Emerald
25.05.2003, 09:38 |
Filz-o-Kratie in der Schweiz Thread gesperrt |
-->Seit dem Trümmer-Haufen Swissair / SAir hat die CH-Filzokratie massiven
Lack-Schaden erlitten. Dort - beim Carrier - waren alle versammelt welche
in diesem Land damals etwas zu bewegen und sagen hatten.
Inzwischen hat sich der Filz-Brand in den Chef-Etagen weiter verstärkt bei
Banken, Versicherungen und diversen Industrie-Firmen (ABB als Einzel-Beispiel).
Die Wirtschafts-Partei FDP hat, trotz vielen Analysen, noch kein Mittel
gefunden das Vertrauen auch nur minim wieder herzustellen.
Die Nachwirkungen der NaCHLÄSSIGKEITEN, Ignoranzen und Abräumungs-Mentalität
kommen an jeder grösseren General-Versammlung der fraglichen Unternehmungen auf
die Agenda.
Die alten Verbindungen (Militär, Vitamin-B und Partei-Büchlein) schaffen b.a.w.
keine Grundlage für einen Neu-Beginn, weil alles fragwürdig bleibt, und vor
allem jetzt die Wirtschafts-lage in der Schweiz und in der Welt noch weit grössere Probleme schaffen.
Wir bleiben auf weite Strecken immobil und blockiert, siehe Staatsvertrag mit
der BR-Deutschland i.S. Anflug Airport Kloten. Hier wurde geradezu manifestiert
wie ziel-und takt-los unsere Politiker gegenwärtig die Bürger-Interessen
vertreten und mit dem wichtigsten Handels-Partner umspringen: Arroganz lässt grüssen.
Blocher's SVP denkt an Lastwagen-Blockaden bei Durchfahrt der Schweiz.
Ich meine sie werden immer"kindischer".
Allen einen geruhsamen Sonntag, welcher ruhig etwas SONNiger sein dürfte,
wünscht
Emerald.
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ottoasta
25.05.2003, 13:00
@ Emerald
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Re: Filz-o-Kratie in der Schweiz, hallo Emerald... |
-->.. da du so gut Bescheid weisst, wie steht es mit SWISS Life?
Hier in D ist es ja die Schweizerische Rentenanstalt, ich denke ein wenig unabhängig von Swiss Life? Es haben bei uns sehr viele Selbstständige, Freiberufler und vor allem GmbH Geschäftsführer ihre Lebensversicherung, Rentenversicherung bzw. Rückdeckungsversicherungen der GmbH Pensionszusagen bei dieser Versicherung abgeschlossen. Wie steht es da?
Ich habe gehört, bei Swiss Life wurde das gesamte Führungspersonal (Vorstand) ausgewechselt, ein rigoroses Sparprogramm eingeleitet.
Inwieweit ist D involviert?
Danke und Gruss
Otto
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BillyGoatGruff
25.05.2003, 14:57
@ ottoasta
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ich weiss nicht viel, Emerald weiss sicher mehr, |
-->kann Dir nur meine Erfahrung als Versicherter weitergeben.
In der Organisationsform"Genossenschaft" hat die Gesellschaft über hundert Jahre lang floriert. Zwei Weltkriege, Weltwirtschaftskrise gut überstanden. Versicherungstechnische Überdeckung der meisten Risiken. 'Grundsolide'. 'Seit hundertfünfzig jahren ist noch nie eine Schweizer Versicherung pleite gegangen'. Deshalb wurde ich Kunde.
Und Versicherungen versichern ja immer praktisch ausschliesslich SICH SELBER und nicht die Kunden! Der Kunde muss im Schadenfall oft vor Gericht gehen;'zum Schutz der ehrlichen Kunden' der Versicherung, blah blah, sind die Schadenregelungen ja oft vertrackt kompliziert und dauern Jahre! Mussten keine 'Gewinne' vorweisen oder auszahlen; die haben nur das Genossenschaftskapital verzinst, offenbar ein Klacks. Prämien und Provisionen an die Mitarbeiter waren hoch, Konditionen für Kunden meist ein Quäntchen oder deutlich besser als die (privatwirtschaftliche) Konkurrenz, sodass die provisionierten eigenen und freien Mitarbeiter leichtes Spiel hatten! All das führte dazu, dass das Geld hinein und an die Mitarbeiter in Strömen floss!
Heute ist es anders, aus inneren (iuristische Organisationsform) und äusseren (im Forum extensiv dikutiert) Gründen.
Wieso zum Kuckuck die nun an die Börse gehen mussten und dadurch den Vorteil verloren, den sie in den Konditionen gewähren konnten (ich bekam da plötzlich als langjähriger Kunde und Genossenschafter ein paar Aktien zugeteilt, die ich für ein paar tausend SFr. verkauft habe, zum Glück, heute gäbe es nicht mehr viel dafür!) - das kann ich Dir nicht sagen, und wieso ein paar Bosse da einen halbprivaten Hedgefond betreiben konnten, wie es kürzlich aufflog, auch nicht.
Alte Verträge werden honoriert, ich hoffe nur, dass ich nie einen Schadenfall habe (habe nur Risikoteile, keine Sparanteile dabei)! Mit einem Sparanteil bin ich nie zu einer Versicherung gegangen!
Wenn Du Lebens-und Rentenversicherungen ansprichst, weiss ich nicht, was man tun soll! Es würde eine Detailanalyse durch externe Experten erforden, um die wahre versicherungstechnische Deckung und deren Risiko abschätzen zu können. Das kann ich nicht. Ich weiss nicht einmal, ob die ihr riesiges Immo-portfeuille erstklassiger Objekte noch haben, oder ob das 'ausgelagert', liquidisiert worden ist!
PS. Es gibt noch eine Schweizer Versicherung, welche Genossenschaft geblieben ist: die Waadt. Eine Person kann heute nur noch einen Anteilschein kaufen (früher 10), niemand darf mehr als 80 Anteilscheine besitzen. Die Verzinsung von 10 anteilscheinen konnte Dir bequem die Hausratsversicherung finanzieren, aufgrund welcher du die 10 Scheine kaufen konntest. Vergangene Zeiten. Da gabs auch noch keine Generali und keine Allianz in der Schweiz, oder nur völlig bedeutungslos. Heute werden da vielerorts die Schilder gewechselt!
Weiter an Emerald!
Gruss,
BillyGoat
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Emerald
25.05.2003, 20:23
@ ottoasta
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Re: Filz-o-Kratie in der Schweiz, hallo Emerald... |
-->Swiss-Life gleich vorher Rentenanstalt, hat sich inzwischen etwas"gemausert".
Neue Köpfe im Aufsichts-Rat und in der Geschäftsleitung welche sehr gute
Qualifikationen aufweisen, ersetzen die vorhergehenden Abräumer und Abzocker,
was bei diesem Konzern zu Vertrauens-Rückkehr führte.
Leuenberger war Präsident des Vorortes und von Swiss-Life und hat die Zügel
eindeutig schleifen lassen, weshalb er unglaubwürdig wurde. Der Vorort ist
die Vereinigung schweiz. Gross-Unternehmen, Banken, Versicherungen und
nennt sich heute EconomieSuisse, weil Vorort veraltet tönte. Leuenberger
ist vermutlich am wenigsten schuld an der katastrophalen Misere seiner
Untergebenen, musste aber seinen Stuhl räumen.
Ich denke Swiss-Life wird nach der Sanierung, welche auf sehr gutem Wege ist,
ihren Verpflichtungen nachkommen. Evt. wird auch dieser Konzern das Vorsorge-
Geschäft abtreten, wie es der Zürich-Konzern vermutlich nächste Woche ankündigen wird.
Winterthur und Swiss-Life werden sich diesen Kuchen nachher
teilen. Da der Mindestzinssatz jetzt politisch ausgefochten wird: der Gewerk-schaftsbund hat heute
Streiks für September angekünigt, werden diese beiden
Versicherer vermutlich in zwei bis drei Jahren über dem Berg sein und die
gegenwärtigen durch das Management und die Börsen-Baisse ausgelösten Probleme
gemeistert haben.
Ich sehe keine Risiken bei den Rentenanstalt-Versicherten in Deutschland.
Emerald.
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