-->DEUTSCHE WIRTSCHAFT
<font size=5>Demograph warnt vor 15-jähriger Dauerstagnation</font>
Wann kommt Deutschland aus der Konjunkturkrise? Die meisten Auguren erwarten einen <font color="#FF0000">Mini-Aufschwung </font>nach dem Sommer. Der renommierte Demograph Herwig Birg hingegen hat ein <font color="#FF0000">geradezu erdrückendes Szenario entwickelt - Rentenbeiträge von fast 50 Prozent und Stagnation für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte</font>.
Frankfurt am Main/Bielefeld - <font color="#FF0000">Die Bevölkerung altert, die Kosten für die Sozialsysteme steigen </font>- fast jeder hat diese Binsenweisheit schon gehört <font color="#FF0000">und rasch wieder verdrängt</font>. Die meisten leiten daraus nur <font color="#FF0000">kurzfristige Fragen </font>ab: Wie groß ist das Loch in der Rentenkasse in diesem Jahr? Werden die Krankenkassen im Herbst schon wieder teuerer?
Der Demograph Herwig Birg, Professor und Institutschef in Bielefeld, nimmt für sich in Anspruch, die <font color="#FF0000">längerfristigen Entwicklungen </font>im Blick zu haben. Im Interview der"Börsen-Zeitung" leitet er aus der Beobachtung, dass der Anteil der 20- bis 40-Jährigen an der Gesamtbevölkerung schrumpft, erschreckende Folgerungen ab. Seine Hauptthese: Deutschland stünden <font color="#FF0000">"Jahrzehnte der demographischen Umwälzung bevor"</font>. <font color="#FF0000">Viele hätten noch nicht begriffen, dass man hier vor einem Problem bisher unbekannter Art stehe. Durch"Drehen an den Stellschräubchen" lasse es sich nicht mehr beheben</font>.
Fast alle Wachstumsmotoren fallen aus
Birg prophezeit, dass in den nächsten 10 bis 15 Jahren ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von maximal 1,5 Prozent möglich sei. Dies sei eine"sehr gefährliche Entwicklung" mit Auswirkungen für Finanzmärkte, Sozialsysteme und die verschiedensten Unternehmen. Falls die Innovationskraft der Wirtschaft weiter sinke, müsse man auch diese Prognose noch einmal korrigieren, sagte Birg dem Blatt - dann sei ein Wachstum um bestenfalls ein Prozent jährlich denkbar. <font color="#FF0000">Die gefürchteten japanischen Verhältnisse hätten Deutschland erfasst</font>.
Der Demograph argumentiert, der Faktor Arbeit werde als Motor des Wirtschafswachstums auf absehbare Zeit ausfallen. Auch der Faktor Kapital werde keine Besserung bringen - denn wenige Investoren würden in eine Volkswirtschaft investieren wollen, deren Bevölkerung auf Jahrzehnte hin schrumpfen wird. Als möglicher Wachstumsmotor bleibe allein der technische Fortschritt. [Kommentar von mir: Und der vernichtet auch viele Arbeitsplätze bzw. sorgt für eine Umwälzung in der Arbeitswelt, auch nicht gerade besser]
"Jedes Gemeinwesen sprengen"
Dass die privaten Konsumenten die Konjunktur mit einer Steigerung ihrer Ausgaben retten, erwartet Birg laut Interview nicht - im Gegenteil. Die Konsumabstinenz der Haushalte werde sich in den kommenden Jahren noch verstärken. <font color="#FF0000">"Wir werden Jahrzehnte der Kaufzurückhaltung erleben"</font>, zitiert ihn die Zeitung. Birgs Begründung: <font color="#FF0000">Der Bevölkerung sei noch nicht klar geworden, was auf sie zukomme</font>. Angesichts der drohenden Rentenkrise würden die <font color="#FF0000">Appelle zur Sparsamkeit zunehmen, für den Konsum bleibe immer weniger</font>. Was das für die gesamte ökonomische Infrastruktur bedeute,"könne man sich noch gar nicht ausmalen". Die Abhängigkeit vom Export vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländer werde weiter zunehmen, da aus dem Inland keine Impulse zu erwarten seien.
<font color="#FF0000">Die Sozialsysteme in ihrer jetzigen Form sind jedenfalls nicht zu retten</font>, da ist sich Birg sicher. Ohne Reformen werde die Überalterung dazu führen, dass der Rentenbeitragssatz in einigen Jahrzehnten auf 46 Prozent, der für Krankenkassen auf 20 bis 25 und der für die Pflegeversicherung auf drei bis sechs Prozent steigen werde. <font color="#FF0000">"Das würde jedes Gemeinwesen sprengen"</font>, so Birg in dem Interview.
"Dann benötigen wir den Mega-Riester"
Die Verlierer der Überalterung sind nach Birgs Einschätzung zahlreich: Die Politik könne über Jahrzehnte hinaus nicht mit einer Verbesserung der Etatlage rechnen. Für den Handel und die Immobilienwirtschaft sei die Entwicklung eine Katastrophe. Profitieren würden wahrscheinlich Banken und Versicherungen, weil die Altersvorsorge weiter privatisiert werden müsse. Birg im Interview: <font color="#FF0000">"Das wird bald ein böses Erwachen geben</font>, dann benötigen wir den Mega-Riester - ein Riesengeschäft."
Wolle Deutschland die demographischen Probleme lösen, müsse es radikal umsteuern, fordert der Forscher in dem Gespräch. Die Staatsverschuldung müsse abgebaut, die Staatsquote dramatisch gesenkt werden. Zugleich müsse die Innovationskraft der Wirtschaft steigen, die Arbeitslosigkeit sinken. [Kommentar von mir: WIE?]
Damit die Zahl der Einwohner nicht weiter schrumpfe, müsse die Einwanderung sowohl von Flüchtlingen als auch von qualifizierten Arbeitskräften angekurbelt werden. Langfristig aber <font color="#FF0000">helfe nur eine Steigerung der Geburtenrate</font>. Die Investitionen in Bildung, fordert Birg, müssten vervielfacht werden, damit deutsche Universitäten wieder Magnetwirkung ausüben und die Nation im Pisa-Ranking nach vorne rücke.
Die USA übrigens sind aus Sicht Birgs das wohl wichtigste Land, das von den Folgen der Überalterungsspirale verschont bleiben könne. Hier sei die Altersvorsorge schon Privatsache - <font color="#FF0000">und Frauen zögen im Schnitt zwei Kinder groß, eine ideale Größe</font>.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,250882,00.html, Spiegel-Online, 31.05.2003
Wie Birg vertrete ich ebenfalls die Meinung, daß die Bevölkerung die Probleme rasch verdrängt und sich in Großteilen noch nicht im klaren darüber ist, daß sie VORsorgen muß. Viele leben immer noch weiter wie bisher ungeachtet der Probleme die auf die Rentenkasse praktisch so gut wie unausweichlich zukommen werden. Viele könnten sparen tun es aber nicht. Viele können heute aber auch angesichts der Belastungen kaum noch sparen.
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Nun noch ein weiterer Artikel aus dem Stern:
Verbraucher&Preise
<font size=5>Willkommen im"Aldi-Land"</font>
<font color="#FF0000">"Discount ist in"</font>. Auf diese knappe Formel brachte es der auch sonst um lockere Sprüche und freche Werbung nie verlegene Autovermieter Erich Sixt, als er seinen jüngsten Coup vorstellte. Mit der Tochtergesellschaft Sixti steigt er in das <font color="#FF0000">Billigsegment ein und befindet sich damit in guter Gesellschaft</font>. Auch andere Konzerne wie der Touristikriese TUI, die bisher nicht als Discounter den Markt aufrollten, wollen neue Kunden erobern.
<font color="#FF0000">Sonderangebote </font>oder <font color="#FF0000">"Geiz ist geil"-Kampagnen</font> in verschiedensten Branchen sollen die Kapazitäten auslasten. Bahnchef Hartmut Mehdorn etwa macht,"was der Einzelhandel auch tut: Schweinebacke, nur heute zum halben Preis". Und Internetseiten wie www.geizkragen.de gehören hier zu Lande zu den meistbesuchten Portalen. Deutsche Verbraucher sind zwar bekannt dafür, dass sie zuallererst auf den Preis schauen. Auf dem Weg ins"Aldi-Land" und"Discounter-Paradies" sehen Verbraucherschützer und Markenexperten die Bundesrepublik dennoch nicht. Zumal die Schnäppchenangebote oft nur begrenzt sind. [Kommentar von mir: Wenn ihr euch da mal nicht täuscht. Aldi wächst nun seit mehreren Jahren ziemlich stark]
Inzwischen gilt ein Aldi-Einkauf sogar als kultig
<font color="#FF0000">Discount-Neulingen wie Sixt und TUI blieb die Entwicklung in anderen Branchen sowie unmittelbarer Konkurrenten nicht verborgen</font>. Während das <font color="#FF0000">angestammte Geschäft stagniert oder sinkt</font>, trotzen die auf Schnäppchenjäger setzenden Wettbewerber der Konsumflaute. <font color="#FF0000">Vor allem im Lebensmittelhandel haben Discounter wie Aldi seit Jahren Erfolg und legen auch in schwachen Zeiten zu. Inzwischen gilt ein Aldi-Einkauf sogar als kultig</font>. In der Luftfahrt sind Billig-Airlines etablierten Konzernen trotz der Branchenkrise davon geflogen. <font color="#FF0000">"Das Signal für mich war die Nachricht, dass 80 Prozent aller Deutschen bei Aldi einkaufen"</font>, gab denn auch der Sixt-Chef unumwunden zu.
<font color="#FF0000">Das wirtschaftliche Umfeld forciert die"Aldisierung". Das geringe Wirtschaftswachstum in Deutschland wird allenfalls von den Exporten getragen, die Binnennachfrage kommt nicht in Gang</font>. Konjunkturforscher sprechen schon von einem <font color="#FF0000">"neuartigen Stagnationsphänomen"</font> [Kommentar von mir: Was ist das für ein Begriff? Neuartiges StagnationsPHÄNOMEN. Die Leute haben keine Kohle mehr. So einfach ist es. Staat pleite, Land auf dem Weg nach unten. Mehr ist da nicht. Da gibt es KEIN Phänomen! Sagt endlich die Wahrheit!]. <font color="#FF0000">Gleichzeitig steigt die Sparquote. Nach dem"S-Wort" (Stagnation) machte das"R-Wort" (Rezession) die Runde</font>. Inzwischen ist sogar von <font color="#FF0000">Deflationsrisiken </font>die Rede - der Gefahr also, dass Preise über einen längeren Zeitraum auf breiter Front einbrechen und Verbraucher Einkäufe in der Hoffnung auf noch größere Schnäppchen verschieben.
Im Visier der Konzerne: Schnäppchenjäger
Entsprechend kleiner sind die Verteilungsspielräume geworden. Schnäppchenjäger werden nicht mehr länger Konkurrenten überlassen. Um die"völlig neuen Kundengruppen" anzusprechen, bauen die Konzerne neben ihrem Kern-Geschäft parallel zu den anderen Sparten die <font color="#FF0000">neuen Billigsegmente</font> auf. Teils auch unter anderem Namen. Um die eigenen Kapazitäten auszulasten, schickt TUI beispielsweise die neue Marke"Discount Travel" an den Start. Auch mit"Sixti" wird auf klare Abgrenzung zum klassischen Vermietgeschäft gesetzt. Eine"Kannibalisierung" sei daher nicht zu befürchten, hofft Sixt.
<font color="#FF0000">Markenartikler werden nicht müde, vor"Preisschleuderei" und einer"Wertvernichtungsspirale" zu warnen</font>."Handel und Industrie tun sich langfristig keinen Gefallen", sagt Andreas Kühner vom Markenverband. Der Wunsch der Konsumenten müsse zwar respektiert werden. Verbraucher dürften aber nicht noch dazu erzogen werden. Um den Markengedanken zu stärken, startete der Verband im Mai für 25 Millionen Euro eine Kampagne"Die Marke. Etwas anderes kommt mir nicht in die Tüte". [Kommentar: Bringt nicht viel wenn die Leute das Geld nicht mehr haben]
"Deutschland ist kein Standort, der auf billig setzen kann"
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv), der Billigflieger wegen der Lockangebote abgemahnt hat und auf transparente Rabatt-Listen pocht, will die Discountwelle"weder begrüßen, noch verteufeln". Es müsse Segmente geben, die alle Bedürfnisse bedienen. Aber Unternehmen seien gut beraten, nicht nur auf Billig-Strategien zu setzen, meint vzbv-Sprecher Christian Fronczak. <font color="#FF0000">"Deutschland ist kein Standort, der auf billig setzen kann. Das ist von den Kosten her nicht durchzustehen."</font>
André Stahl
Quelle: http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/index.html?id=508488&nv=cp_L1_rt_al, Stern Online, 28.05.2003
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<font size=5>Ruf nach Nullrunde für Rentner wird lauter </font>
Auch Arbeitgeber wollen Erhöhung aussetzen - Rürup hält Kürzung von Bundeszuschuss für unrealistisch
Berlin - Sowohl Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt als auch Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt <font color="#FF0000">haben erneut eine Aussetzung der nächsten Rentenerhöhung gefordert</font>. Auch der Wirtschaftsweise Bert Rürup hält eine <font color="#FF0000">Nullrunde für Rentner im kommenden Jahr für einen"denkbaren" Weg</font>, um den Beitrag zur Rentenversicherung nicht weiter steigen zu lassen. Nach Expertenrechnung <font color="#FF0000">könnten die Beiträge auf diese Weise aber allenfalls um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte sinken</font>. Eine Sprecherin des Sozialministeriums sagte, über die die Rentenerhöhung 2004 werde erst im Herbst entschieden.
Die Bundesregierung bemühte sich vor dem SPD-Sonderparteitag, die Diskussion über geplante Rentenkürzungen zur Haushaltssanierung einzudämmen. Vize-Regierungssprecher Thomas Steg sagte, es stünden"aktuell keine Entscheidungen an." Für eine Rentendiskussion gebe es keinen Grund. Auslöser der Debatte waren Bundesfinanzminister Hans Eichel und die Grünen. Eichel hatte dafür plädiert, den Zuschuss des Bundes zur Rentenversicherung von derzeit 73 Mrd. Euro nicht weiter steigen zu lassen. Sein Sprecher sagte am Freitag, der Minister habe keine Kürzung des Bundeszuschusses gefordert. Er habe klarstellen wollen, dass nur ein solide finanzierter Etat auch eine stabile Renten-Mitfinanzierung des Bundes sicherstelle. <font color="#FF0000">Der Verband der Rentenversicherungsträger (VdR) meldete vorsorglich bereits Protest an</font>. Ein VdR-Sprecher verwies darauf, dass durch den Bundeszuschuss die versicherungsfremden Leistungen abgedeckt würden."Eine Absenkung des Bundeszuschusses wäre problematisch, weil ein Teil dieser Leistungen dann wieder den Beitragszahlern aufgebürdet würde", sagte der Sprecher. Rürup sagte, eine Kürzung des Bundeszuschusses sei wegen der nötigen Gesetzesänderungen kurzfristig kaum umzusetzen.
<font color="#FF0000">Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt hatte in einem Interview gesagt, wohlhabende Rentner könnten eine Kürzung ihrer Altersbezüge verkraften</font>. Am Freitag sagte sie:"Rentenkürzungen stehen nicht zur Debatte." Man werde aber"alles tun, um einen Anstieg des Rentenbeitragssatzes im nächsten Jahr zu vermeiden." <font color="#FF0000">Dafür könne ein Aussetzen der Rentenerhöhung der richtige Weg sein</font>. <font color="#FF0000">Arbeitgeberpräsident Hundt plädierte dafür, die Renten schon dieses Jahr nicht zu erhöhen, um die Beitragssteigerung zu begrenzen</font>. Er forderte außerdem höhere Abschläge bei vorzeitigem Rentenbeginn. SPD-Fraktionsvize Michael Müller wollte gegenüber der WELT <font color="#FF0000">Kürzungen bei hohen Renten nicht ausschließen: Es sei"grundsätzlich überlegenswert, zu Differenzierungen zu kommen</font>." Auch der Grünen-Haushaltsexperte Alexander Bonde sagte:"<font color="#FF0000">Rentner mit hohen Bezügen müssen ihren Beitrag leisten und zumindest auf Rentenanpassungen verzichten</font>". Es müsse darüber geredet werden, <font color="#FF0000">"Spitzenrenten abzuschmelzen"</font>. Sozialexperte Rürup nannte solche Vorschläge"höchst fragwürdig" und verwies auf gesetzlich erworbene Ansprüche. Das tragende Prinzip des Rentensystems, das Vorleistungsprinzip der Renten, wäre ausgehebelt. ph/has/MLU
Artikel erschienen am 31. Mai 2003
Quelle: http://www.welt.de/data/2003/05/31/104961.html, Die Welt, 31.05.2003
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<font size=5>Abschied vom Schlaraffenland </font>
Oswald Metzger nimmt kein Blatt vor den Mund. In"Einspruch" rechnet der ehemalige Haushaltspolitiker der Grünen schonungslos ab: mit dem Politikbetrieb, den Parteikollegen - und dem Sozialstaat - Wirtschaftsbuch
von Stefan von Borstel
Oswald Metzger muss schwer unter Lehrern gelitten haben. Als Schüler, noch mehr aber als Politiker und Bundestagsabgeordneter der Grünen."Ein Lehrer hat immer Recht, wenn er vor der Klasse steht", weiß Metzger in seinem neuen Buch zu berichten: Als Bauherren sind sie bei Handwerkern wegen ihrer Mängelrügen gefürchtet; viel Zeit haben sie, ein ordentliches Einkommen und nach dem dritten Glas Rotwein werden sie so richtig revolutionär. Der Lehrer:"Redend, schreibend, alles besser wissend und immer ein bisschen leidend schlägt er sich durchs Leben." Dieses Naturell ist gut aufgehoben in der Politik, findet Metzger, der acht Jahre für die Grünen im Bundestag saß und sich dort als Haushaltspolitiker profilierte.
Als seine Partei den unbequemen Vollblut-Realo für die Bundestagswahl 2002 mit einem wackeligen achten Listenplatz abspeisen will, lehnt er dankend ab und verzichtet auf eine weitere Kandidatur für den Bundestag. Sein Geld verdient er jetzt bei der Bertelsmann-Stiftung - und als Buchautor."Einspruch - Wider den organisierten <font color="#FF0000">Staatsbankrott</font>" beginnt denn auch so, wie man es von einem ausgemusterten Politiker erwartet: Ein Blick zurück im Zorn, die Abrechnung mit dem Politikbetrieb im Allgemeinen und den Grünen im Besonderen, gegen Parteisoldatinnen ("weil bei uns Grünen ja schon das Geschlecht ein wichtiges Merkmal der Qualifizierung ist") und gegen Joschka Fischer, dem Übervater der Partei, der aus machtpolitischen Gründen eine Zustimmung der Grünen zu den Petersberger Steuerreformbeschlüssen der Union verhinderte. <font color="#FF0000">"Auch Grüne werden zu Hyänen, wenn es um Macht und Pfründe geht"</font>, klagt Metzger. Doch nicht nur die Politiker, auch Journalisten ("Hofschranzentum und Lagermentalität"), Wissenschaftler ("karrieresüchtig und eitel"), Lobbyisten und Wissenschaftler bleiben von Metzgers <font color="#FF0000">Rundumschlag </font>gegen den <font color="#FF0000">real existierenden Politikbetrieb </font>nicht verschont. Da <font color="#FF0000">verwundert es schon ein wenig</font>, dass Metzger 2006 <font color="#FF0000">in eben diesen Politbetrieb zurückkehren will</font>. Zumal dieses Buch - die linksgerichtete"taz" nannte es"<font color="#FF0000">polemisch und schlicht</font>" - die Aussichten auf einen sicheren Listenplatz bei den Grünen nicht eben verbessert haben dürfte.
Erst nach 60 - zugegeben unterhaltsamen - Seiten kommt Metzger dann zu seinem <font color="#FF0000">eigentlichen Thema</font>: <font color="#FF0000">Dem Abschied aus dem sozialstaatlichen Schlaraffenland</font>. Was hat ein Haushaltspolitiker mit dem Sozialstaat zu tun? Ganz einfach, sagt Metzger: <font color="#FF0000">"Wer im Haushaltsausschuss erlebt hat, welche riesigen Summen die soziale Sicherung bindet, der muss sich bald mit großem Engagement auch in die Debatte um die großen Reformaufgaben unseres Sozialstaats einmischen: Arbeitsmarkt, Kranken- und Rentenversicherung."</font>
Metzgers flott geschriebener Beitrag zur Sozialstaatsdebatte ist das, was Gewerkschafter und SPD-Linke als"neoliberal" bezeichnen würden. <font color="#FF0000">So wettert Metzger gegen den Kündigungsschutz als Einstellungsbarriere und gegen Brücken in den Vorruhestand auf Kosten der Beitragszahler, gegen den Flächentarifvertrag und das Günstigkeitsprinzip</font>. Metzger geißelt die <font color="#FF0000">"kollektive Selbstbedienung"</font> in der Krankversicherung und ein <font color="#FF0000">Vollkasko-Denken der Patienten</font>. Die Pflegeversicherung ist für ihn schlicht ein <font color="#FF0000">"Erbenschutzprogramm"</font>. <font color="#FF0000">Und in der Rentenversicherung plädiert er kurz für eine längere Lebensarbeitszeit, mehr Vorsorge, weniger Konsum</font>. So richtig in Fahrt kommt der Ex-Haushaltspolitiker, wenn es um die Verschuldung der Bundesrepublik geht: Offiziell beträgt die deutsche Schuldenlast Ende 2002 die gigantische Summe von 1300 Milliarden Euro - <font color="#FF0000">doch Metzger rechnet die Rentenansprüche der heutigen und künftigen Rentner hinzu und landet bei einer impliziten Verschuldung von 3500 Milliarden Euro</font>. <font color="#FF0000">Mittelfristig, so Metzger, droht der Staatsbankrott</font>.
<font color="#FF0000">Um den weiteren Marsch in den Schuldenstaat zu verhindern, fordert er einen radikalen Schnitt</font>: ein im Grundgesetz verankertes <font color="#FF0000">Verbot, neue Schulden aufzunehmen</font>. Allenfalls dreijährige Kassenverstärkungskredite in konjunkturellen Notzeiten will Metzger noch zulassen. Der Irrglaube an eine aktive Finanzpolitik müsse ausgerottet werden. <font color="#FF0000">"Kreditfinanzierte Staatsnachfrage bringt nichts außer höheren Schulden und steigenden Steuern.</font>" Kein Wunder, dass Metzger am Ende des Buches einen Stab für die Agenda 2010 des Kanzlers bricht:"Mich freut die neue Beweglichkeit, weil ich von ganzem Herzen hoffe, dass sich diese Republik aus ihrer <font color="#FF0000">wohlfahrtsstaatlichen Erstarrung </font>lösen wird." Schade, dass Metzgers Stimme gerade in diesen Tagen nicht im Bundestag zu hören ist.
Oswald Metzger: Einspruch! Wider den organisierten Staatsbankrott. Riemann Verlag, München 2003, 256 Seiten, 19 Euro
Artikel erschienen am 31. Mai 2003
Quelle: http://www.welt.de/data/2003/05/31/104717.html, Die Welt, 31.05.2003
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<font size=5>Stephen Kings ökonomische Horrorstory</font>
Chefvolkswirt der HSBC-Bank denkt das Undenkbare über die Deflation und die Möglichkeiten ihrer Bekämpfung
Von Mario Müller
<font color="#FF0000">Hans Eichel muss in diesem Jahr eine Haushaltslücke von 34 Milliarden Euro stopfen? Lächerlich</font>. <font color="#FF0000">Demnächst steht der Bundesfinanzminister - wie seine Kollegen aus anderen Staaten - vor Finanzproblemen, die alle bisherigen Vorstellungen sprengen</font>.
<font color="#FF0000">Weil bei der Verschuldung der öffentlichen Hände die Dämme brechen</font>, geht der Stabilitätspakt, der die Staatsdefizite in Euroland begrenzt, <font color="#FF0000">sang und klanglos in die Binsen</font>. Auch die Unternehmen sind nicht mehr in der Lage, ihre Kreditlasten zu tragen. Die wirtschaftlichen Aktivitäten erlahmen. <font color="#FF0000">Gleichzeitig mehren sich die Stimmen, die die Unabhängigkeit der Notenbanken und deren bisherige Anti-Inflationspolitik abschaffen wollen</font>.
Undenkbar? Nicht für Stephen King. Der Chefvolkswirt der englischen Großbank HSBC wartet, womöglich inspiriert von dem weltberühmten Gruselgeschichten-Autor gleichen Namens, mit einem ökonomischen Schocker auf."Thinking the unthinkable" heißt das 44 Seiten starke Werk, in dem King den Teufel an die Wand malt. <font color="#FF0000">Und der heißt: Deflation.</font>
Für die Bundesregierung ist eine derartige Entwicklung, bei der das Preisniveau auf breiter Front sinkt, überhaupt"kein Thema". Otmar Issing, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), hält zwar die ganze Diskussion für"wenig rational", will aber die Möglichkeit, dass die Teuerungsrate in Deutschland unter die Null-Linie fällt, nicht ausschließen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schließlich hält eine"milde Deflation" hier zu Lande für durchaus wahrscheinlich.
King geht noch einen Schritt weiter. <font color="#FF0000">Das Risiko, dass auch die USA und die Bundesrepublik der japanischen Krankheit - sinkende Preise und wirtschaftliche Stagnation - anheim fallen könnten, sei"offenkundig"</font>, behauptet der HSBC-Ã-konom. Und was immer Zentralbanker sagten:"Es ist die Deflation, die ihnen die größten Albträume bereitet".
Tatsächlich hat die Geldpolitik gegen Inflation relativ leichtes Spiel: Um den Preisauftrieb zu dämpfen, braucht sie nur die Zinsen zu erhöhen. <font color="#FF0000">Im umgekehrten Fall sinkender Lebenshaltungskosten versagen aber die üblichen Instrumente. Denn die nominalen Zinssätze können nicht in die Minus-Zone gedrückt werden</font>.
Um das Debakel zu verhindern, sollte die Politik nach herrschender Meinung frühzeitig gegensteuern. <font color="#FF0000">Das hat sie - zumindest teilweise - bereits getan. Die USA senkten nicht nur die Zinsen kräftig, sondern versuchen über ein hohes staatliches Defizit die Nachfrage anzukurbeln</font>. <font color="#FF0000">Derzeit befinden wir uns auf der dritten von den fünf Stufen, die King als den"unkonventionellen Weg zur Bekämpfung der Deflation" vorschlägt</font>. Jetzt geht es darum, auch die langfristigen Zinsen weiter zu senken. Dies löst aber, wie der Autor feststellt, nicht unbedingt die Probleme, <font color="#FF0000">sondern verschärft sie möglicherweise noch, weil billigere Kredite die ohnehin schon hohe Verschuldung der (US-) Unternehmen weiter aufblähen</font>.
Deshalb muss in <font color="#FF0000">Phase vier </font>notfalls der Staat als Retter einspringen und den Firmen ihre Schulden abnehmen. Dafür gibt es wiederum zwei Möglichkeiten: Entweder"haut" die öffentliche Hand bestimmte Branchen"heraus". Oder aber sie greift zum <font color="#FF0000">"Deflations-Schutz-Plan"</font>. Ihm zufolge entschädigt der Staat die Unternehmen für den Anstieg der realen Schuldenlast, der durch sinkende Preise hervorgerufen wird. In den USA würde diese höchst ungewöhnliche Aktion die Steuerzahler bei einer Deflationsrate von zwei Prozent rund 100 Milliarden Dollar jährlich kosten, rechnet King vor.
Wenn all diese Rezepte versagen, könnte schließlich nur noch ein <font color="#FF0000">"Hauch von Wahnsinn"</font> helfen, wie es in dem Papier heißt: Die Politiker müssen versuchen, Inflationserwartungen zu wecken, also den Bürgern, damit diese ihr Geld nicht mehr horten, sondern ausgeben, erklären, dass steigende Preise etwas Gutes sind und die Lebenshaltung demnächst teurer wird. <font color="#FF0000">Auch dies ist alles andere als einfach, räumt King ein</font>.
Möglicherweise ist ohnehin alles für die Katz. Dann nämlich, wenn die gegenwärtigen Probleme nicht durch mangelnde Nachfrage, sondern durch <font color="#FF0000">Überkapazitäten </font>hervorgerufen wurden. Dann müssen wir uns alle auf eine <font color="#FF0000">lange Durstrecke einrichten</font>.
Quelle: http://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=222868, Frankfurter Rundschau, 31.05.2003
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Konsumflaute
<font size=5>Streik an der Kasse</font>
<font color="#FF0000">Die deutschen Verbraucher halten sich beim Einkaufen immer mehr zurück. In Erwartung einer abflauenden Konjunkturentwicklung bleibt die Geldbörse fest verschlossen</font>.
<font color="#FF0000">Nach der jüngsten Konsumklima-Studie des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK ist die Anschaffungsneigung im Mai weiter gesunken</font>. Die Einkommenserwartung sei zwar leicht gestiegen. Doch <font color="#FF0000">steigende Arbeitslosigkeit, Reformdebatten und Rezessionsängste"wirken sich lähmend aus"</font>, erklärte die GfK. Die Verbraucher seien verunsichert und sparten.
Für Juni erwartet die GfK einen leichten Anstieg des Konsumklima-Indikators. Aber in absehbarer Zeit seien von der Verbraucherseite keine nennenswerten Impulse für eine grundlegende Stimmungsbesserung zu erwarten.
Pessimistischer Blick in die Zukunft
Die 2.000 Befragten sähen die Konjunkturentwicklung pessimistisch: Der Index sank im Mai um sechs auf minus 28,2 Punkte. Anders als die Unternehmen sähen die Verbraucher nach wie vor die Gefahr einer Rezession. Im Gegensatz zur frostigen Stimmung stehen die Einkommenserwartungen der Deutschen: Der Wert stieg leicht auf minus 12,6 Punkte, liegt aber noch deutlich unter dem Vorjahres-Wert.
Die niedrige Teuerung, der starke Euro und positive Meldungen von den Börsen <font color="#FF0000">gäben </font>den Konsumenten <font color="#FF0000">das Gefühl, dass sie zumindest nicht ärmer würden</font>, erklärte der GfK-Konsumexperten Rolf Bürkl. <font color="#FF0000">Doch angesichts der Erwartung, dass die anstehenden Reformen am eigenen Einkommen und Vermögen nicht spurlos vorübergehen, sieht die GfK keinen Grund für"übermäßigen Optimismus"</font>.
Das unterstreicht auch die Anschaffungsneigung, deren Wert zum zweiten Mal in Folge einen Dämpfer hinnehmen musste: Er fiel auf minus 39,9 Zähler. Das sei beinahe das Niveau vom Dezember. „Eine wirklich grundlegende Trendwende der Konsumstimmung wird vermutlich erst dann eintreffen, wenn sich die Arbeitsmarktlage deutlich sichtbar verbessert“, sagte Bürkl. Die GfK-Konsumklima-Studie wird monatlich im Auftrag der EU-Kommission erstellt.
(sueddeutsche.de/AP)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/179/12167/, Süddeutsche Zeitung Online, 30.05.2003
Zu den restlichen"Es geht bergab"-Postings geht es hier:
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/192768.htm
[b]Viele Grüße
Sascha
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-->Freitag 30. Mai 2003, 12:14 Uhr
<font size=5>GfK: Deutschland droht weiteres Jahr der Stagnation</font>
Nürnberg (dpa) - <font color="#FF0000">Deutschland droht nach Einschätzung des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK ein weiteres Jahr der Stagnation</font>. Nur wenn die Verunsicherung der Verbraucher durch klare und berechenbare Schritte der Politik aufgelöst werde, <font color="#FF0000">sei ein Ende der Konsum lähmenden Stimmung </font>möglich, sagte der GfK- Vorstandsvorsitzende Klaus Wübbenhorst der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX.
<font color="#FF0000">Die Konsumenten seien angesichts der anhaltenden Misere am deutschen Arbeitsmarkt und der Diskussion über höhere Steuern und Abgaben zutiefst verunsichert</font>. <font color="#FF0000">Entsprechend hielten sie sich mit Neuanschaffungen zurück</font>. Angesichts dieser Lage seien vom Konsum, der mehr als 60 Prozent des Inlandsproduktes ausmache, zumindest in den nächsten drei Quartalen voraussichtlich keine positiven Impulse für ein Anspringen des Konjunkturmotors zu erwarten.
Für mehr als sieben von zehn Deutschen sei Arbeitslosigkeit das beherrschende Thema, erläuterte der Konsumforscher. Angesichts von 4,5 Millionen Erwerbslosen
(April) und der Sorge vor einem möglichen Verlust des eigenen Arbeitsplatzes, seien Verbraucher in <font color="#FF0000">ihrem Konsumverhalten derzeit «sehr vorsichtig». Dies spiegele sich auch im erneut deutlichen Rückgang der so genannten Anschaffungsneigung im Mai wider</font>. «Konsum beginnt im Kopf. Wer Angst hat, gibt nur das Notwendigste aus und spart. Angst lähmt», erklärte Wübbenhorst.
<font color="#FF0000">Nach einem leichten Lichtblick im Vormonat habe sich die Stimmung im Mai wieder eingetrübt</font>. Die Diskussion über ein mögliches Abgleiten in eine Deflationsspirale in Deutschland spiegele sich aber noch nicht in den jüngsten Zahlen wider. Bei einer Deflation halten sich die Verbraucher mit Neuanschaffungen zurück, da sie weitere Preissenkungen erwarten.
Die Bürger seien der «Geiz-Ist-Geil-Welle» verfallen. Dabei beachte der Einzelne in der Regel nicht die gesamtwirtschaftlichen Folgen seines Handelns. «Wenn ich morgen einen preiswerten Flug für 29 Euro nach Wien bekommen kann, dann werde ich dafür nicht 500 Euro bezahlen, um ein Deflationsgespenst zu beseitigen», sagte Wübbenhorst. <font color="#FF0000">Der Druck auf die Preise dürfte angesichts der lahmenden Konjunktur weiter anhalten</font>.
Die Preiskonstanz sei derzeit der einzige Lichtblick. Dadurch steige das Realeinkommen bereits bei leichten Lohnerhöhungen. Die Stabilisierung der Einkommen der Verbraucher sei eindeutig positiv zu bewerten. Im Mai sind die Einkommenserwartungen der Bundesbürger trotz der gedrückten Stimmung leicht gestiegen.
Quelle: http://de.news.yahoo.com/030530/3/3gwpu.html, 30.05.2003
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[b]Pressemeldung (30.05.2003)
<font size=5>Konsumlust lässt weiter auf sich warten</font>[/b]
Ergebnisse der GfK Konsumklima-Studie im Mai 2003
Nürnberg, 30. Mai 2003 - <font color="#FF0000">Die Hoffnung auf eine Erholung der konjunkturellen Entwicklung ist auch im Monat Mai vergeblich</font>. Der Wert des Indikators Konjunkturerwartung sank geringfügig und machte den Anstieg im Vormonat fast völlig zunichte. Im Gegensatz dazu zeigt die Einkommenserwartung der deutschen Verbraucher mit einem Wert von plus drei eine leichte Tendenz nach oben. <font color="#FF0000">Dagegen verlor die Anschaffungsneigung zum zweiten Mal in Folge über sieben Punkte</font>. So die von der GfK durchgeführte Konsumklima-Studie für den Monat Mai im Auftrag der Europäischen Kommission.
Beim deutschen Verbraucher ist nach dem Ende des Irak-Kriegs der Alltag zurückgekehrt. Innenpolitische, und hier vor allem wirtschaftliche Themen haben in Deutschland wieder an Bedeutung gewonnen. Die immer noch steigende Arbeitslosigkeit und die anhaltende Diskussion um Haushaltssanierung, Wirtschaftsentwicklung und Reformpläne in Deutschland sorgen dafür, dass die Erwartungen der Verbraucher eher zurückhaltend bleiben. Während die für den ifo-Geschäftsklimaindex befragten Unternehmen das Ende des Irak-Kriegs und den Aufschwung der internationalen Börsen positiv aufnehmen, fühlen sich die Verbraucher nach wie vor verunsichert.
Konjunkturerwartung: Baldige Erholung eher unwahrscheinlich
Die Hoffnungen auf eine baldige Erholung der Konjunktur haben nach einer leicht positiven Entwicklung im Monat April wieder einen kleinen Dämpfer erhalten. Der Indikator Konjunkturerwartung musste im Mai Einbußen von gut sechs Punkten hinnehmen und liegt augenblicklich bei minus 28,2 Punkten. Die Verbesserungen des Indikators aus dem Vormonat wurden damit fast vollständig zunichte gemacht. Anders als die positive Tendenz bei Unternehmen entsprechend dem ifo-Geschäftsklimaindex sehen die deutschen Verbraucher, dass nach wie vor die Gefahr einer Rezession nicht ausgeschlossen ist.
<font color="#FF0000">Die weiterhin steigende Arbeitslosigkeit sowie die anhaltenden Diskussionen um Reformen in Deutschland führen nach wie vor zu großer Verunsicherung bei den Verbrauchern</font>. Die derzeitigen Wachstumsprognosen lassen auch für dieses Jahr keine grundlegende Trendwende zum Besseren erwarten, zumal einige Experten inzwischen sogar ein Abgleiten der deutschen Wirtschaft in die Rezession für wahrscheinlich halten. Zudem droht die Euro-Aufwertung den Konjunkturmotor Export ins Stottern zu bringen. Denn es waren die Ausfuhren, die in den vergangenen Jahren die jeweils entscheidenden konjunkturellen Impulse lieferten. Der drohende Arbeitskampf in der Metallindustrie der neuen Bundesländer zur Verkürzung der Arbeitszeit werden als ein zusätzliches Risiko angesehen.
Einkommenserwartung: Leichte Aufwärtstendenz
Im Gegensatz zur Erwartung der Verbraucher hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung verbesserte sich die Einkommenserwartung im Mai dieses Jahres leicht. Mit einem Wert von minus 12,6 Punkten liegt er jedoch immer noch deutlich unter dem Wert des Monats Mai im Vorjahr.
<font color="#FF0000">Dass die Einkommenserwartung positiver als die Konjunkturstimmung ist, hat möglicherweise vielerlei Gründe: niedrige Teuerungsraten, Kursanstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar und dem britischen Pfund und die positiven Meldungen von den Börsen</font>. All dies stärkt die Kaufkraft und Vermögenssituation der Konsumenten und <font color="#FF0000">gibt ihnen zumindest das Gefühl, dass sie nicht ärmer werden</font>.
Die gegenwärtige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sowie die Diskussionen um durchsetzungsfähige Reformen scheinen jedoch <font color="#FF0000">wenig Raum für übermäßigen Optimismus zu lassen</font>. Deshalb werden auch die Einkommenserwartungen trotz positiver Tendenz vermutlich auch weiterhin zurückhaltend bleiben. <font color="#FF0000">Die Mehrheit der Deutschen dürfte unter anderem davon ausgehen, dass die zu erwartenden politischen Reformentscheidungen auch an ihrem Einkommen und ihrer Vermögenssituation nicht spurlos vorbeigehen werden</font>.
Anschaffungsneigung: Die Lust lässt auf sich warten
Dass die Konsumenten in ihren Einkommenserwartungen eher vorsichtig bleiben, dafür spricht auch, dass sich ihre Konsumneigung trotz leicht steigender Einkommenserwartung nicht erhöht. Der Indikator Anschaffungsneigung musste zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. <font color="#FF0000">Im Mai verlor er aktuell 7,6 Punkte und liegt nun bei minus 39,9 Zählern</font>. Damit hat die Konsumneigung fast wieder das Niveau von Dezember des vergangenen Jahres erreicht.
Die nachhaltige Verunsicherung durch die weiter steigende Arbeitslosigkeit, die ungewisse Wirtschaftsentwicklung und die Frage, was die Reformen der Bundesregierung dem Einzelnen bescheren, wirken sich lähmend aus. <font color="#FF0000">Eine wirklich grundlegende Trendwende der Konsumstimmung wird vermutlich erst dann eintreffen, wenn sich die Arbeitsmarktlage deutlich sichtbar verbessert</font>.
Fazit für das Konsumklima
Vor dem Hintergrund der aktuellen Verbraucherstimmung wird das Konsumklima stagnieren. Für Juni prognostiziert der Indikator einen Wert von 3,8 Punkten (nach 3,6 Punkten im Mai). Zwar scheint der Abschwung der Konsumstimmung der Deutschen inzwischen gestoppt, doch sind in absehbarer Zeit von Verbraucherseite keine nennenswerten Impulse für eine grundlegende Stimmungsbesserung zu erwarten. Die schwache Konjunkturentwicklung, die Arbeitsmarktflaute und die Unsicherheiten über Ausmaß und Wirkung künftiger Reformen verhindern, dass sich das Konsumklima nachhaltig verbessert.
Zur Studie
Die Ergebnisse stammen aus der Studie „GfK-Wirtschaftsdienst Konsum- und Sparklima“, die von der GfK Marktforschung herausgegeben wird. Sie basieren auf monatlichen Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In der ersten Hälfte eines jeden Monats werden turnusmäßig rund 2.000 repräsentativ ausgewählte Personen unter anderem gefragt, wie sie die gesamtwirtschaftliche Lage, ihre Anschaffungsneigung und ihre Einkommenserwartung einschätzen.
Einkommenserwartung Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: ‚Wie wird sich - Ihrer Ansicht nach - die finanzielle Lage Ihres Haushalts in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?’ (verbessern - gleich bleiben - verschlechtern)
Konjunkturerwartung Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: ‚Was glauben Sie, wie wird sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?’ (verbessern - gleich bleiben - verschlechtern)
Konsum- und Anschaffungsneigung Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: ‚Glauben Sie, dass es zur Zeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu tätigen?’ (Der Augenblick ist günstig - weder günstig noch ungünstig - ungünstig)
Quelle: http://www.gfk.de/index.php?lang=de&contentpath=http%3A//www.gfk.de/produkte/statisch/services/produkt_1_1_4_058.php
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-->Geschrieben von Sascha am 31. Mai 2003 13:39:27:
DEUTSCHE WIRTSCHAFT
Demograph warnt vor 15-jähriger Dauerstagnation
Wann kommt Deutschland aus der Konjunkturkrise? Die meisten Auguren erwarten einen Mini-Aufschwung nach dem Sommer. Der renommierte Demograph Herwig Birg hingegen hat ein geradezu erdrückendes Szenario entwickelt - Rentenbeiträge von fast 50 Prozent und Stagnation für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.
Frankfurt am Main/Bielefeld - Die Bevölkerung altert, die Kosten für die Sozialsysteme steigen - fast jeder hat diese Binsenweisheit schon gehört und rasch wieder verdrängt. Die meisten leiten daraus nur kurzfristige Fragen ab: Wie groß ist das Loch in der Rentenkasse in diesem Jahr? Werden die Krankenkassen im Herbst schon wieder teuerer?
Der Demograph Herwig Birg, Professor und Institutschef in Bielefeld, nimmt für sich in Anspruch, die längerfristigen Entwicklungen im Blick zu haben. Im Interview der"Börsen-Zeitung" leitet er aus der Beobachtung, dass der Anteil der 20- bis 40-Jährigen an der Gesamtbevölkerung schrumpft, erschreckende Folgerungen ab. Seine Hauptthese: Deutschland stünden"Jahrzehnte der demographischen Umwälzung bevor". Viele hätten noch nicht begriffen, dass man hier vor einem Problem bisher unbekannter Art stehe. Durch"Drehen an den Stellschräubchen" lasse es sich nicht mehr beheben.
Fast alle Wachstumsmotoren fallen aus
Birg prophezeit, dass in den nächsten 10 bis 15 Jahren ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von maximal 1,5 Prozent möglich sei. Dies sei eine"sehr gefährliche Entwicklung" mit Auswirkungen für Finanzmärkte, Sozialsysteme und die verschiedensten Unternehmen. Falls die Innovationskraft der Wirtschaft weiter sinke, müsse man auch diese Prognose noch einmal korrigieren, sagte Birg dem Blatt - dann sei ein Wachstum um bestenfalls ein Prozent jährlich denkbar. Die gefürchteten japanischen Verhältnisse hätten Deutschland erfasst.
Der Demograph argumentiert, der Faktor Arbeit werde als Motor des Wirtschafswachstums auf absehbare Zeit ausfallen. Auch der Faktor Kapital werde keine Besserung bringen - denn wenige Investoren würden in eine Volkswirtschaft investieren wollen, deren Bevölkerung auf Jahrzehnte hin schrumpfen wird. Als möglicher Wachstumsmotor bleibe allein der technische Fortschritt. [Kommentar von mir: Und der vernichtet auch viele Arbeitsplätze bzw. sorgt für eine Umwälzung in der Arbeitswelt, auch nicht gerade besser]
"Jedes Gemeinwesen sprengen"
Dass die privaten Konsumenten die Konjunktur mit einer Steigerung ihrer Ausgaben retten, erwartet Birg laut Interview nicht - im Gegenteil. Die Konsumabstinenz der Haushalte werde sich in den kommenden Jahren noch verstärken."Wir werden Jahrzehnte der Kaufzurückhaltung erleben", zitiert ihn die Zeitung. Birgs Begründung: Der Bevölkerung sei noch nicht klar geworden, was auf sie zukomme. Angesichts der drohenden Rentenkrise würden die Appelle zur Sparsamkeit zunehmen, für den Konsum bleibe immer weniger. Was das für die gesamte ökonomische Infrastruktur bedeute,"könne man sich noch gar nicht ausmalen". Die Abhängigkeit vom Export vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländer werde weiter zunehmen, da aus dem Inland keine Impulse zu erwarten seien.
Die Sozialsysteme in ihrer jetzigen Form sind jedenfalls nicht zu retten, da ist sich Birg sicher. Ohne Reformen werde die Überalterung dazu führen, dass der Rentenbeitragssatz in einigen Jahrzehnten auf 46 Prozent, der für Krankenkassen auf 20 bis 25 und der für die Pflegeversicherung auf drei bis sechs Prozent steigen werde."Das würde jedes Gemeinwesen sprengen", so Birg in dem Interview.
"Dann benötigen wir den Mega-Riester"
Die Verlierer der Überalterung sind nach Birgs Einschätzung zahlreich: Die Politik könne über Jahrzehnte hinaus nicht mit einer Verbesserung der Etatlage rechnen. Für den Handel und die Immobilienwirtschaft sei die Entwicklung eine Katastrophe. Profitieren würden wahrscheinlich Banken und Versicherungen, weil die Altersvorsorge weiter privatisiert werden müsse. Birg im Interview:"Das wird bald ein böses Erwachen geben, dann benötigen wir den Mega-Riester - ein Riesengeschäft."
Wolle Deutschland die demographischen Probleme lösen, müsse es radikal umsteuern, fordert der Forscher in dem Gespräch. Die Staatsverschuldung müsse abgebaut, die Staatsquote dramatisch gesenkt werden. Zugleich müsse die Innovationskraft der Wirtschaft steigen, die Arbeitslosigkeit sinken. [Kommentar von mir: WIE?]
Damit die Zahl der Einwohner nicht weiter schrumpfe, müsse die Einwanderung sowohl von Flüchtlingen als auch von qualifizierten Arbeitskräften angekurbelt werden. Langfristig aber helfe nur eine Steigerung der Geburtenrate. Die Investitionen in Bildung, fordert Birg, müssten vervielfacht werden, damit deutsche Universitäten wieder Magnetwirkung ausüben und die Nation im Pisa-Ranking nach vorne rücke.
Die USA übrigens sind aus Sicht Birgs das wohl wichtigste Land, das von den Folgen der Überalterungsspirale verschont bleiben könne. Hier sei die Altersvorsorge schon Privatsache - und Frauen zögen im Schnitt zwei Kinder groß, eine ideale Größe.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,250882,00.html, Spiegel-Online, 31.05.2003
Wie Birg vertrete ich ebenfalls die Meinung, daß die Bevölkerung die Probleme rasch verdrängt und sich in Großteilen noch nicht im klaren darüber ist, daß sie VORsorgen muß. Viele leben immer noch weiter wie bisher ungeachtet der Probleme die auf die Rentenkasse praktisch so gut wie unausweichlich zukommen werden. Viele könnten sparen tun es aber nicht. Viele können heute aber auch angesichts der Belastungen kaum noch sparen.
[b]Hallo:
Nochmals (ich hab schon früher darüber gepostet!) den eigentlichen Grund für das seit Mai 2000 grassierende"Problem bisher unbekannter Art" (o. zitiert) das zur Deflationskrise und zur (inzwischen globalen) Misere geführt hat:
Das Angebot an patentierfähigen Resultaten aus Forschung & Entwicklung REICHT NICHT MEHR aus, um der Weltwirtschaft jenen Impuls zu verleihen, der -
mathematisch/logich - nötig wäre, um die enormen Staatsschulden zu bedienen!
Noch kürzer gesagt:
Es gibt eine Erschöpfung der kreativen Human-Ressourcen.
Und zwar weltweit!
Aus diese Situation ist in den nächsten 20 Jahren in der Tat kein Ausweg in Sicht. Die INNOVATIONSKRAFT der Industrie ist weitgehend erlahmt (dies wird auch bin dem Spiegel-Bericht bestätigt!)
Neue Innovationen von essentieller Bedeutung, die ausreichend patentierfähig und daher monopolisierfähig wären (gleichzeitig aber auch eine enorme Zugkraft auf Konsumenten ausüben könnten) sind in nächster Zeit NICHT zu erwarten. Es gibt zwar Chancen im Bereich Nanotechnik und (theoretisch) auch in der Ã-ffnung der Astronautik für den Tourismus - aber noch nicht vor 2025. Die hohen Erwartungen die auf die Gentechnik gesetzt wurden, haben sich ebenfalls nicht erfüllt.
Somit können die Wirtschafts- und Technologie-Experten abstrampeln
soviel wollen, es können sich die Denkknechte in allen Betrieben und
Instituten ihre Gehirne verrenken bis zum A...; es bleibt SENSE.
Warum glaubt man wohl, dass sich die USA derzeit gar so kriegerisch gebärden?
Weil denen ihre strategischen ThinkTanks schon seit geraumer Zeit die WAHRE SITUATION aufgezeigt haben.
Und weil daher die Politik in Panik gerät. Man glaubt, als Kompensation für diese GEWALTIGSTE STRUKTURKRISE ALLER ZEITEN neue Märkte militärisch erschließen zu müssen.
Die EU versucht es wenigstens mit friedlichen Mitteln....
Doch es ist alles vergebliche Liebesmüh...!
Bitte dazu lesen:
http://www.sensortime.com/Patentkrise.html
http://www.sensortime.com/extinct-de0500.html
Grüße
Erich B.
<ul> ~ http://www.sensortime.com</ul>
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-->>[b]hallo TD, > ich wünschte mir MEHR Leute mit dieser Sicht der Dinge - insbes. auch in den verschiedenen techn./wissenschaftlichen Diskussionsforen.
Hi Erich,
wieviel Clones brauchst Du? [img][/img]
> Es ist wirklich tragisch. Das Durchschnittspublikum lässt sich von den Politikern verarschen, die Intelligenten von der etablierten Wissenschaftelite, deren wiedergekäute Standardformulierungen sie nicht hinterfragt.
Voellig richtig. Das Schlimme daran ist, dass die Allermeisten es fuer nicht moeglich halten, derartig hintergangen und in die Pfanne gehauen zu werden, sie halten es schlicht fuer unmoeglich.
Darueber hinaus ist das kurzfristige Profitdenken als Mass aller Dinge eine Strategie, an der vor allem auch die BRDDR einmal ganz schwer zu kauen haben wird.
Die ersten Vorboten sind doch bereits Realitaet: Sprueche und Begriffe wie"Geiz ist geil","Schnaeppchen","Billig...", zeigen doch auf,
dass der Begriff"Qualitaet" stark im Rueckzug ist, es ist nur noch billigste Masse gefordert.
Dieses Billigsyndrom, das selbst nicht vor gut ausgebildeten Arbeitnehmern halt macht, egal, welche Ausbildung diese Menschen haben, ist eine volkswirtschaftliche Katastrophe ersten Ranges, wenn man seine gesamten Konsequenzen und Folgen bedenkt: der Mensch selbst ist zum Wegwerfartikel geworden. Unglaublich das alles.
Der grosse Schlager bei dieser gesamten Allgemeinverar.... ist jedoch die"Osterweiterung".
Mit diesem Dreh versucht man"auf friedlichem Wege", allein mit dem Mittel einer zusaetzlichen Menschenmasse, deren Leistungs- und damit Kreditfaehigkeit ueberhaupt nicht beruecksichtigend zur Debatte steht, die EU-allgemeine Kreditfaehigkeit anzuheben, um der bereits grassierenden Deflation (Billig, billiger, am billigsten...) ein Mittel entgegenzusetzen.
Diese Erhoehung der EU-allgemeinen Kreditfaehigkeit wird vor allem in den Nettozahlerlaendern teuerst ueber Steuern/Abgaben eincashend bezahlt werden muessen. Kohls bluehende Landschaften sind nur ein kleines Ord'euvre gegen die oppulenten Hauptgaenge, die da jetzt anstehen.
Die Folgen: die Investition einer guten Ausbildung lohnt absolut nicht mehr, Einsatz und Engagement lohnt absolut nicht mehr, es wird nur noch einen einzigen grossen Massenschrei geben: Biilliiiiiiig!
Zu den abwandernden Unternehmen schreibe ich jetzt mal besser nichts.
>Es gab noch nie eine junge Generation, die so sehr hinters Licht geführt und getäuscht worden ist wie die Jetzige. So arg war nicht einmal in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Erst wenn die Leute sehen, dass 15 Jahre intensives Studium nicht ausreichend sind, um sich vor Arbeitslosigkeit und gesellschaftlicher Bedeutungslosigkeit zu schützen, werden die Leute hellhörig. Zu spät.
Die Generationen mittleren Alters, Alter ca. 35 - 60, stehen auch nicht viel besser da. Vielen wird erst in den kommenden 5 Jahren klar werden, dass und ggf. wie sie hinters Licht gefuehrt wurden.
>Was hätten wohl die 68er-Revoluzzer getan, wenn es damals dieselbe Krise gegeben hätte wie heute?
Es haette sie nicht gegeben, es haetten ihnen alle Grundlagen gefehlt, gerade auch aus der Studentenszene.
>Sich mit der"Befreiung von sexuellen Tabus" abgefunden und den"Marsch durch die Institutionen" fortgesetzt? Damals gab es ein Wirtschaftswachstum von 6 - 7% p.a. Und Arbeit über Arbeit; Inovationenen über Innovationen...
Ja, ich weiss, ich kenne diese Zeit sehr gut, ich bin damals nach dem Abi in der Computerei eingestiegen, damals gab es noch keinerlei staatlich formalen Ausbildungsweg, das kam erst Jahre spaeter.
>mfg Erich B. (einer der die 68er-Jahre erlebt hat..)
Gruss
TD
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