermiss dich, liebe Hölle? Sommerloch? Glaubt ihr wirklich, daß mit dem Rummel um diese Person den anderen Gefangenen ein gefallen getan wurde? Echt? Okay, dann seht ihr mich morgen bei Bärbel Schäfer:
Gero (22)
"Renate, Ich will nur dich!"
|
Baldur der Ketzer
14.05.2003, 12:51
@ manolo
|
Re: klasse Text ;-), voll treffend! Danke, manolo! mfG (owT) |
-->
|
Wassermann
14.05.2003, 12:59
@ manolo
|
Re: Hier hat es keine Rechnung zu geben! UNVERSCHULDET in Not??? |
-->>jetzt misch ich mich doch noch mal ein, obgleich Baldur mich vor Ungemach gewarnt hat. Ich glaub' da sowieso nicht dran, denn ich könnte, wenn es sein muss, jeden Tag aus der Haut fahren. Ich kann das aber steuern, deswegen bleibe ich auch gemässigt.
>Aber wenn ich schon das Wort 'mainstream' lese, in irgendeinem Zusammenhang.
>Eben daran, an solchen Forderungen geht er kaputt, Dein allmächtiger Staat. Alles soll er Dir"abnehmen und machen", eben Vollkasko in allen Lebenslagen und noch so hirnverbrannten Vorhaben, und dementsprechend fühlt er sich auch genötigt, leider auch alles machen zu wollen:
>A L L E S.
>Der besorgt Dir am Amazonas auch noch Toilettenpapier oder Batterien für Dein Handy, wenn die da ausgegangen sein sollten, damit Du Oma zuhause anrufen kannst.
>Ich fass' es nicht.
>Der Staat, der richtet es.
>Und UNVERSCHULDET in Not geraten: Der Staat sogar hat die Beknackten davor gewarnt, dahin zu gehen! Klick mal unten.
>Nur zu Deiner Information. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, und das für Dich rausgesucht.
>
>Aber jetzt kannst du vielleicht sagen, diese Warnung hatte an der Plakatsäule bei Dir an der Ecke aber nicht gestanden.
>ne, ne.
>man
Dummerweise hast Du die Reisewarnung angegeben die herausgegeben wurde NACHDEM die Jungs verschollen sind. Davor klang das doch etwas anders (siehe unten). Und wenn Du sonst irgendwo im Ausland überfallen und ausgeraubt oder sonst Probleme hast dafür ist in Notfällen die deutsche Botschaft da. Wenn aus Publicitygründen das ganze an die große Glocke gehängt wird kannst Du es den betroffenen einzelnen Leuten nicht zum Vorwurf machen.
Algerien
Sicherheitshinweise
Unverändert gültig seit: 22.05.2002
Angesichts der aktuellen Situation im Nahen Osten kommt es in der Region auch zu spontanen Protestdemonstrationen und Unmutsäußerungen der Bevölkerung.
Es wird insgesamt aus Sicherheitsgründen zu erhöhter Aufmerksamkeit geraten; dies gilt insbesondere für größere Menschenansammlungen. Grundsätzlich sollte man sich in engem Kontakt mit Reiseveranstalter oder Gastgeber bzw. aus den Medien regelmäßig über die aktuelle Lage im Lande informieren.
Die Sicherheitslage in Algerien hat sich insgesamt, insbesondere in den Großstädten verbessert und zu einer gewissen Normalisierung geführt. Gleichwohl kommt es noch immer zu terroristischen Aktivitäten fast im gesamten, vor allem bewohnten Küstengebiet im Norden des Landes, die regelmäßig Tote und Verletzte fordern. Neben terroristischen Anschlägen in ländlichen und weniger leicht zugänglichen Gebieten am Rande größerer Ballungsgebiete in der Kabylei und Westalgerien ist es im Frühjahr 2002 in der Hauptstadt Algier zur mehreren Bombenanschlägen mit vielen Verletzten gekommen. Die Möglichkeit von weiteren Anschlägen in Algier und anderen großen Städten kann daher nicht völlig ausgeschlossen werden. Politisch motivierte Angriffe gegen Ausländer und ausländische Einrichtungen, die zwischen 1993 und 1996 über 100 Opfer gefordert haben, hat es seither nicht mehr gegeben. Terrorakte gegen Personen in Südalgerien (Ã-lfelder, Sahara) sind dem Auswärtigen Amt bisher nicht bekannt geworden.
Das Auswärtige Amt rät, vor allen Reisen in den nördlichen Teil Algeriens zeitnahe Erkundigungen über die örtliche Sicherheitslage einzuholen. Der algerische Gastgeber/Geschäftspartner bzw. der Reiseveranstalter sollte vor Reiseantritt gebeten werden, die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen (Abholung, Unterbringung, Betreuung vor Ort, ggf. Sicherung von Baustellen etc.) zu gewährleisten. Reisen innerhalb des Landes sollten möglichst auf dem Luftweg erfolgen. Überlandfahrten sollten vor allem nach Einbruch der Dunkelheit vermieden werden. Beim Passieren von Kontrollstellen wird dringend geraten, den Anweisungen der Sicherheitskräfte folge zu leisten.
Reisen in und durch die Sahara sollten nur mit Hilfe eines erfahrenen Reiseunternehmens bzw. nach gründlicher Vorbereitung unternommen werden. Die Grenzen Algeriens zu Niger und Mali sind grundsätzlich geöffnet. Aus Sicherheitsgründen (Bandenkriminalität) sollten Reisen in die schwer kontrollierbaren Grenzgebiete jedoch möglichst vermieden werden. Die Landgrenze nach Marokko ist gegenwärtig noch geschlossen.
Die deutsche Botschaft in Algier ist in Einzelfällen gerne bereit, Auskünfte zur aktuellen Sicherheitslage zu geben. Vorsorglich wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Möglichkeiten zur konsularischen Hilfestellung in Not- und Unglücksfällen angesichts der Größe des Landes sehr begrenzt sind.
erschienen: 22.05.2002
|
PuppetMaster
14.05.2003, 13:01
@ manolo
|
Re: Hier hat es keine Rechnung zu geben! UNVERSCHULDET in Not??? |
-->>Der Staat sogar hat die Beknackten davor gewarnt, dahin zu gehen!
also ich lese das so, dass das AA DANACH und DESWEGEN gewarnt hat und nicht davor. da hast du wohl im eifer etwas überlesen...
gruss
|
manolo
14.05.2003, 13:02
@ Rene
|
Re: Zum Teil zahlt wiklich der Betreffende - na hoffentlich!! |
-->>Die damals gekidnappten Lehrer (Ehepaar)auf den Philipinen(?) haben wohl so ca. 15000 DM abdrücken müssten. Hat das AA denen in Rechnung gestellt.
>Wer Lust hat, kann sich die Details ergoogeln. Dann hier mal posten, ob ich halbwegs richtig liege.
>Gruss
>Rene
guten Tag rene,
aber was waren damals schon 15.000 DM für den ganzen damaligen Aufwand? Irgendwer hatte mal einen Betrag von 10 Millionen in den Raum gestellt, wenn ich das richtig erinnere.
Haben doch bestimmt fürstliche Honorare für die Auftritt gekriegt.
Und dieser Zirkus im TV, und die Ohnmachtsanfälle usw. usw. - die anderen Geiseln waren egal. Ich krieg es nicht mehr zusammen. War aber ein noch viel schlimmerer Aufstand.
Ich glaube ich war damals noch viel mehr aus dem Häuschen.
Und haben sich damals nicht auch noch Herr Schröder und Herr Fischer auf die Ebene des Terroristen Ghaddafi und Herr Grüne Staatsminister zu Herrn Ghaddafi ins Zelt begegeben und dem die Füsse geküsst für seine Lösegeld?
Damit hatten sie ja wirklich den Schaden für das deutsche Volk kleingehalten.
Oder bin jetzt auf einen falschen Dampfer?
Das war doch wohl die armseeligste Nummer dieser Garde deutscher Moralpolitiker.
Aber sicher, ja auch im Dienste der Bürger.
"Mit tiefer Besorgnis...."
Und jetzt sollen, so höre ich gerade, auch noch algerische Sicherheitskräfte zu Tode gekommen sein?!
Ist ja alles bestens.
Die haben jetzt ihren Hals für diese Volldeppen rsikiert und auch noch verloren, nur wegen deren unbändigem Wunsch nach Urlaub abseits des mainstream-urlaubs.
man
|
Euklid
14.05.2003, 13:12
@ Tierfreund
|
Re: @kizkalesi: Moment ´Mal - vorher Nachdenken ist immer ratsam |
-->>Maybritt sagt immer: Viel Erfolg beim Vermehren der gewonnener Einsichten!
>Nein - das haben Ihr Ihre Kritiker mittlerweile abgewöhnt.
>"dass vermutlich Al Kaida hinter den Entführungen steckt"
> Al Kaida - wer ist das? - gibt es Al Kaida wirklich?
>"Wenn du bereits jetzt wegen der relativ geringen Kosten hier deinen Frust ablässt"
> Die Kosten dürften wohl einige Millionen Euro betragen haben.Aber - sind ja nur Steuergelder.
>
>Gruß
>Tierfreund
Dafür wird doch jetzt bald die VERANTWORTUNGSSTEUER eingeführt.
Die Regierung verantwortet dann auch unsere Unversehrheit,aber immer nur außerhalb unseres Staates;-)))
Gruß EUKLID
|
JLL
14.05.2003, 13:18
@ Tierfreund
|
Re: Warum suchen schwer herzkranke Rentnerinnen eigentlich ihren Kick... |
-->... nicht im Bayerischen Wald?
Schönen Tag
JLL
|
Zardoz
14.05.2003, 13:21
@ JLL
|
... oder kaufen sich ein Haus in Südfrankreich? ;-) (owT) |
-->
|
Nachfrager
14.05.2003, 13:52
@ Wassermann
|
Bitte: wenigstens sorgfältig zu lesen - ist das denn so schwer??? |
-->Hallo Wassermann,
es ist doch wirklich zum Verzweifeln.
"Davor klang das doch etwas anders".
Nämlich so:"Es kommt noch immer zu terroristischen Aktivitäten fast im gesamten, vor allem bewohnten Küstengebiet im Norden des Landes, die regelmäßig Tote und Verletzte fordern."
Das heisst für mich: es kann sie auch jederzeit im Süden geben.
Weiter:
"Terrorakte gegen Personen in Südalgerien (Ã-lfelder, Sahara) sind dem Auswärtigen Amt bisher nicht bekannt geworden."
Eben. Irgendwann ist es immer das erste Mal - wie man jetzt gesehen hat.
Weiter:
"Reisen innerhalb des Landes sollten möglichst auf dem Luftweg erfolgen. Überlandfahrten sollten vor allem nach Einbruch der Dunkelheit vermieden werden. Beim Passieren von Kontrollstellen wird dringend geraten, den Anweisungen der Sicherheitskräfte folge zu leisten."
Geht es denn noch deutlicher? Fliegen statt Fahren steht da!!!! Und es ist von nervösen Sicherheitskräften die Rede. Warum sind die denn wohl nervös? Weil da nur unbewaffnete Touristen herumfahren???
"Aus Sicherheitsgründen (Bandenkriminalität) sollten Reisen in die schwer kontrollierbaren Grenzgebiete jedoch möglichst vermieden werden."
Bandenkriminalität und schwer kontrollierbare Gebiete - muss man dahin???
"erschienen: 22.05.2002"
Arme Opfer? Nichts da, leichtfertige Idoten, die darauf vertrauen, dass ihnen die allmächtige Amme Bundesrepublik im Fall der Fälle zur Hand geht.
Ich sags ganz offen: von mir aus hätten sie alle in der Wüste bleiben können. Mir stehts bis sonstwo mit dieser Wohlstandsdummheit und Vollkasko-Mentalität.
Nachfrager
|
Emerald
14.05.2003, 14:38
@ kizkalesi
|
Re: Wer zahlt eigentlich jetzt die Rechnung? |
-->>
Die Schweiz. Eidgenossenschaft stellt Rechnung an die genannten Vermissten/
Aufgefundenen sobald sie wieder zuhause sind.
Ich kenne zwei Fälle (1-x Tschetschenien und 1x Dagestan) wo die Behörden
ihre Auslagen bei den Angehörigen vollumfänglich in Rechnung stellten.
Gruss.
Emerald.
|
Digedag
14.05.2003, 14:48
@ manolo
|
Re: Opfer? - selbst schuld, hättest dem Täter nicht begegnen dürfen... |
--> >Eben daran, an solchen Forderungen geht er kaputt, Dein allmächtiger Staat. Alles soll er Dir"abnehmen und machen", eben Vollkasko in allen Lebenslagen und noch so hirnverbrannten Vorhaben, und dementsprechend fühlt er sich auch genötigt, leider auch alles machen zu wollen:
>A L L E S.
>Der besorgt Dir am Amazonas auch noch Toilettenpapier oder Batterien für Dein Handy, wenn die da ausgegangen sein sollten, damit Du Oma zuhause anrufen kannst.
>Ich fass' es nicht.
>Der Staat, der richtet es.
Von solch einem Forderungskatalog, den Du hier aufstellst, war nie die Rede.
Natürlich hat jeder sein Risiko gegen objektive Umstände selbst zu tragen (oder mit Hilfe seiner Versicherung).
>Und UNVERSCHULDET in Not geraten: Der Staat sogar hat die Beknackten davor gewarnt, dahin zu gehen! Klick mal unten.
>Nur zu Deiner Information. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, und das für Dich rausgesucht.
>Aber jetzt kannst du vielleicht sagen, diese Warnung hatte an der Plakatsäule bei Dir an der Ecke aber nicht gestanden.
Falsch (siehe Postings von Wassermann und PuppetMaster).
Das Plakat hängt seit diesem Frühjahr an Deiner Plakatsäule. Als die Leute auf Reisen gingen, hing da noch ein anderes.
Die Leute sind Opfer eines Verbrechens geworden. Das kann jedem überall passieren!
Da wurde letztens irgendwo in Norddeutschland ein Bus entführt. Sollen nun vielleicht die befreiten Insassen den Polizeieinsatz bezahlen, nach dem Motto:
-- Opfer - selbst schuld --???
Ich verstehe ja, daß Du meinst, der Staat kümmert sich um viel zu viele Dinge mit unserem gemeinsamen Steuergeld. Der Ansicht, daß da radikal aufgeräumt werden muß, bin ich ja auch.
Aber hier geht es nicht um die Verteilung materieller Zuwendungen aus der Gemeinschaftskasse.
Hier geht es um die Kernaufgabe (vielleicht sogar die einzige Aufgabe?) jedes Staates, nämlich den Schutz seiner Bürger gegen Übergriffe anderer Machtstrukturen, und das weltweit.
Auch eine kriminelle oder terroristische Gruppe ist so eine fremde Machtstruktur, selbst ein einzelner Gewalttäter ist in diesem Sinne eine"Machtstruktur".
Und die Erfüllung dieser Aufgabe kann man dem Ofer doch nicht in Rechnung stellen. Oder wie soll ich mir das in letzter Konsequenz vorstellen: Der Täter wird verhaftet, verurteilt, in langjährige Haft gesetzt, und das Opfer muß das alles individuell bezahlen, nach dem"Verursacherprinzip" als Preis der erhaltenen Gerechtigkeit????
Dieses Verursacherprinzip kann man bei allen Fragen materieller Hilfe gelten lassen, aber nicht beim Schutz vor fremder Macht.
------------------------------------------
Noch etwas ganz anderes ist die Frage, in wieweit der Aufwand gerechtfertigt ist, der nun betrieben wird.
Wenn ich hier folgendes lese:
Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Jürgen Chrobog, sei mit einem Flugzeug nach Algier aufgebrochen, um die Freigelassenen abzuholen, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Walter Lindner am Mittwoch in Berlin. Die Maschine werde am späten Nachmittag auf dem Flughafen Köln/Bonn zurückerwartet.
so muß ich mich fragen, was das soll?
Denn die Freigelassenen könnten doch mit normalen Linienmaschinen nach hause fliegen. Und ein Ticket dafür kann ihnen die Botschaft vorfinanzieren, zu hause würden sie die Auslage begleichen (übrigens ein im Rahmen des Botschaftsbetriebes bei Notsituationen durchaus übliches Verfahren).
Aber ihnen nun die Kosten für den Privatflieger und womöglich noch die"Arbeitszeit" des Staatsekretärs in Rechnung stellen zu wollen, wäre doch wohl etwas seltsam.
Die Rechnung dafür sollte doch dann an den Herrn Staatsekretär Jürgen Chrobog gehen, er macht doch diesen abwechslungsreichen Extra-Ausflug.
Digedag
|
Nachfrager
14.05.2003, 15:12
@ Digedag
|
Bitte nicht nur auf genehme Postings Bezug nehmen |
-->Hallo Digedag,
es hilft leider alles nichts: es waren umfangreiche Warnungen ausgesprochen worden:
"Es kommt noch immer zu terroristischen Aktivitäten fast im gesamten, vor allem bewohnten Küstengebiet im Norden des Landes, die regelmäßig Tote und Verletzte
fordern."
Mit anderen Worten: es kann sie auch jederzeit im Süden geben.
Weiter:
"Terrorakte gegen Personen in Südalgerien (Ã-lfelder, Sahara) sind dem Auswärtigen Amt bisher nicht bekannt geworden."
Es kann sie aber gegeben haben. Und: Irgendwann ist es immer das erste Mal - wie man jetzt gesehen hat.
Weiter:
"Reisen innerhalb des Landes sollten möglichst auf dem Luftweg erfolgen. Überlandfahrten sollten vor allem nach Einbruch der Dunkelheit vermieden werden. Beim Passieren von Kontrollstellen wird dringend geraten, den Anweisungen der Sicherheitskräfte folge zu leisten."
Geht es denn noch deutlicher? Fliegen statt Fahren steht da!!!! Und es ist von nervösen Sicherheitskräften die Rede. Warum sind die denn wohl nervös? Weil da nur unbewaffnete Touristen herumfahren???
"Aus Sicherheitsgründen (Bandenkriminalität) sollten Reisen in die schwer kontrollierbaren Grenzgebiete möglichst vermieden werden."
Bandenkriminalität und schwer kontrollierbare Gebiete - muss man dahin???
Gruß
Nachfrager
|
Euklid
14.05.2003, 15:14
@ Digedag
|
Re: Opfer? - selbst schuld, hättest dem Täter nicht begegnen dürfen... |
-->Den vom Staat verbürgten Schutz kann es nur innerhalb des Staatsgebietes geben.
Außerhalb kann man keinen Schutz geben weil wir dort nicht mit Panzern aufwarten können;-)
Warum wurde damals auf dem Phillipinen die Auskünfte verweigert ob es Lösegeldzahlungen gab?
Ich vermute in dieser Richtung lief da etwas.Auch diesmal scheint da irgend etwas zu sein.
Wo fängt es an und wo hört es auf?
Wie ist das eigentlich im Inland bei einer offiziellen Lösegelderpressung?
Wer zahlt wenn Dein Kind entführt wird?
Ich will es Dir sagen:NIEMAND (höchstens Du selbst)
Also ich bin der Meinung daß der Staat hier den Bürgern eher präventiv helfen könnte.
Denjenigen Staaten die Entwicklungshilfe beziehen und noch nicht einmal für die nötige Sicherheit von Personen sorgen (egal ob für Touristen oder Einheimische) sollte ganz einfach die Entwicklungshilfe entzogen werden und gleichzeitig eine Tourismuswarnung durch die eigene Regierung verhängt werden.
Wer dann immer noch Lust verspürt in solche Länder zu reisen möge dies ausreichend zum Schutz seiner Familie versichern.
Wer die Kosten der Reise aufbringen kann wird wohl auch noch die Kosten der Versicherung schultern.
Sollte er hier überfordert sein ist es besser er bleibt gleich zuhause.
Gruß EUKLID
|
Emerald
14.05.2003, 15:17
@ kizkalesi
|
Jeder geht das Risiko auf eigene Gefahr ein......... |
-->Allianz und die vielen anderen Versicherungen sind für jeden Prämien-Zahler
froh, welcher vor Antritt solcher Aussteiger-Ferien oder Adrenalin-Ausflügen
eine bombige Versicherung abschliesst für"Unvorhergesehenes".
Die Börsen-Verluste können auch nicht irgendwo beim Staat einkassiert werden,
die Krankenkasse zahlt nur in Ausnahme-Fällen den Psychiater.
Auch hier sollte gelten: Das Wagnis der ausgeflippten Ferien-Abenteuer im
Busch oder hinter den hundert Dünen muss finanz. Verursacher getragen werden. Die GSG
sollte m.E. die Finger davon lassen hier Uebungen z.L. des Steuerzahlers
abzuhalten.
Und wenn es ganz übel mitspielt, vielleicht die Memoiren schreiben (lassen)
und dann vermarkten, um die horrenden Rettungs-Kosten berappen zu können.
Andernfalls gibt es immer zahlreichere Touristen welche gefährliche Zonen
aufsuchen um sich dann nach Monaten irgend aus einem Hinterhalt retten zu
lassen; Beispiele: Yemen, Philipinen, Algerien, Süd-Amerika (inkl. verkappte
Spione) und vielleicht bald einmal die USA selbst.
Emerald.
|
Nachfrager
14.05.2003, 15:18
@ Emerald
|
Hervorragende Regelung! (kT) (owT) |
-->
|
LenzHannover
14.05.2003, 23:44
@ PuppetMaster
|
Also ich lese: GEFÄHRLICH, am Tage usw. geht es; Nachts Central Park |
-->und div. Wohngebiete in den USA sind auch potentiell lebensgefährlich!
In dt. mache ich nachts auch um div. Gebiete einen Bogen und nach Algerien würde ich nicht fahren, ggf. nur in eine abgeschlossene Urlaubssiedlung.
Abenteuerurlaub?
Nicht auf meine Kosten!
|
kizkalesi
19.05.2003, 10:37
@ kizkalesi
|
Re: Wer zahlt eigentlich jetzt die Rg? ''ich will jetzt viel Geld verdienen..'' |
-->>
>Wer aber zahlt diese dicke Rechnung, die da jetzt aufgelaufen ist?
>Seit Wochen sind ganze Stäbe in Berlin mit diversen Ministerien damit beschäftigt, sich Gedanken um diese Wanderer zu machen.
>Nicht nur, dass Algerien an sich ja schon kein klassisches Urlauberland ist, ja sie wandern auch noch durch die Sahara und bewegen durch ihren Leichtsinn/Blödsinn wochenlang alles mögliche.
beträchtlichem Ausmaß.
>Nicht, dass ich nicht auch über Rettung oder Freilassung der Verrückten erleichtert wäre, aber sollten sie nicht nun vom deutschen (östterr. Schweizer usw. natürllich auch) Steuerzahler auch für diese immensen aufgelaufenen Kosten der Zeche haftbar gemacht werden?
>Also, ich wäre sehr dafür.
>aws
>kiz
_________
hallo,
Die reaktion auf meine Frage war ja immens und es gab, wie meist, ja auch Befürworter bzw. Entschuldigungen für diese in meinen Augen unvernünftigen Abenteurer.Ihr Auftritt nach der Befreiúng, als sie die Gangway in ihren Gewändern herunterschritten, haben mich dann auch noch zusätzlich irritiert. Ihre Gesinnung (zumindest von einigen dieser Verwirrten)ist jedenfalls dokumentiert:
.........Als Andreas Mitko von der Befreiung der 17 Sahara-Geiseln hörte, schöpft er für einen kleinen Moment neue Hoffnung. Ein Lichtstreif am Horizont? Wenn es die eine deutsche Gruppe zurück nach Deutschland geschafft hat, warum dann nicht auch sein Vater? Witek Mitko ist einer der zehn Deutschen, die noch in der algerischen Wüste verschollen sind. Sie werden vermutlich von der terroristischen Salafisten-Organisation in einer Höhle nahe der südalgerischen Stadt Illizi festgehalten.Seit der Rückkehr der befreiten Geiseln am Mittwochabend lässt Mitkos schwache Hoffnung aber Tag für Tag wieder nach, die Angst überwiegt."Je mehr die zurückgekehrten Geiseln über ihre Befreiung ausplaudern, desto gefährlicher wird es für meinen Vater", sagt Mitko. Er fürchtet nun, dass die Entführer ihre Opfer in einer Kurzschlussreaktion umbringen könnten."Sie wissen, dass die Zeit der Verhandlungen vorbei ist.
Auch dem Auswärtigen Amt und dem Bundeskriminalamt wäre es deshalb lieber gewesen, wenn die Befreiung der ersten Gruppe nicht publik geworden wäre.
Sie appellierte an die Heimgekehrten, keinerlei Informationen über die Umstände der Geiselhaft, und vor allen nicht über die gewaltsame Befreiungsaktion durch die algerischen Spezialkräfte preiszugeben. Vor allem genaue Ortsangaben seien tabu.
Doch der Bitte um Verschwiegenheit wurde nicht nachgekommen. Der Ã-sterreicher Gerhard Wintersteller"verkaufte" seine Entführungs-Geschichte exklusiv an den Fernsehsender RTL.
<font size="4">Einen Tag nach seiner Rückkehr verhandelte die Algerien-Geisel Ulrich Hanel bereits mit den Reportern:
"Was ist Ihnen meine Geschichte wert?" sagte er am Telefon. Er wolle nach der langen Zeit der Entbehrung"viel Geld verdienen" und forderte hohe Euro-Beträge für Interviews. Schließlich habe er gelitten wie ein Tier, 18 Kilo abgenommen und sei mit den Nerven am Ende."Ich habe gar nichts mehr. Kein Handy, kein Auto, kein Geld."!</font>
______________
Alles das ist dann doch der Gipfel der Frechheit. Ich bin mal gespannt, was der für eine Rechnung bekommt - von uns!
aws.
kiz
<ul> ~ das ganze Original: hier</ul>
|
Trixx
19.05.2003, 11:57
@ kizkalesi
|
Speziell zu Andreas Mitko kann ich etwas mitteilen |
-->Er hatte überhaupt keinen Kontakt mehr zu seinem Vater und spielt jetzt den besorgten Sohn. Sicher wird das Verhältnis nach Vaters Rückkehr sehr intensiv sein, denn der geschäftstüchtige Sohn kann ja noch einige Kohle an der Geschichte verdienen!
Quelle ist privat und ich kann sie nicht nennen.
|