--> ~ Die deutschen Importpreise sind im April um 3,0% gegenüber dem Vorjahr gefallen.
Dies ist der stärkste Rückgang seit Juli 2002. Mit 2,0% ist der Rückgang
gegenüber März sogar der stärkste seit Dezember 2000.
~ Auf Basis der Entwicklung in den sechs Bundesländern ergab sich für die deutschen Verbraucherpreise
im Mai ein Rückgang um 0,2% gg. Vm., die Jahresrate sank auf 0,7%. Dies ist der niedrigste Stand seit
Oktober 1999. Der aktuelle Preisrückgang ist im wesentlichen auf niedrigere Energiepreise und einem
Rückgang bei Dienstleistungspreisen (v.a. Tourismus) zurückzuführen.
~ EZB-Ratsmitglied Mersch hält in Deutschland eine kurze Deflationsphase für
möglich. Die Gefahr einer langwierigen Deflation bestehe aber in keinem Land
der Eurozone. Die jüngste Euro-Stärke habe möglicherweise keine großen Auswirkungen
auf die europäischen Exporte, so Mersch weiter. Die Eurozone habe in
Zeiten des starken Dollars nicht in dem Maße Marktanteile hinzugewinnen können,
wie es zu erwarten gewesen wäre. Dies könnte im umgekehrten Fall ebenso
sein. Eine stabile, starke und feste Währung sei im europäischen Interesse.
~ EZB-Volkswirt Issing sieht hingegen keine Anzeichen für eine Deflationsgefahr. Es
gebe keine Prognose, die jetzt Handlungsbedarf rechtfertigen würde. Auch in der
Kursentwicklung des Euro sieht Issing offenbar kein Problem. Man sei jetzt wesentlich
näher an der Normalität als vor zwei Jahren, so Issing.
~ Auch EZB-Direktoriumsmitglied Padoa-Schioppa erwartet trotz zurückgehender
Inflation kein Deflationsrisiko in der Eurozone. Übertriebener Alarm in dieser Frage
sei schädlich. Die EZB habe die Inflation und die Wachstumsschwäche im Blick
und sei zum Handeln bereit, falls dies nötig werde.
~ Der französische Finanzminister Mer sieht bei einem zu starken Euro-Kurs Probleme.
Mit der Entscheidung für den Euro würden sich die Finanzmärkte gleichzeitig
für Europa entscheiden, was nicht per se eine schlechte Sache sei. Wenn der
Markt sich aber zu sehr zu Europa bekennen würde, würde das unter Umständen
ein Problem für einige Geschäftsbereiche darstellen.
~ Die französischen Konsumausgaben stagnierten im April auf dem Vormonatsniveau (1,4% gg. Vj.).
~ Erwartungsgemäß zeigte sich beim Frühindikator der Belgischen Nationalbank im Mai eine leichte Erholung.
Eine gewisse Erleichterung über das Ende des Irak-Kriegs führte zu einem Anstieg um gut zwei
Punkte (von -17,1 auf -14,9).
~ Bei der zweiten Schätzung des britischen BIP in Q1 2003 ergab sich keine Änderung zu der zuvor gemeldeten
Schätzung: Die britische Wirtschaft expandierte zu Jahresbeginn mit einer Rate von 0,2% gg. Vq.
(2,2% gg. Vj.). Wie üblich wurden mit der zweiten Schätzung nun auch weitere Details - d.h. die BIP-Komponenten
- publiziert. Demnach war der Staatsverbrauch in Q1 eine starke Wachstumsstütze (+1,4%
gg. Vq.) und auch der private Konsum trug positiv zum Wachstum bei (0,4% gg. Vq.), wobei er sich allerdings
gegenüber Q4 abschwächte. Die Nettoexporte belasteten dagegen das
BIP-Wachstum.
~ Mehreren Zeitungsberichten zufolge gilt es als sicher, dass sich die britische Regierung
beim sogenannten Fünf-Punkte-Test am 9. Juni eine Option für ein Referendum
zur Euro-Einführung vor den nächsten Wahlen offen halten will.
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