Sascha
25.05.2003, 03:25 |
Deflation...oder die stille Sehnsucht nach Inflation Thread gesperrt |
-->19.05.2003 / 10:29 Uhr
<font size=5>Deflation...
..oder die stille Sehnsucht nach Inflation</font>
Plötzlich ist sie in aller Munde â die Furcht vor dem Verfall der Preise. Doch warum das Unbehagen?
von Hans v. der Hagen
Die Wirtschaft fĂŒrchtet ein ebenso neues wie altes Phantom. Eines freilich, das vielleicht gar nicht mehr so lange im Verborgenen bleibt: <font color="#FF0000">die Deflation</font>.
Und die Angst vor diesem Phantom breitet sich aus. Sorgte es noch vor wenigen Monaten bei Volkswirten <font color="#FF0000">fĂŒr kaum mehr als wohlige Schauer, scheint es mittlerweile zumindest die FinanzmĂ€rkte bereits im Griff zu haben: Die Aktienpreise liegen danieder und die Kurse erstklassiger Staatsanleihen wuchern empor</font>.
So sĂ€he jedenfalls ein typisches Deflationsszenario aus. Es wĂŒrde die Erwartung widerspiegeln, dass sich die Ertragssituation der Unternehmen zunĂ€chst kaum verbesserte, andererseits die GlĂ€ubiger guter Schuldner in Deflationszeiten zu den Gewinnern zĂ€hlten. Denn das Geld wird dann mehr wert.
Zu dem Stimmungswechsel haben vor allem die jĂŒngsten Signale der wichtigen Notenbanken beidseits des Atlantiks beigetragen. <font color="#FF0000">Der Internationale WĂ€hrungsfonds warnt gar vor einer âbetrĂ€chtlichenâ Deflationsgefahr in Deutschland â sofern das Wachstum so schwach bleibe wie befĂŒrchtet</font>. <font color="#FF0000">Hinzu kommt, dass die US-Inflationsrate fĂŒr GebrauchsgĂŒter zuletzt auf den tiefsten Stand seit 1966 rutschte</font>.
Die Erwartung...
Nun mag sich mancher fragen, warum denn PreisrĂŒckgĂ€nge so schlimm seien. Wenn stört es schon, gĂŒnstiger einzukaufen. WĂ€re eine Deflation nicht gar der Befreiungsschlag vom berĂŒchtigten Zwang zum Wachstum?
Die Antwort lautet: Nein.
Den wichtigsten Grund dafĂŒr mag der ein oder andere bereits an sich selbst beobachtet haben, etwa beim Computerkauf. Die Aussicht, dass bereits in wenigen Monaten fĂŒr das gleiche Geld ein erheblich leistungsfĂ€higerer PC erhĂ€ltlich ist, lĂ€sst viele den Kauf eines neuen Rechners hinauszögern.
Hier lieĂe sich einwenden, dass der Preisverfall in der Computerindustrie zunĂ€chst ja nicht â deflationstypisch â Folge schwacher Nachfrage ist, sondern starker ProduktivitĂ€tszuwĂ€chse.
Doch entspricht das Verhalten der Verbraucher durchaus dem in einer echten Deflation: <font color="#FF0000">Der Konsum wird aufgeschoben. SchlieĂlich ist selbst das energischste Kaufenwollen noch kein Kauf</font>.
Nun ist der Preisverfall in einer Produktkategorie allenfalls fĂŒr die betroffene Branche problematisch, fĂŒr die Gesamtwirtschaft ist er es nicht. Im Gegenteil, die Verbraucher haben mehr Geld fĂŒr andere Produkte zur VerfĂŒgung.
Anders ist es aber, wenn die Konsumenten in vielen Wirtschaftszweigen rĂŒcklĂ€ufige Preise erwarten: Dann schrĂ€nken sie ihre Ausgaben auf breiter Front ein, der Verbrauch erlahmt und mit ihm die Konjunktur: Unternehmen bleiben auf ihren Produkten sitzen und können den sinkenden Preisen auf der Kostenseite kaum mehr Paroli bieten: Vor allem die Ausgaben fĂŒr das Personal lassen sich meist allenfalls ĂŒber Entlassungen, nicht aber ĂŒber Lohnsenkungen drĂŒcken. In Zeiten von Inflation ist das einfacher â reale Einkommensverluste können meist durch nominelle Lohnerhöhung kaschiert werden.
Nach und nach wird die gesamte Wirtschaft von dem Problem erfasst: Denn die Banken â als GlĂ€ubiger theoretisch von der deflationsbedingten Geldaufwertung profitierend â erhalten angesichts der angespannten LiquiditĂ€tslage der Unternehmen <font color="#FF0000">hĂ€ufiger ihre Kredite nicht oder nur schleppend zurĂŒck</font>.
...bestimmt das Verhalten
<font color="#FF0000">Mehr noch: Mit Blick auf die wachsende Zahl von Firmenpleiten verliert sich die Bereitschaft, ĂŒberhaupt noch Kredite zu vergeben</font>.
Zugleich sinkt aber auch auf Unternehmensseite trotz niedrigerer Zinsen das Interesse an Fremdfinanzierungen: Aufgrund des rĂŒcklĂ€ufigen Preisniveaus werden keine zusĂ€tzlichen KapazitĂ€ten benötigt. Und die sparsameren Verbraucher, an die ohnehin nur ein Bruchteil der Zinssenkungen weitergegeben wird, fragen ebenfalls weniger Kredite nach.
Dieses PhÀnomen ist denn auch schon seit einiger Zeit <font color="#FF0000">realiter zu beobachten</font>: <font color="#FF0000">Trotz einer Welle von Zinssenkungen nimmt in den USA zumindest bei den Firmen die Nachfrage nach Krediten ab</font>.
Und genau davor fĂŒrchten sich die Notenbanken: <font color="#FF0000">Ihr wichtigstes Steuerinstrument, der Zins, verliert seine Wirkung. Die FinanzmĂ€rkte werden mit Geld ĂŒberflutet, aber es kommt in der Realwirtschaft nicht an</font>.
Was tun? Die Mittel zur BekĂ€mpfung einer Deflation sind ebenso bescheiden wie umstritten, zumal es fĂŒr die Zentralbanken schwieriger wird, geldpolitisch vorsorglich zu handeln.
Manche Experten glauben, dass â wenn die Zinsen nur tief genug seien â sich das Problem ĂŒber den Marktmechanismus von alleine lösen werde.
Andere empfehlen, die Wirtschaft auf ein lĂ€ngerfristig tiefes Zinsniveau vorzubereiten und auf diese Weise fĂŒr mehr Planungssicherheit zu sorgen (so tat es unlĂ€ngst die US-Notenbank), vermehrt Geld zu drucken, am Devisenmarkt zu intervenieren oder â staatlicherseits â die Steuern zu senken. Die Dosierbarkeit dieser Mitteln ist zwar problematisch, doch zumindest lĂ€sst sich mit ihnen Inflationserwartung schĂŒren.
Ein wichtiger Aspekt. <font color="#FF0000">Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Deflation besonders dann verheerend sein kann, wenn sich die Erwartung sinkender Preise erst einmal in den Köpfen der Verbraucher zementiert</font>. Darum hat Deflation, anders als Inflation, auch ungemein viel mit Rethorik zu tun: Man mag zwar davor warnen â möchte aber nicht, dass es geglaubt wird.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/608/11597/
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CRASH_GURU
25.05.2003, 10:12
@ Sascha
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Re: Deflation...oder die stille Sehnsucht nach Inflation |
-->"...Hier lieĂe sich einwenden, dass der Preisverfall in der Computerindustrie zunĂ€chst ja nicht â deflationstypisch â Folge schwacher Nachfrage ist, sondern starker ProduktivitĂ€tszuwĂ€chse."
Der Herr Hagen kann nicht mal zwischen Innovation und ProduktivitĂ€t unterscheiden, Rest ist auch nur das ĂŒbliche Geschwafel.
Ich sehe bisher keine Deflationsgefahr, wenn sie aber kommen sollte kann man ĂberkapazitĂ€ten grundsĂ€tzlich nicht durch Geldpolitik beseitigen!
gruss
cg
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Diogenes
25.05.2003, 10:59
@ Sascha
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Defla-Infla, was ich daran nicht kapieren kann |
-->>Ein wichtiger Aspekt. <font color="#FF0000">Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Deflation besonders dann verheerend sein kann, wenn sich die Erwartung sinkender Preise erst einmal in den Köpfen der Verbraucher zementiert</font>. Darum hat Deflation, anders als Inflation, auch ungemein viel mit Rethorik zu tun: Man mag zwar davor warnen â möchte aber nicht, dass es geglaubt wird.
Hi Sascha,
Die Aussicht auf Defla mag erschreckend erscheinen, aber weit erschreckender ist das seichte Gedenke. Gnade uns Gott, wenn danach Politik - Wirtschafts-, WĂ€hrungs-, Sozial- und was-auch-immer-fĂŒr-ein-Krempel-Politik - gemacht wird.
Deswegen ein paar Quer-Denk-Fragen ("Infla""Defla" in AnfĂŒhrungszeichen, da meist nicht sauber mit den Begriffen umgegangen wird):
~ Wenn wegen"Infla" mir mein Geld immer weniger kauft, dann kaufe ich mehr?
Umgekehrt: Wenn es wegen"Defla" mir mehr kauft, dann kaufe ich weniger?
~ Was hilft mir"Infla", wenn meine Kosten schneller steigen als der Umsatz? Umgekehrt: Was schadete mir"Defla", wenn meine Kosten schneller sinken als die UmsÀtze?
~ Was nĂŒtzt es mir, wenn Dinge die ich heute brauche, morgen billiger sind? Und nĂ€chstes Jahr noch billiger?
~ Sind sinkende Preise per se schlecht? Oder liegt es an der Ursache fĂŒr den Preisschwund, ob fallende Preise gedeilich oder ungedeilich sind?
~ Wenn ĂŒber"Anpassung" (Inflationierung) der Geldmenge das Preisniveau stabil gehalten werden kann, wer kassiert dann das Wirtschaftswachstum ein? Der Staat? Wenn ja, was ist daran so gut fĂŒr die BĂŒrger? Umgekehrt: wenn via sinkende Preise die Gehaltserhöhung im GeschĂ€ft statt findet, was schdet es den Leuten?
Eines spĂŒre ich ganz genau: selbst wenn es gelingt Preis-Infla zu erzeugen, wird es damit nicht besser werden. Eher noch ĂŒbler. An einem profunden Umbau fĂŒhrt diesmal kein Weg vorbei.
Schönen philosophischen Sonntag ;-)
Diogenes
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Diogenes
25.05.2003, 11:06
@ CRASH_GURU
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Re: Deflation...oder die stille Sehnsucht nach Inflation |
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>Ich sehe bisher keine Deflationsgefahr, wenn sie aber kommen sollte kann man ĂberkapazitĂ€ten grundsĂ€tzlich nicht durch Geldpolitik beseitigen!
ĂberkapazitĂ€ten und felhinvestitionen KANN man gar nicht durch Geldpolitik beseitigen. No way.
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Euklid
25.05.2003, 11:19
@ Diogenes
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Re: Deflation...oder die stille Sehnsucht nach Inflation |
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>>Ich sehe bisher keine Deflationsgefahr, wenn sie aber kommen sollte kann man ĂberkapazitĂ€ten grundsĂ€tzlich nicht durch Geldpolitik beseitigen!
>ĂberkapazitĂ€ten und felhinvestitionen KANN man gar nicht durch Geldpolitik beseitigen. No way.
ĂberkapazitĂ€ten kann man nur durch den Tod vieler Firmen beseitigen.
Und das kostet ArbeitsplĂ€tze und treibt die Kosten der Sozialhaushalte je Kopf der noch immer arbeitenden BĂŒrger soweit in die Höhe bis diese freiwillig selbst aufgeben weil der Grenz-Nutzen-Effekt nicht mehr da ist (wohl dem der es kann) oder das System verliert die Flexibilitt und platzt.
Noch immer gibt es gewisse ElastizitĂ€ten im System denn wer mit Sozialhilfe zufrieden ist kann noch immer aussteigen und so tun als wenn er dem Arbeitsmarkt zur VerfĂŒgung stĂŒnde.
Die Variationen sind unendlich denn welcher Arzt schickt jemand zum Spargelstechen wenn er ĂŒber Kreuzschmerzen jammert?
Der gleiche wĂŒrde wohl des Nachts sich nicht mehr an die Schmerzen im Kreuz erinnern wenn es keine Sozialhilfe gĂ€be.
Taurig daran ist nur daĂ diejenigen die der Sozialhilfe echt bedĂŒrfen am Ende mit durch den Rost fallen.
Aber anders ist dieses System nicht zu Fall zu bringen.Es endet im Arbeitsdienst und Arbeitszwang.Alleine diese Vorstellung hÀtte noch vor 10 Jahren eine Revolution ausgelöst.
Die breite Masse wird erst ihren Hintern erheben wenn die MĂ€gen knurren.
Und bis dahin ist noch etwas Zeit.
Dann mĂŒssen aber die Rollbahnen der FlugplĂ€tze in einwandfreiem Zustand sein um die herrschenden ParteifunktionĂ€re noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen;-))
GruĂ EUKLID
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Jacques
25.05.2003, 11:28
@ Diogenes
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Re: Defla-Infla, was ich daran nicht kapieren kann |
-->>>Ein wichtiger Aspekt. <font color="#FF0000">Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Deflation besonders dann verheerend sein kann, wenn sich die Erwartung sinkender Preise erst einmal in den Köpfen der Verbraucher zementiert</font>. Darum hat Deflation, anders als Inflation, auch ungemein viel mit Rethorik zu tun: Man mag zwar davor warnen â möchte aber nicht, dass es geglaubt wird.
>Hi Sascha,
>Die Aussicht auf Defla mag erschreckend erscheinen, aber weit erschreckender ist das seichte Gedenke. Gnade uns Gott, wenn danach Politik - Wirtschafts-, WĂ€hrungs-, Sozial- und was-auch-immer-fĂŒr-ein-Krempel-Politik - gemacht wird.
>Deswegen ein paar Quer-Denk-Fragen ("Infla""Defla" in AnfĂŒhrungszeichen, da meist nicht sauber mit den Begriffen umgegangen wird): > ~ Wenn wegen"Infla" mir mein Geld immer weniger kauft, dann kaufe ich mehr?
>Umgekehrt: Wenn es wegen"Defla" mir mehr kauft, dann kaufe ich weniger? > ~ Was hilft mir"Infla", wenn meine Kosten schneller steigen als der Umsatz? Umgekehrt: Was schadete mir"Defla", wenn meine Kosten schneller sinken als die UmsĂ€tze? > ~ Was nĂŒtzt es mir, wenn Dinge die ich heute brauche, morgen billiger sind? Und nĂ€chstes Jahr noch billiger? > ~ Sind sinkende Preise per se schlecht? Oder liegt es an der Ursache fĂŒr den Preisschwund, ob fallende Preise gedeilich oder ungedeilich sind? > ~ Wenn ĂŒber"Anpassung" (Inflationierung) der Geldmenge das Preisniveau stabil gehalten werden kann, wer kassiert dann das Wirtschaftswachstum ein? Der Staat? Wenn ja, was ist daran so gut fĂŒr die BĂŒrger? Umgekehrt: wenn via sinkende Preise die Gehaltserhöhung im GeschĂ€ft statt findet, was schdet es den Leuten?
>Eines spĂŒre ich ganz genau: selbst wenn es gelingt Preis-Infla zu erzeugen, wird es damit nicht besser werden. Eher noch ĂŒbler. An einem profunden Umbau fĂŒhrt diesmal kein Weg vorbei.
>Schönen philosophischen Sonntag ;-)
>Diogenes
Deine Fragen sind berechtigt.
Um den Fragenkatalog zu beantworten, mĂŒssten ergĂ€nzend noch eine Reihe von
Annahmen zugrundegelegt werden, die je nach Annahme zu ganz anderen Betrachtungen fĂŒhren.
Bekanntlich ist eine"Geldmenge" in einer VZ im Umlauf.
Diese Menge ist zum einen bei Schuldner und zum anderen bei GlÀubigern.
Falls nun lediglich 10% anzahlmÀssige GlÀubiger einer VW den Grossteil anrecht auf ihre Guthaben haben, werden diese einen ganz anderen Standpunkt zu Infla/Defla vertreten, als es wenn es umgekehrt wÀren.
Wie die aktuelle Verteilung sich in den letzten Jahren entwickelt hat, ist klar.
Die Beispiele Gates, Ballmer (gerade eben) Ebner (Teilversilberung Ems Holding) etc. zeigen, was die"Grossfinanz" (nicht klassenkÀmpferisch gemeint) favorisieren und wie sie bereits vorsorgen.
Gruss
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Luigi
25.05.2003, 11:50
@ Jacques
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RE:"10% anzahlmÀssige GlÀubiger einer VW" Ich bin mir nicht so sicher, ob ein v |
-->RE:"10% anzahlmĂ€ssige GlĂ€ubiger einer VW" Ich bin mir nicht sicher, wie ein vernĂŒnftiger"GlĂ€ubiger" ĂŒber Deflation denkt. Er ist bestimmt nicht glĂŒcklich darĂŒber!
Denn was bringt es jemanden wenn seine Forderungen immer mehr wert werden, wenn er dabei stÀndig Angst haben muss, dass sie von heute auf morgen sogar völlig wertlos sein können.
ZahlungsunfÀhigkeit der Schuldner.
Oder der eleganteste Weg, da es ja nur 10% einer VW sind: WĂHRUNGSREFORM!!
10%GlÀubiger: Muss man anders sehen. Wo haben den die Leute ihr Geld angelegt? In Lebensversicherungen.
Zum Thema Lebnsversicherung
Zum Thema Inflation:
Also die pure Existenz wird teuerer:
Fressen, Saufen,FĂ€kalien/MĂŒllentsorgung, Heizen, die wichtigsten Versicherungen Kranken,Haus, Auto, MobilitĂ€t, ja primitive Dinge wie KontofĂŒhrungsgebĂŒhren................
Beispiel: Das pure Eigentum an einem Haus wird wertmÀssig sinken. Die Eigenschaft als Nutzer,BESITZER des Hauses wird teuerer.
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RetterderMatrix
25.05.2003, 13:28
@ Diogenes
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Re: Defla-Infla, was ich daran nicht kapieren kann |
-->Moin Diogenes,
ich glaube nicht mehr, daĂ es der Politik gelingt, eine neue Preisinflation zu erzeugen, es sei denn ĂŒber staatlich administrierte Preiserhöhungen wie die Tabak- oder"Ă-ko"steuer. Die Reaktion wird KonsumzurĂŒckhaltung sein, und nicht vermehrtes Geldausgeben.
Die Deflation an der Preisfront ist meiner Meinung nach unerheblich fĂŒr die Deflation.
Wichtigster Treibsatz fĂŒr die Deflation ist das Verfaulen der Schulden. Faule Schulden gibts es genug auf der Welt, Staatsschulden, Pleitekonzerne, schlecht finanzierte Banken, usw. Und diese Schulden stecken die noch guten, bezahlbaren Schulden an: Die notleidenden Schuldner brauchen dringend neuen Kredit, sie tun fast alles fĂŒr frisches Geld, und dadurch steigen die Kosten auch fĂŒr die guten Schuldner, so daĂ diese auch Probleme kriegen.
Und solange diese notleidenden Schulden und Schuldner nicht auf dem Komposthaufen der Geschichte landen, so lange wird die Deflation dauern.
Und dabei sind die Preise bei Aldi & Co unerheblich. Selbst wenn die Preise steigen, heiĂt das noch lange nicht, daĂ die Leute mehr Geld ausgeben oder die Schuldenkrise ĂŒberwunden wird. Dann werden die Leute halt Ă€rmer.
Und das ist das Neue an dieser Krise. Es gibt keinen anderen Ausweg auĂer die Deflation und das Ausbuchen der faulen Schulden bis zum bitteren Ende durchzustehen. Und falls wir eine Hyperinflation kriegen, ist das nix anderes als beschleunigtes Ausbuchen mit darauf folgendem Neustart der Wirtschaft.
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Tassie Devil
26.05.2003, 04:42
@ Euklid
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Re: Deflation...oder die stille Sehnsucht nach Inflation |
-->>Taurig daran ist nur daĂ diejenigen die der Sozialhilfe echt bedĂŒrfen am Ende mit durch den Rost fallen.
>Aber anders ist dieses System nicht zu Fall zu bringen.Es endet im Arbeitsdienst und Arbeitszwang.Alleine diese Vorstellung hÀtte noch vor 10 Jahren eine Revolution ausgelöst.
>Die breite Masse wird erst ihren Hintern erheben wenn die MĂ€gen knurren.
>Und bis dahin ist noch etwas Zeit.
>Dann mĂŒssen aber die Rollbahnen der FlugplĂ€tze in einwandfreiem Zustand sein um die herrschenden ParteifunktionĂ€re noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen;-))
>GruĂ EUKLID
Apropos noch etwas Zeit: ich meine, dass es jetzt gaaanz langsam an der Zeit ist, die Sterbetafeln der Versicherungswirtschaft, des zustaendigen Bundesamtes fuer Statistik und der Sterbestatistik gleichen Amtes auf monatlicher oder Quartalsbasis zu tracken.
Die Trennung nach Bundeslaendern waere meo gusto kein Fehler, vielleicht wird soeben der Laenderfinanzausgleich nachhaltig frisiert.
Hoastess onn hoast mii? [img][/img]
Gruss
TD
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