-->So mächtig ist die
Israel-Lobby
Kann sie jeden Politiker vernichten?
Jim Tucker (James P. Tucker jr.) ist Herausgeber der
Wochenzeitung"American Free Press", die"für Leben
und Freiheit" und"gegen die Neue Weltordnung" eintritt.
Am 12. Mai 2003 kam der 68-Jährige mit der rauhen
Stimme aus Washington in Paris an, um sich noch am
selben Tag in Versailles einzuquartieren. Dort nämlich
findet unter strenger Geheimhaltung und starken
Sicherheitsvorkehrungen das diesjährige
Bilderberg-Treffen statt. Und da darf Jim Tucker nicht
fehlen... Die National-Zeitung hat ihn befragt.
"Es kommen immer wichtige Entscheidungen
heraus"
Herr Tucker, Sie haben herausgefunden, dass das diesjährige Bilderberg-Treffen zwischen dem 15. und
dem 18. Mai 2003 im Trianon-Palast-Hotel in Versailles stattfindet. Sie sind auch diesmal sozusagen
"Teilnehmer"?
Tucker: Ja.
Warum wollen Sie das Geschehen in Versailles aus nächster Nähe verfolgen?
Tucker: Ich mache das seit 20 Jahren bei den Bilderberg-Treffen, ob sie nun in Europa oder in Amerika
abgehalten werden. Jahrelang waren diese Zusammenkünfte kaum bekannt. Das hat sich erst vor etwa zehn
Jahren geändert. Wir finden heraus, was bei den Treffen durchsickert, und berichten darüber in"American Free
Press". Die Dinge, die wir über die Jahre hinweg ermittelt haben, sind sehr bedeutsam. Wir wussten
beispielsweise im Voraus vom Sturz von Lady Thatcher als britische Premierministerin. Wir wussten vom
bevorstehenden Ende des Kalten Krieges. Es kommen bei den Bilderberg-Konferenzen immer wichtige
Entscheidungen heraus. Die Geschichte beweist das jedes Mal wieder.
"Manchmal können wir jemand einschleusen"
Können Sie denn etwas anderes feststellen als die Tatsache,
welche Leute da sind? Haben Sie Mittel, um zu erfahren, was
hinter verschlossenen Türen passiert?
Tucker: Manchmal können wir jemand einschleusen.
Außerdem habe ich immer Quellen auf dem Treffen, die mir
jeden Tag berichten.
Wie hoch schätzen Sie den Einfluss der Bilderberger ein?
Tucker: Immens. Zwar kann der Präsident der Vereinigten
Staaten daran schon deswegen nicht teilnehmen, weil sein
Tagesablauf genau festgehalten wird. Aber hohe Amtsträger
aus dem Weißen Haus, aus dem Außen-, dem Verteidigungs-
und dem Finanzministerium und führende Mitglieder des
Kongresses sind da. Insgesamt werden dieses Jahr ungefähr
120 Personen auf dem Bilderberg-Treffen anwesend sein. Die
Bilderberger treffen Entscheidungen, die uns alle betreffen, und
sie haben in den meisten Fällen die Macht, ihre Politik in den
USA und in anderen Staaten durchzusetzen.
Sie sprechen in diesem Zusammenhang von"kriminellen"
Aktivitäten. Was meinen Sie damit?
Tucker: Es verstößt in den Vereinigten Staaten gegen das Gesetz, wenn sich staatliche Amtsträger mit nicht
dem staatlichen Bereich angehörenden Personen im Geheimen treffen, um politische Fragen zu erörtern. Das
ist hier der Fall. US-Politiker und -Funktionäre treffen sich hinter verschlossenen Türen mit Privaten - vor allem
mit amerikanischen und europäischen Bankiers - und diskutieren staatliche Politik. Nach den so genannten
"Sunshine-Gesetzen" müssen solche Treffen offen stattfinden.
Herr Tucker,"American Free Press" ist eine patriotische amerikanische Zeitung. Sie hat sich entschieden
gegen den Krieg im Irak ausgesprochen. Wieso?
Tucker: Der Krieg gegen den Irak war falsch. Saddam Hussein stellte in keiner Weise eine Gefahr für die
Vereinigten Staaten dar. Es gab keine Anzeichen für eine Zusammenarbeit mit El Kaida. Ich bin dagegen,
einen Krieg zu führen - außer die USA, nicht irgendein anderes Land, sind bedroht.
Was waren die Gründe für den Krieg?
Tucker: Die Vereinigen Staaten führten einen Krieg um Ã-l. Er wurde auch vom Zaun gebrochen, um Israel bei
der Ausdehnung in ein Groß-Israel zu helfen.
Wie stark war der Einfluss einer jüdischen Lobby in der Frage des Kriegs gegen den Irak?
Tucker: Sehr stark. Die Israel-Lobby kann einen widerspenstigen Politiker vernichten, folgt man den Angaben
Senator James William Fulbrights und der Mitglieder des Repräsentantenhauses Paul Findley und McCloskey.
Alle drei sagten, sie hätten ihren Sitz im Kongress verloren, weil sie sich gegen die Israel-Lobby gewandt
hatten.
"Großartig für Kriegsgewinnler, nicht für Steuerzahler"
Was sind die Folgen des Irak-Kriegs für das amerikanische Volk?
Tucker: Die USA geben Hunderte Milliarden Dollar für die Zerstörung und den Wiederaufbau des Irak aus.
Das ist großartig für Kriegsgewinnler, aber nicht für Steuerzahler. Zu den politischen Konsequenzen zählt die
Feindschaft von jenen Nationen des Nahen Ostens, die durch das Land bedroht sind, das wirklich
Massenvernichtungswaffen besitzt: Israel.
Sehen Sie die Gefahr, dass der US-Angriff langfristig zu einem Desaster für Amerika führen kann, weil er
den Antiamerikanismus weltweit gesteigert hat?
Tucker: Der Antiamerikanismus wächst sicherlich und wird weiter wachsen. Wenn die USA Syrien oder den
Iran angreifen, könnte das ausufern.
Wird das passieren?
Tucker: Man scheint derzeit vor einer empörten Ã-ffentlichkeit zurückzuschrecken. Und wir versuchen unser
Bestes, damit die Ã-ffentlichkeit empört ist. Man ist auch in Verlegenheit, weil noch immer keine
Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden wurden.
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