Tofir
22.05.2003, 23:40 |
Millionenstadt am Abgrund - Köln macht dicht Thread gesperrt |
-->Millionenstadt am Abgrund - Köln macht dicht
Bericht: Georg Restle, Frank Überall (TV Quelle: Monitor von heute)
Deutschlands Staatskassen sind leer - und die drohenden Steuerausfälle treffen vor allem die Kommunen mit voller Wucht. In der viertgrößten Stadt Deutschlands wird jetzt sichtbar, was dies für die Menschen bedeutet: Um das Milliardenloch zu stopfen, hat Kölns Oberbürgermeister das größte Sparpaket in der Nachkriegsgeschichte der Stadt geschnürt. Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung werden in Kürze die ersten Theater geschlossen, Kinderhorte dicht gemacht und Schwimmbäder aufgegeben. Sämtliche Stadtteilbibliotheken stehen vor dem Aus, Fußgängerampeln werden abgebaut und die Straßenlampen früher ausgeschaltet. Die Kölner Streichungsliste umfasst rund 350 Seiten. Die Zukunft von Deutschlands Metropolen sieht düster aus - und Köln ist nur ein Beispiel von vielen.
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nasowas
23.05.2003, 08:45
@ Tofir
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bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! |
-->Im Raum MZ/WI
Gestern war bei uns ein Mann von der Stadt um die Wasseruhr auszuwechseln.
Er meinte dies sei das letzte mal, dass die Wasseruhr in diesem Haus ausgewechselt würde. Früher wurden alle 5 Jahre die Wasseruhren ausgewechselt. Der Stromzähler würde gar nicht mehr gewechselt (wurde vorher auch alle paar Jahre gemacht).
Er sei eigentlich Elektriker (und wechselt seit einigen Wochen die Wasseruhren aus:-( ). Er sei versetzt worden, da seine alte Abteilung bereits aufgelöst wurde und im nächsten Jahr soll dann auch das regelmäßige Wasseruhren auswechseln beendet sein.
Wenn ich dann noch die Schlaglöcher hier in den Seitenstraßen sehe, die seit Jahren nicht ausgebessert wurden, könnte man meinen, die Stadt hat kein Geld mehr.
Hat sie aber doch, wie man bei den letzten Ausländerbeiratswahlen erfahren durfte. Wegen dem geringen Interesse/Beteiligung der angesprochenen Mitbürger wurden die Wahlen einfach auf Stadtkosten wiederholt. Die Kosten von über 200.000€ (für lächerlichen Wahlkampf etc.)werden wohl aus der Portokasse bezahlt. Lt. einem Flugblatt einer Protestpartei vor Ort, ist dies das vierfache, was die Kommunalwahl die Stadt gekostet hat. Ein Schelm wer dabei bösese denkt.
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Euklid
23.05.2003, 08:49
@ Tofir
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Re: Millionenstadt am Abgrund - Köln macht dicht |
-->Immerhin hat die Stadt Köln noch genügend Kohle um den Fußballtempel im zweistelligen Millionen Euro-Bereich rauszuwerfen.
Damit hochbezahlte Fußballprofis mit dem Brot und Spiele -Gewerk auch weiterhin fürstlich bezahlt werden können lohnt es sich an der Bildung zu sparen und die Büchereien zu schließen;-))))
Da bleibt nix mehr für Kindergärten oder ähnliche Dinge.
Im Prinzip genau wie die Entwicklung der Managergehälter.
Streit um jeden Cent am Stundenlohn der arbeitenden Menschen und anschließend direkte Umleitung in die Managertaschen.
Gruß EUKLID
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fridolin
23.05.2003, 09:03
@ nasowas
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Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! |
-->>Er meinte dies sei das letzte mal, dass die Wasseruhr in diesem Haus ausgewechselt würde. Früher wurden alle 5 Jahre die Wasseruhren ausgewechselt. Der Stromzähler würde gar nicht mehr gewechselt (wurde vorher auch alle paar Jahre gemacht).
Das wird schon deshalb nicht so klappen, weil die Eichfrist dieser Meßgeräte nach einigen Jahren ausläuft und sie dann nachgeeicht (und dafür ausgebaut) werden müssen.
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Euklid
23.05.2003, 09:14
@ fridolin
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Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! |
-->>>Er meinte dies sei das letzte mal, dass die Wasseruhr in diesem Haus ausgewechselt würde. Früher wurden alle 5 Jahre die Wasseruhren ausgewechselt. Der Stromzähler würde gar nicht mehr gewechselt (wurde vorher auch alle paar Jahre gemacht).
>Das wird schon deshalb nicht so klappen, weil die Eichfrist dieser Meßgeräte nach einigen Jahren ausläuft und sie dann nachgeeicht (und dafür ausgebaut) werden müssen.
Meine Vermutung ist daß der Gesetzgeber dem Hauseigentümer vorschreibt die Zähleranlagen auf seine Kosten durch eine private Firma turnusmäßig überprüfen zu lassen.
Bisher wurde der Ablauf ja von der Gemeinde vorgegeben.
Auf dem neuen Wasserzähler müßte eine Eichfrist und deren Ablauf drauf stehen.
Gruß EUKLID
Gruß
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nasowas
23.05.2003, 09:39
@ Euklid
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Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! |
-->>>>Er meinte dies sei das letzte mal, dass die Wasseruhr in diesem Haus ausgewechselt würde. Früher wurden alle 5 Jahre die Wasseruhren ausgewechselt. Der Stromzähler würde gar nicht mehr gewechselt (wurde vorher auch alle paar Jahre gemacht).
>>Das wird schon deshalb nicht so klappen, weil die Eichfrist dieser Meßgeräte nach einigen Jahren ausläuft und sie dann nachgeeicht (und dafür ausgebaut) werden müssen.
>Meine Vermutung ist daß der Gesetzgeber dem Hauseigentümer vorschreibt die Zähleranlagen auf seine Kosten durch eine private Firma turnusmäßig überprüfen zu lassen.
>Bisher wurde der Ablauf ja von der Gemeinde vorgegeben.
>Auf dem neuen Wasserzähler müßte eine Eichfrist und deren Ablauf drauf stehen.
>Gruß EUKLID
>Gruß
Ich vermute mal das es so sein wird, wie Du schreibst. Ich komme gerade nicht an die Wasseruhr,(da ein Familienmitglied im Keller eine Umräumaktion gestartet hat. Alles steht voll Kasten:-)) sonst hätte ich mal nach der Eichfrist geschaut.
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Euklid
23.05.2003, 10:03
@ nasowas
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Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! |
-->Da bist Du nicht alleine;-))
Auch bei mir ist der Hausanschlußraum durch viele Utensilien zugemüllt.
Von klappbaren Bierzeltbänken bis Tischen über Rasenmäher findet sich da genug um einen Blick auf die Wasseruhr zu ermöglichen;-)))
Auch Langlaufski und Alpin-Ski wollen untergebracht sein.
Den ganzen Bimbes sollte man in ebay eigentlich versteigern.
Gruß EUKLID
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pecunia
23.05.2003, 10:14
@ Euklid
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Wann warst Du denn das letzte mal Langlaufen??? |
-->Schreibst doch seit Jahren hier im Forum JEDEN TAG:-)
Vielleicht solltest Du das Zeuchs mal wieder verwenden, anstatt es auf ebay zu versteigern. Denn es gibt ein Leben vor dem Tod:-)
Liebe Gruesse
pecunia
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Euklid
23.05.2003, 10:58
@ pecunia
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Re: Wann warst Du denn das letzte mal Langlaufen??? |
-->>Schreibst doch seit Jahren hier im Forum JEDEN TAG:-)
>Vielleicht solltest Du das Zeuchs mal wieder verwenden, anstatt es auf ebay zu versteigern. Denn es gibt ein Leben vor dem Tod:-)
>Liebe Gruesse
>pecunia
Ja irgendwie war das mit dem Alpin-Ski nicht so anstrengend,denn da kommt man immer wieder runter;-))
Man wird älter und damit wird der Ar... auch kälter;-))
Die Bequemlichkeit des Lifts hat hat die Anstrengung gemildert.
Die biologische Uhr der 40 km Langläufe dürfte abgelaufen sein.
Ja sehr schön war die Zeit im östereichischen Hollersbach bei den freiwilligen Feuerwehrleuten (Skilanglauf)
Der Abfahrtslauf in Rauth im Eggental (Bozen) im Marmolada - Gebirge hat eben mehr Spaß gemacht mit den Kindern.
Ich glaube nicht, daß ich mich den Torturen des Langlaufs noch einmal stellen werde.
Gruß EUKLID
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Tierfreund
23.05.2003, 12:23
@ Euklid
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Zu Eichfristen |
-->Hallo Euklid,
natürlich hast Du Recht mit den Eichfristen.Es gibt aber heute schon Wasserzähler welche auf eigene Kosten erneuert werden müssen.
Beispiele wären hausinterne Zähler für Mieter wenn nachinstalliert um eine genaue Abrechnung per Verbrauch zu ermöglichen und vorher nur ein Zähler von den Stadtwerken installiert war ( Abrechnung über Personenanzahl ).
Auch ein Gartenwasserzähler kostet bei uns z.B. Jahresgebühr und muss auf Hausbesitzerkosten gewechselt werde.
Es dürften allerdings Unterschiede zwischen verschiedenen Lieferanten und Kommunen bestehen.
Grüße
Tierfreund
Eichfristen:
Das Maß- und Eichgesetz schreibt für alle im rechtsgeschäftlichen Verkehr verwendeten Wärme- und Wasserzähler die Eichung bzw. Beglaubigung durch eine staatlich anerkannte Prüfstelle vor.
Die Gültigkeitsdauer der Eichung bzw. Beglaubigung beträgt für Wärme- und Wasserzähler 5 Jahre. Nach dieser Zeitspanne müssen die Geräte durch neu beglaubigte ausgetauscht werden.
Dies trifft auch für sogenannte Wohnungs-, Etagen- und Zwischenzähler zu, die im Besitz von Privatpersonen sind. Hausgemeinschaften und Wohnungseigentümer können die Eichpflicht auch nicht durch Beschluss umgehen.
Gemäß Maß und Eichgesetz liegt eine Ordnungswidrigkeit vor, wenn nicht geeichte oder nicht beglaubigte Zähler zum Einsatz kommen. Dies kann mit einer Geldbuße geahndet werden.
Außerdem ist eine Abrechnung mit Verbrauchswerten, die durch nicht geeichte / beglaubigte Zähler erfasst wurden, anfechtbar.
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Euklid
23.05.2003, 12:47
@ Tierfreund
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Re: Zu Eichfristen |
-->>Hallo Euklid,
>natürlich hast Du Recht mit den Eichfristen.Es gibt aber heute schon Wasserzähler welche auf eigene Kosten erneuert werden müssen.
>Beispiele wären hausinterne Zähler für Mieter wenn nachinstalliert um eine genaue Abrechnung per Verbrauch zu ermöglichen und vorher nur ein Zähler von den Stadtwerken installiert war ( Abrechnung über Personenanzahl ).
>Auch ein Gartenwasserzähler kostet bei uns z.B. Jahresgebühr und muss auf Hausbesitzerkosten gewechselt werde.
>Es dürften allerdings Unterschiede zwischen verschiedenen Lieferanten und Kommunen bestehen.
>Grüße
>Tierfreund
>
>Eichfristen:
>
>Das Maß- und Eichgesetz schreibt für alle im rechtsgeschäftlichen Verkehr verwendeten Wärme- und Wasserzähler die Eichung bzw. Beglaubigung durch eine staatlich anerkannte Prüfstelle vor.
>Die Gültigkeitsdauer der Eichung bzw. Beglaubigung beträgt für Wärme- und Wasserzähler 5 Jahre. Nach dieser Zeitspanne müssen die Geräte durch neu beglaubigte ausgetauscht werden.
>Dies trifft auch für sogenannte Wohnungs-, Etagen- und Zwischenzähler zu, die im Besitz von Privatpersonen sind. Hausgemeinschaften und Wohnungseigentümer können die Eichpflicht auch nicht durch Beschluss umgehen.
>Gemäß Maß und Eichgesetz liegt eine Ordnungswidrigkeit vor, wenn nicht geeichte oder nicht beglaubigte Zähler zum Einsatz kommen. Dies kann mit einer Geldbuße geahndet werden.
>Außerdem ist eine Abrechnung mit Verbrauchswerten, die durch nicht geeichte / beglaubigte Zähler erfasst wurden, anfechtbar.
Hallo Tierfreund
diesen Fall der Etagenzähler habe ich bei mir in den Wohnungen.
Interressant war dein Hinweis daß auch die Etagenzähler der einzelnen Wohnungen geeicht sein müssen.
Das haut ja dem Fass den Boden aus daß der Staat sich auch noch um die interne Zählweise kümmert und mit Bußgeld ahndet.
Der Hausverwalter (ich;-)) hat mit den Bewohnern eine Regelung ausgemacht die Wassermengen der einzelnen Etagen zusammenzuaddieren und mit dem Hauptwasserzähler zu vergleichen.
Die Wassermenge der Etagenzähler liegt immer unter dem des Hauptwasserzählers.
Es gibt ja auch verschiedene Genauigkeitsklassen der Wasserzähler.
Da die Etagenzähler genauer als die Hauptwasseruhr ist steht definitiv fest daß uns die Kommune am laufenden Band bescheißt.
Trotz Intervention von mir nutzen die bösen Buben bei den Gemeinden den Toleranzspielraum immer nur zu ihren Gunsten aus.Plusminus gibt es da nicht.Es wird immer mehr verkauft als geliefert.
Die Fehlmenge wird proportional den Etagenzählern zugerechnet und verteilt.
Es ist wie bei der Tankstelle und beim Lieferbeton oder Heizöl.
Die Marge der Toleranz geht immer nur in eine Richtung;-))
Gruß EUKLID und ebenfalls schönes Wochende.
PS Das Wetter macht jetzt ja wieder mit;-))
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Euklid
23.05.2003, 13:04
@ Euklid
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Re: Zu Eichfristen |
-->Hallo Tierfreund
ich hoffe daß wir nicht überall und am laufenden Band neue Eichelfristen bekommen;-))
Es gibt derer ja schon genug.
Jedes Jahr die Emissionsmessung der Heizung
Regelmäßige Prüfung des Feuerlöscherablaufdatums als wenn man das nicht selbst erledigen könnte.Da kommt doch ein Fuzzy vom Amt und prüft den Bimbes.
Und das ist teurer als der gesamte Feuerlöscher;-))
Eine schriftliche Bestätigung der Austauschfirma würde es zwar auch tun,aber da würde ja wieder einer unnötig werden.
Dann die Prüfung der Ã-ltanks auf Dichtigkeit??
Eigentlich idiotisch da jeder Ã-ltank im Hausinneren eine dichte Wanne haben muß.
Also selbst bei Auslaufen des Ã-ls wäre keinerlei Gefahr gegeben.Ich kenne auch niemand der nicht das Ã-l in einen anderen Behälter umpumpen würde.
Bis jetzt habe ich noch keinen gesehen der das Ã-l aus dem Kellerfenster pumpt um damit die Erdbeeren zu gießen;-))
Der Wahnsinn hat Methode und vielleicht gibt es bald die Luftdichtheitsmessung von Häusern.Auf dieser Grundlage funktionieren die Wärmedämmberechnungen.
Es gibt einen Bonus für Luftdichtheit.Natürlich holt man sich mit dem übertriebenen Unsinn die Schimmelbildung ins Haus.
Aber das zählt bei Eichlern nicht.
Es muß immer wieder geeichelt werden.
Gruß EUKLID
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Tierfreund
23.05.2003, 13:19
@ Euklid
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Re: Zu Eichfristen |
-->Hallo Euklid,
manchmal zwickt man sich eben immer selbst in den Ar...!
Ich hatte in einem Mietshaus vor ein paar Jahren für jeden Mieter Einzelzähler installieren lassen. Grund war ein Wasserschwund von ca. 30 m² und die Bitte von zwei Mietern nach Einzelzählern.
Leider dachte ich da nicht an die Eichfristen >>> jetzt sind alle fünf Jahre fast 1000 Teuros futsch.[img][/img]
Der Schwund lag z.B.letztes Jahr immer noch bei 26 m² und bei allen Nachforschungen kam nichts raus >>> Wasser und Kohle sind weg.
Grüße
Tierfreund
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Sascha
24.05.2003, 03:26
@ Euklid
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Mal eine etwas andere Sicht... |
-->Naja ganz so ist es nicht. Man kann darüber streiten ob die Förderung von Fußball oder eines Theaters von Staatsseite her sinnvoll ist.
Aber es gibt keine klaren Linien. Was soll der Staat bezuschussen? Was nicht?
Ist es das Fußballstadtion für Leute für die das fast noch die einzige Abwechslung vom Arbeitstag im Leben ist?
Ist es das Theater für Leute die Kultur mögen (schließlich bezeichnen wir uns selbst ja immer als kulturell weiter als die USA)
Ist es das Schwimmbad für Leute die was für die Gesundheit oder die Fitness tun wollen oder Familien die mal günstiger mit ihren Kindern was unternehmen wollen?
Ist es eine Buslinie oder Bahnlinie die ökonomisch gar keinen Sinn macht aber ohne welche ein Dorf von der Zivilisation abgeschnitten wäre
Ist es das Museum?
Ist es die Bücherei?
...
Man kann darüber wirklich diskutieren. Vieles ist sicher bei der derzeitigen Lage tatsächlich zu teuer, manches mag Unsinn sein, manches sinnvoll.
Fakt ist: Jeder macht was anderes gern. Jeder hat Hobbys.
- Der eine kauft sich die Dauerkarte für Schalke 04
- Der andere geht lieber in Urlaub
- Wiederum ein anderer lieber ins Café mit seiner Frau oder in ein Restaurant essen
- Wiederum andere gehen lieber in eine Disco oder an ein öffentliches Freibad
- Wiederum andere gehen gerne ins Theater oder in die Oper
- Wiederum andere gehen gerne in ein Museum weil sie sich für gewisse Dinosaurierskelette interessieren
- Wiederum andere gehen gerne in eine Bücherei und holen sich dort ihre Romane die sie zuhause auf dem Balkon lesen
Jeder hat andere Prioritäten. Einzelne Dinge einzustampfen ist gefährlich. Nimm den Fußballfans die Förderung fürs Fußballstadion weg dann könnten sie ZURECHT fordern"Nimmt den Leseratten ihre Möglichkeit weg billig in öffentlichen Bibiliotheken an neue Romane ranzukommen" oder"Nimm anderen die Möglichkeit weg billig an Theaterkarten zu kommen oder an Musicalkarten". Andere wiederum würden vielleicht fordern"Warum sollen wir mit Steuergeldern Museen fördern?"
Die Liste könnte man noch ziemlich weit fortsetzen. Letztendlich macht jeder andere Dinge in seiner Freizeit gerne. Vieles davon ist durch den Staat subventioniert.
Ich sage damit nicht, daß es richtig ist wenn ein Oliver Kahn oder ein Steffan Effenberg Millionen erhalten. Das nicht! Ich finde es in der Tat auch ungerecht gegenüber vielen anderen Leistungsträgern.
Aber ich behaupte nach wie vor, daß die Leute selbst MIT Schuld sind.
Die Sache ist ganz einfach: Wenn sich keiner mehr Fußball anschaut dann verdient ein Effenberg"nicht mal mehr 100.000 Euro". So einfach ist es. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wir sind selbst daran mit schuld! Punkt!
Fassen wir zusammen
Das erste Problem sind die Fragen"Was soll der Staat subventionieren? Was nicht?". Hier würde schon eine wohl nie endende Diskussion beginnen weil jeder meint sein Hobby (Theater, Museum, Biliothek, Fußball,...) müsse subventioniert werden. Der Staat hat es also schwer.
Das zweite Problem ist die öffentliche Stimmung. Brot und Spiele abzuschaffen sind gefährlich. Für viele Menschen sind solche Dinge gerade durch die Staatssubvention überhaupt noch finanzierbar. Ohne Subvention wären die Eintritte in Museen wesentlich teurer oder es gäbe weniger zu sehen. Es ist nicht gut den Menschen in Zeiten in denen die Anforderungen in der Arbeitswelt immer höher werden, der Lebensstandard vermutlich sinken wird und die Unsicherheit zur Normalität wird auch noch ihrer Hobbys zu berauben.
Für viele - gerade in der Unterschicht - ist der Gang zum Fußballspiel am Wochenende etwas wie"Balsam für die Seele". Nimm es ihnen weg und die Stimmung der Leute wird deutlich sinken.
Woher rührt wohl der Spruch"Brot und Spiele". Brot ist ein Nahrungsmittel. Ohne Nahrung können wir nicht leben. Brot wurde schon bei den Römern in Zusammenhang mit"Spielen" genannt. Und zwar mit der Absicht das VOLK BEI LAUNE zu halten.
Nimm den Leuten die Spiele und lass ihnen nur noch das Brot (und die Arbeit) und die Unzufriedenheit nimmt drastisch zu. Nebenbei vermutlich auch Kriminalität. Außerdem würde sich die Bevölkerung radikalisieren. Man würde gerade den ärmeren Arbeiterschichten ihren"letzten Spaß" (nicht das letzte Hemd) wegnehmen.
Nee Nee so einfach isses nicht, Euklid!:)
Was die Horrorgehälter eines Effenberg angeht oder den Reichtum eines Robbie Williams oder Kübelböck stimme ich dir zu. Das ist ungerecht. Aber es liegt auch stark in unserer eigenen Hand das abzustellen. Das können wir auch ohne den Staat. Warum fordern wir nach dem Staat der"die Spiele vom Brot" wegnehmen soll wenn wir es selbst könnten aber selbst - als Bürger - auch nicht fähig dazu sind?
Viele Grüße
Sascha
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CRASH_GURU
24.05.2003, 10:10
@ Sascha
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Re: Mal eine etwas andere Sicht... Sehr richtig! |
-->>Naja ganz so ist es nicht. Man kann darüber streiten ob die Förderung von Fußball oder eines Theaters von Staatsseite her sinnvoll ist.
>Aber es gibt keine klaren Linien. Was soll der Staat bezuschussen? Was nicht?
>Ist es das Fußballstadtion für Leute für die das fast noch die einzige Abwechslung vom Arbeitstag im Leben ist?
>Ist es das Theater für Leute die Kultur mögen (schließlich bezeichnen wir uns selbst ja immer als kulturell weiter als die USA)
>Ist es das Schwimmbad für Leute die was für die Gesundheit oder die Fitness tun wollen oder Familien die mal günstiger mit ihren Kindern was unternehmen wollen?
>Ist es eine Buslinie oder Bahnlinie die ökonomisch gar keinen Sinn macht aber ohne welche ein Dorf von der Zivilisation abgeschnitten wäre
>Ist es das Museum?
>Ist es die Bücherei?
>...
>Man kann darüber wirklich diskutieren. Vieles ist sicher bei der derzeitigen Lage tatsächlich zu teuer, manches mag Unsinn sein, manches sinnvoll.
>Fakt ist: Jeder macht was anderes gern. Jeder hat Hobbys.
>- Der eine kauft sich die Dauerkarte für Schalke 04
>- Der andere geht lieber in Urlaub
>- Wiederum ein anderer lieber ins Café mit seiner Frau oder in ein Restaurant essen
>- Wiederum andere gehen lieber in eine Disco oder an ein öffentliches Freibad
>- Wiederum andere gehen gerne ins Theater oder in die Oper
>- Wiederum andere gehen gerne in ein Museum weil sie sich für gewisse Dinosaurierskelette interessieren
>- Wiederum andere gehen gerne in eine Bücherei und holen sich dort ihre Romane die sie zuhause auf dem Balkon lesen
>Jeder hat andere Prioritäten. Einzelne Dinge einzustampfen ist gefährlich. Nimm den Fußballfans die Förderung fürs Fußballstadion weg dann könnten sie ZURECHT fordern"Nimmt den Leseratten ihre Möglichkeit weg billig in öffentlichen Bibiliotheken an neue Romane ranzukommen" oder"Nimm anderen die Möglichkeit weg billig an Theaterkarten zu kommen oder an Musicalkarten". Andere wiederum würden vielleicht fordern"Warum sollen wir mit Steuergeldern Museen fördern?"
>Die Liste könnte man noch ziemlich weit fortsetzen. Letztendlich macht jeder andere Dinge in seiner Freizeit gerne. Vieles davon ist durch den Staat subventioniert.
>Ich sage damit nicht, daß es richtig ist wenn ein Oliver Kahn oder ein Steffan Effenberg Millionen erhalten. Das nicht! Ich finde es in der Tat auch ungerecht gegenüber vielen anderen Leistungsträgern.
>Aber ich behaupte nach wie vor, daß die Leute selbst MIT Schuld sind.
>Die Sache ist ganz einfach: Wenn sich keiner mehr Fußball anschaut dann verdient ein Effenberg"nicht mal mehr 100.000 Euro". So einfach ist es. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wir sind selbst daran mit schuld! Punkt!
>Fassen wir zusammen
>Das erste Problem sind die Fragen"Was soll der Staat subventionieren? Was nicht?". Hier würde schon eine wohl nie endende Diskussion beginnen weil jeder meint sein Hobby (Theater, Museum, Biliothek, Fußball,...) müsse subventioniert werden. Der Staat hat es also schwer.
>Das zweite Problem ist die öffentliche Stimmung. Brot und Spiele abzuschaffen sind gefährlich. Für viele Menschen sind solche Dinge gerade durch die Staatssubvention überhaupt noch finanzierbar. Ohne Subvention wären die Eintritte in Museen wesentlich teurer oder es gäbe weniger zu sehen. Es ist nicht gut den Menschen in Zeiten in denen die Anforderungen in der Arbeitswelt immer höher werden, der Lebensstandard vermutlich sinken wird und die Unsicherheit zur Normalität wird auch noch ihrer Hobbys zu berauben.
>Für viele - gerade in der Unterschicht - ist der Gang zum Fußballspiel am Wochenende etwas wie"Balsam für die Seele". Nimm es ihnen weg und die Stimmung der Leute wird deutlich sinken.
>Woher rührt wohl der Spruch"Brot und Spiele". Brot ist ein Nahrungsmittel. Ohne Nahrung können wir nicht leben. Brot wurde schon bei den Römern in Zusammenhang mit"Spielen" genannt. Und zwar mit der Absicht das VOLK BEI LAUNE zu halten.
>Nimm den Leuten die Spiele und lass ihnen nur noch das Brot (und die Arbeit) und die Unzufriedenheit nimmt drastisch zu. Nebenbei vermutlich auch Kriminalität. Außerdem würde sich die Bevölkerung radikalisieren. Man würde gerade den ärmeren Arbeiterschichten ihren"letzten Spaß" (nicht das letzte Hemd) wegnehmen.
>Nee Nee so einfach isses nicht, Euklid!:)
>Was die Horrorgehälter eines Effenberg angeht oder den Reichtum eines Robbie Williams oder Kübelböck stimme ich dir zu. Das ist ungerecht. Aber es liegt auch stark in unserer eigenen Hand das abzustellen. Das können wir auch ohne den Staat. Warum fordern wir nach dem Staat der"die Spiele vom Brot" wegnehmen soll wenn wir es selbst könnten aber selbst - als Bürger - auch nicht fähig dazu sind?
>Viele Grüße
>Sascha
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